DE4200612A1 - Brennkraftmaschine - Google Patents
BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine
mit einer Antriebsvorrichtung, einer Abgasturboladevorrich
tung, einer über die Abgasturboladevorrichtung zur Antriebs
vorrichtung geführten Saugleitungsvorrichtung, einer von der
Antriebsvorrichtung über die Abgasturboladevorrichtung ge
führte Abgasleitungsvorrichtung und ersten Mitteln zum zumin
dest teilweise Verschließen bzw. Freigeben der Abgasleitungs
vorrichtung.
Die Abgasturboladevorrichtung, kurz "Turbo" genannt, weist
eine Abgasturbine und ein Aufladegebläse auf, die auf einer
gemeinsamen Welle sitzen. Der Turbo dient zur Aufladung der
Ladeluft der Antriebsvorrichtung zum Erzielen einer höheren
Leistung. Die ersten Mittel zum zumindest teilweise Ver
schließen bzw. Freigeben der Abgasleitungsvorrichtung werden
häufig Motorbremse genannt. Insbesondere Fahrzeuge mit rela
tiv hohem Gesamtgewicht werden für die Dauerbeanspruchung bei
Gefällefahrt mit einer von den Radbremsen unabhängigen, ver
schleißfreien Dauerbremseinrichtung ausgerüstet. Hierbei wird
die Brennkraftmaschine als Bremse genutzt, wenn beim Unter
brechen der Kraftstoffzufuhr der Leerlaufwiderstand des nicht
ausgekuppelten Motors durch die Bewegungsenergie des Fahr
zeugs, besonders beim Befahren von Gefällen, überwunden wird.
Diese Umkehr der Energieflußrichtung läßt sich konstruktiv am
leichtesten beim Dieselmotor durch Einbau einer Auspuffklappe
in die Auspuffleitung verstärken. Hierbei spricht man von
einer Motorbremse im eigentlichen Sinne. Der Motor arbeitet
bei geschlossener Auspuffklappe dann auch beim Auspufftakt
als Verdichter in die Auspuff- bzw. Abgasleitung.
Bei Brennkraftmaschinen der eingangs genannten Art, insbeson
dere bei Dieselaggregaten, ist der Einsatz der ersten Mittel
zum Verschließen der Abgasleitungsvorrichtung und damit zum
Erzeugen einer Motorbremswirkung nicht optimal. Dies rührt
daher, daß die Abgasturboladevorrichtung in die Abgaslei
tungsvorrichtung integriert vorhanden ist. Bei geschlossener
Abgasleitungsvorrichtung ist die Abgasturboladevorrichtung
wenig aktiviert und es strömt relativ wenig Ladeluft der An
triebsvorrichtung zu. Dadurch läßt sich nur eine sehr geringe
Bremswirkung beim Betätigen der ersten Mittel zum Verschlie
ßen der Abgasleitungsvorrichtung erzielen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Brennkraftmaschine anzugeben,
die eine optimale Bremswirkung beim Betätigen der ersten Mit
tel zum Verschließen der Abgasleitungsvorrichtung gewährlei
stet.
Die Erfindung ist durch sämtliche Merkmale des Anspruchs 1
gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Leitungsvorrich
tung zum Überbrücken der Abgasturboladeeinrichtung innerhalb
der Saugleitungsvorrichtung, zweite Mittel zum zumindest
teilweise Verschließen bzw. Freigeben der Leitungsvorrich
tung, wobei die zweiten Mittel die Leitungsvorrichtung zumin
dest teilweise freigeben, sobald die ersten Mittel die Abgas
leitungsvorrichtung zumindest teilweise verschließen und die
zweiten Mittel die Leitungsvorrichtung verschließen, sobald
die ersten Mittel die Abgasleitungsvorrichtung zumindest
teilweise freigeben. Durch das Anordnen einer überbrückenden
Leitungsvorrichtung kann der Antriebsvorrichtung sobald die
Motorbremse betätigt wird, d. h. die ersten Mittel die Abgas
leitungsvorrichtung verschließen, über diese Leitungsvorrich
tung ungehindert Luft zuströmen, so daß das Antriebsaggregat
problemlos beim Auspufftakt als Verdichter in die Auspufflei
tung arbeiten kann, wodurch eine gute Motorbremswirkung er
zielt wird.
Bevorzugt werden die ersten und/oder zweiten Mittel über eine
Steuereinrichtung gesteuert, die in einer besonderen Ausge
staltung als Mikroprozessor ausgebildet ist.
In vorteilhafter Art und Weise erfolgt die Betätigung der
zweiten Mittel und/oder der ersten Mittel durch ein Stell
glied, wobei dies hydraulisch, elektrisch, pneumatisch oder
mechanisch geschehen kann.
In einer besonders robusten, auf technisch einfach und präzi
se Art und Weise herstellbare Ausgestaltung, die auch eine
schnelle und vereinfachte fabrikmäßige Fertigungsmontage er
lauben, sind die zweiten Mittel als Klappe, insbesondere
Drehklappe, ausgebildet. Auch kommt eine Ausbildung als
Schieber oder dergleichen in Betracht.
Neben der Anordnung der ersten Mittel zwischen der Antriebs
vorrichtung und der Abgasturboladevorrichtung, ist auch eine
Anordnung der ersten Mittel nach der Abgasturboladevorrich
tung möglich.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkma
le, sowie durch das nachstehend angegebene Ausführungsbei
spiel. Die Merkmale der Ansprüche können beliebigerweise mit
einander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offen
sichtlich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung
dargestellten Beispiels näher beschrieben und erläutert. Die
einzige Figur zeigt schematisch eine Antriebsvorrichtung mit
einem Turbolader, erste und zweite als Schieber ausgebildete
Mittel und eine Steuerungseinrichtung zum Steuern der ersten
und zweiten Mittel.
Eine Brennkraftmaschine 5 weist eine Antriebsvorrichtung 10
und einen Abgasturbolader 12 auf. Die Verbrennungsluft der
Antriebsvorrichtung 10 wird über den Abgasturbolader 12 auf
geladen. Die Luft strömt zunächst durch einen Luftfilter 14
in eine erste Saugleitung 16. Die erste Saugleitung 16 führt
zur Verdichtereinheit 12.1 des Abgasturboladers 12. Die Ver
dichtereinheit 12.1 wird über eine Turbineneinheit 12.2 ange
trieben, über die das Abgas der Antriebsvorrichtung 10 ge
führt wird. Turbineneinheit 12.2 und Verdichtereinheit 12.1
sind in der Figur nur schematisch dargestellt. Von der Ver
dichtereinheit 12.1 wird über eine zweite Saugleitung 18 Ver
brennungsluft der Antriebsvorrichtung 10 mit erhöhtem Lade
druck zugeführt, was in der Figur durch einen Luftkanal sche
matisch dargestellt ist. Über eine erste Abgasleitung 10 wird
der Turbineneinheit 12.2 des Abgasturboladers 12 von der An
triebsvorrichtung 10 Abgas zugeführt. Schließlich wird das
Abgas über eine zweite Abgasleitung 20 von der Turbinenein
heit 12.2 aus ins Freie geleitet. In der Regel vorhandene
Schalldämpfereinheiten sind in der Figur nicht dargestellt.
Innerhalb der zweiten Abgasleitung 20 sind erste Mittel vor
handen, die als Schieberelement 22 ausgebildet sind, dessen
Position über eine Steuereinheit 24 gesteuert wird. Bei nor
malem Fahrbetrieb befindet sich das Schieberelement 22 in Of
fen-Stellung, d. h. das Abgas kann ungehindert aus der zwei
ten Abgasleitung 20 ausströmen. Die Offen-Stellung des Schie
berelements 22 ist strichpunktiert dargestellt.
Zwischen der ersten Saugleitung 16 und der zweiten Sauglei
tung 18 ist eine Überbrückungsleitung 26 vorhanden, die als
Schieberelement 28 ausgebildete zweite Mittel aufweist, um
die Überbrückungsleitung 26 zu verschließen bzw. freizugeben.
Bei Normalbetrieb ist das Schieberelement 28 in Schließstel
lung, d. h. es strömt keine Luft durch die Überbrückungslei
tung 26. Die Schließstellung des Schieberelements 28 ist
strichpunktiert dargestellt. Die Luft wird vielmehr über die
erste Saugleitung 16, die Verdichtereinheit 12.1 und die
zweite Saugleitung 18 zur Antriebsvorrichtung 12 geführt. Die
Steuerung des Schieberelements 28 erfolgt ebenfalls über die
Steuereinrichtung 24.
Abhängig von der Stellung des Schieberelements 22 wird die
Stellung des Schieberelements 28 eingestellt. Befindet sich
das Schieberelement 22 in Schließstellung, wird das Schieber
element 28 in Offen-Stellung gebracht. Dadurch ist die Über
brückungsleitung 26 offen. Die Luft kann ungehindert über die
erste Saugleitung 16, die Überbrückungsleitung 26 und die
zweite Saugleitung 18 der Antriebsvorrichtung zugeführt wer
den. Dadurch wird eine sehr gute Motorbremswirkung trotz des
vorhandenen Abgasturboladers 12 erzielt. Ferner kommt in der
Abgasleitung ein in der Figur nicht dargestelltes Druckregal
ventil in einem Bypass zum Einsatz, das bei höheren Drehzah
len die Entstehung eines hohen, die Ventile bzw. den Ventil
trieb schädigenden Druckes verhindert.
In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante kann die
Überbrückungsleitung zwei Verschlußelemente aufweisen, die
jeweils so nahe an der ersten Saugleitung bzw. zweiten Saug
leitung angeordnet sind, daß hier nahezu keine Verwirbelungen
bzw. Strömungsverluste infolge der vorbeiströmenden Luft bei
geschlossenen Schieberelementen entstehen.
Die Mittel zum Verschließen bzw. Freigeben der Saugleitung
bzw. der Abgasleitung können bevorzugt auch als druckluftbe
tätigte Drehklappen ausgebildet sein. Die beschriebene Brenn
kraftmaschine wird bevorzugt als Dieselaggregat ausgebildet.
Falls als Brennkraftmaschine ein Ottomotor eingesetzt wird,
mündet die Überbrückungsleitung zwischen der Drosselklappe
und dem Antriebsaggregat in die zweite Saugrohrleitungsvor
richtung.
Claims (9)
1. Brennkraftmaschine (5)
mit
- - einer Antriebsvorrichtung (10),
- - einer Abgasturboladevorrichtung (12),
- - einer über die Abgasturboladevorrichtung (12) zur An triebsvorrichtung (10) geführten Saugleitungsvorrich tung (16, 18)
- - einer von der Antriebsvorrichtung (10) über die Abgas turboladevorrichtung (12) geführten Abgasleitungsvor richtung (19, 20) und
- - ersten Mitteln (22) zum zumindest teilweise Verschließ en bzw. Freigeben der Abgasleitungsvorrichtung (19, 20), gekennzeichnet durch
- - eine Leitungsvorrichtung (26) zum Überbrücken der Abgasturboladeeinrichtung (12) innerhalb der Sauglei tungsvorrichtung (16, 18) und
- - zweite Mittel (28) zum zumindest teilweise Verschließen
bzw. Freigeben der Leitungsvorrichtung (26),
- - wobei die zweiten Mittel (28) die Leitungsvorrich tung (26) zumindest teilweise freigeben, sobald die ersten Mittel (22) die Abgasleitungsvorrichtung (19, 20) zumindest teilweise verschließen und
- - die zweiten Mittel (28) die Leitungsvorrichtung (26) verschließen sobald die ersten Mittel (22) die Ab gasleitungsvorrichtung (19, 20) zumindest teilweise freigeben.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten und die zweiten Mittel (22; 28) über eine
Steuereinrichtung (24) gesteuert werden.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Positionierung der zweiten Mittel und/oder ersten
Mittel durch ein Stellglied erfolgt.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten und/oder zweiten Mittel hydraulisch, elek
trisch, pneumatisch oder mechanisch betrieben werden.
5. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweiten Mittel als Klappe, Schieber (28), Ventil oder
dergleichen ausgebildet ist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung als Mikroprozessor ausgebildet ist
bzw. in einem Mikroprozessor integriert vorhanden ist.
7. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten Mittel zwischen Antriebsvorrichtung und der
Abgasturboladevorrichtung angeordnet sind.
8. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten Mittel (22) der Abgasturboladevorrichtung (12)
in Strömungsrichtung des Abgases nachgeschaltet angeord
net sind.
9. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der vor
stehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungsvorrichtung, die Saugleitungsvorrichtung und
die Abgasleitungsvorrichtung als Rohrleitungssystem aus
gebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4200612A DE4200612A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4200612A DE4200612A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4200612A1 true DE4200612A1 (de) | 1993-07-15 |
Family
ID=6449412
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4200612A Withdrawn DE4200612A1 (de) | 1992-01-13 | 1992-01-13 | Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4200612A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19540060A1 (de) * | 1995-10-27 | 1997-04-30 | Daimler Benz Ag | Motorbremsvorrichtung |
EP0921295A2 (de) * | 1997-12-08 | 1999-06-09 | MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft | Verfahren zur Notabstellung eines Dieselmotors |
CN108005797A (zh) * | 2017-12-29 | 2018-05-08 | 东风商用车有限公司 | 一种可控式发动机辅助制动装置及使用方法 |
-
1992
- 1992-01-13 DE DE4200612A patent/DE4200612A1/de not_active Withdrawn
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN108005797B (zh) * | 2017-12-29 | 2023-10-24 | 东风商用车有限公司 | 一种可控式发动机辅助制动装置及使用方法 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |