DE4124776A1 - Verfahren zur herstellung eines impulsgebers mit wechselnd angeordneten amagnetischen und magnetisierbaren feldern sowie nach dem verfahren hergestellter impulsgeber - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Impuls­ gebers mit wechselnd angeordneten amagnetischen und magnetisierbaren Feldern, der insbesondere zur Erfassung von Bewegungszuständen mittels Sensoren dient. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen nach diesem Verfahren hergestellten Impulsgeber.

Impulsgeber dieser Art sind bekannt, sie werden z. B. in Kraftfahr­ zeugen eingesetzt, um die Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu erfassen. In diesen Anwendungsfällen ist der Impulsgeber als Ring ausgebildet, der am Umfang verteilt abwechselnd magnetisierbare und amagnetische Felder aufweist. Dieser Ring ist z. B. am Außenumfang des Radlagers eines Kraftfahrzeuges angeordnet. In radialer Wirkrichtung zu dem Impulsgeber ist dann ein Sensor vorgesehen, der die Impulse der magne­ tischen und amagnetischen Felder erfaßt, so daß über einen Rechner aus der Frequenz dieser Impulse die Fahrzeuggeschwindigkeit errechnet werden kann.

In der konkreten Ausführung der Impulsgeber sind zahlreiche Varianten bekannt. Eine dieser Varianten besteht darin, daß der Ring aus ferro­ magnetischem Material hergestellt ist und die amagnetischen Felder durch Ausstanzungen gebildet sind. Andere Varianten sehen einen aus Kunststoff gebildeten Ring vor, in den an den Stellen der magnetisier­ baren Felder metallische Platten eingelegt bzw. eingegossen sind. Die Herstellung dieser Ringe erscheint einerseits wegen des Materialab­ falls andererseits wegen der komplizierten Spritztechnik unwirtschaft­ lich. Darüber hinaus sind solche Ringe mit Ausstanzungen besonders anfällig gegen Unterrostung.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Impulsgebers anzugeben, das wirtschaftlich und kostengünstig durchgeführt werden kann.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Impulsgeber aus einem austenitischem Stahl mit kubisch-flächenzentriertem Gitter besteht, der an den Stellen der vorgesehenen magnetisierbaren Felder einer Ver­ formungsbeanspruchung unterzogen wird, die ausreicht, das kubisch- flächenzentrierte Gitter durch Kaltverfestigung in ein tetragonal verspanntes, kubisch-raumzentriertes Gitter umzuwandeln.

Es ist bekannt, daß austenitische Stähle in ihrem Anlieferungszustand ein kubisch-flächenzentriertes Gitter aufweisen, das die amagnetischen Eigenschaften des Werkstoffs bedingt. Bei einer Verformungsbeanspru­ chung, wie Schlagbeanspruchungen, Stanzen oder ähnlichem, wandelt sich das kubisch-flächenzentrierte Gitter an den Stellen der Beanspruchung in ein tetragonal verspanntes kubisch-raumzentriertes Gitter um, so daß der Werkstoff an diesen Stellen seine amagnetischen Eigenschaften verliert. Dieser Effekt kann zur Herstellung eines Impulsgebers ausge­ nutzt werden.

Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung sieht vor, daß der Impuls­ geber an den Stellen der vorgesehenen magnetisierbaren Felder einer Schlagbeanspruchung unterzogen wird.

In der Regel werden Impulsgeber aus dem angelieferten Coil ausge­ stanzt, wobei bereits entsprechende Verformungen stattfinden. Um den Einfluß der damit hervorgerufenen Gitterumwandlungen zu verringern, wird der Impulsgeber vor der Verformungsbeanspruchung zur Bildung der magnetisierbaren Felder normalgeglüht.

Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren besteht deshalb darin, zunächst einen Blechstreifen aus austenitischem Material zu formen, diesen normalzuglühen und an den Stellen der magnetisierbaren Felder einer Schlagbeanspruchung zu unterziehen, anschließend rundzubiegen und an den Enden zu verbinden.

Eine weitere Variante sieht vor, daß vorgeformte Ringe aus austeniti­ schem Stahl an den Stellen, an denen magnetisierbare Felder vorgesehen sind, einer radial wirkenden Schlagbeanspruchung unterzogen werden.

Die nach dem Verfahren hergestellten Impulsgeber weisen dann an den Feldern mit amagnetischen Eigenschaften ein kubisch-flächenzentriertes und an den Stellen mit magnetisierbaren Feldern ein tetragonal ver­ spanntes kubisch-raumzentriertes Gitter auf.

Es sei darauf hingewiesen, daß ein Schlagbeansprühung nicht die ein­ zige mögliche Verformung zur Erzeugung der magnetisierbaren Felder darstellt. Denkbar sind darüber hinaus auch Anstanzungen, Knickungen und dergleichen.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung eines Impulsgebers mit abwechselnd an­ geordneten magnetisierbaren und amagnetischen Feldern, insbesondere zur Erfassung von Bewegungszuständen mittels Sensoren, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Impulsgeber aus einem austenitischem Stahl mit kubisch-flächenzentriertem Gitter besteht, der an den Stellen, an denen die magnetisierbaren Felder vorgesehen sind, einer Verformungs­ beanspruchung unterzogen wird, die ausreicht das kubisch-flächenzen­ trierte Gitter in ein tetragonal verspanntes kubisch-raumzentriertes Gitter umzuwandeln.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Impuls­ geber an den Stellen, an denen magnetisierbare Felder vorgesehen sind, einer Schlagbeanspruchung unterzogen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber vor der Verformungsbeanspruchung normalgeglüht wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber aus einem streifenförmigen Grundkörper besteht, der zunächst normalgeglüht, anschließend an den Stellen, an denen magnetisierbare Felder vorgesehen sind, einer Schlagbeanspruchung unterzogen und daraufhin rundgebogen und an den Enden verbunden wird.

5. Nach dem Verfahren nach Anspruch 1 bis 4 hergestellter Impulsgeber, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber aus austenitischem Stahl besteht und im Bereich der amagnetischen Felder ein kubisch-flächen­ zentriertes Gitter und im Bereich der magnetisierbaren Felder ein kubisch-raumzentriertes Gitter aufweist.