DE4141097C2 - Mittel zur Luftverbesserung - Google Patents
Mittel zur LuftverbesserungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein rieselfähiges Mittel zur
Luftverbesserung, enthaltend Sand und mindestens einen
Riechstoff. Ein derartiges Mittel ist für Aschenbecher
beispielsweise in der US-PS 3478 753 erwähnt.
Es ist auch bekannt, die Luft in geschlossenen Räumen, wie
Toiletten, zum Beispiel mittels Lufttabletten, Duftkissen,
Duftpatronen oder dergleichen zu verbessern. Hierbei handelt es
sich beispielsweise um parfümierte, d. h. mit Parfumöl oder
dergleichen getränkte Körper, wie Schwämme oder dergleichen. Es
ist auch bekannt, in schlecht riechende Luft erzeugende Geräte,
wie Staubsauger, Duftpatronen einzubauen, die an einer Stelle
innerhalb des Staubsaugergehäuses angeordnet sind und von hier
aus duften. Derartige feste Körper, auch aus Carbonaten oder
Kalk sind beispielsweise aus der DE-OS 23 41 938 bekannt.
Derartige Duftspender sind nur über den Zeitraum der
Zugänglichkeit, nicht als Menge dosierbar.
Aus der GB 2217603 A ist ein Granulat mit silikatischen Körnern
einer Größe über 0,5 mm bekannt, dem Riechstoffe zur Verwendung
als Aschenbechersand und 20 bis 90 Gew.-% flammenhemmende
Substanzen auf Basis von Carbonaten zugegeben sein können. Die
grobkörnigen silikatischen Stoffe, wie Verniculite, Perlite
oder dergleichen, dienen dabei als Träger für die Riechstoffe.
Derartige grobkörnige schwere Mittel eignen sich nicht für die
feine Verteilung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur
Luftverbesserung insbesondere in geschlossenen Räumen zu
schaffen, das vielseitig einsetzbar ist, das leicht nach Bedarf
dosierbar ist und auch problemlos wieder entfernbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein
rieselfähiges Gemisch vor, das aus 5 bis 20 Gew.-% mit den
Riechstoffen getränkten pulverigen neutralen Carbonaten als
Trägersubstanz und 80 bis 95 Gew.-% feinkörnigem Sand besteht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 2 bis 6 entnehmbar.
Dieses erfindungsgemäße rieselfähige Gemisch kann in
entsprechenden Gefäßen, wie zum Beispiel Aschenbecher,
eingefüllt und jederzeit wieder durch Entleerung der Gefäße
entfernt werden.
Eine besonders bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen
Mittels ist bei Staubsaugern vorgesehen, um deren Abluft zu
verbessern, d. h. den muffigen Staubsaugergeruch von
Staubsaugerabluft aufzufrischen und zu beduften. Dies wird
durch Verwendung des
rieselfähigen Gemisches, enthaltend die mit Riechstoffen
getränkte pulverige inerte unbrennbare Trägersubstanz,
und feinkörnigen Sand, erreicht.
Es ist nun möglich, das rieselfähige
erfindungsgemäße Gemisch mit jeder gewünschten Duftnote
auszustatten. Wenn bei einem Reinigungsvorgang der Staubsauger
mit einer neuen Tüte, Beutel ausgestattet wird, wird zugleich
etwas rieselfähiges parfümiertes Gemisch auf den Boden gestreut
und zuerst in die leere Staubsaugertüte aufgesaugt. Das Gemisch
bleibt dann fein verteilt in der Staubsaugertüte hängen. Damit
ist der Staubsauger präpariert. Alle weitere durch den
Staubsauger strömende Abluft wird nun beim Vorbeistreichen an
der Tüte mit den Riechstoffen aus dem hier abgelagerten Mittel
angereichert und tritt mit einer entsprechenden angenehmen
Duftnote beladen aus dem Staubsauger aus und erfüllt den Raum
mit angenehm riechender Abluft. Da das rieselfähige parfümierte
Gemisch in dem Gehäuse des Staubsaugers eingeschlossen ist,
hält es sich dort über einen längeren Zeitraum, bis der Beutel
voller Staub ist und durch einen neuen ersetzt wird. Sobald ein
neuer Beutel oder Tüte wieder in das Staubsaugergehäuse
eingesetzt ist, beginnt die Prozedur mit dem Einbringen des
Mittels in die Staubsaugertüte erneut.
Als Riechstoffe kommen insbesondere die zur Herstellung von
Parfüms, zur Parfümierung von Seifen, Kosmetika oder anderen
Industrieprodukten benutzten Riechstoffe in Frage. Hierbei
unterscheidet man natürliche, halbsynthetische und synthetische
Riechstoffe. Die natürlichen Riechstoffe sind die aus Pflanzen
oder Pflanzenteilen isolierten ätherischen Öle, Harze und
Balsame sowie tierische Sekrete, zum Beispiel Ambra, Moschus,
Zibet, und daraus isolierte Einzelverbindungen oder
einheitliche Fraktionen. Als halbsynthetische Riechstoffe
bezeichnet man chemisch abgewandelte natürliche Riechstoffe,
zum Beispiel Linalylacetat aus Linalool oder Jonone aus Citral.
Synthetische Riechstoffe gewinnt man aus einfachen organischen
Rohstoffen.
Bevorzugt werden ätherische Öle als Riechstoffe eingesetzt, das
sind flüchtige stark riechende ölige Produkte, die durch
Wasserdampfdestillation von Pflanzen oder Pflanzenteilen oder
durch Auspressen der äußeren Fruchtschalen von Citrusarten
gewonnen werden. Ätherische Öle verdunsten vollständig und
hinterlassen auf Papier keinen Fettfleck. Die ätherischen Öle,
so wie sie natürlich gewonnen werden, enthalten überwiegend
Terpene und Sesquiterpene. Die duftenden Komponenten sind die
Sauerstoffderivate, wie Alkohole, Äther, Aldehyde, Ketone,
Ester, Laktone, Epoxyde, aber auch einige N- und S-haltige
Verbindungen. Nach der Deterpenierung, d. h. Abtrennung der
geruchlosen und in Ethanol unlöslichen Terpenkohlenwasserstoffe,
können die ätherischen Öle zur Komposition von Parfums und zur
Parfümierung von Produkten, zur Herstellung von Essenzen und
auch zur Isolierung reiner Riechstoffe eingesetzt werden. Für
die Erfindung können sowohl die reinen Riechstoffe eingesetzt
werden als auch bevorzugt die deterpenierten ätherischen Öle,
die auch schlechthin als Parfumöle bezeichnet werden. Bevorzugt
werden die Riechstoffe in konzentrierter Form eingesetzt, d. h.
ohne Zusatz von Alkohol oder anderen Verdünnungsmitteln. Die
Riechstoffe können in beliebigen gewünschten Duftnoten
zusammengestellt werden und entsprechende Riechstoffgemische
vorgesehen werden.
Nach der Erfindung sind die
Riechstoffe einer pulverigen bis feinkörnigen Trägersubstanz
beigegeben und die parfümierte Trägersubstanz wird dem Sand als
Füllmaterial für das Mittel zur Luftverbesserung beigemischt.
Mit den Riechstoffen wird praktisch die Trägersubstanz
parfümiert, wobei die Riechstoffe durch Absorption oder
Anhaftung oder Aufsaugung mit der Trägersubstanz so weit
verbunden sind, daß diese sie transportiert.
Die Trägersubstanz kann mit dem Sand
als Füllmaterial in gewünschten Mengenverhältnissen und
Konzentrationen leicht gemischt werden, wodurch eine feine
Verteilung der Riechstoffe in dem Gemisch des
Luftverbesserungsmittels und Duftabgabe der Riechstoffe über
einen längeren Zeitraum erreicht wird. Die Rieselfähigkeit des
Mittels ermöglicht das leichte Befüllen und Entleeren von
Gefäßen. Der Sand dient insbesondere dazu, eine gute
Rieselfähigkeit des Mittels herzustellen, so daß es gut handhabbar
ist und auch zum Zwecke der Reinigung ggf. leicht entfernbar
ist. Infolge der Saugfähigkeit der Trägersubstanz bzw. des
Anhaftens der Riechstoffe an der Trägersubstanz wird das
Absetzen der flüssigen Riechstoffe - wie Parfumöle - aus dem
Mittel am Boden von Gefäßen oder dergleichen vermieden. Die
Anlagerung der Riechstoffe an die Trägersubstanz verhindert ein
schnelles Verdunsten der Riechstoffe und sorgt damit für eine
gleichmäßige Duftabgabe über einen längeren Zeitraum.
Erfindungsgemäß haben sich als vorteilhafte Trägersubstanzen
insbesondere Magnesiumcarbonat oder
Kalziumcarbonat erwiesen, sie sind ungiftig, inert,
pulverierbar, mindestens schwer wasserlöslich, unbrennbar und
saugfähig, d. h. die Riechstoffe, wie Parfumöle, haften gut an
ihnen.
Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die
Trägersubstanz, um Verwechselungen mit anderen Materialien, wie
zum Beispiel Zucker oder Kochsalz, zu vermeiden, eingefärbt,
insbesondere in den Farben braun oder beige. Es ist auch
möglich, poppige Farben, wie pink, zu verwenden.
Um eine ausreichende Duftentwicklung zum Unterdrücken von Geruch von
Tabak oder Staubluft zu erreichen, ist vorgesehen, daß das
Mittel 0,3 bis 10 Gew.-% Riechstoffe enthält.
Nachfolgend wird ein nachgereichtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
angegeben:
7 Gew.-Teile braun gefärbtes feinpulveriges Magnesiumcarbonat
werden mit 3 Gew.-Teilen eines Parfumöls, beispielsweise auf
der Basis eines zitronenartigen oder frischblumigen Duftes,
getränkt. Danach werden 90 Gew.-Teile feinkörniger sauberer
Sand hinzugegeben und mit dem parfümierten Magnesiumcarbonat
vermischt. Der Sand sollte trocken sein.
Das so erhaltene rieselfähige parfümierte Mittel zur
Luftverbesserung kann zum Beispiel in Dosen, Flaschen oder
Säcken luftdicht abgefüllt und aufbewahrt werden. Aus diesen
Behältnissen kann es dann bei Bedarf entnommen werden. Da es
rieselfähig ist, ist es leicht zu handhaben.
Claims (6)
1. Rieselfähiges Mittel zur Luftverbesserung, enthaltend Sand und mindestens einen
Riechstoff, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Gemisch
aus 5 bis 20 Gew.-% mit den Riechstoffen getränkten
pulverigen neutralen Carbonaten als Trägersubstanz und 80
bis 95 Gew.-% feinkörnigem Sand besteht.
2. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Trägersubstanz
Magnesiumcarbonat vorgesehen ist.
3. Mittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Trägersubstanz
Kalziumcarbonat vorgesehen ist.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trägersubstanz eingefärbt
ist, insbesondere in brauner oder beiger Farbe.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Riechstoffe in
konzentrierter Form eingesetzt sind.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Riechstoffe natürliche
Riechstoffe, wie ätherische Öle, Harze, Balsame sowie
tierische Sekrete, wie Ambra, Moschus, vorgesehen sind.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE29612780U1 (de) * | 1996-07-23 | 1996-10-02 | Azupharma GmbH, 70839 Gerlingen | Mittel zum Überdecken von unerwünschten Gerüchen |
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1991
- 1991-12-13 DE DE4141097A patent/DE4141097C2/de not_active Expired - Fee Related
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