DE4108178A1 - Anordnung zur elektroerosiven ganzprobenentnahme aus reaktordruckgefaessen von kernkraftwerken - Google Patents

Anordnung zur elektroerosiven ganzprobenentnahme aus reaktordruckgefaessen von kernkraftwerken

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Description

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur elektroerosiven Ganzprobenentnahme aus Reaktordruckgefäßen von Kernkraft­ werken bei Revisionsarbeiten, vorzugsweise vor und nach dem thermischen Ausheilen von Reaktordruckgefäßen.
Aus der Fachliteratur sind eine Vielzahl von Vorrichtungen, Verfahren und Anordnungen zur elektroerosiven Bearbeitung, Zerkleinerung, Durchbohrung usw. von metallischen Materi­ alien bekannt. Dazu ist aus der DD-WP 2 09 274 eine Vor­ richtung zur Entnahme von Werkstoffproben aus metallischen Werkstücken mit dem Ziel bekannt, daß der Aufwand für die Entnahme der Werkstoffproben mittels Kernbohrung reduziert wird. Aus der DE-OS 34 18 311 ist eine Entnahmevorrichtung für Testproben aus einem Druckreaktor, die aus einem Ent­ nahmekolben mit gasdurchlässigen Kolbenringen besteht, der in einem Probenentnahmerohr geführt ist, bekannt. Keines dieser bekannten Vorrichtungen, Verfahren bzw. Anordnungen mißt es aber zu, aus einen in Revision befindlichen Reak­ tordruckgefäß Ganzproben zu entnehmen. Weiterhin ist eine Vorrichtung zur funkenerosiven Probenentnahme aus der In­ nenwandung des Reaktordruckgefäßes und eine Elektrode zur elektroerosiven Ganzprobengewinnung aus Stahlwerkstoffen bekannt. Diese genannte Vorrichtung und die Elektrode bil­ den die Voraussetzung zur Ganzprobenentnahme aus in Revi­ sion befindlichen Reaktordruckgefäßen von Kernkraftwerken.
Das Ziel der Erfindung besteht in der Schaffung einer An­ ordnung zur elektroerosiven Ganzprobenentnahme aus Reaktor­ druckgefäßen von Kernkraftwerken bei Revisionsarbeiten, vor­ zugsweise vor und nach dem thermischen Ausheilen, um nach­ folgend an diesen Ganzproben Werkstoffuntersuchungen zum Zustand und zum Effekt des thermischen Ausheilens des Reak­ tordruckgefäß labormäßig durchführen zu können.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur elektroerosiven Ganzprobenentnahme aus Reak­ tordruckgefäßen von Kernkraftwerken bei Revisionsarbeiten, vorzugsweise vor und nach dem thermischen Ausheilen, zu schaffen, um anschließend aus diesen definierten Ganzproben unter Laborbedingungen die Werkstoffkennwerte des Reaktor­ druckgefäßes zu ermitteln und somit Aussagen zum Effekt des thermischen Ausheilens sowie zur Restlebensdauer des Reaktordruckgefäßes zu erhalten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die für die elektreoerosive Ganzprobenentnahme aus der Reak­ tordruckgefäßinnenwandung vorgesehene Erodiervorrichtung mit der der zu entnehmenden Probengröße entsprechenden Elektrode an ein bereits im Reaktordruckgefäß montiertes Positionierungssystem fest und star angekoppelt wird. Weiterhin wird auf der Hauptteilfuge des Reaktordruckge­ fäßes eine Befestigungsgrundplatte für den Arbeitskopf mittels Blindschrauben montiert, die diesem wiederum eine genaue Justierung in radialer und axialer Richtung mit der Erodiervorrichtung gestattet. Am Arbeitskopf der Funken­ erosivanlage ist zur Überwachung des Erodiervorganges eine Meßuhr, eine Fernsehkamera mit Beleuchtung und ein Wegauf­ nehmer angebracht. Darüber hinaus sind in Höhe der Haupt­ teilfuge das Hydraulikaggregat und die Spülpumpe angeordnet. Desweiteren ist am Ausleger eines Positionierungssystems, welches im Reaktordruckgefaß installiert wurde, die Erodier­ vorrichtung mit ihrer Elektrode über eine Koppeleinheit fest angebracht, welche wiederum über die Zahnstange mit Anschlußstück, Koppelstange, Zwischenstück und Anschluß­ stück-Koppelstange mit dem Arbeitskopf verbunden ist und das zusätzlich zur Überwachung des Erodiervorganges in Höhe der Erodiervorrichtung eine Unterwasserfernsehkamera mit Beleuchtung angeordnet ist. Weiterhin sind auf dem Reaktor­ postament die Arbeitsmaschine mit Bedienpult, der Impuls­ generatorschrank sowie das Überwachungspult angeordnet. Zur genauen Probendickeneinstellung sowie zum Ausgleich von Un­ symmetrien des Reaktordruckgefäßes und des Positionierungs­ systems im Reaktordruckgefäß wird anschließend die bereits am Positionierungssystem befestigte Erodiervorrichtung bis kurz unterhalb der Hauptteilfuge in einen ausreichenden Abstand von der Reaktordruckgefäßinnenwandung auf den für die Probenentnahme vorgesehenen Winkel verfahren. Nach Überprüfung des Erodierwinkels und der Übereinstimmung der Zahnstange der Erodiervorrichtung mit dem Flanschstück des Arbeitskopfes bzw. nach erfolgter Einrichtung, wird die Elektrode in der Erodiervorrichtung durch Verdrehen so ge­ stellt, daß diese mit ihrer konvexen Seite in Richtung Re­ aktordruckgefäßinnenwandung zeigt. Anschließend wird die Koppeleinheit zwischen Erodiervorrichtung und Positionie­ rungssystem leicht gelöst und die Positionierungseinrich­ tung mit Erodiervorrichtung solange langsam in Richtung Re­ aktordruckgefäßinnenwandung verfahren, bis die Elektrode glatt anliegt und durch Verstellen der Abstandhalter an der Erodiervorrichtung die Differenz zwischen Reaktordruckge­ fäßinnenwandung und Abstandhalter der vorgegebenen Proben­ dicke abzüglich 0,2 mm Sicherheit entspricht. Während der gesamten Justierungsphase ist darauf zu achten, daß sich die Elektrode nicht verformt und daß zum Abschluß die Kop­ peleinheit fest fixiert worden ist. Im nachhinein wird die Erodiervorrichtung durch das Positionierungssystem so ver­ fahren, daß die für die vorgesehenen Erodierkoordinaten speziell gefertigte Koppelstange mit dem Anschlußstück, welches wiederum mit der Zahnstange, die die Vertikalbewe­ gung des Arbeitskopfes in der Erodiervorrichtung in eine Kreisbewegung umwandelt und überträgt, mittels Paßstift be­ festigt ist, über eine Flanschverbindung gekoppelt werden kann, und daß gleichzeitig in dieser Position die für die Spülung notwendigen Schlauchverbindungen mittels Schlauch­ schellen an der Erodiervorrichtung und die Stromzuführung zur Elektrode über einen Hartgewebeklotz befestigt werden. Die Koppelstange steht dabei senkrecht nach oben und wird durch eine entsprechende Vorrichtung gesichert. Im Anschluß wird die Erodiervorrichtung mit Koppelstange durch das Po­ sitionierungssystem auf die für die Probenentnahme festge­ legte Höhen- und Winkelkoordinate verfahren. Nach Überprü­ fung der Richtigkeit dieser Koordinaten wird die Erodier­ vorrichtung durch den Ausleger des Positionierungssystems bis kurz vor die Reaktordruckgefäßinnenwandung gefahren und nachfolgend die Koppelstange mit Zwischenstück an das An­ schlußstück-Koppelstange, welches am Arbeitskopf befestigt ist, angeflanscht. Nach erfolgter Sichtprüfung der richti­ gen Stellung der Elektrode in der Erodiervorrichtung oder entsprechender Ausrichtung dieser durch Höhenverstellung des Arbeitskopfes wird die Erodiervorrichtung mittels Aus­ leger des Positionierungssystems solange langsam in Rich­ tung Reaktordruckgefäßinnenwandung verfahren, bis die Ab­ standshalter spiel frei anliegen und die Positionierungsein­ richtung keinen Vorschub mehr realisiert. Die so durch das Positionierungssystem angefahrene Koordinate wird festge­ stellt und während des gesamten Erodiervorganges nicht ver­ ändert. Als weitere Voraussetzung für das Erodieren sind die Einstellung der Leitfähigkeit des Reaktordruckgefäßinhalts­ wassers auf vorzugsweise 70 bis 100 S/cm, die Einregelung der Erodierparameter, die Herstellung eines Erodierstrom­ kreislaufes durch Befestigung der negativen Phase an der Hauptteilfuge des Reaktordruckgefäßes, das Installieren eines Oszillographen zur Überwachung der Erodierströme, das Anbringen einer Meßuhr sowie eine auf diese Meßuhr gerichtete Fernsehkamera mit Beleuchtung am Arbeitskopf, die Instal­ lierung eines Wegaufnehmers am Arbeitskopf, die Anordnung einer für den Erodiervorgang notwendigen Spülpumpe, die In­ stallierung einer Unterwasserfernsehkamera mit Beleuchtung in Höhe der Erodiervorrichtung und die Herstellung aller hydraulischen-, elektrischen- und Steuerverbindungen zwi­ schen den einzelnen Anlagenteilen und Hilfssystemen zu ge­ währleisten. Nach Schaffung aller genannten Voraussetzungen beginnt durch Einschalten des Arbeitsstromkreises der Ero­ diervorgang von unten und gleichzeitig werden die Meßuhr und der Schreiber des Wegaufnehmers auf 0 mm justiert. Die Meßuhr, das Oszillographenbild, die Anzeigegeräte der Ero­ sivanlage und das Kamerabild der Erodiervorrichtung mit Elek­ trode dienen als unerläßliche Hilfsmittel zur Steuerung und Überwachung des Erodiervorganges. Bei Erreichen eines Vor­ schubes beim Erodieren von rund 5 mm wird zur Gewährleistung eines günstigen Abtransportes des Erodierschlammes die Spül­ pumpe sowie die Intervallschaltung zur Spülung am Bedienpult zugeschalten.
Anschließend wird der Erodiervorgang von unten solange fort­ geführt, bis die Elektrodenzunge durcherodiert ist und die Kantenradien des zu entnehmenden Probestückes soweit abero­ diert sind, bis kein Erodierstrom mehr fließt, sondern der entstehende Kurzschlußstrom den Erodiervorgang abschließt. Nach Abschaltung des Arbeitsstromkreises wird dann das Zwi­ schenstück gelöst und anschließend von der Koppelstange ent­ fernt. Durch Umpolung des Hydraulikaggregates wird der Hy­ draulikzylinder des Arbeitskopfes in die untere Endlage ver­ fahren und nachfolgend die Koppelstange wieder mit dem An­ schlußstück-Koppelstange verbunden. Nach Einschalten des Arbeitsstromkreises beginnt nun der Erodiervorgang von oben mit Spülung und ohne Intervallschaltung bis das Probe­ stück rauserodiert ist bzw. sich die Elektrode sichtlich durchdreht. Daraufhin wird der Arbeitsstromkreis ausgeschal­ ten, die Koppelstange am Anschlußstück-Koppelstange gelöst, das Positionierungssystem mit Erodiervorrichtung von der Re­ aktordruckgefäßinnenwandung abgefahren und anschließend in Höhe Hauptteilfuge gefahren, wo das gewonnene Probenstück von der Erodiervorrichtung mittels entsprechenden Hilfsmitteln in einen bereitstehenden Bleicontainer transportiert wird. Befindet sich das Probenstück nicht auf der Erodiervorrich­ tung, wird es im nachhinein mit einer entsprechenden Berge­ vorrichtung und -technologie geborgen.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 schematisch die Anordnung der Funkenerosivanlage mit Positionierungssystem im Reaktordruckgefäß und
Fig. 2 das Blockbild der erfindungsgemäßen Anordnung.
Für die Durchführung eines Werkstoffuntersuchungsprogrammes zum Nachweis des Effektes der thermischen Ausheilung bzw. zum Nachweis der Sprödbruchsicherheit von einem Reaktor­ druckgefäß 1 ist es unbedingt notwendig, Ganzproben einer definierten Größe zur nachfolgenden Untersuchung unter La­ borbedingungen, aus dem am meisten durch Neutronenversprö­ dung belasteten Bereich der aktiven Zone, vorzugsweise aus der Schweißnaht der aktiven Zone, zu entnehmen. Dazu wird die Erodiervorrichtung 11 mit der eigentlichen Elektrode, die vorzugsweise einen Radius von 25 mm und eine Länge von 67 mm aufweist, über eine Koppeleinheit an den Ausleger 6 eines bereits im Reaktordruckgefäß 1 mittels Zentralmast 5 montierten Positionierungssystem 4, befestigt. Weiterhin wird auf der Hauptteilfuge 2 des Reaktordruckgefäßes 1 eine Befestigungsgrundplatte 8 für den Arbeitskopf 7 mittels Blindschrauben auf eine vorher festgelegte Position mon­ tiert, die diesem wiederum eine genaue Justierung in radia­ ler und axialer Richtung mit der Erodiervorrichtung 11 ge­ stattet. Gleichzeitig werden im Raum 3 unmittelbar oberhalb des Reaktordruckgefäßes 1 in Höhe der Hauptteilfuge 2 mit Hilfe eines Krans das Hydraulikaggregat 9 und die Spülpumpe 12 installiert. Die Arbeitsmaschine mit Bedienpult 13, der Impulsgeneratorschrank 14 und das Überwachungspult 15, be­ stehend aus Monitor 26, 27, Oszillograph 28 und der Meß­ schreiber 29, wurden bereits vor Beginn der Einrichtearbei­ ten im Raum 3 auf dem Reaktorpostament aufgebaut. Nach er­ folgter Aufstellung der benötigten Grundaggregate der Fun­ kenerosivanlage werden diese durch die elektrischen- und Steuerkabel sowie durch die Hydraulikleitung verbunden und zusätzlich werden zur Gewährleistung einer Überwachung und Steuerung des Erodiervorganges erstens am Impulsgenerator­ schrank 14 und Oszillograph 28 zur Erfassung der Erodier­ und Kurzschlußströme, zweitens am Arbeitskopf 7 eine Meßuhr 23 mit Beleuchtung 25 und Fernsehkamera 24 sowie ein Wegauf­ nehmer 22 zur Erfassung des Erodiervorschubes und drittens in Höhe der Erodiervorrichtung 11 eine Unterwasserkamera 20 mit Beleuchtung 21 zur Justierung und Beobachtung dieser, angeordnet und gleichzeitig wird deren Informationsübertra­ gung zum Überwachungspult 15 realisiert. Nachfolgend wird zur genauen Ganzprobendickeneinstellung sowie zum Ausgleich von Unsymmetrien des Reaktordruckgefäßes 1, die zuvor am Ausleger 6 des Positionierungssystems 4 befestigte Erodier­ vorrichtung 11 bis auf rund 100 bis 150 mm unterhalb der Hauptteilfuge 2 in einem Abstand von ungefähr 50 bis 100 mm von der Innenwandung des Reaktordruckgefäßes 1 auf den für die Probenentnahme festgelegten Winkel verfahren. Nach er­ folgter Überprüfung des eingestellten Erodierwinkels und der Übereinstimmung der vertikalen Stellung der Zahnstange mit Anschlußstück 17 in der Erodiervorrichtung 11 mit dem An­ schlußstück-Koppelstange 19, welches am Arbeitskopf 7 befes­ tigt ist, bzw. nach erfolgter Einrichtung, wird die Elektro­ de in der Erodiervorrichtung 11 durch Verdrehen mittels Zahnstange 17 so gestellt, daß diese mit ihrer konvexen Sei­ te in Richtung Reaktordruckgefäßinnenwandung zeigt. Nach Lösen der Koppeleinheit zwischen Erodiervorrichtung 11 und Ausleger 6 des Positionierungssystems 4 wird der Ausleger 6 solange langsam in Richtung Reaktordruckgefäßinnenwandung gefahren, bis die Elektrode glatt anliegt und Probendicke durch Verstellen der Abstandhalter an der Erodiervorrich­ tung 11 dem vorgegebenen Wert abzüglich 0,2 mm Sicherheit entspricht. Während der gesamten Einrichtungs- und Justie­ rungsphase der Erodiervorrichtung 11 und der Probendicke ist darauf zu achten, daß sich die Elektrode nicht verformt und daß zum Abschluß dieser Arbeiten die Koppeleinheit fest fixiert worden ist. Zur weiteren Vorbereitung des Erodier­ vorganges wird nachfolgend die Erodiervorrichtung 11 durch das Positionierungssystem 4 so verfahren, daß die für die vorgesehenen Erodierkoordinaten in der Schweißnaht der ak­ tiven Zone speziell gefertigte Koppelstange 10 mit Zwischen­ stück 18 an die Zahnstange mit Anschlußstück 17, die die Vertikalbewegung des Arbeitskopfes 7 in der Erodiervorrich­ tung 11 in eine Kreisbewegung umwandelt und überträgt, ange­ flanscht wird, und daß gleichzeitig in dieser Position die für die Spülung notwendigen Schlauchverbindungen mittels Schlauchschellen an den Spüldüsen der Erodiervorrichtung 11 und die Stromzuführung zur Elektrode über einen Hartgewebe­ klotz befestigt werden. Die angeflanschte Koppelstange 10 mit Zwischenstück 18 steht dabei senkrecht nach oben und werden durch eine entsprechende Vorrichtung gehalten und ge­ sichert. Im Anschluß wird dann die Erodiervorrichtung 11 mit der Koppelstange 10 und Zwischenstück 18 durch das Positio­ nierungssystem 4 auf die für die Probenentnahme festgelegte Höhen- und Winkelkoordinate, der Schweißnaht der aktiven Zone, verfahren. Nach Überprüfung der Richtigkeit der ange­ fahrenen Koordinaten wird die Erodiervorrichtung 11 durch den Ausleger 6 des Positionierungssystems 4 bis auf unge­ fähr 50 mm vor die Reaktordruckgefäßinnenwandung der Schweiß­ naht gefahren und im Anschluß die Koppelstange 10 mit Zwi­ schenstück 18 an das Anschlußstück-Koppelstange 19, welches am Arbeitskopf 7 befestigt ist, angeflanscht. Nach erfolgter Sichtprüfung der richtigen Stellung der Elektrode in der Erodiervorrichtung 11 mittels Unterwasserkamera 20 über den Monitor 26 oder nach entsprechender Ausrichtung dieser durch Höhenverstellung des Arbeitskopfes 7 wird die Erodiervorrich­ tung 11 mittels Ausleger 6 des Positionierungssystems 4 lang­ sam in Richtung Reaktordruckgefäßinnenwandung gefahren, bis die Abstandhalter spiel frei unterhalb der Schweißnaht anlie­ gen und das Positionierungssystem 4 keinen Vorschub mehr re­ alisiert. Die so eingestellten Koordinaten der Erodiervor­ richtung 11 werden am Positionierungssystem 4 festgestellt und während des gesamten Erodiervorganges nicht verändert. Aus strahlenschutztechnischer Sicht wird vor Beginn aller Arbeiten zur Probenentnahme das Reaktordruckgefäß 1 bis un­ terhalb der Hauptteilfuge 2 mit Wasser gefüllt. Dieses Was­ ser dient beim Erodieren als Elektrolyt 16 und muß gleich­ zeitig den Anforderungen gegen das Entstehen einer Still­ standskorrosion von 70 bis 100 S/cm eingestellt. Nach noch­ maliger Überprüfung aller beschriebenen Voraussetzungen be­ ginnt durch Einschalten des Arbeitsstromkreises am Bedien­ pult der Arbeitsmaschine 13 der Erodiervorgang von unten und gleichzeitig werden die Meßuhr 23 und der Meßschreiber 29 des Wegaufnehmers 22 auf 0 mm justiert. Die Meßuhr 23, das Oszillographenbild 28, die Anzeigegeräte des Impulsgenera­ torschrankes 14 und das Kamerabild der Erodiervorrichtung 11 mit Elektrode dienen als unerläßliche Hilfsmittel zur Steue­ rung und Überwachung des Erodiervorganges. Bei Erreichen eines Erodiervorschubes auf der Meßuhr 23 von vorzugsweise 5 mm wird zur Gewährleistung eines günstigen Abtransportes des Erodierschlammes sowie des gewünschten Freischnittes der Elektrode die Spülpumpe 12 und die Intervallschaltung einge­ schalten. Anschließend wird der Erodiervorgang bei ständiger Überwachung von unten solange fortgeführt, bis die Elektro­ denzunge durcherodiert ist und die Kantenradien des zu ent­ nehmenden Probenstückes soweit aberodiert sind, bis der ent­ stehende Kurzschlußstrom den Erodiervorgang abbricht. Nach erfolgter Abschaltung des Arbeitsstromkreises am Bedienpult der Arbeitsmaschine 13 wird dann das Zwischenstück 18, wel­ ches genau der Länge von 200 mm des Arbeitshubes des Arbeits­ zylinders des Arbeitskopfes 7 entspricht vom Anschlußstück- Koppelstange 19 gelöst und nachfolgend von der Koppelstange 10 entfernt. Durch die Umpolung des Hydraulikaggregates 9 wird der Hydraulikzylinder des Arbeitskopfes 7 in die untere Endlage gefahren und anschließend wird die Koppelstange 10 wieder mit dem Anschlußstück-Hoppelstange 19 verbunden. Nach erfolgter Sichtprüfung der Stellung der Elektrode in der Erodiervorrichtung 11 beginnt nach Einschalten des Ar­ beitsstromkreises der Erodiervorgang von oben mit Spülung aber ohne Intervallschaltung bis das Probenstück rauserodiert ist bzw. bis sich die Elektrode sichtlich durchdreht. Bei Erreichen dieses Zustandes wird der Arbeitsstromkreis ausge­ schalten, die Koppelstange 10 am Anschlußstück-Koppelstange 19 gelöst und der Ausleger 6 des Positionierungssystems 4 mit der Erodiervorrichtung 11 von der Reaktordruckgefäßinnenwan­ dung abgefahren. Nach Sicherung der Koppelstange 10 wird die­ se im Verband mit der Erodiervorrichtung 11 durch das Posi­ tionierungssystem 4 bis ungefähr 300 mm oberhalb der Haupt­ teilfuge 2 gefahren, wo das gewonnene Probenstück von der Erodiervorrichtung 11 mit entsprechenden Hilfsmitteln, unter Einhaltung aller strahlenschutztechnischen Forderungen, in einen bereitstehenden Bleicontainer transportiert wird. Sollte sich das Probenstück nicht auf der Erodiervorrichtung 11 befinden, wird es im nachhinein mit einer entsprechenden Bergevorrichtung und -technologie geborgen. Als weiterer mög­ licher Anwendungsfall kann das beschriebene Verfahren und die Anordnung zur elektroerosiven Ganzprobenentnahme aus Reaktor­ druckgefäßen zur Bergung von Materialdefekten, die in der In­ nenwandung des Reaktordruckgefäßes durch unterschiedliche Wirkmechanismen entstanden sind, genutzt werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
 1 Reaktordruckgefäß
 2 Hauptteilfuge
 3 Raum oberhalb des Reaktordruckgefäßes
 4 Positionierungssystem
 5 Zentralmast
 6 Ausleger
 7 Arbeitskopf
 8 Befestigungsgrundplatte
 9 Hydraulikaggregat
10 Koppelstange
11 Erodiervorrichtung
12 Spülpumpe
13 Arbeitsmaschine mit Bedienpult
14 Impulsgeneratorschrank
15 Überwachungspult
16 Elektrolyt
17 Zahnstange mit Anschlußstück
18 Zwischenstück
19 Anschlußstück-Koppelstange
20 Unterwasserfernsehkamera
21 Beleuchtung
22 Wegaufnehmer
23 Meßuhr
24 Fernsehkamera
25 Beleuchtung
26 Monitor
27 Monitor
28 Oszillograph
29 Meßschreiber

Claims (1)

  1. Anordnung zur elektroerosiven Ganzprobenentnahme aus Reaktor­ druckgefäßen von Kernkraftwerken mit Hilfe eines Zentralmas­ tes, gekennzeichnet dadurch, daß auf der Hauptteilfuge (2) des Reaktordruckgefäßes (1) eine Befestigungsgrundplatte (8) mittels Blindschrauben montiert ist und auf dieser der Ar­ beitskopf (7) der Funkenerosionsanlage, an welchem zur Über­ wachung des Erodiervorganges eine Meßuhr (23), eine Fernseh­ kamera (24) mit Beleuchtung (25) sowie ein Wegaufnehmer (22) zur Erfassung des Erodiervorschubes angebracht sind, ange­ ordnet ist, daß weiterhin in Höhe der Hauptteilfuge (2) ein Hydraulikaggregat (9) und eine Spülpumpe (12) angeordnet sind und darüber hinaus ist am Ausleger (6) eines Positionierungs­ systems (4), das im Reaktordruckgefäß (1) mittels an sich bekannten Zentralmastes (5) installiert wurde, die Erodier­ vorrichtung (11) mit ihrer Elektrode über eine Koppeleinheit fest angebracht, welche wiederum über die Zahnstange mit An­ schlußstück (17), Koppelstange (10), Zwischenstück (18) und Anschlußstück-Koppelstange (19) mit dem Arbeitskopf (7) ver­ bunden ist, wobei die an die Zahnstange mit Anschlußstück (17) der Erodiervorrichtung (11) angeflanschten Koppelstange (10) mit Zwischenstück (18) senkrecht nach oben steht und daß zusätz­ lich zur Überwachung des Erodiervorganges sowie zur genauen Justierung der Erodiervorrichtung in Höhe der Erodiervorrich­ tung (11) eine Unterwasserkamera (20) mit Beleuchtung (21) angeordnet und auf dem Reaktorpostament eine Arbeitsmaschine mit Bedienpult (13), ein Impulsgeneratorschrank (14) sowie ein Überwachungspult, bestehend aus Monitor (26, 27), Oszil­ lograph (28) und Meßschreiber (29), aufgebaut sind.
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