DE4113271A1 - Verfahren zur verhinderung einer zunder- oder magnetitschichtbildung - Google Patents
Verfahren zur verhinderung einer zunder- oder magnetitschichtbildungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung
einer Zunder- oder Magnetitschichtbildung auf einer
Stahloberfläche von temperatur- und/oder druck- und/oder
wechselbeanspruchten und/oder wasser- bzw.
dampfbeaufschlagten Bauteilen, insbesondere einer Heiß
dampfleitung oder einer Kesseltrommel.
Die Bildung von Zunderschichten auf Stahloberflächen
von Heißdampfleitungen oder von Magnetitschichten auf
Stahloberflächen der wasser-dampf-beaufschlagten Seite
von Kesseltrommeln führt zu einer Stahlabzehrung, bei
wechselnden Beanspruchungen zum Abplatzen, Neubilden
sowie erhöhter Stahlabzehrung und bei Entfernen der
Schichten, z. B. für Prüfzwecke, zum Neubilden sowie
weiterer erhöhter Stahlabzehrung.
Außerdem sind Magnetitschichten Ursache für Rißbildun
gen, aber auch Grenzkriterium für die Belastbarkeit des
Bauteile.
Zur Vermeidung von Zunderschichtbildungen ist es
bekannt, auf die gesäuberte Stahloberfläche Anstrich
systeme aufzubringen oder vorhandene Zunderschichten zu
neutralisieren (DD-PS 2 56 980, 2 14 624, 1 90 903; DE-OS
23 41 536, 23 25 149). Diese Anstrichsysteme sind
für temperatur- und/oder druckbeaufschlagte Bauteile,
wie Heißdampfleitungen, nicht geeignet, weil sie nicht
die Anforderungen der Beständigkeit bei den Betriebs
temperaturen von Kraftwerks-Anlagen (bis 600°C) er
füllen.
Zur Vermeidung der Magnetitschichtbildung in Kessel
trommeln ist es bekannt, eine Schutzschicht aufzubrin
gen, die die Aufgaben der Magnetitschicht als Voraus
setzung für die Dauerfestigkeitswerte des Grundwerk
stoffes übernimmt (DD-PS 86 736). Diese Technologie
wurde nicht weiterverfolgt, weil die bisher bekannten
Überzugssysteme die Betriebsbedingungen nicht erfüllt
haben. Aus diesem Grund sollte versucht werden, die
Magnetitschicht durch ein besonderes Betriebsregime so
aufzubauen, daß die Schicht den Betriebsbelastungen
standhält (DD-PS 1 22 401). Muß die Magnetitschicht für
Prüfzwecke entfernt werden, so treten die bereits
genannten Nachteile erneut ein.
Ziel der Erfindung ist, die Bildung von Zunder- und
Magnetitschichten auf Stahloberflächen von temperatur- und/oder
druck- und/oder wasser- bzw. dampfbeaufschlag
ten und/oder wechselbeanspruchten Bauteilen zu vermei
den.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zunder- oder
Magnetitschicht durch eine die Betriebs- und Bean
spruchungsbedingungen erfüllende Schicht zu ersetzen.
Dies wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß die
gereinigte Oberfläche mit einer unter Feuchtigkeitsein
fluß aushärtenden Polyurethan-Zink-Suspension
versiegelt und anschließend beschichtet wird.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1 den Rohrbogendurchschnitt einer Heißdampfleitung
im Schnitt,
Fig. 2 den Ausschnitt der Bohrungsanordnung einer Kes
seltrommel im Schnitt.
Der Rohrbogen 1 einer Heißdampfleitung soll zur Ermitt
lung des Bauteilzustandes zerstörungsfrei geprüft
werden (Fig. 1). Dazu ist es erforderlich, daß an der
Außenwandung 2 mit der Zunderschicht 3 ein Abschnitt
als Prüffläche 4 festzulegen ist. Von der Prüffläche 4
ist die Zunderschicht 5 zu entfernen und durch ein
mechanisches Verfahren metallisch blank zu gestalten.
Danach erfolgt auf der Prüffläche die erste
zerstörungsfreie Prüfung. Nach Abschluß wird mit der
Polyurethan-Zink-Suspension die Prüffläche 4 mit der
Grundschicht 6 versiegelt. Anschließend wird mit der
Polyurethan-Zink-Suspension die Deckschicht 7
aufgetragen. Damit wird die Bildung einer erneuten Zun
derschicht verhindert und die Stahloberfläche nicht er
neut abgezehrt. Bei der zyklischen Wiederholungsprüfung
wird die Deckschicht 7 und die Grundschicht 6 entfernt
und auf der metallisch blanken Prüffläche 4 die zerstö
rungsfreie Prüfung durchgeführt. Danach wird erneut
mit der Grundschicht 6 versiegelt und die Deckschicht 7
aufgebracht.
Ebenfalls ist es möglich, einen erstmalig in Betrieb zu
nehmenden Rohrbogen mit der Grund- und Deckschicht zu
versehen, so daß keine Zunderschicht gebildet werden
kann.
Die Wandung 8 der Kesseltrommel weist die Bohrungen 9
auf (Fig. 2). Auf der Innenoberfläche 10 der Wandung 8
wird während des Betriebes der Kesseltrommel die Magne
titschicht 11 gebildet. Im Bereich der Bohrungen 9
stellt die Magnetitschicht 11 das Grenzkriterium für
die Belastbarkeit der Kesseltrommel dar. Im Rahmen vor
beugender Prüfungen oder Rißbildungen in der Magnetit
schicht 11 oder an der Innenoberfläche 10 im Bereich
der Bohrungen 9 sind zerstörungsfrei die Schädigungen
zu untersuchen. Dazu ist im Bereich der Bohrungen 9 die
Prüffläche 12 auf der metallisch blanken
Innenoberfläche 10 herzustellen, indem dort die Magne
titschicht zu entfernen ist und mittels eines
mechanischen Verfahrens die metallisch blanke
Oberfläche geschaffen wird.
Nach Abschluß der zerstörungsfreien Prüfung wird die
Prüffläche 12 mit der Grundschicht 13 aus der
Polyurethan-Zink-Suspension versiegelt und danach mit
der Deckschicht 14 aus dieser Suspension versehen.
Bei Wiederholungsprüfungen wird Deck- und Grundschicht
entfernt, die Prüfung durchgeführt und danach die
Schichten erneut aufgebracht.
Weiterhin ist es auch möglich, die gesamte Innenwandung
einer neuen Kesseltrommel mit der Polyurethan-Zink-Sus
pension als Grundschicht zu versiegeln und danach
die Deckschicht aufzubringen.
Durch die Anordnung von Grund- und Deckschicht auf der
gereinigten Innenoberfläche der Kesseltrommelwandung
wird die Bildung einer Magnetitschicht und damit die
Ursache der Rißbildung in dieser spröden Schicht, aber
auch in der Innenoberfläche der Wandung vermieden, da
der Zutritt von Sauerstoff für eine Reaktion mit Eisen
nicht mehr möglich ist. Nach Wegfall der
Magnetitschicht besteht das Grenzkriterium Magnetit
schicht und eine Abzehrung des Materials der Wanddicke
nicht mehr, so daß eine höhere Belastung der
Kesseltrommel möglich ist.
Für die Polyurethan-Zink-Suspension mit einer
Anwendungstemperatur bis 600°C ergibt sich beispiels
weise folgende Zusammensetzung:
10 Anteile Polyurethan,
90 Anteile gelöstes Zink.
10 Anteile Polyurethan,
90 Anteile gelöstes Zink.
Für die unterschiedlichen Anwendungsfälle wird jedoch
der Fachmann ohne weiteres die optimale Zusammensetzung
finden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Verhinderung einer Zunder- oder
Magnetit-Schichtbildung auf einer Stahloberfläche
von temperatur- und/oder druck- und/oder wasser- bzw.
dampfbeaufschlagten und/oder wechselbeanspruch
ten Bauteilen, insbesondere einer Heißdampfleitung
oder einer Kesseltrommel,
gekennzeichnet dadurch,
daß die gereinigte Oberfläche mit einer unter Feuch
tigkeitseinfluß aushärtenden Polyurethan-Zink-Sus
pension versiegelt und anschließend beschichtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß die Oberfläche nach einer zerstörungsfreien
Prüfung, nach einer mechanischen Bearbeitung oder
eines neuen Bauteils versiegelt und beschichtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113271 DE4113271A1 (de) | 1991-04-19 | 1991-04-19 | Verfahren zur verhinderung einer zunder- oder magnetitschichtbildung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914113271 DE4113271A1 (de) | 1991-04-19 | 1991-04-19 | Verfahren zur verhinderung einer zunder- oder magnetitschichtbildung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4113271A1 true DE4113271A1 (de) | 1992-12-10 |
Family
ID=6430194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914113271 Ceased DE4113271A1 (de) | 1991-04-19 | 1991-04-19 | Verfahren zur verhinderung einer zunder- oder magnetitschichtbildung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4113271A1 (de) |
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US20100288032A1 (en) * | 2006-03-03 | 2010-11-18 | Joseph Pecina | Processes to create discrete corrosion defects on substrates and establish corrosion ndi test standards |
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1991
- 1991-04-19 DE DE19914113271 patent/DE4113271A1/de not_active Ceased
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