DE4126612A1 - Reaktivfarbstoffe, deren herstellung und verwendung - Google Patents
Reaktivfarbstoffe, deren herstellung und verwendungInfo
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Description
Reaktivfarbstoffe werden seit langem in großem Umfang für das Färben und Bedrucken
von Textilien aus Fasermaterialien eingesetzt, und es steht heute eine große Anzahl von
brauchbaren Reaktivfarbstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften und für verschiedene
Anwendungsbereiche zur Verfügung. Angesichts der immer höheren Anforderungen an
Reaktivfärbungen in bezug auf Wirtschaftlichkeit, Applikationstechnik und Echtheitsniveau
ist der erreichte technische Stand aber vielfach nicht voll befriedigend.
So ist z. B. häufig festzustellen, daß der Fixiergrad zu gering, und die Differenz zwischen
Ausziehgrad und Fixiergrad zu groß ist (hoher Seifverlust), so daß ein erheblicher Teil
des Reaktivfarbstoffes für den Färbevorgang verloren geht. Ferner läßt das Aufbauvermögen
in vielen Fällen zu wünschen übrig.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue verbesserte Reaktivfarbstoffe
zu finden, die eine hohe Reaktivität und ein gutes Aufbauvermögen besitzen, die mit
hoher Fixierausbeute gefärbt werden können, die vor allem für das Ausziehfärbeverfahren
geeignet sind, und die auf cellulosehaltigem Fasermaterial naß- und lichtechte Färbungen
ergeben.
Es hat sich gezeigt, daß die weiter unten definierten neuen Reaktivfarbstoffe diesen
Anforderungen genügen.
Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel
worin D₁ und D₂ unabhängig voneinander je der Rest einer gegebenenfalls weitersubstituierten
Diazokomponente der Benzol- oder Naphthalinreihe sind, X₁, X₂ und X₃ unabhängig
voneinander je einen faserreaktiven Rest, enthaltend mindestens eine Gruppe
-SO₂-Z, bedeuten, Z für einen Rest -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y steht, Y einen unter
alkalischen Bedingungen abspaltbaren anorganischen oder organischen Rest darstellt, a, b
und c unabhängig voneinander je die Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten, wobei die Summe (a+b+c)
1 bis 4 beträgt, d für die Zahl 0 oder 1 steht und worin der Phenylrest (A) gegebenenfalls
weitersubstituiert ist.
Bei D₁ und D₂ handelt es sich unabhängig voneinander je z. B. um den Rest eines Benzols,
Naphthalins, Phenylazo-benzols, Naphthylazo-benzols, Phenylazo-naphthalins oder
Naphthylazo-naphthalins, welcher jeweils unsubstituiert oder wie unten geschildert
substituiert sein kann. D₁ ist bevorzugt ein gegebenenfalls substituierter Rest eines
Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols. D₂ steht vorzugsweise für den Rest eines
Naphthalins oder insbesondere für den Rest eines Benzols.
Geeignete nicht-reaktive Substituenten am Rest D₁ und D₂ sind z. B.: C₁-C₄-Alkyl, womit
generell Methyl, Ethyl, n- oder iso-Propyl oder n-, iso-, sec.- oder tert.-Butyl umfaßt ist;
C₁-C₄-Alkoxy, worunter generell Methoxy, Ethoxy, n- oder iso-Propoxy oder n-, iso-,
sec.- oder tert.-Butoxy zu verstehen ist; Amino; N-Mono- oder N,N-Di-C₁-C₄-Alkylamino,
wobei das Alkyl gegebenenfalls z. B. durch -OH, -OCOCH₃, -OSO₃H, -CN oder
Halogen weitersubstituiert sein kann, z. B. Methylamino, Ethylamino, n- oder iso-Propylamino
oder n-, iso-, sec.- oder tert.-Butylamino, N,N-Dimethyl- oder -Diethylamino,
β-Chlorethylamino, β-Cyanethylamino, β-Acetyloxyethylamino, N-(β-Hydroxyethyl), N-
ethyl-amino, β-Sulfatoethylamino, N,N-Di-(β-hydroxyethyl)-amino, N,N-Di-(β-Sulfatoethyl)-
amino oder Hydroxypropylamino; Phenylamino; C₁-C₄-Alkanoylamino, besonders
Acetylamino, Propionylamino; Benzoylamino; C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, z. B. Methoxy-
oder Ethoxycarbonyl;
Nitro; Cyano; Trifluormethyl; Halogen, worunter generell z. B.
Fluor, Chlor und Brom zu verstehen ist; Hydroxy; Carboxy; Sulfo; Sulfomethyl;
Sulfamoyl; N-Mono- oder N,N-Di-C₁-C₄-Alkylsulfamoyl; N-Phenylsulfamoyl;
Carbamoyl; N-Mono- oder N,N-Di-C₁-C₄-Alkylcarbamoyl; Ureido; C₁-C₄-Alkylsulfonyl,
z. B. Methyl- oder Ethylsulfonyl.
D₁ steht vorzugsweise für einen unsubstituierten oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
Halogen, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Rest eines Benzols, Naphthalins oder
Phenylazo-benzols. Besonders bevorzugt ist für D₁ die Bedeutung eines unsubstituierten
oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Restes eines
Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft Verbindungen
der Formel (1), worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch 1 bis 3 Sulfogruppen
substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols darstellt.
D₂ steht vorzugsweise für einen unsubstituierten oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
Halogen, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Rest eines Benzols oder Naphthalins.
Besonders bevorzugt ist für D₂ die Bedeutung eines unsubstituierten oder durch Methyl,
Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Restes eines Benzols.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft Verbindungen der
Formel (1), worin D₂ den Rest eines unsubstituierten oder durch 1 oder 2 Sulfogruppen
substituierten Benzols bedeutet.
Der Phenylrest (A) kann gegebenenfalls einen oder mehrere der zuvor für D₁ und D₂
genannten Substituenten tragen.
Vorzugsweise ist der Phenylrest (A) unsubstituiert oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-
Alkoxy, Halogen, Carboxy und/oder Sulfo substituiert. Der Phenylrest (A) ist besonders
bevorzugt unsubstituiert oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy oder insbesondere
durch Sulfo substituiert.
Bei X₁, X₂ und/oder X₃ handelt es sich z. B. um einen Rest der Formel
worin W eine funktionelle Gruppe, z. B. -SO₂NR₁-, -CONR₁- oder -NR₁CO- ist, R₁
Wasserstoff, unsubstituiertes oder z. B. durch Hydroxy, Sulfo, Carboxy oder
Cyano substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder einen Rest -alk(R)-SO₂-Z bedeutet, R für Wasserstoff,
Hydroxy, Sulfo, Sulfato, Carboxy, Cyano, Halogen, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, C₁-C₄-
Alkanoyloxy, Carbamoyl oder für die Gruppe -SO₂-Z steht, E eine Gruppe -O- oder
-NR₂ darstellt, R₂ Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl bedeutet, (alk) und (alk′) unabhängig
voneinander je einen C₁-C₆-Alkylenrest darstellen und (arylen) z. B. für einen unsubstituierten
oder z. B. durch Sulfo, Carboxy, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy und/oder Halogen
substituierten Naphthylen- oder insbesondere Phenylenrest steht.
Beispiele für geeignete Reste Y sind:
Vorzugsweise steht Y für die Gruppe -OSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂ oder -Cl
und besonders bevorzugt für die Gruppe -OSO₃H.
W bedeutet vorzugsweise einen Rest -CONR₁. R₁ steht vorzugsweise für Methyl, Ethyl, eine Gruppe -alk-SO₂-Z oder insbesondere für Wasserstoff.
R ist vorzugsweise eine Gruppe -SO₂-Z und besonders bevorzugt Wasserstoff.
E steht vorzugsweise für -NH- und besonders bevorzugt für -O-.
W bedeutet vorzugsweise einen Rest -CONR₁. R₁ steht vorzugsweise für Methyl, Ethyl, eine Gruppe -alk-SO₂-Z oder insbesondere für Wasserstoff.
R ist vorzugsweise eine Gruppe -SO₂-Z und besonders bevorzugt Wasserstoff.
E steht vorzugsweise für -NH- und besonders bevorzugt für -O-.
Bei (alk) und (alk′) handelt es sich unabhängig voneinander z. B. um einen Methylen-,
Ethylen-, 1,3-Propylen-, 1,4-Butylen-, 1,5-Pentylen- oder 1,6-Hexylenrest oder deren verzweigte
Isomere.
(alk) und (alk′) stehen unabhängig voneinander bevorzugt je für einen C₁-C₄-Alkylenrest
und insbesondere bevorzugt für einen C₂-C₃-Alkylenrest. Besonders bevorzugt ist für (alk)
und (alk′) je die Bedeutung des Ethylenrestes.
(arylen) steht bevorzugt für einen 1,3- oder 1,4-Phenylenrest, der unsubstituiert oder z. B.
durch Sulfo, Methyl, Methoxy oder Carboxy substituiert ist, und besonders bevorzugt für
einen unsubstituierten oder durch Sulfo substituierten 1,3- oder 1,4-Phenylenrest.
X₁, X₂ und/oder X₃ stehen unabhängig voneinander bevorzugt je für einen Rest der
Formel
worin R₁′ für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder einen Rest -alk′′-SO₂-Z′ steht, alk′′ und alk′′′
unabhängig voneinander je einen C₁-C₄-Alkylenrest bedeuten, (arylen′) ein unsubstituierter
oder durch Sulfo substituierter 1,3- oder 1,4-Phenylenrest ist, E′ für -NH- oder -O-
steht, Z′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y′ ist und Y′ -OSO₃H, -SSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂
oder -Cl bedeutet.
X₁, X₂ und/oder X₃ stehen unabhängig besonders bevorzugt für je einen Rest der Formel
-SO₂-Z′′ (2′′)
-CONH-(CH₂)2-3-SO₂-Z′′ (2a′′) oder
-CONH-(CH₂)₂-E′-(CH₂)₂-SO₂-Z′′ (2b′′),
worin
Z′′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H bedeutet und E′ für -O- oder -NH- steht.
Z′′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H bedeutet und E′ für -O- oder -NH- steht.
Die faserreaktiven Reste X₁, X₂ und X₃ können verschieden oder gleich sein.
Die Variablen a, b und c stehen unabhängig voneinander bevorzugt für je die Zahl 0
oder 1. Vorzugsweise bedeutet mindestens eine der Variablen b und c die Zahl 1.
Die Summe (a+b+c) beträgt vorzugsweise 1 bis 3 und besonders bevorzugt 1 oder 2.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft Verbindungen der
Formel (1), worin a, b und c unabhängig voneinander je für die Zahl 0 oder 1 stehen mit
den Maßgaben, daß mindestens eine der Variablen b oder c die Zahl 1 bedeutet und die
Summe (a+b+c) 1 oder 2 beträgt.
Eine besonders bevorzugte Untergruppe der erfindungsgemäßen Farbstoffe stellen Verbindungen
der Formel (1) dar, worin a 0 und b und/oder c 1 bedeuten.
Eine weitere besonders bevorzugte Untergruppe der erfindungsgemäßen Farbstoffe sind
Verbindung der Formel (1), worin a 1 und b oder c 1 bedeuten.
Die Variable d steht vorzugsweise für die Zahl 0.
Interessant aufgrund ihrer guten färberischen Eigenschaften sind insbesondere Verbindungen
der Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch C₁-C₄--Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
Halogen, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-
benzols bedeutet, X₁, X₂ und X₃ unabhängig voneinander je für einen Rest der Formel
worin R₁′ für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder einen Rest -alk′′-SO₂-Z′ steht, alk′′ und alk′′′
unabhängig voneinander je einen C₁-C₄-Alkylenrest bedeuten, (arylen′) ein unsubstituierter
oder durch Sulfo substituierter 1,3- oder 1,4-Phenylenrest ist, E′ für -NH- oder -O-
steht, Z′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y′ ist und Y′ -OSO₃H, -SSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂
oder -Cl bedeutet, stehen, a, b und c unabhängig voneinander je die Zahl 0 oder 1
bedeuten, wobei mindestens eine der Variablen b oder c die Zahl 1 darstellt, und worin der
Phenylrest (A) und der Phenyl- oder Naphthylrest (B) unabhängig voneinander gegebenenfalls
durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Carboxy und/oder Sulfo weitersubstituiert
sind.
Besonders interessant aufgrund ihrer guten färberischen Eigenschaften sind Verbindungen
der Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols bedeutet, X₁,
X₂ und X₃ unabhängig voneinander je einen Rest der Formel
-SO₂-Z′′ (2′′)
-CONH-(CH₂)2-3-SO₂-Z′′ (2a′′) oder
-CONH-(CH₂)₂-E′-(CH₂)₂-SO₂-Z′′ (2b′′)
worin Z′′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H bedeutet und E′ für -O- oder -NH- steht, darstellen,
a, b und c unabhängig voneinander je die Zahl 0 oder 1 bedeuten, wobei
mindestens eine der Variablen b und c die Zahl 1 ist und die Summe (a+b+c) 1 oder 2
beträgt, und worin die Phenylreste (A) und (B) unabhängig voneinander gegebenenfalls
durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo weitersubstituiert sind.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft Verbindungen der
Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols bedeutet, Z′′
-CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H ist und eine der Variablen m und n die Zahl 0 und die
andere die Zahl 1 bedeutet.
Die Verbindungen der Formel (1) können in an sich bekannter Weise hergestellt werden,
z. B. indem man
- a) eine Verbindung der Formel H₂N-D₂-(X₂)b (3)diazotiert und mit einer Verbindung der Formel kuppelt,
- b) das gemäß a) erhaltene Produkt mit einer Verbindung der Formel umsetzt und
- c) eine Verbindung der Formel (X₁)a-D₁-NH₂ (6)diazotiert und mit dem gemäß b) erhaltenen Produkt kuppelt, worin D₁, D₂(A), X₁, X₂, X₃, a, b, c und d jeweils die zuvor angegebene Bedeutung haben.
Die Diazotierung der Verbindungen der Formel (3) und (6) erfolgt hierbei in an sich
bekannter Weise, z. B. mit einem Nitrit, etwa mit einem Alkalimetallnitrit wie
Natriumnitrit unter sauren Bedingungen, z. B. im salzsauren Medium, bei Temperaturen
von z. B. -5 und 25°C, vorzugsweise bei 0 bis 10°C. Das Nitrit wird im allgemeinen im
Überschuß eingesetzt und der Nitritüberschuß nach der Diazotierung in üblicher Weise,
z. B. mit Amidosulfonsäure zerstört.
Die Kupplungsreaktionen gemäß a) und c) werden ebenfalls unter üblichen an sich
bekannten Bedingungen durchgeführt. Man arbeitet zweckmäßig im wäßrigen Medium
bei einem leicht sauren, neutralen oder alkalischen pH-Wert, vorzugsweise bei einem
leicht sauren pH-Wert, der z. B. 2 bis 6 und bevorzugt 3,5 bis 5 beträgt, und Temperaturen
von ca. 0 bis 30°C, vorzugsweise 0 bis 20°C. Der pH-Wert kann durch Zugabe von Basen,
z. B. Alkalimetallhydroxiden, -carbonaten oder -acetaten, Ammoniak oder organischen
Aminen, eingestellt und während der Kupplung konstant gehalten werden.
Die Bildung des Heterocyclus im Schritt b) wird vorteilhaft bei einem leicht sauren bis
neutralen pH-Wert, der z. B. 2 bis 7 und vorzugsweise 3,5 bis 6 beträgt, und einer
Temperatur von z. B. 10 bis 50°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, d. h. bei einer
Temperatur von z. B. 20 bis 30°C, durchgeführt.
Die Ausgangsprodukte der Formel (3), (5) und (6) können anstelle des Restes -SO₂-Z
eine entsprechende Vorstufe, z. B. den Rest -SO₂-CH₂-CH₂-OH enthalten, der im Anschluß
an den Reaktionsschritt c) in einen geeigneten faserreaktiven Rest umgewandelt
wird. Weiterhin kann auch ein in den Ausgangsprodukten der Formel (3), (5) oder (6)
vorhandener Reaktivrest -SO₂-Z im Anschluß an den Reaktionsschritt c) in einen anderen
Reaktivrest -SO₂-Z umgewandelt werden. Die Umwandlung geschieht z. B. mittels geeigneter
bekannter Additions-, Eliminierungs- und/oder Veresterungsreaktionen.
Die Sulfatierung der Hydroxyethylsulfonylgruppe erfolgt z. B. durch Umsetzung mit
konzentrierter Schwefelsäure bei 0°C bis mäßig erhöhter Temperatur. Die Sulfatierung
kann auch durch Reaktion der Hydroxyverbindung mit ca. zwei Äquivalenten Chlorsulfonsäure
pro Hydroxygruppe in einem polaren organischen Lösungsmittel, z. B.
N-Methylpyrrolidon, bei 10 bis 80°C erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Sulfatierung
durch Eintragen der Hydroxyverbindung in Schwefelsäuremonohydrat bei Temperaturen
zwischen 5 und 15°C.
Handelt es sich bei dem Rest -SO₂-Z um einen β-Sulfatoethylsulfonylrest, so kann dieser
mit halogenwasserstoffabspaltenden Mitteln, z. B. mit Natriumhydroxid, behandelt werden
und dabei in einen Vinylsulfonylrest übergehen.
Die Umwandlung des Vinylsulfonylrestes -SO₂-Z in einen Rest -SO₂CH₂-CH₂-SSO₃H
oder -SO₂-CH₂-CH₂-OPO₃H₂ erfolgt z. B. mittels Addition von Thioschwefelsäure oder
Phosphorsäure in bekannter Weise.
Es können darüber hinaus auch mehrere Umwandlungen des Restes -SO₂-Z nacheinander
durchgeführt werden. So kann z. B. der β-Hydroxyethylsulfonylrest durch Veresterung
zunächst zum β-Sulfatoethylsulfonylrest und durch Eliminierung anschließend zum
Vinylsulfonylrest umgesetzt werden.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Verbindungen der Formel (1) können jeweils in an
sich bekannter Weise, z. B. durch Aussalzen, Filtration und Waschen, isoliert und gereinigt
werden.
Die Ausgangsprodukte der Formel (3), (4), (5) und (6) sind allgemein bekannt oder
können analog zu bekannten Verfahren erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (1) sind faserreaktiv. Unter faserreaktiven
Farbstoffen sind solche zu verstehen, die mit den Hydroxylgruppen der
Cellulose oder mit den reaktiven Zentren von natürlichen und synthetischen Polyamiden
unter Bildung kovalenter chemischer Bindungen zu reagieren vermögen.
Die Verbindungen der Formel (1) eignen sich als Reaktivfarbstoffe zum Färben und
Bedrucken der verschiedensten Materialien, wie Seide, Leder, Wolle, Polyamidfasern und
Polyurethanen, und insbesondere cellulosehaltige Fasermaterialien aller Art. Solche
Fasermaterialien sind beispielsweise die natürliche Cellulosefaser, wie Baumwolle,
Leinen und Hanf, sowie Zellstoff und regenerierte Cellulose. Die Reaktivfarbstoffe der
Formel (1) sind auch zum Färben oder Bedrucken von hydroxylgruppenhaltigen Fasern
geeignet, die in Mischgeweben enthalten sind, z. B. von Gemischen aus Baumwolle mit
Polyesterfasern oder Polyamidfasern.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe lassen sich auf verschiedene Weise auf das Fasermaterial
applizieren und auf der Faser fixieren, insbesondere in Form von wäßrigen
Farbstofflösungen und -druckpasten.
Sie eignen sich sowohl für das Ausziehverfahren als auch zum Färben nach dem
Foulardfärbeverfahren, wonach die Ware mit wäßrigen, gegebenenfalls salzhaltigen
Farbstofflösungen imprägniert wird, und die Farbstoffe nach einer Alkalibehandlung oder
in Gegenwart von Alkali, gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung fixiert werden.
Ebenfalls geeignet sind sie für das sogenannte Kaltverweilverfahren, wonach der Farbstoff
zusammen mit dem Alkali auf dem Foulard aufgebracht wird und danach durch mehrstündiges
Lagern bei Raumtemperatur fixiert wird. Nach dem Fixieren werden die
Färbungen und Drucke mit kaltem und heißem Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz eines
dispergierend wirkenden und die Diffusion der nicht fixierten Anteile fördernden Mittels
gründlich gespült.
Die Reaktivfarbstoffe der Formel (1) zeichnen sich durch hohe Reaktivität und gutes
Fixiervermögen aus. Sie können daher nach dem Ausziehfärbeverfahren bei niedrigen
Färbetemperaturen eingesetzt werden und erfordern beim Pad-Steam-Verfahren nur kurze
Dämpfzeiten.
Die Fixiergrade sind hoch, und die nicht fixierten Anteile können leicht ausgewaschen
werden, wobei die Differenz zwischen Ausziehgrad und Fixiergrad bemerkenswert klein,
d. h. der Seifverlust sehr gering ist. Die Reaktivfarbstoffe der Formel (1) eignen sich auch
zum Druck, vor allem auf Baumwolle, ebenso aber auch zum Bedrucken von stickstoffhaltigen
Fasern, z. B. von Wolle, Seide oder Wolle enthaltenen Mischgeweben.
Die mit den erfindungsgemäßen Farbstoffen hergestellten Färbungen und Drucke auf
Cellulosefasermaterialien besitzen eine hohe Farbstärke und eine hohe Faser-Farbstoff-
Bindungsstabilität, sowohl in saurem als auch in alkalischem Bereich, weiterhin eine gute
Lichtechtheit und sehr gute Naßechtheitseigenschaften, wie Wasch-, Wasser-, Seewasser-,
Überfärbe- und Schweißechtheiten, sowie eine gute Plissierechtheit,
Bügelechtheit und Reibechtheit.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben, Teile sind Gewichtsteile, die Prozentangaben beziehen
sich auf Gewichtsprozente, sofern nicht anders vermerkt. Gewichtsteile stehen zu
Volumenteilen im Verhältnis von Kilogramm zu Liter.
53 Teile der Verbindung der Formel
(hergestellt durch Kupplung von diazotiertem 1-Amino-4-β-sulfatoethylsulfonylbenzol
mit 2-Amino-8-hydroxynaphthalin-6-sulfonsäure im sauren Medium) werden in
500 Teilen Wasser gelöst und 23 Teile Benzaldehyd-2-sulfonsäure zulaufen gelassen. Man
stellt mit HCl einen pH-Wert von 5 ein und verrührt die Reaktionslösung bei 20 bis 30°C,
bis die Naphthimidazolbildung beendet ist (erkennbar an der vollständigen Entfärbung der
Lösung). Das erhaltene heterocyclische Produkt wird anschließend ausgesalzen, abfiltriert,
gewaschen und getrocknet.
35 Teile der oben hergestellten 1-(4′-β-sulfatoethylsulfonylphenylamino)-9-hydroxy-2-
(2′-sulfophenyl)-1-H-naphtho(1,2-d)imidazol-7-sulfonsäure werden in 300 Teilen Wasser
gelöst und die Lösung von 14 Teilen in an sich bekannter Weise mit Natriumnitrit und
Salzsäure diazotiertem 1-Amino-4-β-sulfatoethylsulfonylbenzol zulaufen gelassen, wobei
der pH-Wert durch Zugabe von Natriumacetat bei 5 gehalten wird. Man erhält den
Farbstoff der Formel
der anschließend durch ein ca. 30minütiges Verrühren mit 2-n Natriumhydroxidlösung
bei pH 11 in die entsprechende Bis-Vinylverbindung überführt wird. Nach der Neutralisation
mit konz. HCl wird der Farbstoff durch Aussalzen, Abfiltrieren, Waschen und
Trocknen isoliert. Alternativ kann die Farbstofflösung der Umkehrosmose unterworfen
und anschließend zur Trockne eingeengt werden. Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle
in gelbstichig roten Tönen mit guten Allgemeinechtheiten.
Analog wie in Beispiel 1 beschrieben, werden die in der folgenden
Tabelle genannten Farbstoffe erhalten, die Baumwolle und Wolle mit guten Allgemeinechtheiten
färben.
2 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden in 400 Teilen Wasser gelöst;
dazu gibt man 1500 Teile einer Lösung, die pro Liter 53 g Natriumchlorid enthält. In
dieses Färbebad geht man bei 40°C mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes ein. Nach
45 Minuten werden 100 Teile einer Lösung, die pro Liter 16 g Natriumhydroxid und 20 g
kalzinierte Soda enthält, zugegeben. Die Temperatur des Färbebades wird weitere
45 Minuten bei 40°C gehalten. Danach wird die gefärbte Ware gespült, während einer
Viertelstunde mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült
und getrocknet.
2 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden in 400 Teilen Wasser
gelöst; dazu gibt man 1500 Teile einer Lösung, die pro Liter 53 g Natriumchlorid enthält.
In dieses Färbebad geht man bei 35°C mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes ein. Nach
20 Minuten werden 100 Teile einer Lösung, die pro Liter 16 g Natriumhydroxid und 20 g
kalzinierte Soda enthält, zugegeben. Die Temperatur des Färbebades wird weitere
15 Minuten bei 35°C gehalten. Danach wird die Temperatur innerhalb von 20 Minuten auf
60°C erhöht. Die Temperatur wird weitere 35 Minuten bei 60°C gehalten. Danach wird
gespült, während einer Viertelstunde mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend
geseift, nochmals gespült und getrocknet.
8 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden in 400 Teilen Wasser
gelöst; dazu gibt man 1400 Teile einer Lösung, die pro Liter 100 g Natriumsulfat enthält.
In dieses Färbebad geht man bei 25°C mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes ein. Nach
10 Minuten werden 200 Teile einer Lösung, die pro Liter 150 g Trinatriumphosphat
enthält, zugegeben. Danach wird die Temperatur des Färbebades innerhalb 10 Minuten auf
60°C erhöht. Die Temperatur wird weitere 90 Minuten auf 60°C gehalten. Danach wird
gespült, während einer Viertelstunde mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend
geseift, nochmals gespült und getrocknet.
4 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden in 50 Teilen Wasser
gelöst. Dazu gibt man 50 Teile einer Lösung, die pro Liter 5 g Natriumhydroxid und 20 g
kalzinierte Soda enthält. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe foulardiert,
so daß es um 70% seines Gewichtes zunimmt, und dann auf eine Kaule aufgewickelt.
Das Baumwollgewebe wird so während 3 Stunden bei Raumtemperatur gelagert. Danach
wird die gefärbte Ware gespült, während einer Viertelstunde mit einem nichtionogenen
Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült und getrocknet.
6 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden in 50 Teilen Wasser
gelöst. Dazu gibt man 50 Teile einer Lösung, die pro Liter 16 g Natriumhydroxid und
0,04 Liter Wasserglas (38°Be enthält. Mit der erhaltenen Lösung wird ein
Baumwollgewebe foulardiert, so daß es um 70% seines Gewichtes zunimmt, und dann
auf eine Kaule aufgewickelt. Das Baumwollgewebe wird so während 10 Stunden bei
Raumtemperatur gelagert. Danach wird die gefärbte Ware gespült, während einer
Viertelstunde mit einem nichtionogenen Waschmittel kochend geseift, nochmals gespült
und getrocknet.
2 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden unter Zusatz von 0,5
Teilen m-nitrobenzolsulfonsaurem Natrium in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit der
erhaltenen Lösung wird ein Baumwollgewebe imprägniert, so daß es um 75% seines
Gewichtes zunimmt, und dann getrocknet. Dann imprägniert man das Gewebe mit einer
20°C warmen Lösung, die pro Liter 4 g Natriumhydroxid und 300 g Natriumchlorid
enthält, quetscht auf 75% Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung während
30 Sekunden bei 100 bis 102°C, spült, seift während einer Viertelstunde in einer 0,3%igen
kochenden Lösung eines nichtionogenen Waschmittels, spült und trocknet.
3 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden unter schnellem
Rühren in 100 Teile einer Stammverdickung, enthaltend 50 Teile 5%ige Natriumalginatverdickung,
27,8 Teile Wasser, 20 Teile Harnstoff, 1 Teil m-nitrobenzolsulfonsaures
Natrium sowie 1,2 Teile Natriumhydrogencarbonat, eingestreut. Mit der so
erhaltenen Druckpaste bedruckt man ein Baumwollgewebe, trocknet und dämpft den
erhaltenen bedruckten Stoff 2 Minuten bei 102°C in gesättigtem Dampf. Das bedruckte
Gewebe wird dann gespült, gegebenenfalls kochend geseift und nochmals gespült, und
anschließend getrocknet.
5 Teile des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Reaktivfarbstoffes werden unter schnellem
Rühren in 100 Teile einer Stammverdickung, enthaltend 50 Teile 5%ige Natriumalginatverdickung,
36,5 Teile Wasser, 10 Teile Harnstoff, 1 Teil m-nitrobenzolsulfonsaures
Natrium sowie 2,5 Teile Natriumhydrogencarbonat, eingestreut. Mit der so
erhaltenen Druckpaste, deren Stabilität den technischen Anforderungen entspricht,
bedruckt man ein Baumwollgewebe, trocknet und dämpft den erhaltenen bedruckten Stoff
8 Minuten bei 102°C in gesättigtem Dampf. Das bedruckte Gewebe wird dann gespült,
gegebenenfalls kochend geseift und nochmals gespült, und anschließend getrocknet.
Claims (22)
1. Verbindungen der Formel
worin D₁ und D₂ unabhängig voneinander je der Rest einer gegebenenfalls weitersubstituierten
Diazokomponente der Benzol- oder Naphthalinreihe sind, X₁, X₂ und X₃ unabhängig
voneinander je einen faserreaktiven Rest, enthaltend mindestens eine Gruppe
-SO₂-Z, bedeuten, Z für einen Rest -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y steht, Y einen unter
alkalischen Bedingungen abspaltbaren anorganischen oder organischen Rest darstellt, a, b
und c unabhängig voneinander je die Zahl 0, 1 oder 2 bedeuten, wobei die Summe (a+b+c)
1 bis 4 beträgt, d für die Zahl 0 oder 1 steht und worin der Phenylrest (A) gegebenenfalls
weitersubstituiert ist.
2. Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß D₁ und D₂ unabhängig
voneinander je der Rest eines gegebenenfalls substituierten Benzols, Naphthalins,
Phenylazo-benzols, Naphthylazo-benzols, Phenylazo-naphthalins oder Naphthylazo-
naphthalins sind.
3. Verbindungen gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß D₁ und D₂
unabhängig voneinander je unsubstituiert oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Amino,
N-Mono- oder N,N-Di-C₁-C₄-Alkylamino - wobei der Alkylteil unsubstituiert oder durch
-OH, -OCOCH₃, -SO₃H, -OSO₃H, -CN oder Halogen substituiert ist -, Phenylamino,
C₁-C₄-Alkanoylamino, Benzoylamino, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, Nitro, Cyano, Trifluormethyl,
Halogen, Hydroxy, Carboxy, Sulfo, Sulfomethyl, Sulfamoyl, N-Mono- oder
N,N-Di-C₁-C₄-Alkylsulfamoyl, N-Phenylsulfamoyl, Carbamoyl, N-Mono- oder N,N-Di-
C₁-C₄-Alkylcarbamoyl, Ureido und/oder C₁-C₄-Alkylsulfonyl substituiert sind.
4. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß D₁
für einen unsubstituierten oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄--Alkoxy, Halogen, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Rest eines Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols
steht.
5. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß D₁
ein unsubstituierter oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo substituierter
Rest eines Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols ist.
6. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß D₂
für einen unsubstituierten oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Rest eines Benzols oder Naphthalins steht.
7. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß D₂
ein unsubstituierter oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo substituierter
Rest eines Benzols oder Naphthalins ist.
8. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich bei dem Rest -SO₂-Z um einen Rest -SO₂-CH=CH₂ oder -SO₂-CH₂-CH₂-Y handelt
und Y -OSO₃H, -SSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂ oder -Cl bedeutet.
9. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Y
-OSO₃H bedeutet.
10. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß X₁,
X₂ und/oder X₃ unabhängig voneinander je einen Rest der Formel
worin W -SO₂NR₁-, -CONR₁- oder -NR₁CO- ist, R₁ Wasserstoff, unsubstituiertes oder
durch Hydroxy, Sulfo, Sulfato, Carboxy oder Cyano substituiertes C₁-C₄-Alkyl oder einen
Rest -alk(R)-SO₂-Z bedeutet, R für Wasserstoff, Hydroxy, Sulfo, Sulfato, Carboxy,
Cyano, Halogen, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl, C₁-C₄-Alkanoyloxy, Carbamoyl oder für die
Gruppe -SO₂-Z steht, E eine Gruppe -O- oder -NR₂ darstellt, R₂ Wasserstoff oder
C₁-C₄-Alkyl bedeutet, (alk) und (alk′) unabhängig voneinander je einen C₁-C₆-Alkylenrest
darstellen und (arylen) für einen unsubstituierten oder durch Sulfo, Carboxy, C₁-C₄-Alkyl,
C₁-C₄-Alkoxy und/oder Halogen substituierten Naphthylen- oder Phenylenrest steht,
bedeuten.
11. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
X₁, X₂ und/oder X₃ unabhängig voneinander je für einen Rest der Formel
worin R₁′ für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder einen Rest -alk′′-SO₂-Z′ steht, alk′′ und alk′′′
unabhängig voneinander je einen C₁-C₄-Alkylenrest bedeuten, (arylen′) ein unsubstituierter
oder durch Sulfo substituierter 1,3- oder 1,4-Phenylenrest ist, E′ für -NH- oder -O-
steht, Z′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y′ ist und Y′ -OSO₃H, -SSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂
oder -Cl bedeutet, stehen.
12. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
X₁, X₂ und/oder X₃ unabhängig voneinander je für einen Rest der Formel
-SO₂-Z′′ (2′′)-CONH-(CH₂)2-3-SO₂-Z′′ (2a′′) oder-CONH-(CH₂)₂-E′-(CH₂)₂-SO₂-Z′′ (2b′′)worin Z′′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H bedeutet und E′ für -O- oder -NH- steht,
bedeuten.
13. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß a,
b und c unabhängig voneinander je die Zahl 0 oder 1 bedeuten, wobei die Summe
(a+b+c) 1 bis 3 beträgt.
14. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Variablen b oder c die Zahl 1 bedeutet.
15. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Summe (a+b+c) 1 oder 2 beträgt.
16. Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß d
für die Zahl 0 steht.
17. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy,
Halogen, Carboxy und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo
benzols bedeutet, X₁, X₂ und X₃ unabhängig voneinander je für einen Rest der Formel
worin R₁′ für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder einen Rest -alk′′-SO₂-Z′ steht, alk′′ und alk′′′
unabhängig voneinander je einen C₁-C₄-Alkylenrest bedeutet, (arylen′) ein unsubstituierter
oder durch Sulfo substituierter 1,3- oder 1,4-Phenylenrest ist, E′ für -NH- oder -O-
steht, Z′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-Y′ ist und Y′ -OSO₃H, -SSO₃H, -OCOCH₃, -OPO₃H₂
oder -Cl bedeutet, stehen, a, b und c unabhängig voneinander je die Zahl 0 oder 1
bedeuten, wobei mindestens eine der Variablen b oder c die Zahl 1 darstellt, und worin der
Phenylrest (A) und der Phenyl- oder Naphthylrest (B) unabhängig voneinander gegebenenfalls
durch C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy, Halogen, Carboxy und/oder Sulfo weitersubstituiert
sind.
18. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols bedeutet, X₁,
X₂ und X₃ unabhängig voneinander je einen Rest der Formel-SO₂Z′′ (2′′)-CONH-(CH₂)2-3-SO₂-Z′′ (2a′′) oder-CONH-(CH₂)₂-E′-(CH₂)₂-SO₂-Z′′ (2b′′)worin Z′′ -CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H bedeutet und E′ für -O- oder -NH- steht, darstellen,
a, b und c unabhängig voneinander je die Zahl 0 oder 1 bedeuten, wobei
mindestens eine der Variablen b und c die Zahl 1 ist und die Summe (a+b+c) 1 oder 2
beträgt, und worin die Phenylreste (A) und (B) unabhängig voneinander gegebenenfalls
durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy und/oder Sulfo weitersubstituiert sind.
19. Verbindungen gemäß Anspruch 1 der Formel
worin D₁ den Rest eines unsubstituierten oder durch Methyl, Methoxy, Chlor, Carboxy
und/oder Sulfo substituierten Benzols, Naphthalins oder Phenylazo-benzols bedeutet, Z′′
-CH=CH₂ oder -CH₂-CH₂-OSO₃H ist und eine der Variablen m und n die Zahl 0 und die
andere die Zahl 1 bedeutet.
20. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Verbindung der Formel H₂N-D₂-(X₂)b (3)diazotiert und mit einer Verbindung der Formel kuppelt,
- b) das gemäß a) erhaltene Produkt mit einer Verbindung der Formel umsetzt und
- c) eine Verbindung der Formel (X₁)a-D₁-NH₂ (6)diazotiert und mit dem gemäß b) erhaltenen Produkt kuppelt, worin D₁, D₂(A), X₁, X₂, X₃, a, b, c und d jeweils die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
21. Verwendung der Verbindungen der Formel (1) als Reaktivfarbstoffe zum Färben und
Bedrucken von cellulosehaltigen Fasermaterialien.
22. Verwendung gemäß Anspruch 21 zum Färben und Bedrucken von Baumwolle.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH263790 | 1990-08-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4126612A1 true DE4126612A1 (de) | 1992-02-20 |
Family
ID=4238241
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914126612 Withdrawn DE4126612A1 (de) | 1990-08-14 | 1991-08-12 | Reaktivfarbstoffe, deren herstellung und verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4126612A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2003515560A (ja) * | 1999-12-06 | 2003-05-07 | スミスクライン・ビーチャム・コーポレイション | トロンボポイエチン模倣物 |
-
1991
- 1991-08-12 DE DE19914126612 patent/DE4126612A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2003515560A (ja) * | 1999-12-06 | 2003-05-07 | スミスクライン・ビーチャム・コーポレイション | トロンボポイエチン模倣物 |
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