DE4136438A1 - Verfahren zur thermischen steuerung von drehrohrverbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur thermischen steuerung von drehrohrverbrennungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen
Steuerung von Drehrohrverbrennungsanlagen.
Die thermische Entsorgung von Sonderabfällen in Dreh
rohröfen ist seit langen bekannt. Das Verbrennen von
Sonderabfällen mit dem Ziel der Volumenreduktion und
Inertisierung der Verbrennungsrückstände darf zur
Emissionsminimierung nur unter eindeutig definierten
Randbedingungen durchgeführt werden. Hierbei sind die
Verbrennungsführung im Drehrohrofen und die Einhaltung
vorgegebener Temperaturen in der Nachbrennkammer zen
trale Forderungen. Um diesen Forderungen für eine um
weltverträgliche Verbrennung nachzukommen, wird seit
langem mit wenig Erfolg versucht, aus dem heterogenen
Abfallanfall durch Zerkleinern und Mischen, verbunden
mit einem überproportionalem analytischen Aufwand, Ver
brennungsmenues mit möglichst gleichbleibenden Verbren
nungseigenschaften zu gewinnen, um eine optimale Ausre
gelung der Verbrennung unter minimiertem Einsatz heiz
wertreicher fluider Abfälle, heizwertreicher Abfallga
se oder, wenn letztere nicht zur Verfügung stehen, un
ter Einsatz wertvoller Primärenergieträger, wie leich
tem Heizöl oder Erdgas, zu erreichen.
In der Praxis müssen trotz der vorgenannten Anstren
gungen bis zu 40% der thermisch zu behandelnden Ab
fallmenge aus heizwertreichen fluiden Abfällen be
stehen oder zusätzlich beispielsweise Deponiegas zur
Verfügung stehen, damit die Feuerung optimal gesteuert
und die erforderlichen Nachverbrennungstemperaturen
eingehalten werden können.
Die in den letzten Jahren zunehmend erkennbaren Ver
änderungen der Sonderabfallzusammensetzung zeigen zu
dem, daß die Anteile an Lösemitteln und Altölen und
damit generell der Anteil an dosierbaren heizwert
reichen Abfällen rückläufig sind, während der Anteil an
wasserreichen Dünnschlämmen und heizwertarmen Fest
stoffen zunimmt. Die Ursachen hierfür liegen unter
anderem darin, daß flüssige Kohlenwasserstoffe ver
stärkt recycelt bzw. als Ersatzbrennstoffe in energie
intensiven Produktionen (z. B. in Zementwerken) ver
brannt werden.
Die Sonderabfallverbrennung hat einen technologischen
Stand erreicht, der die umweltschonende Behandlung von
Abfällen erlaubt. Umweltschonend im Sinne der gehobe
nen Ansprüche zur Emissionsrückhaltung, die ihren Nie
derschlag im Bundes-Emissionsschutzgesetz und seinen
Verordnungen gefunden haben. Im übrigen begünstigt auch
diese Umweltgesetzgebung Matrixveränderungen bei Son
derabfällen in oben genanntem Sinne. Dieser technolo
gische Stand erfordert jedoch nicht nur die Verfügbar
keit entsprechender Prozeßapparate, sondern auch die
der notwendigen Prozeßmedien. So ist das Erzielen einer
auslaugungssicheren Schlackenqualität von der ausrei
chenden Verfügbarkeit von Stützenergieträgern abhängig,
die einen hohen Grad an Wärmeentbindung im Drehrohr ge
währleisten. Außerdem erfordern die für einen Schad
stoffabbau in der Nachbrennkammer einzuhaltenden Pro
zeßtemperaturen geeignete Energieträger. Ein weiterer
Bedarf an Stützenergieträgern ist auch für Primärmaß
nahmen zur Schadstoffminimierung zu erwarten, wie sie
in modernen Konzepten von Nachbrennkammern erprobt wer
den.
Der Anteil hochkalorischer flüssiger Abfälle am gesam
ten Sonderabfallinput erreicht heute erfahrungsgemäß
nur noch ca. 18%. Bei den oben genannten Tendenzen im
Sonderabfallaufkommen steht zu erwarten, daß in Zukunft
diese Abfallarten als Stützenergielieferanten nicht
mehr zur Verfügung stehen und dies dazu führt, daß die
thermische Behandlung von Sonderabfällen unter den
festgeschriebenen Bedingungen nur bei Einsatz wert
voller Primärenergieträger, wie leichtem Heizöl oder
Erdgas, möglich sein wird.
Anderweitige Möglichkeiten zur Stützenergieversorgung
von Drehrohrverbrennungsanlagen sind begrenzt. Schließt
man den Einsatz von Primärenergieträgern und die Ver
fügbarkeit unkonventioneller Energien aus und berück
sichtigt, daß der Luftvorwärmung mit oberen Arbeitstem
peraturen im Bereich von 400°C Grenzen gesetzt sind,
verbleibt nur noch die Möglichkeit, geeignete Energie
träger zu generieren.
Diesem Mangel der Drehrohrverbrennung, daß über das
Sonderabfallaufkommen hinaus zum umweltschonenden Ver
brennen von Sonderabfällen wertvolle Primärenergieträ
ger verbrannt werden müssen, die eine zusätzliche, ver
meidbare Umweltbelastung ergeben, nur weil Abfallener
gie nicht in der geeigneten Erscheinungsform zur Ver
fügung steht, wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
begegnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Drehrohr
verbrennung mit der Verwertung anderer Abfallstoffe
bzw. Reststoffe oder der thermischen Vorentgiftung spe
zieller überwachungsbedürftiger Abfälle dergestalt zu
kombinieren, daß diese Abfallstoffe, Reststoffe oder
überwachungsbedürftigen Abfälle zur Erzeugung von für
die Steuerung der Drehrohrverbrennung geeigneten Ener
gieträgern eingesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
thermischen Steuerung von Drehrohrverbrennungsanlagen,
welches sich dadurch auszeichnet, daß zur Erzeugung von
regelbaren Energieträgern aus beliebigen Stoffen mit
organischer Struktur, wie beispielsweise kohlenwasser
stoffhaltige Abfälle, und insbesondere auch nachwach
sender Rohstoffe oder anderer energiehaltiger Stoffe
mit organischer Struktur, durch eine gezielte ther
mische Umwandlung, vorzugsweise durch Pyrolyse zwischen
500 und 1000°C, insbesondere zwischen 650 und 800°C
ein Brenngas, ölige brennbare Kondensate und Rückstände
mit mehr oder weniger brennbaren Anteilen erzeugt und
in geschlossenen Kreisläufen soweit aufgearbeitet wer
den, daß die einzelnen Stoffströme nach Ausschleusung
von Wertstoffen gemeinsam eine geregelte, umweltver
trägliche Drehrohrverbrennung von energiearmen, selbst
gängig nicht brennbaren überwachungsbedürftigen Ab
fallstoffen ermöglichen, um bei optimaler Volumenre
duzierung eine ausreichende Mineralisierung für eine
umweltverträgliche Deponierung oder sogar Verwertung
der Rückstände zu erreichen, wobei aus den bei der
Pyrolyse - worunter die thermische Zersetzung unter
Ausschluß von Luftsauerstoff verstanden wird - orga
nischer Stoffe entstandenen Spaltgasen durch eine
gezielte Reinigung durch Quenchen und mehrstufige
Kondensationswäsche ein weitgehend schadstofffreies,
insbesondere von organischen Schadstoffen, wie haloge
nierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen, freies,
speicherbares und mit herkömmlichen Aggregaten kompri
mierbares Brenngas mit Heizwerten zwischen 12 500 und
34 000 kj/Nm3, insbesondere mit Heizwerten von 16 000
bis 21 000 kJ/Nm3, erzeugt wird und dieses Brenngas
vorzugsweise für die indirekte Beheizung des Pyroly
seaggregats und als Stützenergie für die Ausregelung
der Nachbrennkammertemperatur der Drehrohrverbrennung
eingesetzt und verbrannt wird.
Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabenstellung kön
nen grundsätzlich drei Ansätze unterschieden werden:
Zum einen können überwachungsbedürftige Abfälle obenge
nannte Sonderabfälle), bei denen die umweltverträgliche
Entsorgung im Vordergrund steht, zur Erzeugung geeigne
ter Stützenergien herangezogen werden, wobei die kriti
schen Stoffinhalte des Abfallinputs in einem der Abpro
dukte der Pyrolyse akkumuliert und danach der Drehrohr
verbrennung in dosierter und prozeßverträglicher Kon
zentration aufgegeben werden können.
Zum anderen können überwachungsbedürftige Abfälle zur
Erzeugung geeigneter Stützenergien herangezogen werden,
bei denen mit der thermischen Spaltung unter Ausschluß
von Luftsauerstoff gleichzeitig eine Vorentgiftung er
reicht wird, die auch insbesondere durch die spezielle
Nachbehandlung der Spaltgase das Erreichen einer mög
lichst emissionsarmen Drehrohrverbrennung nachhaltig
unterstützt.
Des weiteren können Abfälle jeglicher Art zur Erzeugung
geeigneter Stützenergien eingesetzt werden und dies ge
koppelt mit Stoffrecycling-Schwerpunkten, indem Metal
le, Pyrolysekoksfraktionen, besondere Salzarten und
auch gefragte Fraktionen der organischen Kondensate
ausgeschleust und verwertet werden.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Verfahrens zeichnen sich dadurch aus, daß
- - feste energiereiche Abfallstoffe aus der Gruppe überwachungsbedürftiger Abfälle eingesetzt werden,
- - kunststoffhaltige Reststoffe- bzw. Abfallsorten wie beispielsweise Leiterplatten- und Elektronikabfälle oder metallhaltige kaschierte Verpackungsabfälle oder Autoshredderabfälle, unter Beachtung besonders spezifischer Recyclingschwerpunkte, wie beispiels weise dem gleichzeitigen Ziel der Metallrückgewin nung, eingesetzt werden,
- - Abfallstoffe eingesetzt werden, deren umweltgerechte Beseitigung durch Verbrennen aufgrund von Beimengun gen an bekannten Prekursoren für die Bildung von ha logenierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen als besonders kritisch angesehen wird, wie beispielsweise von Abfallstoffen und Beimengungen an halogenierten Bi- und Terphenylen, halogenierten Phenolen, haloge nierten Diphenyläthern oder ähnlichen Verbindungen, wobei die Pyrolyse gleichzeitig als Stufe zur Mini mierung der Prekursoren-Konzentrationen und die ge zielte Gasreinigung durch Quenchen und Kondensations wäsche als Senke für die Abscheidung von Resten halo genierter Dibenzodioxine und Dibenzofurane dient,
- - die heißen Rauchgase aus der indirekten Pyrolysebe heizung mit Temperaturen von ca. 700°C entweder di rekt oder nach Wärmenutzung oder auch im gemischten Betrieb zur Ausregelung einer NOx-armen Verbrennung im Strömungsfeld der Stützbrenner der Nachbrennkammer aufgegeben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der nachfol
genden Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
Parallel zum Drehrohrofen wird eine Drehrohr-Pyroly
se betrieben. Kohlenwasserstoff- und/oder kohlenhydrat
haltige Abfälle, Reststoffe, Sonderabfälle oder Stoffe
mit noch anderer organischer Struktur oder sonstige
organische Stoffe werden in der Pyrolyse-Trommel bei
Temperaturen um 650°C verschwelt. Aus dem dabei ent
stehenden Pyrolysegas werden in einer mehrstufigen
Reinigung ein stapelbares und mit herkömmlichen Ag
gregaten komprimierbares Reingas erzeugt und organische
Kondensate isoliert. Das Öl kann, sofern eine Konta
minierung mit z. B. halogenorganischen Verbindungen
vorliegt, in einem gesonderten Aufarbeitungsschritt
dekontaminiert werden. Die Öle können bis zu einer
energetischen Verwendung sowohl kontaminiert als auch
dekontaminiert zwischengelagert werden. Die festen
Reststoffe werden kaskadenartig aufbereitet. Hierbei
werden Wertstoffe, wie z. B. Metalle, aber auch Inerte
abgetrennt und der Koksstaub bei ausreichendem Kohlen
stoffgehalt über eine Staubfeuerung dem Drehrohrofen
aufgegeben oder aber als Energieträger aus dem Pro
zeß ausgekoppelt und anderweitig verwendet. Feste
Rückstände aus dem Pyrolyse-Prozeß, die weder als
Wertstoffe verwertet noch als Inertstoffe deponiert
werden können, werden zusammen mit den festen Son
derabfällen der Drehrohrverbrennung zugeführt.
Der Wärmebedarf für die indirekte Beheizung des Pyro
lyse-Drehrohres wird durch Verbrennen des gereinigten
Spaltgases gedeckt. Die heißen Rauchgase aus dieser Py
rolysebeheizung mit Temperaturen von ca. 700°C fallen
in emissionsgerechter Reinheit an und werden entweder
direkt oder nach Wärmenutzung zur Ausregelung einer
NOx-armen Verbrennung im Strömungsfeld der Stützbrenner
der Nachbrennkammer des Drehrohrofens aufgegeben.
Es werden kunststoffhaltige Reststoffe- bzw. Abfälle,
wie Leiterplattenabfälle, für die Erzeugung geeigneter
Stützenergieträger pyrolisiert. Nach Reinigung des
durch thermische Spaltung unter Ausschluß von Luft
sauerstoff erzeugten Spaltgases stehen ca. 18 bis 30%
des Inputs als gereinigtes Brenngas zur Verfügung. Als
Produkt der Gasreinigung werden ca. 12 bis 25% orga
nische Kondensate isoliert. Der kohlenstoffhaltige Py
rolyserückstand beträgt ca. 48 bis 55% des Inputs und
enthält ca. 15 bis 20% metallische Beimengungen. Nach
Abtrennung der Metalle, die hierbei in 85 bis 97%iger
Reinheit anfallen, enthält der Restkoks im Mittel noch
ca. 5% Kupfer und ca. 2% Antimon. Leiterplattenma
terialien werden mit Hilfe bromierter Flammhemmer und
Antimontrioxid schwerentflammbar ausgerüstet. Das Brom
wird während der pyrolytischen Behandlung als Halogen
wasserstoff abgespalten und in der Spaltgasreinigung
als Salz abgeschieden. Der Restkoks, mit Heizwerten
zwischen 23 000 und 30 000 kJ/kg, eignet sich staub
förmig zur Aufgabe über einen Stirnwandstaubbrenner als
Stützbrennstoff für den Drehrohrofen, ist aber auch
aufarbeitungswürdig für Verwendungen, wie beispiels
weise den Einsatz als Elektrodenkoks.
Es werden Abfallstoffe eingesetzt, deren umweltgerechte
Beseitigung durch Verbrennen aufgrund von Beimengungen
an bekannten Prekursoren für die Bildung von haloge
nierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen als beson
ders kritisch angesehen werden, wie beispielsweise ha
logenierte Bi- und Terphenyle, halogenierte Phenole,
halogenierte Diphenlyäther oder ähnliche Verbindungen
als Bestandteil von Schmier- und Hydraulikölen oder als
Weichmacher von Kunststoffen oder als Dielektrikum ne
ben organischen und metallischen Feststoffen in elek
trischen Bauteilen u. a. m. Die Pyrolyse als Verfahren,
bei dem neben der Spaltung der organischen Struktur
auch Dehydrohalogenierungsreaktionen ablaufen, mini
miert gleichzeitig die Prekursoren-Konzentrationen,
während die Gasreinigung in Form einer speziellen mehr
stufigen Kondensationswäsche als Senke für die Abschei
dung von Resten halogenierter Dibenzodioxine und Diben
zofurane wirkt. Wechselnde Halogengehalte des Pyrolyse
inputs bis zu ca. 10% Chlor sind ohne nachhaltigen
Einfluß auf den Resthalogengehalt der aus dem Spaltgas
isolierten organischen Kondensate. In der Regel ent
halten die organischen Kondensate noch ca. 0,1% orga
nisch gebundenes Chlor, wovon Konzentrationen im zwei
stelligen ppm-Bereich von beispielsweise Restgehalten
an polyhalogenierten Diphenylen und Konzentrationen im
zweistelligen ppb-Bereich von halogenierten Dibenzodi
oxinen und Dibenzofuranen beansprucht sein können. Für
die weitere Verwendung der in genannter Größenordnung
kontaminierten organischen Kondensate als fluider Ener
gieträger oder auch für die stoffliche Verwertung wer
den sie in einer Sumpfphasen-Dehalogenierung nachbe
handelt, wobei oben genannte Verbindungen bis unter
Nachweisgrenze abgebaut werden. Die Qualität der aus
den Spaltgasen durch Kondensations-Reinigung erzeugten
Brenngase schwankt nur in engen Grenzen und ist weit
gehend unabhängig von der Art des Input, da es nach der
Gasreinigung etwa nur aus den bei 20°C permanent gas
förmigen Spaltprodukten besteht.
Claims (5)
1. Verfahren zur thermischen Steuerung von Drehrohrver
brennungsanlagen dadurch gekennzeichnet, daß zur Er
zeugung von regelbaren Energieträgern aus beliebigen
Stoffen mit organischer Struktur, wie beispielsweise
kohlenwasserstoffhaltige Abfälle, insbesondere auch
nachwachsender Rohstoffe oder anderer energiehaltiger
Stoffe mit organischer Struktur, durch eine gezielte
thermische Umwandlung, vorzugsweise durch Pyrolyse zwi
schen 500 und 1000°C, insbesondere zwischen 650 und
800°C ein Brenngas, ölige brennbare Kondensate und
mehr oder weniger brennbare Rückstände erzeugt und
in geschlossenen Kreisläufen soweit aufgearbeitet
werden, daß die einzelnen Stoffströme nach Ausschleu
sung von Wertstoffen gemeinsam eine geregelte, umwelt
verträgliche Drehrohrverbrennung von energiearmen,
selbständig nicht brennbaren, überwachungsbedürftigen
Abfallstoffen ermöglichen, um bei optimaler Volumenre
duzierung eine ausreichende Mineralisierung für eine
umweltverträgliche Deponierung der Abfallrückstände
zu erreichen, wobei aus den bei der Pyrolyse organi
scher Stoffe entstehenden Spaltgasen durch eine ge
zielte Reinigung durch Quenchen und eine mehrstufige
Kondensationswäsche ein weitgehend schadstofffreies,
insbesondere von organischen Schadstoffen, wie halo
genierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen, freies,
speicherbares und mit herkömmlichen Aggregaten kompri
mierbares Brenngas mit Heizwerten zwischen 12 500
und 34 000 KJ/Nm3, insbesondere mit Heizwerten von
16 000 bis 21 000 KJ/Nm3, erzeugt wird und dieses
Brenngas vorrangig zur Wärmebedarfsdeckung der ther
mischen Spaltung, vorzugsweise für die indirekte Be
heizung der Pyrolyse, und als Stützenergie für die Aus
regelung der Nachbrennkammertemperatur der Drehrohr
verbrennung eingesetzt und verbrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß feste energiereiche Abfallstoffe aus der Gruppe
überwachungsbedürftiger Abfälle eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß kunststoffhaltige Reststoffe- bzw. Abfallsorten,
wie beispielsweise Leiterplatten- und Elektronikab
fälle oder metallhaltige kaschierte Verpackungsabfäl
le oder Autoshredderabfälle, unter Beachtung besonders
spezifischer Recyclingschwerpunkte, wie beispielsweise
dem gleichzeitigen Ziel der Metallrückgewinnung, einge
setzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Abfallstoffe eingesetzt werden, deren umwelt
gerechte Beseitigung durch Verbrennen aufgrund
von Beimengungen an bekannten Prekursoren für die
Bildung von halogenierten Dibenzodioxinen und Di
benzofuranen als besonders kritisch angesehen wird,
wie beispielsweise von Abfallstoffen mit Beimen
gungen an halogenierten Bi- und Terphenylen, halo
genierten Phenolen, halogenierten Diphenyläthern
oder ähnlichen Verbindungen, wobei die Pyrolyse
gleichzeitig als Stufe zur Minimierung der Prekur
soren-Konzentrationen und die gezielte Gasreinigung
durch Quenchen und Kondensationswäsche als Senke
für die Abscheidung von Resten halogenierter Diben
zodioxine und Dibenzofurane dient.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die heißen Rauchgase aus der indi
rekten Pyrolysebeheizung mit Temperaturen von
ca. 700°C entweder direkt oder nach Wärmenutzung
oder auch im gemischten Betrieb zur Ausregelung
einer NOx-armen Verbrennung im Strömungsfeld der
Stützbrenner der Nachbrennkammer aufgegeben werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914136438 DE4136438C2 (de) | 1991-11-01 | 1991-11-01 | Verfahren zur thermischen Steuerung von Drehrohrverbrennungsanlagen |
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DE19914136438 DE4136438C2 (de) | 1991-11-01 | 1991-11-01 | Verfahren zur thermischen Steuerung von Drehrohrverbrennungsanlagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4136438A1 true DE4136438A1 (de) | 1993-05-06 |
DE4136438C2 DE4136438C2 (de) | 1995-04-27 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SBW SONDERABFALLENTSORGUNG BADEN-WUERTTEMBERG GMBH |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: TELLER, MATTHIAS, DR., 1000 BERLIN, DE MICHEL, ERICH, DR., 4358 HALTERN, DE MAERZ, HERBERT, 88690 UHLDINGEN-MUEHLHOFEN, DE |
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D2 | Grant after examination | ||
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