DE3917931A1 - Verfahren und anordnung zum bohren eines lochs in einen felsen - Google Patents
Verfahren und anordnung zum bohren eines lochs in einen felsenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Bohren eines Lochs in einen Felsen mit einer Bohr
vorrichtung, die einen um Gelenke schwenkbaren Ausle
ger, einen am Ende des Auslegers gegenüber diesem um
Gelenke schwenkbaren, in seiner Längsrichtung gegenüber
dem Ausleger verschiebbaren Vorschubbalken, eine zum
Vorschubbalken parallele, gegenüber diesem in ihrer
Längsrichtung verschiebbare, mit einer Bohrkrone verse
hene Bohrstange, Winkelfühler an jedem Gelenk zum Mes
sen der Schwenkwinkel der Gelenke, Fühler zum Messen
der Längslage des Vorschubbalkens gegenüber dem Ende
des Auslegers und zum Messen der Längslage der Bohr
stange gegenüber dem Vorschubbalken und an dem Fühlern
angeschlossene Steuerorgane zum Steuern der Bewegungen
des Auslegers und des Vorschubbalkens sowie des Bohr
vorgangs aufweist, bei welchem Verfahren zur Bildung
des Grundes des Bohrlochs im wesentlichen an der ge
wünschten Stelle im Felsen die Bohrstange in eine
vorbestimmte Richtung koaxial mit dem vorgeplanten
Bohrloch gerichtet wird, dadurch, daß der Ausleger
und/oder der Vorschubbalken gegenüber dem Ausleger um
Gelenke geschwenkt wird und das Bohren an der vorbe
stimmten Stelle dadurch begonnen wird, daß der Vor
schubbalken gegen den Felsen verschoben wird, bis sein
Ende die Oberfläche des Felsen berührt, wonach die
Bohrstange weiter vorgeschoben wird und der Bohrvorgang
fortgesetzt wird, bis sich der Grund des gebohrten
Loches im wesentlichen an der vorbestimmten Stelle
befindet, wobei sämtliche Gelenke und der Vorschub
balken in seiner Längsrichtung während des Bohrvorgangs
im wesentlichen unbeweglich verriegelt sind. Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Anord
nung zum Durchführen des Verfahrens mit einer Bohrvor
richtung, die einen mittels Kraftorgane um Gelenke
schwenkbaren Ausleger, einen am Ende des Auslegers
gegenüber diesem mittels Kraftorgane um Gelenke
schwenkbaren, in seiner Längsrichtung gegenüber dem
Ausleger mittels eines Kraftorgans verschiebbaren
Vorschubbalken, eine zum Vorschubbalken parallele,
gegenüber diesem in ihrer Längsrichtung verschiebbare,
mit einer Bohrkrone versehene Bohrstange, Winkelfühler
an jedem Gelenk zum Messen der Schwenkwinkel der Ge
lenke, Fühler zum Messen der Längslage des Vorschubbal
kens gegenüber dem Ende des Auslegers und zum Messen
der Längslage der Bohrstange gegenüber dem Vorschubbal
ken und an den Fühlern angeschlossene Steuerorgane zum
Steuern der Bewegungen des Auslegers und des Vorschub
balkens sowie des Bohrvorgangs aufweist, wobei sämt
liche Gelenke und der Vorschubbalken in seiner Längs
richtung während des Bohrvorgangs mittels der Kraft
organe im wesentlichen unbeweglich verriegelt sind.
Beim Bohren eines Loches in einer Felswand ist
es zu Beginn des Bohrvorganges vor der Bildung des
Loches in der Felswand üblich, daß die Bohrkrone von
dem ursprünglich geplanten Berührungspunkt auf der
Felsenoberfläche seitlich versetzt wird. Dies ist
darauf zurückzuführen, daß die Felsenoberfläche oft
uneben und in verschiedenen Weisen geneigt ist, wobei
durch die Einwirkung der Vorschubkraft und des Drehens
des Bohrers eine die Bohrkrone zur Seite verdrängende
Kraftkomponente gebildet wird, die den Ausleger, den
Vorschubbalken und auch die Bohrstange biegen. Dies
wiederum hat zur Folge, daß die Bohrstange beim Weiter
bohren zu der ursprünglich geplanten Bohrrichtung in
einem Winkel steht und noch in einem Abstand davon
liegt, wobei das Loch nicht an der geplanten Stelle
gebildet wird, was beim Sprengen eine schlechtere
Spaltung und und gegebenenfalls unnötigen Abbau und
zusätzliche Arbeit zur Folge hat. Insbesondere wenn
man nach modernen Methoden mit hoher Genauigkeit und
möglichst wirtschaftlich arbeiten will beim Abbau von
Tunneln und dergleichen, wirkt dieses Phänomen sehr
nachteilig und man versucht, es auf verschiedene Weisen
zu vermeiden.
Es ist aus der GB-Patentanmeldung 21 03 969
bekannt, um die Bohrstange in der gewünschten Richtung
zu halten, für jeden Teil der Bohrvorrichtung, wie
z.B. für den Ausleger und den Vorschubbalken einen
sog. Steifigkeitsfaktor zu bestimmen, wobei die Winkel
werte der verschiedenen Gelenke als Funktion der Vor
schubkraft der Bohrstange korrigiert werden, um die
Bohrstange in der Lage zu halten, wo sie ursprünglich
festgelegt wurde. Bei der Lösung nach dieser Druck
schrift wird aber in keiner Weise die seitliche Ver
schiebung der Bohrstange auf der Felsenoberfläche
berücksichtigt, so daß es nicht möglich ist, das da
durch falsch gerichtete und an falscher Stelle befind
liche Loch zu kompensieren.
Die US-Patentschrift 37 24 559 wiederum offen
bart eine Lösung, bei der die durch die Vorschubkraft
bedingte Biegung des Auslegers und die daraus folgende
Biegung der Bohrstange mit einem getrennten Detektor
indiziert werden, der wiederum die Schwenkung des
Auslegers derart steuert, daß die Bohrstange während
des gesamten Bohrvorgangs im wesentlichen gerade
bleibt. Auch bei der Lösung nach dieser Druckschrift
werden die durch die seitliche Verschiebung entstehen
den Fehler nicht berücksichtigt und können auch nicht
beseitigt werden.
Die US-Patentschriften 37 91 460 und 43 43 367
wiederum offenbaren, wie eine automatische Ausrichtung
der Auslegeranordnung in einer Gesteinsbohrmaschine
erfolgt, um die Bohrstange zu Beginn des Bohrvorgangs
in die richtige Lage zu bringen. Keine dieser beiden
Druckschriften offenbaren aber in keiner Weise, wie
die entstandenen Fehler und die durch die seitliche
Verschiebung der Bohrstange bedingten Ausweichungen
beseitigt werden könnten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zu schaffen,
die es ermöglichen, sowohl die durch die Verschiebung
der Bohrstange gegenüber der Felsenoberfläche als auch
die durch die Biegung des Bohrauslegers entstandenen
Fehler zu berücksichtigen und zu korrigieren und den
Grund des gebohrten Lochs im wesentlichen an der vorbe
stimmten Stelle zu bilden. Das beanspruchte Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein Anfangs
loch mit solcher Länge gebohrt wird, daß die Bohrkrone
darin fest sitzt, ohne sich auf der Oberfläche des
Felsen hinsichtlich deren wesentlich zu bewegen, daß
wenigstens so eine Anzahl der Gelenke zwischen dem
Ausleger und dem Vorschubbalken und/oder der Vorschub
balken in seiner Längsrichtung frei beweglich gemacht
wird, daß der Ausleger und der Vorschubbalken eine
freie, wesentlich spannungsfreie Lage einnehmen können,
während die Bohrkrone noch im Anfangsloch steckt, daß
die von den freigegebenen Gelenken und/oder vom Vor
schubbalken eingenommenen Lagen gemessen werden, daß
aufgrund der eingenommenen Lagen und der Abmessungen
des Auslegers und des Vorschubbalkens und der Vorschub
länge der Bohrstange die wirkliche Lage des Anfangs
lochs sowie die benötigte Richtung berechnet werden,
um von dem Anfangsloch bis zur gewünschten Endstelle
des Bohrlochs ein Loch zu bohren, daß die Bohrstange
unter Festhalten der Bohrkrone im Anfangsloch durch
Schwenken des Auslegers und/oder des Vorschubbalkens
um die Gelenke und/oder durch Verschieben des Vorschub
balkens in seiner Längsrichtung auf die berechnete
Richtung gerichtet wird, wonach das Bohren fortgesetzt
wird, bis die gewünschte Endstelle des Bohrlochs er
reicht wird.
Der wesentliche Gedanke beim Verfahren besteht
darin, daß im Felsen zuerst ein Anfangsloch gebohrt
wird, und zwar unabhängig davon, wie die Bohrkrone
hinsichtlich der Felsenoberfläche von der geplanten
Bohrungsstelle versetzt wird, wonach das gebildete
Bohrloch als Festpunkt dient und die Lage desselben
durch Freigeben der Gelenke zwischen dem Ausleger und
dem Vorschubbalken bestimmt wird, wobei, während die
Bohrkrone in ihrem Anfangsloch festsitzt, der Ausleger
und der Vorschubbalken sich wesentlich geraderichten
und dabei um die genannten Gelenke schwenken, wobei
mit Hilfe der die Gelenkwinkel ermittelnden Fühler die
Lage des Auslegers und des Vorschubbalkens zueinander
bestimmt und dadurch die wirkliche Lage des Anfangs
loches mit Hilfe der bereits bekannten Abmessungen
des Auslegers und gegebenenfalls der Länge der in
Längsrichtung erfolgenden Verschiebebewegung des Vor
schubbalkens und der Vorschubbewegung der Bohrstange
berechnet werden können. Ferner ist es möglich, auf
grund der auf diese Weise berechneten Lage des Anfangs
lochs entsprechend zu berechnen, in welcher Richtung
das Bohrloch von dem Anfangsloch gebohrt werden soll
und wie lang das Loch sein soll, damit sich sein Grund
wesentlich an der Stelle befinden würde, wo der Loch
grund nach dem ursprünglichen Plan sich befinden
sollte. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
das Bohrloch an einer für die Sprengung möglichst opti
malen Stelle liegt, wobei die Abbauarbeit präzis und
ökonomisch erfolgen kann. Weil die Lage der Lochmündung
keine sehr wichtige Rolle für die Sprengung spielt,
sondern die Sprengladung am Lochgrund gelegt wird,
wird dadurch eine erheblich höhere Sprengungsgenauig
keit erzielt als früher. Dies beruht darauf, daß bei
den bekannten Lösungen die Lochmündung ziemlich nahe
der geplanten Lochmündung gebildet wird, aber die Lage
des Lochgrundes erheblich abweicht von der geplanten
Lage des Lochgrundes. Ein weiterer Vorteil der Erfin
dung besteht darin, daß das Endergebnis fast mit be
reits bestehenden Steuer- und Meßeinrichtungen erziel
bar ist und somit keine sehr teuren Änderungen und
Investitionen nötig sind.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist dadurch ge
kennzeichnet, daß sie Freigabevorrichtungen aufweist,
um wenigstens die Gelenke zwischen dem Ausleger und
dem Vorschubbalken und/oder den Vorschubbalken in
seiner Längsrichtung frei beweglich zu machen.
Der wesentliche Gedanke bei der Anordnung be
steht darin, daß wenn in einem üblichen Fall ein Kraft
organ in jedem Gelenk die auf beiden Seiten des Gelenks
befindlichen Teile des Auslegers oder den Ausleger und
den Vorschubbalken bzw. in jedem Verschiebeorgan die
Wiege des Vorschubbalkens und den Vorschubbalken mit
einander verbindet, wobei bei normalem, unbeweglichem
Zustand des Kraftorgans auch jedes Gelenk bzw. der
Vorschubbalken steif und unbeweglich ist, die Gelenke
und die Verschiebeorgane dadurch frei schwenkbar und
beweglich gemacht werden können, daß die Kraftorgane
frei beweglich gemacht werden. Auf diese Weise können
der Vorschubbalken und der Ausleger im wesentlichen
spannungsfrei werden, so daß sie nur dem durch die
Gravitation bewirkten Gewicht ausgesetzt sind. Ein
Vorteil der Anordnung besteht darin, daß durch die
Verwendung einer bereits bestehenden Anlage durch
kleinere Komponentenzusätze leicht eine Anlage erhalten
werden kann, mit der sich das Bohren schnell ausführen
läßt so, daß sich der Grund des Bohrlochs an der ge
wünschten Stelle befindet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der bei
gefügten Zeichnung näher erläutert, wobei zeigen
Fig. 1a bis 1d in schematischer Darstellung die
Durchführung des beanspruchten Verfahrens,
Fig. 2 bis 3 in schematischer Darstellung de
taillierter einen Bohrausleger mit einem Vorschubbalken
sowie die bei der Durchführung des Verfahrens einzu
setzenden Gelenke und Verschiebeorgane und
Fig. 4 eine hydraulische Schaltung, mit der die
Hydraulikzylinder der freizugebenden Gelenke der mit
hydraulischem Kraftorgan versehenen Auslegeranordnung
erfindungsgemäß frei beweglich gemacht werden können.
Fig. 1a zeigt in schematischer Darstellung einen
an einem Gestell 1 der Bohrvorrichtung befestigten Aus
leger 2, der um ein Gelenk 3 gegenüber dem Gestell
schwenkbar ist. An dem einen Ende des Auslegers 2 ist
um ein Gelenk 4 schwenkbar ein Vorschubbalken 5 ange
ordnet, längs dessen eine nicht gezeigte Bohrmaschine
und eine ebenfalls nicht gezeigte, mit einer Bohrkrone
versehene Bohrstange sich bewegen. Zu Beginn des Bohr
vorganges werden der Ausleger 2 um das Gelenk 3 bzw.
der Vorschubbalken um das Gelenk 4 geschwenkt, bis der
Vorschubbalken 5 parallel zu einem vorgeplanten Loch,
d.h. zu einer Linie La zwischen Punkt A und Punkt B
verläuft und die Bohrstange im wesentlichen konzent
risch mit einer Linie L ist. In dieser Stufe steht
der Vorschubbalken 5 in einem Winkel α 1 zum Ausleger 2
und der Ausleger 2 in einem Winkel β 1 zum Gestell 1.
Dann wird der Vorschubbalken 5 in seiner Längsrichtung
mittels nicht gezeigter, zwischen dem Vorschubbalken 5
und dem Gelenk 4 angeordneter Verschiebeorgane vorwärts
verschoben, bis das vordere Ende des Vorschubbalkens 5
die Oberfläche des Felsens 6 trifft. In einer Situa
tion, wo die Oberfläche des Felsens 6 entsprechend
Fig. 1a bis 1d geneigt ist, haben die Vorschubkraft
und das Drehen des Bohrers zur Folge, daß die am Ende
der Bohrstange angeordnete Bohrkrone längs der Ober
fläche an eine Stelle versetzt wird, wo die seitliche
Verschiebekraft und die durch die Biegung des Bohraus
legers 2 und des Vorschubbalkens 5 entstandene, in die
entgegengesetzte Richtung drehende Kraft im Gleich
gewicht sind. Wenn die Bohrkrone seitlich versetzt
wird, wird gleichzeitig der Vorschubbalken 5 mittels
der Verschiebeorgane weiter vorwärts geschoben, damit
er möglichst standfest an dem Felsen anliegen würde.
Wenn die seitliche Verschiebung ausgesetzt hat, befin
det sich die Bohrkrone entsprechend Fig. 1b im Punkt
C, und der Ausleger 2 und der Vorschubbalken 5 haben
sich vom Punkt A in Richtung auf Punkt C gebogen. Die
Biegungen sowie die Bewegungen des Auslegers 2 und des
Vorschubbalkens 5 sind in Fig. 1a bis 1d in vergrößer
tem Maßstab gezeigt, um die Sache deutlicher darzustel
len. In dieser Situation haben die Winkel α 1 und β 2
ihre ursprüngliche Größe und die Schwenkung beruht
lediglich auf der Biegung des Auslegers 2 und des Vor
schubbalkens 5. Wenn die seitliche Bewegung der Bohr
krone ausgesetzt hat, fängt das eigentliche Bohren an,
wobei die Bohrkrone im Punkt C in den Felsen eindringt,
wobei die Bohrstange parallel zu einer Linie Lb zwi
schen Punkt C und Punkt D gerichtet ist und, falls das
Bohren in üblicher Weise fortgesetzt würde, würde sich
das Bohrloch zwischen den Punkten C und D bilden. Dabei
würde sich die Lage im Punkt D des Lochgrundes erheb
lich abweichen von der geplanten Lage im Punkt B des
Lochgrundes.
Wenn die Bohrkrone so tief im Felsen 6 einge
drungen hat, daß sie bezüglich der Oberfläche des Fel
sens 6 seitlich unbeweglich bleibt, wird erfindungs
gemäß das Gelenk 4 zwischen dem Ausleger 2 und dem
Vorschubbalken 5 frei beweglich gemacht, wobei der
Ausleger 2 und der Vorschubbalken 5 die in Fig. 1c
gezeigte Lage einnehmen. Zu diesem Zweck kann das Boh
ren z.B. durch Unterbrechen des Vorschubs der Bohr
stange längs des Vorschubbalkens oder durch Aufhören
mit sowohl dem Vorschub als auch dem Drehen ausgesetzt
werden. Dabei stehen der Vorschubbalken 6 und entspre
chend die Bohrstange schräger als zuvor zur gewünschten
Bohrungslage und die Bohrstange ist längs einer Linie
Lc zwischen Punkt C und Punkt E gerichtet. Wenn der
Ausleger 2 und der Vorschubbalken 5 die freie Lage ein
genommen haben, steht der Ausleger 2 nach wie vor in
einem dem Winkel β 1 zum Gestell 1, aber der Winkel zwi
schen dem Vorschubbalken 5 und dem Ausleger 2 weicht
vom früheren ab und beträgt jetzt α 2. In dieser Situa
tion können mit Hilfe eines im Gelenk 4 vorgesehenen
Fühlers der wirkliche Schwenkwinkel α 2 in im wesent
lichen spannungsfreiem Zustand des Auslegers 2 und des
Vorschubbalkens 5 und ferner mit Hilfe eines an den
Verschiebeorganen des Vorschubbalkens 5 angeschlossenen
Fühlers die Lage des Vorschubbalkens 5 gegenüber dem
Ende des Auslegers gemessen werden, wobei die Lage des
Punktes C, d.h. des Anfangspunktes des Lochs unter
Verwendung der bereits bekannten Geometrie und Längen
der Auslegeranordnung und des Vorschubbalkens berechnet
werden kann. Dies erfolgt einfach mit einem in der
Bohrvorrichtung vorgesehenen Mikrocomputer, mit dem
die Steuerung der Auslegeranordnung und des Bohrens
auch sonst erfolgt.
Wenn die Lage des Lochs C berechnet worden ist,
ist es einfach, in entsprechender Weise mit einem Mik
rocomputer zu berechnen, in welcher Richtung das Bohr
loch vom Punkt C zum Punkt B gehen soll, um den Grund
des Bohrloches im wesentlichen in dem gewünschten und
vorgeplanten Punkt B zu bilden. Gleichzeitig wird auch
die vom Punkt C zum Punkt B benötigte Länge des Bohr
lochs ermittelt. Danach wird der Vorschubbalken 5 durch
Schwenken des Auslegers 2 gegenüber dem Gestell 1 um
das Gelenk 3 in den Winkel β 2 und ferner durch Schwen
ken des Vorschubbalkens 5 gegenüber dem Ende des Ausle
gers 2 um das Gelenk 4 in einen Winkel α 3 umgerichtet,
während die Bohrkrone die ganze Zeit in dem Anfangsloch
im Punkt C gehalten wird. Der Vorschubbalken 5 wird
jetzt also so gerichtet, daß sich die Bohrstange paral
lel zu einer Linie Ld zwischen den Punkten C und B
stellt, und der Vorschubbalken 5 wird in seiner Längs
richtung mit der Oberfläche des Felsen 6 in Berührung
gebracht, wonach das endgültige Loch vom Punkt C zum
Punkt B gebohrt wird.
In Fig. 1a bis 1d ist das Verfahren der Einfach
heit und der Veranschaulichung halber nur in einer Ebe
ne dargestellt, wobei sie dementsprechend auch nur zu
dieser einen Ebene senkrechte Gelenke zeigt, um welche
der Ausleger 2 und der Vorschubbalken 5 schwenkbar
sind. Auch eine dreidimensionale Ausführung ist aber
in entsprechender Weise dadurch möglich, daß zur Ermit
tlung der verschieden gerichteten Bewegungen und der
Änderungen von an sich bekannten Auslegeranordnungen
Winkel und Längen von zwei quer zueinander verlau
fenden, vorzugsweise senkrechten Ebenen verwendet
werden. Dabei sind sowohl der Ausleger 2 als auch der
Vorschubbalken 5 um zu den beiden Ebenen senkrecht
stehende Gelenke schwenkbar. Entsprechend erfolgen die
Winkelmessungen und die Berechnung der Lage des An
fangslochs und der Richtung und der Entfernung des zu
bohrenden Lochs bezüglich der beiden Ebenen so, daß
eine der Wirklichkeit entsprechende, in einem dreidi
mensionalen Koordinatensystem erfolgende Dimensionie
rung des Bohrlochs in gewünschter Weise erhalten wird.
Fig. 2 und 3 zeigen einen typischen Bohrausleger
für eine Gesteinsbohrvorrichtung, wobei auf einem Ge
stell 1 mittels eines Kraftorgans 7 um ein Gelenk 3 und
mittels eines Kraftorgans 9 um ein Gelenk 8 ein Ausle
ger 2 schwenkbar angeordnet ist. Ferner ist an dem
einen Ende des Auslegers 2 mittels eines Kraftorgans
10 um ein Gelenk 4 und mittels eines Kraftorgans 12 um
ein Gelenk 11 schwenkbar ein Vorschubbalken 5 angeord
net. Zwischen dem Vorschubbalken 5 und dem Gelenk 11
ist eine Wiege 13 vorgesehen, längs deren der Vorschub
balken 5 in seiner Längsrichtung mittels eines Kraft
organs 14 verschoben werden kann. Auf dem Vorschubbal
ken sind eine Bohrmaschine 15 und eine von der Bohr
maschine durch eine am vorderen Ende des Vorschubbal
kens angeordnete Bohrsteuerung 16 verlaufende Bohr
stange 17 angeordnet, die an ihrem Ende eine Bohrkrone
18 aufweist. Der Ausleger 2 kann auch mit einem sog.
Zoom, d.h. mit Mitteln zur Verlängerung des Auslegers
2 in seiner Längsrichtung versehen sein, obwohl sie
als an sich bekannt nicht näher gezeigt worden sind.
Bei der Durchführung des Verfahrens mit der Vor
richtung gemäß Fig. 2 und 3 wird der Vorschubbalken 5
zuerst durch Schwenken des Auslegers 2 um die Gelenke
3 und 8 sowie durch Schwenken des Vorschubbalkens 5 um
die Gelenke 4 und 11 so gestellt, daß die Bohrstange
17 hinsichtlich ihrer Richtung und Länge parallel zu
dem vorgeplanten Bohrloch verläuft und mit diesem im
wesentlichen koaxial ist. In dieser Stufe sind die
Gelenke 4 und 8 nach der Schwenkung im wesentlichen
unbeweglich verriegelt, weil Absperrventile der Kraft
organe 10 und 12 in an sich bekannter Weise die Strö
mung von Hydraulikflüssigkeit von der einen Zylinder
kammer in die andere verhindern, und wegen der lnkom
pressibilität der Flüssigkeit können die Kolben sich
nicht wesentlich in ihrer Längsrichtung bewegen. Dabei
können die Schwenkungen des Vorschubbalkens um die
Gelenke im Prinzip nur insofern erfolgen, als die
Materialien nachgeben, was für die Erfindung fast ohne
Bedeutung ist. Dann wird der Vorschubbalken 5 mittels
der Verschiebeorgane 14 bezüglich der Wiege 13 in der
Längsrichtung des Vorschubbalkens 5 vorwärts geschoben,
wobei das vordere Ende des Vorschubbalkens 5 die Fels
wand so trifft, daß sich die Bohrkrone 18 im wesent
lichen an der vorgeplanten Stelle der Bohrlochmündung
befindet. Anschließend wird mit dem Bohren angefangen,
wobei, wenn die Bohrkrone entlang der Oberfläche des
Felsen 6 verschoben wird, der Vorschubbalken 5 und der
Ausleger 2 sich biegen. Bei Bedarf kann der Vorschub
balken 5 die ganze Zeit in seiner Längsrichtung vor
wärts geschoben werden, wobei auch er bei der seit
lichen Verschiebung der Bohrkrone 18 der Oberfläche
des Felsen 6 zu folgen versucht, bis die seitliche
Verschiebung aussetzt und die Bohrkrone 18 unter Bil
dung des Anfangslochs in den Felsen 6 eindringt. Da
nach wird das Bohren vorzugsweise unterbrochen, wobei
die Vorschubbewegung der Bohrstange 17 längs des Vor
schubbalkens 5 ausgesetzt wird oder sowohl die Vor
schubbewegung als auch das Drehen der Bohrstange 17
unterbrochen werden. Dies bedeutet in den beiden Fäl
len, daß die Bohrstange 17 von der darauf wirkende
Vorschubkraft befreit wird. Anschließend werden die
Kraftorgane 11 und 12 der Gelenke 4 und 11, die Druck
mediumzylinder, typisch Hydraulikzylinder sind, so
geschaltet, daß das Druckmedium von dem einen Zylinder
raum in den anderen frei fließen kann und daß die Kol
ben somit durch Einwirkung der durch die Biegungen des
Auslegers 2 und des Balkens 5 entstandenen Kräfte frei
verschoben werden können, bis der Ausleger 2 und der
Vorschubbalken 5 im wesentlichen spannungsfrei sind.
In allen Gelenken 3, 8, 4 und 11 sowie in den Verschie
beorganen 14 des Vorschubbalkens und in den am Ausleger
2 gegebenenfalls vorgesehenen Längsverschiebeorganen
sind zur Messung der Bewegungen dieser Teile Fühler
vorgesehen, mit deren Hilfe die Winkel und die Längs
verschiebungen ermittelt und mit deren Hilfe die Rich
tung und die Lage des Vorschubbalkens 5 bzw. der Bohr
stange 17 bestimmt werden können. Weil man bei der
Planung des Bohrens dem in der Bohrvorrichtung vorge
sehenen Mikrocomputer die Koordinate und Richtungen
des gewünschten Bohrloches gegeben hat, aufgrund deren
der Mikrocomputer den Ausleger 2 und den Vorschubbalken
5 in die ursprüngliche Ausgangslage des Bohrens ge
steuert hat, kann aufgrund der nach der Freigabe der
Kraftorgane 10 und 12 erhaltenen Winkelwerte bestimmt
werden, an welcher Stelle sich das gebildete Anfangs
loch in der Tat befindet. Ferner ist es möglich, auf
grund der Werte dieses Lochs die benötigte Richtung
und die Länge des neuen Bohrlochs zu berechnen, wonach
der Ausleger mittels der Kraftorgane 7 und 9 um die
Gelenke 3 und 8 und der Vorschubbalken 5 mittels der
Kraftorgane 10 und 12 um die Gelenke 4 und 11 ge
schwenkt werden, während gleichzeitig der Vorschubbal
ken 5 bei Bedarf mittels der Verschiebeorgane 14 in
seiner Längsrichtung verschoben wird und der Ausleger
gegebenenfalls mittels der nicht gezeigten Längsver
schiebeorgane so verlängert wird, daß die Bohrkrone 18
die ganze Zeit in dem bereits gebohrten Anfangsloch
fest sitzt. Wenn die Bohrstange 17 wieder parallel zu
dem berechneten Loch liegt, wobei die Bohrkrone 18
schon im Anfangsloch steckt, wird der Vorschubbalken 5
gegen den Felsen geschoben, und das Bohrloch wird durch
Weiterbohren des bereits begonnenen Lochs gebohrt.
Fig. 4 zeigt eine hydraulische Schaltung, mit
deren Hilfe die Hydraulikzylinder zur Durchführung des
Verfahrens frei beweglich gemacht werden können. Der
Zylinder 10 weist einen Kolben 19 auf, der den Innen
raum des Zylinders 10 in zwei Kammern 20 und 21 auf
teilt. Aus einem Druckmediumbehälter 22 wird Druck
medium bei Bedarf mittels einer Pumpe 23 über ein Um
steuerventil 24 in ein druckgesteuertes Absperrventil
25 gepumpt, das bei unterbrochener Druckmediumzufuhr
in die Kammern 20 und 21 führende Kanäle absperrt und
dadurch das Fließen des Druckmediums in die Kammern
oder aus diesen verhindert. Der Aufbau und die Arbeits
weise dieser Komponenten sind an sich allgemein bekannt
und werden daher nicht näher erläutert.
Um den Zylinder 10 frei beweglich zu machen,
wird ein Freigabeventil 26 verwendet, das über ge
trennte Kanäle 27 bzw. 28 mit den Kammern 20 und 21
in Verbindung steht. Andererseits steht das Ventil 26
über einen getrennten Kanal 29 mit dem Druckmediumbe
hälter 22 in Verbindung. Das Ventil 26 wird mit einem
getrennten Signal über eine Linie 30 gesteuert, wobei
als Steuersignal zum Beispiel ein elektrisches Signal
dienen kann, oder das Ventil kann, in Abhängigkeit von
dem zu verwendenden Ventil, mit Druckmedium gesteuert
werden. Bei der Betätigung des Ventils 26 setzt es die
Kammern 20 und 21 des Zylinders 10 über die Kanäle 27
und 28 miteinander in Verbindung, während es die beiden
mit dem Druckmediumbehälter 22 in Verbindung setzt.
Dies ist daher nötig, daß die Volumenänderungen in den
Kammern 20 und 21 durch die Einwirkung der Stange des
Kolbens 19 bei gleicher Länge des Hubes des Kolbens 19
verschieden sind und Druckmedium je nach der Bewegungs
richtung entweder aus dem Zylinder 10 ausgelassen oder
in diesen eingelassen werden soll. Durch diese Schal
tung kann das Druckmedium je nach Bedarf frei in beiden
Richtungen fließen und somit ist die Bewegung des Zy
linders 10 frei.
Die hydraulische Schaltung gemäß Fig. 4 stellt
eine Schaltung für nur einen Zylinder 10 dar. Entspre
chend kann für jeden eventuell freizugebenden Zylinder
oder Antriebsvorrichtung, wie für einen hydraulischen
Vorschubmotor, ein Freigabeventil vorgesehen werden,
das die Zylinderkammern und den Druckmediumbehälter mit
Hilfe eines Steuersignals miteinander verbindet. Dabei
können jede der Ventile gleichzeitig oder jeweils ein
oder mehrere bei Bedarf eingeschaltet werden.
Vorstehend sind nur einige Beispiele von Verfah
ren und Anordnung nach der Erfindung beschrieben worden
und die Erfindung ist in keiner Weise auf nur diese
beschränkt. Die Erfindung kann in entsprechender Weise
im Rahmen der Patentansprüche auf allerlei Bohrvorrich
tungen mit zugehörigen Bohrauslegern, einschließlich
verschiedener drehbarer und in ihrer Länge veränder
barer Ausleger und Vorschubbalken, angewendet werden.
Entsprechend kommen als freizugebende Gelenke nicht
nur die Gelenke zwischen dem Vorschubbalken und dem
Ausleger in Frage, sondern auch Gelenke zwischen dem
Ausleger und dem Gestell und Drehvorrichtungen des
Auslegers oder des Vorschubbalkens können zu erfin
dungsgemäßen Zwecken verwendet werden. Nach dem Verfah
ren können die Gelenke einzeln oder in einer vorgewähl
ten Anzahl gleichzeitig freigegeben werden. Bei der
Ausführung der Erfindung kann die Freigabe auch während
des Drehens des Bohrers erfolgen, obwohl der Bohrstan
genvorschub ausgesetzt worden ist. Ferner, wenn eine
Messung nach der Freigabe zeigt, daß die Lage des ge
bildeten Anfangslochs so viel von der geplanten Lage
abweicht, daß das Loch entweder wegen des Ausleger
aufbaus oder wegen des Bohrens der weiteren Löcher
oder aus irgendeinem anderen Grund viel schräger als
geplant gebildet wird oder das Bohren der weiteren
Löcher beeinträchtigen kann, ist es möglich, das Bohren
zu unterbrechen und in bekannter Weise an einer neuen
Stelle wieder anzufangen. Bei der Freigabe der Gelenke
besteht natürlich die Gefahr, daß die Bohrkrone nicht
im Anfangsloch stecken bleibt, sondern daraus entfernt
wird, wobei der Vorschubbalken durch Einwirkung der
Gravitation frei zu schwenken beginnt. In diesem Fall
zeigen die Fühler eine Bewegung an, die schneller als
üblich ist, wobei die Gelenke wieder fest gemacht
werden und somit gesteuert sind, und das Bohren wird
in üblicher Weise wieder angefangen. Ferner, obwohl
die Erfindung in Verbindung mit hydraulisch angetrie
benen Auslegern dargestellt ist, kann das Verfahren
nach dieser Erfindung auch in Verbindung mit in anderen
Weisen und mit anderen Antriebsvorrichtungen verwirk
lichten Bohrauslegern durchgeführt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Bohren eines Lochs in einen
Felsen (6) mit einer Bohrvorrichtung, die einen um
Gelenke (3, 8) schwenkbaren Ausleger (2), einen am Ende
des Auslegers (2) gegenüber diesem um Gelenke (4, 11)
schwenkbaren, in seiner Längsrichtung gegenüber dem
Ausleger (2) verschiebbaren Vorschubbalken (5), eine
zum Vorschubbalken (5) parallele, gegenüber diesem in
ihrer Längsrichtung verschiebbare, mit einer Bohrkrone
(18) versehene Bohrstange (17), Winkelfühler an jedem
Gelenk (3, 4, 8, 11) zum Messen der Schwenkwinkel (α, β)
der Gelenke (3, 4, 8, 11), Fühler zum Messen der Längslage
des Vorschubbalkens (5) gegenüber dem Ende des Ausle
gers (2) und zum Messen der Längslage der Bohrstange
(17) gegenüber dem Vorschubbalken (5) und an den Füh
lern angeschlossene Steuerorgane zum Steuern der Bewe
gungen des Auslegers (2) und des Vorschubbalkens (5)
sowie des Bohrvorgangs aufweist, bei welchem Verfahren
zur Bildung des Grundes des Bohrloches im wesentlichen
an der gewünschten Stelle im Felsen (6) die Bohrstange
(17) in eine vorbestimmte Richtung koaxial mit dem vor
geplanten Bohrloch gerichtet wird, dadurch, daß der
Ausleger (2) und/oder der Vorschubbalken (5) gegen
über dem Ausleger (2) um Gelenke (3, 4, 8, 11) geschwenkt
wird und das Bohren an der vorbestimmten Stelle dadurch
begonnen wird, daß der Vorschubbalken (5) gegen den
Felsen (6) verschoben wird, bis sein Ende die Ober
fläche des Felsen (6) berührt, wonach die Bohrstange
(17) weiter vorgeschoben wird und der Bohrvorgang
fortgesetzt wird, bis sich der Grund des gebohrten
Loches im wesentlichen an der vorbestimmten Stelle
befindet, wobei sämtliche Gelenke (3, 4, 8, 11) und der
Vorschubbalken (5) in seiner Längsrichtung während des
Bohrvorgangs im wesentlichen unbeweglich verriegelt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zuerst ein Anfangsloch mit solcher Länge ge bohrt wird, daß die Bohrkrone (18) darin fest sitzt, ohne sich auf der Oberfläche des Felsen (6) hinsicht lich deren wesentlich zu bewegen,
- - wenigstens so eine Anzahl der Gelenke (4, 11) zwischen dem Ausleger (2) und dem Vorschubbalken (5) und/oder den Vorschubbalken (5) in seiner Längsrichtung frei beweglich gemacht wird, daß der Ausleger (2) und der Vorschubbalken (5) eine freie, wesentlich span nungsfreie Lage einnehmen können, während die Bohrkrone (18) noch im Anfangsloch steckt,
- - die von den freigegebenen Gelenken (4, 11) und/oder vom Vorschubbalken (5) eingenommenen Lagen gemessen werden,
- - aufgrund der eingenommenen Lagen und der Ab messungen des Auslegers (2) und des Vorschubbalkens (5) und der Vorschublänge der Bohrstange (17) die wirkliche Lage des Anfangslochs sowie die benötigte Richtung be rechnet werden, um von dem Anfangsloch (C) bis zur ge wünschten Endstelle (B) des Bohrlochs ein Loch zu bohren,
- - die Bohrstange (17) unter Festhalten der Bohr krone (18) im Anfangsloch durch Schwenken des Auslegers (2) und/oder des Vorschubbalkens (5) um die Gelenke (3, 4, 8, 11) und/oder durch Verschieben des Vorschubbal kens (5) in seiner Längsrichtung auf die berechnete Richtung gerichtet wird, wonach das Bohren fortgesetzt wird, bis die gewünschte Endstelle (B) des Bohrlochs erreicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gelenke (4, 11) eines nach dem anderen
der Reihe nach und/oder der Vorschubbalken (5) in sei
ner Längsrichtung freigegeben werden, bis ein im we
sentlicher spannungsfreier Zustand erreicht ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auch die Bohrstange (17) von der
darauf wirkenden Vorschubkraft befreit wird.
4. Anordnung zum Durchführen des Verfahrens
nach Anspruch 1 mit einer Bohrvorrichtung, die einen
mittels Kraftorgane (7, 9) um Gelenke (3, 8) schwenkbaren
Ausleger (2), einen am Ende des Auslegers (2) gegenüber
diesem mittels Kraftorgane (10, 12) um Gelenke (4, 11)
schwenkbaren, in seiner Längsrichtung gegenüber dem
Ausleger (2) mittels eines Kraftorgans (14) verschieb
baren Vorschubbalken (5), eine zum Vorschubbalken (5)
parallele, gegenüber diesem in ihrer Längsrichtung
verschiebbare, mit einer Bohrkrone (18) versehene
Bohrstange (17), Winkelfühler an jedem Gelenk (3, 4,
8, 11) zum Messen der Schwenkwinkel (α, β) der Gelenke
(3, 4, 8, 11), Fühler zum Messen der Längslage des Vor
schubbalkens (5) gegenüber dem Ende des Auslegers (2)
und zum Messen der Längslage der Bohrstange (17) gegen
über dem Vorschubbalken (5) und an den Fühlern ange
schlossene Steuerorgane zum Steuern der Bewegungen des
Auslegers (2) und des Vorschubbalkens (5) sowie des
Bohrvorgangs aufweist, wobei sämtliche Gelenke (3, 4,
8, 11) und der Vorschubbalken (5) in seiner Längsrich
tung während des Bohrvorgangs mittels der Kraftorgane
(7, 9, 10, 12 und 14) im wesentlichen unbeweglich verrie
gelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie Freigabevor
richtungen (26, 30) aufweist, um wenigstens die Gelenke
(4, 11) zwischen dem Ausleger (2) und dem Vorschubbalken
(5) und/oder den Vorschubbalken (5) in seiner Längs
richtung frei beweglich zu machen.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Freigabevorrichtungen (26-30) dazu
dienen, die Kraftorgane (10, 12, 14) frei beweglich zu
machen, wobei entsprechend die Gelenke (4, 11) und der
Vorschubbalken (5) in seiner Längsrichtung frei beweg
lich sind.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ferner Freigabevorrichtungen auf
weist, um die Bohrstange (17) von der darauf wirkenden
Vorschubkraft zu befreien.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, bei der
die Kraftorgane (7, 9, 10, 12 und 14) Druckmediumzylinder
sind, die in Druckmediumkanälen in auf beiden Seiten
des Kolbens (19) befindlichen Druckmediumkammern
(20, 21) ein Absperrventil (25) aufweisen, das im Ab
sperrzustand des Zylinders die Kammern (20, 21) von
einer Druckmediumquelle (23) und von einem Druckmedium
behälter (22) trennt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Freigabevorrichtungen (26-30) für jeden gegebenenfalls
frei beweglich zu machenden Druckmediumzylinder
(10, 12, 14) ein Freigabeventil (26) aufweist, das in
den zu den Druckmediumkammern (20, 21) führenden Druck
mediumkanälen zwischen dem Absperrventil (25) und den
Druckmediumkammern (20, 21) und entsprechend im Druck
mediumbehälter (22) angeordnet ist und das zur Freigabe
des Zylinders (10, 12, 14) so steuerbar ist, daß es die
Kammern (20, 21) und den Behälter (22) miteinander in
Verbindung setzt.
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