-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung betrifft ein Überwachungsverfahren
für das
Auffinden von Fehlern in Regelkreisen, insbesondere in Regelkreisen
für die
Kraftstoffzumessung bei Brennkraftmaschinen, wobei mindestens eine
Regelkreisgröße auf Überschreiten
einer vorgebbaren Grenze überwacht
wird.
-
Das
erfindungsgemäße Überwachungsverfahren
lässt sich
in Regelkreisen beliebiger Art einsetzen. Zur Verdeutlichung soll
es anhand eines Regelkreises für
die Kraftstoffzumessung bei Brennkraftmaschinen erläutert werden.
Bei derartigen Regelkreisen, insbesondere bei Einspritzpumpen, stellt sich
das Problem der Verhinderung von gefährlichen Betriebszuständen, wie
zu hohe Drehzahlen und zu große
Einspritzmengen infolge von Defekten einzelner oder mehrerer Bauteile
sowohl im Elektronikteil als auch in der Mengenstellwerkmechanik.
Um gefährliche
Betriebszustände
zu vermeiden, ist es notwendig, Überwachungsverfahren
für das
Auffinden von Fehlern einzusetzen. Wird ein Fehler erkannt, so ist
die Brennkraftmaschine in einen ungefährlichen Betriebszustand zu überführen; vorzugsweise
wird sie ausgeschaltet.
-
Aus
der
DE 28 41 750 A1 und
der
DE 35 31 198 A1 sind
Verfahren zum Erkennen von Störungen und
Fehlern in Regelkreisen bekannt. Dort wird die Regelabweichung,
das heißt
die Differenz zwischen Soll- und Istwert, überwacht. Diese Überwachungsmaßnahmen
sind – je
nach Regelkreis – relativ
träge; auch
werden kleine Regelabweichungen, die längere Zeit anliegen, nicht
als Fehler erkannt. Ferner wird in bestimmten Betriebszuständen auf
Fehler erkannt, obwohl kein Fehler vorliegt.
-
Vorteile der Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
mit den im Hauptanspruch genannten Merkmalen hat demgegenüber den
Vorteil, dass im Fehlermeldebetrieb, also in einem Zustand, in dem
eine Fehlermeldung abgesetzt werden kann, die Größe des Sollwerts des Regelkreises
innerhalb eines Vorgabebereichs liegt und das beim Überschreiten
der Grenzen des Vorgabebereichs der Fehlermeldebetrieb eingestellt
wird, also keine Fehlermeldung abgegeben wird.
-
Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Stellgröße für eine Fehlermeldung den Zustand
des Überschreitens
bzw. Unterschreitens innerhalb eines Prüfintervalls für eine vorgebbare
Mindestfchlerzeit innehat. Die Mindestfehlerzeit stellt also eine
Grenze dar. Liegt ein Fehler länger
als die Mindestfehlerzeit innerhalb eines Prüfintervalls an, ist also die
Fehlerzeit größer oder
gleich der Mindestfehlerzeit, so erfolgt eine Fehlermeldung.
-
Nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung entspricht das Prüfintervall
einer Prüfzeit,
insbesondere 0...5 s, wobei die Mindestfehlerzeit maximal ebenso
groß wie
die Prüfzeit
ist. Zu einer Fehlermeldung kommt es stets dann, wenn innerhalb
der Prüfzeit
die vorgebbare Mindestfehlerzeit überschritten wird.
-
Sofern
innerhalb eines Prüfintervalls
mehrmals Zustände
angenommen werden, die auf einen Fehler zurückzuführen sind und über jedoch
auch Zustände
vorliegen, die nicht auf einen Fehler schließen lassen, kommt es für eine Fehlermeldung
auf die innerhalb eines Prüfintervalls
insgesamt angefallene Fehlerzeit an. Die Fehlerzeit setzt sich dabei
aus der Summe mehrerer, aufgrund erfüllter Fehlerkriterien anfallender
Fehlerzeitabschnitte zusammen. Ist die Summa der Fehlerzeitabschnittegrößer als
die vorgebbare Mindestfehlerzeit, so wird die Fehlermeldung abgegeben.
-
Bevorzugt
wird im Falle einer Fehlermeldung die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine
unterbrochen. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch möglich, daß im Falle
einer Fehlermeldung der Sollwert den Wert ”0” annimmt.
-
Zeichnung
-
Die
Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein
Blockdiagramm eines Regelkreises mit einer erfindungsgemäßen Fehlerüberwachung,
-
2 ein
weiteres Blockdiagramm und
-
3 mehrere
Diagramme.
-
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
-
Die 1 zeigt
ein Blockschaltbild eines Regelkreises für die Kraftstoffzumessung einer
Brennkraftmaschine. Der Regelkreis weist einen Rechner 1 auf,
der vorzugsweise Bestandteil eines elektronischen Steuergeräts ist.
Der Rechner 1 stellt – unter Berücksichtigung
von für
die optimale Betriebsführung
der Brennkraftmaschine ausschlaggebenden Parametern – einen
Sollwert für
die an der Einspritzpumpe einzustellende Regelschieberlage, zum
Beispiel Kraftstoffmenge ME, am Ausgang 2 zur Verfügung. Der
am Ausgang 2 anliegende digitale Wert wird einem Digital/Analog-Konverter 3 zugeführt, der den
nunmehr in analoger Form vorliegenden Sollwert usoll einer
Additionsstelle 4 zuleitet. Als weitere Eingangsgröße wird
der Additionsstelle 4 – mit
negativem Vorzeichen – ein
Istwert uist zugeleitet. Die Additionsstelle 4 bildet
aus der Differenz zwischen dem Sollwert usoll und
dem Istwert uist eine Regelabweichung Δu. Die Regelabweichung Δu wird einem
Regler 5 zugeführt,
der vorzugsweise als PID-Regler ausgebildet ist. Dieser stellt an
seinem Ausgang 6 die Stellgröße uR zur
Verfügung.
Diese wird einem schnellen, unterlagerten Stromregelkreis 7 zugeleitet.
-
Hierzu
ist eine Summierstelle 8 vorgesehen, die als Eingangsgröße die bereits
genannte Stellgröße uR erhält.
An den Ausgang 9 der Summierstelle 8 ist ein Stromregler
STR angeschlossen, dem eine Endstufe ES folgt. Der Ausgang 10 der
Endstufe ES liegt an einem Summenpunkt 11. Der Summenpunkt 11 erhält als weitere
Eingangsgrößen Störgrößen St. Dies
sind zum Beispiel die Batteriespannung UBATT des
Bordnetzes eines die Brennkraftmaschine aufweisenden Fahrzeugs und
die Temperatur Temp. der Brennkraftmaschine. An den Ausgang 12 des
Summenpunktes 11 ist ein Spannungs/Strom-Umsetzer 13 angeschlossen,
dessen Ausgang 14 – mit
negativem Vorzeichen – als
Eingangsgröße an der
Summierstelle 8 liegt.
-
Ferner
führt der
Ausgang 12 des Summenpunktes 11 zum Eingang 14 eines
Stellwerks STW, das ein aus der Kraftfahrzeugtechnik bekanntes Mengenstellwerk
bildet. Am Ausgang 15 des Stellwerks STW steht ein Schieberweg
W, zum Beispiel für
den Schieber einer Diesel-Einspritzpumpe, zur Verfügung. In
Abhängigkeit
von dem Schieberweg W wird die einzuspritzende Kraftstoffmenge eingestellt.
-
Der
tatsächlich
vorliegende Schieberweg W wird von einem Schieberweggeber SWG erfaßt, der beispielsweise
als Potentiometer ausgebildet ist. Der Ausgang 16 des Schieberweggebers
SWG führt
zur einem Additionspunkt 17, der als weiterer Eingangsgröße – mit positivem
Vorzeichen – Störgrößen St erhält. Am Ausgang 18 des
Additionspunkt 17 ist eine Auswerteschaltung 19 angeschlossen,
an deren Ausgang 20 der bereits vorstehend genannte Istwert uist zur Verfügung steht. Letzterer wird
ferner einem Analog/Digital-Konverter 21 zugeleitet, dessen
Ausgang 22 an den Rechner 1 angeschlossen ist.
-
Erfindungsgemäß wird die
am Ausgang 6 des Reglers 5 zur Verfügung stehende
Stellgröße uR – vorzugsweise über einen
Analog/Digital-Konverter 23 – dem Rechner 1 zugeführt, der
eine Fehlerüberwachung
vornimmt. Hierauf wird nachfolgend noch näher eingegangen.
-
Der
Rechner 1 ist ferner über
eine Leitung 24 mit einer elektrischen Abstellvorrichtung 25 (ELAB) verbunden.
Beim Aktivieren dieser elektrischen Abstellvorrichtung 25 wird
die Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine unterbrochen.
-
Die 2 zeigt
eine Ausführungsvariante, die
das erfindungsgemäße Überwachungsverfahren in
einer Realisierung ohne Rechner und mit einer analogen Schaltung
wiedergibt. In Abweichung zum Ausführungsbeispiel der 1 ist
dem als PID-Regler ausgebildeten Regler 5 noch ein PI-Regelkreis 26 vorgeschaltet.
Da dies jedoch nicht erfindungswesentlich ist, soll hierauf nicht
im einzelnen eingegangen werden. Aus der 2 ist ersichtlich,
daß der
Istwert uist und die Stellgröße uR einer Fehler-Überwachungsschaltung 27 zugeführt werden.
-
Die
Fehler-Überwachungschaltung 27 weist zwei
Komparatoren 28 und 29 auf. An einen Minus-Eingang 30 des
Komparators 28 ist der Istwert uist angeschlossen.
An einem Plus-Eingang 31 wird eine maximale Grenze für den Istwert,
nämlich uist-Schwelle 1 vorgegeben. Der Ausgang 32 des Komparators 28 führt zu einem
Und-Glied 33.
-
Die
Stellgröße uR wird auf einen Plus-Eingang 34 des
Komparators 29 geleitet. An einen Minus-Eingang 35 des
Komparators 29 ist ein Stellgrößen-Maximalwert uR-Schwelle 1 angeschlossen.
Der Ausgang 36 des Komparators 29 führt zu einem
Eingang des Und-Glieds 33.
-
Ferner
zeigt die 3 eine Sicherheitsschaltung 37,
die mehrere, hier nicht näher
zur definierende Eingangsgrößen x erhält. Der
Ausgang 38 der Sicherheitsschaltung 37 führt zur
Endstufe ES sowie zu einem invertierenden Eingang des Und-Glieds 33.
-
Der
Ausgang 39 führt über eine
RC-Glied zu einem weiteren Eingang 40 der Endstufe ES.
In der 2 ist der Steller (Stellwerk STW) und der Schiebeweggeber
SWG in einem Block zusammengefaßt, an
dessen Ausgang die Kraftstoffeinspritzmenge ME zur
Verfügung
steht.
-
Es
ergibt sich folgende Funktion:
Um einen Fehler des Regelkreises
zu erkennen (zum Beispiel ein defektes Stellglied, ein nicht geschlossener,
also offener, Regelkreis oder eine Verschiebung des Arbeitsbereichs,
zum Beispiel wenn die Stellcharakteristik der Rückmeldung verstimmt ist) wird
von der Sicherheitsschaltung 27 in Zusammenhang mit dem
Rechner 1 folgende Prüfung
vorgenommen:
Sofern gleichzeitig folgende Bedingungen vorliegen:
uR > uR-Schwelle 1 und
Zeit t seit Überschreiten
der uR-Schwelle 1 > t-Schwelle und
uist < uist-Schwelle
1 während
der zugehörigen
Zeit t,
so liegt ein Fehler vor. In den bevorstehenden Beziehungen
bedeuten
- uR
- = Stellgröße
- uR-Schwelle
1
- = vorgebbarer Stellgrößen-Maximalwert
- t
- = Zeit
- t-Schwelle
- = vorgebbare Mindestfehlerzeit
- uist
- = Istwert
- uist-Schwelle
1
- = vorgegebene maximale
Grenze des Istwerts.
-
Es
kommt bei der Realisierung gemäß 1 außerdem zu
einer Fehlermeldung, wenn nachstehende Verhältnisse gleichzeitig gegeben
sind:
uR < uR-Schwelle
2 und
Zeit t seit Unterschreiten der uR-Schwelle
2 > t-Schwelle und
usoll > usoll-Schwelle 2 während der zugehörigen Zeit
t.
-
Hierin
bedeuten:
- uR-Schwelle
2
- = Stellgrößen-Minimalwert
- usoll-Schwelle
2
- = vorgebbare minimale
Grenze des Sollwerts.
-
Zur
schaltungstechnischen Realisierung sind in 2 entsprechende
Komparatoren usw. vorzusehen.
-
Das
vorstehende soll anhand der Diagramme der 3 näher verdeutlicht
werden: Im obersten Diagramm der 3 ist die
Stellgröße uR in Abhängigkeit
von der Zeit t dargestellt. Das Diagramm darunter zeigt ein Prüfintervall
(Prüfzeit
T) innerhalb dessen eine Fehlererkennung erfolgt. Im darunterstehenden
Diagramm ist das Auftreten eines Fehlers F in Abhängigkeit
von der Zeit t dargestellt. Schließlich zeigt das unterste Diagramm
den Verlauf des Sollwertes usoll in Abhängigkeit
von der Zeit t.
-
Es
sei davon ausgegangen, daß die
Stellgröße uR den in dem obersten Diagramm der 3 dargestellten
Verlauf aufweist. Die Überwachung
auf Fehler erfolgt in einem Abtast-Takt TK, der ganz oben in der 3 dargestellt
ist.
-
Es
sei unterstellt, daß zum
Zeitpunkt t1 ein Fehler im Regelkreis auftritt. Dies ist durch den Blitz-Pfeil gekennzeichnet.
Bis zum Zeitpunkt t2 steigt die Stellgröße uR etwa
linear an und überschreitet
dabei den Stellgrößen-Maximalwert uR-Schwelle 1. Kurz nach dem Zeitpunkt t3
unterschreitet die Stellgröße uR den Stellgrößen-Maximalwert uR-Schwelle 1 und fällt dabei
etwa linear ab, wobei ein Stellgrößen-Minimalwert uR-Schwelle
2 unterschritten wird. Zum Zeitpunkt t5 nimmt die Stellgröße uR wieder zu und überschreitet dabei den Stellgrößen-Minimalwert
uR-Schwelle 2 und wird wieder größer als
der Stellgrößen-Maximalwert
uR-Schwelle
1.
-
Betrachtet
man in den einzelnen Abtast-Zeitpunkten des Abtast-Taktes TK den
jeweiligen Zustand der Stellgröße uR, so wird deutlich, daß im Zeitpunkt t2 der Stellgrößen-Maximalwert
uR überschritten
wird. Dies führt
dazu, daß hier
ein Prüfintervall
mit der Prüfzeit
T gestartet wird (dies entspricht einer Integration, das heißt, es ergibt
sich eine linear ansteigende, mit T gekennzeichnete Flanke, die
nachfolgend in eine Sägezahnkurve übergeht,
sofern weitere Prüfintervalle
folgen). Eine Fehlermeldung erfolgt, wenn innerhalb der Prüfzeit T
ein auf einen Fehler hindeutenden Zustand mindestens so lange vorliegt, daß eine vorgebbare
Mindestfehlerzeit t-Schwelle überschritten
wird. Immer dann, wenn die Stellgröße uR den
Stellgrößen-Maximalwert
uR-Schwelle 1 überschreitet beziehungsweise
den Stellgrößen-Minimalwert
uR-Schwelle 2 unterschreitet, wird die Fehlerzeit t* aufintegriert, wobei sie zum Zeitpunkt
t6 die Mindestfehlerzeit t-Schwelle überschreitet.
Dies erfolgt innerhalb der Prüfzeit
T. Da aus dem untersten Diagramm der 2 hervorgeht,
daß sich
der Sollwert usoll innerhalb eines Vorgabebereichs
bewegt, das heißt,
die maximale Grenze usoll-Schwelle 1 des
Sollwerts nicht überschreitet
und die minimale Grenze usoll-Schwelle 2 des Sollwerts
nicht unterschreitet, wird – gemäß vorstehender
Beziehungen – auf
einen Fehler geschlossen. Im Diagramm F (t) ergibt sich daher eine
Sprungfunktion. Dies führt – gemäß 1 – zur Aktivierung
der elektrischen Abstellvorrichtung 25 durch den Rechner 1,
so daß die
Kraftstoffzufuhr zur Brennkraftmaschine unterbrochen wird.
-
Unterstellt
man – gemäß dem untersten
Diagramm der 3 – unter sonst gleichen Voraussetzungen,
daß – gemäß der strichpunktierten
Linie – der
Sollwert usoll zum Zeitpunkt t2 die maximale
Grenze usoll Schwelle 1 überschreitet, so führt dies
nicht zu einem Ansteigen der Fehlerkurve t*.
Dies ist ebenfalls mit einer strichpunktierten Linie in dem Diagramm
T (t) dargestellt.
-
Eine
weitere Variante besteht darin, daß der Sollwert usoll – gemäß der gepunkteten
Linie – die
minimale Grenze usoll-Schwelle 2
unterschreitet. Aus dem Diagramm T (t) ist erkennbar, daß sich dann
die Funktion t* ebenfalls nicht im Wert
vergrößert.
-
Das
erfindungsgemäße Überwachungsverfahren
hat gegenüber
dem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren der Überwachung
der Regelabweichung die Vorteile, daß keine Totzone bezüglich der
Regelabweichung Δu
zu definieren ist. Überdies
werden auch kleine Regelabweichungen Δu, die längere Zeit anliegen, als Fehler
erkannt.