DE4123100A1 - Verfahren zur verarbeitung von kunststoffabfaellen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Kunst­ stoffabfällen z. B. aus Haushaltmüll gegebenenfalls gemeinsam mit anderen Abfällen zu gebrauchsfähigen Produkten.

Nach bekannten Verfahren werden Kunststoffe durch Extrusions- Spritzgieß- oder Gießverfahren u. a. verarbeitet. Für Mehrschicht­ kunststoffe wurde zum Beispiel das Coextrusionsverfahren ent­ wickelt. Dabei werden verschiedene Kunststoffe in Schnecken­ extrudern aufgeschmolzen und in Düsen zu Mehrschichtverbänden geformt. Diese weit verbreiteten Verfahren sind bei Kunststoffabfällen unwirtschaftlich. Die Abfälle sind verunreinigt und führen zu enormen Verschleißerscheinungen. Die Kunststoffabfälle sind fast immer Gemische aus vielen Kunststoffsorten in denen organische und anorganische Stoffe verschiedener Herkunft enthalten sein können. Die Stoffeigenschaften der Abfälle schwanken und machen die Produktionsprozesse unbeherrschbar. Außerdem fallen große Mengen Kunststoffabfälle und andere Abfälle aus Holz, Textil, Gummi usw. an, für die es keine wirtschaftlichen Verarbeitungsverfahren gibt.

Es ist ein Verfahren zu entwickeln, mit dem wirtschaftlich große Mengen von Kunststoffabfällen, die auch verschmutzt und vermischt sein können, gegebenenfalls auch mit anderen Abfällen zu Verbundwerkstoffen bzw. Verbundbauteilen verarbeitet werden können.

Es wird ein Verfahren vorgeschlagen bei dem gemischte Kunststoffabfälle und gegebenenfalls weitere Abfälle zu Verbundbauteilen so verarbeitet werden, daß jeweilige Fraktionen der einzelnen Abfälle einzelne Schichten im Verbund darstellen. Die schmelzenden Anteile des Kunststoffes durchdringen den Verbund und bilden die sogenannte Matrix. Sie umschließen nicht schmelzbare Bestandteile oder Schaumstücken oder Füllstoffe des Abfalls.

Die Anordnung und Dicke der einzelnen Schichten bewirkt unterschiedliche Produkteigenschaften z. B. Biegesteifigkeit.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Abfälle zerkleinert, in gewünschte Fraktionen getrennt und nacheinander auf ein Transportsystem vorzugsweise ein Transportband so aufgegeben, daß ein Mehrschichtverband entsteht. Dieser wird stufenweise so vorgewärmt und gepreßt daß die Kunststoffe die dabei schmelzen die gewünschte Matrix bilden. Schäume oder Fasern sind dabei in jeweiligen Schichten so zu verwenden daß die Produkteigenschaften optimal sind.

In Fig. 1 ist eine Ausführungsform des Verfahrens dargestellt. Gemischter Kunststoffabfall wird zu einer Mehrschichtplatte verarbeitet. Im Schritt 1 wird gemischter Kunststoffabfall zu drei Fraktionen sortiert und danach in den Stufen 2, 3 und 4 z. B. im Shredder und in der Schneidmühle zerkleinert und danach in Silos 5, 6 und 7 gespeichert. Dem Silo 5 wird ein Zusatzstoff zugesetzt. Das kann eine andere Abfallart sein, z. B. zerkleinerte Gummiabfälle. Bei den Silos handelt es sich vorzugsweise um Mischsilos. Aus den Silos wird der Abfall über eine nicht dargestellte Fördereinrichtung gleichmäßig auf ein Transportsystem 8 aufgebracht. In den Stufen 9 und 10 wird der Abfall mittels Strahlung erwärmt. Von den Rollen 11 und 12 wer­ den Folien abgewickelt, die den Schichtverband der Abfälle einschließen. Der gebildete Gesamtverband wird in einer Doppel­ bandpresse 14 weiter erwärmt, geglättet und gekühlt. In der Stufe 13 wird weiter gekühlt und nachgeformt. Danach wird bei 15 getrennt und bei 16 das Produkt abgestapelt.

Claims (3)

1. Verfahren zur Verarbeitung von Kunststoffabfällen insbesondere aus dem Haushaltmüll und anderen Abfällen, Stoffen und Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfälle zerkleinert und sortiert, und wenn erforderlich gereinigt und gemischt werden und aus den Stoffen und Abfällen streufähige Fraktionen gebildet und gespeichert werden, die einzelnen oder mehrere gemeinsame Fraktionen hintereinander so auf ein Transportsystem vorzugsweise ein kontinuierliches Transportband aufgegeben vorzugsweise aufgestreut werden, daß ein lockerer Mehrschichtverband entsteht, wobei einzelne oder alle Fraktionen bzw. der jeweils gebildete Verband schrittweise vorzugsweise auf dem Transportband erhitzt werden und der Mehrschichtverband vorzugsweise mit ein oder mehreren Deckschichten versehen wird und in Pressen vorzugsweise einer kontinuierlichen Bandpresse unter Temperatur, Druck und Zeiteinwirkung gepreßt vorzugsweise schon in der Presse gekühlt, gegebenenfalls nachgeformt, gekühlt und portioniert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verband Fasern oder Matten eingelegt oder eingearbeitet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der verarbeiteten Abfälle und Stoffe oder Fraktionen davon mit Hilfe von Microwellen geschieht.