DE4103457A1 - Vergleichsmikroskop - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Vergleichsmikroskop der im Ober­ begriff des Anspruches 1 genannten Art.

Vergleichsmikroskope dienen zur Betrachtung ähnlicher Ob­ jekte, um den Ähnlichkeitsgrad genauer untersuchen zu kön­ nen. Das bekannteste Beispiel ist die kriminalistische Un­ tersuchung von Geschossen daraufhin, ob sie aus derselben Waffe abgefeuert wurden. Dazu werden vom Geschoßlauf her­ vorgerufene individuelle Kratzspuren auf dem Umfang des Geschosses verglichen. In einem Vergleichsmikroskop geht dies besonders einfach, da die Bilder der beiden zu vergleichenden Objekte unmittelbar nebeneinander betrachtet werden können.

Dazu ist es erforderlich, daß die von den beiden Objektiven aufgenommenen Bilder der beiden Objekte zusammengeführt werden. Bekannte Vergleichsmikroskope weisen dazu eine Einrichtung auf, die die Strahlengänge beider Bilder in einem optischen System zusammenführt, so daß sie mit einem gemeinsamen Okular betrachtet werden können. Nachteil dieser Konstruktionsweise ist der hohe optische und feinmechanische Aufwand, der in Verbindung mit der geringen Stückzahl derartiger Mikroskope zu einem außerordentlich hohen Verkaufspreis führt. Ferner nachteilig ist die Beschränkung auf eine oder wenige durch die Art des Strah­ lenganges vorgegebene Betrachtungsmöglichkeiten der beiden zu vergleichenden Bilder.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Vergleichsmikroskop der eingangs genannten Art zu schaffen, das bei geringerem Preis vielseitiger anwendbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß sind zwei vollständige Einzelmikroskope vorgesehen, die jeweils die beiden Objekte betrachten. Die Bilder der beiden Einzelmikroskope werden elektronisch er­ faßt und mit einer Videomischeinrichtung zur gemeinsamen Darstellung verarbeitet. Ein solches Vergleichsmikroskop ist wegen der in großer Serie hergestellten Einzel­ mikroskope erheblich preisgünstiger; auch wenn die Video­ kameras und eine Videomischvorrichtung hinzugerechnet werden, ergeben sich immer noch Herstellungskosten, die weit unter denen herkömmlicher Vergleichsmikroskope liegen. Außerdem werden wesentlich erweiterte Möglichkeiten der Bildaufbereitung geschaffen. Durch einfachen Knopfdruck können die Bilder in fast beliebiger Art und Weise nebeneinander, überlagert, in zeitlich abwechselnder Darstellung, in unterschiedlichen Farben od. dgl. dargestellt werden.

Vorteilhaft sind dabei die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Für den zu Zwecken des Vergleichs von Ober­ flächendetails erforderlichen Vergrößerungsbereich sind hochvergrößernde Endoskope serienmäßig, also zu geringen Preisen erhältlich. Endoskope ermöglichen die Betrachtung auch schwierig zugänglicher Stellen. Sie sind von Hause aus zum Anschluß von Videokameras vorgesehen und ermöglichen daher den besonders kostengünstigen Aufbau eines erfin­ dungsgemäßen Vergleichsmikroskopes.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und sche­ matisch dargestellt.

Auf einer Fußplatte 1 steht eine Stativsäule 2, an der hö­ henverstellbar Arme 3 befestigt sind. Das untere Armpaar trägt Objekttische 14, auf denen die beiden zu verglei­ chenden Objekte 15′, 15′′ angeordnet sind.

An dem oberen Paar Arme 3 befinden sich Halter 4, welche Endoskope 5 tragen. Es handelt sich um starre hochvergrö­ ßernde Spezialendoskope mit einem geraden Schaft, die jeweils am unteren Ende ein Objektiv 6 und am oberen Ende ein Okular 7 aufweisen. Die Vergrößerung beträgt beispiels­ weise 50× oder 100× je nach Anwendungsgebiet.

An den Okularen 7 der beiden Endoskope 5 sind Videokameras 8 angesetzt, die mit Videosignalkabeln 9 an eine Video­ mischvorrichtung 10 angeschlossen sind. Diese weist, wie in der Figur beispielsweise dargestellt ist, eine Reihe von Einstellelementen auf, um die beiden von den Videokameras 8 stammenden Signale in gewünschter Weise zu beeinflussen. Die Videomischvorrichtung 10 ist über ein weiteres Kabel 11 an einen Videomonitor 12 angeschlossen, auf dessen Bild­ schirm die Bilder der Videokameras dargestellt werden.

Im dargestellten Beispiel werden die Bilder 13′ und 13′′ der beiden Videokameras 8 nebeneinander dargestellt. Durch Verstellen der Videomischvorrichtung 10 können die Bilder beispielsweise auch überlagert dargestellt werden, bei­ spielsweise das eine Bild in Rot und das andere Bild in Grün. Die Bilder können auch in zeitlich abwechselnder Darstellung oder in sonstwie zur vergleichenden Betrachtung geeigneter Weise dargestellt werden. Die entsprechende Auf­ arbeitung der Videosignale in der Videomischvorrichtung 10 ist nach dem Stand der Technik einfach möglich.

Bei den beiden dargestellten Objekten 15′, 15′′ soll es sich um in Achsansicht dargestellte Revolverkugeln handeln, die im kriminalistischen Labor auf Übereinstimmung der Riefen untersucht werden, die von Revolverläufen erzeugt werden.

Es können natürlich auch beliebige andere Objekte durch unmittelbaren Bildvergleich auf Übereinstimmung von Ober­ flächenstrukturen untersucht werden, beispielsweise mecha­ nisch beanspruchte Teile, bei denen ein unbeanspruchtes und ein beanspruchtes Teil in unmittelbarem Bildvergleich untersucht werden.

Insbesondere bei der Betrachtung komplexer Gegenstände kann die Verwendung von Endoskopen 5 von Vorteil sein. Endoskope sind aufgrund ihrer schlanken Bauweise gut geeignet, um beispielsweise auch schwer erreichbare Stellen zu besichti­ gen. Sie können beispielsweise auch mit seitlicher Blick­ richtung vorgesehen sein, wobei nicht, wie im dargestellten Beispiel, das Objektiv 6 in Achsrichtung des Endoskopes geradeaus blickt, sondern in einem bestimmten Winkel zur Seite blinkt. Ferner können Endoskope auch in flexibler Bauweise ausgebildet sein, womit die Beobachtung schlecht erreichbarer Gebiete weiter verbessert wird. Es ist mit Endoskopen also beispielsweise möglich, an einem neuen und einem längere Zeit gelaufenen Kraftfahrzeugmotor durch die Zündkerzenöffnungen hindurch hochvergrößernd in direktem Vergleich den Oberflächenzustand der Kolbenringe zu betrachten.

Gegenüber der dargestellten Ausführungsform ist im Rahmen der Erfindung eine Reihe von Änderungen möglich. So kann beispielsweise das dargestellte Stativ 1, 2, 3, 4, 14 in anderer Weise ausgebildet sein. Beispielsweise können die Objekttische 14 mit bei Mikroskopen üblichen Objekt­ positioniereinrichtungen ausgerüstet sein.

Anstelle hochvergrößernder Endoskope 5 können als Einzelmi­ kroskope handelsübliche Mikroskope einfacher Bauart mit Objektivrevolver etc. vorgesehen sein. Diese weisen nicht die spezifischen Bauartvorteile von Endoskopen auf, können aber auf andere Weise von Vorteil sein, beispielsweise hin­ sichtlich ihrer optischen Einstellmöglichkeiten oder der­ gleichen.

An die Videomischvorrichtung 10 können Videobildaufzeich­ nungseinreichtungen angeschlossen sein. Anstelle eines einzelnen Monitors 12 zur Nebeneinanderdarstellung der gewonnenen Bilder können auch zwei nebeneinander aufge­ stellte Monitore vorgesehen sein.

Claims (2)

1. Vergleichsmikroskop zur Betrachtung zweier ähnlicher Objekte durch zwei Objektive, mit einer Einrichtung zur Zusammenführung der beiden Bilder zur verglei­ chenden Betrachtung, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Objektive (6) jeweils Teil eines Einzelmi­ kroskopes (5) sind, wobei als Einrichtung zur Zusam­ menführung der beiden Bilder (13′, 13′′) eine Video­ mischvorrichtung (10) vorgesehen ist, der die Video­ signale zweier die Bilder der Mikroskope aufnehmender Videokameras (8) zugeführt werden.

2. Vergleichsmikroskop nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Einzelmikroskope hochvergrößernde Endoskope (5) vorgesehen sind.