DE4109345A1 - Verfahren zur analyse von schlachttierkoerperhaelften mittels bildverarbeitung - Google Patents
Verfahren zur analyse von schlachttierkoerperhaelften mittels bildverarbeitungInfo
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- A22—BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
- A22B—SLAUGHTERING
- A22B5/00—Accessories for use during or after slaughtering
- A22B5/0064—Accessories for use during or after slaughtering for classifying or grading carcasses; for measuring back fat
- A22B5/007—Non-invasive scanning of carcasses, e.g. using image recognition, tomography, X-rays, ultrasound
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse von
Schlachttierkörperhälften mittels Bildverarbeitung in
der fleischverarbeitenden Industrie bzw. in Schlacht
betrieben.
Aus der US-PS 39 16 484 ist eine Methode bekannt, bei der
die Schnittpositionen der Schlachttierkörperhälfte durch
farbliche Markierungen von Fachleuten aufgetragen und mit
einer Videokamera abgetastet werden. Durch eine Auswerte
elektronik werden die Signale zur automatischen Steuerung
der Zerlegung genutzt.
Durch den Bedarf einer Fachkraft, welche die farbliche
Markierung auf die Tierkörper auftragen muß, ist keine
vollautomatische und beziehungslose Lösung gegeben.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung ist durch die US-PS
46 62 029 bekannt geworden, wobei für jeden Schnitt an
der Schlachttierkörperhälfte eine andere Kamera verwendet
wird, deren Bild mit einem im Rechner vorliegenden Muster
verglichen wird. Es wird für jeden Schnitt ein Referenz
punkt lokalisiert und nach Mustervergleich die Steuerpa
rameter für die Zerlegung übergeben. Diese Lösung erfor
dert einen hohen materiellen Aufwand und berücksichtigt
nur die äußere Kontur der Tierkörper. Es kann nur eine
begrenzte Genauigkeit in der Zerlegung garantiert werden.
Ein Verfahren zur Klassifizierung eines Tierkörpers, ins
besondere einer Schweinehälfte, in Handelsklassen ist durch
die DE-PS 29 46 912 bekannt geworden. Dabei werden durch
video-optische Geräte äußere Konturmerkmale als Schatten
riß erfaßt, ein Meßraster überlagert und daraus die Han
delsklasse der Tierkörper bestimmt. Es werden die maximale
Hüftbreite und die minimale Taillenbreite sowie ein Winkel
α durch Anlagen einer Tangente an den mittleren Bereich
des Oberschenkels erfaßt. Da nur die äußere Kontur ermit
telt wird, ist nur eine begrenzte Genauigkeit realisier
bar.
Ein Verfahren zur berührungsfreien Bestimmung von Quali
tätsmerkmalen eines Prüfobjektes der Fleischwarenkategorie
ist durch das DS-OS 30 47 490 bekannt geworden. Dabei wird
das Prüfobjekt von einer Video-Kamera erfaßt und das
Fleisch- oder Fettgewebe in Abhängigkeit der relativen
Helligkeit unterschieden.
Das Bild der Probe wird mit einem unterscheidungstypischen
Schwellwert digitalisiert. Dieses Verfahren ist sehr auf
wendig und liefert zur Bestimmung von Qualitätsmerkmalen
nicht ausreichende Genauigkeiten.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klassifizieren von
Fleisch ist durch das DE 27 28 913 bekannt geworden. Dabei
erfolgt eine elektro-optische Messung mehrerer Parameter
für die Klassifizierung. Die Parameter werden mit einer
Video-Kamera erfaßt und in einem Mikroprozessorsystem aus
gewertet.
Es werden die Schinkenkontur, die Schinkenseitenflächen
bis zum Trennwirbel, die maximale Schinkenstärke, die
Speckdicke, das Fleisch-Rückenspeck-Verhältnis und das Ge
wicht bestimmt.
Mit diesem Verfahren kann jedoch nicht die gesamte Knochen
struktur für die Zerlegung herangezogen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Einbezie
hung der Knochenstruktur für die Grobzerlegung genaue Po
sitionsparameter der Schnittbahnen zu bestimmen, den Mus
kelfleischanteil im Lendenbereich sowie die Speckdicke für
die Klassifizierung zu ermitteln und exakte morphologische
Untersuchungen zu ermöglichen.
Die erfindungsmäßige Lösung besteht aus bekannten Bildver
arbeitungssystemen und umfaßt folgende Verfahrensschritte:
- 1. Es wird eine Kameraaufnahme der Schlachttierkörper hälfte erfaßt, so daß die Szene die Wirbelsäule ein schließlich Kreuzbein sowie die äußeren Konturen des Tierkörpers beinhaltet. Die Wirbelsäule liegt ca. pa rallel zur Bildhorizontalen.
- 2. Eine Analyse der Wirbelsäule unter Berücksichtigung der äußeren Konturen des Tierkörpers sowie der unterschied lichen Grauwerte von Fleisch, Fett und Knochen wird durch eine vertikale Auswertung der Bildmatrix erreicht.
- 3. Durch die Lage der gefundenen Wirbelsäule zu den äußeren Konturen des Tierkörpers sowie eine vertikale Grauwert analyse, die die Konturen und die Wirbelsäule schneidet, kann über die gesamte Szene eine Entscheidung über das Vorliegen einer linken oder rechten Tierkörperhälfte gefällt werden.
- 4. Es wird ein Bildausschnitt festgelegt, der die Wirbel säule im Lendenbereich beinhaltet. Durch die Lage des Kreuzbeines zur Wirbelsäule in einem stumpfen Winkel verläßt dieses den Bildausschnitt.
- 5. Unter Berücksichtigung des Winkels der von Wirbelsäule und Kreuzbein gebildet wird, kann durch eine funktionale Grauwertermittlung innerhalb des Bildausschnittes ein Fixpunkt festgelegt werden, dessen Lage durch den steilsten Gradienten der funktionalen Grauwertermitt lung bestimmt wird.
- 6. Der Bildausschnitt wird mit horizontalen Gradientenope ratoren gefiltert und binarisiert, so daß die Zwischen wirbelschichten einen maximalen Kontrast zu ihrer Um gebung erhalten.
- 7. Im Bildausschnitt werden alle Zwischenwirbelschichten identifiziert und ihre Lage ermittelt.
- 8. Unter Berücksichtigung der bereits ermittelten Parame ter und der gefundenen Zwischenwirbelschichten wird die gesamte Wirbelsäule untersucht und die Lage aller Zwi schenwirbelschichten ermittelt.
- 9. Aus den ermittelten Positionen werden die Schnittpara meter für die Grobzerlegung abgeleitet.
- 10. Entsprechend dem 6. Lendenwirbel wird der Muskelfleisch anteil sowie die Speckdicke für die Klassifizierung durch vertikale Auswertung der Grauwerte bestimmt.
- 11. Aus allen ermittelten Parametern können je nach Aus bildungsmaßstab exakte morphologische Untersuchungen erfolgen.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine vollständige
Analyse der Wirbelsäule von Kreuzbein bis Atlas mit Bild
verarbeitung durchgeführt und daraus werden Schnittparame
ter für die Zerlegung und Parameter für die Klassifizie
rung ermittelt.
Das Wesen der Erfindung wird an folgendem Beispiel näher
dargelegt:
Fig. 1 zeigt den Teil einer Schweinehälfte im Lendenbe
reich. Dieses Bild ist unverarbeitet und liegt mit 64 Grau
werten im Rechner vor.
Fig. 2 zeigt eine verarbeitete Darstellung von Fig. 1.
Dieses Bild zeigt den analysierten Wirbel und Zwischenwir
belschichten, deren Lageparameter im Rechner vorliegen.
Als erster Schritt nach der Bildaufnahme gemäß Fig. 1 wer
den die äußere Kontur sowie die Kontur zwischen Speckschicht
und Fleischschicht erfaßt.
In Abhängigkeit dieser Parameter wird ein Bildausschnitt
definiert, der die Wirbelsäule beinhaltet.
Durch eine vertikale Grauwertanalyse wird die genaue Lage
der Wirbelsäule ermittelt.
Die vertikale Grauwertanalyse, die die Konturen schneidet
und die Information über die Lage der Wirbelsäule enthält,
liefert die Entscheidung, ob es sich um eine linke oder
rechte Tierkörperhälfte handelt.
Ein in Fig. 2 gelegter Bildausschnitt, der die Lendenwir
bel beinhaltet, zeigt, daß das Kreuzbein einen stumpfen
Winkel zur Wirbelsäule bildet und den Bildausschnitt ver
läßt.
Der Fixpunkt, welcher durch die 45° Gerade in Fig. 2 ge
kennzeichnet ist, wird durch eine funktionale Grauwerter
mittlung innerhalb des Bildausschnittes ermittelt. Die
Fixpunktlage wird durch den steilsten Gradienten dieser
Grauwertermittlung bestimmt.
Der Bildausschnitt wird mit einem horizontalen Gradienten
operator gefiltert, dessen Stärke durch das Grauwertmittel
des gesamten Bildausschnittes bestimmt wird. Das Grauwert
mittel bestimmt ebenfalls die anschließende Binarisierungs
schwelle.
Durch diese Operatoren stellen die Zwischenwirbelschichten
deutliche Signale dar, die durch vertikale Grauwertmittlung
gewonnen werden.
Eine iterative Suche nach lokalen Maximas der vertikalen
Grauwertmittlung liefern die Positionen der vorhandenen
Zwischenwirbelschichten. Dabei wird links und rechts einer
gefundenen Zwischenwirbelschicht eine Ausblendung reali
siert, um vorhandene Störungen zu überdecken. Die Positio
nen der Zwischenwirbelschichten bilden mit dem Lageparame
ter der Wirbelsäule die Startpunkte für eine Konturverfol
gung, so daß die in Fig. 2 weiß gefüllten Wirbel entstehen.
Aufgrund der ermittelten Parameter werden die gesamte Tier
körperhälfte und alle Zwischenwirbelschichten analysiert.
Aus der Lage der Wirbelsäule sowie die Zwischenwirbel
schichten werden die Schnittparameter für die Grobzerlegung
berechnet und damit die Zerlegung gesteuert.
Der 6. Lendenwirbel dient durch ein umschreibendes Recht
eck als Startpunkt für die Bestimmung des Muskelfleischan
teiles. Weiterhin wird die Speckdicke erfaßt. Beide Größen
werden zu einem Klassifizierungsparameter in bekannter Weise
verrechnet.
Die Schwerpunkte der Wirbelkonturen bilden die Basis für
eine mathematische Modellierung sowie für eine exakte mor
phologische Untersuchung.
Claims (3)
1. Verfahren zur Analyse von Schlachttierkörperhälften mit
tels Bildverarbeitung, insbesondere von Schweinehälften,
wobei mit Bildverarbeitungshard- und -software äußere
Kontur, Speckschicht sowie ein Fleisch-Rückenspeckver
hältnis ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst von der Schlachttierkörperhälfte eine Wirbel
säulenaufnahme mit allen Zwischenwirbelschichten mit be
kannter Videotechnik vorgenommen wird und als Fixpunkt
für Zerlegung und Klassifizierung vom Kreuzbein der Wir
belsäule ausgegangen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der Lage der Zwischenwirbelschichten Schneidparame
ter für die Zerlegung ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der Lage des 6. Lendenwirbels sowie der äußeren Kon
tur und der Speckschicht Speck- und Fleischmaße für die
Klassifizierung ermittelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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