DE4129733A1 - Harzrad - Google Patents
HarzradInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Harzrad und insbesondere
ein leichtes Harzrad, welches zur Massenproduktion geeignet ist
und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, wie Stoßfestigkeit,
Biegefestigkeit, Steifheit, Wärmebeständigkeit, Ermüdungsbestän
digkeit und Kriechfestigkeit, aufweist.
Von Rädern werden Autoräder im allgemeinen aus Stahl oder Leicht
metallegierungen, wie Aluminiumlegierungen und Magnesiumlegierun
gen, hergestellt.
Stahlräder werden mittels Pressen oder Walzprofilieren gefertigt.
Die geformten Räder schwanken stark in den beabsichtigten Abmes
sungen. Insbesondere die Rundheit der Wulstauflage des Radkranzes
weicht häufig von dem gewünschten Wert ab. Des weiteren sind
Stahlräder schwer und folglich nicht erwünscht, da alle Fahrzeug
teile darauf abzielen, im Gewicht reduziert zu werden.
Im Gegensatz dazu werden Räder aus Leichtmetallegierungen mit
stabilen Abmessungen gefertigt. Außerdem sind diese Räder viel
leichter als Stahlräder. Das heißt, das Gewicht von Leichtme
tallegierungsrädern ist ein Drittel dessen von Stahlrädern. Die
Materialien der Leichtmetallegierungsräder kosten jedoch drei
bis fünfmal soviel wie die Materialien der Stahlräder. In dieser
Hinsicht sind Leichtmetallegierungsräder sehr kostspielig.
In den letzten Jahren wurde ein Schwerpunkt auf Energieersparnis
gerichtet. Zur Erzielung dieser Ersparnis ist es außerordentlich
wichtig, das Gewicht der Kraftfahrzeugteile zu reduzieren. Insbe
sondere ist es erforderlich, ungefederte Bauteile, wie Räder
in ihrem Gewicht zu verringern, um die Kraftstoffausnutzung und
die Steuerbarkeit zu verbessern.
Unter diesen Umständen wurde vor kurzem ein Harzrad vorgeschla
gen, welches zufriedenstellend leicht ist, stabil geformt werden
kann und wirtschaftlich herzustellen ist. Dieses Harzrad besteht
hauptsächlich aus einem faserverstärkten Kunststoff, d. h. einem
mit kurzen oder langen Fasern verstärkten Harz. Das Harzrad ist
leichter und kann mit größerer Stabilität geformt werden als das
Metallrad. Zusätzlich sind Harzräder zur Massenproduktion geeig
net. Daher können die Herstellungkosten reduziert werden. Des
weiteren wird erwartet, daß das Harzrad ausgezeichnet in seiner
Färbbarkeit und anderen Designfaktoren ist. Es ist erforderlich,
das ein solches Harzrad folgende Eigenschaften aufweist:
1. hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Stößen, um Zerstörung zu
verhindern;
2. nur geringes Kriechen, um zu verhindern, daß sich der Reifen
von dem Rad löst;
3. hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber der von der Bremstrommel
produzierten Wärme;
4. ausgezeichnete Gleichförmigkeit, da das Rad eines der wich
tigsten Teile des Fahrzeugs ist, kann es nicht verwendet wer
den, wenn das geformte Rad ungleichmäßig ist oder einen De
fekt aufweist;
5. Herstellung in Massenproduktion.
Die obere Hälfte eines Rades nach Stand der Technik ist in Fig.
4 dargestellt. Das Rad umfaßt einen Radkranz 1 und eine mit
einem Nabenbolzenloch 3 versehene Scheibe 2. Kommerziell erhält
liche Aluminiumräder werden hinsichtlich der Konstruktion grob
in zwei Hauptklassen eingeteilt:
1. ein einteiliges Rad, welches durch integrales Formen des Rad
kranzes 1 und der Scheibe 2 hergestellt wird; und
2. ein zweiteiliges Rad, welches durch getrenntes Formen des
Radkranzes 1 und der Scheibe 2 und anschließendem Verbinden
dieser Teile mittels Metallbolzen hergestellt wird. Das zwei
teilige Rad hat den großen Vorteil, daß durch Verändern der
Form der Scheibe 2 unter Beibehaltung der Konstruktion des
Radkranzes 1 verschiedene Radkombinationen angeboten werden
können. Das zweiteilige Rad muß jedoch überlappende Bereiche
aufweisen, da der Radkranz 1 und die Scheibe 2 miteinander
verbunden werden. Des weiteren ist das zweiteilige Rad schwe
rer als das einteilige Rad, da die überlappenden Bereiche
mittels Metallbolzen miteinander verbunden werden.
Natürlich ist das geringe Gewicht des Harzrades sein wichtigster
Verkaufsgrund. Um diesen Vorzug zu verwerten, sollte jede Kon
struktion die das Gewicht erhöht soweit wie möglich vermieden
werden. Daher weist das Harzrad nach Stand der Technik gegenwär
tig die Form eines einteiligen Rades auf, sei es mittels Spritz
gießen oder Formpressen hergestellt.
Wenn das Harzrad nach Stand der Technik mittels Formpressen her
gestellt wird, werden die Fasern zum Zeitpunkt des Formens rela
tiv wenig beschädigt. Daher besitzt das geformte Rad ausgezeich
nete Steifheit, Festigkeit und andere Eigenschaften. Zusätzlich
weist das geformte Rad eine gute Wärmebeständigkeit und eine gu
te Kriechfestigkeit auf, da das verwendet Harz im wesentlichen
aus einem wärmehärtbaren Harz besteht. Dieses Formungsverfahren
ist jedoch ungeeignet für das Formen einer komplexen Gestalt,
wie ein Rad, dessen Wanddicke von Ort zu Ort wesentlich va
riiert. Des weiteren ist die Produktivität wegen des langen
Formzyklusses gering.
Im Gegensatz dazu ist die Produktivität des Spritzgießverfahrens
ausgezeichnet und reduziert die Herstellungskosten. Die Festig
keit der mittels Spritzgießen hergestellten Produkte entspricht
jedoch im allgemeinen einem Drittel bis einem Fünftel der Fe
stigkeit von mittels Formpressen hergestellten Produkten. Insbe
sondere, wenn die Harze geknetet werden oder fließen, werden die
Fasern beschädigt oder fließen. In diesem Falle werden die Fa
sern oder Moleküle orientiert, oder eine Schweißnaht wird an der
Stelle gebildet, an der sich zwei Harzmassen treffen. Als eine
Auswirkung werden die physikalischen Eigenschaften des Materials
des geformten Produkts ungleichmäßig oder verschlechtern sich
und fünren zu einer Verringerung der Festigkeit. Besonders in
dem Fall eines Rades treten Schweißnähte häufig auf, teilweise
deshalb, da die Scheibe mit zahlreichen dekorativen Löchern zur
Steigerung des Kühleffektes und aus ästhetischen Gründen verse
hen ist, und teilweise deshalb, da Bolzenlöcher zur Verbindung
mit der Trommel des Fahrzeugkörpers existieren. Wegen des häufi
gen Auftretens von Schweißnähten, wurden Harzräder bisher weder
in der Praxis mittels Spritzgießen hergestellt, noch wurden mit
tels Spritzgießen hergestellte Harzräder auf den Markt gebracht.
Im Hinblick auf die obengenannten Probleme mit den Rädern nach
Stand der Technik ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfin
dung ein Harzrad zu schaffen, welches ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften aufweist, z. B. Stoßfestigkeit, Biegefestigkeit,
Steifheit, Wärmebeständigkeit, Ermüdungsbeständigkeit und
Kriechfestigkeit, welches wirtschaftlich herzustellen ist und in
Massenproduktion hergestellt werden kann.
Insbesondere ist es ein Gegenstand der Erfindung ein Harzrad zu
schaffen, welches leicht ist und ausgezeichnete Festigkeit, ins
besondere Eigenschaften, wie Biegefestigkeit, Stoßfestigkeit,
Steifheit, Wärmebeständigkeit, Ermüdungsbeständigkeit und
Kriechfestigkeit, aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Harzrad zu
schaffen, welches gleichmäßige physikalische Eigenschaften auf
weist und nur wenig in der Qualität unter den kommerziell herge
stellten Produkten schwankt.
Noch ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Harzrad
zu schaffen, welches zur Massenproduktion geeignet ist und bil
lig hergestellt werden kann.
Es ist noch ein anderer Gegenstand der Erfindung, ein Harzrad zu
schaffen, welches in zwei oder mehr Teile unterteilt ist, so daß
verschiedene Sorten konstruiert werden können.
Das erfindungsgemäße Harzrad besteht aus zwei oder mehreren mit
einander verbundenen geformten Teilen. Die einzelnen Teile wer
den separat geformt, und dann wird eines von ihnen in das andere
oder die anderen geschraubt, so daß sie zusammengefügt werden.
Etwas präziser werden zwei unabhängige Teile unter einem gegebe
nen Winkel in entgegengesetzten Richtungen gedreht, so daß die
konvexen Bereiche in die konkaven Bereiche eingepaßt werden kön
nen. Beispielsweise handelt es sich bei diesen zwei Teilen um
eine Schraube und eine Mutter.
Das neuartige Harzrad besteht aus zwei oder mehreren geformten
Teilen, welche durch das Verschrauben der konvexen Bereiche in
die konkaven Bereiche zusammengefügt werden, wobei das Gewicht
des Rades jedoch nicht so sehr erhöht wird. Ferner ist dieses
Rad einem einteiligen Rad in der Festigkeit nicht unterlegen.
Des weiteren bewahrt dieses Harzrad des Splittyps die Vorteile
des zweiteiliges Rades ausreichend bei, so daß geringere Kosten
und größere Freiheit im Design gewährleistet sind. Andere Gegen
stände und Merkmale der Erfindung werden im Verlauf der nachfol
genden Beschreibung auftreten.
Es zeigen:
Fig. 1, 2A, 2B, und 3 einen Querschnitt durch erfindungsgemä
ße Harzräder;
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Harzrad nach Stand der
Technik;
Fig. 5A, 5B, 6A und 6B Vorderansichten der Paßbereiche der
in den Fig. 2A und 2B dargestellten Harzräder;
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Querschnittes von
einem Beispiel eines Paßbereichspaars;
Fig. 8A, 8B und 8C Querschnitte von anderen Beispielen von
Paßbereichspaaren;
Fig. 9A eine perspektivische Ansicht des Querschnittes eines
weiteren Beispieles eines Paßbereichspaars;
Fig. 9B einen Querschnitt entlang der Linie B-B aus Fig. 9A;
Fig. 10 einen Querschnitt eines weiteren Beispieles eines
Paßbereichspaares;
Fig. 11A, 11B, 11C, 11D, 11E, 11F vergrößerte Querschnitte
der Paßbereiche zur Darstellung der Form der mit Gewinde
versehenen Bereiche;
Fig. 12 einen Querschnitt von noch einem anderen erfindungsge
mäßen Harzrad;
Fig. 13A einen Querschnitt der Umgebung der Nabe eines weiteren
erfindungsgemäßen Harzrades;
Fig. 13B eine vergrößerte Ansicht des Bereiches B der Fig. 13A;
Fig. 13C einen Querschnitt entlang der Linie C-C aus Fig. 13B;
und
Fig. 14 einen Querschnitt eines zusätzlichen erfindungsgemäßen
Harzrades.
In den Fig. 1, 2A, 2B und 3 sind erfindungsgemäße Harzräder
dargestellt. Es ist zu vermerken, daß in den Fig. 2A und 3
die Querschnitte der oberen Hälften der Harzräder dargestellt
sind. In dieser und den nachfolgenden Figuren bezeichnet das Be
zugszeichen 1 einen Radkranz. Mit dem Bezugszeichen 2 ist eine
Scheibe gekennzeichnet. In der Scheibe 2 ist ein Nabenbolzenloch
3 ausgebildet.
Jedes dieser erfindungsgemäßen Harzräder ist in eine Vielzahl
von Teilen unterteilt. Der Anzahl der Vielzahl von Teilen ist
keine Grenze gesetzt. Ebenso ist dem Ort oder den Orten, an de
nen das Rad unterteilt wird, keine Beschränkung auferlegt.
In der Fig. 1 ist das Harzrad durchgängig mit dem Bezugszeichen
11 gekennzeichnet. Dieses Rad 11 ist in zwei Teile unterteilt,
d. h. in die geformten Teile 11A und 11B des Radkranzes 1.
In der Fig. 2A ist das Harzrad durchgängig mit dem Bezugszeichen
12 gekennzeichnet. Dieses Rad 12 ist in die geformten Teile 12A,
12B, 12C und 12D der Scheibe unterteilt.
In der Fig. 2B ist das Harzrad durchgängig mit dem Bezugszeichen
120 gekennzeichnet. Dieses Rad 120 ist in die geformten Teile
121, 122, ect. unterteilt.
In der Fig. 3 ist das Harzrad durchgängig mit dem Bezugszeichen
13 gekennzeichnet. Dieses Rad 13 ist in die geformten Teile 13A,
13B, 13C, 13D und 13E des Radkranzes 1 und der Scheibe 2
unterteilt.
Jedes Einzelteil (voneinander getrenntes Teil; divided part) der
Fig. 1, 2A, 2B und 3 wurde separat geformt. Diese geformten
Teile weisen Paßbereiche 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98 und 99
auf, welche ineinander verschraubt werden.
Das Einzelteil 121 des Rades 120 bildet den Radkranz 1 und die
äußere Peripherie der Nabe 2. Eine Vielzahl von Aussparungen 122
ist in der inneren Oberfläche des Einzelteil 121 ausgebildet.
Diese innere Oberfläche 123 ist mit einem umlaufenden Gewinde
versehen mit Ausnahme der Stellen, an denen sich die Aussparun
gen 122 befinden. Das Einzelteil 123 bildet den zentralen Be
reich der Nabe 2 und weist einen sternförmigen Bereich 125 auf.
Die Stirnseitenoberfläche 126 oder die Außenoberfläche ist mit
einem umlaufenden Gewinde versehen. Beim Zusammenbau wird das
Einzelteil 122 in das in dem Einzelteil 121 ausgebildete mittige
Loch 127 eingepaßt, während das Einzelteil 122 in solch einer
Weise gedreht wird, daß der mit Gewinde versehene Bereich 123 in
den mit Gewinde versehenen Bereich 126 eingreift. Die Einzeltei
le 121 und 122 werden in den mit R1 bzw. R2 gekennzeichneten
Richtungen gedreht. Natürlich kann auch eins dieser getrennten
Teile ruhig gehalten werden. Auf diese Weise wird das mit Fen
stern 128 versehene Rad 120 gemäß Fig. 2B fertiggestellt.
Fig. 6A und 6B verdeutlichen die Art und Weise, auf die das
in Fig. 2A dargestellte Rad 12 zusammengebaut wird. Die mit Ge
winde versehene Innenoberfläche 131 des Einzelteils 12A und die
mit Gewinde versehene Außenoberfläche 132 des Einzelteils 12B
werden ineinandergeschraubt, um die Einzelteile 12A und 12B mit
einander zu verbinden. Die mit Gewinde versehene Außenoberfläche
des Einzelteils 12C wird in die mit Gewinde versehene Innenober
fläche 133 des Einzelteils 12B geschraubt. Die mit Gewinde ver
sehene Außenoberfläche des Einzelteils 12D wird in die mit Ge
winde versehene Innenoberfläche des Einzelteils 12C geschraubt.
Nachfolgend werden die Formen der Paßbereiche beschrieben. Die
Paßbereiche werden durch das Einschrauben der konvexen Bereiche
in die konkaven Bereiche fest miteinander verbunden. Fig. 7A
zeigt einen perspektivische Querschnitt eines Paßbereichpaares.
Fig. 7B zeigt einen Querschnitt entlang der Linie B-B aus Fig.
7A. In diesen Figuren weisen die geformten Einzelteile 14A und
14B ein Außengewinde und ein Innengewinde auf ihren entsprechen
den Paßoberflächen auf. Folglich greifen die Einzelteile 14A und
14B ineinander ein und können dadurch ineinander verschraubt
werden, daß sie in entgegengesetzten Richtungen, gekennzeichnet
durch R1 bzw. R2 gedreht werden.
Wie in den Fig. 8A, 8B und 8C dargestellt, können die Paßbe
reiche in einer Vielzahl von Stufen mit einem Gewinde versehen
werden. Diese Struktur ermöglicht es, die getrennten Teile 14A
und 14B fester und stabiler zusammenzufügen.
Wie in den Fig. 9A und 9B dargestellt, können Schraubgewinde
in Form einer Ratsche bzw. Sperre (rachet) ausgebildet werden,
um zu verhindern, daß die Paßbereiche sich lösen und um die Fe
stigkeit zu steigern. Das Rad 140 besteht aus einem Einzelteil
141 auf der Seite des Radkranzes und einem Einzelteil 142 auf
der Seite der Nabenachse. Das auf der Außenoberfläche des Ein
zelteils 142 ausgebildete Gewinde 144 wird in das auf der Innen
oberfläche des Einzelteils 141 ausgebildete Gewinde einge
schraubt. Beide Gewinde 143 und 144 erstrecken sich entlang des
Umfangs. Die Sperren 145 und 146 sind regelmäßig entlang des Um
fangs ausgebildet. Daher kann das Einzelteil 141 in die durch
den Pfeil 147 gekennzeichnete Richtung gedreht werden, d. h. in
die Richtung, um die Teile anzuziehen. Das Einzelteil 141 dreht
sich jedoch nicht in der entgegensetzten Richtung, d. h. in die
Richtung, in der die Teile sich lösen.
Wie in Fig. 10 dargestellt, ist das Verbinden von mehrstufigen
Paßbereichen unter Verwendung eines Bolzens 16, einer Niete oder
ähnlichem sehr wirksam zur Verhinderung des Lockerwerdens.
Wie in der Fig. 11A dargestellt, werden sich die Paßbereiche
voneinander lösen, wenn die Zugkräfte F1 und F2 in entgegenge
setzten Richtungen wirken, und auf diese Weise die Einzelteile
14A und 14B voneinander lösen. Um dieses Loslösen zu verhindern,
ist eine Verbesserung der Gewindeform der Paßbereiche, wie in
den Fig. 11B bis 11F dargestellt, wirksam.
Es ist verständlich, daß die Formen zur Verhinderung von Locke
rung und Loslösung nur Beispiele der Erfindung darstellen und
daß andere Formen innerhalb des Rahmens der Erfindung aufgegrif
fen werden können, solange der Gegenstand der Erfindung erzielt
wird.
Bei dem neuartigen Harzrad wird ein Klebemittel zwischen die
konkaven und konvexen Oberflächen der geformten Einzelteile 14A
und 14B geschichtet, wie in den Fig. 7A bis 11F dargestellt,
oder ein Klebemittel wird in die Spalte zwischen den sich berüh
renden Oberflächen der geformten Einzelteile 14A und 14B zwi
schen den benachbarten Stufen der mehrstufigen Paßbereiche ein
gefügt, um die Einzelteile 14A und 14B miteinander zu verkleben.
Alternativ werden diese Bereiche durch thermisches Schmelzen
miteinander verbunden. Diese Anordnungen sind sehr wirkungsvoll,
einerseits zur Verbesserung der Festigkeit der Paßbereiche, an
dererseits zur Verhinderung von Lockerung und Loslösung.
Die Einzelteile des neuartigen Harzrades können aus allen syn
thetischen Harzen einschließlich verschiedener wärmehärtbarer
Harze und thermoplastischer Harze geformt werden.
Insbesondere umfassen die wärmehärtbaren Harze Phenolharz,
Epoxyharz, ungesättigtes Polyesterharz, Phenylesterharz, Poly
urethanharz, Diallylphthalatharz, Alkydharz, Harnstoffharz, Me
laminharz und Modifikationen davon.Von diesen Substanzen sind
ungesättigtes Polyesterharz, Phenylesterharz, Phenolharz und
Epoxyharz bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Phenylesterharz
und ungesättigtes Polyesterharz. Diese wärmehärtbaren Harze kön
nen allein oder in Kombinationen verwendet werden.
Die thermoplastischen Harze umfassen verschiedene Polyamidharze,
wie Nylon 6, Nylon 6·6, Nylon 4·6, Nylon 6·10, Nylon 10, Nylon
11 und Nylon 12, Polybutylenterephthalat (PBT), Polyphenylensul
fid (PPS), Acetalharz (POM), Polycarbonat (PC), Polyethylen
terephthalat (PET), Polypropylen (PP), Polyethersulfon (PES),
Polysulfon (PSF), Polyetheretherketon (PEEK), Polyphenylenoxid
(PPO), Polyamidimid (PAI), Polyimid (PI), Polyester und ver
schiedene flüssige kristalline Polymere. Von diesen Materialien
sind verschiedene Polyamidharze, PBT, PPS, POM, PC, PES, PI,
PAI, PEEK, Polyester und verschiedene flüssige kristalline Poly
mere bevorzugt. Diese thermoplastischen Harze können allein oder
in Kombination verwendet werden.
Es ist möglich, eine erforderliche Menge von verschiedenen Füll
stoffen, Altersschutzmitteln, Vernetzungsmitteln, Ölen, Plasti
fizierern, Oligomeren und Elastomeren zu den oben beschriebenen
synthetischen Harzen hinzuzufügen, um die Wetterbeständigkeit,
die Wärmebeständigkeit, die Verschleißfestigkeit, das Fließver
halten, den thermischen Ausdehnungskoeffizienten, die Flammbe
ständigkeit, die chemische Beständigkeit und andere Eigenschaf
ten zu verbessern.
Die in der vorliegenden Erfindung zu den oben beschriebenen syn
thetischen Harzen hinzugefügten Verstärkungsfasern können aus
Glas, Kohlenstoff, Graphit, Aramid, Polyethylen, Keramiken, wie
SiC und Al2O3, Metallen, wie Bor und rostfreier Stahl, herge
stellt werden. Ist der Durchmesser der Verstärkungsfasern zu ge
ring, wird das synthetische Harz nicht ausreichend verstärkt.
Ist im Gegensatz dazu der Durchmesser zu groß, wird es schwie
rig, das Spritzgießen auszuführen und die Formbarkeit ist ge
ring. Daher ist der Durchmesser der Verstärkungsfasern 0,1 bis
100 µm, bevorzugt 0,5 bis 50 µm.
Ist die Menge an hinzugefügten Verstärkungsfasern zu gering,
verursacht die Verstärkung keine ausreichende Wirkung. Ist im
Gegensatz dazu die Menge zu groß, dann ist die Menge an matrix
bildendem Harz unzureichend und die Formbarkeit gering. Daher
ist ein bevorzugtes Verhältnis der Menge an hinzugefügten Ver
stärkungsfasern zu der Menge an Formmaterial 5 bis 70 Vol.-%,
insbesondere bevorzugt 10 bis 60 Vol.-%.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete besonders bevorzug
te Formmaterial umfaßt kontinuierliche Fasern und ein thermopla
stisches Harz. Diese Materialien werden mittels Stranggießen in
Stäbe mit einem Durchmesser von 2,5 bis 3 mm geformt. Diese Stä
be werden in 10 mm lange Körner (grains) geschnitten. In diesem
Fall kann die Länge der enthaltenen Verstärkungsfasern durch die
oben beschriebene Kontrolle der Schneidlänge reguliert werden.
Da die Körner mittels Stranggießen geformt werden, werden die
Lücken zwischen den Fasern ausreichend mit Harz durchtränkt, ob
wohl die Fasern lang sind. Diese Art des mit langen Fasern ver
stärkten Harzes ist in den mechanischen Eigenschaften den norma
len oben beschriebenen mit kurzen Fasern verstärkten Harz weit
überlegen, die Formbarkeit oder die Bearbeitbarkeit ist aber
kaum verschlechtert; vielmehr sind die Formbarkeit und die Bear
beitbarkeit des mit langen Fasern verstärkten Harzes vergleich
bar mit denen eines mit kurzen Fasern verstärkten Harzes. Die
Zugabe eines normalen mit kurzen Fasern verstärkten Harzes ist
zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit des mit langen Fasern ver
stärkten Harzes sehr wirkungsvoll. In diesem Fall beträgt die
Menge an hinzugefügtem, mit kurzen Fasern verstärkten Harz weni
ger als 70 Gew.-% der Gesamtmenge, bevorzugterweise weniger als
60 Gew.-%.
In der vorliegenden Erfindung kann Formpressen (compression mol
ding), Spritzgießen (injection molding) oder Spritzpressen (in
jection compression molding) zum Formen der Einzelteile aus den
oben beschriebenen Formmaterialien verwendet werden. Eine norma
lerweise durch Spritzgießen erzeugte Schweißnaht kann durch das
Unterteilen des Rades in zwei oder mehrere Teile vermieden wer
den. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes kann man sagen, daß
die vorliegende Erfindung besonders große Vorteile erzielt, wenn
das Rad mittels Spritzgießen oder Spritzpressen geformt wird.
Die geformten Einzelteile des Harzrades können unter Verwendung
jeder der oben beschriebenen drei Verfahren oder unter Verwen
dung einer Kombination mehrerer Verfahren geformt werden.
Wird Spritzpressen angewandt, sind die Gußformen leicht geöffnet
oder mit einer schwachen Zuhaltekraft geschlossen. Dann wird das
Material in die Gußform eingespritzt. Danach wird die Zuhalte
kraft erhöht, um das Rad unter Druck zu formen. Bei der Verwen
dung von Spritzpressen wird das geschmolzene Harz zwischen der
oberen und der unteren Gießform mittels eines Einspritzzylinders
cder Extruders eingespritzt, wobei die Formen zwischen Pressen
befestigt sind. Die Formen werden vor oder nach der Zuführung
des Harzes geschlossen.
In den letzten Jahren verlangte die Gesellschaft Energieeinspa
rungen in dem Bestreben, die Umwelt zu schützen. Daher wurde es
erforderlich, daß die Fahrzeugteile im Gewicht reduziert wurden.
Insbesondere leichtere ungefederte Bauteile führen zu deutlichen
Auswirkungen. Ferner ist es erforderlich, die ungefederten Bau
teile im Gewicht zu verringern, um die Steuerbarkeit zu verbes
sern.
Aus diesen Gründen ist es erwünscht, daß ein Rad mit einer Kom
bination aus einer Verstärkungsstruktur zur weiteren Verbesse
rung der Festigkeit und einer gewichtsreduzierenden Struktur
ausgerüstet ist. Diese Strukturen können in dem gesamten Rad
eingesetzt werden, oder können nur in dem Radkranz, der Scheibe
oder in anderen notwendigen Plätzen eingebaut werden.
Ein Beispiel einer Verstärkungsstruktur ist in Fig. 12 darge
stellt; dort ist eine Art einer Verstärkungsschicht als eine
Zwischenlage 18 des Radkörpers 17 oder als eine Oberflächen
schicht 19 ausgebildet. In dieser Verstärkungsschicht sind Ver
starkungsfasern in einem erhöhten Anteil enthalten. Alternativ
dazu ist die Zwischenlage 18 oder die Oberflächenschicht 19 aus
Verstärkungselementen oder ähnlichem zusammengesetzt. In Fig. 12
ist die Begrenzungslinie zwischen den geformten Einzelteilen
vernachlässigt.
In diesem Fall umfassen Beispiele des Materials der Verstär
kungsschicht Glas, Kohlenstoff, Graphit, Aramid, Keramiken, wie
SiC und Al2O3, und Metalle, wie Bor und rostfreier Stahl. Diese
Materialien können verschiedene Gestalten einnehmen. Optimale
Formen umfassen ein Gespinst, bestehend aus langen in einer
Richtung angeordneten Fasern, Gewebe, Litze, verdrehtes Garn,
Netze, Stränge oder Platten aus einem Harz, in welchem angeord
nete Fasern festgehalten werden und einem dreidimensionalen ge
webten Stoff.
Wird eine Verstärkungsschicht in einem Rad eingefügt, ist es
vorteilhaft, Einsatzformen (insert molding) zu verwenden. Das
heißt, ein Füllstück einer gegebenen Gestalt wird zuvor vorge
formt. Das geformte Füllstück wird an einer vorgegebenen Stelle
innerhalb der Form plaziert. Anschließend wird das Rad mittels
Spritzgießen geformt.
Normalerweise ist ein Rad über einen Nabenbolzen an eine der
Bremstrommel oder Bremsscheibe nahegelegenen Scheibe befestigt,
so daß die Umgebung des Nabenbolzenlochs der von der Bremse er
zeugten Wärme ausgesetzt ist. Wird das Rad über eine lange Zeit
dauer verwendet, wird das Harz weich oder Kriechen tritt auf und
verursacht Spannungsabbau. Eine Auswirkung davon ist es, daß die
Nabenwellenmutter gelockert wird. Strukturen, um dieses Problem
zu lösen, sind in den Fig. 13A, 13B und 13C dargestellt. Fig.
13A zeigt einen Querschnitt der Umgebung einer Nabe. Fig. 13B
zeigt einen Querschnitt des Bereiches B aus Fig. 13A. Fig. 13C
zeigt einen Querschnitt entlang der Linie C-C aus Fig. 13B. Eine
Büchse 20 mit hoher Steifheit, hoher Festigkeit und Wärmebestän
digkeit ist in das Nabenbolzenloch 3 eines Harzrades 10 einge
paßt. Bevorzugterweise wird die Kraft, mit der eine Nabenwellen
mutter 23 auf einem Nabenbolzen 21 angezogen wird, auf eine
Bremstrommel 24 über die Büchse 20 übertragen. Mit dem Bezugs
zeichen 25 ist ein Reifen gekennzeichnet. Die optimalen Mate
rialien für die Büchse 20 umfassen Metalle, hitzebeständige
Kunststoffe, hitzebeständige, faserverstärkte Kunststoffe, mit
Kohlenstoffasern verstärkte Kohlenstoffverbundwerkstoffe und Ke
ramiken.
Ein Wärmeisolator kann durch das Formen eines Einsatzes auf den
Oberflächen der Scheibe oder des Radkranzes, die der Bremstrom
mel zugewandt sind, gebildet werden, um eine Isolation gegen die
Wärme der Bremstrommel zu schaffen. Wie in Fig. 14 dargestellt,
kann dieser Wärmeisolator auf einem Teil 31 der Oberfläche der
Scheibe 2, auf der ganzen Oberfläche der Scheibe 2, d. h. den
Oberflächen 31 und 32, einem Teil oder der gesamten Oberfläche
33 des Radkranzes 1 oder der gesamten Oberfläche auf der Seite
der Bremstrommel, d. h. den Oberflächen 31, 32 und 33, gebildet
werden. Der Wärmeisolator kann aus hitzebeständigem Kunststoff,
Keramiken, anorganischen Materialien, mit diesen Materialien
verstärkten Platten und aus Asbest oder aus ähnlichen Materia
lien bestehenden Tafeln hergestellt werden. Jedes Material kann
verwendet werden, so lange es sowohl Wärme isoliert als auch
eine hohe Festigkeit aufweist.
Das neuartige Harzrad hat den Vorteil, daß eine Einrichtung mit
einer anderen Funktion in das Rad versenkt und integral mit dem
Rad geformt werden kann. Wird z. B. eine Fehlerwarnvorrichtung,
z. B. eine Reifenpannenwarnvorrichtung, in dem Rad versenkt und
integral mit dem Rad geformt wird, kann eine Fahrzeugsicher
heitskomponente angeboten werden, wobei ein Rad mit dem Reifen
eine Einheit bildet. Ein Selbstschutzmechanismus, umfassend sich
aufrecht von dem Radkranz des Rades erstreckende Speichen, kann
leicht integral mit dem Rad geformt werden.
Die neuartigen Harzräder können nicht nur als Räder für Fahrzeu
ge, wie z. B. Personenfahrzeuge, verwendet werden, sondern auch
als Räder für Beförderungsmittel, wie z. B. Busse, Lastwagen, Ei
senbahnwagen, U-Bahnwagen, Fahrzeuge mit Linearmotoren, Flugzeu
ge, Motorräder, Fahrräder, Golfwägen, Go-Karts und andere in Er
holungsparks verwendete Freizeitfahrzeuge.
Claims (13)
1. Harzrad, bestehend aus zwei oder mehreren unabhängig vonein
ander geformten Teilen (Einzelteile), von denen eins in das
andere geformte Teil oder die anderen geformten Teile ge
schraubt ist, wodurch sämtliche geformten Teile zusammenge
fügt und miteinander verbunden sind.
2. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad
einen Radkranz und eine Scheibe umfaßt, und der Radkranz des
Rades in zwei geformte Teile unterteilt ist, welche mitein
ander verbunden sind.
3. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Harzrad einen Radkranz und eine Scheibe umfaßt, und die
Scheibe des Rades in zwei oder mehrere geformte Teile unter
teilt ist, welche miteinander verbunden sind.
4. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad
einen Radkranz und eine Scheibe umfaßt, und der Radkranz und
die Scheibe des Rades in drei oder mehrere geformte Teile
unterteilt sind, welche sämtlich miteinander verbunden sind.
5. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Paßoberfläche des einen geformten Einzelteiles ein Außenge
winde aufweist, wänrend die Paßoberfläche eines anderen ge
formten Einzelteiles ein Innengewinde aufweist, in welches
das Außengewinde eingeschraubt ist.
6. Harzrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Gewinde eine Vielzahl von Stufen aufweist.
7. Harzrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein eine
Sperre aufweisendes Schraubgewinde senkrecht zu der Richtung,
in welcher sich das Außen- und Innengewinde erstrecken, ge
bildet ist.
8. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paß
bereiche der geformten Einzelteile mittels eines Bolzens oder
einer Niete zusammengeschraubt sind.
9. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kle
bemittel zwischen die Paßoberflächen der geformten Einzeltei
le eingefünrt ist.
10. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paß
oberflächen der geformten Einzelteile durch thermisches
Schmelzen miteinander verbunden sind.
11. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad
aus Körnern hergestellt ist, welche durch das Schneiden von
Stäben erhalten werden, die mittels Strangpressen aus konti
nuierlichen Fasern und einem thermoplastischen Harz geformt
sind.
12. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rad
aus Körnern hergestellt ist, welche durch das Schneiden von
Staben erhalten werden, die mittels Strangpressen aus konti
nuierlichen Fasern und einem thermoplastischen Harz geformt
sind, und wobei das Harz mit kurzen Fasern verstärkt ist.
13. Harzrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ge
formten Einzelteile mittels Formpressen, Spritzgießen oder
Spritzpressen geformt sind.
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