DE4129724A1 - Hueftprothese-nagelkombination - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Hüftprothese - Nagel­ kombination nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Die Hüftgelenksendoprothetik ist eine, seit zwei Jahrzehnten immer mehr als zuverlässig geltende Me­ thode, zur operativen Behandlung von verschiedenar­ tigen Hüftgelenkserkrankungen. Diese Operationen sind inzwischen Standardeingriffe in der orthopädi­ schen Chirurgie sowie in der Unfallchirurgie gewor­ den. Aus dem Angebot des medizinischen Buchmarktes z. B. ("Hüftgelenksendoprothetik" Aktueller Stand - Perspektiven Prof. Dr. med. Rahmanzadeh, Prof. Dr. med. Faensen. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo).

Der Verriegelungsnagel, findet Verwendung in der Unfallchirurgie bei der Versorgung von Oberschenkel und Unterschenkel Trümmerfrakturen, bekannt durch DE-PS 34 13 596 und DE-PS 37 29 840. (Beiträge der Literatur "Osteosynthese International" Herausgeber: Prof. Dr. med. H. C. Nonnemann, Prof. Dr. med. V. Vecsei, Prof. Dr. med. R. Lindholm, Schnetztor Verlag).

Die Erfindung betrifft eine Verbindung zwischen ei­ ner Endoprothese (Fig. 5) und einem Verriegelungsna­ gel, (Fig. 6) die unabhängig von der Einschlagtiefe des Nagels in den Femur und unabhängig von der ana­ tomischen Winkelstellung der Prothese, eine feste statische und dynamische Verbindung ermöglicht.

Bei einer Fraktur bzw. Splitterfraktur des Femurs, unmittelbar unterhalb des Schaftes einer Hüftpro­ these, soll die Versorgung mit einem Verriegelungs­ nagel in Verbindung mit einer speziellen Hüftpro­ these erfolgen. Nach Reponieren der Fraktur und Vorbereitung des Markraumes wird in bekannter Tech­ nik der Verriegelungsnagel eingeschlagen. Die nach­ folgende, mit oder ohne Knochenzement zu implantie­ rende Hüftprothese, ist so mit dem Nagel zu verbin­ den, daß unabhängig von der Einschlagtiefe des Na­ gels in den Femur und unabhängig von seiner, durch das Einschlagen bedingten möglichen axialen Verdre­ hung, die dann zu implantierende Hüftprothese in je­ der erforderlichen anatomischen Winkelstellung und unabhängig davon, ob die über den Nagel geschobene Prothese um einige cm in der übergeschobenen Länge differiert, mit dem Nagel so verbunden werden kann, daß diese Verbindung, alle auftretenden statischen und dynamischen Kräfte, in axialer Richtung oder durch Rotation, aufzunehmen in der Lage ist.

Diese Aufgabe wird mit einer Hüftprothese - Nagel­ kombination mit den Merkmalen des Anspruches 1 im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Vor­ teilhafte Ausgestaltung und Weiterbildung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Entsprechend der kennzeichnenden Merkmale nach An­ spruch 2 sind der distale Konus der Spannzange (Fig. 2) und proximale Konus der Spannzange (Fig. 1), sowie die Gewindesteigung der beiden Spannzangen, (1b, 2a) so berechnet, daß bei einem zufälligen Übereinanderstehen der Zahnung (1a-4a), Gewinde­ gänge oder Profile, schon durch geringfügiges Weiterdrehen der proximalen Spannzange (Fig. 1), die Verzahnungen (1a und 4a) ineinandergreifen. Dieses wird erreicht, indem der Konus der distalen Spann­ zange (Fig. 2) so ausgelegt ist, daß eine geringe An­ fangsklemmung am Nagel (Fig. 4) etwas früher eintritt als beim Konus der proximalen Spannzange (Fig. 1). Dadurch ist sichergestellt, daß beim Weiterdrehen eventuell aufeinanderstehende Zähne oder Profile (1a, 4a) sich soweit gegeneinander verschieben und gleichzeitig sich die Spannzange (Fig. 1) weiter verengt, daß die Zahnung, gestützt an ihren Flanken ineinander gleiten kann.

Durch die vorteilhafte Weiterbildung nach Anspruch 3 wird erreicht, daß kein Knochenzement beim Einschla­ gen des Prothesenschaftes in die Schlitze der dista­ len Spannzange (Fig. 2) gelangt. Die Spannzange (Fig. 2) trägt deshalb an ihrem distalen Ende (2b) eine konisch verlaufende Abdeckung (Fig. 3), die das Abfließen des Zementes nach oben zwischen Corticalis und Prothesenschaft erleichtert. Gleichzeitig wird verhindert, daß beim Einschlagen der Prothese in den Femur, Knochenzement in die Schlitze der Spannzange (Fig. 2) gedrückt wird, der dann nach dem Erhärten das Zusammenspannen der Spannzange verhindert.

Erfindungsgemäß können entsprechend nach Anspruch 4 statt der Zahnung in der Spannzange 1a und am Nagel 4a Gewindegänge oder ein ineinandergreifendes Rau­ tenprofil eingearbeitet sein.

Durch die vorteilhafte Weiterbildung nach Anspruch 5 können bei Nägeln mit Kleeblattprofil (Fig. 6), deren proximales Ende nicht rohrförmig ausgebildet ist, sondern der Nagel eine durchgehende Längsschlitzung (6c) hat (Küntschernagel), der auftretende Spanndruck im Bereich der Spannzangen durch Einsetzen eines passenden Kernstückes (6a, 6b) oder durch Zuschweißen des Längsschlitzes (6c) auf die Länge des Spannbe­ reiches, aufgefangen werden.

Durch Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 6 wird erreicht, daß durch das seitliche Einführen ei­ nes kleinen Stiftes (Fig. 8, 8a) am distalen Ende des Prothesenschaftes , der in einen Längsschlitz der Spannzange (Fig. 2) hineinragt, das anfänglich Mit­ drehen der Spannzange verhindert wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines unter Fig. 1-8 dargestellten Ausführungsbeispieles erläu­ tert.

Der Schaft der Hüftprothese (Fig. 5) ist in seiner Länge nach durchbohrt. Von der oberen Seite (5a) so­ wie von der unteren Seite (5b) her ist diese Durch­ bohrung als Konus ausgebildet (Fig. 8,- 8b, 8c).

Von den beiden Enden der Prothese her (5a und 5b) wird je eine mehrfach geschlitzte Spannzange (Fig. 1 und Fig. 2) aus gewebeverträglichem Material (Medizinischer Stahl oder hochmolekularen Polythy­ len) eingeführt. Von diesen Spannzangen (Fig. 1 und Fig. 2) hat eine, (Fig. 2) an ihrem Ende ein Außenge­ winde (2a), die andere Spannzange (Fig. 1) ein Innengewinde (1b). Von beiden Seiten her werden diese Spannzangen in die konisch ausgeführten Längs­ bohrungen (5a, 5b) der Prothese (Fig. 5) eingeführt und mit dem Gewinde (5e, 5f) locker miteinander ver­ schraubt. Die Bohrungen der Spannzangen (Fig. 1, Fig. 2) entsprechen exakt dem Durchmesser des verwendeten Verriegelungsnagels (Fig. 4). Die proximale Spann­ zange (Fig. 1) hat in der zylindrischen Bohrung (1c) auf einer Länge von ca. 10 bis 15 mm eine zirkuläre Zahnung (1a), die um die Tiefe der Zahnung in das Innenlumen der Bohrung hineinragt. Der Nagel (Fig. 4) hat ebenfalls am proximalen Ende die gleiche Zahnung (4a) auf einer Länge von 2 bis 8 cm, jedoch mindestens so lang, daß gleichgültig, in welcher axialen Endposition der Nagel im Prothesenschaft zu liegen kommt, immer mindestens 4 bis 5 Zahnungen in­ einander greifen können. Die so vormontierte Prothese (Fig. 5) wird über den eingeschlagenen Verriegelungs­ nagel geschoben und in der anatomisch richtigen Winkelstellung eingeschlagen und einzementiert. Nach der Erhärtung des Knochenzementes wird nun die Spannzange (Fig. 1) mittels eines Spezialschlüssels eingeschraubt. Dadurch wird der Doppelkonus (Fig. 1, Fig. 2) gegeneinander angezogen und von bei­ den Seiten in den Prothesenschaft (Fig. 5) gepreßt. Damit erfolgt nun eine Verklemmung zwischen Nagel (Fig. 4) und der Hüftprothese (Fig. 5) auf der ganzen Länge des Prothesenschaftes. Gleichzeitig greifen die Zähne (1a und 4a) ineinander. Nach dem völligen Ineinanderschrauben der beiden Spannzangen (Fig. 1, Fig. 2) und Anziehen der Konusse, ist genügend Spanndruck am Nagel (Fig. 4) erreicht und die Zahnung (4a, 1a) greift voll ineinander. Damit werden die auftretenden axialen- und Rotationskräfte aufge­ nommen bzw. übertragen.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausfüh­ rungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 Die obere Spannzange mit Zahnung 1a und Innengewinde 1b.

Fig. 2 Die untere Spannzange mit Außengewinde 2a und Ausfräsung für die Abdeckung (Fig. 3).

Fig. 3 Ist die Abdeckung gegen eindringenden Zement in die Schlitze der Spannzange (Fig. 2).

Fig. 4 Einen Verriegelungsnagel mit rohrförmigem Ende und der Zahnung (4a).

Fig. 5 Prothese mit eingesetzten Spannzangen (1c, 2c) ohne Nagel und noch nicht aufgeschobener Abdeckung (Fig. 3). Die Gewinde (5e, 5f) greifen lose ineinander.

Fig. 6 Zeigt einen Nagel mit Kleeblattprofil und Längsschlitz (6c), sowie die Einschubkerne (6a) und (6b).

Fig. 7 Zeigt den Schnitt durch einen Femur (7a) mit einzementiertem Prothesenschaft (7b), mit einge­ setzten Spannzangen (7c, 7d) und dem Nagel (7g). Die Verzahnung (7k) greift ineinander. - Die Abdeckung (7c) verhindert das Eindringen von Knochenzement (1f) in die Schlitze der Spannzange (7d). Bei (7j) handelt es sich um eine üblicherweise verwendete Abdichtung aus Kunststoff die verhindert daß der Knochenzement beim Einsetzen der Prothese weiter in den Markraum eindringen kann. Die zwei Querbolzen (7h), unterhalb der Fraktur (7i) übernehmen wie bei der Verriegelungsnagelung-Technik die Kraftüber­ tragung auf den Nagel (7g).

(Fig. 8) zeigt eine Hüftprothese mit den konischen Aufbohrungen (8b, 8c), sowie den in einen Schlitz der Spannzange (Fig. 2) eingreifenden Stift (8a).

Claims (6)

1. Hüftprothese - Nagelkombination zur Fraktur­ behandlung im Femur, bestehend aus einer Hüft­ prothese (Fig. 5) mit durchgehender Längsbohrung (5g) im Schaft, die vom oberen Ende (5a) und vom unteren Ende (5b) konisch aufgebohrt ist und zwei Spannzangen (Fig. 1, Fig. 2) von denen je eine Spannzange von beiden Seiten her in die konische Bohrung der Hüftprothese eingeführt und mittels der Gewinde (1b, 2a) miteinander verschraubt wer­ den, aufnimmt, von denen die obere Spannzange (Fig. 1) in der Durchbohrung (1c) an einer Stelle, einige cirkulär angeordnete Zahnungen (1a) mit spitz zulaufenden Flanken aufweist, die um die Zahnungstiefe in die Bohrung hineinragen, sowie einen Verriegelungsnagel (Fig. 4), der an seinem oberen Ende auf der Länge des Prothesenschaftes, rohrförmig ist und mindestens auf der halben Länge des Prothesenschaftes (Fig. 5), ebenfalls die gleiche Zahnung hat wie die obere Spannzange (Fig. 1, 1a), die wenn Prothese (Fig. 5) und Nagel (Fig. 4) zusammengeführt sind, und die Spannzangen angezogen werden, genau ineinander greifen.

2. Hüftprothese - Nagelkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konusse der Spannzangen (Fig. 1 und Fig. 2) in ihrem Verhältnis zueinander so ausgelegt sind, daß die untere Spannzange (Fig. 2) als erste leicht am Nagel klemmt und somit beim weiteren Zudrehen der oberen Spannzange, (Fig. 1) diese eine Wegveränderung in Längsrichtung und in zentripetaler Richtung ein­ tritt und damit ein eventuelles Aufeinanderstehen der Zahnung (1a, 4a) aufhebt und ein Ineinander­ gleiten der Zahnung ermöglicht.

3. Hüftprothese - Nagelkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannzange (Fig. 2) an ihrem distalen Ende (2b) eine aus gewebeverträglichem Material bestehende Schutz­ kappe (Fig. 3) hat, die das Eindringen des Knochen­ zementes in die Schlitze (2c) der Spannzange (Fig. 2) verhindert.

4. Hüftprothese - Nagelkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnung (1a) in der Spannzange (Fig. 1) und am oberen Teil des Verriegelungsnagels (Fig. 4) als Gewinde oder als ein ineinandergreifendes Rautenprofil ausgebildet ist, das mindestens an drei Punkten eine gegen­ seitige Verzahnung ermöglicht.

5. Hüftprothese - Nagelkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Nägeln mit anderen als Kreisförmigen Profil oder Nägel mit durchgehendem Längsschlitz (6c), der Nagel zur Aufnahme des Spanndruckes, auf der Länge des Spannbereiches, ein Kernstück (6a oder 6b) aufweist, oder der Längsschlitz auf der Länge des Spannbereiches zugeschweißt ist.

6. Hüftprothese - Nagelkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Prothesenschaftes (Fig. 8) ein Sicherungsstift (8a) in einen Längsschlitz der Spannzange (Fig. 2) ein­ greift um ein Mitdrehen der Spannzange beim An­ ziehen zu verhindern.