DE4122246A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlamm - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlammInfo
- Publication number
- DE4122246A1 DE4122246A1 DE4122246A DE4122246A DE4122246A1 DE 4122246 A1 DE4122246 A1 DE 4122246A1 DE 4122246 A DE4122246 A DE 4122246A DE 4122246 A DE4122246 A DE 4122246A DE 4122246 A1 DE4122246 A1 DE 4122246A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sewage sludge
- carrier medium
- carrier
- ash
- vertical chamber
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B1/00—Preliminary treatment of solid materials or objects to facilitate drying, e.g. mixing or backmixing the materials to be dried with predominantly dry solids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F11/00—Treatment of sludge; Devices therefor
- C02F11/12—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening
- C02F11/13—Treatment of sludge; Devices therefor by de-watering, drying or thickening by heating
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F26—DRYING
- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
- F26B17/00—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement
- F26B17/12—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed solely by gravity, i.e. the material moving through a substantially vertical drying enclosure, e.g. shaft
- F26B17/14—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed solely by gravity, i.e. the material moving through a substantially vertical drying enclosure, e.g. shaft the materials moving through a counter-current of gas
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von
Klärschlamm durch Wasserentzug und thermische Behandlung bis
zur Zerstörung organischer Bestandteile.
Klärschlamm kann je nach seiner Herkunft (aus Industrie-
oder kommunalen Kläranlagen) sehr unterschiedliche Zusam
mensetzungen haben. Einige Komponenten sind aber regelmäßig
in Klärschlämmen zu finden (Gewichtsprozente, bezogen auf
die Trockenmasse):
1-40% Eiweiß (abgestorbene biologische Massen,
Bakterien, Haushaltsabfälle, abgebaute
Fette und Öle, Abfälle aus der Chemie-
und Papierindustrie etc.),
1-30% SiO2 (sandige Bestandteile im Regenwasser, Putz- und Schleifmittel etc.),
10-15% CaO (Neutralisationsrückstände aus der chemischen Industrie, Fällungsmittel,eEntwässerungs- und Filterhilfsmittel etc.),
Rest: Andere anorganische und organische Bestandteile wie Aluminium-, Eisen-, Schwefel- und Chlorverbindungen, PAK, PCB.
1-30% SiO2 (sandige Bestandteile im Regenwasser, Putz- und Schleifmittel etc.),
10-15% CaO (Neutralisationsrückstände aus der chemischen Industrie, Fällungsmittel,eEntwässerungs- und Filterhilfsmittel etc.),
Rest: Andere anorganische und organische Bestandteile wie Aluminium-, Eisen-, Schwefel- und Chlorverbindungen, PAK, PCB.
Die Entsorgung derartiger Klärschlämme findet heute nach
folgenden Methoden statt:
- a) auf Mülldeponien, z. T. für Sondermüll (hauptsächlich),
- b) durch Kompostierung (kleinerer Anteil),
- c) durch Verwendung als Düngemittel (untergeordnet) und
- d) durch Verbrennung und Pyrolyse in speziellen Anlagen mit Hochtemperatur-Verbrennung unter Sauerstoffzufuhr.
Sämtliche Methoden sind unbefriedigend, insbesondere aber
teuer. Das Verfahren nach d) erzeugt Abgase, die ihrerseits
wieder aufgearbeitet werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, das ein
fach durchzuführen ist und zumindest teilweise zu wiederver
wendbaren oder weiterverarbeitbaren Stoffen führt, und das
auch und bevorzugt, aber nicht ausschließlich in vorhandenen
Braunkohlen-Kokereianlagen durchführbar ist.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß
dadurch, daß man dem zumindest weitgehend entwässerten und
in Partikelform übergeführten Klärschlamm ein gleichfalls in
Partikelform vorliegendes, vom Klärschlamm verschiedenes, im
Bereich der Behandlungstemperaturen festes Trägermedium
zusetzt, das Gemisch aus Klärschlamm und Trägermedium dem
oberen Bereich eines Vertikalkammerofens zuführt, das
Gemisch im Vertikalkammerofen unter zumindest weitgehendem
Luftabschluß allmählich auf Temperaturen von mindestens 900°C,
vorzugsweise von mindestens 1000°C, bis zur Veraschung
des Klärschlamms erhitzt, die hierbei freigesetzten Gase und
Dämpfe auffängt und einem Verbrennungsvorgang zuführt und
das Trägermedium mit der Asche des Klärschlamms aus dem
unteren Bereich des Vertikalkammerofens abzieht.
Die Aufbereitung des Klärschlamms, der im Anfangszustand
etwa 3 bis 10% Trockensubstanz enthält, durch Entwässerung
kann dabei in folgenden Vorrichtungen erfolgen (die genann
ten Prozente sind Gewichtsprozente und beziehen sich auf die
Trockenmasse im Klärschlamm im Endzustand der Behandlung
- - Dekanter, Siebbandpresse: ca. 30%
- - Kammerfilterpresse: 40-60%
- - Trocknungsofen: 80-90%.
Der Klärschlamm läßt sich im Anschluß an die Kammerfilter
presse aus einem "stichfesten" Zustand heraus granulieren
bzw. in die Form kleiner Kügelchen bringen, was im Hinblick
auf das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen günstig ist.
Der Trocknungsofen ist bevorzugt ein über dem Vertikalkam
merofen angebrachter und mit diesem über Regelorgane für den
Stoffstrom verbundener Schachttrockner mit dachförmigen
Einbauten und einem Schwadenabzug. Die Beheizung erfolgt
mittels der Abgase der Heizkammern, die dem Vertikalkammer
ofen zugeordnet sind.
Das Trägermedium dient dazu, einen problemlosen Transport
des granulierten Klärschlammes über zwischengeschaltete
Förderanlagen zu gewährleisten, vor allem aber dazu, im
Vertikalkammerofen ein vorteilhaftes Lückenvolumen zu
schaffen, das für den Trocknungs- und Entgasungsprozeß von
großer Bedeutung ist.
In besonders vorteilhafter Weise wird als Vertikalkammerofen
ein Braunkohlen-Kokereiofen verwendet. Derartige Öfen sind
bereits in ausreichender Zahl vorhanden. Es wurde überra
schend festgestellt, daß die in einem solchen Ofen üblicher
weise für den Kokerei-Betrieb angewandten Verfahrenspara
meter in hervorragender Weise geeignet sind, auch die Ver
aschung des das Trägermedium begleitenden Klärschlammes her
beizuführen, und dabei die behördlichen Auflagen zu erfül
len.
Dem Klärschlamm können als Trägermedium zahlreiche stückige
Stoffe zugesetzt werden, nämlich beispielhaft:
- - Braunkohle bzw. Braunkohlebriketts,
- - ein bei den Behandlungstemperaturen inertes mineralisches Material, wie Kieselsteine, Porzellanbruch,
- - Braunkohlenkoks,
- - Steinkohlenkoks.
In dem zuerst genannten Fall kann gleichzeitig mit der Ver
aschung des Klärschlamms ein Kokereiprozeß durchgeführt wer
den, d. h., das Trägermaterial wird während der Veraschung
unter gleichzeitiger Freisetzung von Heizgasen von Braun
kohle in Braunkohlenkoks umgewandelt.
Dabei laufen im Vertikalkammerofen nacheinander folgende
Vorgänge ab:
- - die Endtrocknungsphase bis 220°C,
- - die Vorentgasungsphase von 220 bis 465°C,
- - die Hauptentgasungsphase von 465 bis 830°C,
- - die Nachentgasungsphase von 830 bis über 900°C.
In der ersten Phase findet eine Verdunstung und, nach Über
schreiten des Siedepunktes, eine Verdampfung des im Gemisch
enthaltenen Wassers statt.
In der Vorentgasungsphase beginnt die Zersetzung der Braun
kohle. Im Temperaturbereich zwischen 400 und 450°C erfolgt
die maximale Teerbildung; sie ist bei etwa 600°C abge
schlossen. Unterhalb 470°C überwiegt die Freisetzung flüs
siger Produkte, oberhalb von 470°C die der Gase. Hierbei
findet eine maximale Schrumpfung der Braunkohle-Briketts
statt, die im Gegensatz zum Blähverhalten bei der Bildung
von Steinkohlekoks steht.
Der Prozeß kann chargenweise, bevorzugt aber kontinuierlich
oder diskontinuierlich (quasi-kontinuierlich) durchgeführt
werden, indem jeweils Teilmengen der Charge im unteren
Bereich des Vertikalkammerofens abgezogen und entsprechende
Teilmengen im oberen Bereich nachchargiert werden. Bei der
kontinuierlichen und quasi-kontinuierlichen Betriebsweise
erfolgt die Aufheizung des Gemischs im Durchlauf, d. h.
während des Absinkens des Gemischs im Vertikalkammerofen.
Die von außen beheizte Ofenwand selbst bleibt dabei örtlich
auf einer im wesentlichen konstanten Temperatur, hat aber
ein von oben nach unten zunehmendes Temperaturprofil
entsprechend den oben angegebenen Verfahrens-Temperaturen.
Der Austrag des Gemischs aus Trägermedium (Braunkohlekoks)
und Klärschlamm-Asche erfolgt bevorzugt diskontinuierlich
durch die sog. Kokskammerverschlüsse, z. B. pneumatisch be
triebene ferngesteuerte Walzenverschlüsse, durch die das
Gemisch in Kokskübel eines gleichfalls ferngesteuerten
Abzugsgespanns ausgetragen wird. Auch die Abkühlung kann
dabei unter Kokereibedingungen erfolgen, d. h. das Gemisch
wird durch Inertgase einer Trockenkühlung unterworfen. Über
Gurtbandförderer gelangt das abgekühlte Gemisch in Klassier-
und/oder Verladeanlagen.
Das bei der Verkokung entstehende Produktionsgas wird in
üblicher Weise vom Teer befreit, einer Gaswäsche unterzogen,
entstaubt und gekühlt und ggf. komprimiert, bevor es z. B. in
einer Rectisolanlage von weiteren Kohlenwasserstoffen be
freit wird. Dies geschieht bei Temperaturen von etwa -55°C
in einem Gemisch aus Methanol und Aceton und ggf. anderen
Ketonen. Dabei werden auch Schwefeldioxid und andere schäd
liche Gaskomponenten entfernt.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn als Trägermedium stückige
Trägerkörper mit einer Körnung zwischen 20 und 250 mm
zugesetzt werden. In diesem Bereich liegen auch die bei der
Verkokung bevorzugt verwendeten Braunkohlebriketts des
Typs H91.
Zum Zwecke einer optimalen Energieausnutzung ist es vorteil
haft, wenn die aufgefangenen Gase und Dämpfe zur äußeren
Beheizung des Vertikalkammerofens verwendet werden. Beim
Einsatz von Trägermedium, das bei den vorgegebenen Behand
lungstemperaturen selbst kein Brenngas abgibt, ist es aller
dings erforderlich, den aufgefangenen Gasen und Dämpfen zur
Beheizung des Vertikalkammerofens fremdes Brenngas zuzuset
zen.
Die Gasverbrennung erfolgt bei Temperaturen über 1200°C, so
daß sämtliche Schadstoffe, darunter beispielsweise chlorierte
Kohlenwasserstoffe, PCB etc. zerstört werden.
Folgende Verfahrensvarianten sind möglich, wobei der Verwen
dungszweck der Komponenten des ausgetragenen Gemischs den
Ausschlag gibt:
- - Das Trägermedium kann von der Asche des Klärschlamms abge trennt und als Trägermedium wiederverwendet werden.
- - Die Asche des Klärschlamms kann vom Trägermedium abge trennt und in der Zementindustrie dem üblichen Zementroh stoff zugesetzt werden. Die Abtrennung erfolgt bevorzugt durch einen Zyklonabscheider. Etwa 20 bis 35% des ein gesetzten Klärschlammes bleiben als Asche übrig.
- - Die Asche des Klärschlamms und das aus Koks bestehende Trägermedium können gemeinsam der Weiterverwendung zuge führt werden, z. B. für Sinterprozesse in der Stahlindu strie, zur Karbiderzeugung, als Brennstoff in der Zement industrie etc.
Das Gewichtsverhältnis von Trägermedium zu Klärschlamm kann
dabei in weiten Grenzen variiert werden, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen; es kann zwischen 0,2 und 2,0, vor
zugsweise zwischen 0,3 und 1,5, gewählt werden. Sehr gute
Ergebnisse haben sich bei einem Mischungsverhältnis von 1
gezeigt.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Vorrichtung
besitzt einen Vertikalkammerofen mit einem oberen Chargier
bereich und einem unteren Abzugsbereich sowie eine dem
Chargierbereich vorgeschaltete Mischvorrichtung für die
Mischung von Trägermedium und Klärschlamm.
Diese Mischvorrichtung ist bevorzugt ein Gurtbandförderer,
auf dem auf das kontinuierlich zugeführte partikelförmige
Trägermedium kontinuierlich zugeführter partikelförmiger
Klärschlamm dosiert aufgestreut wird.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn dem Abzugsbereich des
Vertikalkammerofens eine Trennvorrichtung für die Trennung
von veraschtem Klärschlamm und Trägermedium nachgeschaltet
ist.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird
nachfolgend anhand der einzigen Figur und eines Verfahrens
beispiels näher erläutert:
Die Figur zeigt einen Vertikalschnitt durch eine von meh
reren, in einer Reihe in Blickrichtung der Zeichnung ange
ordneten, schachtförmigen Ofenkammern 2 eines Vertikalkam
merofens 1 für die Braunkohle-Verkokung mit allen wesent
lichen An- und Aufbauten. Die Ofenkammer 2 besitzt eine
nutzbare Höhe von 8 m bei einer Länge von 3 m und einer
Breite von 0,35 m. Das Nutzvolumen der Ofenkammer 2 beträgt
mithin 8,4 m3. Auf beiden Seiten (bezogen auf die Zeichen
ebene vor und hinter der Ofenkammer 2) befinden sich
entsprechend dimensionierte Heizkammern, von denen nur die
Gaszuführungseinrichtung 3 für die Zuführung eines Gas-Luft-
Gemischs dargestellt ist. In den Heizkammern befinden sich
Einbauten, die sog. Heizzüge bilden, in denen das Heizgas
auf serpentinenartigen Wegen nach oben steigt. Im 4. und 5.
Heizzug sind die Brenner installiert, dort beträgt die
Temperatur ca. 1100°C.
Der Ofen ist in einem Gebäude 4 mit Stützen 5 untergebracht,
die - von oben nach unten - eine Beschickungsbühne 6, eine
Meßbühne 7, eine Gebläsebühne 8 und eine Ofenbühne 9 tragen.
Die Beschickung erfolgt nach einem vorbestimmten Programm
und wird von einer Meßwarte aus überwacht.
Auf der Beschickungsbühne befinden sich in spiegelsymmetri
scher Anordnung zwei Misch- und Beschickungsvorrichtungen 10
und 11, mit denen das vorbereitete Gemisch in einen Bunker
12 eingebracht wird, der beispielhaft eine Fassungsvermögen
von 300 Tonnen hat. Unter dem Bunker 12 befindet sich ein
Vortrockner 13 mit im wesentlichen quaderförmigem Innenraum
mit einem Volumen von 236 m3 und dachförmigen Einbauten, die
als Abschwadendächer 14, Kreislaufdächer 15 und Druckdächer
16 dienen. Diese Einbauten erzwingen eine lockere Schüttung
des Einsatzgemischs, die für eine gute Entgasung vorteilhaft
ist. Die Temperatur im Vortrockner 13 liegt zwischen 130 und
180°C.
Das untere Ende des Vortrockners 13 mündet in zwei Abzugs
trichter 17 und 18, die über flexible Schächte 19 und 20
(Schläuche) zur Ofenbühne 9 führen und dort nebeneinander
entlang der waagrechten Querschnittsachse der Ofenkammer 2
in diese einmünden.
Einrichtungen zur Staubabscheidung (Siebstrecken) sind der
Einfachheit halber weggelassen.
Am oberen Ende der flexiblen Schächte 19 und 20 sind sog.
Schlauchschieber 21 und 22 mit einem pneumatischen Antrieb
23 angeordnet, durch die der Stoffstrom geregelt werden
kann. Der obere Bereich der Ofenkammer 2 ist über eine nicht
näher bezeichnete Abzugsleitung mit einem Teerabscheider 24
und mit einer Gassammelleitung 25 verbunden, die über eine
weitere Leitung 26 mit einer nur schematisch dargestellten
Gasreinigunganlage 27 verbunden ist. Von dieser führt wiede
rum eine Leitung 28 zur Gaszuführungseinrichtung 3. Die
wesentlichen Abschnitte der Gasreinigung sind weiter oben
abgehandelt worden.
Die heißen Abgase aus den Heizkammern führen über einen
Kamin 29 mit regelbaren Anteilen zu einem Gebläse 30 und/
oder zu einem Abzugsschacht 31 und von dort ins Freie. Das
Gebläse 30 fördert die heißen Abgase in den Vortrockner 13,
von dem sie - mit Wasserdampf angereichert - über einen
Abzugsschacht 32 ins Freie strömen.
In der Ofenkammer werden durch die Temperaturführung mehrere
Zonen gebildet, nämlich eine Endtrocknungszone 33, eine Vor
entgasungszone 34, eine Hauptentgasungszone 35 und eine
Nachentgasungszone 36. Am unteren Ende der Ofenkammer 2
befindet sich ein Kammerverschluß 37, der als Walzenver
schluß ausgebildet ist. Die intermittierende Ansteuerung des
Verschlusses erfolgt über einen pneumatischen Antrieb 38.
Unter dem Kammerverschluß 37 befindet sich ein Transportwa
gen 39 für das Gemisch aus Trägermedium und Klärschlamm-
Asche. Mittels dieses Transportwagens wird das noch heiße
Gemisch in einen Kühler transportiert, in dem trockenes
Inertgas im Kreislauf geführt wird. Die dabei abgegebene
Wärme kann zur Dampferzeugung benutzt werden. An die Stelle
des Transportwagens kann jedoch auch eine nicht gezeigte
Trennvorrichtung gesetzt werden, beispielsweise ein Zyklon
abscheider.
Die Temperatur steigt von der Ofenbühne 9 bis zur Nachent
gasungszone 36 von 220°C auf etwa 1100°C an.
Es wurde Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt von
50% angeliefert und granuliert.
Folgende Analysenwerte lagen vor:
Im Klärschlamm: | |
Schwefelgehalt:|0,53% | |
Organ. Chlor: | 0,35% |
PAK: | 205 mg/kg |
PCB: | 3,5 mg/kg |
Organ. Bestandteile: | 35% |
In einer Vorrichtung nach der Figur wurde mittels Gurtband
förderern ein Mischungsverhältnis 1 : 1 des granulierten Klär
schlamms zu Braunkohlebriketts H91 als Trägermedium herge
stellt und in den Bunker 12 gefördert. Im Vortrockner 13
wurde der vom Bunker 12 abgegebene Stoffstrom mit inertem
Gas (Heizgas) bei 155°C vorgetrocknet. Am Ausgang des Vor
trockners 13 besaß das Gemisch einen Wassergehalt von 1,5%.
In der Ofenkammer 2 wurden unter Luftabschluß am Ende der
vier Zonen 33 bis 36 Temperaturen von ca. 220°C, 465°C,
830°C und 1100°C eingestellt. Es wurde der übliche
Braunkohlekoks gebildet, dazu aber eine feinkörnige mit
Feinkoksanteilen versetzte Asche aus dem Klärschlamm.
In der Asche: | |
Aschegehalt:|27,5% | |
CaO: | 85% |
Eisen: | 75 g/kg |
Aluminium: | 65 g/kg |
Blei: | 50 mg/kg |
Cadmium: | 98 mg/kg |
Chlorid: | 2000 mg/kg |
Chlorid gesamt: | 4000 mg/kg |
Magnesium: | 750 g/kg |
Quecksilber: | 1,3 mg/kg |
Sulfat: | 750 mg/kg |
Zink: | 2750 mg/kg |
Das Produktionsgas wurde in der beschriebenen Weise gerei
nigt und als Heizmedium für die Ofenkammer 2 eingesetzt. Die
Verbrennungstemperatur wurde auf 1200°C eingestellt. Die
Abgase entsprachen hinsichtlich der chlorierten Kohlenwasser
stoffe im vollem Umfange den behördlichen Vorschriften.
Claims (17)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Klärschlamm durch Wasser
entzug und thermische Behandlung bis zur Zerstörung orga
nischer Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
zumindest weitgehend entwässerten und in Partikelform
übergeführten Klärschlamm ein gleichfalls in Partikelform
vorliegendes, vom Klärschlamm verschiedenes, im Bereich
der Behandlungstemperaturen festes Trägermedium zusetzt,
das Gemisch aus Klärschlamm und Trägermedium dem oberen
Bereich eines Vertikalkammerofens zuführt, das Gemisch im
Vertikalkammerofen unter zumindest weitgehendem Luftab
schluß allmählich auf Temperaturen von mindestens 900°C,
vorzugsweise von mindestens 1000°C, bis zur Veraschung
des Klärschlamms erhitzt, die hierbei freigesetzten Gase
und Dämpfe auffängt und einem Verbrennungsvorgang zuführt
und das Trägermedium mit der Asche des Klärschlamms aus
dem unteren Bereich des Vertikalkammerofens abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gemisch allmählich absinkend durch den Vertikalkammerofen
geführt wird und daß entlang der vertikalen Ofenachse ein
Temperaturgradient eingestellt wird, dessen höchster Wert
900°C, vorzugsweise 1000°C übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Vertikalkammerofen ein Braunkohlen-Kokereiofen
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Klärschlamm als Trägermedium Braunkohle zugesetzt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Klärschlamm als Trägermedium ein bei den Behandlungs
temperaturen inertes mineralisches Material zugesetzt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Klärschlamm als Trägermedium Braunkohlenkoks zuge
setzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Klärschlamm als Trägermedium Steinkohlenkoks zuge
setzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägermedium stückige Trägerkörper mit einer Körnung
zwischen 20 und 250 mm zugesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die aufgefangenen Gase und Dämpfe zur äußeren Beheizung
des Vertikalkammerofens verwendet werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei Verwendung von Trägermedium,
das bei den Behandlungstemperaturen selbst kein Brenngas
abgibt, den aufgefangenen Gasen und Dämpfen zur Behei
zung des Vertikalkammerofens fremdes Brenngas zusetzt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägermedium von der Asche des Klärschlamms abge
trennt und als Trägermedium wiederverwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Asche des Klärschlamms vom Trägermedium abgetrennt
und in der Zementindustrie dem üblichen Zementrohstoff
zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Asche des Klärschlamms und das aus Koks bestehende
Trägermedium gemeinsam der Weiterverwendung zugeführt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsverhältnis von Trägermedium zu Klärschlamm
zwischen 0,2 und 2,0, vorzugsweise zwischen 0,3 und 1,5,
gewählt wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Vertikalkammer
ofen (1) mit einem oberen Chargierbereich und einem
unteren Abzugsbereich sowie durch eine dem Chargier
bereich vorgeschaltete Mischvorrichtung (10, 11) für die
Mischung von Trägermedium und Klärschlamm.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischvorrichtung (10, 11) einen Gurtbandförderer
aufweist, auf dem auf das kontinuierlich zugeführte
partikelförmige Trägermedium kontinuierlich zugeführter
partikelförmiger Klärschlamm aufstreubar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abzugsbereich eine Trennvorrichtung für die
Trennung von veraschtem Klärschlamm und Trägermedium
nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4122246A DE4122246A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4122246A DE4122246A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4122246A1 true DE4122246A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=6435481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4122246A Withdrawn DE4122246A1 (de) | 1991-07-05 | 1991-07-05 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4122246A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4338927A1 (de) * | 1993-11-15 | 1995-05-18 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und Anlage zur thermischen Verwertung von Abfallstoffen |
-
1991
- 1991-07-05 DE DE4122246A patent/DE4122246A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4338927A1 (de) * | 1993-11-15 | 1995-05-18 | Kloeckner Humboldt Deutz Ag | Verfahren und Anlage zur thermischen Verwertung von Abfallstoffen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2702048C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Portlandzement | |
EP0126407B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von verwertbarem Gas aus Müll durch Pyrolyse und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens | |
DE2242012A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur gemeinsamen entsorgung von industrie- haushaltsmuell und klaerschlamm | |
DE2658778A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines brennstoffes | |
CH689111A5 (de) | Verfahren zur Demerkurisation. | |
DE3447079A1 (de) | Verfahren zur thermischen behandlung verunreinigter erde | |
DE4112593A1 (de) | Verfahren und anlage zum thermischen aufbereiten von mit organischen komponenten verunreinigten abfaellen, insbesondere von metallschrott | |
DE3347056A1 (de) | Verfahren zur aufbereitung von haus- und/oder hausmuellaehnlichem gewerbemuell zur herstellung eines brennstoffs, sowie verbrennungsofen | |
DE112012002496T5 (de) | Ein Verfahren zum Trocknen von Material und Trockner zur Verwendung in dem Verfahren | |
EP0185648A2 (de) | Verfahren zur Entsorgung von Klärschlamm aus einer biologischen Abwasserreinigungsanlage | |
DE3826520C2 (de) | ||
DD141056A5 (de) | Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung und verbrennung von kohle | |
WO2008083703A1 (de) | Verfahren zum trocknen von festen und/oder flüssigen abfallstoffen | |
DE2944989A1 (de) | Verfahren zum reinigen von pyrolysegasen | |
EP0728713B1 (de) | Verfahren zur Verwertung von Reststoffen bei der Zementherstellung | |
DE202007016423U1 (de) | Anlage zur thermischen Behandlung von Abfallstoffen | |
DE4122246A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von klaerschlamm | |
DE4442100A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Aufbereitung von Klärschlamm zu einer Rohmehlkomponente für die Zementherstellung | |
DE4435379C1 (de) | Verfahren zur Aufbereitung von mit organischen und/oder schwermetallhaltigen Verbindungen kontaminierten Schlämmen | |
DE2637564C3 (de) | Verfahren und Schrägkammerofen zum Verkoken fließfähigen kohlenstoffhaltigen Gutes | |
DE3933576C1 (en) | Extruding industrial sludge into pellets - increasing dry material content to over 70 per-cent, expelling water | |
DE4118783A1 (de) | Verfahren und anlage zum behandeln von schlamm- und presskuchen | |
DD282023A5 (de) | Verfahren und anlage zur rueckgewinnung von verwertbarem gas aus muell durch pyrolyse | |
DE3433238C1 (de) | Verfahren zur Wirbelschichtvergasung vom Müll zusammen mit anderen Brennstoffen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE19632451C1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Explosivstoffe und/oder Munitionsteile enthaltendem Erdreich sowie Verwendung von erhaltenen Preßformlingen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |