DE4203994A1 - Werkzeugmaschine mit einer automatischen waermedehnungs-kompensationseinrichtung - Google Patents
Werkzeugmaschine mit einer automatischen waermedehnungs-kompensationseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit einer
automatischen Wärmedehnungs-Kompensationseinrichtung, mit
einem an einem Maschinenständer verfahrbaren Schlitten,
der mit einem Spindelantrieb zur Aufnahme von Werkzeugen
und/oder Bearbeitungsköpfen versehen ist, wobei die Kompen
sationseinrichtung mit wenigstens einem ersten Temperatur
fühler am Maschinenständer und wenigstens einem zweiten
Temperaturfühler am Schlitten verbunden ist und in Abhängig
keit der Signale der Temperaturfühler einen Korrekturwert
ermittelt und diesen zur Kompensation der Wärmedehnung
dem Positionierantrieb für den Schlitten zuführt.
Eine derartige Wärmedehnungs-Kompensationseinrichtung an
einer Werkzeugmaschine ist beispielsweise aus der US-A-
35 79 073 bekannt. Bei dieser bekannten Werkzeugmaschine
dient die Horizontalspindel eines horizontal verschiebbaren
Schlittens zur Aufnahme von Werkzeugen, und die Positions
erfassung über einen Positionsmaßstab wird in Abhängigkeit
eines Temperatursignals am Schlitten und eines Referenz
temperatursignals am Maschinenständer kompensiert. Bei
vielen Werkzeugmaschinen können an die Spindel des Schlit
tens jedoch nicht nur Werkzeuge, sondern auch Bearbeitungs
köpfe, z. B. Vertikalfräsköpfe, angekoppelt werden. In diesen
herrschen durch den separaten Antrieb oft andere Temperatur
verhältnisse vor, die durch die bekannte Kompensations
einrichtung nicht in befriedigender Weise kompensiert werden
können.
In der EP 01 38 375 B1 wird hierzu für eine Zahnradstoß
maschine mit fest am Schlitten montiertem Vertikalbearbei
tungskopf vorgeschlagen, in diesem eine Abstandsmeßvorrich
tung für den Abstand zwischen einer bestimmten Stelle im
Vertikalkopf und seiner Montagestelle am Schlitten anzuord
nen, jedoch wird hierzu eine aufwendige Meßvorrichtung
benötigt, und dem Temperaturmeß- und Kompensationskreis
muß noch ein Abstandsmeß- und Kompensationskreis zugeordnet
werden, was den Gesamtaufwand erhöht. Darüber hinaus sind
maschinenbedingt auch keine Maßnahmen vorgesehen, um eine
Anpassung der Wärmedehnungs-Kompensation bei abgenommenem
oder abgeschwenktem Kopf vorzunehmen.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Wärmedehnungs-Kompensationseinrichtung für eine Werkzeug
maschine der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei
der in einfacher und einheitlicher Weise auch die Wärme
dehnung in einem ankoppelbaren Bearbeitungskopf in Abhängig
keit von dessen angekoppeltem oder nicht angekoppeltem
Zustand berücksichtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
in wenigstens einem an den Spindelantrieb des Schlittens
ankoppelbaren Bearbeitungskopf ein weiterer Temperatur
fühler vorgesehen ist, dessen Signal zur zusätzlichen Korrek
tur der Wärmeausdehnung des Bearbeitungskopfes der Kompen
sationseinrichtung zuführbar ist, und daß Mittel zur Erken
nung der Ankoppelung des Bearbeitungskopfes vorgesehen
sind, durch die im nicht angekoppelten Zustand die zusätz
liche Korrektur verhindert wird.
Moderne Werkzeugmaschinen, insbesondere Fräsmaschinen,
besitzen häufig auswechselbare Bearbeitungsköpfe, wobei
zum Horizontalfräsen beispielsweise ein Vertikalkopf abge
schwenkt und an seine Stelle ein Fräswerkzeug eingesetzt wird.
Dies wird von der erfindungsgemäßen Kompensationseinrichtung
automatisch erkannt, und es erfolgt eine automatische Um
schaltung auf einen anderen Kompensationsvorgang. Hierbei
ist es unerheblich, ob an der Leitung zum Temperaturfühler
im Bearbeitungskopf noch Signale anliegen oder nicht. Die
Verbindung zum weiteren Temperaturfühler im Bearbeitungskopf
kann somit wahlweise beim Wegschwenken des Kopfs beibehalten
oder unterbrochen werden. In beiden Fällen ist gewährleistet,
daß der weitere Temperaturfühler keinen Einfluß mehr auf
den Kompensationsvorgang ausübt. Der Konstrukteur hat daher
freiere Hand bei der Auslegung der Gesamtanordnung. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß ausschließlich Temperatur
sensoren mit der Kompensationseinrichtung verbunden sind.
Hierzu sind relativ einfache Kompensationsverfahren und
kostengünstige Sensoren verwendbar.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der
im Anspruch 1 angegebenen Werkzeugmaschine möglich.
Der Kompensationsvorgang erfolgt in einfacher Weise dadurch,
daß in der Kompensationseinrichtung Rechenmittel zur Bildung
des Korrekturwerts in Abhängigkeit der Signale des ersten
und zweiten und bei angekoppeltem Bearbeitungskopf auch
des weiteren Temperaturfühlers nach einer vorgebbaren Funk
tion vorgesehen sind, und daß ein durch den Korrekturwert
korrigiertes Positionssignal einer Positionssteuer- oder
-regeleinrichtung dem Positionsantrieb des Schlittens zu
führbar ist. Dabei ergeben sich besonders einfache Algo
rithmen dadurch, daß der Korrekturwert aus zwei Korrektur
teilwerten zusammengesetzt ist, von denen der erste eine
festgelegte Funktion der Signale des ersten und zweiten
Temperaturfühlers und der zweite eine festgelegte Funktion
der Signale des ersten und des weiteren Temperaturfühlers
ist, wobei bei abgekoppeltem Bearbeitungskopf der zweite
Korrekturteilwert unberücksichtigt bleibt.
Eine kompakte und nur einen sehr geringen Hardware-Aufwand
benötigende Kompensationseinrichtung ist zweckmäßigerweise
in der Positionssteuer- oder -regeleinrichtung enthalten.
Diese kann als programmgesteuerter Rechner, insbesondere
als NC-Steuereinrichtung, ausgebildet sein.
In vorteilhafter Weise können auch wenigstens zwei ver
schiedene ankoppelbare Bearbeitungsköpfe vorgesehen sein,
deren Temperaturfühler jeweils mit einer spezifischen Signal
anpaßeinrichtung für das Temperatursignal versehen ist.
Hierdurch wird beim Auswechseln des Bearbeitungskopfes
ohne Eingriff in die Elektronik der Kompensationseinrichtung
automatisch wieder eine korrekte Temperaturkompensation
durchgeführt. Dabei können die Mittel zur Erkennung der
Ankoppelung in einfacher und kostengünstiger Weise als
Tastschalter ausgebildet sein.
Eine alternative Möglichkeit besteht darin, daß ein Codier
fühler zur Erkennung des jeweils angekoppelten Bearbeitungs
kopfes vorgesehen ist, wobei in Abhängigkeit der abgefühlten
Codierung zwischen verschiedenen Korrekturfunktionen umge
schaltet wird.
Der weitere Temperaturfühler ist zweckmäßigerweise im Lager
bereich des Bearbeitungskopfes angeordnet, da dort die
höchsten Temperaturen auftreten.
Der zweite Temperaturfühler ist zweckmäßigerweise im Bereich
eines Positionsmaßstabs zur Positions-Istwert-Erkennung
am Schlitten angeordnet. Hierdurch ist eine automatische
Temperaturkompensation des Istwert-Signals gewährleistet.
Dabei kann der zweite Temperaturfühler insbesondere an
oder oberhalb der am nächsten zur Ankoppelstelle gelegenen
Maßstabsaufhängung angeordnet sein.
Um auch bei schnellen Bearbeitungsvorgängen immer eine
temperaturkompensierte Position des Werkzeugs zu erhalten,
weist die Kompensationseinrichtung Mittel zur zyklischen
Ermittlung des Korrekturwerts in Intervallen von weniger
als 100 ms, vorzugsweise 20 ms, auf.
Um eine fehlerhafte Temperaturkompensation durch defekte
Temperaturfühler zu verhindern, weist die Kompensations
einrichtung Mittel zur Erkennung einer Über- und Unter
schreitung von festlegbaren Temperaturgrenzwerten und zur
Abschaltung der Temperaturkorrektur bei einer solchen Über-
oder Unterschreitung durch Signale wenigstens eines der
Temperaturfühler auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Fräsmaschine mit einem
am Schlitten angekoppelten Vertikalfräskopf und
Fig. 2 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Wärmedehnungs-Kompensationseinrichtung.
In Fig. 1 ist eine übliche Fräsmaschine schematisch darge
stellt, wobei lediglich diejenigen Bauelemente beschrieben
werden, die zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung
wesentlich sind. Auf einem Maschinenständer 10 (Basis)
ist ein Schlitten 11 (Subbasis) horizontal verschiebbar
gelagert. In diesem Schlitten 11 ist eine in der dargestell
ten Seitenansicht nicht sichtbare Horizontalspindel als
Antriebsspindel angeordnet und wird von einem Antriebsmotor
12 angetrieben. Entsprechende Stromzuführungen und Steuer
leitungen verlaufen vom Maschinenständer 10 aus über einen
Gliederkanal 13 zum Schlitten 11. Am freien Ende der Hori
zontalspindel ist ein Vertikalfräskopf 14 angekoppelt,
beispielsweise lösbar am Schlitten 11 angeflanscht. Dieser
Vertikalfräskopf 14 kann in bekannter Weise abgeschwenkt
werden, und er befindet sich dann seitlich des Schlittens
11. Nun kann ein Werkzeug direkt in die Horizontalspindel
eingespannt werden, um Horizontalfräsungen oder -bohrungen
vorzunehmen. Es ist auch möglich, mehrere verschiedene
Fräsköpfe bzw. Bearbeitungsköpfe in entsprechender Weise
auswechselbar am Schlitten 11 anzubringen.
Ein Werkstücktisch 15 ist im wesentlichen unterhalb des
Vertikalfräskopfes 14 angeordnet und vertikal verschiebbar
am Maschinenständer 10 gelagert.
Ein erster Temperaturfühler 16 ist zur Erfassung einer
Referenztemperatur am Maschinenständer 10 angeordnet, der
im wesentlichen die Umgebungstemperatur aufweist. Ein zweiter
Temperaturfühler 17 ist am Schlitten 11 angeordnet, und
zwar unmittelbar oberhalb einer vorderen Maßstabsaufhängung
eines horizontal angeordneten Maßstabs 18. An dieser vorde
ren, zum Vertikalfräskopf 14 hinweisenden Maßstabsaufhängung
ist der Maßstab 18 starr mit dem Schlitten 11 verbunden.
Dieser Maßstab 18 dient zur Positionierung des Schlittens
11, wozu ein den Positions-Istwert am Maßstab 18 aufnehmen
der Positionssensor 19 am Maschinenständer 10 angeordnet
ist.
Ein dritter Temperaturfühler 20 ist im Vertikalfräskopf
14 zur Erfassung der Temperatur im Lagerbereich dieses
Vertikalfräskopfs 14 angeordnet. Schließlich ist noch ein
Tastschalter 21 an der Koppelstelle zwischen dem Schlitten
11 und dem Vertikalfräskopf 14 angebracht, um das Vorhanden
sein des Vertikalfräskopfes 14 abzutasten. Hierfür kann
auch ein anderer, kontaktlos oder mit Kontakten arbeitender
Sensor vorgesehen sein.
Eine elektronische Steuervorrichtung 22 dient zur Steuerung
und/oder Regelung der Bewegungen der Fräsmaschine. Hierbei
kann es sich beispielsweise um eine NC-Steuerung handeln.
In dieser elektronischen Steuervorrichtung 22 ist eine
Wärmedehnungs-Kompensationseinrichtung 23 enthalten, der
die Signale der drei Temperaturfühler 16, 17, 20 und das
Signal des Tastschalters 21 über ein Kabel 24 zugeführt
sind. Dabei kann die Kompensationseinrichtung 23 als separate
Baugruppe oder als Programmteil im Steuerprogramm der Steuer
vorrichtung 22 enthalten sein. Dieser Steuervorrichtung
22 sind auch die erfaßten Istwerte für die verschiedenen
Bewegungen der Maschine zugeführt. Entsprechend einer ge
wünschten Sollposition wird dann dem Antriebsmotor 12 von
der Steuervorrichtung 22 ein Steuerbefehl zugeleitet. Selbst
verständlich kann die Steuervorrichtung 22 in der Fräs
maschine eingebaut oder als separates Gerät ausgebildet
sein.
Auf Grund der Temperaturentwicklung während des Betriebs
infolge von Reibung an Lagern und Führungen, Reibung im
Getriebe, Verlustwärme im Motor u. dgl. dehnen sich die
einzelnen Komponenten, wie Vertikalfräskopf 14, Schlitten
11 und Maßstab 18, durch Wärmedehnung aus. Dies führt zu
einer Relativbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück,
was sich somit direkt auf die Arbeitsgenauigkeit der Maschine
auswirkt. Dabei müssen unterschiedliche Wärmedehnungen
separat betrachtet werden: Die Ausdehnung des Spindelschlit
tens und des Maßstabs (s1 + Δs1) und die Ausdehnung zwischen
der vorderen Maßstabsaufhängung und dem Vertikalfräskopf
s2 + Δs2. Der erste Teil dieser Maßungenauigkeit wird durch
die Ausdehnung des Maßstabs und des Spindelschlittens er
zeugt. Die Ausdehnung des Spindelschlittens und des Maßstabs
auf Grund der Erwärmung wirkt sich als Positionsversatz
aus. Diese Ausdehnung ist eine Funktion der vom zweiten
Temperaturfühler 17 erfaßten Temperatur in Relation zur
Bezugstemperatur, die vom ersten Temperaturfühler 16 erfaßt
wird, und der aktuellen Y-Position. Somit läßt sich in
Abhängigkeit der aktuellen Y-Position des Schlittens 11
und der Temperaturen T1und T2 nach einem Rechenalgorithmus
ein Korrekturwert Y1 ermitteln, durch den die Ausdehnung
des Spindelschlittens und des Maßstabs korrigiert wird.
Dieser Rechenalgorithmus hängt auch von der Dimensionierung
der Maschine ab.
Die Ausdehnung zwischen der vorderen Maßstabsaufhängung
und dem Vertikalfräskopf s2 + Δs2 kann nicht durch die
Maßstabsaufhängung und die Temperaturkompensation des Maß
stabs kompensiert werden, und diese weitere Maßungenauigkeit
wirkt sich als Referenzversatz aus. Dieser hängt von der
Temperatur T3 im Vertikalfräskopf 14, die vom dritten Tempe
raturfühler 20 erfaßt wird, und von der Referenztemperatur
T1 ab. Auch hier kann wieder ein zweiter Korrekturwert
Y2 nach einem Rechenalgorithmus in Abhängigkeit der Tempera
turen T1 und T3 ermittelt werden. Auch hier hängt der Rechen
algorithmus wiederum von der Dimensionierung der Maschine
in diesem Bereich ab.
Der Ablauf der Temperaturkompensation soll nun im folgenden
anhand des in Fig. 2 dargestellten Fluß-Diagramms erläutert
werden. Zunächst erfolgt alle 20 ms ein Programmaufruf 25,
um immer aktuelle Korrekturdaten zur Verfügung zu haben.
Der angegebene Zyklus kann selbstverständlich entsprechend
den Anforderungen auch variieren und länger oder kürzer
sein. Nun werden im Programmschritt 26 die Temperaturwerte
T1, T2 und T3 der drei Temperaturfühler 16, 17, 20 eingelesen,
indem die über Analogeingänge anliegenden Signale digitali
siert dem Prozessor zugeführt werden. In der Programmver
zweigung 27 erfolgt nun eine Überprüfung der Temperaturwerte
daraufhin, ob ein minimal zulässiger Wert unterschritten
oder ein maximal zulässiger Wert durch einen der drei Tempera
turwerte überschritten ist. Liegt einer der drei Temperatur
werte außerhalb des zulässigen Bereichs, so bedeutet dies,
daß einer der Temperaturfühler oder eine Leitung oder eine
sonstige Komponente defekt ist, und im Programmschritt
28 wird der Gesamtkorrekturwert Yg auf den Wert Null ge
setzt, die Temperaturkompensation also abgeschaltet. Für
den weiteren Programmablauf werden also die Positions-Ist
wert-Signale des Positionssensors 19 im Programmschritt
29 der Steuervorrichtung 22 unkorrigiert zugefügt, um wenig
stens einen Notbetrieb der Maschine mit verringerter Genauig
keit aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird in nicht darge
stellter Weise ein optisches und/oder akustisches Warnsignal
erzeugt. Der Programmdurchlauf ist dann mit dem Programm
schritt 30 beendet und beginnt wieder zyklisch mit dem
Programmaufruf 25.
Liegen bei der Programmverzweigung 27 nur zulässige Tempera
turwerte vor, so wird im Programmschritt 31 die Y-Position,
also die Horizontalposition des Schlittens 11, mittels
des Positionssensors 19 referenzpunktbezogen eingelesen.
Nun wird im Programmschritt 32 gemäß einem ersten Rechen
algorithmus ein erster Korrekturwert Y1 gebildet, wie dies
vorstehend bereits beschrieben wurde, um die Ausdehnung
des Spindelschlittens und des Maßstabes zu kompensieren.
Danach wird in einer weiteren Programmverzweigung 33 abge
fragt, ob ein Bearbeitungskopf, also beispielsweise der
Vertikalfräskopf 14, am Schlitten 11 angekoppelt ist oder
ob er weggeschwenkt ist. Liegt der weggeschwenkte Zustand
vor und ist somit ein Werkzeug direkt in die Horizontal
spindel des Schlittens 11 eingesetzt, so wird durch ein
entsprechendes Signal des Tastschalters 21 im Programmschritt
34 der zweite Korrekturwert Y2 auf den Wert Null gesetzt.
Im anderen Falle, also bei angekoppeltem Vertikalfräskopf
14, wird im Programmschritt 35 der zweite Korrekturwert
Y2 als Funktion der Temperaturwerte T1 und T3 gebildet.
Dieser zweite Korrekturwert dient zur Kompensation der
Ausdehnung zwischen der vorderen Maßstabsaufhängung und
dem Vertikalfräskopf. Die beiden Korrekturwerte Y1 und
Y2 werden dann im Programmschritt 36 zu einem Gesamtkorrektur
wert Yg addiert und im Programmschritt 29 der Steuervor
richtung 22 zugeführt.
Alternativ zum beschriebenen Ausführungsbeispiel kann selbst
verständlich auch anhand eines umfassenden Rechenalgorithmus
direkt der Gesamtkorrekturwert Yg aus den genannten einzel
nen Werten bestimmt werden.
Sollen verschiedene Bearbeitungsköpfe mit unterschiedlichen
Funktionen, Dimensionierung od. dgl. alternativ an den Schlit
ten 11 angeflanscht werden, so ist in jedem dieser Bearbei
tungsköpfe ein Temperaturfühler enthalten, der mit einer
entsprechenden Codier- bzw. Anpassungsschaltung versehen
ist, um die unterschiedlichen Bedingungen, wie Dimensio
nierungen, auszugleichen. Auf diese Weise kann in der Steuer
vorrichtung 22 immer dasselbe Programm ablaufen, und die
jeweiligen Bedingungen der verschiedenen Bearbeitungsköpfe
werden durch die Ausgleichsschaltung in den jeweiligen
Bearbeitungsköpfen ausgeglichen.
In einer alternativen Ausführung kann anstelle des Tast
schalters 21 auch ein Codierfühler vorgesehen sein, durch
den der jeweils angekoppelte Bearbeitungskopf identifiziert
wird. In Abhängigkeit dieser Identifizierung wird dann
in der Steuervorrichtung 22 zwischen verschiedenen Programm
abläufen umgeschaltet, die den jeweiligen Bedingungen des
betreffenden Bearbeitungskopfes Rechnung tragen. Dies be
trifft selbstverständlich nur den Korrekturwert Y2. In
diesem Falle kann auf Anpassungsschaltungen in den Bearbei
tungsköpfen verzichtet werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf Horizontal
schlitten von Fräsmaschinen beschränkt, sondern sie umfaßt
vielmehr alle beweglichen Schlitten an Werkzeugmaschinen,
die exakt positioniert werden müssen und die einen zusätz
lichen Bearbeitungskopf tragen.
Claims (14)
1. Werkzeugmaschine mit einer automatischen Wärmedehnungs-
Kompensationseinrichtung, mit einem an einem Maschinen
ständer verfahrbaren Schlitten, der mit einem Spindelantrieb
zur Aufnahme von Werkzeugen und/oder Bearbeitungsköpfen
versehen ist, wobei die Kompensationseinrichtung mit wenig
stens einem ersten Temperaturfühler am Maschinenständer
und wenigstens einem zweiten Temperaturfühler am Schlitten
verbunden ist und in Abhängigkeit der Signale der Temperatur
fühler einen Korrekturwert ermittelt und diesen zur Kompen
sation der Wärmedehnung dem Positionierantrieb für den
Schlitten zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens
einem an den Spindelantrieb des Schlittens (11) ankoppel
baren Bearbeitungskopf (14) ein weiterer Temperaturfühler
(20) vorgesehen ist, dessen Signal zur zusätzlichen Korrek
tur der Wärmeausdehnung des Bearbeitungskopfes (14) der
Kompensationseinrichtung (23) zuführbar ist, und daß Mittel
(21) zur Erkennung der Ankoppelung des Bearbeitungskopfes
(14) vorgesehen sind, durch die im nicht angekoppelten
Zustand die zusätzliche Korrektur verhindert wird.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kompensationseinrichtung (23) Rechenmittel zur
Bildung eines Korrekturwerts (Yg) in Abhängigkeit der Signale
des ersten (16) und zweiten (17) und bei angekoppeltem
Bearbeitungskopf (14) auch des weiteren Temperaturfühlers
(20) nach einer vorgegebenen Funktion vorgesehen sind,
und daß ein durch den Korrekturwert (Yg) korrigiertes Posi
tionssignal einer Positionssteuer- oder -regeleinrichtung
(22) dem Positionsantrieb (12) des Schlittens (11) zuführ
bar ist.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturwert (Yg) aus zwei Korrekturteilwerten
(Y1, Y2) zusammengesetzt ist, von denen der erste (Y1)
eine festgelegte Funktion der Signale des ersten und zweiten
Temperaturfühlers (16, 17) und der Istwert-Position und
der zweite (Y2) eine festgelegte Funktion der Signale des
ersten und des weiteren Temperaturfühlers (16, 20) ist,
wobei bei abgekoppeltem Bearbeitungskopf (14) der zweite
Korrekturteilwert (Y2) unberücksichtigt bleibt.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kompensationseinrichtung (23) in der
Positionssteuer- oder -regeleinrichtung (22) enthalten
ist.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionssteuer- oder -regeleinrichtung (22) als
programmgesteuerter Rechner ausgebildet ist.
6. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei verschiedene
ankoppelbare Bearbeitungsköpfe (14) vorgesehen sind, deren
Temperaturfühler (20) jeweils mit einer spezifischen Signal
anpaßeinrichtung für das Temperatursignal versehen sind.
7. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (21) zur Erkennung
der Ankoppelung als Tastschalter ausgebildet sind.
8. Werkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß ein Codierfühler zur Erkennung
des jeweils angekoppelten Bearbeitungskopfes und zur ent
sprechenden Umschaltung zwischen verschiedenen Korrektur
funktionen vorgesehen ist.
9. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der weitere Temperaturfühler (20)
im Lagerbereich des Bearbeitungskopfes (14) angeordnet
ist.
10. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Temperaturfühler
(17) im Bereich eines Positionsmaßstabs (18) zur Positions-
Istwert-Erfassung am Schlitten (11) angeordnet ist.
11. Werkzeugmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß der zweite Temperaturfühler (17) an oder oberhalb
der am nächsten zur Ankoppelstelle gelegenen Maßstabsauf
hängung angeordnet ist.
12. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrich
tung (23) Mittel zur zyklischen Ermittlung des Korrektur
werts in Intervallen von weniger als 100 ms, vorzugsweise
20 ms, aufweist.
13. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensationseinrich
tung (23) Mittel zur Erkennung einer Über- und Unterschrei
tung von festlegbaren Temperaturgrenzwerten und zur Ab
schaltung der Temperaturkorrektur bei einer solchen Über-
und Unterschreitung durch Signale wenigstens eines der
Temperaturfühler aufweist.
14. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Fräsmaschine ausge
bildet ist und daß wenigstens ein Bearbeitungskopf (14)
ein Vertikalfräskopf ist.
Priority Applications (4)
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DE4203994A DE4203994A1 (de) | 1992-02-12 | 1992-02-12 | Werkzeugmaschine mit einer automatischen waermedehnungs-kompensationseinrichtung |
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