DE4114833A1 - Ziegler-natta-katalysatorsysteme mit siliciumorganischen verbindungen - Google Patents
Ziegler-natta-katalysatorsysteme mit siliciumorganischen verbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Katalysatorsysteme vom Typ der
Ziegler-Natta-Katalysatoren, enthaltend als aktive Bestandteile
- a) eine titanhaltige Feststoffkomponente, die Titan, Magnesium, Halogen und eine Elektronendonorkomponente enthält,
- b) eine Aluminiumkomponente und
- c) als weitere Elektronendonorkomponente eine siliciumorganische
Verbindung der allgemeinen Formel I
R¹nSi(OR²)4-n (I)wobeiR¹ eine 3- bis 8gliedrige Cycloalkylgruppe,
R² eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe bedeutet und
n für die Zahlen 1, 2 oder 3 steht.
Außerdem betrifft die Erfindung die Herstellung von Polymerisaten des
Propylens mit Hilfe dieser Katalysatorsysteme, die hiernach erhältlichen
Polymerisate sowie Folien und Formkörper aus diesen Polymerisaten.
Katalysatorsysteme vom Typ der Ziegler-Natta-Katalysatoren sind u. a. aus
der EP-B 14 523, der EP-A 23 425, der EP-A 45 975, der EP-A 1 95 497 und der
EP-A 2 50 229 bekannt. Diese Systeme werden insbesondere zur Polymerisation
von Alk-1-enen verwendet und enthalten u. a. Verbindungen des mehrwertigen
Titans, Aluminiumhalogenide und/oder -alkyle, sowie Elektronendonorverbindungen,
beispielsweise Siliciumverbindungen, Ether, Carbonsäureester,
Ketone und Lactone, die einerseits in Verbindung mit der Titanverbindung
und andererseits als Cokatalysator verwendet werden.
Um eine wirtschaftliche Polyolefinproduktion zu gewährleisten, müssen
solche Katalysatorsysteme u. a. eine hohe Produktivität aufweisen. Darunter
versteht man das Verhältnis der gebildeten Menge Polymerisat zur Menge des
eingesetzten Katalysators. Weiterhin ist es erforderlich, daß die dabei
erhältlichen Polymerisate möglichst stereospezifisch ausgerichtet sind,
d. h. der Anteil nichtisotaktischer Molekülstrukturen in Homopolymerisaten
sollte 2,0 bis 3,0% nicht übersteigen.
Diese beiden Zielvorgaben lassen sich nach dem Stand der Technik zusammen
nur bedingt verwirklichen. So ist beispielsweise aus der EP-A 86 473 ein
Katalysatorsystem bekannt, bei dem als Elektronendonorverbindungen als
Bestandteile der titanhaltigen Feststoffkomponente Carbonsäureester und
als weitere Elektronendonorverbindungen allgemein organische Siliciumverbindungen
verwendet werden, das zwar eine befriedigend hohe Produktivität
aufweist, im Hinblick auf die Stereospezifität der entstehenden
Polymerisate aber zu wünschen übrig läßt. In der EP-A 1 71 200 wird ferner
ein Ziegler-Natta-Katalysatorsystem beschrieben, das als Bestandteile der
titanhaltigen Feststoffkomponente u. a. Carbonsäureester und als weitere
Elektronendonorverbindungen allgemein organische Siliciumverbindungen
aufweist. Diese Katalysatorsysteme ermöglichen die Herstellung von Polypropylen
mit hoher Stereospezifität, weisen aber keine befriedigend hohe
Produktivität auf.
Neben diesen, insbesondere für die Verarbeitung der Polymerisate wichtigen
Eigenschaften ist auch ein niedriger Halogengehalt im Polyolefin von
Bedeutung, um die Verwendung derartiger Materialien in Verbindung mit
korrosionsgefährdeteten Stoffen zu ermöglichen. Dazu ist es vor allem
notwendig, den Halogengehalt im Polymerisat deutlich zu reduzieren.
Der vorliegenden Erfindung lag als Aufgabe die Entwicklung eines verbesserten
Katalysatorsystems zugrunde, mit dem den geschilderten Nachteilen
weitgehend abgeholfen werden kann und mit dem es möglich ist,
Polymerisate des Propylens mit hoher Produktivität herzustellen, die sich
durch eine hohe Stereospezifität und einem möglichst niedrigen Halogengehalt
auszeichnen.
Demgemäß wurden die in den Patentansprüchen angeführten neuen Katalysatorsysteme
gefunden.
Zur Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente werden als Titanverbindungen
im allgemeinen Halogenide oder Alkoholate des drei- oder vierwertigen
Titans verwendet, wobei die Chloride des Titans, insbesondere
Titantetrachlorid, bevorzugt sind. Vorteilhaft enthält die titanhaltige
Feststoffkomponente einen feinteiligen Träger, wofür sich Silizium- und
Aluminiumoxide, sowie Aluminiumsilicate der Bruttoformel SiO₂ · -aAl₂O₃,
wobei a für einen Wert von 0,001 bis 2, insbesondere von 0,01 bis 0,5
steht, gut bewährt haben.
Die bevorzugt verwendeten Träger weisen einen Teilchendurchmesser von 0,1
bis 1000 µm, insbesondere von 10 bis 300 µm, ein Porenvolumen von 0,1 bis
10 cm³/g, insbesondere von 1,0 bis 5,0 cm³/g und eine spezifische Oberfläche
von 10 bis 1000 m²/g, insbesondere von 100 bis 500 m²/g auf.
Weiter werden bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente
u. a. Verbindung des Magnesiums eingesetzt. Als solche kommen Magnesiumhalogenide,
Magnesiumaryle, Magnesiumalkyle und Magnesiumalkoxy-, sowie
Magnesiumaryloxyverbindungen in Betracht, wobei insbesondere Magnesiumdichlorid,
Magnesiumdibromid und Magnesiumdi-(C₁-C₁₀-alkyl)-Verbindungen
verwendet werden. Daneben erhält diese Komponente noch Halogen, bevorzugt
Chlor oder Brom.
Neben den drei- oder vierwertigen Titanverbindungen, dem Träger, der
Magnesiumverbindung und dem Halogen enthält die titanhaltige Feststoffkomponente
noch Elektronendonorverbindungen, beispielsweise mono- oder
polyfunktionelle Carbonsäuren, Carbonsäureanhydride und Carbonsäureester,
Ketone, Ether, Alkohole, Lactone, sowie phosphor- und siliciumorganische
Verbindungen.
Bevorzugte Elektronendonorverbindungen innerhalb der titanhaltigen
Feststoffkomponente sind u. a. Diester von 3- oder 4gliedrigen,
gegebenenfalls substituierten Cycloalkyl-1,2-dicarbonsäuren, sowie
Monoester von, gegebenenfalls substituierten Benzophenon-2-carbonsäuren.
Als Hydroxyverbindungen werden bei diesen Estern die bei Veresterungsreaktionen
üblichen Alkohole verwendet, u. a. C₁- bis C₁₅-Alkanole, C₅- bis
C₇-Cycloalkanole, die ihrerseits C₁- bis C₁₀-Alkylgruppen tragen können,
ferner C₆- bis C₁₀-Phenole.
Als weiter bevorzugte Elektronendonorverbindungen innerhalb der
titanhaltigen Feststoffkomponente werden u. a. Phthalsäurederivate der
allgemeinen Formel II
verwendet, wobei X und Y jeweils für Chlor oder einen C₁- bis C₁₀-,
insbesondere für einen C₁- bis C₄-Alkoxyrest oder gemeinsam für Sauerstoff
stehen.
Die titanhaltige Feststoffkomponente kann nach an sich bekannten Methoden
hergestellt werden. Beispiele dafür sind u. a. in der EP-A 45 975, der
EP-A 45 977, der EP-A 86 473, der EP-A 1 71 200 und der GB-A 21 11 066 beschrieben.
Bei der Herstellung der titanhaltigen Feststoffkomponente wird bevorzugt
folgendes dreistufige Verfahren angewandt.
In der ersten Stufe versetzt man zunächst einen feinteiligen Träger, bevorzugt
Siliciumoxid oder SiO₂ · aAl₂O₃ - wobei a für eine Zahl im Bereich
von 0,001 und 2, insbesondere im Bereich von 0,01 und 0,5 steht -, mit
einer Lösung einer magnesiumhaltigen Verbindung in einem flüssigen Alkan,
wonach man dieses Gemisch 0,5 bis 5 Stunden lang bei einer Temperatur
zwischen 10 und 120°C rührt. Vorzugsweise setzt man pro Mol des Trägers
0,1 bis 1 mol der Magnesiumverbindung ein. Anschließend fügt man unter
ständigem Rühren ein Halogen oder einen Halogenwasserstoff, insbesondere
Chlor oder Chlorwasserstoff im wenigstens zweifachen, bevorzugt im
wenigstens fünffachen molaren Überschuß, bezogen auf die magnesiumhaltige
Verbindung, ein. Nach etwa 30 bis 120 Minuten trennt man den Feststoff von
der flüssigen Phase ab.
In der zweiten Stufe bringt man das auf diese Weise erhaltene Produkt in
ein flüssiges Alkan ein und fügt danach ein C₁- bis C₈-Alkanol, insbesondere
Ethanol, ein Halogenid oder ein Alkoholat des drei- oder vierwertigen
Titans, insbesondere Titantetrachlorid, sowie eine Elektronendonorverbindung,
insbesondere ein Phthalsäurederivat der allgemeinen Formel I hinzu.
Dabei setzt man pro Mol Magnesium des aus der ersten Stufe erhaltenen
Feststoffs 1 bis 5 mol, insbesondere 2 bis 4 mol, Alkanol, 2 bis 20 mol,
insbesondere 4 bis 10 mol, des drei- oder vierwertigen Titans und 0,01 bis
1 mol, insbesondere 0,1 bis 1,0 mol, der Elektronendonorverbindung ein.
Die Lösung wird mindestens eine Stunde lang bei einer Temperatur zwischen
10 und 150°C gerührt, der so erhaltene feste Stoff anschließend abfiltriert
und mit einem flüssigen Alkan, bevorzugt mit Hexan oder Heptan,
gewaschen.
In der dritten Stufe extrahiert man den aus der zweiten Stufe erhaltenen
Feststoff einige Stunden lang bei Temperaturen zwischen 100 und 150°C mit
überschüssigem Titantetrachlorid oder einer im Überschuß vorliegenden Lösung
von Titantetrachlorid in einem inerten Lösungsmittel, vorzugsweise
einem Alkylbenzol, wobei das Lösungsmittel mindestens 5 Gew.-% Titantetrachlorid
enthält. Danach wäscht man das Produkt solange mit einem flüssigen
Alkan, bis der Gehalt der Waschflüssigkeit an Titantetrachlorid geringer
ist als 2 Gew.-%.
Die auf diese Weise erhältliche titanhaltige Feststoffkomponente wird
zusammen mit einer Aluminiumkomponente b) und einer weiteren Elektronendonorkomponente
c) als Ziegler-Natta-Katalysatorsystem eingesetzt.
Als Aluminiumkomponente kommen dabei neben Trialkylaluminium auch solche
Verbindungen in Betracht, bei denen ein Alkylsubstituent durch eine
Alkoxygruppe oder durch ein Halogenatom, beispielsweise durch ein
Chlor- oder ein Bromatom, ersetzt ist. Bevorzugt werden Trialkylaluminiumverbindungen
verwendet, deren Alkylgruppen jeweils 1-8 C-Atome aufweisen,
beispielsweise Trimethyl-, Triethyl- oder Methyldiethylaluminium.
Erfindungsgemäß wird als weitere Elektronendonorkomponente c) eine
siliciumorganische Verbindung der allgemeinen Formel I
R¹nSi(OR²)4-n (I)
verwendet, wobei
R¹ eine 3- bis 8gliedrige Cycloalkylgruppe,
R² eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe bedeutet und
n für die Zahlen 1, 2 oder 3 steht.
R² eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe bedeutet und
n für die Zahlen 1, 2 oder 3 steht.
Bevorzugt werden dabei solche siliciumorganischen Verbindungen eingesetzt,
bei denen R¹ eine 5- bis 7gliedrige Cycloalkylgruppe, R² eine C₁- bis
C₄-Alkylgruppe bedeutet und n für die Zahl 2 steht.
Unter diesen Verbindungen sind insbesondere Dimethoxydicyclopentylsilan,
Diethoxydicyclopentylsilan, Diisopropyloxydicyclopentylsilan, Diisobutyloxydicyclopentylsilan
und Dimethoxydicyclohexylsilan hervorzuheben.
Bevorzugt werden solche Katalysatorsysteme verwendet, bei denen das Atomverhältnis
zwischen Aluminium aus der Aluminiumverbindung und Titan aus
der titanhaltigen Feststoffkomponente 10 : 1 bis 800 : 1, insbesondere
20 : 1 bis 200 : 1, und das Molverhältnis zwischen der Aluminiumverbindung
b) und der erfindungsgemäß eingesetzten Elektronendonorverbindung
c) 1 : 1 bis 100 : 1, insbesondere 2 : 1 bis 80 : 1 beträgt. Die
Katalysatorbestandteile können in beliebiger Reihenfolge einzeln oder als
Gemisch der Komponenten in das Polymerisationssystem eingebracht werden.
Das erfindungsgemäße Katalysatorsystem ist für die Herstellung von Polymerisaten
des Propylens besonders geeignet.
Die Herstellung von Polymerisaten des Propylens mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Katalysatorsystems kann in den üblichen, für die Polymerisation
von Propylen verwendeten Reaktoren entweder absatzweise oder bevorzugt
kontinuierlich u. a. als Suspensionspolymerisation oder bevorzugt als
Gasphasenpolymerisation, durchgeführt werden. Geeignete Reaktoren sind
u. a. kontinuierlich betriebene Rührreaktoren, die ein Festbett aus
feinteiligem Polymerisat enthalten, welches üblicherwesie durch geeignete
Rührvorrichtungen in Bewegung gehalten wird. Selbstverständlich kann die
Reaktion auch in einer Reihe von mehreren, hintereinander geschalteten
Reaktoren durchgeführt werden. Die Reaktionsdauer hängt entscheidend von
den jeweils gewählten Reaktionsbedingungen ab. Sie liegt üblicherweise
zwischen 0,2 und 20 Stunden, meistens zwischen 0,5 und 10 Stunden.
Unter Polymerisaten des Propylens werden neben Homopolymerisaten des
Propylens auch Copolymerisate des Propylens mit untergeordneten Mengen
anderer C₂- bis C₁₀-Alk-1-ene verstanden, z. B. von Ethylen, But-1-en,
Pent-1-en, Hex-1-en, Hept-1-en und Oct-1-en.
Die dabei erhaltenen Copolymerisate können sowohl blockartig, als auch
statistisch oder alternierend aufgebaut sein. Das erfindungsgemäße
Katalysatorsystem eignet sich insbesondere auch zur Herstellung von
Propylen-Ethylen-Copolymerisaten mit bis zu 10 Gew.-% von einpolymerisiertem
Ethylen und von Terpolymerisaten des Propylens mit untergeordneten
Mengen von einpolymerisiertem Ethylen und But-1-en.
Die Polymerisationsreaktion wird zweckmäßigerweise bei Temperaturen von 20
bis 150°C und Drücken von 1 bis 100 bar durchgeführt. Bevorzugt sind dabei
Temperaturen zwischen 40 und 100°C und Drücke zwischen 10 und 50 bar. Die
Molmasse der dabei gebildeten Polyolefine kann durch Zugabe von in der
Polymerisationstechnik gebräuchlichen Reglern, beispielsweise von Wasserstoff,
kontrolliert und auf eine engere Verteilung eingestellt werden.
Weiterhin ist es möglich, inerte Lösungsmittel wie beispielsweise Toluol
oder Hexan, oder Inertgase wie Stickstoff oder Argon mitzuverwenden.
Die mittleren Molmassen der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems
hergestellten Polymerisate liegen zwischen 10 000 und 500 000, die
Schmelzflußindices zwischen 0,1 bis 100 g/10 min, vorzugsweise zwischen
0,2 bis 50 g/10 min, jeweils gemessen nach DIN 53 735 bis 230°C und
2,16 kg. Der Schmelzflußindex entspricht dabei der Menge an Polymerisat,
die innerhalb von 10 Minuten aus der nach DIN 53 735 genormten Prüfvorrichtung
bei einer Temperatur von 230°C und unter einem Gewicht von
2,16 kg ausgepreßt wird.
Das erfindungsgemäße Katalysatorsystem zeichnet sich durch eine hohe Produktivität,
insbesondere bei Gasphasenpolymerisationen aus. Die auf diese
Weise zugänglichen Polymerisate weisen eine hohe Stereospezifität, einen
niedrigen Chlorgehalt und einen sehr geringen Feinstkornanteil (<0,25 mm)
auf. Die mit diesem Katalysatorsystem hergestellten Polymerisate eignen
sich vor allem für die Herstellung von Folien und Formkörpern.
In einer ersten Stufe wurde SiO₂, das einen Teilchendurchmesser von 20
bis 45 µm, ein Porenvolumen von 1,7 cm³/g und eine spezifische Oberfläche
von 330 m²/g aufwies, mit einer Lösung von n-Butyloctylmagnesium
in n-Heptan versetzt, wobei pro Mol SiO₂ 0,3 mol der Magnesiumverbindung
eingesetzt wurden. Die Lösung wurde 30 Minuten bei 40°C
gerührt, danach auf 20°C abgekühlt, wonach die 10fache molare Menge,
bezogen auf die magnesiumorganische Verbindung, an Chlorwasserstoff
eingeleitet wurde. Nach 60 Minuten wurde das Reaktionsprodukt unter
ständigem Rühren mit 3 mol Ethanol pro Mol Magnesium versetzt. Dieses
Gemisch wurde 30 Minuten bei 80°C gerührt und anschließend mit 7,2 mol
Titantetrachlorid und 0,5 mol von in Ethylbenzol gelöstem 4′-Methylbenzoyl-2-benzoesäure-isobutylester,
jeweils bezogen auf 1 Mol
Magnesium, versetzt. Anschließend wurde 1 Stunde bei 100°C gerührt,
der so erhaltene feste Stoff abfiltriert und mehrmals mit Ethylbenzol
gewaschen.
Das daraus erhaltene Festprodukt extrahierte man 3 Stunden lang bei
125°C mit einer 10 vol.-%igen Lösung von Titantetrachlorid in
Ethylbenzol. Danach wurde das Festprodukt durch Filtration vom
Extraktionsmittel getrennt und solange mit n-Heptan gewaschen, bis das
Extraktionsmittel nur noch 0,3 Gew.-% Titantetrachlorid aufwies.
Die titanhaltige Feststoffkomponente enthielt
3,6 Gew.-% Ti
7,7 Gew.-% Mg
27,9 Gew.-% Cl.
7,7 Gew.-% Mg
27,9 Gew.-% Cl.
In einem Rührer versehen 2 l-Stahlautoklaven wurden bei
30°C 20 g Polypropylenpulver (Schmelzindex: 8,0 g/10 min), 3 mmol
Triethylaluminium (in Form einer 1molaren Lösung in n-Heptan), 1 l
Wasserstoff, 30 mg der gemäß Beispiel 1a hergestellten titanhaltigen
Feststoffkomponente und 0,3 mmol Dimethoxydicyclopentylsilan vorgelegt.
Das Molverhältnis zwischen der Aluminiumkomponente und der
erfindungsgemäß eingesetzten organischen Siliciumverbindung betrug
dabei 10 : 1. Anschließend wurde die Reaktortemperatur innerhalb von
15 Minuten auf 70°C erhöht, der Reaktordruck durch Aufpressen von
gasförmigem Propylen auf 28 bar gebracht, wonach 2 Stunden lang
polymerisiert wurde. Hierbei wurde das verbrauchte Monomere
kontinuierlich durch neues ersetzt.
Dabei erhielt man 333,3 g eines Propylenhomopolymerisats mit einem
Schmelzflußindex von 5,7 g/10 min bei 230°C und 2,16 kg (nach
DIN 53 735). Die Produktivität des Katalysatorsystems, die als das
Verhältnis der Menge an gebildetem Polymerisat zur Menge der titanhaltigen
Feststoffkomponente definiert wird, der heptanlösliche
Anteil, der eine Meßzahl für den Anteil an nichtisotaktischen
Struktureinheiten darstellt, der Feinstkornanteil (<0,25 mm) und der
Chlorgehalt des Polymerisats sind in der nachstehenden Tabelle
zusammengestellt.
Mit dem gleichen Katalysatorsystem und unter den Reaktionsbedingungen wie
in Beispiel 1 beschrieben, wurde Propylen polymerisiert, wobei die
Reaktion anstatt bei 70°C und 28 bar bei 80°C und 32 bar durchgeführt
wurde.
Nach Beendigung der Polymerisation erhielt man 313,8 g eines Propylenpolymerisats
mit einem Schmelzflußindex von 5,9 g/10 min bei 230°C und
2,16 kg (nach DIN 53 735). Die Produktivität des Katalysatorsystems, der
heptanlösliche Anteil, der Feinstkornanteil (<0,25 mm) und der
Chlorgehalt des Polymerisats sind in der nachstehenden Tabelle
zusammengestellt.
Entsprechend Beispiel 1 wurde Propylen polymerisiert, jedoch anstelle
eines Molverhältnisses zwischen der Aluminiumkomponente und der organischen
Siliciumverbindung von 10 : 1 ein Molverhältnis von 10 : 2 gewählt.
Dabei erhielt man 331,2 g eines Propylenpolymerisats mit einem Schmelzflußindex
von 5,1 g/10 min., bei 230°C und 2,16 kg (nach DIN 53 735). Die
weiteren Ergebnisse sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.
Entsprechend Beispiel 1a wurde eine titanhaltige Feststoffkomponente
hergestellt, jedoch anstelle von 0,5 mol 4-Methylbenzoyl-2-benzoesäureisobutylester
0,3 mol Cyclopropan-1,2-dicarbonsäure-n-pentylester, jeweils
bezogen auf 1 mol Magnesium, verwendet.
Die titanhaltige Feststoffkomponente enthielt
3,6 Gew.-% Ti
7,7 Gew.-% Mg
27,8 Gew.-% Cl
7,7 Gew.-% Mg
27,8 Gew.-% Cl
Mit dieser titanhaltigen Feststoffkomponente wurde Propylen analog
Beispiel 1b polymerisiert. Dabei erhielt man 285,9 g eines Propylenpolymerisats
mit einem Schmelzflußindex von 6,4 g/10 min bei 230°C und
2,16 kg (nach DIN 53 735). Die weiteren Ergebnisse sind in nachstehender
Tabelle wiedergegeben.
Claims (7)
1. Katalysatorsysteme vom Typ der Ziegler-Natta-Katalysatoren, enthaltend
als aktive Bestandteile
- a) eine titanhaltige Feststoffkomponente, die Titan, Magnesium, Halogen und eine Elektronendonorkomponente enthält,
- b) eine Aluminiumkomponente und
- c) als weitere Elektronendonorkomponente eine siliciumorganische
Verbindung der allgemeinen Formel I
R¹nSi(OR²)4-n (I)wobei
R¹ eine 3- bis 8gliedrige Cycloalkylgruppe,
R² eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe bedeutet und
n für die Zahlen 1, 2 oder 3 steht.
2. Katalysatorsysteme nach Anspruch 1, in deren siliciumorganischer
Verbindung R¹ eine 5- bis 7gliedrige Cycloalkylgruppe bedeutet.
3. Katalysatorsysteme nach Anspruch 1 oder 2, in deren siliciumorganischer
Verbindung R² eine C₁-C₄-Alkylgruppe bedeutet.
4. Katalysatorsysteme nach den Ansprüche 1 bis 3, in deren siliciumorganischer
Verbindung n für die Zahl 2 steht.
5. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Propylens durch
Polymerisation bei Temperaturen von 20 bis 150°C und Drücken von 1 bis
100 bar mit Hilfe eines Ziegler-Natta-Katalysatorsystems, das neben
einer titanhaltigen Feststoffkomponente eine Aluminiumkomponente und
eine Elektronendonorkomponente enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
man hierzu ein Katalysatorsystem gemäß den Ansprüchen 1 bis 4
verwendet.
6. Polymerisate des Propylens, erhältlich nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 5.
7. Folien und Formkörper aus den Polymerisaten gemäß Anspruch 6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914114833 DE4114833A1 (de) | 1990-05-16 | 1991-05-07 | Ziegler-natta-katalysatorsysteme mit siliciumorganischen verbindungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4015751 | 1990-05-16 | ||
DE19914114833 DE4114833A1 (de) | 1990-05-16 | 1991-05-07 | Ziegler-natta-katalysatorsysteme mit siliciumorganischen verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4114833A1 true DE4114833A1 (de) | 1991-11-28 |
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ID=25893265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914114833 Withdrawn DE4114833A1 (de) | 1990-05-16 | 1991-05-07 | Ziegler-natta-katalysatorsysteme mit siliciumorganischen verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4114833A1 (de) |
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