DE4136986A1 - Verfahren zur haftfesten beschichtung von substraten aus polymethylmetacrylat (pmma) - Google Patents
Verfahren zur haftfesten beschichtung von substraten aus polymethylmetacrylat (pmma)Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur haftfe
sten Beschichtung eines Substrates, das aus Polymethylmet
acrylat (PMMA) besteht, mittels einer an sich bekannten
Sputtervorrichtung, mit einer Anode, die im wesentlichen
durch das Rezipientengehäuse gebildet wird, einer Kathode,
bestehend aus dem auf das Substrat abzuscheidenden Materi
als, einer Substrathalterung, die in unmittelbarer Nähe
zur Kathode angebracht ist, Gasein- und Gasauslaßöffnun
gen, durch die der Sputtergasfluß regelbar ist sowie mit
einer plasmaunterstützten Partikeldeposition auf das Sub
strat.
Bei der Herstellung herkömmlicher optischer Datenträger, wie
z. B. CD- oder Videodisks, wird die Oberfläche des
scheibenförmigen Datenträgers, auf der die Information in Form
einer speziellen Oberflächentextur eingeprägt ist, mit
einer optisch reflektierenden Metallschicht überzogen. Die
i.d.R. aus silbrigem Metall bestehende Schicht, wird in
konventioneller Weise mit bekannten Aufdampftechniken, die
u. a. ein abgeschlossenes, evakuiertes Arbeitsvolumen
erfordern, erzeugt und basieren auf der thermischen Ver
dampfung von Metallgranulaten.
Beschichtungsverfahren der vorgenannten Art machen es
jedoch erforderlich, nach jedem Aufdampfprozeß, der jedoch
nur eine begrenzte Anzahl von Substraten erfaßt, den Be
dampfungsraum zu leeren und anschließend mit einer näch
sten Palette mit Substraten erneut zu befüllen. Das Auswech
seln bedampfter Substrate gegen unbedampfte Substrate
führt verfahrenstechnisch jedoch zu einem alternierenden
Auslasten der Anlage, was allein schon dadurch bedingt
ist, daß das für den Aufdampfprozeß erforderliche Vakuum
ständig ab- und wieder aufgebaut werden muß.
Dieses im Batch-Betrieb, d. h. im diskontinuierlichen Be
trieb, laufende Verfahren ist jedoch für die Massenproduk
tion derartiger Disketten unter wirtschaftlichen Gesicht
spunkten als sehr unökonomisch einzustufen.
Die Herstellung dünner Schichten auf beliebigen Substrat
en ist in an sich bekannter Weise auch mittels der
Sputtertechnik möglich, die den Vorteil bietet, den Be
schichtungsprozeß schnell ein- und wieder auszuschalten.
Die Unterbrechung des Sputterprozesses wird zum Substrat
wechsel herangezogen, wodurch ein quasikontinuierlicher
Betrieb aufrechterhalten werden kann. Durch Verwendung von
Schleusenkammern, die nur wenig größer dimensioniert sind
als das zu beschichtende Substrat, kann das nötige Vakuum
in verhältnismäßig kurzen Zeiten erreicht werden. Dadurch
wird verhindert, daß die ganze Beschichtungsanlage belüf
tet und wieder evakuiert werden muß. Die thermische Träg
heit des Verdampfungsprozesses einer konventionellen
Aufdampfanlage verhindert einen Substratwechsel dadurch,
daß in der Substratwechselzeit wichtige Teile der Anla
genmechanik ungeschützt sind gegen Beschichtung, was einen
störungsfreien Betrieb der Anlage auf lange Zeit unmöglich
macht oder häufige umständliche Reinigungsprozeduren
erfordert.
Die Beschichtung mit der Sputtertechnik, die sich allein
auf Auswirkungen elektrischer Felder auf Gase und Materie
beschränkt und somit keine zeitintensiven Produktionsbe
dingungen voraussetzt, ist daher insbesondere für die
Herstellung von Produkten in großer Stückzahl besser als
das konventionelle Aufdampfverfahren geeignet.
Die Verwendung von Polymethylmetacrylat (PMMA) als Grund
substrat für derartige flächenhafte Datenträger wirft
jedoch für die Beschichtung mit Kathoden-Zer
stäubungsanlagen das Problem auf, daß Schichten, die aus
Aluminium oder vergleichbaren metallischen Substanzen
bestehen, nur eine mangelnde Verbindung mit dem Grund
substrat eingehen. Dies führt letztlich zu leicht ablösba
ren Schichten.
In der US-Patentschrift US 49 57 603 wird ein Verfahren
vorgestellt, mit dem dennoch haftfeste Metallschichten
auf PMMA-Substraten zu realisieren sind. Hierbei wird mittels
Sputtertechnik das Substrat in einem ersten Verfahrens
schritt einer kohlenstoffhaltigen Sputter-Atmosphäre aus
gesetzt, in der Oberflächenreaktionen auf dem Substrat
erfolgen, die sowohl durch die Einwirkung von UV-Strah
lung, die durch das beim Sputterprozeß auftretende
Gasplasma entstehen, als auch durch chemische Reaktionen
auf der Substratoberfläche bestimmt sind. Obgleich man den
genauen Reaktionsvorgang an der Substratoberfläche nicht
genau kennt, wird die zur Beschichtung exponierte Oberflä
che in einer Art modifiziert, so daß die Metallschicht, die
in einem zweiten Verfahrensschritt, dem eigentlichen
Sputterprozeß, auf das Substrat aufgesputtert wird, eine
haftfeste und innige Verbindung mit dem Grundsubstrat
eingehen kann.
Da es sich hierbei um eine Verfahrenstechnik handelt, mit
der Massenprodukte hergestellt werden, ist jedoch jeder
einzelne Verfahrensschritt, dessen Zeitdauer letztendlich
die Leistungskapazität der gesamten Anlage wesentlich
mitbestimmt, eine kostenrelevante Größe, die entscheidenden
Einfluß auf die Herstellungskosten und damit auf die
Konkurrenzfähigkeit ausübt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beschich
tungsverfahren zur Herstellung von metallischen Schicht
überzügen auf Substraten, die aus Polymethylmetacrylat
(PMMA) bestehen, anzugeben, das zu einer innigen, haftfes
ten Verbindung zwischen Substrat und Metallschicht führt
und mittels Sputtertechnik nur einen einzigen Verfahrens
schritt zur Schichtherstellung benötigt. Darüber hinaus soll
das erfindungsgemäße Verfahren den wirtschaftlichen Anfor
derungen der Massenproduktion insofern entsprechen, daß
das Herstellverfahren einen quasi kontinuierlichen Materi
alfluß, d. h. kein Batch-Betrieb, ermöglicht.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im An
spruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur haftfesten Be
schichtung eines Substrates, das aus Polymethylmetacrylat
(PMMA) besteht, mittels einer an sich bekannten
Sputtervorrichtung, mit einer Anode, die im wesentlichen
durch das Rezipientengehäuse gebildet wird, einer Kathode,
bestehend aus dem auf das Substrat abzuscheidenden Materi
als, einer Substrathalterung, die in unmittelbarer Nähe zur
Kathode angebracht ist, und Gasein- und Gasauslaßöffnungen,
durch die der Sputtergasfluß regelbar ist, sowie mit einer
plasmaunterstützen Partikeldeposition auf das Substrat,
vorgestellt, bei dem das Sputtergas mit einem kohlenwas
serstoffhaltigen Zusatzgas versetzt ist, das die Oberflä
che des Substrats während des Sputtervorgangs derart be
einflußt, daß das abgesputterte Kathodenmaterial eine
innige Verbindung mit dem Substrat (PMMA) eingeht.
Kathodenzerstäubungsanlagen bestehen vornehmlich aus einer
Prozeßkammer, auch Rezipient genannt, in der eine Kathode,
die das Target darstellt, eine Anode und ein
Substrathalter angebracht ist, der i.d.R. in geringem
Abstand zur Kathode beabstandet ist. In die Prozeßkammer,
deren Größe sich nach den Ausmaßen der zu beschichtenden
Substrate richtet, wird über Gaseinlaßleitungen eine
Edelgasatmosphäre, vorzugsweise aus Argon-Gas, geschaffen,
so daß sich zwischen den Elektroden, an denen eine Hoch
spannung anliegt, ein Plasma entzünden kann. Die dabei
auftretenden positiven Argonionen werden in Folge der
bestehenden Potentialverhältnisse auf die Kathodenober
fläche beschleunigt, an der sie Kathodenmaterial auslösen,
das bei herkömmlichen Kathodenzerstäubungsanlagen einer
isotropen Ausbreitungscharakteristik unterliegt, so daß
sich das abgesputterte Material gleichmäßig an Oberflä
chen, die der Target-Kathode gegenüberliegen, abscheidet.
Durch die Wahl der Kathodenmaterialien ist es möglich,
beliebige Schichtüberzüge auf Substrate zu erhalten.
Zur Herstellung von flächenhaften Datenträgern mit den
bislang bekannten, konventionellen Methoden, hat sich
Aluminium als reflektierende Schicht als besonders geeig
net herausgestellt.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß die allgemein bekannte
Schwierigkeit der Bildung haftfester Metallschichten auf
Acrylglas-Substrate durch die Beimischung kohlenwasser
stoffhaltiger Zusatzgase in den Rezipienten der
Kathodenzerstäubungsanlage beseitigt werden kann ohne eine
gesonderte Vorbehandlung des Substrates unternehmen zu
müssen.
Es wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung experimentell
nachgewiesen, daß es bereits in einem einzigen Verfah
rensschritt möglich ist, haftfeste Metallüberzüge auf
PMMA-Substrate zu erzielen. Vorzugsweise wird dem
Sputtergas Argon, Methan oder alkoholhaltige Zusatzgase
mit einem Volumenanteil von maximal 50% beigemengt. Der
Kontakt des Zusatzgases mit der Substratoberfläche be
wirkt scheinbar eine Kompensation der Auswirkung der UV-
Strahlung auf das Substrat, die die oberflächennahen
Polymer-Verbindungen des Substrates aufzubrechen vermag,
was sowohl zu optischen als auch chemischen Oberflächen
veränderungen führt und das Zustandekommen einer haftfes
ten Verbindung nicht gestattet. Da man die Reaktionsme
chanismen nicht genau kennt, stellt man sich hilfsweise
vor, daß die kohlenstoffhaltigen Verbindungen die aufge
brochenen Polymer-Verbindungen zu heilen vermögen, wodurch
eine, für eine innige Oberflächenverbindung mit einer
Metallschicht notwendige, Oberflächenstruktur gebildet
wird.
Mit der Kombination beider vorgenannten Gassorten ist es
nun erstmals gelungen Metallschichten innerhalb eines
Sputterprozeßschrittes auf Plexiglas-Substrate aufzubringen,
wodurch eine erhebliche Kostenminimierung in der Herstel
lung derartiger Produkte erreichbar ist.
Natürlich läßt sich dieses Verfahren auf beliebig andere
Acrylglas-Substratformen ausweiten.
Claims (8)
1. Verfahren zur haftfesten Beschichtung eines Substrates,
das aus Polymethylmetacrylat (PMMA) besteht,
mittels einer an sich bekannten Sputtervorrichtung,
mit einer Anode, die im wesentlichen durch das Re
zipientengehäuse gebildet wird,
einer Kathode, bestehend aus dem auf das Substrat abzu scheidenden Materials,
einer Substrathalterung, die in unmittelbarer Nähe zur Kathode angebracht ist, und
Gasein- und Gasauslaßöffnungen, durch die der Sputtergasfluß regelbar ist, sowie mit einer plasmaunterstützen Partikeldeposition auf das Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß das Sputtergas mit einem koh lenwasserstoffhaltigen Zusatzgas versetzt ist, das die Oberfläche des Substrats während des Sputtervorgangs der art beeinflußt, daß das abgesputterte Kathodenmaterial eine innige Verbindung mit dem Substrat (PMMA) eingeht.
einer Kathode, bestehend aus dem auf das Substrat abzu scheidenden Materials,
einer Substrathalterung, die in unmittelbarer Nähe zur Kathode angebracht ist, und
Gasein- und Gasauslaßöffnungen, durch die der Sputtergasfluß regelbar ist, sowie mit einer plasmaunterstützen Partikeldeposition auf das Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß das Sputtergas mit einem koh lenwasserstoffhaltigen Zusatzgas versetzt ist, das die Oberfläche des Substrats während des Sputtervorgangs der art beeinflußt, daß das abgesputterte Kathodenmaterial eine innige Verbindung mit dem Substrat (PMMA) eingeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sputtergas Argon ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzgas Methan ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzgas alkoholhaltige
Verbindungen enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenanteil des
Zusatzgases zum Sputtergas maximal 50% beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anode aus einem
elektrisch leitfähigen Material besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anodenmaterial Kupfer
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Targetmaterial aus einem
silbrigen Metall, vorzugsweise Aluminium, besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136986 DE4136986A1 (de) | 1991-11-11 | 1991-11-11 | Verfahren zur haftfesten beschichtung von substraten aus polymethylmetacrylat (pmma) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136986 DE4136986A1 (de) | 1991-11-11 | 1991-11-11 | Verfahren zur haftfesten beschichtung von substraten aus polymethylmetacrylat (pmma) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4136986A1 true DE4136986A1 (de) | 1993-05-13 |
Family
ID=6444489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914136986 Withdrawn DE4136986A1 (de) | 1991-11-11 | 1991-11-11 | Verfahren zur haftfesten beschichtung von substraten aus polymethylmetacrylat (pmma) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4136986A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2703364A1 (fr) * | 1993-04-01 | 1994-10-07 | Balzers Hochvakuum | Procédé et appareil pour revêtir d'une couche de métal une pièce en matière plastique, et disque de mémorisation optique réalisé grâce à ce procédé et à cet appareil. |
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1991
- 1991-11-11 DE DE19914136986 patent/DE4136986A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |