DE4112878C2 - Verfahren und Meßgerät zum Bestimmen der Gasdurchlässigkeit eines Prüflings - Google Patents
Verfahren und Meßgerät zum Bestimmen der Gasdurchlässigkeit eines PrüflingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Meßgerät zum Bestimmen der Gas
durchlässigkeit eines Prüflings gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 bzw. 8.
Für die Qualität und Einsatzmöglichkeiten von porösen oder
insbesondere dünnen Erzeugnissen, die eine Luftströmung
führen, hat die Luftdurchlässigkeit oft eine wesentliche
Bedeutung. Dies ist auch bei Rauchwaren, wie Zigaretten, der
Fall, und zwar sowohl hinsichtlich der Gasdurchlässigkeit in
Längsrichtung der Zigarette als auch hinsichtlich der Gas
durchlässigkeit der verwendeten Papiere. Infolgedessen muß die
Luftdurchlässigkeit sowohl bei der Papierherstellung als auch
vor der Papierverarbeitung kontrolliert werden. Für die Ziga
rettenherstellung gebräuchliche Papiere haben eine Luftdurch
lässigkeit von 10 ml/min/cm2 bis 25000 ml/min/cm2. Zur Mes
sung der Luftdurchlässigkeit wird eine Methode angewendet, wie
sie in der internationalen Norm ISO 2965 bzw. im DIN-Entwurf
10247 beschrieben ist.
Bekannte Meßgeräte bestehen aus einem Prüflinghalter definier
ter Prüffläche in einem Strömungskanal, einer mit dem Strö
mungskanal verbundenen Saugluftquelle zur Erzeugung eines
Luftvolumenstroms im Strömungskanal, einer zwischen dem Prüf
linghalter und der Saugquelle angeordneten Volumenstrom-Meß
vorrichtung und einer Differenzdruck-Meßvorrichtung zur
Bestimmung des Druckabfalls am Prüfling.
Zum Bestimmen der Luftdurchlässigkeit wird der Prüfling in den
Prüflinghalter eingespannt, und die Saugquelle wird so regu
liert, daß sich am Prüfling ein Druckabfall (Differenzdruck)
von beispielsweise 1000 Pa einstellt. Der dabei im Strömungs
kanal strömende Volumenstrom wird von der Volumenstrom-Meßvor
richtung gemessen und vorzugsweise in ml/min, bezogen auf die
Prüffläche, angegeben. Zum Messen des Volumenstromes sind
verschiedene Methoden bzw. Vorrichtungen bekannt.
In einem Prospekt "Luftdurchlässigkeits-Meßgerät A06" der
Firma Borgwaldt, Hamburg, ist ein Luftdurchlässigkeits-Meß
gerät beschrieben, bei dem der Volumenstrom mit einer Schwebe
körper-Meßvorrichtung gemessen wird, die ein an beiden Enden
offenes, konisches Glasrohr aufweist, in dem sich ein kegel
iger Schwebekörper befindet. Das Verhältnis zwischen der Höhe
des Schwebekörpers und dem Volumenstrom muß nach der Herstel
lung des Meßgerätes durch Vergleichsmessung ermittelt werden.
Das Glasrohr erhält dann eine entsprechende Skala, so daß der
Volumenstrom abgelesen werden kann.
Bei einem bekannten Luftdurchlässigkeits-Meßgerät der Firma
Sodim, Frankreich, erfolgt die Volumenstrom-Messung unter
Berücksichtigung eines Strömungswiderstandes. Der Strömungs
widerstand besteht in der Regel aus einem oder mehreren Röhr
chen mit laminarem Strömungsverhalten. Werden die Röhrchen von
Luft durchströmt, entsteht ein Differenzdruck zwischen dem An
fang und Ende der Röhrchen, der proportional dem Volumenstrom
ist. Das Verhältnis zwischen Differenzdruck und Volumenstrom
muß nach der Herstellung des Strömungswiderstandes durch Ver
gleichsmessung ermittelt werden. Dieses bekannte Verfahren und
diese bekannte Vorrichtung werden vorzugsweise in Luftdurch
lässigkeits-Meßgeräten mit automatischem Meßablauf verwendet.
Die vorbeschriebenen Volumenstrom-Meßvorrichtungen müssen nach
der Herstellung sorgfältig kalibriert werden. Der dazu not
wendige Meßaufwand ist sehr groß. Die zur Kalibrierung ver
wendeten Volumenstrom-Meßvorrichtungen arbeiten nach dem
Verdrängungsprinzip. Das hierzu erforderliche auf diesem
Prinzip beruhende Verfahren ist sehr zeitaufwendig, und
außerdem können die Messungen nur mit einer Genauigkeit von
höchstens 1% durchgeführt werden.
Schwebekörper-Meßgeräte haben darüber hinaus den Nachteil, daß
ihr Meßbereich relativ klein ist. Deshalb müssen Luftdurch
lässigkeits-Meßgeräte mit mehreren Schwebekörper-Meßgeräten
ausgerüstet werden, wenn sie einen größeren Bereich abdecken
sollen. Ablesefehler sind leicht möglich.
Meßvorrichtungen mit Strömungswiderstand sind empfindlich
gegen Verschmutzung und müssen deshalb im praktischen Einsatz
häufig kontrolliert und gereinigt werden. Außerdem ist zur
Messung des Druckabfalls eine hochgenaue Differenzdruck-Meß
vorrichtung notwendig, die sehr empfindlich gegen Überlastung
und teuer in der Herstellung ist. Die Genauigkeit der Dif
ferenzdruck-Meßvorrichtung geht mit in die Genauigkeit der
Volumenstrom-Messung ein, so daß die erreichbare Genauigkeit
über 1% liegt.
In der DE 36 11 458 A1 ist eine Prüfvorrichtung zum Prüfen der
Luftdurchlässigkeit von flächigen Gegenständen, insbesondere
von Filzen und Sieben, für die Papierherstellung beschrieben,
bei der zur Messung des Volumenstroms in einem besonderen
Kanalteilstück eine Flügelrad-Anemometersonde verwendet wird.
Dabei wird der Volumenstrom durch ein Radialgebläse erzeugt.
Bei der Verwendung einer solchen Sonde ist ein großer Herstel
lungaufwand vorgegeben, und außerdem ist diese Sonde störungs
anfällig, so daß mit erheblichen Meßungenauigkeiten gerechnet
werden muß.
Bei einem in der DE 32 09 735 A1 beschriebenen Gasdurchlässig
keits-Meßgerät sind zur Einstellung des Volumenstroms mehrere
parallel geschaltete Konstantströmungsvorrichtungen vorgese
hen, die mit einer gemeinsamen Luftpumpe verbunden sind und
durch eine Steuer- und Prozeßeinheit nacheinander geöffnet
bzw. zugeschaltet werden, wodurch die nächst oberhalb und
unterhalb eines Referenzdruckwertes liegenden Druckwerte be
stimmt werden. Nach der Bestimmung dieser nächstliegenden
Druckwerte teilt die Steuer- und Prozeßeinheit die Strömungs
menge der beiden nächstliegenden Druckwerte durch den jeweili
gen Druckwert, wodurch die nächstliegenden Werte der Strö
mungsmenge pro Druckabfalleinheit bestimmt werden. Die Steuer-
und Prozeßeinheit mittelt dann diese Werte, multipliziert den
Mittelwert mit dem Referenzdruck und teilt das Ergebnis durch
die Probenfläche, wodurch ein Porositätswert erhalten wird.
Die Volumenstrom-Messung erfolgt mittels eines Platten-
Strömungselementes, an das ein Druckwandler angeschlossen ist.
Auch hier ist ein großer Verfahrens- und Vorrichtungsaufwand
vorgegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren
und einem Gasdurchlässigkeits-Meßgerät der eingangs angege
benen Arten den verfahrens- und gerätemäßigen Aufwand zu ver
ringern und insbesondere eine hohe Meßgenauigkeit zu errei
chen.
Aus der DE 37 11 533 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Messung der Luftdurchlässigkeit einer Wand bekannt, bei der
ein Ventilator einen Volumenstrom erzeugt, der über eine Düse
eines Meßkopfes durch die Wand hindurchgedrückt wird, deren
Luftdurchlässigkeit gemessen werden soll. Der Druck, den der
Ventilator erzeugt, ist dabei eine Funktion der Ventilator-Drehzahl,
so daß der Druck über die Ventilator-Drehzahl eingestellt
werden kann. Bei dem bekannten Verfahren handelt es sich um die
Messung von Papiermaschensieben oder -filzen sowie von Reinigungs-
oder Waschvorrichtungen mit Tüchern, bei denen Drücke im
Bereich von 100 Pa im Gegensatz zu Drücken in der Größenordnung
von 1000 Pa für Prüflinge in der Zigarettenpapierbranche auftreten.
Bei dem bekannten Verfahren wird weder der Druckabfall
am Püfling noch der Volumenstrom gemessen.
Die DE 31 11 318 A1 beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung des Zugwiderstands
und/oder der Gasdurchlässigkeit eines Prüflings, etwa einer Zigarette
oder eines Zigarettenpapiers, bei dem ein monoton steigender
oder fallender Volumenstrom durch den Prüfling geleitet
wird. Hierbei wird der Volumenstrom und der Druckabfall an dem
Prüfling fortlaufend gemessen und mit vorgegebenen Bezugswerten
verglichen.
Die gestellte Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8
gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß
der Volumenstrom durch eine Kolbenpumpe erzeugt wird, deren Förder
menge pro Zeiteinheit in einem bekannten Bezug
zur Arbeitsgeschwindigkeit ihres Förderelements, des Kolbens, steht. Auf
diese Weise ist eine Volumenstrom-Meßeinrichtung nicht mehr
erforderlich, so daß die damit verbundenen Nachteile, nämlich
ein hoher Vorrichtungs- und Kalibrierungsaufwand und Kontroll
vorgänge, die bei herkömmlichen Anordnungen täglich wiederholt
werden müssen, vermieden werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die
Laufgeschwindigkeit des Kolbens der Pumpe zur Ein
stellung eines vorgegebenen Druckabfalls am Prüfling geregelt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Förderelement von einem
Elektromotor angetrieben und die Motordrehzahl als Maß für den
Volumenstrom ausgewertet wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird der
Kolben von einem Schrittmotor angetrieben und die An
steuerfrequenz als Maß für den Volumenstrom ausgewertet. Der
Volumenstrom ist dabei der Ansteuerfrequenz direkt proportion
al. Auf diese Weise kann auf eine Meßanordnung zur Ermittlung
der Motordrehzahl, beispielsweise einen Tachogenerator, verzich
tet werden, so daß das Verfahren dadurch weiter vereinfacht
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl während der Saug
bewegung des Pumpenkolbens als auch während der Druckbewegung
desselben durchgeführt werden. Dabei ist es besonders vorteil
haft, wenn die Ermittlung des Volumenstroms während einer
Saugbewegung der Kolbenpumpe durchgeführt wird.
Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es, wenn ein Regelkreis vorgesehen
ist, der die Laufgeschwindigkeit des Kolbens auf
einen vorgegebenen Druckabfall am Prüfling einregelt.
Die Pumpe wird vorzugsweise mit einem Elektromotor angetrie
ben. Zur Ermittlung der Geschwindigkeit des Kolbens der
Pumpe ist ein mit dem Elektromotor verbundener Tachogenerator
vorgesehen.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn als Elektromotor ein
Schrittmotor vorgesehen ist. In diesem Falle kann eine Meßein
richtung für die Geschwindigkeit des Kolbens entfallen,
da dessen Geschwindigkeit direkt proportional
der Ansteuerfrequenz des Schrittmotors und damit auch der zu
messende Volumenstrom direkt proportional zur Ansteuerfrequenz
des Schrittmotors ist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Meßgeräts ist zwischen dem Prüfling und
der Pumpe im Strömungskanal ein Ventil, insbesondere ein
3/2-Wegeventil mit einem Auslaß vorgesehen. Das Ventil stellt
im Saugbetrieb nur eine Verbindung zwischen der Pumpe und dem
Prüfling und beim Kolbenrücklauf nur eine Verbindung zwischen
der Pumpe und dem Auslaß, d. h., dem freien Ausgang des
Ventils her.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine
Steuerschaltung vorgesehen, der das Ausgangssignal des Dif
ferenzdruckmessers und/oder des Tachogenerators zugeleitet
wird. Die Steuerschaltung stellt dem Elektromotor und/oder dem
Ventil gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein
Steuersignal bereit. Eine weitere Möglichkeit des Einsatzes
der Steuerschaltung besteht auch
in der Berechnung des Volumenstroms aus der Laufge
schwindigkeit und dem Querschnitt des Hub
kolbens, wobei der Querschnitt des Hubkolbens vorzugsweise als
eine Konstante in der Steuerschaltung gespeichert ist.
Die Steuerschaltung weist vorzugsweise einen Mikroprozessor
auf.
Die hohe Meßgenauigkeit des erfindungsgemäßen Meßgeräts, ins
besondere auch bei Prüflingen mit geringer Luftdurchlässigkeit
beruht auf der Tatsache, daß die
Kolbenlaufgeschwindig
keit bei einer Kolbenpumpe sehr einfach und mit hoher Genauig
keit gemessen werden kann. Da Kontroll- und Kalibrierungsvor
gänge weder nach der Herstellung noch im üblichen, täglichen
Betrieb erforderlich sind, ist der Bedienungsaufwand des
erfindungsgemäßen Meßgeräts im Vergleich zu herkömmlichen
Meßgeräten wesentlich geringer.
Der Meßbereich des erfindungsgemäßen Meßgeräts ist sehr groß
und im wesentlichen nur durch den Quer
schnitt und die Länge des Kolbenzylinders festgelegt. Das
erfindungsgemäße Meßgerät kann sehr klein und kompakt insbe
sondere auch deshalb hergestellt werden, weil eine Volumen
strom-Meßvorrichtung im Strömungskanal nicht erforderlich ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Aus
führungsbeispiels und einer Zeichnung näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt ein Gasdurchlässigkeits-Meßgerät in schema
tischer Darstellung.
Das Meßgerät 1 weist eine Kolbenpumpe 2 mit einem Zylinderge
häuse 3 und einem Kolben 4 mit einer Kolbenstange 5 auf, an
der ein Antriebsmotor 6 zur Hin- und Herverschiebung des Kol
bens 4 angreift. An den Arbeitsraum 7 der Kolbenpumpe 2 ist
ein Strömungskanal 8 angeschlossen, der sich zu einem Halter 9
für ein auf Gasdurchlässigkeit zu prüfendes Papier 11 erstreckt.
Der Halter 9 hält das Papier 11 in einer sich rechtwinklig
zum Strömungskanal 8 erstreckenden Stellung, wobei das Papier
11 durch den Halter 9 (an den Rändern der Meßfläche) dicht ge
halten ist.
Das Meßgerät 1 kann sowohl im Druckbetrieb als auch im Saugbe
trieb der Kolbenpumpe 4 arbeiten. Der Querschnitt des Strö
mungskanals 8 weist am Halter 9 eine bestimmte Größe auf, die
in einem Mikroprozessor bzw. einer elektronischen Steuerein
richtung 12 gespeichert sein kann. Zwischen der Kolbenpumpe 2
und dem Halter 9 ist im Strömungskanal 8 ein 3/2-Wegeventil 13
angeordnet, das durch eine Steuerleitung 14 mit der Steuerein
richtung 12 verbunden ist. Über die Steuerleitung 14 wird der
Durchgang im Strömungskanal 8 sowie ein Ausgang 15 im Wege
ventil 13 gesteuert, der im geöffneten Zustand einen freien
Durchgang vom Arbeitsraum 7 zur Atmosphäre gewährleistet. Der
Antriebsmotor 6 ist auf geeignete Weise mit einem Tacho
generator 16 verbunden, der durch eine elektrische Signal
leitung 17 mit der Steuereinrichtung 12 in Verbindung steht.
Der Antriebsmotor 6 ist vorzugsweise schrittgesteuert, wozu
ihm eine entsprechende Motorsteuerung 18 zugeordnet ist, die
durch eine Steuerleitung 19 mit dem Antriebsmotor 6 verbunden und über
eine Steuerleitung 21 von der Steuereinrichtung 12 gesteuert
wird. Die Steuereinrichtung 12 ist außerdem durch eine Signal
leitung 22 mit einem Differenzdruckaufnehmer 23 verbunden, der
über zwei Signal- oder Druckleitungen 24a, 24b mit dem Strö
mungskanal 8 zu beiden Seiten des Papiers 11 verbunden ist.
Der Differenzdruckaufnehmer 23 ist vorzugsweise dazu einge
richtet, den Differenzdruck vor und hinter dem Papier 11 in
eine Spannung umzuwandeln, die der Steuereinrichtung über
mittelt wird.
Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, das Meßgerät 1 sowohl
im Druckbetrieb als auch vorzugsweise im Saugbetrieb zu
betreiben.
Im folgenden wird die Funktion des Meßgeräts 1 im Saugbetrieb
und das Verfahren zum Bestimmen der Gasdurchlässigkeit des
Prüflings, hier des Papiers 11, beschrieben.
Das Papier 11, dessen Luftdurchlässigkeit bestimmt werden
soll, wird auf das Unterteil 9a des Prüflinghalters 9 gelegt
und mit dem Oberteil 9b darauf fixiert. Die Steuereinrichtung
12 steuert das Ventil 13 so, daß die Luft nur zwischen dem
Halter 9 und der Kolbenpumpe 2 strömen kann, wobei der Ausgang
15 verschlossen ist.
Der Kolben 4 der Pumpe 2 wird durch den Motor 6 aus seiner
vorgeschobenen Ausgangsstellung zurückgezogen, so daß im
Arbeitsraum 7 der Pumpe 2 ein Unterdruck entsteht, der eine
Luftströmung durch das Papier 11 zur Folge hat. Dabei entsteht
am Papier 11 ein Differenzdruck, der mit dem Druckaufnehmer 23
gemessen und an die Steuereinrichtung 12 weitergegeben wird.
Die Steuereinrichtung 12 stellt der Motorsteuerung 18 Steuer
signale bereit, die den Motor 6 so steuert, daß der Differenz
druck vor und hinter dem Papier 11 einen gewünschten Wert (z. B.
1000 Pa) erreicht. Gleichzeitig wird im Tachogenerator 16
ein der Motordrehzahl und damit der Kolbenlaufgeschwindigkeit
proportionales Signal erzeugt und an die Steuereinrichtung 12
weitergegeben, die aus diesem Signal aufgrund der bekannten
Zylinderabmessungen und der bekannten Antriebsübersetzung
direkt den Volumenstrom errechnet.
Nach Beendigung der Messung bzw. wenn der Kolben 4 seinen
maximalen Rückzugshub erreicht hat, wird das Ventil 13 um
gesteuert, so daß der Arbeitsraum 7 nur mit dem Ausgang 15 des
Ventils 13 verbunden ist. Die Drehrichtung des Motors 6 wird
umgekehrt, der Kolben 4 wird in seine Ausgangsposition vorge
schoben. Dabei entweicht die Luft aus der Arbeitskammer 7 über
den Ausgang 15 des Ventils 13. Der nächste Meßzyklus kann
beginnen.
Wird als Motor 6 ein Schrittmotor gewählt, kann der Tacho
generator 16 entfallen, weil die Motordrehzahl und damit der
Volumenstrom direkt der Ansteuerfrequenz der Motorsteuerung 18
entspricht.
Im Rahmen der Erfindung kann der Meßablauf auch umgekehrt
erfolgen, d. h. die Kolbenpumpe 2 arbeitet bei der Messung
drückend.
Der Meßbereich wird nur durch die Abmessungen des Zylinder
gehäuses 3 bestimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit geringem meß
technischem Aufwand und dabei mit genauen Meßergebnissen
durchführen, da eine Volumenstrom-Messung entfällt. Das er
findungsgemäße Meßgerät 1 ist einfach, kompakt und kosten
günstig herstellbar aus. Es ermöglicht genaue Meßergebnisse,
insbesondere auch bei niedrigen Luftdurchlässigkeiten des
Prüflings.
Claims (18)
1. Verfahren zum Bestimmen der Gasdurchlässigkeit eines Prüflings
(11), bei dem ein Gas-Volumenstrom durch den Prüfling
(11) geleitet wird, der Druckabfall am Prüfling (11)
sowie der Volumenstrom ermittelt werden, wobei der Volumenstrom
durch eine Pumpe (2) erzeugt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fördermenge der Pumpe (2) pro
Zeiteinheit in einem bekannten Bezug zur
Arbeitsgeschwindigkeit ihres Förderelementes (4) steht,
daß als Pumpe (2) eine Kolbenpumpe verwendet wird, und daß
der Volumenstrom aus dem Produkt der Laufgeschwindigkeit
des Kolbens (4) und der Querschnittsfläche des Kolbenzylinders
(3) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laufgeschwindigkeit des Kolbens (4) der Kolbenpumpe (2)
zur Einstellung eines vorgegebenen Druckabfalls am Prüfling
(11) geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (4) der Kolbenpumpe (2) von einem Elektromotor
(6) angetrieben und die Motordrehzahl als Maß für
den Volumenstrom ausgewertet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (4) der Kolbenpumpe (2) von einem Schrittmotor
angetrieben und die Ansteuerfrequenz als Maß für den
Volumenstrom ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßvorgang während der Saugbewegung
der Kolbenpumpe (2) durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Meßvorgang während der Druckbewegung
der Kolbenpumpe (2) durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Volumenstrom während einer Hubbewegung
der Kolbenpumpe (2) ermittelt wird.
8. Gasdurchlässigkeits-Meßgerät mit
- - einem Strömungskanal (8), mit einem Halter (9) für einen Prüfling (11) aufweist,
- - einer Pumpe (2), die mit dem Strömungskanal (8) in Verbindung steht,
- - einer Differenzdruck-Meßeinrichtung (23) zum Ermitteln des Druckabfalls am Prüfling (11), und
- - einer Einrichtung zum Ermitteln des Volumenstromes im Strömungskanal (8),
dadurch
gekennzeichnet, daß die Pumpe (2) eine Kolbenpumpe
ist, deren Fördermenge pro Zeiteinheit in einem
bekannten Bezug zur Arbeitsgeschwindigkeit
ihres Kolbens (4) steht und daß die Einrichtung zum Ermitteln
des Volumenstromes eine Meßeinrichtung für die Laufgeschwindigkeit
des Kolbens (4) der Kolbenpumpe (2) aufweist.
9. Meßgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Regelkreis vorgesehen ist, der die Laufgeschwindigkeit des
Kolbens (4) auf einen vorgegebenen Druckabfall am Prüfling
(11) einregelt.
10. Meßgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenpumpe (2) mit einem Elektromotor (6) antreibbar
ist.
11. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit dem Elektromotor (6) verbundener
Tachogenerator (16) vorgesehen ist.
12. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromotor (6) ein Schrittmotor
ist.
13. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet
durch ein zwischen dem Prüfling (11) und der Kolbenpumpe
(2) im Strömungskanal (8) vorgesehenes Ventil (13), insbesondere
ein 3/2-Wegeventil, mit einem Auslaß (15).
14. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 13, gekennzeichnet
durch eine Steuerschaltung (12), der das Ausgangssignal
der Differenzdruckmeßeinrichtung (23) und/oder des Tachogenerators
(16) zugeleitet wird.
15. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (12) dem Elektromotor
(6) und/oder dem Ventil (13) ein Steuersignal bereitstellt.
16. Meßgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (12) den Volumenstrom
aus der Laufgeschwindigkeit und dem Querschnitt des
Kolbens (4) der Kolbenpumpe (2) berechnet.
17. Verwendung eines Meßgerätes nach einem der Ansprüche 8 bis 16
als Zigarettenpapier-Gasdurchlässigkeits-Meßgerät.
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