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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Frakturen, die temporär rotationsstabil gesichert werden müssen, insbesondere von proximalen Femurfrakturen mit einer in den Schenkelhals und/oder den Gelenkkopf eines Femurknochens einzuschraubenden Schenkelhalsschraube in Verbindung mit einem in den Markraum des Femurknochens einsetzbaren Marknagels, der in seinem oberen Bereich eine quer zu seiner Längsachse verlaufende Durchgangsbohrung aufweist, oder einer am Femurknochen angeordneten Halteplatte.
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Zur operativen Versorgung der proximalen Femurfrakturen werden heute als Standardverfahren die Osteosynthese mit Schenkelhalsschrauben oder die Kombination der dynamischen Hüftschraube (DHS) mit einer Antirotationsschraube verwendet.
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Zur Behandlung von Frakturen im Bereich des Oberschenkelhalses wurden bisher aus Schrauben und Laschen oder aus Nägeln und Laschen bestehende Systeme benutzt, wobei nach Reposition der Fraktur ein Kanal in die beiden miteinander zu verbindenden Knochenteile gebohrt, ein Lasche an den Knochenschaft angelegt und durch eine der Lasche zugehörige Hülse eine Schraube bzw. ein Nagel in den Schenkelhals und/oder den Gelenkkopf eingebracht wurde. Bei diesen konventionellen Systemen weist die Hülse der Lasche einen Anschlag für die Schraube bzw. den Nagel auf, an den sich die Schraube bzw. der Nagel im vollständig eingebrachten Zustand anlegt.
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Die
DE 103 08 338 B4 bezieht sich auf einen Knochendübel, der in eine Bohrung im Knochen einsteckbar ist und in den eine beispielsweise aus Edelstahl oder resorbierbarem Material bestehende Schraube eingedreht werden kann, um eine zuverlässige, dauerhafte Verankerung im Knochen zu gewährleisten, wobei der Knochendübel zum Eindrehen einer Schraube, beispielsweise zur gegenseitigen Festlegung von Knochenfragmenten mittels einer Osteosynthese-Platte, einen kreiszylindrischen Dübelmantel und ein Durchgangsloch mit über die Länge gleichem Querschnitt aufweist, der Dübelmantel längs einer Mantellinie durch einen Längsschlitz unterbrochen ist, wodurch der Dübelmantel einen durchgehend C-förmigen Querschnitt erhält.
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Derartige Knochendübel werden zum Eindrehen und zur Fixierung einer Schraube benötigt, mit der beispielsweise mittels einer Osteosyntheseplatte Knochenfragmente gegeneinander festgelegt werden. Die dabei benutzte Schraube aus Edelstahl oder resorbierbarem Material bewirkt eine zuverlässige dauerhafte oder vorübergehende Verankerung im Knochen.
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Die
DE 697 25 342 T2 betrifft ein dynamisches Osteosynthese-Implantat zur Einrichtung eines gebrochenen Knochens, welches einen Nagel mit einer Mehrzahl von schraubenartig gewundenen Flügeln zur Implantation in ein Knochenfragment umfasst. Das Implantat beinhaltet eine Mehrzahl von schraubenartig gewundenen Flügeln, welche entlang einer gemeinsamen, Spiralachse aneinander befestigt sind. Zumindest zwei der Flügel bilden einen Winkel von weniger als 180° in einer senkrecht zu der Spiralachse angeordneten Ebene.
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Die Flügel sind vorzugsweise gleitend in ein erstes Element, wie etwa eine seitliche Knochenplatte oder einen Marknagel einsetzbar, welches seinerseits in den Schaft eines Femur einbringbar bzw. an diesen anbringbar ist. Durch diese Flügel wird ein Implantat mit einem relativ flexiblen, breitflächigen proximalen Ende bereitgestellt, das jedoch zwecks Bereitstellung von zusätzlicher Stützkraft in Richtung seines distalen Abschnitts zunehmend steifer wird
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Die
DE 198 57 279 A1 betrifft eine Knochenschraube, die zum Zusammenfügen gebrochener Knochen dient. Die Knochenschraube wird hierbei in den Knochen mittels eines Außengewindes eingeschraubt. Sodann wird sie mit Hilfe von Bolzen arretiert, die seitlich aus dem Schaft der Knochenschraube treten, sobald ein in diesem Schaft befindliches Element von außen gedreht wird.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, dass eine einmal in einen Knochen hineingeschraubte Knochenschraube durch einfaches Betätigen eines in der Knochenschraube befindlichen Gewindestabs arretiert wird, indem die Knochenschraube Verankerungsstifte ausfährt. Ein Lockern der Knochenschraube wird hierdurch ausgeschlossen.
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Die
DE 10 2005 037 172 A1 bezieht sich auf eine Schenkelhalsschraube, mit einem Schaft, einem Außengewindebereich am proximalen Ende und Werkzeugangriffsflächen am distalen Ende. Sie ist derart ausgebildet, dass sie durch eine Bohrung einer am Femur anbringbaren Stützvorrichtung, vorzugsweise eines Verriegelungsnagels, hindurchgeführt und darin gehalten werden kann, und ausgehend vom distalen Ende auf gegenüber liegenden Seiten des Schaftes achsparallele Nuten geformt sind, von denen sich mindestens eine bis in den Gewindebereich hinein erstreckt, eine flache gabelförmige Spange vorhanden ist, deren Spangenzinken von den Nuten aufgenommen sind, und die Brücke zwischen den Spangenzinken mit dem distalen Ende des Schaftes verbindbar ist.
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Aus der
EP 0 257 118 ist ein Osteosynthesehilfsmittel für die vorwiegende operative Versorgung von trochanteren und subtrochanteren Frakturen, aber auch zur Versorgung von Frakturen des Schenkelhalses oder von Frakturen im Kopfbereich des Femurs bekannt geworden, welches aus einem Verriegelungsnagel und einer Schenkelhalsschraube besteht. Dabei wird der Verriegelungsnagel proximal in den Femur so eingetrieben, dass seine im proximalen Abschnitt liegende schräge Durchbohrung annähernd zur Achse des Schenkelhalses ausgerichtet ist.
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Durch diese Bohrung wird eine Schenkelhalsschraube hindurchgeführt. Die Schenkelhalsschraube weist einen Bereich mit Gewinde auf, welches vorzugsweise selbstschneidend ist und das Einschrauben bis in den Kopf des Femurs erlaubt. Vom proximalen Ende wird in eine Bohrung des Verriegelungsnagels eine Feststellschraube eingeführt, welche mit ihrem inneren Ende mit in Umfangsrichtung beabstandeten achsparallelen Nuten im Schaft der Schenkelhalsschraube zusammenwirkt, um der Schenkelhalsschraube ein Gleiten in axialer Richtung zu ermöglichen, sie jedoch gegen Rotation zu sichern
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Das
DE 20 2004 017 369 U1 beschreibt eine verbesserte Hüftkomponente zur Verhinderung des Cuttingout bei der Osteosynthese proximaler Femurfrakturen. Die Modifikation der bestehenden Hüftkomponenten zu Versorgung hüftgelenksnaher Oberschenkelfrakturen besteht in der Form, dass die zentrale Bohrung spitzenwärts leicht konisch verjüngt ausgeführt wird und im spitzenwärtigen Drittel im 90° Winkel und leicht versetzt zueinander 4 quere Bohrungen angelegt werden, die im Kontakt zur axialen Bohrung stehen. Über diese Kanäle ist ein Auffüllen des Schenkelhalses und des Hüftkopfes mit Knochenzement ohne versehentlichen Übertritt des Zementes in das Hüftgelenk möglich. Hierdurch wird ein festerer Verbund der Hüftkomponente mit dem Schenkelhals und dem Hüftkopf erreicht, um eine Dislokation des Implantates zu verhindern.
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Aus der
EP 0 205 513 B1 ist ein Implantat zur Armierung und/oder Verstärkung von Knochen und zur Verankerung von Knochenschrauben, Implantaten oder Implantatteilen im Knochen bekannt. Das Implantat zur Armierung von Knochen und zur Verankerung von Knochenschrauben, Implantaten oder Implantatteilen im Knochen, welches aus einem resorbierbaren Material besteht, ist als Hohlkörper ausgebildet und in den Knochen einbringbar, wobei es eine solche Form aufweist und/oder aus einem solchen Material gebildet ist, dass es im Knochen aufspreizbar und/oder aufquellbar ist, und dadurch einen festen Halt im umgebenden Knochen findet. Seine Oberfläche ist strukturiert ist, z.B. durch Schlitze und/oder Perforationen und/oder Erhebungen, Gewindegänge und/oder gewindeähnliche Erhebungen, Poren und/oder Mikrorauhigkeiten.
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Die
US 2015/0366591 A1 bezieht sich auf ein Schraubmontagesystem und -verfahren zur Fixierung von Frakturen entlang des Oberschenkelhalses und insbesondere auf eine verbesserte kannulierte Knochenschraubenanordnung, die es ermöglicht, das Implantat zur Fixierung von Knochenbrüchen durch die Physealplatte (Wachstumsplatte) zu verwenden.
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Die Schraubenanordnung zur Fixierung von Oberschenkelhalsfrakturen umfasst eine Teleskopanordnung mit zwei gegenüberliegenden Enden, einer endständig verschraubbaren Gleithülse und einem darin sitzenden, endständig verschraubbaren Gewindebolzen als Komponenten. Die miteinander verbundenen Komponenten ermöglichen eine axiale Bewegung jedes Endes relativ zueinander. Die Verankerung der Komponenten wird durch schraubenartige Fixierung jedes Endes der Teleskopschraube an der lateralen Kortikalis des Femurs und dem Femurkopf erreicht. Das glatte Schaftdesign und das Fehlen von Kompressionselementen ermöglichen eine freie Längserstreckung der Länge der Schraube, so dass die Schraube gedehnt werden kann, wenn der Knochen heilt und ein normales Wachstum des Patienten auftritt.
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Die
US 2004/0193162 A1 betrifft ein Schenkelhalskompressionsschraubensystem mit orthobiologischer Materialabgabefähigkeit. Das System befasst sich mit der Behandlung von Oberschenkelhalsverletzungen, die Basilar-, Mittelhals- und Unterkappenfrakturen umfassen. Die Baugruppe besteht aus einer Zugschraubenbaugruppe, einer Seitenplatte, einer Kompressionsschraube und einer Kortikalisschraube, die implantierbar sind. Ein Spritzenadapterinstrument liefert orthobiologisches Material durch die Zugschraubenanordnung an die Frakturstelle.
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Die Zugschraubenanordnung verwendet eine kanülierte Schraube mit Außengewinde und entfaltbaren Zapfen zur Verankerung im Femurkopf und wird so implantiert, dass die Zugschraubengewinde und Zapfen auf der der Seitenplatte gegenüberliegenden Seite der Fraktur angeordnet sind. Der distale Schaft der Zugschraube ist mit der Seitenplatte in einer Weise verbunden, die nur eine axiale Translation ermöglicht. Um ortho-biologisches Material an die Frakturstelle zu liefern, wird das Spritzenadapterinstrument vor dem Einsetzen der Kompressionsschraube in die kanülierte Zugschraube eingeführt und das Material wird durch diese und aus den Austrittslöchern, die um die Zugschraube herum zwischen den Frakturen angeordnet sind, gedrückt.
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Die
US 2021/0022783 A1 betrifft eine chirurgische Schraube, die derart konfiguriert ist, um das Knochenwachstum innerhalb der chirurgischen Schraube zu ermöglichen, zu verhindern oder zu minimieren. Die chirurgische Schraube umfasst eine Außenhülse mit einem Gewinde und einem Muster, das aus einer Vielzahl von ersten und zweiten speerförmigen Abschnitten besteht.
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Die ersten und zweiten speerförmigen Abschnitte erstrecken sich entlang einer Achse der Außenhülse, wobei jeder der ersten und zweiten speerförmigen Abschnitte in die äußere Hülse lasergeschnitten sind, um einen langgestreckten ersten und zweiten Körper zu definieren, die proximal zu einem ersten und einem zweiten spitzen Ende zeigen, wobei jedes der ersten und zweiten spitzen Enden axial gegeneinander versetzt und entlang eines gemeinsamen Radius angeordnet sind und einen ausdehnbaren Bereich definieren.
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Bei vielen der bekannten Lösungen ist zum einen nachteilig, dass bei proximaler Fraktur der Femurkopf gegenüber der Schenkelhalsschraube nicht gegen Verdrehen gesichert ist. Dabei ist zu bedenken, dass sich ein nicht unerheblicher Teil der Schenkelhalsschraube innerhalb der relativ weichen Spongiosa des Schenkelhalses erstreckt. Nur das selbstschneidende Gewinde reicht bis in die relativ feste Spongiosa des Femurkopfes. Bei starker Belastung ist jedoch eine Rotationsstabilität dieses Gewindes gegenüber dem Kopf-Halsfragment nicht sichergestellt, so dass es dann zu der erwähnten Verdrehung des Femurkopfes kommen kann.
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Einige der bekannten Lösungen verhindern auf der einen Seite eine sekundäre Hüftkopfrotation, sind jedoch auf der anderen Seite ein hoch invasiver Eingriff mit dem zweimaligen Aufbohren des Knochenmarks, welches zu einer erhöhten temporären Unterbrechung der endostalen Blutversorgung führt. Weiterhin kann bei einigen Lösungen keine Implantierung der Schenkelhalsschraube nahe der Schenkelhalsachse durch den Hüftkopfmittelpunkt erfolgen. Daraus folgt weiterhin, dass der notwendige Tip-Apex Abstand (TAD) nur unzureichend eingestellt werden kann.
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Bei der osteosynthetischen Versorgung proximaler Femurfrakturen kommt es zu postoperativen Lockerungen (sekundäre Hüftkopfrotation) und Cutting-Outs durch die Bewegungen am Schenkelhalskopf beim Laufen des Patienten. Hierfür sind bereits mehrere Systeme vorhanden, welche den Hüftkopf rotationsstabil sichern, jedoch dabei kaum minimalinvasive Eingriffe ermöglichen. Oder minimalinvasiv sind, jedoch keine genügend große Rotationsstabilität ermöglichen.
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Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Behandlung von Frakturen, die temporär rotationsstabil gesichert werden müssen, insbesondere von proximalen Femurfrakturen, umfassend eine Schenkelhalsschraube in Verbindung mit einem in den Markraum des Femurknochens einsetzbaren Marknagels oder einer am Femurknochen angeordneten Halteplatte derart weiterzubilden, dass die einzelnen Bruchstücke in ihrer ursprünglichen Form zusammen geführt werden, die Bruchstelle stabilisiert und eine Verdrehung des Femurkopfes bei proximalen Frakturen oder Schenkelhalsfrakturen sicher vermieden wird.
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Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Schenkelhalsschraube derart auszubilden, dass sie nach Verheilung der proximalen Fermurfraktur minimalinvasiv aus dem Femur herausgedreht bzw. explantiert werden kann
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Die vorliegende Erfindung löst diese Probleme durch die Schaffung einer in Anspruch 1 definierten Vorrichtung zur Behandlung von Frakturen, die temporär rotationsstabil gesichert werden müssen, insbesondere von proximalen Femurfrakturen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer Schenkelhalsschraube mit integrierten Spreizdübel in Verbindung mit einem in den Markraum des Femurknochens einsetzbaren Marknagels oder einer am Femurknochen angeordneten Halteplatte. Nach Implantierung der Schenkelhalsschraube nahe der Schenkelhalsachse und geringem Tip-Apex Abstand werden durch Einführen eines Spreizstiftes mehrere radial angeordnete, resorbierbare Plättchen durch Nuten in der Wandung der Schenkelhalsschraube radial nach außen gedrückt und schieben sich in das Knochenmark. Der Spreizstift wird durch ein Gewinde in der Schenkelhalsschraube gesichert. Die Schenkelhalsschraube ist nun gegen Herausdrehen gesichert und präzise im Hüftkopf positioniert.
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Ausgehend vom distalen Ende ist auf der gegenüberliegenden Seite der Schenkelhalsschraube im Gewindeabschnitt mindestens eine Nut, vorzugsweise drei jeweils um 120° versetzte Nuten, zur Aufnahme von Plättchen aus einem zumindest teilweise resorbierbaren Material angeordnet. Diese sind nach der Implantation der Schenkelhalsschraube mittels eines Spreizstiftes aus ihrer Grundstellung in eine Spreizstellung überführbar.
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Durch das Hineindrücken der Plättchen wird das vorhandene Knochenmark verdichtet und es ist eine minimale Traumatisierung des Endosts gewährleistet und führt zu einer besseren Blutversorgung durch das unverletzte Endost.
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Die Plättchen können z.B. mittels resorbierbarem Knochenkleber (z. B. „Tetranite“) bis zur Implantierung der Schenkelhalsschraube vom Hersteller in den Nuten der Schenkelhalsschraube gegen Herausrutschen fixiert werden.
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Weiterhin wird durch das Herausdrücken der Plättchen eine mögliche postoperative Hüftkopfrotation verhindert (Spreizdübel-System). Da eine Hüftkopfrotation vorrangig direkt nach der Frakturversorgung eintritt, wird die Rotationssicherung nach geringer Zeit überflüssig, denn die Frakturheilung übernimmt idealerweise bereits nach einiger Zeit die Stützwirkung gegen eine Hüftkopfrotation. Während der Frakturheilung werden die Plättchen vom Körper des Patienten resorbiert und an dieser Stelle mit Knochenmark ersetzt.
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Bei der Explantation der Schenkelhalsschraube nach Frakturheilung wird lediglich die Schraube aus dem Markraum herausgedreht, da die Plättchen nicht mehr vorhanden sind. Die genaue Materialzusammensetzung der Plättchen steuert das Resorbierverhalten während der Frakturheilung.
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Die Plättchen können aus einem resorbierbaren Kunststoff (z.B. PLA mit Hydroxylapatit) bestehen. Es ist aber auch denkbar, dass die Plättchen aus zwei Bereichen unterschiedlicher Materialzusammensetzung bestehen. Der Bereich der innerhalb der Schenkelhalsschraube verbleibt, kann aus demselben Titanwerkstoff wie das der Schenkelhalsschraube bestehen und nur der Bereich, der in das Knochenmark gedrückt wird besteht aus resorbierbarem Kunststoff. Somit wird ein Einwachsen von Knochenmark in die Nuten der Schenkelhalsschraube verhindert.
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Anhand von Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher beschrieben werden. Es zeigen:
- 1 - eine Anwendung der Vorrichtung zum Verbinden von Teilen von Fermurknochen
- 2 - eine Anwendung einer weiteren Vorrichtung zum Verbinden von Teilen von Fermurknochen
- 3 - eine Darstellung eines Femurnagels mit eingebrachter Schenkelhalsschraube
- 4 - eine Schnittdarstellung der selbstschneidenden Schenkelhalsschraube
- 5 - eine Schnittdarstellung der selbstschneidenden Schenkelhalsschraube
- 6 - Schenkelhalsschraube
- 7 - Schnitt durch den Gewindeabschnitt der Schenkelhalsschraube
- 8 - Schnitt durch den Gewindeabschnitt der Schenkelhalsschraube
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Die 1 zeigt eine Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend eine Schenkelhalsschraube 5 in Verbindung mit einem in den Markraum des Femurknochens 1 einsetzbaren Marknagels 3 für die Verbindung eines gebrochenen Femurknochens 1 (Schenkelhalsknochens). Zwischen dem Femurkopf 2 und einem Femurknochen 1 befindet sich eine Bruchstelle 8, die mittels der Schenkelhalsschraube 5 überbrückt wird. In der Schenkelhalsschraube 5 befinden sich aufspreizbare Plättchen 7. Mit 3 ist ein Marknagel bezeichnet, der in den Femurknochen 1 hineingetrieben und mit einem Kitt in diesem befestigt worden ist. Die Schrauben 9 sichern den Marknagel 3 im unteren und oberen Bereich des Femurknochens 1. Die Schenkelhalsschraube 5 verbindet somit den Femurkopf 2 mit dem Femurknochen 1 in Verbindung mit dem Marknagel 3.
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Die 2 zeigt eine Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfassend eine Schenkelhalsschraube 5 in Verbindung mit einer am Femurknochen 1 angeordneten Halteplatte 4 für die Verbindung eines gebrochenen Femurknochens 1 (Schenkelhalsknochens). Zwischen dem Femurkopf 2 und einem Femurknochen 1 befindet sich eine Bruchstelle 8, die mittels der Schenkelhalsschraube 5 überbrückt wird. In der Schenkelhalsschraube 5 befinden sich aufspreizbare Plätchen 7. Mit 4 ist eine Halteplatte bezeichnet, die an dem Femurknochen 1 befestigt worden ist. Die Schrauben 9 sichern die Halteplatte 4 am Femurknochen 1. Die Schenkelhalsschraube 5 verbindet somit den Femurkopf 2 mit dem Femurknochen 1 und der Halteplatte 4.
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Die 3 zeigt, wie die Schenkelhalsschraube 5 in die Bohrung des Femurnagels 1 eingeführt wurde. Nachdem die Schenkelhalsschraube 5 in den nicht dargestellten Femurkopf eingeschraubt und ausgerichtet wurde, erfolgt das Einsetzen eines Sicherungsstifts über die zugehörige Bohrung im Marknagel 3.
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Mit dem Einbringen des Sicherungsstifts wird zum einen die Schenkelhalsschraube 5 gegen Rotation gesichert, zum anderen wird der Gleitweg der Schenkelhalsschraube 5 auf die Länge der achsparallelen Nuten 10 begrenzt. Ein Auswandern aus dem Nagel ist ausgeschlossen.
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Die 4 zeigt eine Schnittdarstellung einer selbstschneidenden Schenkelhalsschraube 5. Die Schenkelhalsschraube 5 besitzt eine axiale Durchgangsbohrung und ein Ende mit einem Gewindeabschnitt 13, wobei dieser als Selbstschneidegewinde ausgebildet ist. An dem dem Gewindeabschnitt 13 gegenüberliegenden Ende der Schenkelhalsschraube 5 ist eine in Längsachsenrichtung verlaufende Gewindebohrung 11 eingebracht, die der Aufnahme des Gewindekopfes 12 des Spreizstiftes 6 dient.
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Im Bereich des Gewindeabschnittes 13 sind in axialer Richtung über den Umfang verteilt drei Nuten zur Aufnahme der Plättchen 7 eingearbeitet. In den Nuten sind die Plättchen aus einem resorbierbaren Kunststoff, vorzugsweise aus PLA mit Hydroxylapatit, eingesetzt.
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Die 5 zeigt eine Schnittdarstellung einer selbstschneidenden Schenkelhalsschraube 5, bei der der Spreizstift 6 in die axiale Durchgangsbohrung eingeführt ist. Durch Einführen eines Spreizstiftes 6 werden die radial angeordneten, resorbierbaren Plättchen 7 durch Nuten in der Wandung des Gewindeabschnitts 13 der Schenkelhalsschraube 5 radial nach außen gedrückt und schieben sich in das Knochenmark. Der Spreizstift 6 wird durch Einschrauben des Gewindekopfes 12 in die Gewindebohrung 11 der Schenkelhalsschraube 5 gegen Herausrutschen gesichert.
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Die 6 zeigt die Schenkelhalsschraube 5 mit den ausgeschobenen Plättchen 7. Die Schenkelhalsschraube 5 weist einen zylindrischen Schaft und einen Gewindeabschnitt 13, wobei der Schaft über einen konischen Abschnitt in den Gewindeabschnitt 13 übergeht. Der Spitzendurchmesser des selbstschneidenden Gewindes des Gewindeabschnittes 13 entspricht annähernd dem Außendurchmesser des Schaftes. Der Gewindeabschnitt 13 läuft in das proximale Ende der Schenkelhalsschraube 5 aus. Am distalen Ende weist der Schaft eine Gewindebohrung 11 auf, die sich in eine axiale Durchgangsbohrung fortsetzt. Die axiale Durchgangsbohrung dient der Aufnahme eines Spreizstiftes 6 beim Implantieren der Schenkelhalsschraube 5.
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Die 7 zeigt einen Schnitt durch den Gewindeabschnitt 13 der Schenkelhalsschraube 5 bevor der Spreizstift 6 eingeführt ist, während die 8 einen Schnitt durch den Gewindeabschnitt 13 der Schenkelhalsschraube 5 mit eingeführtem Spreizstift 6 und nach außen gedrückten Plättchen 7 zeigt.
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Bei der Implantation wird die Schenkelhalsschraube 5 zum Beispiel durch die Schrägdurchbohrung eines Marknagels 3 hindurchgeführt, nachdem ein entsprechendes Loch im Femur gebohrt wurde. Ferner erfolgt eine Vorbohrung im Hals und Kopf 2 des Femurs. Die Schenkelhalsschraube 5 wird dann in den Hals bzw. Kopf 2 des Femurs eingeschraubt, wie dies an sich bekannt ist. Ein Sicherungsstift wird in das proximale Ende des Marknagels 3 eingebracht und wirkt zusammen mit einer der achsparallelen Nuten 10, um nach dem Eindrehen der Schenkelhalsschraube 5 eine weitere Drehung zu verhindern. Um auch die axiale Lage der Schraube 10 zu sichern, kann der Sicherungsstift weiter angezogen werden, sodass dieser kraftschlüssig mit einer der achsparallelen Nuten 10 zusammenwirkt und somit auch eine axiale Sicherung für die Schraube 10 darstellt.
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Durch den Einsatz des Spreizstiftes 6 werden die Plättchen 7 aus ihrer Grundstellung in der Schenkelhalsschraube 5 in eine Spreizstellung gedrückt. Es erfolgt ein Hineindrücken der Plättchen 7 in das im Femurkopf vorhandene Knochenmark. Dadurch wird eine postoperative Hüftkopfrotation sicher verhindert.
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Während der Frakturheilung werden die Plättchen 7 vom Körper des Patienten resorbiert und durch entsprechendes Knochenmark ersetzt. Nach der Frakturheilung wird bei der Explantation der Schenkelhalsschraube 5 lediglich die Schraube aus dem Markraum herausgedreht, da sich die resorbierbaren Plättchen 7 ausgelöst haben und damit kein Wiederstand mehr bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Femurknochen
- 2
- Femurkopf
- 3
- Marknagel
- 4
- Halteplatte
- 5
- Schenkelhalsschraube
- 6
- Spreizstift
- 7
- Plättchen
- 8
- Bruchstelle
- 9
- Schrauben
- 10
- achsparallele Nuten
- 11
- Gewindebohrung
- 12
- Gewindekopf
- 13
- Gewindeabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10308338 B4 [0004]
- DE 69725342 T2 [0006]
- DE 19857279 A1 [0008]
- DE 102005037172 A1 [0010]
- EP 0257118 [0011]
- DE 202004017369 U1 [0013]
- EP 0205513 B1 [0014]
- US 20150366591 A1 [0015]
- US 20040193162 A1 [0017]
- US 20210022783 A1 [0019]