DE4142131A1 - Polykondensate aus butantetracarbonsaeure und polyhydroxyverbindungen und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmitteln - Google Patents
Polykondensate aus butantetracarbonsaeure und polyhydroxyverbindungen und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Polykondensate aus Butantetracarbon
säure, die gegebenenfalls teilweise durch andere Carbonsäu
ren ersetzt sein kann, mit Polyhydroxyverbindungen aus der
Gruppe der Mono-, Oligo- und Polysaccharide, reduzierten Mo
no- oder Oligosaccharide und deren Aminoderivate, Zuckercar
bonsäuren, Polyvinylalkohole, Oligoglycerine oder deren Mi
schungen sowie gegebenenfalls Glykolen, Polyalkylenglykolen
oder alkoxylierten Alkoholen und die Verwendung der Polykon
densate als Zusatz zu phosphatarmen oder phosphatfreien
Wasch- und Reinigungsmitteln.
Aus der DE-B-21 47 778 sind Wasch- und Reinigungsmittel be
kannt, die wasserlösliche Salze von sauren Carbonsäureestern
aus mindestens dreiwertigen aliphatischen oder olefinisch
ungesättigten Carbonsäuren bzw. Hydroxycarbonsäuren und
mindestens dreiwertigen aliphatischen Alkoholen als Gerüst
stoffe aufweisen, wobei an jede Hydroxylgruppe des Alkohols
ein Molekül der Carbonsäure gebunden ist. Typische Beispiele
für solche Ester sind Glycerintricitrat, Sorbithexacitrat
und Pentaerythrittetracitrat. Diese Citronensäure-Ester sind
biologisch gut abbaubar, wirken in Wasch- und Reinigungs
mitteln als Gerüststoffe und bilden in der Waschflotte mit
hydrophilen Pigmentteilchen stabile Dispersionen.
Aus der DE-B-16 17 122 sind Wasch- und Reinigungsmittel be
kannt, die durch einen Gehalt von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Mittel, an wasserlöslichen Salzen
von freie Carboxylgruppen enthaltenden Polyestern gekenn
zeichnet sind, deren Säureester von Tricarbonsäuren und/oder
Tetracarbonsäuren und deren Alkoholreste sich von zwei
wertigen Alkoholen ableiten. Geeignete Polyester dieser Art
sind beispielsweise Polyester aus Citronensäure und Ethylen
glykol. Die beschriebenen Polyester haben in Waschflotten
eine vergrauungsinhibierende Wirkung und verhindern die Wie
deranlagerung von Schmutzteilchen aus der Waschflotte auf
dem zu waschenden Textilgut.
Aus der JP-A-58/91 775 sind wäßrige Anstrichfarben bekannt,
die als Bindemittel Reaktionsprodukte aus Polycarbonsäuren,
wie Zitronensäure, Isocitronensäure, Tricarballylsäure oder
Butantetracarbonsäure und Polyolen, wie beispielsweise
Glycerin, Diglycerin, Pentaerythrit, Ethylenglykol oder Po
lyethylenglykol enthalten.
Aus der EP-A-04 33 010 sind Polycarboxylate bekannt, die
durch Veresterung von Citronensäure, Isocitronensäure oder
Propantricarbonsäure mit Glykol, Glycerin, Erythrit, Penta
erythrit, Mono-, Oligo- und Polysacchariden sowie Polyviny
lalkohol oder Polyallylalkohol erhältlich sind. Als bevor
zugte Verbindungen werden Polyvinylcitrat und Polyallylci
trat hervorgehoben. Die Polycarboxylate werden als Builder
in Waschmittelformulierungen verwendet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue
Stoffe herzustellen, die als Waschmittelzusatz geeignet
sind.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit Polykondensaten
aus Butantetracarbonsäure und Polyhydroxyverbindungen die
erhältlich sind durch Kondensation von
- a) Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure, die bis zu 70 mol-% durch ein- oder zweibasische Hydroxycarbonsäuren oder bis zu 49 mol-% durch andere zwei- bis vierbasische aliphatische Carbonsäuren ersetzt sein kann,
- b) Polyhydroxyverbindungen aus der Gruppe der Mono-, Oligo- und Polysaccharide, reduzierten Mono- oder Oligo saccharide und deren Aminoderivate, oxidierte Mono-, Oligo- oder Polysaccharide, Alkyl(poly)glycoside, Poly vinylalkohole, Oligoglycerine mit mehr als 2 Glycerin einheiten oder deren Mischungen sowie gegebenenfalls
- c) bis zu 20 mol-%, bezogen auf die Komponente a), an C2- bis C4-Alkylenglykolen, Polyalkylenglykolen mit einer Molmasse bis zu 2000 oder einwertigen gegebenen falls mit bis zu 50 Mol Alkylenoxid alkoxylierten C4- bis C20-Alkoholen
im Gewichtsverhältnis a) : b) von 50 : 1 bis 0,5 : 1 zu Konden
sationsprodukten mit einem K-Wert von 8 bis 100 (bestimmt
nach H. Fikentscher in 2gew.-%iger wäßriger Lösung bei 25°C
und pH 7 am Na-Salz der Kondensationsprodukte).
Die Polykondensate werden als Zusatz zu phosphatarmen oder
phosphatfreien Wasch- und Reinigungsmitteln in Mengen von
0,1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, verwendet.
Als Komponente a) wird vorzugsweise Butan-1,2,3,4-tetra
carbonsäure eingesetzt. Butantetracarbonsäure kann jedoch in
Mischung mit 1- oder 2-basischen Hydroxycarbonsäuren
und/oder anderen 1- bis 4-basischen aliphatischen Carbonsäu
ren bei der Polykondensation eingesetzt werden. Geeignete
1- oder 2-basische Hydroxycarbonsäuren sind beispielsweise
Glykolsäure, Milchsäure, Apfelsäure und Weinsäure. Diese
Gruppe von Säuren kann bis zu 70 mol-% der Butantetracarbon
säure als Komponente a) ersetzen. Geeignete andere zwei- bis
4-basische aliphatische Carbonsäuren sind beispielsweise
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Citronensäure, Oxalsäure, Alke
nylbernsteinsäuren, Alkylbernsteinsäuren, Aconitsäure, Tri
carballylsäure. Diese Gruppe von Carbonsäuren kann bis zu
49 mol-% der Butantetracarbonsäure als Komponente a) bei der
Polykondensation ersetzen. Außer der Butantetracarbonsäure
können auch das Mono- oder Dianhydrid oder die Mono- oder
Diester mit C1- bis C4-Alkoholen dieser Carbonsäure bei der
Kondensation eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Polykondensate werden als Komponente b)
Polyhydroxyverbindungen aus der Gruppe der Mono-, Oligo- und
Polysaccharide, der reduzierten Mono- oder Oligosaccharide
und deren Aninoderivate, oxidierte Mono-, Oligo- oder Poly
saccharide, Alkyl(poly)glycoside, Polyvinylalkohole, Oligog
lycerine mit mehr als 2 Glycerineinheiten oder deren Mi
schungen eingesetzt. Einzelne Verbindungen aus der Gruppe
der Monosaccharide sind beispielsweise Glucose, Manose und
Fruktose, aus der Gruppe der Oligosaccharide seien Saccharo
se, Lactose, Leucrose, Isomaltulose, Cellobiose, Maltose,
Glucosesirupe und Dextrine beispielhaft genannt. Beispiele
für Polysaccharide sind Stärke, abgebaute Stärken, sauer,
enzymatisch oder thermisch abgebaute Stärken, oxidierte
Stärken, veretherte Stärken wie Carboxymethylstärke, Hydro
xypropylstärke, Cellulose, Methylcellulose, Hydroxymethyl
cellulose, Carboxymethylcellulose, Inulin, Chitin, Chitosan,
Pektine und Alginate. Einzelne Verbindungen aus der Gruppe
der reduzierten Zucker und deren aminierten Derivaten sind
z. B. Sorbit, Mannit, Xylit, Inosit und Aminosorbit. Als Zucker
carbonsäuren kommen beispielsweise Gluconsäure, Glucar
säure, Glucoheptonsäure, Alginsäure, Saccharosemono-,
-di- und -tricarbonsäure in Betracht. Geeignete Verbindungen
b) sind außerdem Alkylglycoside und Alkylpolyglycoside. Die
Alkylgruppe kann 1-20, vorzugsweise 1-4 und 8-16, be
sonders bevorzugt 12-14, Kohlenstoffatome enthalten. Als
Beispiele seien Methylglucosid, Butylglucosid oder die Sub
stanzklasse der Alkylpolyglycoside genannt, wie sie in der
EP-A-03 57 696 beschrieben sind. Die Alkylgruppe kann gesät
tigt oder ungesättigt, verzweigt oder unverzweigt sein. Die
Alkylgruppe kann außerdem substituiert sein, z. B. eine
Hydroxylgruppe tragen. Geeignete Verbindungen dieser Art
sind beispielsweise Hydroxyethylglucosid und Hydroxypropyl
glukoside sowie die entsprechenden Polyglucoside. Die Poly
glukoside enthalten im Mittel 1,1 bis 10, vorzugsweise 1,3
bis 3 Glucosideinheiten.
Geeignete Oligoglycerine enthalten 3 bis 10 Glycerin-Ein
heiten. Diese Verbindungen entstehen beispielsweise bei der
Kondensation von Glycerin in Gegenwart von Alkali oder
Säure. Geeignete Oligoglycerine sind beispielsweise Trigly
cerin, Tetraglycerin, Pentaglycerin und Hexaglycerin sowie
Polymere, die bis zu 10 Glycerineinheiten im Molekül aufwei
sen.
Als Komponente b) sind außerdem Polyvinylalkohole geeignet,
wobei sämtliche wasserlöslichen Polyvinylalkohole in Be
tracht kommen. Sie haben im allgemeinen Viskositäten von 3
bis 10 000, vorzugsweise 10 bis 5000 mPa · s (bestimmt in
10-%iger wäßriger Lösung bei 20°C mit einem Höpplerkugel
fall-Viskosimeter nach DIN 53 015). Die Polyvinylalkohole
werden üblicherweise durch Hydrolyse von Polyvinylacetat
hergestellt. Sie können in teilweise oder in vollständig
hydrolysierter Form bei der Herstellung der erfindungsge
mäßen Polykondensate eingesetzt werden. Die Molmassen der
Polyvinylalkohole betragen bis zu 100 000 und vorzugsweise
bis zu 25 000. Man kann auch oxidativ abgebaute Polyvinylal
kohole als Komponente b) einsetzen. Solche abgebauten Poly
vinylalkohole haben Molekulargewichte in dem Bereich von ca.
500 bis 50 000. Vorzugsweise betragen die Molekulargewichte
der Polyvinylalkohole 1000 bis 10 000. Der Hydrolysegrad
der aus Polyvinylacetat hergestellten Polyvinylalkohole be
trägt im allgemeinen 50 bis 100, vorzugsweise 85 bis 99%.
Als Komponente b) setzt man bevorzugt Sorbit, Mannit, Me
thylglucosid, Gluconsäure, Polyvinylalkohole mit Molmassen
bis zu 15 000 und Oligoglycerine mit 3 bis 10 Glycerin-Ein-
heiten ein.
Als Komponente c) können gegebenenfalls, bis zu 20 mol-%,
bezogen auf die Komponente a) an C2- bis C4-Alkylenglykolen,
Polyalkylenglykolen mit einer Molmasse bis zu 2000 oder
einwertigen gegebenenfalls mit bis zu 50 Mol Alkylenoxid al
kylierten C4- bis C20-Alkoholen eingesetzt werden. Beispiele
für einzelne Verbindungen der Komponente c) sind Ethylen
glykol, Propylenglykol, Butandiol-1,4, Polyethylenglykole
und Polypropylenglykole mit Molmassen bis 2000, Blockco
polymer aus Ethylenoxid und Propylenoxid mit Molmassen
bis zu 2000, Butanol, Laurylalkohol oder Stearylalkohol.
Die Polykondensate werden durch Kondensieren der Komponen
ten a) und b) hergestellt. Hierbei entstehen Polyester. Die
Kondensation wird so weit geführt, daß Kondensationsprodukte
mit einem K-Wert von 8 bis 100, vorzugsweise 10 bis 60, (be
stimmt nach H. Fikentscher in 2gew.-%iger wäßriger Lösung
bei 25°C und pH 7 am Natriumsalz der Kondensationsprodukte)
entstehen. Die Kondensation kann in inerten organischen Lö
semitteln oder in einer Schmelze der Reaktionsteilnehmer
durchgeführt werden. Welches Verfahren das jeweils besser
geeignete ist, hängt stark von der Natur der Komponente b)
ab. Unlösliche Polysaccharide b) werden vorzugsweise in mög
lichst feinteiliger Form eingesetzt. Beim Kondensieren in
Abwesenheit von inerten organischen Lösemitteln ist es vor
teilhaft, die Polyhydroxyverbindung, insbesondere, wenn
diese nicht unzersetzt schmelzbar sind, in einer ausreichen
den Menge Wasser zu lösen bzw. in eine feinteilige wäßrige
Dispersion zu überführen. Um die Komponente b) zu lösen oder
stabil zu dispergieren, ist es häufig nötig, die wasserhal
tige Lösung auf Temperaturen bis zu 100°C zu erwärmen. Bei
der Kondensation kann es außerdem noch von Vorteil sein,
wenn man die als Komponente a) einzusetzenden Carbonsäuren
bis zu einem Anteil von 30% neutralisiert.
Beispielsweise kann man eine wäßrige Lösung der Komponenten
a) und b) durch Zugabe von Natronlauge oder einer anderen
Base wie Kalilauge oder Ammoniak, Ethanolamin, Triethanol
amin, Diethanolamin, Morpholin oder Alkylaminen teilweise
neutralisieren. Zur Herstellung der Polyester wird dann das
Wasser bei Temperaturen von 50 bis 120°C weitgehend ab
destilliert und danach die Temperatur des Reaktionsgemisches
auf 100 bis zu 220, bevorzugt 120 bis 170°C erhöht. Die Ver
fahrensvariante, bei der man von einer wasserhaltigen
Schmelze der Reaktionsteilnehmer ausgeht und das Wasser bei
Temperaturen von 120 bis 220°C abdestilliert, ist bevorzugt.
Bei dieser Verfahrensvariante wird die Butantetracarbonsäure
gegenüber den Polyhydroxyverbindungen, insbesondere, wenn
diese höhere Molmassen besitzen, in überstöchiometrischer
Menge eingesetzt, um eine Vernetzung der Polyester zu ver
meiden.
Im Falle hochmolekularer Polyhydroxyverbindungen, insbeson
dere Polyvinylalkoholen oder Polysacchariden, steigt die
Viskosität der wasserhaltigen Schmelze so stark an, daß sie
in Rührkesseln nicht mehr durchmischt werden kann. Um die
Viskosität während der Kondensation zu erniedrigen, setzt
man zu der hochviskosen Schmelze ein Verdünnungsmittel zu
und setzt die Kondensationsreaktion fort. Als Verdünnungs
mittel eignen sich beispielsweise einbasische aliphatische
Carbonsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure,
Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Kokosfettsäure,
Talgfettsäure, Ölsäure und deren Mischungen. Falls der Sie
depunkt der als Verdünnungsmittel verwendeten Fettsäuren un
terhalb der Kondensationstemperatur liegt, wird die Konden
sation unter erhöhtem Druck durchgeführt. Dies ist vor allem
bei Einsatz von Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure
der Fall. Die leicht flüchtigen einbasischen aliphatischen
Carbonsäuren dienen dabei sowohl als Verdünnungsmittel als
auch als Schleppmittel für das bei Kondensation entstehende
Wasser. Die schwer flüchtigen Carbonsäuren, die zur Viskosi
tätserniedrigung eingesetzt werden, können im Kondensations
produkt verbleiben.
Bei der Kondensation erhält man zähviskose Schmelzen, die
teilweise mit fortschreitendem Umsatz bzw. beim Abkühlen auf
Raumtemperatur fest werden. Die Kondensation wird vorzugs
weise in einem Inertgasstrom oder unter vermindertem Druck
durchgeführt. Falls man die Kondensation der Komponenten a),
b) und gegebenenfalls c) in einem inerten organischen Löse
mittel durchführt, erfolgt sie vorzugsweise in Suspension.
Dabei können beispielsweise die als Komponente a) in Be
tracht kommenden Verbindungen zusammen mit dem inerten Löse
mittel und gegebenenfalls einem Schutzkolloid im Reaktor
vorgelegt und die Komponenten b) absatzweise oder konti
nuierlich zugegeben werden und durch Kochen unter Rückfluß
und Abdestillieren des bei der Reaktion entstehenden Wassers
aus dem Reaktionsansatz kondensiert werden. Geeignete orga
nische Lösemittel sind beispielsweise Toluol, o-, m- und
p-Xylol, Mesitylen, Cumol, höhersiedender aliphatische Koh
lenwasserstoff (Siedebereich von 120 bis 160°C) und Mischun
gen dieser Lösemittel. Die obengenannten Lösemittel können
auch mit polaren aprotischen Lösemitteln wie Ethylenglykol
dimethylether, Diethylenglykoldiethylether, Dioxan und/oder
Cyclohexanon eingesetzt werden. In einigen Fällen kann es
von Vorteil sein, die Kondensation in Gegenwart von Schutz
kolloiden durchzuführen, die dann das gebildete Kondensat
dispergieren und die Bildung einer zähen und nach dem Abküh
len erstarrenden Masse verhindern. Geeignete Schutzkolloide
sind beispielsweise alkylierte mehrwertige C2- bis C8-Alkoho
le, wie beispielsweise die Reaktionsprodukte von 3 bis
35 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid mit Glycerin, Oli
goglycerin oder Pentaerythrit. Die Schutzkolloide können zu
sätzlich über Ether-, Ester- oder Amidbindungen gebundene
C6- bis C22-Alkylgruppen enthalten. Die Menge an Schutzkollo
id beträgt bei der Kondensation 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf die Polyester. Sofern ein inertes organisches Lösemittel
bei der Kondensation eingesetzt wird, beträgt die Konzentra
tion der Feststoffe, d. h. der entstehenden Polyester in dem
inerten Verdünnungsmittel 10 bis 70, vorzugsweise 20 bis
65 Gew.-%.
Die Kontrolle des Reaktionsfortschritts bei der Veresterung
kann bei allen Verfahrensvarianten durch die Bestimmung der
Menge an abdestilliertem Wasser aus dem Reaktionsgemisch be
stimmt werden. Da sich bei der Veresterung auch die Säure
zahl und die Viskosität des Reaktionsgemisches ändern, kann
durch Bestimmung dieser Meßgrößen an Proben, die dem Reakti
onsgemisch entnommen werden, der Verlauf der Veresterung
kontrolliert werden.
Die Veresterung der Komponenten a), b) und gegebenenfalls c)
wird vorzugsweise in der Schmelze in Abwesenheit von Kataly
satoren durchgeführt. Der Einsatz von üblichen sauren
Katalysatoren, die bei Veresterungsreaktionen gewöhnlich
verwendet werden, ist jedoch möglich. Die Kondensation in
der Schmelze kann in den üblichen Kolben oder Kesseln durch
geführt werden, die jeweils mit einem Rührer ausgestattet
sind. In vielen Fällen ist es jedoch vorteilhafter, die Kon
densationsreaktion in einem Reaktor durchzuführen, der über
eine kräftigerere mechanische Durchmischvorrichtung verfügt
als ein mit einem üblichen Rührer versehene Kessel. Beson
ders geeignet ist beispielsweise ein evakuierbarer Knetreak
tor mit senkrecht oder waagrecht liegender Welle, Inertgas
zufuhr und Destillationseinrichtung. Andere geeignete Reak
toren sind beispielsweise Kondensationsextrusionsreaktoren,
die in einer ersten Reaktionszone die Schmelzkondensation
unter Abdestillieren des Reaktionswassers erlauben und bei
denen die Schmelze anschließend in einer Ausformzone extru
diert wird. Die extrudierten Stränge werden in ein stückiges
Reaktionsprodukt verteilt oder pulverisiert.
Die Komponenten a) und b) werden bei der Kondensation im Ge
wichtsverhältnis 50 : 1 bis 0,5 : 1, vorzugsweise 10 : 1 bis 1 : 1
eingesetzt. Bei Einsatz von Polyvinylalkohol oder Poly
sacchariden als Komponente (b) beträgt das Gewichtsverhält
nis der Komponenten (a) : (b) bei der Kondensation vorzugswei
se 40 : 1 bis 4 : 1. Besonders bevorzugt ist die Herstellung von
Polykondensaten durch Kondensation von a) Butan-1,2,3,4-te
tracarbonsäure als alleinige Komponente a) mit b) Sorbit,
Mannit, Glukonsäure, Methylglucosid, Oligoglycerin mit
3-10 Glycerineinheiten, Polyvinylalkohol oder deren Gemi
schen mit Gewichtsverhältnis a) : b) von 10 : 1 bis 1 : 1. Über
stöchiometrisch eingesetzte Anteile der Komponente a) be
günstigen das Verfahren der Kondensation in der Schmelze.
Sie können als Monomere oder Oligomere im Produkt verbleiben
oder durch Ultrafiltration, Extraktion oder Fällung vom
Polykondensat teilweise oder vollständig abgetrennt werden.
Der Veresterungsgrad der Hydroxylgruppen der Polyhydroxyver
bindungen der Komponente b) beträgt mindestens 10, vorzugs
weise 15 bis 100%. Die so erhältlichen Polyestercarboxylate
sind biologisch abbaubar. Beispielsweise wird das Umsetzungs
produkt von Sorbit mit 6 Mol Butantetracarbonsäure inner
halb von 28 Tagen zu über 85% abgebaut (bestimmt gemäß
Zahn-Wellens-Test, statischer Test nach DIN 38 412, Teil 24.
Die Polycarboxylate können in der Säureform oder in partiell
neutralisierter Form, falls die Komponente a) bei der Her
stellung der Produkte teilweise neutralisiert wurde, direkt
nach der Herstellung der Verwendung zugeführt werden. Man
kann sie jedoch auch vollständig neutralisieren. Die Salze
der Polykondensate erhält man durch übliche Neutralisation
mit Basen wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithium
hydroxid, Calciumhydroxid, Natrium-, Kalium-, Lithium-, Cal
cium-, Ammoniumcarbonat oder -hydrogencarbonat, Ammoniumhy
droxid, Ethanolamin, Diethanolamin oder Triethanolamin. Die
Basen werden bevorzugt als wäßrige Lösungen zur Neutralisa
tion eingesetzt. Vorzugsweise wird die Neutralisation mit
Natronlauge, Soda oder Natriumhydrogencarbonat vorgenommen,
wobei der pH-Wert laufend kontrolliert wird, damit eine mög
lichst geringe Hydrolyse des Polyesters erfolgt. Um die bei
der Kondensation erhaltenen Polyester ohne Veränderung durch
Hydrolyse zu lagern, kann man sie aus der neutralisierten
wäßrigen Lösung - bevorzugt in Form des neutralen Natrium
salzes - isolieren. Hierfür eignet sich beispielsweise die
Gefriertrocknung, Sprühtrocknung oder Sprühwirbelschicht
trocknung der wäßrigen Lösungen. Die Trocknung der wäßrigen
Lösung kann ohne weitere Zusätze oder auch unter Abmischung
mit waschaktiven Stoffen erfolgen.
Die oben beschriebenen Polykondensate werden als Zusatz zu
phosphatarmen oder phosphatfreien Wasch- und Reinigungs
mitteln in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die
Wasch- und Reinigungsmittel verwendet. Unter phosphatarmen
Waschmitteln werden solche Formulierungen verstanden, die
nicht mehr als 25 Gew.-% Phosphat, berechnet als Natriumtri
phosphat enthalten. Die Polyester werden vorzugsweise in
Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Wasch- oder
Reinigungsmittelformulierung eingesetzt.
Die Polykondensate besitzen in der Waschmittelflotte ein gu
tes Dispergiervermögen für Partikelschmutz, insbesondere für
Tonmineralien (Clay). Diese Eigenschaft ist deshalb wichtig,
weil lehmartige Verschmutzungen von Textilgut weit ver
breitet sind. Die Polyester sind Builder für Waschmittel und
bewirken während des Waschvorgangs eine Reduktion der Inkru
stierung und der Vergrauung auf dem gewaschenen Textilgut.
Sie sind somit auch als Inkrustations- und Vergrauungs
inhibitoren geeignet.
Die Zusammensetzung der Wasch- und Reinigungsformulierungen
kann sehr unterschiedlich sein. Wasch- und Reinigungsmittel
enthalten üblicherweise 2 bis 50 Gew.-% Tenside und
gegebenenfalls Builder. Diese Angaben gelten sowohl für
flüssige als auch für pulverförmige Wasch- und Reinigungs
mittel. Beispiele für die Zusammensetzung von Waschmittel
formulierungen, die in Europa, in den USA und in Japan ge
bräuchlich sind, findet man beispielsweise in Chemical and
Engn. News, Band 67, 35 (1989) tabellarisch zusammenge
stellt. Weitere Angaben über die Zusammensetzung von
Wasch- und Reinigungsmitteln können der WO-A-90 13 581 sowie
Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, Verlag Chemie,
Weinhein 1983, 4. Auflage, Seiten 63-160 entnommen werden.
Außerdem sind solche Waschmittelformulierungen von Interes
se, die bis zu 60 Gew.-% eines Alkalisilikats und bis zu
10 Gew.-% eines erfindungsgemäßen Polykondensats enthalten.
Als Alkalisilikate kommen beispielsweise die amorphen Natri
umdisilikate in Betracht, die in der EP-A-04 44 415 be
schrieben werden, sowie kristalline Schichtsilikate, die ge
mäß der EP-A-03 37 219 in Waschmittelformulierungen als
Builder enthalten sind und gemäß der EP-B-01 64 514 zur Ent
härtung von Wasser verwendet werden, und Natriumsilikate,
die durch Entwässern von Natriumsilikatlösungen und Trocknen
bis zu Wassergehalten von 15 bis 23, vorzugsweise 18 bis
20 Gew.-% erhältlich sind.
Waschmittel können gegebenenfalls noch ein Bleichmittel ent
halten, z. B. Natriumperborat, das im Fall seines Einsatzes
in Mengen bis zu 30 Gew.-% in der Waschmittelformulierung
enthalten sein kann. Die Wasch- und Reinigungsmittel können
gegebenenfalls weitere übliche Zusätze enthalten, z. B. Kom
plexbildner, Citrate, Trübungsmittel, optische Aufheller,
Enzyme, Parfümöle, Farbübertragungsinhibitoren, Vergrauungs
inhibitoren und/oder Bleichaktivatoren.
Die K-Werte der Polyester wurden nach H. Fikentscher, Cellu
lose Chemie, Band 13, 58 bis 64 und 71 bis 74 (1932) in wäß
riger Lösung bei einer Temperatur von 25°C und einer Konzen
tration von 2 Gew.-% bei pH 7 am Natriumsalz der Polyester
bestimmt. Die %-Angaben in den Beispielen bedeuten Gew.-%.
In einem 100 ml fassenden Reaktor aus Glas, der mit einem
Rührer, einer Destillationsbrücke, einem Tropftrichter und
einer Vorrichtung für Inertgaszufuhr ausgestattet war, wur
den 70,3 g Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure vorgelegt und
durch Erhitzen auf eine Temperatur von 200°C aufgeschmolzen.
Sobald die Temperatur von 200°C erreicht war, fügte man in
nerhalb von 30 Minuten eine Lösung von 9,1 g Sorbit in
20,9 g Wasser zur Schmelze. Das Wasser destillierte dabei
aus dem Reaktionsgemisch ab. Nach Beendigung der Zugabe der
wäßrigen Sorbitlösung wurde das Reaktionsgemisch noch
weitere 30 Minuten in einem leichten Inertgasstrom bei 200°C
kondensiert. Nach dem Erkalten erhielt man ein sprödes
festes Produkt, das in Wasser gelöst, mit Natronlauge neu
tralisiert und gefriergetrocknet wurde. Der so erhaltene
Polyester hatte einen K-Wert von 11,7.
In der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur mischte man
70,3 g Butantetracarbonsäure mit 10,9 g Sorbit und erhitzte
die Mischung unter Rühren auf eine Temperatur von 200°C. Die
Schmelze wurde anschließend 30 Minuten in einer Stick
stoffatmosphäre bei einer Temperatur von 200°C kondensiert.
Nach dem Erkalten des Reaktionsgemisches erhielt man ein
sprödes Festprodukt, das in Wasser gelöst und mit Natron
lauge neutralisiert wurde. Der so erhaltene Polyester hatte
einen K-Wert von 13,8.
8,8 g Polyvinylalkohol der Molmasse 84 000 (Mw) wurden in
79,2 g kochendem Wasser gelöst. Unter Rühren gab man zu der
siedenden Lösung eine wäßrige Lösung von 46,8 g
Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure in 46,8 g Wasser. Die Mi
schung wurde unter Rühren und Abdestillieren von Wasser von
100 auf 200°C erhitzt, wobei eine partielle Veresterung des
Polyvinylalkohols eintrat. Nach dem Abdestillieren von 127 g
Wasser wurde das Reaktionsprodukt fest. Das Reaktionsgemisch
wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt und durch Zugabe von
wäßriger Sodalösung auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Die
neutralisierte Lösung wurde anschließend durch Ultra
filtration an einer Membran mit einer Ausschlußgrenze von
10 000 D von nicht umgesetzter Butantetracarbonsäure weitge
hend befreit und danach gefriergetrocknet. Der so erhaltene
Polyester hat einen K-Wert von 38,7.
234 g Butantetracarbonsäure wurden mit 8,8 g Polyvinyl
alkohol (Mw 3000), 35,2 g Wasser und 100 g Essigsäure in ei
nem 2-I-Reaktor, der mit Rührer und Destillationsbrücke aus
gestattet war, vorgelegt und das Wasser/Essigsäure-Azeotrop
bei 160°C (Badtemperatur) destilliert. Nach 2 h wurden in
nerhalb von 3 h weitere 580 g Essigsäure zudosiert und
destilliert, bis die Siedetemperatur der reinen Essigsäure
erreicht wurde. Die restliche Essigsäure wurde im Vakuum
(10 mbar) weitgehend abdestilliert, der Ansatz in Wasser
suspendiert und mit NaOH neutralisiert. Die Lösung wurde
filtriert, um kleine Mengen unlöslicher Anteile abzutrennen
und anschließend wie im Beispiel 3 weiter aufgearbeitet. Das
Produkt zeigt einen K-Wert von 24,3.
196 g einer 50%igen wäßrigen Lösung von Gluconsäure und
118,1 g Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure werden miteinander
gemischt und durch Erhitzen auf eine Temperatur in dem Be
reich von 140 bis 170°C aufgeschmolzen. Dabei werden gleich
zeitig 107 g Wasser abdestilliert. Das Kondensat enthält
noch ca. 2% freie Butantetracarbonsäure und 1% freie
Gluconsäure. Es wird in Wasser gelöst und durch Zugabe von
wäßriger Natronlauge auf pH 6,5 eingestellt. Das Poly
additionsprodukt hat einen K-Wert von 18,2.
39,2 g einer 50%igen wäßrigen Lösung von Gluconsäure und
118,1 g Butantetracarbonsäure werden gemischt und aufge
schmolzen. Durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf eine
Temperatur in dem Bereich von 140 bis 170°C werden die Kom
ponenten miteinander kondensiert und 28,5 g Wasser abdestil
liert. Das Kondensat enthält noch ca. 2,9% nicht umgesetzte
Butantetracarbonsäure und ca. 1,8% freie Gluconsäure. Nach
dem Abkühlen wird das Kondensationsprodukt in Wasser gelöst,
durch Zugabe einer 20%igen wäßrigen Sodalösung auf einen
pH-Wert von 6,5 eingestellt und das Natriumsalz des Konden
sationsprodukts durch Einengen der wäßrigen Lösung im Vakuum
isoliert. Der K-Wert des Polyesters beträgt 13,8.
24 g eines Polyglycerins mit einem mittleren Polymerisati
onsgrad von n = 3,1 (OH-Zahl = 1150 mg KOH/g) und 117 g Bu
tantetracarbonsäure in 43,2 g Wasser werden aufgeschmolzen
und durch Erhitzen auf 140° bis 170°C 51 g Wasser abgestil
liert. Das Reaktionsprodukt wird anschließend in Wasser ge
löst, durch Zugabe einer 20%igen Sodalösung auf pH 6,5 ein
gestellt und das Natriumsalz durch Einengen im Vakuum ge
trocknet. Das Polyadditionsprodukt hat einen K-Wert von
15,3.
141,9 g Butantetracarbonsäure werden mit 231 g Wasser er
wärmt und mit 48 g 50%iger wäßriger NaOH und 28,95 g α-Me
thylglucosid versetzt. Unter Rühren trennt man wie in Bei
spiel 6 beschrieben 255 g Wasser ab. Nach Lösen in Wasser,
Zugabe von wäßriger Natronlauge bis zum Erreichen von pH 6,5
unter Kühlung auf < 10°C und Trocknen erhält man das ent
sprechende Natriumsalz als Pulver mit K-Wert von 14,2.
468,9 g Butantetracarbonsäure wurden unter Rühren mit 64,8 g
Weizenstärke in 127 g Wasser auf 100°C erhitzt und nach
15 min 127 g Eisessig zugegeben. Das Wasser/Essigsäure-Azeo
trop wurde bei 160°C (Badtemperatur) abdestilliert. Parallel
dazu wurden innerhalb 5,5 h weitere 90 g Essigsäure zudo
siert und destilliert, bis die Siedetemperatur der reinen
Essigsäure erreicht wurde. Die restliche Essigsäure wurde im
Vakuum (10 mbar) weitgehend abdestilliert, der Ansatz in
Wasser suspendiert und mit NaOH neutralisiert. Ungelöste An
teile wurden abfiltriert und die Lösung gefriergetrocknet.
Das Produkt zeigt einen K-Wert von 28,6.
Die Entfernung von Partikelschmutz von Gewebeoberflächen
wird durch Zusatz von Polyelektrolyten unterstützt. Die
Stabilisierung der nach der Ablösung der Partikel von der
Gewebeoberfläche entstehenden Dispersion ist eine wichtige
Aufgabe dieser Polyelektrolyten. Der stabilisierende Einfluß
der anionischen Dispergiermittel ergibt sich dadurch, daß
infolge von Adsorption von Dispergiermittelmolekülen auf der
Feststoffoberfläche deren Oberflächenladung vergrößert und
die Abstoßenergie erhöht wird. Weitere Einflußgrößen auf die
Stabilität einer Dispersion sind ferner u. a. sterische Ef
fekte, Temperatur, pH-Wert und die Elektrolytkonzentration.
Mit dem im folgenden beschriebenen Clay-Dispergiertest (CD-
Test) kann auf einfache Weise die Dispergierfähigkeit ver
schiedener Polyelektrolyte beurteilt werden.
Als Modell für partikulären Schmutz wird feingemahlener
China-Clay SPS 151 benutzt. 1 g Clay wird unter Zusatz von
1 ml einer 0,1%igen Natriumsalzlösung des Polyelektrolyten
in 98 ml Wasser 10 Minuten in einem Standzylinder (100 ml)
intensiv dispergiert. Sofort nach dem Rühren nimmt man aus
der Mitte des Standzylinders eine Probe von 2,5 ml und be
stimmt nach dem Verdünnen auf 25 ml die Trübung der
Dispersion mit einem Turbidimeter. Nach 30- bzw. 60minüti
ger Standzeit der Dispersion werden erneut Proben genommen
und wie oben die Trübung bestimmt. Die Trübung der Disper
sion wird in NTU (nephelometric turbidity units) angegeben.
Je weniger sich die Dispersion während der Lagerung absetzt,
desto höher sind die gemessenen Trübungswerte und um so
stabiler ist die Dispersion. Als zweite physikalische Meß
größe wird die Dispersionskonstante bestimmt, die das zeit
liche Verhalten des Sedimentationsprozesses beschreibt. Da
der Sedimentationsprozeß annähernd durch ein mono
expotentielles Zeitgesetz beschrieben werden kann, gibt τ
die Zeit an, in der die Trübung auf 1/e-tel des Ausgangszu
standes zum Zeitpunkt t=0 abfällt.
Je höher ein Wert für τ ist, um so langsamer setzt sich die
Dispersion ab.
Den Meßwerten ist zu entnehmen, daß die erfindungsgemäßen
Polykondensate gute Dispergatoren für Clay darstellen.
Speziell wurde das Tonablösevermögen von Textilgewebe an
Hand von Waschversuchen untersucht. Tonmineralien sind ge
färbt und geben bei einer Ablagerung auf dem Gewebe diesem
einen Farbschleier. Um die Primärwaschwirkung von Ton auf
dem Gewebe zu erfassen, wurde Baumwoll/Polyestergewebe mit
einer Tonmischung bestehend aus je 33,3% aus den Sorten
178/R (ockerfarben), 262 (braun) und 84/rf (rotbraun) der
Fa. Carl Jäger, Hilgert, gleichmäßig beschichtet. Die Ton
sorten sind unterschiedlich "fett"; d. h. sie unterscheiden
sich im Gehalt an Aluminium-, Eisen- und Manganoxid. Die
Tonmischung wurde in Form einer 20%igen Suspension in voll
entsalztem Wasser unter kräftigem Umpumpen der Suspension
homogen auf das Gewebe gebracht. Dies wurde mit einem Jigger
der Fa. Küsters, Krefeld, bei 10 Meter/min unter Verwendung
von BW/PES21-Gewebe (33/67, Fa. Winkler, Waldshut) durchge
führt. Nach 3 Durchläufen wurde anschließend mit 600 l voll
ständig entsalztem Wasser ein Mal gespült. Danach wurde das
nasse Gewebe in einem Spannrahmen bei 50°C und 2 Meter/min
Trockengeschwindigkeit getrocknet. Das auf diese Weise her
gestellte Tongewebe enthält 1,76% Ton, bestimmt durch Ver
aschung bei 700°C, 2,5 h.
Die Waschversuche wurden unter folgenden Bedingungen durch
geführt:
Nach dem Spülen wird geschleudert und die Gewebe zum Trock
nen einzeln aufgehängt. Vermessen wird das Gewebe mit einem
Elrepho 2000 der Fa. Data Color, Heidenheim, und zwar 6 Meß
punkte pro Gewebestück. Der für die Auswertung verwendete
Wellenlängenbereich beträgt 420-700 nm. Gemessen wird der
Reflexionsgrad als Funktion der Wellenlänge. Als Referenz
dient Bariumsulfat. Aus den Remissionswerten wird nach
W. Baumann, R. Broßmann, B. T. Gröbel, N. Kleinemeier,
M. Krayer, A. T. Leaver und H.-P. Oesch; Melliand Textilbe
richte 67 (1986), 562 ff. die Farbstärke ohne Wichtung der
Augenreizfunktion berechnet. Die Primärwaschwirkung in %
wird nach der folgenden Gleichung berechnet:
P = (fs,b-fs,a)/(fs,b-fs,o) * 100
fs,b = Farbstärke des angeschmutzen Gewebes (Tongewebe)
vor dem Waschen.
fs,a = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes nach dem Waschen.
fs,o = Farbstärke des sauberen Gewebes vor der Anschmutzung (Schmutzgewebe vor der Anschmutzung).
fs,a = Farbstärke des angeschmutzten Gewebes nach dem Waschen.
fs,o = Farbstärke des sauberen Gewebes vor der Anschmutzung (Schmutzgewebe vor der Anschmutzung).
Die Verwendung der Farbstärke zur Berechnung der Primärwa
schwirkung hat im Vergleich zur Remission bei einer Wellen
länge oder dem in der Literatur verwendeten K/S-Werten
(K = Absorptionskoeffizient und S = Streukoeffizient) bei
einer Wellenlänge den Vorteil, daß der sichtbare Bereich des
Spektrums erfaßt wird und Schmutzpartikel aller Farben be
rücksichtigt werden.
Waschversuche mit den beanspruchten Verbindungen zeigen
folgende Ergebnisse:
Der Tabelle kann man entnehmen, daß durch Zusatz der bean
spruchten Verbindungen der Primärwaschwirkung höher ist als
ohne Zusatz. Damit unterstützen diese Verbindungen die Wa
schwirkung positiv.
Claims (4)
1. Polykondensate aus Butantetracarbonsäure und Poly
hydroxyverbindungen die erhältlich sind durch Konden
sation von
- a) Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure, die bis zu 70 mol-% durch ein- oder zweibasische Hydroxycarbonsäuren oder bis zu 49 mol-% durch andere zwei- bis vier basische aliphatische Carbonsäuren ersetzt sein kann,
- b) Polyhydroxyverbindungen aus der Gruppe der Mono-, Oligo- und Polysaccharide, reduzierten Mono- oder Oligosaccharide und deren Aminoderivate, oxidierte Mono-, Oligo- oder Polysaccharide, Alkyl(poly)gly coside, Polyvinylalkohole, Oligoglycerine mit mehr als 2 Glycerineinheiten oder deren Mischungen sowie gegebenenfalls
- c) bis zu 20 mol-%, bezogen auf die Komponente a), an C2- bis C4-Alkylenglykolen, Polyalkylenglykolen mit einer Molmasse bis zu 2000 oder einwertigen gegebe nenfalls mit bis zu 50 Mol Alkylenoxid alkoxylier ten C4- bis C20-Alkoholen.
im Gewichtsverhältnis a) : b) von 50 : 1 bis 0,5 : 1 zu Kon
densationsprodukten mit einem K-Wert von 8 bis 100 (be
stimmt nach H. Fikentscher in 2gew.-%iger wäßriger Lö
sung bei 25°C und pH 7 am Na-Salz der Kondensationspro
dukte).
2. Polykondensate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie erhältlich sind durch Kondensation von
- a) Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure mit
- b) Sorbit, Mannit, Gluconsäure, Methylglucosid, Oli goglycerine mit 3-10 Glycerineinheiten, Poly vinylalkohol oder deren Gemischen im Gewichtsverhältnis a) : b) von 10 : 1 bis 1 : 1.
3. Verwendung der Polykondensate nach Anspruch 1 und 2 als
Zusatz zu phosphatarmen oder phosphatfreien Wasch- und
Reinigungsmitteln in Mengen von 0,1 bis 30 Gew.-%, bezo
gen auf die Mittel.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914142131 DE4142131A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Polykondensate aus butantetracarbonsaeure und polyhydroxyverbindungen und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmitteln |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914142131 DE4142131A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Polykondensate aus butantetracarbonsaeure und polyhydroxyverbindungen und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmitteln |
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DE4142131A1 true DE4142131A1 (de) | 1993-06-24 |
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Family Applications (1)
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DE19914142131 Withdrawn DE4142131A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Polykondensate aus butantetracarbonsaeure und polyhydroxyverbindungen und ihre verwendung in wasch- und reinigungsmitteln |
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Country | Link |
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WO (1) | WO1993013192A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2000061078A2 (de) * | 1999-04-10 | 2000-10-19 | Cognis Deutschland Gmbh | Sonnenschutzmittel hydroxycarbonsäurealkyl -und/oder -alkenyloligoglykosidester enthaltend |
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FR1489789A (de) * | 1966-06-13 | |||
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- 1991-12-20 DE DE19914142131 patent/DE4142131A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1993013192A1 (de) | 1993-07-08 |
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8130 | Withdrawal |