DE4115008C2 - Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zum Steuern einer solchen - Google Patents
Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zum Steuern einer solchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mehrzylindrige Verbrennungs
kraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und ein Verfahren zum Steuern der Zylinderabschaltung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 4.
Eine Verbrennungskraftmaschine der eingangs genannten Art
ist in der DE 35 23 531 C2 beschrieben. Bei der bekannten
Verbrennungskraftmaschine hat jeder Zylinder vier Venti
le. Jeweils zwei Ventile werden von einer Nockenwelle
über Kipphebel betätigt. Für ein Einlaßventil und ein
Auslaßventil sind die Kipphebel über jeweils eine schalt
bare Kupplung mit einem Betätigungsnocken verbunden. Da
durch wird es möglich, zwei Kipphebel pro Zylinder still
zusetzen.
In der genannten DE 35 23 531 C2 ist angeführt, daß durch
die Auskuppelbarkeit der Kipphebel der Betrieb des Ein
laß- oder Auslaßventils unterbrochen werden soll. Bei
niedrigen Drehzahlen werden auf diese Weise pro Zylinder
ein Einlaßventil und ein Auslaßventil abgeschaltet. Das
ergibt im Teillastgebiet eine höhere Ladungsgeschwindig
keit beim Einströmen durch nur ein geöffnetes Einlaßven
til, was für das Arbeiten der Verbrennungskraftmaschine
vorteilhafter ist.
Der Aufwand zum Abschalten einzelner Ventile ist bei der
bekannten Verbrennungskraftmaschine relativ hoch, da pro
Ventil eine Kopplungseinrichtung erforderlich wird. Da
die Kipphebel im ausgekuppelten Zustand zwangsläufig in
diejenige Stellung schwenken können, in der das dazugehö
rige Ventil geschlossen ist, können bei der bekannten
Verbrennungskraftmaschine durch die Kopplungseinrichtung
keine Ventile offengehalten werden. Deshalb ist eine Zy
linderabschaltung nicht möglich.
Die DE 33 13 437 C2 beschreibt auch schon eine mehrzylind
rige Verbrennungskraftmaschine, bei der hydraulische
Spielnachstelleinrichtungen so ausgebildet sind, daß mit
tels eines Magnetantriebes ihre Starrheit vorübergehend
aufgehoben werden kann, so daß die Nockenwelle die Kipp
hebel betätigen können, ohne daß es zu einer Ventilbetä
tigung kommt. Die Ventile eines Zylinders oder mehrerer
Zylinder verbleiben auf diese Weise geschlossen, so daß
diese Zylinder nicht arbeiten. Dadurch kann man für die
übrigen Zylinder ein Arbeiten in einem ungünstigen Teil
lastbereich vermeiden, jedoch leidet der Wirkungsgrad der
Verbrennungskraftmaschine dadurch, daß in den abgeschal
teten Zylinder Luft komprimiert wird.
Wie zum Beispiel die JP 60-153411 (A) zeigt, ist es bei
Verbrennungskraftmaschinen mit zwei Nockenwellen, die
beide jeweils ein Einlaßventil betätigen, auch schon be
kannt, die Winkelbeziehung einer Nockenwelle gegenüber
der anderen variabel zu machen und damit das eine von
zwei Einlaßventilen gegenüber dem anderen variabel zu
steuern. Ein Abschalten einzelner Zylinder ist bei der
Verbrennungskraftmaschine nach dieser Schrift jedoch
nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine mehrzy
lindrige Verbrennungskraftmaschine der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß auf möglichst einfache Weise ein
Abschalten einzelner Zylinder möglich ist. Weiterhin soll
ein Verfahren zum Steuern der Zylinderabschaltung einer
solchen Verbrennungskraftmaschine entwickelt werden.
Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in
den Patentansprüchen 1 und 4 gelöst.
Durch eine solche, mit geringem Aufwand zu verwirklichen
de Ausbildung einer Verbrennungskraftmaschine kann man
einzelne Zylinder sehr einfach stillsetzen, indem die je
weils ein zusätzliches Ventil jedes Zylinders betätigende
Nockenwelle in solchen Winkelstellungen stillgesetzt
wird, in der ein von ihr betätigtes Ventil oder mehrere
offenbleiben. Wenn es sich bei den Ventilen um Auslaßven
tile handelt, dann kann man durch Offenhalten dieser Ven
tile erreichen, daß der jeweilige Kolben im Zylinder frei
ohne Kompressionsarbeit arbeiten kann. Abgesehen hiervon
ermöglicht es die erfindungsgemäße Schaltkupplung auch
andere Steuercharakteristiken der Verbrennungskraftma
schine zu verwirklichen.
Das Stillsetzen einzelner Zylinder ist besonders einfach
möglich, wenn eine erste Nockenwelle zum Betätigen je
weils zumindest eines Einlaßventils und eines Auslaßven
tils pro Zylinder und die über die Schaltkupplung ange
triebene zweite Nockenwelle zum Betätigen eines weiteren
Auslaßventils pro Zylinder vorgesehen und die Schaltkupp
lung mit einer Steuereinrichtung zum Unterbrechen der
Kraftstoff zufuhr zu den durch Offenbleiben eines Auslaß
ventils aufgrund der nach dem Öffnen der Schaltkupplung
stillstehenden zweiten Nockenwelle deaktivierten Zylin
dern versehen ist.
Bei einer vierzylindrigen Verbrennungskraftmaschine kann
man auf diese Weise je nach Stellung der Nockenwellen im
ausgekuppelten Zustand einen oder zwei Zylinder abschal
ten. Hierdurch wird sowohl beim Ottomotor als auch beim
Dieselmotor das Verhältnis von Reibleistung zur Nutzlei
stung günstiger. Insbesondere beim Ottomotor ergibt sich
im Bereich niedriger Motorbelastung ein höherer Wirkungs
grad durch ein höheres effektives Verdichtungsverhältnis
(Quantitätsregelung) und geringere Ladungswechselverlu
ste. Voraussetzung ist, daß die einzelnen Zylinder eine
individuelle Gemischbildung (z. B. Multi-Point-Einsprit
zung) besitzen, die es gestattet, die Kraftstoffzufuhr zu
den deaktiven Zylindern zu unterbinden.
Statt einzelne Zylinder durch Offenlassen jeweils eines
Auslaßventils zu deaktivieren, kann man alternativ auch
jeweils ein zusätzliches Einlaßventil offenhalten. Eine
solche Verbrennungskraftmaschine zeichnet sich dadurch
aus, daß die erste Nockenwelle zum Betätigen eines oder
mehrerer Auslaßventile und eines Einlaßventils und die
zweite, mittels der Schaltkupplung auskuppelbare Nocken
welle zum Betätigen eines zweiten Einlaßventils pro Zy
linder angeordnet und die Schaltkupplung mit einer Steu
ereinrichtung zum Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr zu
den durch Offenbleiben eines Einlaßventils aufgrund der
nach dem Öffnen der Schaltkupplung stillstehenden zweiten
Nockenwelle deaktivierten Zylindern versehen ist.
Durch das Offenhalten eines Einlaßventils tritt bei deak
tiviertem Zylinder ein Rückschieben der angesaugten Luft
masse in den Ansaugtrakt ein. Durch eine geeignete Strö
mungsführung (zum Beispiel Rückschlagventile) dieser vor
verdichteten Luftsäule lassen sich die aktiven Zylinder
einheiten mit einem höheren Luftaufwand betreiben.
Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines
Verfahrens zum Steuern einer mehrzylindrigen Verbren
nungskraftmaschine, deren Zylinder zumindest drei Ventile
aufweisen und welche zur Betätigung der Ventile zwei über
die Kurbelwelle angetriebene Nockenwellen hat und bei der
eine Schaltkupplung zum Abschalten einer Ventilbetätigung
vorgesehen ist, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eine Nockenwelle ausschließlich zur Betätigung eines zu
sätzlichen Ventils pro Zylinder verwendet und in defi
nierten Winkellagen stillgesetzt wird.
Durch eine solche Verfahrensweise kann man einzelne Zy
linder sehr einfach stillsetzen, indem die jeweils ein
zusätzliches Ventil jedes Zylinders betätigende Nocken
welle in solchen Winkelstellungen stillgesetzt wird, in
der ein von ihr betätigtes Ventil oder mehrere offen
bleiben. Wenn es sich bei den Ventilen um Auslaßventile
handelt, dann kann man durch Offenhalten dieser Ventile
erreichen, daß der jeweilige Kolben im Zylinder frei ohne
Kompressionsarbeit arbeiten kann. Abgesehen hiervon wird
es durch das Stillsetzen einer Nockenwelle möglich, un
terschiedliche Steuercharakteristiken der Verbrennungs
kraftmaschine zu verwirklichen.
Mit sehr geringem Aufwand läßt sich ein freier Kolbenlauf
in den abgeschalteten Zylindern erreichen, wenn die
stillsetzbare Nockenwelle ausschließlich jeweils ein zu
sätzliches Auslaßventil pro Zylinder betätigt und diese
Nockenwelle bei solchen Kurbelwellen-Winkellagen stillge
setzt wird, in der eine unterschiedliche Anzahl Zylinder
durch Offenbleiben eines Auslaßventils deaktiviert sind.
Eine alternative Möglichkeit zum Stillsetzen einzelner
Zylinder besteht darin, daß mit der stillsetzbaren Noc
kenwelle ausschließlich jeweils ein zusätzliches Einlaß
ventil pro Zylinder betätigt wird und diese Nockenwelle
bei solchen Kurbelwellen-Winkellagen stillgesetzt wird,
in der eine unterschiedliche Anzahl Zylinder durch Offen
bleiben des zweiten Einlaßventiles deaktiviert wird.
Ein solches Verfahren hat den Vorteil, daß die Kolben der
stillgesetzten Zylinder angesaugte Ladung zurück in den
Ansaugtrakt zu schieben vermögen. Durch eine geeignete
Strömungsführung dieser vorverdichteten Luftsäule lassen
sich hierdurch die aktiven Zylindereinheiten mit einem
höheren Luftaufwand betreiben.
Im Bereich hoher Drehzahlen kann man die Zeiten bis zum
Einlaßschluß verlängern und dadurch eine verbesserte Zy
linderfüllung erreichen, wenn nach einem Auskuppeln der
stillsetzbaren Nockenwelle diese so wiedereingekuppelt wird,
daß sie der anderen Nockenwelle phasenverschoben nach
läuft.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung wird nachfolgend auf die Zeich
nung Bezug genommen. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Schnitt durch einen die Erfindung
betreffenden Bereich einer erfindungsgemä-
ßen Verbrennungskraftmaschine,
ßen Verbrennungskraftmaschine,
Fig. 2 den Öffnungsverlauf eines zusätzlichen
Auslaßventiles einer vierzylindrigen Ver
brennungskraftmaschine nach der Erfindung
für alle vier Zylinder über die Winkellage
der Kurbelwelle,
Fig. 3 die Stellung der zusätzlichen Auslaßven
tile bei einer Kurbelwellenlage von 360°,
Fig. 4 die Stellung der zusätzlichen Auslaßven
tile bei einer Kurbelwellenlage von 420°,
Fig. 5 einen Schnitt durch einen die Erfindung
betreffenden Bereich einer zweiten Ausfüh
rungsform einer Verbrennungskraftmaschine
nach der Erfindung,
Fig. 6 den Öffnungsverlauf eines zusätzlichen
Einlaßventiles einer vierzylindrigen Ver
brennungskraftmaschine nach der Erfindung
für alle vier Zylinder über die Winkellage
der Kurbelwelle,
Fig. 7 die Stellung der zusätzlichen Auslaßven
tile bei einer Kurbelwellenlage von 360°,
Fig. 8 die Stellung der zusätzlichen Auslaßven
tile bei einer Kurbelwellenlage von 420°,
Fig. 9 den Einlaßventil-Öffnungsverlauf nach ei
nem verzögerten Wiedereinschalten der die
zusätzlichen Einlaßventile betätigenden
Nockenwelle.
Die Fig. 1 zeigt von einer Verbrennungskraftmaschine ei
nen Zylinder 1 mit einem eine Kurbelwelle 2 antreibender
Kolben 3. Oberhalb des Zylinders 1 ist eine Nockenwelle 4
angeordnet, welche für jeden Zylinder 1 ein Einlaßventil
5 oder mehrere Einlaßventile pro Zylinder und zumindest
ein nicht dargestelltes Auslaßventil pro Zylinder betä
tigt. Gezeigt ist in Fig. 1 jedoch für den Zylinder 1
ein zusätzliches Auslaßventil 6, welches von einer zwei
ten Nockenwelle 7 betätigbar ist. Diese zweite Nocken
welle 7 wird von der ersten Nockenwelle 4 mittels eines
Zahnriemens 8 unter Zwischenschaltung einer Schaltkupp
lung 9 angetrieben. Bei der Schaltkupplung 9 handelt es
sich um eine elektromagnetisch schaltbare Lamellenkupp
lung. Wird diese betätigt, dann steht die zweite Nocken
welle 7 in ihrer jeweiligen Winkellage still. Befindet
sich das zusätzliche Auslaßventil 6 dann gerade in Offen
stellung, so verbleibt es offen. Der Kolben 3 kann sich
dann ohne Gegendruck frei im Zylinder 1 bewegen.
Zum Steuern der Schaltkupplung 9 dient eine Steuerein
richtung 10. Diese vermag mit dem Öffnen der Schaltkupp
lung 9 zugleich ein Einspritzventil 11 zu sperren, so daß
die Kraftstoffzufuhr zu dem deaktivierten Zylinder 1 un
terbrochen ist. Weiterhin vermag die Steuereinrichtung
einen Drosselklappenstellmotor 12 zu aktivieren, durch
den in einem solchen Fall eine Drosselklappe 13 in Öff
nungsstellung bewegt wird. Die Steuereinrichtung 10 ver
arbeitet Signale eines Drehzahlgebers 14, der Impulse ei
nes mit der Kurbelwelle 2 umlaufenden Geberrades 15 auf
nimmt. Dem Geberrad 15 ist weiterhin ein Bezugsmarkenge
ber 21 zugeordnet, welcher ebenfalls mit der Steuerein
richtung 10 verbunden ist. Weiterhin berücksichtigt die
Steuereinrichtung 10 die angesaugte Luftmenge, welche von
einem Luftmengenmesser 16 gemessen wird, und die von ei
nem Motortemperatur-Fühler 17 ermittelte Motortemperatur.
Überlagert wird die Steuerung mittels der Steuereinrich
tung 10 von weiteren Eingangsgrößen, wie Fahrpedalbewe
gung, Notortemperatur und Bordspannung, die das Abschal
ten der Zylinder bei bestimmten Betriebsbedingungen, bei
spielsweise Beschleunigung, Kaltstart oder Schubbetrieb
verhindern. Die Spannungsversorgung der Steuereinrichtung
10 erfolgt durch die übliche Fahrzeugbatterie 18.
In der Steuereinrichtung 10 sind Kennfelder abgespei
chert, die in Abhängigkeit von Motordrehzahl und Motorbe
lastung festlegen, welche Zylinder zu welchem Zeitpunkt
durch Abschaltung oder Zuschaltung einer Nockenwelle
deaktiviert oder wieder aktiviert werden. Befindet sich
die Verbrennungskraftmaschine beispielsweise in einem Be
triebszustand niedriger Motorbelastung (durch den Dreh
zahlgeber 14 und den Luftmengenmesser 16 festgestellt),
entscheidet die Steuereinrichtung 10, daß bei einem Rei
henvierzylindermotor der erste und dritte Zylinder abge
schaltet werden sollen.
Im Bereich höherer Notorbelastung signalisiert die Steu
ereinrichtung 10 der Schaltkupplung 9 das Zuschalten der
Nockenwelle 7 zur korrekten Kurbelwellenlage. Die abge
schalteten Einspritzventile 11 werden wieder aktiviert
und die Drosselklappe 13 wird wieder in ihre normale
Stellung gebracht.
Das Diagramm gemäß Fig. 2 zeigt für eine vierzylindrige
Verbrennungskraftmaschine den Ventilhub der für die vier
Zylinder mit Z1, Z2, Z3 und Z4 bezeichneten Auslaßventi
le. Die Zündfolge der Verbrennungskraftmaschine ist Z1-
Z3-Z4-Z2. Als 0° wurde die Lage der Kurbelwelle 2 festge
legt, in der sich der Kolben im Zylinder Z1 im oberen
Totpunkt (Zünd-OT) befindet. Zu erkennen ist, daß die
Auslaßventile des zweiten Zylinders Z2 bei etwa 80° maxi
mal geöffnet sind. Für den ersten Zylinder Z1 ergibt sich
die maximale Öffnung seiner Auslaßventile bei etwa 260°,
für den dritten Zylinder Z3 bei etwa 440° und für den
vierten Zylinder Z4 bei etwa 620°.
Die Fig. 3 zeigt für einen Kurbelwellenwinkel von 360°,
daß dann das zusätzliche Auslaßventil A1 des ersten Zy
linders Z1 und das zusätzlichen Auslaßventil A3 des Zy
linders Z3 geöffnet ist, während die zusätzlichen Auslaß
ventile A2 und A4 der Zylinder Z2 und Z4 geschlossen
sind. Solange die Nockenwelle 7 von der Nockenwelle 4 an
getrieben wird, bewegen sich alle Auslaßventile jedes
einzelnen Zylinders synchron. Wird jedoch in der in Fig.
3 gezeigten Winkelstellung der Kurbelwelle 2 die Schalt
kupplung gelöst, dann bleibt die Nockenwelle 7 stehen und
das zusätzliche Auslaßventil A1 sowie das entsprechende
Auslaßventil A3 des Zylinders Z3 verbleibt in Offenstel
lung. Dadurch sind die Zylinder Z1 und Z3 inaktiv, wäh
rend die Zylinder Z2 und Z4 normal zu arbeiten vermögen,
weil die laufende Nockenwelle 4 jeweils zumindest ein
Einlaß- und ein Auslaßventil für jeden Zylinder betätigt.
Die Fig. 4 zeigt die Stellung der zusätzlichen Auslaß
ventile A1, A2, A3 und A4 für einen Kurbelwellenwinkel
von 420°. Zu sehen ist, daß nur das zusätzliche Auslaß
ventil A3 geöffnet ist. Wird in dieser Stellung die Noc
kenwelle 7 stillgesetzt, dann bleibt das von ihr betä
tigte, zusätzliche Auslaßventil A3 in Offenstellung, so
daß nur der Zylinder Z3 inaktiv ist, während die übrigen
Zylinder Z1, Z2 und Z4 normal zu laufen vermögen.
Die Ausführungsform nach der Fig. 5 unterscheidet sich
von der zuvor beschriebenen dadurch, daß die Nockenwellen
4 und 7 vertauscht wurden. Die durch Betätigung der
Schaltkupplung 9 stillsetzbare Nockenwelle 7 betätigt
deshalb pro Zylinder 1 ein zusätzliches Einlaßventil 19,
während die fest angetriebene Nockenwelle 4 pro Zylinder
zumindest ein Auslaßventil 20 und zumindest ein nicht zu
sehendes Einlaßventil zu betätigen vermag.
Die Fig. 6 zeigt eine der Fig. 2 entsprechende Darstel
lung des Ventilhubs des zusätzlichen Einlaßventils 19 =
E1, E2, E3, E4 der einzelnen Zylinder Z1, Z2, Z3 und Z4.
Solange beide Nockenwellen 4 und 7 angetrieben sind, ent
spricht dieser Ventilhub auch dem der übrigen Einlaßven
tile. Die Fig. 7, welche prinzipiell der Fig. 3 ent
spricht, zeigt, daß bei einem Stillsetzen der bei dieser
Ausführungsform stillsetzbaren Nockenwelle 7 bei einem
Kurbelwellenwinkel von 360° die zusätzlichen Einlaßventi
le E1 und E2 geöffnet bleiben und damit die Zylinder Z1
und Z2 inaktiv werden. In Fig. 8 ist gezeigt, daß bei
einem Stillsetzen der Nockenwelle 7 bei einem Kurbelwel
lenwinkel von 420° nur das zusätzliche Einlaßventil E1
offen bleibt, so daß dann nur der Zylinder Z1 inaktiv
wird.
Bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen wurde davon
ausgegangen, daß das zusätzliche Auslaßventil 6 oder das
zusätzliche Einlaßventil 19 entweder in Offenstellung
verbleibt oder aber genau in Phase mit den übrigen Aus
laßventilen bzw. Einlaßventilen arbeitet. Das muß jedoch
nicht immer optimal sein. In Fig. 9 ist dargestellt, daß
die zusätzlichen Einlaßventile Z1, Z2, Z3 und Z4 auch
phasenverschoben zu den übrigen Einlaßventilen arbeiten
können. Das läßt sich auf einfache Weise dadurch errei
chen, daß die Nockenwelle 7 nach ihrem Stillsetzen in ei
ner geänderten Winkellage - bei diesem Beispiel etwa 20°
verzögert - wieder mit der anderen Nockenwelle 4 verbun
den wird. Hierdurch wird erreicht, daß sich die Öffnungs
zeiten der Zylinder verlängern.
Claims (8)
1. Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine, deren Zy
linder zumindest drei Ventile aufweisen, und welche
zur Betätigung der Ventile zwei von der Kurbelwelle
angetriebene Nockenwellen hat und bei der eine
Schaltkupplung zum Abschalten einer Ventilbetätigung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltkupplung (9) zum Auskuppeln und Wiedereinkup
peln des Antriebs einer der zwei Nockenwellen in de
finierten Winkellagen dieser Nockenwelle (7 oder 4)
in bezug auf die Kurbelwelle (2) ausgebildet ist und
diese schaltbare Nockenwelle (7 oder 4) nach dem
Auskuppeln des Antriebes stillsteht und zum Betäti
gen jeweils eines zusätzlichen Ventils (6, 19) jedes
Zylinders (1) vorgesehen ist.
2. Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste
Nockenwelle (4) zum Betätigen jeweils zumindest ei
nes Einlaßventils (5) und eines Auslaßventils pro
Zylinder (1) und die über die Schaltkupplung (9) an
getriebene zweite Nockenwelle (7) zum Betätigen ei
nes zusätzlichen Auslaßventils (6) pro Zylinder (1)
vorgesehen ist und die Schaltkupplung (9) mit einer
Steuereinrichtung (10) zum Unterbrechen der Kraft
stoffzufuhr zu den durch Offenhalten des zusätzli
chen Auslaßventils (6) deaktivierten Zylindern (1)
versehen ist.
3. Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Noc
kenwelle (4) zum Betätigen eines oder mehrerer Aus
laßventile (20) und eines Einlaßventils und die
zweite, mittels der Schaltkupplung (9) auskuppelbare
Nockenwelle (7) zum Betätigen eines zusätzlichen
Einlaßventils (19) pro Zylinder (1) angeordnet und
die Schaltkupplung (9) mit einer Steuereinrichtung
(10) zum Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr zu den
durch Offenhalten des zusätzlichen Einlaßventils
(19) deaktivierten Zylindern (1) versehen ist.
4. Verfahren zum Steuern der Zylinderabschaltung bei
einer mehrzylindrigen Verbrennungskraftmaschine, de
ren Zylinder zumindest drei Ventile aufweisen, wel
che zur Betätigung der Ventile zwei von der Kurbel
welle angetriebene Nockenwellen hat und bei der eine
Schaltkupplung zum Abschalten einer Ventilbetätigung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens einer der Zylinder deaktiviert wird, indem
eine Nockenwelle, die ausschließlich ein zusätzli
ches Ventil pro Zylinder betätigt, in Winkellagen
stillgesetzt wird, in denen sie das zusätzliche Ven
til des mindestens einen zu deaktivierenden Zylin
ders offen hält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine zu deaktivierende Zylinder
durch Offenhalten eines zusätzlichen Auslaßventils
deaktiviert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine zu deaktivierende Zylinder
durch Offenhalten eines zusätzlichen Einlaßventiles
deaktiviert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftstoffzufuhr zu den de
aktivierten Zylindern unterbrochen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einem Auskuppeln die still
setzbare Nockenwelle so wiedereingekuppelt wird, daß
sie der anderen Nockenwelle phasenverschoben nach
läuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4115008A DE4115008C2 (de) | 1991-05-08 | 1991-05-08 | Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zum Steuern einer solchen |
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---|---|---|---|
DE4115008A DE4115008C2 (de) | 1991-05-08 | 1991-05-08 | Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zum Steuern einer solchen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4115008A1 DE4115008A1 (de) | 1992-11-12 |
DE4115008C2 true DE4115008C2 (de) | 1997-07-24 |
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DE4115008A Expired - Fee Related DE4115008C2 (de) | 1991-05-08 | 1991-05-08 | Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine und Verfahren zum Steuern einer solchen |
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1991
- 1991-05-08 DE DE4115008A patent/DE4115008C2/de not_active Expired - Fee Related
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