DE4103453C2 - Vorrichtung zur zerspanenden Bearbeitung von drehbar gehaltenen Werkstücken - Google Patents
Vorrichtung zur zerspanenden Bearbeitung von drehbar gehaltenen WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung ent
sprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vorrichtungen zur zerspanenden Bearbeitung von um ihre
Längsachse drehbar gehaltenen Werkstücken, die global
als Zusatzvorrichtungen für herkömmliche Drehmaschinen
bestimmt und ausgebildet sind, sind in vielfältiger Form
bekannt. Als derartige Zusatzvorrichtungen können bei
spielsweise Wirbelgeräte betrachtet werden, die auf dem
Bettschlitten einer Drehmaschine - quer zur Längsachse
derselben - verschiebbar angeordnet sind. Diese Zusatz
vorrichtungen können mit unterschiedlichen Zerspanungs
werkzeugen ausgerüstet sein.
Aus der DE-PS 1 38 288 ist eine Leitspindeldrehbank mit
Fräsvorrichtung bekannt, auf deren Maschinenbett - in
dessen Längsrichtung - ein Bettschlitten verschiebbar
angeordnet ist. Der Bettschlitten trägt einen Doppel
support, nämlich zwei - in Achsrichtung des zu bearbei
tenden Werkstücks versetzt zueinander angeordnete -
Querschlitten, deren einer einen Drehstahl und deren
anderer ein Fräswerkzeug trägt. Die Eingriffsbereiche
beider Werkzeuge, nämlich des Drehstahls und des Fräs
werkzeugs liegen - in einer Axialprojektion des Werk
stücks gesehen - einander diametral gegenüber. Diese
Drehbank ist im übrigen mit einer Lünette ausgerüstet,
welche zwischen dem Fräser und dem Drehstahl oder hinter
dem Drehstahl, dem Fräser voranlaufend angeordnet sein
kann. Der Eingriffsbereich des Werkstücks und dessen
Abstützung sind somit axial versetzt zueinander angeord
net.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine als Zusatzvor
richtung für herkömmliche Drehmaschinen bestimmte gat
tungsgemäße Vorrichtung in einfacher Weise mit Hinblick
auf hohe Genauigkeitsanforderungen, einen flexiblen
Einsatz sowie eine hohe Zerspanungsleistung auszugestal
ten. Gelöst ist diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen
Vorrichtung durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils
des Anspruchs 1.
Dem Eingriffsbereich des Fräswerkzeugs mit dem Werkstück
rückseitig gegenüberliegend ist eine Abstützung vorge
sehen, welche zur Aufnahme der aus dem Zerspanungsvor
gang resultierenden Reaktionskräfte dient und insbeson
dere bei im Vergleich zum Durchmesser langen Werkstücken
eine stabile Führung derselben gewährleistet. Diese
Reaktionskräfte werden aufgrund der Verbindung der
Abstützung mit dem Bettschlitten unmittelbar auf das
Maschinenbett der Drehmaschine übertragen. Das einzuset
zende Fräswerkzeug ist um seine Längsachse drehbar
gelagert und wird durch Verschiebung des genannten
Geräterahmens in Richtung auf das Werkstück hin zuge
stellt. Es ist zusätzlich um eine, zu seiner Achse quer
verlaufende Achse schwenkbar angeordnet, so daß die
Eingriffsverhältnisse zwischen dem Werkzeug und dem
Werkstück unter Berücksichtigung des jeweiligen Einzel
falls vielfältig variierbar sind. Die aus dem Zerspa
nungsvorgang resultierenden Reaktionskräfte werden über
das Werkstück auf einen, aufgrund seiner geschlossenen,
vorzugsweise hohlkastenartigen Ausbildung massearmen,
jedoch verwindungssteifen Rahmen und von diesem über den
Bettschlitten auf das Maschinenbett der Drehmaschine
übertragen. Der Eingriffsbereich zwischen Werk
zeug und Werkstück sowie die Abstützung befinden sich
innerhalb des geschlossenen Rahmens, wobei die Abstüt
zung über ein seitlich des Rahmens geführtes Bauteil an
dem Bettschlitten befestigt ist. In einfacher Weise ist
somit eine Entkopplung der Zustellbewegungen des Werk
zeugs von der Abstützung des Werkstücks gegeben.
Das Werkzeug ist entsprechend den Merkmalen des An
spruchs 2 in einem Getriebekasten gehalten, über welchen
dessen Schwenkbewegung sowie dessen Antrieb erfolgen.
Die stabile Abstützung des Werkstücks ebenso wie des
Werkzeugs eröffnen die Möglichkeit hoher Zerspanungs
leistungen, wobei sich ferner aufgrund der Unterbringung
des Werkstücks sowie der Abstützung innerhalb des ge
nannten Rahmens eine raumsparende Bauweise ergibt.
Dadurch, daß entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 3
als Abstützung eine Stützschale benützt wird, die vor
zugsweise derart angeordnet ist, daß ihre Schnittebene
sich senkrecht zur Ebene des Bettschlittens erstreckt,
ergibt sich eine optimale Stützwirkung für das Werkstück
hinsichtlich der aus dem Zerspanungsprozeß resultieren
den Reaktionskräfte. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet dich auf diese Weise insbesondere für die Bear
beitung von im Verhältnis zu ihrem Durchmesser langen
Werkstücken, da keine weiteren Abstützungen benötigt
werden. Im Bedarfsfall kann der die Stützschale be
festigende Zylinder teleskopierbar sein, um unterschied
liche Positionen der Abstützung innerhalb des Rahmens
erreichen zu können. Sowohl die Abstützung als auch
Werkzeugträger sind somit beanspruchungsgerecht angeord
net.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf das
in den Zeichnungen wiedergegebene Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen, auf dem
Maschinenbett einer herkömmlichen Drehmaschine aufge
setzten Vorrichtung;
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in einer Ebene II-II
der Fig. 1.
Mit 1 ist in den Fig. 1 und 2 das Maschinenbett einer
herkömmlichen Drehmaschine bezeichnet, dessen Längsachse
sich in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene und in Fig. 2
in Richtung der Pfeile 2 erstreckt. Auf dem Maschinen
bett 1 ist ebenfalls in herkömmlicher Weise ein Bett
schlitten 3 in Richtung der Pfeile 2 gleitfähig gela
gert, wobei auf dem Bettschlitten ein lediglich schema
tisch angedeuteter Querschlitten 3′ in Richtung der
Pfeile 5 verschiebbar ist, somit senkrecht zur Längs
achse des Maschinenbetts 1. Zur Verschiebung des Quer
schlittens 3′ auf dem Bettschlitten 3 sowie zur Ver
schiebung des letzteren sind an sich bekannte, zeichne
risch nicht dargestellte Antriebe vorgesehen.
Auf dem Querschlitten 3′ des Bettschlittens 3 ist ein
Rahmen 4 angeordnet. Mit 6 ist die der Lagerung des
Querschlittens 3′ dienende, nur schematisch angedeutete
Querführung 6 bezeichnet. Der Rahmen 4 weist die Gestalt
eines in sich geschlossenen, im wesentlichen rechtecki
gen Hohlrahmens auf, dessen Querschnitt beispielsweise
quadratisch sein kann. In dem einen Seitenteil 7, und
zwar um eine Achse 8 drehbar, ist ein Getriebekasten 9
motorisch schwenkbar gelagert, an dem ein Werkzeugträger
befestigt ist. Die Achse 8 erstreckt sich innerhalb der
durch den Rahmen 4 definierbaren Mittelebene und senk
recht zu dem Seitenteil 7. Auf eine zeichnerische Dar
stellung des Schwenkantriebs des Getriebekastens 9 ist
verzichtet worden.
Der Getriebekasten 9 besteht aus einem, von der Achse 8
durchdrungenen Mittelteil 10, welches sich global in
einer Ebene parallel zu dem Seitenteil 10 erstreckt. An
dieses Mittelteil 10 schließen sich zwei, senkrecht zu
der genannten Ebene verlaufende, sich in Richtung auf
das andere Seitenteil 11 des Rahmens 4 hin erstreckende
Querteile 12, 13 an. Der Getriebekasten 9 ist insgesamt
als Hohlkastenkonstruktion ausgebildet und dient unter
anderem der Aufnahme eines zeichnerisch nicht wiederge
gebenen Werkzeugantriebs.
Mit 14 ist eine an sich bekannte Aufnahme für ein Fräs
werkzeug 15 bezeichnet, welches um die, an den äußeren
Enden der Querteile 12, 13 angeordnete, sich parallel zu
dem Mittelteil 10 erstreckende Achse 16 drehbar gelagert
ist. Das Werkzeug 15 ist gleichzeitig in den Querteilen
12, 13 gelagert, so daß eine sehr genaue Werkzeugführung
gegeben ist.
Mit 17 ist ein Werkstück bezeichnet, welches wie bei
einer herkömmlichen Drehmaschine einseitig eingespannt
ist und um seine Längsachse 18 motorisch drehbar ist.
Das Werkstück 17 ist auf seiner, dem Eingriff des Fräs
werkzeugs 15 abgekehrten Seite durch eine Stützschale 19
abgestützt, deren Achse im wesentlichen koaxial zur
Achse 18 des Werkstücks 17 verläuft. Die Stützschale 19
ist ihrerseits über ein Ansatzteil 20 an einem Zylinder
21 abgestützt, dessen Achse in der genannten Mittenebene
des Rahmengestells 4 verläuft und sich senkrecht zu dem
Seitenteil 11 erstreckt.
Der genannte Zylinder 21 ist gleitfähig in einer Bohrung
22 des Seitenteils 11 aufgenommen und ist seinerseits an
einem Steg 23 befestigt, der mit dem Bettschlitten 3 in
fester Verbindung steht. Man erkennt aus vorstehenden
Ausführungen, daß Zustellbewegungen des Fräswerkzeugs 15
relativ zu dem Werkstück 17 in der Horizontalebene in
Richtung der Pfeile 2, 5 möglich sind. Darüber hinaus
sind Schwenkbewegungen des Fräswerkzeugs 15 durch Drehung
des Werkzeugträgers um die Achse 8 möglich - Fig. 2
zeigt den Getriebekasten 9 in einer um einen Winkel 24
verschwenkten Position. Darüber hinaus ist eine Justier
möglichkeit der Position des Fräswerkzeugs 15 in Richtung
dessen Achse 16 vorgesehen.
Die Position der Werkzeugabstützung, nämlich der
Stützschale 19, kann in Richtung der Pfeile 5 verschiebbar
ausgebildet sein, beispielsweise indem der Zylinder 21
unter Vorsehung eines entsprechenden Antriebs relativ zu
dem Steg 23 verschiebbar gehalten ist.
Man erkennt aus obigen Ausführungen ferner, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung, die im wesentlichen aus
einem Bettschlitten 3, einem Querschlitten 3′ sowie dem
Rahmen 4 nebst Zubehöreinrichtungen besteht, im übrigen
als Zusatzgerät für herkömmliche Drehmaschinen anzusehen
ist, welches aufgrund der stabilen, insbesondere verwin
dungssteifen Konstruktion des Rahmens 4, jedoch auch
aufgrund der großflächigen Abstützung des Werkstücks 17,
durch die mit dem Bettschlitten 3 in fester Verbindung
stehenden Stützschale 19 eine hohe Zerspanungsleistung
ermöglicht.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur zerspanenden Bearbeitung von um ihre
Längsachse (18) drehbar gehaltenen Werkstücken (17)
mit
- - einem auf dem Maschinenbett (1) einer Drehmaschine in dessen Längsrichtung verschiebbaren Bettschlit ten (3) und
- - einem, der Führung sowie dem Antrieb eines Fräswerk zeugs dienenden, auf dem Bettschlitten (3) quer zu der genannten Längsrichtung verschiebbar gehaltenen Geräterahmen,
- - wobei das Fräswerkzeug um eine, zu seiner Drehachse (16) quer in der Verschieberichtung des Geräterah mens verlaufende Achse (8) schwenkbar gehalten ist und
- - wobei unmittelbar an dem Bettschlitten (3) eine das Werkstück (17) haltende, zur Aufnahme der aus dem Zerspanungsprozeß resultierenden Reaktionskräfte bestimmte Abstützung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Geräterahmen die Gestalt eines geschlosse nen Rahmens (4) aufweist,
- - daß die Abstützung über ein gleitfähig in einem Seitenteil des Rahmens (4) geführtes Bauteil an dem Bettschlitten (3) befestigt ist,
- - daß die Abstützung dem Eingriffsbereich des Zer spanungswerkzeugs rückseitig gegenüberliegend angeordnet ist und
- - daß sich sowohl der Eingriffsbereich des Zerspa nungswerkzeugs auf dem Werkstück (17) als auch die Abstützung innerhalb des Rahmens (4) befinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Rahmen (4) quadratisch oder rechteckig ausgebildet ist und
- - daß innerhalb des Rahmens (4) um die Achse (8) drehbar ein Getriebekasten (9) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß die Abstützung eine zylinderartige, zum teil weisen Umgreifen der dem Eingriffsbereich des Fräswerkzeugs (15) abgekehrten Seite des Werkstücks (17) bestimmte, vorzugsweise halbzylinderartige Stützschale (19) ist,
- - daß der Getriebekasten (9) den Antrieb des Fräswerk zeugs (15) beinhaltet,
- - daß das die Stützschale (19) an dem Bettschlitten (3) befestigende Bauteil ein Zylinder (21) ist, der in einer Bohrung (22) des Seitenteils (11) des Rahmens (4) gleitfähig geführt ist und
- - daß der Zylinder (21) im wesentlichen gleichachsig zu der Achse (8) des Getriebekastens (9) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß zumindest für die Schwenkbewegung des Getriebe kastens (9) um die Achse (8) und die Verschiebebewe gung des den Rahmen (4) tragenden Querschlittens (31) auf dem Bettschlitten (3) vorzugsweise CNC- steuerbare Antriebe vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet,
- - daß der Getriebekasten (9) ein Mittelteil (10) aufweist, welches sich global in einer Ebene paral lel zu dem Seitenteil (7) des Rahmens (4) erstreckt und
- - daß an den Enden des Mittelteils (10) jeweils ein, sich senkrecht zu der genannten Ebene in Richtung auf das andere Seitenteil (11) des Rahmens (4) hin erstreckendes Querteil (12, 13) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fräswerkzeug (15) beidseitig
gelagert ist.
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- 1990-02-07 DE DE9001378U patent/DE9001378U1/de not_active Expired - Lifetime
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