DE4132931A1 - Magnetventil fuer tiefkalte verfluessigte gase - Google Patents
Magnetventil fuer tiefkalte verfluessigte gaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetventil für tiefkalte
verflüssigte Gase nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei der Flüssigwasserstoff-PKW-Versorgung (siehe bei
spielsweise - "gas aktuell", Firmenzeitschrift der An
melderin, Nr. 36, 1989, Seiten 17-21, "Flüssigwasser
stoff als Kraftstoff in Versuchsfahrzeugen") sind die
für die Betankung und Motorversorgung erforderlichen
Kryoventile als kleine Magnetventile (Strömungsquer
schnitt ca. ⌀ 5 mm, Durchströmmenge ca. 10 l/min) aus
gebildet.
Bei den Magnetventilen ist die Magnetkraft, die ein
Elektro-Hubmagnet auf seinen (beweglichen) Anker ausübt,
überproportional von der Luftspaltlänge (Abstand Joch
zu Anker) abhängig. Für einfache Hubmagnete ist ein
typischer Kraftverlauf in Fig. 1 dargestellt.
Soll ein Hubmagnet die Betätigung eines Ventilverschluß
organs bewirken, so ergibt sich nach der Definition
der Ventilkenngrößen an sich ein Zielkonflikt:
Beim Öffnen eines geschlossenen Ventils wird zu Beginn
eine große Zugkraft benötigt, um die statische Druck
differenz zu überwinden. Richtige Dimensionierung von
Hub und Durchlaß vorausgesetzt, sind beim Vollhub die
"schließenden" Strömungskräfte minimal.
Die Schließsituation bedeutet max. Luftspalt und min.
Hub, die Vollöffnung min. Luftspalt und max. Hub. Der
Kurvenzug "Hub über notwendiger Öffnungskraft" verläuft
also genau gegenläufig zum Kraftverlauf des Hubmagneten.
Dieser an sich bei jedem Magnetventil vorhandene Ziel
konflikt wirkt sich insbesondere aus bei Magnetventilen
mit größerem Strömungsquerschnitt und großen Durchfluß
mengen, wie sie beispielsweise für eine Flüssigwasser
stoff-Tankstelle benötigt werden.
Bei diesen Kryoventilen mit größeren Strömungsquer
schnitten ist eine große Bauweise, insbesondere im
Hinblick auf die Abkühlmasse, den Wärmeeintrag des
Elektromagneten, die elektrische Anschlußleistung und
die genannte Vakuumbox ungünstig.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Kryomagnetventil zu schaffen, das
auch bei größeren Strömungsquerschnitten eine kleine
Bauform aufweist und bei dem der oben genannte Ziel
konflikt nicht auftritt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen
2 bis 6 angegeben.
Bei der Erfindung wird nunmehr der Hubanker des Elek
tromagneten aufgeteilt. Dadurch wird die Luftspalt-
Zugkraft-Kennlinie verändert und der ventilspezifisch
wünschenswerten Öffnungskraft-Ventilhub-Kennlinie an
genähert. Dies führt zu einem Hochleistungsmagnetventil
für den Kryoeinsatz, welches räumlich betrachtet kaum
größer als die bekannten kleinen Kryoventile für ge
ringere Durchflußmengen ausgebildet werden kann. Dies
hat den besonderen Vorteil, daß auf bei den kleinen
Kryomagnetventilen bewährte Baukomponenten sowie vor
liegende Betriebserfahrungen und elektrische sowie kon
struktive Daten zurückgegriffen werden kann und die
Fertigung leistungsfähiger (Öffnungsquerschnitt, Hub,
Differenzdruck) Magnetventile bei kleiner Baugröße er
möglicht. Die Erfindung ist in den Zeichnungen näher
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Dabei veranschaulicht
Fig. 1 Kraftverlauf eines bekannten Hubmagneten,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung des erfindungsge
mäßen Ventils,
Fig. 3 Kraftverlauf des erfindungsgemäßen Hub
magneten,
Fig. 4 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines
Ventiles nach der Erfindung.
Bei der Prinzipdarstellung in Fig. 2 weist der Elek
tromagnet 10 einen Spulenkörper 11, ein festes Joch 12
sowie einen Hubanker bestehend aus einem Oberanker 13
sowie einem Unteranker 14 auf. Ober- und Unteranker
13, 14 sind in einer in Fig. 2 nicht näher darstellten
Führung in Doppelpfeilrichtung 15-16 definiert, axial
beweglich angeordnet und über ein Seilzugelement 17
miteinander verbunden.
Im Unteranker 14 ist ein Verschlußstück 18 angeordnet,
das bei nicht betätigtem Elektromagnet 10 dichtend auf
dem Ventilsitz 19 anliegt. In Fig. 2 ist ferner mit h1
der Luftspalt der ersten Hubstufe und mit h2 der Luft
spalt der zweiten Hubstufe bezeichnet. Ferner ist der
statische Gasvordruck mit p1 und der statische Gas
hinterdruck mit p2 bezeichnet. Bei Erregung des Spulen
körpers 11 entsteht ein mehrstufiger Hub mit einer
kleinen kraftintensiven ersten Hubstufe "h1" und einer
großen zweiten Hubstufe "h2" mit geringer Krafterzeu
gung. Innerhalb der ersten Hubstufe wird die statische
Druckdifferenz Ap = p1-p2 überwunden. Mit Einsetzen
der Strömung sinkt diese statische Druckdifferenz deut
lich. Die einsetzende Strömungsdruckdifferenz ist gegen
Ende der ersten Hubstufe so klein, daß die Zugkraft
der zweiten Hubstufe zur Vollöffnung ausreicht. Der
Kraftverlauf, abhängig vom Gesamtluftspalt (h1+h2),
ist jetzt der notwendigen Öffnungskraft angeglichen
wie Fig. 3 veranschaulicht. In dieser ist der steigende
Kraftverlauf in der ersten Hubstufe mit 20 und der
ebenfalls aber geringer steigende Kraftverlauf in der
zweiten Hubstufe mit 21 bezeichnet. Der waagrecht
abnehmende Kraftverlauf, ab dessen Beginn Ober- und
Unteranker 13, 14 aufeinanderliegen und magnetisch
verbunden sind (Übergang von der ersten zur zweiten
Hubstufe), ist mit 22 gekennzeichnet.
Durch die mehrteilige Ankerausführung wird somit eine
Verschiebung des Kraftverlaufes erreicht und damit der
eingangs genannte Zielkonflikt beseitigt.
In Fig. 4 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel nach
der Erfindung dargestellt, wobei das in seiner Gesamt
heit mit 23 bezeichnete Ventil ein Ventilgehäuse 24
aufweist, an dem durch Schweißung ein Anschlußstück 25
sowie ein Oberteil 26 gasdicht (heliumdicht) befestigt
sind. In der Führung 27 sind das Joch 12 sowie der
Überanker 13 sowie der Unteranker 14 axial beweglich
angeordnet. Das Zugelement zwischen Ober- und Unter
anker 13, 14 ist dabei als Zugstange 28 ausgebildet,
wobei die definierte Axialbewegung h2 zwischen Ober-
und Unteranker 13, 14 durch eine Anschlag-/Mitnahme
scheibe 29 begrenzt wird.
Im Unteranker 14 ist das Verschlußstück 18 befestigt,
dem eine Druckfeder 30 zum Anpressen auf den Ventilsitz
19 zugeordnet ist.
Bei Erregung des Spulenkörpers 11 wird der Oberanker
13 zunächst in Pfeilrichtung 15 bewegt, bis die An
schlagscheibe 29 am Unteranker 14 anliegt. Der Ober
anker 13 führt dann die erste kraftintensive Hubstufe
durch (bis der Oberanker 13 am Joch 12 anliegt) und
nimmt dabei den Unteranker 14 mit und hebt das Ver
schlußorgan 18 vom Ventilsitz 19. Danach erfolgt die
zweite Hubstufe, bei der nur noch der Unteranker 14 mit
dem Verschlußorgan 18 in Pfeilrichtung 15 bewegt wird.
Zum Schließen des Ventiles 23 wird der Elektromagnet
10 ausgeschaltet und durch die Druckfeder 30 der Unter
anker 14 mit dem Verschlußorgan in Pfeilrichtung 16
gegen den Ventilsitz 19 gepreßt.
Das Ventil 23 ist von einer nicht näher dargestellten
isolierenden Vakuumbox umgeben.
Im Oberteil 26 ist eine Führung 27 eingeschweißt, auf
der der Spulenkörper 11 aufgesteckt ist, wobei dieser
Spulenkörper gegen axiale Verschiebung durch Scheibe
31 und Befestigungsclip 32 gesichert ist.
Claims (6)
1. Magnetventil für tiefkalte verflüssigte Gase mit
einem von einem tiefkalten verflüssigten Gas durch
strömten Ventilgehäuse, in dem ein Verschlußorgan
vorgesehen ist, welches mit einem Hubanker eines
Elektromagneten in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubanker aus mindestens zwei miteinander
verbundenen und gegeneinander beweglichen Anker
teilen (13, 14) besteht.
2. Magnetventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hubanker aus einem Oberanker (13) und einem
Unteranker (14) besteht, die in einer Führung (27)
axial beweglich angeordnet und über ein Zugelement
(17, 28) miteinander verbunden sind.
3. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugelement als Seil (17) ausgebildet ist.
4. Magnetventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugelement als Zugstange (28) ausgebildet
ist.
5. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Unteranker (14) das Verschlußstück (18) an
geordnet ist.
6. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Verschlußstück (18) eine Druckfeder (30)
zum Anpressen des Verschlußstückes (19) auf einen
Ventilsitz (19) zugeordnet ist.
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