DE4138393A1 - Verstaerkung eines blechteils, insbesondere an einer fahrzeugkarosserie - Google Patents
Verstaerkung eines blechteils, insbesondere an einer fahrzeugkarosserieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verstärkung eines Blechteils,
insbesondere an einer Fahrzeugkarosserie, nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Beim Aufbau von Fahrzeugkarosserien aus Blechteilen ist es an
Stellen, an denen hohe Belastungen auftreten, oft erforder
lich, die Blechteile zu verstärken. Dazu werden in diesen
Bereichen weitere Blechteile als sog. Blechdoppelungen ange
schweißt und flächige Umgebungen mit Sicken zur Aussteifung
versehen.
Beispielsweise treten in einem Kraftfahrzeug an den hinteren
Gurtanbindungspunkten im Belastungsfall hohe Spannungsspitzen
auf. Diese Gurtanbindungspunkte liegen etwa im Bereich, wo
die Bodenwanne zur hinteren Rücksitzschottwand ansteigt und
an den hinteren Längsträger angrenzt. Für die erforderliche
Verstärkung des einfachen Bodenwannenblechs an diesem Gurt
anbindungspunkt ist es bekannt, Blechdoppelungen zu verwen
den, die mit einem Mutternkäfig oder mit Schweißmuttern ver
bunden sind, an denen das Ende des Sicherheitsgurts bzw. ein
Aufwickelautomat befestigt sind. Zusätzlich zu den Blechdoppe
lungen muß die flächige Umgebung mit Sicken für eine weitere
Versteifung versehen werden.
Die Herstellung eines solchen verstärkten Gurtanbindungs
punktes ist durch die erforderlichen mehreren Blechteile und
die erforderlichen mehreren Schweißvorgänge sowie der notwen
digen Sicken aufwendig. Außer der Verstärkung für die Gurt
anbindung wird keine wesentliche Verbesserung der Steifigkeit
oder des Schwingungsverhaltens der Karosserie an sich im
verstärkten Bereich erhalten. Eine zusätzliche Befestigung
weiterer Fahrzeugteile ist an den bekannten Blechdoppelungen
nicht ohne weiteren Aufwand und weitere Maßnahmen möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verstärkung eines Blech
teils durch ein zusätzlich damit verbundenes Bauteil zu
schaffen, die hohen Belastungen standhält und mit geringerem
Aufwand herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Dazu liegt an einem Blechteil, das in einer ersten Raumrich
tung gerade verläuft und Biegungen nur in den anderen beiden
Raumrichtungen aufweist, formschlüssig ein Strangprofilteil
an. Dieses ist dem Blechteil entsprechend geformt mit einer
Profillängsrichtung entlang der oben genannten ersten Raum
richtung. Das Blechteil und das Strangprofilteil sind mit
einander verbunden.
Ein Strangprofilteil kann beispielsweise als Trägerteil steif
und hohe Kräfte aufnehmend dimensioniert werden. Durch die
flächige und formschlüssige Anlage an dem Blechteil wird
dieses großflächig abgestützt, wodurch die Kräfte und Span
nungsspitzen im Belastungsfall günstig verteilt werden.
Sicken in der flächigen Umgebung des Blechteils können damit
regelmäßig entfallen, ebenso wie mehrere Blechteile für komp
lizierte Blechdoppelungen und Blechabstützungen und die dafür
erforderlichen Schweißarbeiten.
Damit wird eine Verstärkung eines Blechteils für hohe Be
lastungen kostengünstiger. Zudem steift das Strangprofil als
Träger die aus Flächenteilen bestehende Umgebung des zu ver
stärkenden Bereiches aus und verbessert, insbesondere bei
einer Fahrzeugkarosserie, die lokale Steifigkeit und das
Schwingungsverhalten.
Die Verbindung des Blechteils und des Strangprofilteils ist
grundsätzlich über eine Schweißung möglich. In einer beson
ders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 werden
jedoch das Blechteil und das Strangprofilteil an den Anlage
flächen über eine Klebeschicht verbunden. Eine solche Verbin
dung ist einfach und kostengünstig durchzuführen, wobei hier
die für eine feste Verklebung erforderlichen großen Flächen
zur Verfügung stehen.
Üblicherweise ist es nur erforderlich, einen kleineren Be
reich eines größeren Blechteils durch ein Strangprofilteil zu
verstärken, wobei nach Anspruch 3 vorgeschlagen wird, dieses
an der stark belasteten Stelle von hinten her in Belastungs
richtung anzubringen. Damit wird eine Belastung bei günstiger
Krafteinleitung wirksam aufgefangen.
Ein besonderer Vorteil bei der Verwendung eines Strangprofils
für eine Verstärkung liegt nach Anspruch 4 darin, daß bei
einer Ausbildung von Längskanälen auf einfache Weise Befesti
gungen durchführbar sind. Beispielsweise können in einen
solchen Längskanal Befestigungsteile, wie Mutternplatten,
Sitzführungen, etc., eingeschoben werden. Durch Verprägen der
Kanalseitenwände können diese Befestigungsteile in der ge
wünschten Position gehalten werden. Entlang des Kanalverlaufs
besteht zudem eine Flexibilität und Möglichkeit der Einstel
lung hinsichtlich der Position der Befestigungselemente. Die
Wände der Haltekanäle bewirken eine zusätzliche Vergrößerung
der Biegesteifigkeit des Strangprofilteils.
In einem konkreten, bevorzugten Anwendungsfall ist nach An
spruch 5 das Blechteil ein Teil einer Bodenwanne eines Fahr
zeugs im Bereich der hinteren Gurtanbindungspunkte. Das
Strangprofilteil ist insbesondere als Aluminium-Strangpreß
profil quer zum Fahrzeug als Querträger ausgebildet, der sich
von der Innenseite des hinteren Längsträgers bis etwa zur
Fahrzeugmitte erstreckt und den Bodenwannenbereich unter
greift. Damit wird der hintere Gurtanbindungspunkt für die im
Belastungsfall hohen Spannungspitzen ausreichend verstärkt.
Durch die großflächige Abstützung an der übrigen Blechstruk
tur werden bei günstiger Krafteinleitung die Spannungsspitzen
gesenkt. Durch die Wirkung des Strangprofilteils als Querträ
ger wird dessen gesamte Umgebung ausgesteift, was das Schwin
gungsverhalten und die Steifigkeit, insbesondere bei einem
Seitenaufprall, verbessert. Zweckmäßig wird die Verbindung
zwischen Blechteil und Strangprofilteil auch hier durch Kle
ben hergestellt, um Spannungsspitzen, die bei Schweißnähten
oder Nieten auftreten können, zu vermeiden. Schweißungen bei
Aluminium führen zu einem Festigkeitsabfall in der Wärmeein
flußzone. Diese Bereiche wären im Crashfall stark rißgefähr
det, so daß das Kleben vorzuziehen ist.
Eine besonders wirksame Verstärkung bei günstiger Kraftein
leitung wird für einen hinteren Gurtanbindungspunkt mit den
Merkmalen des Anspruchs 6 erreicht. Dabei liegt ein etwa
waagrechtes, plattenförmiges Profilteil an der Bodenwanne von
unten und ein etwa schräg nach oben stehendes, zweites Profil
teil von hinten her am Anstieg der Bodenwanne zum Rücksitz
an. Durch diese winkelige Ausführung des Profilteils wird
dessen Biegesteifigkeit erhöht und die Verstärkung und Ab
stützung erfolgt wirksam über eine Längskante.
Eine noch günstigere Ausführungsform wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 7 dadurch erreicht, daß eine weitere Abwinke
lung durch einen dritten, plattenförmigen Profilteil erreicht
wird und ein Haltekanal mit steifen Seitenwänden die gesamte
Breite des zweiten Profilteils einnimmt. Dort kann eine ent
sprechend großflächig dimensionierte Mutternplatte einge
schoben und fixiert werden, wodurch auftretende Belastungen
großflächig auf das Profilteil und das Blechteil verteilt
werden.
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Verstär
kung eines Blechteils mit einem Strangprofilteil,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Verstärkung im Be
reich eines hinteren Gurtanbindungspunkts in einem
Kraftfahrzeug.
In Fig. 1 ist eine Verstärkungsanordnung 1 aus einem Blech
teil 2 und einem Strangprofilteil 3 dargestellt. Fig. 1
stellt einen Ausschnitt aus einem Schnitt entlang der Linie
A-A aus Fig. 2 dar. In Fig. 2 ist eine perspektivische Teil
ansicht eines hinteren, unteren Karosseriebereichs eines
Kraftfahrzeugs dargestellt, mit einem hinteren Längsträger 4,
einem hinteren Sitzquerträger 5 und einem Teilausschnitt
einer Bodenwanne 6 mit einem Anstieg 7 zu einer Schottwand 8
zu einem Kofferraumbereich 9.
Im Bereich 10, wo der hintere Längsträger 4 mit dem Anstieg 7
der Bodenwanne zusammentrifft, liegen etwa die hinteren Anbin
dungspunkte für einen Sicherheitsgurt.
Dieser Bereich ist wegen der im Belastungsfall hohen Span
nungsspitzen durch das Strangprofilteil 3 zu verstärken.
Dieses liegt von hinten und unten her (siehe Fig. 1) am Blech
teil 2 bzw. der Bodenwanne 6 an und verläuft als Querträger
etwa von der Innenseite der hinteren Längsträger bis zur Fahr
zeugmitte. In Fig. 2 ist die Lage des Strangprofilteils 3
(liegt von der Rückseite her an) schraffiert eingezeichnet.
Aus der vergrößerten Darstellung der Fig. 1 ist zu ersehen,
daß das Strangprofilteil 3 im Querschnitt etwa einen ersten
geraden, plattenförmigen Profilteil 11 aufweist, der etwa
waagrecht unter dem Blechteil 2 bzw. der Bodenwanne 6 an
liegt. Mit einem zweiten Profilteil 12 liegt das Strang
profilteil 3 am Anstieg 7 der Bodenwanne 6 an, ebenso mit
einem weiteren dritten Profilteil 13, der demgegenüber etwas
in Richtung auf die Horizontale abgewinkelt ist. Am zweiten
Profilteil 12 ist durch zwei Klauenprofile 14, 15 ein offener
Haltekanal 16 gebildet, der die gesamte Breite des zweiten
Profilteils 12 einnimmt.
In diesen Haltekanal 16 können eine (strichliert eingezeichne
te) Mutternplatte 17 zur Befestigung des Sicherheitsgurtes
und/oder andere Befestigungsmittel, beispielsweise für eine
Tankbefestigung, eingeschoben und fixiert werden.
Durch die abgewinkelte Profilstruktur des Strangprofilteils 3
und die Klauenprofile 14, 15 wird eine hohe Biegesteifigkeit
erreicht, so daß das Strangprofilteil im Fahrzeug als Quer
träger wirkt. Der Querträger kann bevorzugt über die gesamte
Fahrzeugbreite von links nach rechts einstückig verlaufen;
ggfs. ist jedoch auch eine Teilung etwa an einem mittleren
Träger oder Tunnel möglich.
Ein solcher Querträger steift die aus Flächenteilen bestehen
de Umgebung aus (siehe Fig. 2), verbessert dadurch die lokale
Steifigkeit und das Schwingungsverhalten. Die großflächige
Kontaktfläche und die bevorzugte Verbindung durch Kleben sen
ken auftretende Spanungsspitzen im Belastungsfall bei einer
günstigen Krafteinleitung. Zudem wird bei der vorzugsweisen
Verwendung von Aluminium-Strangprofilen der Korrosionsschutz
verbessert. Durch integrierte Klauenprofile 14, 15 zu Halte
kanälen 16 werden einfache Befestigungsmöglichkeiten für die
Anbringung von Teilen, wie Sicherheitsgurten, Tankhalterun
gen, Sitzhalterungen, etc., zur Verfügung gestellt.
Claims (7)
1. Verstärkung eines Blechteils, insbesondere an einer Fahr
zeugkarosserie, durch ein zusätzlich damit verbundenes
Bauteil,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechteil (2) in einer ersten Raumrichtung gerade verläuft und Biegungen nur in den anderen beiden Raum richtungen aufweist,
daß an dem Blechteil (2) formschlüssig ein mit der Profil längsrichtung in der ersten Raumrichtung verlaufendes, dem Blechteil (2) entsprechend geformtes Strangprofilteil (3) anliegt und
daß das Blechteil (2) und das Strangprofilteil (3) verbunden sind.
daß das Blechteil (2) in einer ersten Raumrichtung gerade verläuft und Biegungen nur in den anderen beiden Raum richtungen aufweist,
daß an dem Blechteil (2) formschlüssig ein mit der Profil längsrichtung in der ersten Raumrichtung verlaufendes, dem Blechteil (2) entsprechend geformtes Strangprofilteil (3) anliegt und
daß das Blechteil (2) und das Strangprofilteil (3) verbunden sind.
2. Verstärkung eines Blechteils nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blechteil (2) und das Strangprofil
teil (3) an der Anlagefläche über eine Klebeschicht ver
klebt sind.
3. Verstärkung eines Blechteils nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das Blechteil (2) größer als das
Strangprofilteil (3) ist und an einer stark belasteten
Stelle des Blechteils (2) von hinten her in Belastungs
richtung anliegt.
4. Verstärkung eines Blechteils nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Strangprofil (3)
wenigstens einen der Anlagefläche gegenüberliegenden
Längskanal (16) zur Aufnahme von Befestigungsteilen, wie
Mutternplatten (17), Sitzführungen, etc., aufweist.
5. Verstärkung eines Blechteils nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechteil (2) ein
Teil einer Bodenwanne (6) eines Fahrzeugs im Bereich eines
hinteren Gurtanbindungspunkts (10) ist und
daß das Strangprofilteil (3) als quer zum Fahrzeug verlau
fender Querträger ausgebildet ist, der sich von der Innen
seite des hinteren Längsträgers bis etwa zur Fahrzeugmitte
erstreckt und den Bodenwannenbereich untergreift.
6. Verstärkung eines Blechteils nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strangprofilteil (3) als Quer
träger im Querschnitt einen ersten geraden, plattenförmi
gen Profilteil (11) aufweist, der etwa waagrecht unter dem
Blechteil (2) der Bodenwanne (6) anliegt,
daß das Strangprofilteil (3) einen im Querschnitt nach
oben abstehenden, zweiten Profilteil (12) aufweist, der am
Anstieg (7) der Bodenwanne (6) zum Rücksitz bzw. zum Kof
ferraum anliegt, und an dessen Rückseite durch zwei gegen
überliegende Klauenprofile (14, 15) ein offener Haltekanal
(16) gebildet ist.
7. Verstärkung eines Blechteils nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß an dem zweiten Profilteil (12) ein
weiterer dritter, plattenförmiger Profilteil (13) an
schließt, der gegebenenfalls in Richtung auf die Hori
zontale abgewinkelt ist, und
daß der Haltekanal (16) die gesamte Breite des zweiten
Profilteils (12) einnimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914138393 DE4138393A1 (de) | 1990-12-20 | 1991-11-22 | Verstaerkung eines blechteils, insbesondere an einer fahrzeugkarosserie |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4040958 | 1990-12-20 | ||
DE19914138393 DE4138393A1 (de) | 1990-12-20 | 1991-11-22 | Verstaerkung eines blechteils, insbesondere an einer fahrzeugkarosserie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4138393A1 true DE4138393A1 (de) | 1992-06-25 |
Family
ID=25899570
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914138393 Withdrawn DE4138393A1 (de) | 1990-12-20 | 1991-11-22 | Verstaerkung eines blechteils, insbesondere an einer fahrzeugkarosserie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4138393A1 (de) |
Cited By (12)
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- 1991-11-22 DE DE19914138393 patent/DE4138393A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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---|---|---|---|
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