DE4116608A1 - Vorrichtung zur automatischen steuerung der spontanatmungsunterstuetzung - Google Patents

Vorrichtung zur automatischen steuerung der spontanatmungsunterstuetzung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen Steuerung der Spontanatmungsunterstützung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Problemstellung und Stand der Technik
Nach großen chirurgischen Eingriffen, bei traumatisch hervorgerufenen oder durch bestimmte Grunderkrankungen bedingten Beeinträchtigungen der Lungenventilation werden die Patienten im allgemeinen einer sogenannten Respiratortherapie unterzogen. Der erste Abschnitt dieser Behandlung umfaßt die maschinelle Beatmung, die ausschließlich durch die geräteseitigen Einstellungen am Respirator bestimmt ist und somit ohne aktive Beteiligung des Patienten ausgeführt wird. Der zweite Abschnitt der Respiratortherapie dient der nach längeren Beatmungszeiten erforderlichen Umstellung der Ventilation von der Beatmung auf die Spontanatmung (= Eigenatmung) des Patienten, wozu heute eine ganze Reihe von Verfahrensschritten (Weaningverfahren) zur Verfügung stehen.
Nachfolgend wird der Stand der Technik anhand der Fig. 3 bis 8 näher erläutert.
Das zentrale Problem aller Weaningverfahren besteht darin, daß der Patient bzw. die Atemwege des Patienten, wie in Fig. 3 näher dargestellt, luftdicht mit dem Respirator verbunden werden müssen. In Fig. 3 ist hierfür mit Bezugszeichen 1 der Mundraum, mit Bezugszeichen 2 der Nasenraum und mit Bezugszeichen 3 die Speiseröhre gezeigt. Die Trachea ist mit Bezugszeichen 4 gezeigt.
Zur Verbindung der Atemwege mit dem Respirator werden üblicherweise eine orale (Fig. 4) oder eine nasale (Fig. 5) Intubation oder gemäß der Darstellung in Fig. 6 eine Tracheotomie, d. h. ein unmittelbarer Eingang in die Trachea, eingesetzt. Die Wirkungsweisen dieser drei Verfahren sind - wie dies auch aus den Fig. 3 bis 6 hervorgeht - im Prinzip die gleichen, da in die zur Verfügung stehenden großvolumigen Atemwege mit Trachealdurchmesser von 2 bis 2,5 cm ein sogenannter Endotrachealtubus 5 mit einem Durchmesser von etwa 0,6 bis 0,8 cm eingesetzt wird. Am unteren Ende des Endotrachealtubus 5 befindet sich ein aufblasbarer Ballon 6, der zur Abdichtung der unteren Atemwege gegenüber der Atmosphäre dient. Dies schützt den Patienten einerseits gegen das äußerst gefährliche Eindringen von Magensaft in die Atemwege und verhindert gleichzeitig unerwünschte Gasverluste während der Respiratortherapie.
Diesem Vorteil des Endotrachealtubus 5 steht als Nachteil der gegenüber den physiologischen Atemwegen gemäß Fig. 3 erheblich höhere Reibungsdruckverlust gegenüber. Dieser Reibungsdruckverlust ist für verschiedene Atmungen in den Fig. 7a bis 7c sowie in Fig. 8 als Diagramm dargestellt. Dabei zeigt Fig. 7a den Druckverlauf bei der Spontanatmung ohne Tubus und Fig. 7b den Druckverlauf bei der Spontanatmung mit Endotrachealtubus 5. Dabei ist unterhalb der jeweiligen Figurendarstellung ein Druck-Zeit-Diagramm (P/t-Diagramm) dargestellt, mit der Einatmungsphase I unterhalb der Zeit-Achse t und der Ausatmungsphase II oberhalb der Zeit-Achse t. Mit PU ist der Umgebungsdruck, mit PY der Druck im Y-Stück zum Respirator gekennzeichnet. PT (gestrichelte Kurve) gibt den intratrachealen Druck an, der gemäß der Kurvendarstellung um ca. +/- 2 mbar schwankt. Die Einatmungsphase I und die Ausatmungsphase II wird durch die Linie 8 getrennt.
Diese Druckverhältnisse ändern sich drastisch bei der Darstellung des Druckverlaufs bei der Spontanatmung mit einem Tubus gemäß Fig. 7b. Hier ist ein Überdruck bzw. Unterdruck im Y-Stück 7 vorgesehen, der mit PY gekennzeichnet ist. Der intratracheale Druck PT ist in der graphischen Darstellung gestrichelt, der Druck im Y- Stück als durchgezeichnete Linie in der Einatmungsphase I und in der Ausatmungsphase II eingezeichnet. Dabei ist die Druckdifferenz ΔP flußabhängig, wie dies aus Fig. 8 erkennbar ist. Grundsätzlich ist die Druckdifferenz ΔP mit Tubus wesentlich größer als ohne einen Tubus gemäß Darstellung in Fig. 7a.
Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, daß dem durch die Grunderkrankung ohnehin geschwächten Patienten eine wesentlich erhöhte Atemleistung abverlangt wird. Da der Patient jedoch häufig nicht in der Lage ist, diese vermehrte Atemleistung zu erbringen, führt die derzeitige Durchführung des Weanings zu unvermeidbaren Belastungen des Patienten.
Eine Verbesserung dieses Weaningverfahrens wurde gegen Ende der 70er Jahre durch die sogenannte assistierte oder druckunterstützte Spontanatmung in die Respiratortherapie eingefügt. Dies ist näher in Fig. 7c dargestellt. Diese Figur zeigt den Druckverlauf bei der assistierten Spontanatmung, wobei wiederum mit PY der Druck im Y- Stück 7 und mit PT der Intratrachealdruck gezeigt ist. Die Trennlinie zwischen Einatmungsphase I und Ausatmungsphase II ist mit Bezugszeichen 8 gekennzeichnet.
Das Prinzip dieser in Fig. 7c dargestellten Spontanatmungsform besteht darin, daß der Patient durch eine spontane Einatmung (Inspiration) einen Unterdruck unter das vorgegebene endexspiratorische Druckniveau erzeugt. Dieser wird durch die sogenannte Triggereinrichtung (Schwellwertschalter) erfaßt und löst - über den Schwellwertschalter - im Respirator eine Gaslieferung in der Form aus, daß am Y-Stück 7 der durch den Anwender fest eingestellte Unterstützungsdruck PY bis zum Umschalten auf Ausatmung (Exspirationsphase II) aufrechterhalten wird. PY kann hierbei einen Wert von 10 bis 20 mbar einnehmen. Mit Bezugszeichen 9 ist der Umschaltpunkt zwischen Einatmungs- und Ausatmungsphase gezeigt.
Trotz erheblicher Verbesserung gegenüber früheren Verfahren weist jedoch die assistierte Spontanatmung nach wie vor folgende erhebliche Nachteile auf:
  • 1. Zur Erzeugung des Unterdrucks, der über die Triggereinrichtung den Aufbau des fest eingestellten Unterdrucks auslöst, muß der Patient unter Überwindung des Reibungsdruckverlustes des Endotrachealtubus evakuieren, wodurch ein unverzügliches Ansprechen der Triggereinrichtung verhindert wird.
  • 2. Der Aufbau des Unterstützungsdrucks erfolgt nach der Antriggerung bis zum fest eingestellten Druckwert am Y- Stück 7, wodurch die eigentlich notwendige Anpassung an die vom jeweiligen Gasfluß abhängigen Druckverluste (siehe hierzu Fig. 8) nicht beachtet wird. Dies führt in der Regel dazu, daß abhängig von dem durch die Einatmung des Patienten erzeugten Gasflusses abwechselnd eine Über- oder Unterkompensation des im Endotrachealtubus auftretenden Druckverlustes hingenommen werden muß.
  • 3. Durch den Aufbau des positiven Unterstützungsdrucks am Y-Stück 7 des Respirators kommt es in jedem Fall - auch ohne eine nach der Druckauslösung fortbestehende Eigenatmung - zu einem Gasfluß in die Lunge des Patienten bis hin zu einem Druckausgleich zwischen dem positiven Atemwegsdruck am Y-Stück 7 und dem in der Lunge. Dieser Gasabfluß bzw. Druckausgleich entspricht im Prinzip aber einer durch den Patienten ausgelösten Beatmung und steht im krassen Widerspruch zur eigentlichen Zweckbestimmung der assistierten Spontanatmung, nämlich der Mithilfe des Respirators bei Eigenatmung des Patienten.
  • 4. Ein weiteres Problem der herkömmlichen Ausführung der assistierten Spontanatmung besteht in der Festlegung des Umschaltkriteriums von der Inspiration auf die Exspiration, d. h. wie erkennt der Respirator den Beginn der spontanen Ausatmung durch den Patienten. Üblicherweise wird dieses Umschaltkriterium so festgelegt, daß der Patient durch seine Ausatmung den Druck im gesamten System (Atemwege und Schlauchsystem) so anheben muß, daß der Atemwegsdruck das Umschaltkriterium, nämlich den eingestellten Unterstützungsdruck + 1 bis 2 mbar, überschreitet, wodurch der Respirator dann auf Exspiration umgeschaltet wird. Für den Patienten ergibt sich hieraus eine Verzögerung und eine Erschwerung der Ausatmungsphase.
Vorteile der Erfindung:
Das Ziel jeder Verbesserung der Atemgaslieferung für den an einem Respirator spontan atmenden Patienten muß daher die Vermeidung der vorgenannten Nachteile, nämlich
  • - verzögertes Ansprechverhalten der Triggereinrichtung
  • - nicht an den Gasfluß adaptierter Druckaufbau
  • - Möglichkeit des unbemerkten Übergangs zur Beatmung und
  • - verspätete Umschaltung auf Exspiration sein. Diese Nachteile werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt.
Zur Lösung der geschilderten Problematik bietet sich an, den Atemwegsdruck - unter Umgehung der hochdynamischen Strömungsvorgänge im Endotrachealtubus - direkt in den unteren Atemwegen über eine geeignete Druckmeßvorrichtung zu erfassen und diese zur Steuerung bzw. zur Regelung der Gaslieferung und der Druckunterstützung durch den Respirator zu verwenden.
In den Fig. 1 und 2 wird eine solche Anordnung dargestellt. In der nachfolgenden Beschreibung wird eine solche Anordnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung der intertrachealen Druckmessung,
Fig. 2 den Druckverlauf bei der Spontanatmung mit automatisierter Druckunterstützung gemäß Vorgang in Fig. 1.
In Fig. 1 ist mit Bezugszeichen 10 der Kopf des Patienten gezeigt, an welchem eine orale Intubation vorgenommen wird. Über das Y-Stück 7 ist ein nicht näher dargestellter Respirator an einen Endotrachealtubus 5 angeschlossen. Der Tubus 5 weist im unteren Trachealbereich 23 einen über die Leitung 25 mittels des Ansatzstückes 24 aufblasbaren Ballon 6 auf, der den Tubus 5 gegenüber der Trachea 4 abdichtet. Der Tubuseingang ist mit Bezugszeichen 11 gekennzeichnet. Das Ende des Tubus 5 im unteren Bereich 26 der Trachea 4 ist mit Bezugszeichen 12 gezeigt. Eine Druckmeßeinrichtung 13 am Y-Stück 7 bzw. am Respirator dient zur Erfassung des Drucks PY.
Zusätzlich zum Endotrachealtubus 5 sind eine oder zwei Druckmeßleitungen 14, 15 vorgesehen, die sich beispielsweise als Druckmeßleitung 14 innerhalb des Tubus 5 und/oder als Druckmeßleitung 15 außerhalb des Tubus 5 befinden. Die Druckmeßleitungen 14, 15 sind mit einem Druckmeßgerät 16 verbunden, welches den Trachealdruck im unteren Teil 26 der Trachea 4 mißt. Mit Bezugszeichen 17 kann eine weitere oder eine alternative Druckmeßleitung vorgesehen sein, die aufgrund einer Tracheotomie, d. h. unmittelbar von außen, in die Trachea 4 zur Druckerfassung eingebracht ist. Mit Bezugszeichen 18 ist die Speiseröhre, mit Bezugszeichen 19 die Tracheawand in Fig. 1 dargestellt. Eine zusätzliche Meßvorrichtung 20 (Ösophagussonde) ist in der Speiseröhre 18 angeordnet. Mit Bezugszeichen 21 ist der Gasfluß vom Respirator, mit Bezugszeichen 22 der Gasfluß zum Respirator gekennzeichnet.
Wird der intratracheale Atemwegsdruck PT - wie in Fig. 8 dargestellt - mittels einer geeigneten Meßeinrichtung 16, 16′ unterhalb der Tubusspitze 12 gemessen, so ergibt sich als Vorteil eine im Vergleich zur bisherigen Druckmessung im Respirator wesentliche Erhöhung der Ansprechgeschwindigkeit der Triggereinrichtung im Respirator. Dies ist in Fig. 2 im Kurvendiagramm dargestellt. Der Patient muß zwar in prinzipiell gleicher Weise einen Unterdruck unter das endexspiratorische Druckniveau zur Auslösung der Gaslieferung durch den Respirator erzeugen. Der wesentliche Unterschied zur bekannten Druckmessung besteht aber darin, daß dieser Unterdruck lediglich im unteren Teil 26 der Trachea 4 erreicht werden muß. Dies bedeutet, daß die ansonsten notwendige Evakuierung des Schlauchsystems zwischen dem Y- Stück 7 und dem Respirator und die Erzeugung des dynamischen Druckabfalls längs des Endotrachealtubus 5 entfällt. Als Vorteile für den Patienten ergeben sich hieraus eine schnellere Auslösung der Gaslieferung und eine Verringerung der Atemleistung.
Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Meßeinrichtung besteht darin, daß am Y-Stück 7 ein Atemwegsdruck aufgebaut wird, der den flußabhängigen Reibungsdruckverlust (siehe Fig. 8) des Endotrachealtubus 5 kompensiert, d. h. die Höhe der Druckunterstützung wird Atemzug für Atemzug an den jeweils vom Patienten erzeugten Gasfluß angepaßt. Hierdurch entfällt der ständige Wechsel zwischen der Über- und Unterkompensation, wie er bei der bisherigen starren Einstellung der Höhe des Unterstützungsdruckes hingenommen werden muß. Die flußabhängige Kompensation beruht darauf, daß der Respirator versucht, das am Respirator vorgewählte intratracheale Druckniveau während einer spontanen Inspiration aufrechtzuerhalten. Regeltechnisch gesehen, gelingt die Aufrechterhaltung des Intratrachealdrucks aber nur dann, wenn der Respirator über den Tubus die Gasmenge liefert, die der Patient durch seine Spontanatmung aus der Trachea in die Lunge hinein abzieht. Die Lieferung der geforderten Gasmenge bei vorgegebenem Intratrachealdruck gelingt dem Respirator wiederum nur, wenn am Y-Stück ein Überdruck aufgebaut wird, der dem flußbedingten Reibungsdruckverlust des Tubus entspricht.
Die geschilderte Regelung der Gaslieferung bei vorgegebenem Intratrachealdruck hat den weiteren Vorteil, daß der Überdruckaufbau am Y-Stück 7 nur dann stattfindet, wenn der Patient eine aktive Spontanatmung zeigt. Hierdurch wird im Gegensatz zur bekannten Ausführung der assistierten Spontanatmung, wo der Unterstützungsdruck auf jeden Fall aufgebaut wird, der unbemerkte Übergang von der assistierten Spontanatmung auf eine Beatmung ohne Patientenbeteiligung verhindert.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, daß bei der hier vorgeschlagenen Meßeinrichtung ein anderes Kriterium für die Umsteuerung von der Inspiration auf die Exspiration verwendet werden kann. Bei der bekannten Ausführung muß der Patient durch seine Ausatmung am Y- Stück einen Druck erzeugen, der um 1 bis 2 mbar über dem eingestellten Unterstützungsdruck liegt. Da dieser Druck entgegen dem Reibungsdruckverlust des Tubus erzeugt werden muß, erfordert das bislang eingesetzte Umschaltkriterium weit überhöhte intratracheale Atemwegsdrucke. Bei der hier vorgeschlagenen Regelung wird als Umschaltkriterium das gewünschte endexspiratorische Druckniveau plus 1 bis 2 mbar herangezogen, so daß eine geringfügige Ausatmung des Patienten auch eine sofortige Umschaltung des Respirators zur Folge hat. Das Verhältnis der vom Patienten zu erzeugenden Umschaltdrucke beträgt bei Standardeinstellung der konstanten Druckunterstützung etwa 1/10 bis 1/15. Für den Patienten ergeben sich aus den vorgeschlagenen Umsteuerkriterien in Verbindung mit der intratrachealen Druckmessung die Vorteile, einer weniger anstrengenden und schnelleren Umschaltung des Respirators von Inspiration auf Exspiration.
Da die Meßleitung 14 bis 17 nach dem Einsetzen in die Trachea 4 einer Beobachtung und einer einfachen Funktionskontrolle entzogen ist, muß die gesamte Meßkette bzw. Meßeinrichtung so ausgeführt werden, daß im Fehlerfall, etwa bei Verstopfung durch Blut und/oder Sekret oder bei Abknickungen der Meßleitung, eine sichere Funktion der Gaslieferung an den Patienten dennoch gewährleistet ist. Als mögliche Sicherheitseinrichtungen, die sowohl einzeln als auch in ihrer Kombination angewendet werden können, bieten sich an:
  • - eine zusätzliche Druckmeßeinrichtung 13 am Y-Stück
  • - eine indirekte Messung des Intratrachealdruckes über die sogenannte Ösophagussonde 20 und
  • - eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Spülung der Druckmeßleitung 14, 15.
Dies wird wie folgt beschrieben:
Eine sichere Erfassung des einwandfreien Funktionszustandes der intratrachealen Druckmeßeinrichtung gelingt insbesondere über eine Messung des Druckes am Y- Stück mittels der Meßeinrichtung 13. Dadurch, daß bei nicht durchströmtem Tubus die am Y-Stück 7 und intratracheal gemessenen Drücke identisch sein müssen, wogegen bei vorhandener Gasströmung durch den Tubus charakteristische Differenzen zwischen den beiden Druckmeßstellen 11 und 12 auftreten, die zusätzlich erfaßt und ausgewertet werden können.
Als weitere Möglichkeit bietet sich die Verwendung einer sogenannten Ösophagussonde 20 an, da die hintere elastische Trachealwand 19 und die ebenfalls elastische Speiseröhre 18 die intratrachealen Druckschwankungen auf den Ballon der Ösophagussonde 20 gut übertragen und dadurch indirekt meßbar machen. Die Validierung der direkt gemessenen intratrachealen Drücke erfolgt dann durch Vergleich mit den gemessenen Ösophagusdrücken und unter Umständen mit den am Y-Stück 7 ermittelten Druckwerten.
Die Aufrechterhaltung bzw. die Wiederherstellung einer einwandfreien Funktion der Meßleitung 14, 15 gelingt auch durch eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Spülung der Meßleitung. Bei Anwendung einer kontinuierlichen Spülung kann die Verfälschung der intratracheal gemessenen Druckwerte durch eine Kalibrierung egalisiert werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung der oralen Intubation mit einer Meß- und Regeleinrichtung, wie sie in Fig. 1 dargestellt und beschrieben ist, zeigt im unteren Bild einen Druckverlauf bei der Spontanatmung mit automatisierter Druckunterstützung, d. h. insbesondere mit der intratrachealen Druckmessung zur Kompensierung der Druckverluste. Dabei wird die Druckdifferenz ΔP zwischen dem in dem Diagramm dargestellten Druck im Y-Stück PY und dem Druck in der Trachea PT aufgrund der intratrachealen Druckmeßeinrichtung gasflußabhängig geregelt. Der Verlauf des Intratrachealdrucks PT entspricht aufgrund der Regelung nahezu demjenigen, wie er in der Abbildung 7a für einen Druckverlauf bei der Spontanatmung ohne jeglichen Tubus gezeigt ist. Dabei schwankt der Intratrachealdruck in der Größenordnung von ca. +/- 2 mbar. Der Patient kann demnach in seiner Spontanatmung derart verfahren, als wenn kein Tubus vorhanden wäre. Insbesondere zeigt die Kurvendarstellung gemäß Fig. 2 nach der Erfindung eine deutliche Verbesserung gegenüber der Kurvendarstellung in Fig. 7b nach dem Stand der Technik.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung wird demnach der eigentlich interessierende intratracheale Atemwegsdruck direkt ermittelt und zur Regelung der Gaslieferung des Patienten herangezogen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen des Erfindungsgedankens.

Claims (7)

1. Vorrichtung zur automatischen Regelung der Spontanatmungsunterstützung am Respirator einer Beatmungsmaschine, mit einem Endotrachealtubus (5) mit eingangsseitigem, als Y-Stück (7) ausgebildeten Adapterstück zum Anschluß einer Inspirations- (21) bzw. Exspirationsleitung (22) an einen Respirator, wobei der Tubus (5) bis in die untere Hälfte der Trachea (4) reicht und wobei in der Inspirationsphase eine Atemwegsdruckmessung zur Regelung der Gaslieferung des Respirators vorgesehen ist und wobei weiterhin zur Kompensation der Reibungsdruckverluste des Gases im Tubus (5) ein vom Respirator erzeugter Überdruck PY am Y-Stück (7) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur automatischen Kompensation des Reibungsdruckverlustes des Endotrachealtubus (5) im unteren Trachealbereich (26) eine Druckmeßleitung (14, 15, 17) endet, die nach außen geführt ist und zur Messung des intratrachealen Atemwegsdruckes PT dient, wobei der erforderliche Überdruck PY am Y- Stück (7) in Abhängigkeit des vom Patienten bei seiner Spontanatmung erzeugten Gasflusses bzw. vom gewünschten oder erforderlichen Lungendruckniveau mittels des Respirators derart einstellbar ist, daß der am Tubusende (12) (Druckmeßstelle) gewünschte Atemwegsdruck PT sich einstellt und daß bei fehlender Spontanatmung des Patienten kein Überdruck im Y-Stück erzeugt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der am Tubusende (12) gemessene Atemwegsdruck über eine Druckmeßleitung (14, 15, 17) einem Druckmeßgerät (16) zuführbar ist und daß der gemessene Druck die Gaslieferung über eine Triggereinrichtung (Schwellwertschaltung) auslöst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Atemwegsdruckmessung einem Druckmeßgerät (16) zuführbar ist und eine an den Patienten angepaßte Gaslieferung über den Respirator auslöst.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Tubuseingangsbereich (11) bzw. im Respirator eine Druckmeßeinrichtung (13) des dortigen Atemwegsdruckes PY vorgesehen ist, die über eine Differenzschaltung mit der Trachealdruckmeßeinrichtung (16) verbunden ist und daß die während der einzelnen Atmungs- und Beatmungsphasen definierte Druckdifferenz ΔP = PY-PT bzw. PT-PY erfaßbar ist, wobei Fehlfunktionen, ausgelöst durch Verstopfung, Abknickung, Verschluß o. dgl., erfaßbar sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherstellung oder zur Wiederherstellung eines freien Durchganges der Meßleitung (14, 15, 17) bzw. zur Vermeidung einer Verstopfung, Abknickung, Verschluß o. dgl. der Meßleitung (14, 15, 17) eine konstante oder intermettierende Gasspülung in der Druckmeßleitung (14, 15, 17) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Druckdifferenzmessung ΔP zwischen Tubusende (12) und Tubusanfang (11) eine Verstopfung, Abknickung, Verschluß o. dgl. des Tubus (5) erfaßbar ist und daß der Tubus (5) mit einer Absaugvorrichtung zur Störungsbeseitigung verbindbar ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der Intratrachealdruckmessung PT oder anstelle dieser Messung in die Speiseröhre (18) eine ballonartige Meßvorrichtung (20) (Ösophagussonde) einführbar ist, die ein Anliegen der Speiseröhre (18) an der elastischen Trachealwand (19) bewirkt und daß Druckschwankungen in der Trachealröhre (4) zu einer Ausdehnung oder Kompression der Trachea (Luftröhre) (4) führt, die von der Meßvorrichtung (20) erfaßbar sind.
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