DE4128039A1 - Anordnung zum erfassen von niederschlag - Google Patents
Anordnung zum erfassen von niederschlagInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Erfassen von
Niederschlag.
Aus der US-PS 44 33 325 ist ein optisches
Verkehrserfassungssystem bekannt, das eine Kamera mit einem
Ausgangs-Videosignal aufweist. Mit dem
Verkehrserfassungssystem soll beispielsweise die
Geschwindigkeit der Automobile, die Verkehrsdichte, der
Abstand zweier aufeinanderfolgender Automobile usw.
festgestellt werden.
Neben der eigentlichen Verkehrserfassung ist es für die
Verkehrsleittechnik wichtig beispielsweise den Straßenzustand
und die Sichtweite, momentan und in naher Zukunft zu kennen,
wozu auch meteorologische Daten benötigt werden. Es sind eine
Reihe von Systemen bekannt, mit denen der Fahrbahnzustand
(insbesondere Glatteis, Schnee, Reifglätte), die Sichtweite
(insbesondere Nebel), die Niederschlagsmenge etc. erkannt
werden können. Diese Systeme arbeiten für unterschiedliche
Meßgrößen mit unterschiedlichen Prinzipien (optisch,
Ultraschall, Mikrowellen, etc.).
Bei optischen Systemen wird meist mit einem aktiven Sender und
einem Empfänger gearbeitet. Aus der DE 38 01 368 A1 ist ein
Sichtweitenmeßgerät bekannt, das aus einem Abstandsmeßsystem
und einer Videokamera besteht. Die Sichtweite wird aus der
Auswertung des Schwarz-Weiß- und/oder Farbkontraste zusammen
mit einer Entfernungsmessung abgeleitet.
Will man zur Verkehrsleitung mehrere unterschiedliche Größen
erfassen und beispielsweise eine Verkehrserfassung und eine
Erfassung von Straßenzustand, Sichtverhältnissen und
meteorologische Daten durchführen, so sind viele verschiedene
Systeme notwendig, die kombiniert werden müssen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zum Erfassen von
Niederschlag anzugeben, die einfach aufgebaut ist.
Die Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Mit einem Kamerasystem bestehend aus Kamera mit zugehöriger
Optik, Auswerteeinheit und Ausgabeeinheit können neben der
Erfassung von Niederschlägen eine Reihe von Größen, die für
die Verkehrsleitung von Nutzen sind, erfaßt werden. Die Größen
können in drei Klassen eingeteilt werden
- a) Verkehrserfassung:
- a1) Zahl der Fahrzeuge,
- a2) Fahrzeuggeschwindigkeit,
- a3) Fahrzeugabstand,
- b) Fahrbahnzustand:
- c) meteorologische Größen, zu denen auch Niederschlag gehört:
- c1) Sichtweite,
- c2) Wolken, Wolkenhöhe.
Um die Erfassung dieser Größen zu ermöglichen, kann die Kamera
unterschiedliche Dinge, wie z. B. die Fahrbahn, die
Referenzfläche oder den Himmel beobachten. Die Kamera nimmt
also unterschiedliche Blickrichtungen ein. Eine
Umlenkanordnung ist zur Umlenkung zwischen den Blickrichtungen
vorgesehen. Die Umlenkung kann beispielsweise durch Schwenken
der Kamera oder durch eine drehbare Spiegelanordnung erfolgen.
Dann werden die Bilder in verschiedene Blickrichtungen
zeitlich nacheinander von der Kamera aufgenommen. Es ist aber
auch denkbar, daß die Kamera gleichzeitig in verschiedene
Blickrichtungen aufnimmt und die Bilder räumlich voneinander
getrennt erscheinen. Dies ist insbesondere bei einer CCD-
Kamera von Vorteil. Außerdem können manche Größen
ununterbrochen beobachtet werden, was insbesondere für die
Verkehrserfassung von Vorteil ist. Die Umlenkanordnung ist
dann eine feststehende Einrichtung, die Bilder aus
verschiedenen Richtungen auf unterschiedliche Teile des
Kamerabildes abbildet. Es ist auch eine Kombination aus
zeitlich und räumlich getrennter Beobachtung denkbar.
Beispielsweise könnte die Verkehrserfassung immer auf einen
Teil des Bildes stattfinden, während der andere Teil zeitlich
nacheinander zur Erfassung von Fahrbahnzustand und von
meteorologischen Größen dient.
Die Kamera, die zur Erfassung der Größen dient, ist
beispielsweise eine Video- oder CCD-Kamera. Das von der Kamera
ausgegebene Ausgangssignal wird einer Auswerteeinheit
zugeführt. In dieser Einheit erfolgt die Auswertung und die
Ermittlung oder auch Weiterverarbeitung der Größen, die
interessant sind. Neben dem Ausgangssignal der Kamera können
in der Auswerteeinheit auch Signale anderer Sensoren z. B. von
Temperatur- oder Feuchtigkeitssensoren verarbeitet werden. Zur
Ausgabe der Größen oder der Ergebnisse der Weiterverarbeitung
ist eine Ausgabeeinheit vorgesehen.
Zur Erfassung der unterschiedlichen Größen wird jeweils wie
folgt vorgegangen:
a) Verkehrserfassung:
a) Verkehrserfassung:
Ein Meßfleck auf einer Fahrbahn wird aufgenommen. Fahrzeuge
auf den Aufnahmen werden erkannt und beispielsweise gezählt.
Zur Feststellung der Geschwindigkeit werden in kurzem festen
Abstand hintereinander mehrere, mindestens jedoch zwei
Aufnahmen gemacht, die verglichen werden. Es werden
Einzelbildaufnahmen gemacht oder mit einer Shuttersteuerung
gearbeitet.
b) Fahrbahnzustand:
b) Fahrbahnzustand:
Die Oberflächenbeschaffenheit der Fahrbahn wird entsprechend
Helligkeit, Farbe und Strukturierung auf Regen, Schnee, Eis,
Laub etc. untersucht. Dabei sind andere Größen zur Auswertung
hilfreich (z. B. Niederschlag oder Temperatur).
c) Meteorologische Größen:
c) Meteorologische Größen:
Eine Blickrichtung der Kamera kann auf den Himmel gerichtet
sein. Durch Direktbeobachtung, Erkennen von Musterveränderung
und Helligkeitsunterschiede kann erkannt werden, ob der Himmel
bewölkt ist und ob Regen in Kürze wahrscheinlich ist. Es ist
sinnvoll in der Auswerteeinheit Daten über den Sonnenstand,
Sonnenuntergang etc. abzuspeichern und diese mit der
gemessenen Helligkeit zu vergleichen. Diese Daten können auch
in einer Kamera-Kontroll-Einheit abgespeichert und/oder von
dieser verwertet werden, um beispielsweise die Belichtungszeit
dementsprechend zu regeln.
Die Wolkenhöhe kann mittels einem Autofokussystem bestimmt
werden.
In definiertem Abstand zur Kamera soll ein Referenzbild
angebracht werden. Dieses Referenzbild, das in mehrere
Teilflächen mit verschiedenen Mustern und Farben aufgeteilt
sein kann, dient zur Bestimmung der Sichtweite. Die Sichtweite
wird dabei aus Kontrast und Schärfe des Referenzbildes
abgeleitet.
Eine weitere Größe, die mit Hilfe des Referenzbildes
aufgenommen wird ist der Niederschlag. Die Niederschlagsart
kann durch Mustererkennung und -vergleich festgestellt werden.
Ein Vergleich mit weiteren Größen wie Temperatur oder Wolken
am Himmel in der Auswerteeinheit ist sinnvoll. Auch die
Windrichtung kann bei Niederschlag mittels Mustererkennung
festgestellt werden. Zur Feststellung der Niederschlagsmenge
ist wieder eine Einzelbildaufnahme mit bestimmter
Belichtungszeit notwendig, beispielsweise über eine
Shuttersteuerung. Die Anzahl der Tropfen pro Bildfläche
erlaubt eine Aussage über die Niederschlagsmenge.
Die Erfassung der angegebenen Größen kann bei der
vorgeschlagenen Anordnung beliebig mit der Erfassung von
Niederschlag kombiniert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen erläutert. Die Fig. 1 zeigt eine schematische
Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung. Fig. 2 zeigt
ein Beispiel für ein Referenzbild. Es ist strukturiert und
kann passive oder aktive Strahleigenschaften aufweisen.
Eine Kamera K ist mit einer Optik O ausgestattet, die ein
Autofokussystem AS aufweist. Als Umlenkanordnung ist ein
klappbarer Spiegel Sp vorgesehen, der drei unterschiedliche
Stellungen S1, S2, S3 einnehmen kann. In der ersten Stellung
S1 nimmt die Kamera K den Himmel H auf. Es soll erkannt
werden, ob Wolken W am Himmel H sind.
In der Stellung S2 weist die Blickrichtung der Kamera K auf
ein Referenzbild R. Die Erfassung von Niederschlag N und der
Sichtweite wird so ermöglicht. In der Stellung S3 beobachtet
die Kamera K direkt einen Meßfleck M auf einer Fahrbahn F. In
dieser Stellung kann der Fahrbahnzustand festgestellt und
Verkehrserfassung durchgeführt werden. Zur Steuerung der
Kamera dient eine Kamera-Kontroll-Einheit CCU, die auch die
Ausgangsdaten der Kamera K an eine Auswerteeinheit AE
weitergibt. In der Auswerteeinheit AE werden die Ausgangsdaten
miteinander oder mit den Daten weiterer Sensoren S verknüpft.
Die erhaltenen Größen oder daraus abgeleitete Daten werden
einer Ausgabeeinheit A zugeführt und dort angezeigt.
Claims (6)
1. Anordnung zum Erfassen von Niederschlag, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anordnung eine Kamera (K) mit einer
Optik (O) aufweist, daß eine Auswerteeinheit (AE) vorgesehen
ist, die die von der Kamera (K) gelieferten Werte auswertet,
daß eine Ausgabeeinheit (A) zur Ausgabe der erfaßten Größen
und/oder davon abgeleiteten Ergebnissen vorgesehen ist, daß in
definiertem Abstand zur Kamera (K) eine Referenzfläche (R)
angeordnet ist, die von der Kamera (K) aufgenommen wird, daß
in der Ausgabeeinheit (AE) eine Mustererkennung und/oder eine
Erkennung der Veränderung der Farben und Kontraste zur
Identifikation der Niederschlagsart durchgeführt wird und daß
eine Vorrichtung zur Einzelbildaufnahme vorgesehen ist, um
durch Zählung der Tropfen oder Flocken pro Flächeneinheit
eines Bildes in der Auswerteeinheit (AE) die
Niederschlagsmenge feststellen zu können.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Umlenkanordnung (Sp) vorgesehen ist, die bewirkt, daß die
Kamera (K) zeitlich nacheinander und/oder räumlich
nebeneinander unterschiedliche Blickrichtungen einnimmt und in
jeder Blickrichtung eine oder mehrere der relevanten Größen
oder Daten zur Feststellung der Größen aufgenommen werden.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Blickrichtung die Referenzfläche
(R) in einem definierten Abstand zur Kamera (K) vorgesehen ist
zur Erfassung von Sichtweite und Niederschlag.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kamera (K) Blickrichtung auf den
Himmel (H) ausgerichtet ist, zur Feststellung von Bewölkung.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kamera (K) in einer Blickrichtung auf
einen Ausschnitt einer Fahrbahn (F) ausgerichtet ist zur
Feststellung des Fahrbahnzustandes und/oder zur
Verkehrserfassung.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Optik (O) ein Autofokussystem (AS)
aufweist beispielsweise zur Feststellung der Wolkenhöhe.
Priority Applications (1)
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DE19914128039 DE4128039C2 (de) | 1991-08-23 | 1991-08-23 | Anordnung zum Erfassen von Niederschlag |
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DE (1) | DE4128039C2 (de) |
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1991
- 1991-08-23 DE DE19914128039 patent/DE4128039C2/de not_active Expired - Fee Related
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