DE4108088A1 - Telekommunikationseinrichtung - Google Patents
TelekommunikationseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Telekommunikations
einrichtung, bei welcher eine Vielzahl von Vermittlungsstel
len untereinander verbindbar ist und jeweils eine Mehrzahl
von Endgeräten mit einer Vermittlungsstelle fest verbunden
ist, wobei ein Verbindungswunsch und andere die Vermittlung
betreffende Informationen von einem Endgerät über die feste
Verbindung mit der zugehörigen Vermittlungsstelle als Signa
lisierungsprotokoll mitgeteilt wird.
Für gewöhnlich ist eine Nebenstelle mit der zugehörigen
Vermittlungsstelle fest verbunden. Wird von Seiten der
Nebenstelle ein Verbindungswunsch geäußert, so wird diese
Information an die zugehörige Nebenstelle weitergeleitet,
die die entsprechenden Schaltungsvorgänge veranlaßt, und
zwar bis zu derjenigen Vermittlungsstelle, die zu dem ange
rufenen Teilnehmer gehört. Der Teilnehmer wird gerufen, und
sofern er den Hörer abnimmt, wird die Verbindung durch
gestellt. Von diesem Zeitpunkt an werden die Informationen
transparent übertragen, d. h. daß keine der Vermittlungs
stellen weiß, welche Informationen übertragen werden. Wenn
beispielsweise das eine der Endgeräte Signale zu einem be
stimmten Zweck ausgeben würde, insbesondere Signale, die zu
der Vermittlungsstelle gehören, zu der auch der gerufene
Teilnehmer gehört, so würden diese Signale über die Lei
tungsverbindung übertragen werden, ohne daß die Vermittlungs
stelle diese wahrnimmt und auf die Signale anspricht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Kommuni
kationseinrichtung der eingangs genannten Art so zu verän
dern, daß von einem Endgerät ausgesendete Signale die ge
wünschte Vermittlungsstelle erreichen können. Auch soll er
reicht werden, daß ein beliebiges Endgerät als eine Neben
stelle einer entfernt angeordneten Nebenstellenanlage zu
geordnet werden kann und dennoch als solche Funktionen
ausüben kann, die an und für sich nur Nebenstellen einer
Nebenstellenanlage übernehmen können. Insbesondere soll das
erwähnte Endgerät auch Funktionen der Zentrale der Neben
stellenanlage übernehmen können.
In der (Tele-) Kommunikationstechnik werden (Kommunika
tions-) Endgeräte über Vermittlungseinrichtungen (i.d.R. tem
porär) miteinander technisch so verbunden, daß eine End-zu-
End-Geräte-Kommunikation abgewickelt werden kann. Die End
geräte sind dabei fest (d. h. Punkt-zu-Punkt) mit einer Ver
mittlungseinrichtung verbunden. Den Verbindungswunsch und
andere die Vermittlung betreffende Informationen tauscht das
Endgerät über die feste Verbindung (logisch oder/und physi
kalisch) mit der Vermittlungseinrichtung aus. Dieser Infor
mationsaustausch wird nach bestimmten Regeln, dem soge
nannten Signalisierungsprotokoll, durchgeführt.
Die wesentliche Aufgabe des Signalisierungsprotokolles
ist, eine Kommunikationsverbindung mit einer anderen techni
schen Einrichtung herzustellen. Bei Signalisierungsprotokol
len wird demgemäß üblicherweise vorausgesetzt, daß für die
Signalisierung selbst eine Kommunikationsverbindung vom End
gerät zur Vermittlungseinrichtung bereits besteht (siehe
Fig. 1).
Nachdem die beteiligten Vermittlungseinrichtungen mit
Hilfe von Signalisierungskommunikation eine End-zu-End-Ver
bindung hergestellt haben, wird über die Verbindung (Nutz
kanal) transparent für die Vermittlungseinrichtungen kommu
niziert (z. B. gesprochen). Die Endgeräte können dabei paral
lel zur Nutzkanal-Verbindung nur mit ihrer direkten Vermitt
lungseinrichtung die Signalisierung abwickeln, obwohl mögli
cherweise mehrere Vermittlungseinrichtungen bei der End-zu-
End-Verbindung beteiligt sind.
Die Erfindung stellt nunmehr ein Verfahren bereit, bei
dem ohne Einschränkung ein Endgerät mit allen beteiligten
Vermittlungseinrichtungen, die entsprechend darauf einge
richtet sind, gleichzeitig (quasi-parallel) oder nacheinan
der ein Signalisierungsprotokoll abwickeln kann. Bei dem
Verbindungsaufbau können auch Vermittlungseinrichtungen be
teiligt sein, die nicht speziell darauf eingerichtet sind.
Der Anspruch bezieht sich dementsprechend auf ein "Supersignalisierung"
genanntes Verfahren, das die Signalisierung eines Endgerätes oder einer
Vermittlungseinrichtung mit nicht nur der direkt zugeordneten Vermitt
lungseinrichtung, sondern auch mit anderen ermöglicht. Dabei können meh
rere gleiche oder verschiedene Signalisierungsprotokolle beteiligt sein;
sie werden vom Supersignalisierungsprotokoll koordiniert.
Das Verfahren Supersignalisierung funktioniert nun wie folgt (Beschreibung
der wesentlichen funktionalen Protokoll-Elemente):
S-Connect:
Aufbauen einer Verbindung zum Zwecke der Signalisierungskommunikation.
S-Type:
Vereinbaren Signalisierungsprotokoll (hiermit wird zwischen den verbundenen Vermittlungs- und/oder End geräten der Typ des Signalisierungsprotokolles festgelegt).
S-Disconnect:
Abbau der Signalisierungsverbindung.
S-Admin:
Protokollelemente zur Administration der Signalisierungs verbindung.
S-Connect:
Aufbauen einer Verbindung zum Zwecke der Signalisierungskommunikation.
S-Type:
Vereinbaren Signalisierungsprotokoll (hiermit wird zwischen den verbundenen Vermittlungs- und/oder End geräten der Typ des Signalisierungsprotokolles festgelegt).
S-Disconnect:
Abbau der Signalisierungsverbindung.
S-Admin:
Protokollelemente zur Administration der Signalisierungs verbindung.
Damit wird u. a. die üblicherweise feste Signalisierungs
verbindung zu einer wählbaren (temporären) Verbindung. Die
Realisierung der Signalisierungs-Verbindung kann mit Hilfe
bekannter Verfahren erreicht werden, z. B. virtuelle Kanal
verbindung bei paketvermittelnden Protokollen, zeit-multi
plex-Kanäle bei ISDN (B-Kanal, Subkanal). Das Supersignali
sierungsverfahren kann dabei als Erweiterung des als Stan
dardsignalisierung vordefinierten Verfahrens realisiert wer
den. Auf diese Art und Weise benötigt das Supersignalisie
rungsverfahren selbst keine gesonderte Verbindungsbereit
stellung. Es kann aber auch in getrennten oder sonstwie
eingebetteten Verfahren als verbindungsloses Verfahren
(datagram-Methode) oder als "broadcast"-Verfahren realisiert
werden. In diesen Fällen ist der S-Connect entsprechend
umzudeuten, d. h. das Protokollelement wird entsprechend in
das Verfahren eingebettet.
Die wesentlichen Merkmale der Erfindung bestehen also
darin,
- - die festen Verbindungen eines Signalisierungsprotokolles aufzulösen und in wahlfreie Kommunikationsbeziehungen zu überführen,
- - Endgeräte mit mehr als einem Signalisierungsprotokoll auszurüsten, und diese über ein Supersignalisierungsverfah ren zu koordinieren, und diese nacheinander oder gleichzei tig (parallel) zur Anwendung zu bringen,
- - Supersignalisierung auch auf Verbindungen von Vermitt lungseinrichtungen untereinander anzuwenden.
Daraus leiten sich folgende Merkmale ab:
Verfahren (Supersignalisierung genannt) zur dynamischen
Verbindungsaufnahme zwischen Endgerät und Vermittlungsein
richtung.
Handhabung mehrfacher gleicher oder verschiedener Signa
lisierungsprotokolle in einem Endgerät, die parallel oder
nacheinander ausgeführt werden können.
Anwendung des Verfahrens (Supersignalisierung auf Endge
räte und irgendeiner Vermittlungseinrichtung, die über Su
persignalisierung oder/und Normal-Signalisierung erreichbar
ist.
Anwendung des Verfahrens (Supersignalisierung) zwischen
Vermittlungseinrichtungen.
Das Endgerät (z. B. ein PC-Telefon) wählt über das öffentliche Signali
sierungsprotokoll eine virtuelle Nebenstelle ISI (intelligente Supersig
nalisierungs-Instanz) an, die sich logisch oder physikalisch in der Ver
mittlungsanlage (hier: PABX) befinden kann, aber auch ein intelligentes
Endgerät sein kann. Zwischen ISI und dem Endgerät wird durch das öffent
liche ISDN-Netz eine (Daten-) Verbindung aufgebaut (B-Kanal-Verbindung)
und darüber ein mit der PABX (ISI) ausgehandeltes Nebenstellen-Signali
sierungsprotokoll etabliert und gestartet (z. B. DKZE vom deutschen ZVEI).
Mit dem zweiten zur Verfügung stehenden B-Kanal und dem Protokoll im
ersten B-Kanal verhält sich das Endgerät jetzt wie ein direkt an der
PABX angeschlossenes (einkanaliges) Endgerät. Insbesondere können alle
Nebenstellenfunktionen (z. B. Weiterleiten, Rückfragen, Konferenz) so
ausgeführt werden, als wäre das Endgerät im Haus unmittelbar direkt an
der PABX angeschlossen. Der Kanal für das Signalisierungsprotokoll kann
auch als Unterkanal (z. B. virtual channel, zeitmultiplex) im B-Kanal
realisiert werden. Dann kann sich das außenliegende Endgerät auch wie
ein "normales" zweikanaliges Endgerät verhalten. In anderen öffentlichen
Protokollen (z. B. Q931 statt 1TR6) kann der Signalisierungskanal auch
als virtueller Kanal im D-Kanal (user-to-user signalling/datatransfer)
realisiert werden, so daß für die Herstellung einer Verbindung für die
Signalisierung (hier: DKZE) kein gesonderter B-Kanal vermittelt werden
muß. Selbst die Herstellung einer virtuellen Verbindung ist nicht nötig,
wenn das Signalisierungsprotokoll im D-Kanal datagram- oder broadcast-
Verfahren zur Verfügung stellt.
Die Anwahl des Endgerätes kann auch von der PABX, d. h. von der ISI aus
erfolgen. Das kann sich wie folgt abspielen: Stellt die PABX einen Ver
bindungswunsch nach einer nicht festen (wählbaren) Nebenstelle fest (z. B.
durch lookup in einer internen Tabelle, in der neben der Nebenstellen-
Nr. auch eine andere, z. B. öffentliche, Nummer gespeichert ist), so wählt
sie das entsprechende Endgerät über das (öffentliche) Netz an, wobei
z. B. über die Endgeräte-Auswahlziffer EAZ oder die caller-id dem Endgerät
die ISI der PABX als rufende Instanz signalisiert wird. Das Endgerät
aktiviert daraufhin auch das Supersignalisierungsprotokoll und baut über
einen entsprechend vereinbarten Kanal ein Signalisierungsprotokoll auf,
das dann entsprechend Fall a) abgewickelt werden kann. Damit können z. B.
Rufumleitungen "inhaus" nach "draußen" realisiert werden.
Auch während das Endgerät als Nebenstelle der PABX arbeitet, kann es
gleichzeitig ein weiteres, anderes (reales oder virtuelles) Endgerät
über das öffentliche ISDN anwählen und eine weitere Verbindung herstellen.
Insbesondere kann es auch zu einer Nebenstelle einer weiteren PABX werden,
sofern das Endgerät ein entsprechendes Signalisierungsprotokoll bereithält
und diese PABX auch das Supersignalisierungsverfahren kennt.
Das Endgerät E1 kann mit ISI der PABX2 verbunden werden und damit als
Nebenstelle der PABX2 oder als Nebenstelle der PABX1 arbeiten (bei Mehr
kanalbetrieb sogar gleichzeitig). Für E2 gilt entsprechend, daß es als
Nebenstelle von PABX1 arbeiten kann. Organisiert man die Rufnummern der
Endgeräte so, daß zuerst die ISI und dann das Endgerät angewählt wird,
so kann man auch mit Signalisierungsprotokollen (S1, S2) und der Anwendung
der Supersignalisierung Nebenstellen so über andere z. B. öffentliche
Netze verbinden, daß den Benutzern das Netzwerk wie eine einzige Neben
stellenanlage erscheint. In diesem Sinne sind aber nicht die PABXen mit
einander vernetzt, sondern die Endgeräte über PABXen vernetzt. Üblicher
weise werden Vermittlungsanlagen untereinander über spezielle (i.d.R.
nicht wahlfreie) Signalisierungsprotokolle vernetzt (z. B. Zeichengabe
Kanalisierung Nr. 7).
Ein gesondertes Protokoll ist bei dem Supersignalisierungsverfahren für
die Vernetzung der Vermittlungsanlagen nicht nötig, sie können auch fest
miteinander verbunden sein. Der Unterschied zu herkömmlichen Vernetzungs
verfahren besteht darin, daß beim Supersignalisierungsverfahren das End
gerät mit der letzten der beteiligten Vermittlungseinrichtungen signali
sierungsmäßig verbunden ist, während es sonst mit der ersten der betei
ligten Vermittlungseinrichtungen signalisierungsmäßig verbunden ist.
Claims (1)
- Telekommunikationseinrichtung, bei welcher eine Vielzahl von Vermittlungsstellen untereinander verbindbar ist und je weils eine Mehrzahl von Endgeräten mit einer Vermittlungs stelle fest verbunden ist, wobei ein Verbindungswunsch und andere die Vermittlung betreffende Informationen von einem Endgerät über die feste Verbindung mit der zugehörigen Ver mittlungsstelle als Signalisierungsprotokoll mitgeteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem der Endgeräte mehrfache gleiche oder auch verschiedene Signali sierungsprotokolle, die parallel oder nacheinander ausge führt werden können, handhabbar sind, und daß mindestens eine Vermittlungsstelle über eines der von dem mindestens einen Endgerät ausgegebenen Signalisierungsprotokolle er reichbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108088 DE4108088A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Telekommunikationseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914108088 DE4108088A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Telekommunikationseinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4108088A1 true DE4108088A1 (de) | 1992-09-17 |
Family
ID=6427173
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914108088 Withdrawn DE4108088A1 (de) | 1991-03-13 | 1991-03-13 | Telekommunikationseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4108088A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1991
- 1991-03-13 DE DE19914108088 patent/DE4108088A1/de not_active Withdrawn
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4432458C2 (de) * | 1993-09-27 | 2002-11-07 | Siemens Ag | Verfahren zur Mehrfachnutzung von bit-transparenten Verbindungen zwischen Nebenstellenanlagen und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Legal Events
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Owner name: ZUCKER, WERNER, 22529 HAMBURG, DE |
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