DE4103251A1 - Verfahren zur herstellung von 4-hydroxyphenylacetonitril - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 4-hydroxyphenylacetonitrilInfo
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- C07C51/08—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides from nitriles
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
4-Hydroxyphenylacetonitril durch heterogen katalysierte hydrolytische
Spaltung von 4-Methoxyphenylacetonitril an aciden Katalysatoren mit Mole
kularsiebstrukturen wie Zeolithen oder strukturverwandten aluminium
haltigen Phosphaten.
2-(4-Hydroxyphenyl)-ethylamin, ein wichtiger Baustein für Pharmaka, kann
durch Hydrierung von 4-Methoxyphenylacetonitril zum 2-(4-Methoxyphenyl)
ethylamin und anschließend durch homogenkatalytische Etherspaltung in
2-(4-Methoxyphenyl)-ethylamin (Tyramin, ein blutdrucksteigerndes Mittel)
überführt werden.
Die homogen katalysierte Spaltung von Phenolethern durch Säuren oder
Säurengemische z. B. mit HCl unter Druck, mit HBr in Eisessig, Basen,
mittels Pyridinium-chlorid, durch Lewis-Säuren wie AlCl3 oder BCl3 oder
durch reduktive Methoden wie die Hydrogenolyse sind ausführlich in
Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie (1976), Band 6/1, Seiten 314
bis 390 u. a., beschrieben worden.
Bei der homogenkatalytischen Spaltung von 2-(4-Methoxyphenyl)-ethy1amin
mit HCl oder HBr fällt das Amin jedoch als Salz, z. B. als Hydrochlorid
oder Hydrobromid an. Durch die Etherspaltung der Methoxygruppen entsteht
außerdem Methylchlorid oder Methylbromid, d. h. Verbindungen, welche er
hebliche Entsorgungsprobleme mit sich bringen. Die Nachteile der homogen
katalytischen Verfahren sind u. a. die aufwendige Katalysatorabtrennung
oder die zumindest teilweise ausbeutemindernde Umsetzung des Wertproduktes
durch den nicht rasch genug abtrennbaren Homogenkatalysator.
Es bestand daher die Aufgabe ein verbessertes Verfahren zur Synthese von
4-Hydroxyphenylacetonitril zu finden.
Demgemäß wurde ein neues Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxyphenyl
acetonitril aus 4-Methoxyphenylacetonitril gefunden, welches dadurch ge
kennzeichnet ist, daß man 4-Methoxyphenylacetonitril in der Gasphase bei
Temperaturen von 280 bis 500°C und Drücken von 0,01 bis 50 bar an Zeolithen
oder strukturverwandten aluminiumhaltigen Phosphaten in Gegenwart von
Wasserdampf umsetzt.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren erforderliche Methoxyphenylaceto
nitril wird in an sich bekannter Weise, z. B. durch Umsetzung von 4-Meth
oxybenzylchlorid mit Natriumcyanid erhalten.
Die für die erfindungsgemäße Umwandlung in der Gasphase geeigneten Reak
tionsbedingungen liegen bei Temperaturen von 280 bis 500°C und Drücken von
0,01 bis 50 bar und einer Belastung WHSV von 0,1 bis 10 h-1 (Dimension
der WHSV = g Einsatzgemisch/g Katalysator und Stunde). Die Reaktion läßt
sich beispielsweise bei Normaldruck (Atmosphärendruck) in einem Festbett,
Fließ- oder Wirbelbett, ggf. mit kontinuierlicher Katalysatorregenerierung,
ausführen. Man kann jedoch auch unter Überdruck arbeiten.
Die Reaktion wird bevorzugt in Gegenwart oder unter gleichzeitigem Durch
leiten von Inertgas, wie N2, CO2 oder Edelgasen durchgeführt. Das zur
Hydrolyse erforderliche Wasser wird für sich allein oder gemeinsam mit dem
Methoxyphenylacetonitril zugeführt und spätestens am Katalysatorfestbett
verdampft.
Die Durchführung erfolgt bei allen Varianten vorzugsweise kontinuierlich,
wobei auch eine Kreisgasfahrweise mit vollständiger oder teilweiser Rück
führung des Reaktionsaustrages angebracht sein kann. Solange eine aus
reichende Verweilzeit gewährleistet bleibt, kann auch unter vermindertem
Druck von 0,01 bis 0,99 bar gearbeitet werden.
Zwar ist eine Fahrweise unter Verwendung von Lösungsmitteln möglich, je
doch hat sich als Einsatzgemisch eine gut gerührte, feinverteilte Emulsion
des Wassers im Methoxyphenylacetonitril sehr gut bewährt. Diese Emulsion
kann dann mittels geeigneter Dosierpumpen direkt in der gewünschten Menge
in den Reaktor eingeführt und dort umgesetzt werden. Das Molverhältnis von
Methoxyverbindung zu Wasser kann beispielsweise zwischen 1 : 0,2 und 1 : 5
liegen.
Nach der erfindungsgemäßen Umsetzung wird das 4-Hydroxyphenylacetonitril
aus dem Produktaustrag z. B. durch Destillation und/oder Extraktion
isoliert; nicht umgesetztes Edukt wird gegebenenfalls für eine erneute
Umsetzung zurückgeführt.
4-Hydroxyphenylacetonitril kann beispielsweise zur Herstellung von 4-
Hydroxyphenylessigsäure, 4-Hydroxyphenylessigsäureamid oder 2-(4-Hydroxy
phenyl)-ethylamin verwendet werden.
Durch Hydrolyse des 4-Hydroxyphenylacetonitrils lassen sich 4-Hydroxy
phenylessigsäure und/oder 4-Hydroxyphenylessigsäureamid gewinnen.
Als Katalysatoren für das erfindungsgemäße Verfahren werden zeolithische
Katalysatoren eingesetzt. Zeolithe sind kristalline Aluminosilikate, die
eine hochgeordnete Struktur mit einem dreidimensionalen Netzwerk von SiO4
oder AlO4-Tetraedern besitzen, die durch gemeinsame Sauerstoffatome ver
bunden sind. Das Verhältnis der Si- und Al-Atome zu Sauerstoff beträgt
1 : 2. Die Elektrovalenz der Aluminium enthaltenden Tetraeder ist durch Ein
schluß von Kationen in den Kristall, z. B. eines Alkali- oder Wasserstoff
ions ausgeglichen. Ein Kationenaustausch ist möglich. Die Räume zwischen
den Tetraedern sind vor der Dehydration durch Trocknen bzw. Calcinieren
von Wassermolekeln besetzt.
In den Zeolithen können anstelle von Aluminium auch andere Elemente wie B,
Ga, Fe, Cr, V, As, Sb oder Be in das Gitter eingebaut werden, oder das
Silicium kann durch ein vierwertiges Element wie Ge, Ti, Zr, Hf ersetzt
werden.
Entsprechend ihrer Struktur werden die Zeolithe in verschiedene Gruppen
unterteilt. So bilden bei der Mordenit-Gruppe Ketten oder bei der
Chabasit-Gruppe Schichten aus Tetraedern die Zeolith-Struktur, während
sich bei der Faujasit-Gruppe die Tetraeder zu Polyedern ordnen, z. B. in
Form eines Kubooktaeders, der aus Vierringen bzw. Sechsringen aufgebaut
ist. Je nach Verknüpfung der Kubooktaeder, wodurch unterschiedlich große
Hohlräume und Poren entstehen, unterscheidet man in Zeolithe vom Typ A, L,
X oder Y. Die chemische Zusammensetzungen und die Strukturen für Mordenit
und Faujasit sind beispielsweise im "Atlas of Zeolite Structure Types",
W. M. Meier und D. H. Olsen, Butterworths, Edition 1987 angegeben: Mordenit
auf Seiten 102 und 103 und Faujasite auf den Seiten 62 und 63.
Für das erfindungsgemäße Verfahren gut geeignete Faujasite sind die
Zeolithe vom Y-Typ.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren besonders gut geeigneten Zeolithe
vom Pentasiltyp weisen als sekundäre Struktureinheit (= Secondary Building
Unit, Grundbaustein der Zeolith-Struktur) einen aus T04-Tetraedern aufge
bauten Fünfring auf, wobei als T-Kationen, Si, Al oder Ga verwendet werden
können. Die Definition der Pentasil-Zeolithe stammt von G.T. Kokotailo
und W. M. Meier, Chem. Soc. Spec. Publ. (1980), 33, Seite 133-139.
Pentasilzeolithe sind durch ein hohes molares SiO2/Al2O3-Verhältnis - auch.
Modul genannt - gekennzeichnet, sowie durch Porengrößen, die zwischen
denen der Zeolithe vom Typ A und denen vom Typ X oder Y liegen. Für das
erfindungsgemäße Verfahren haben sich beispielsweise Pentasil-Zeolithe mit
SiO2/Al2O3-Verhältnissen zwischen 25 und 700 als gut geeignet erwiesen.
Die Herstellung dieser Pentasil-Zeolithe wird u. a. in den US-A-37 02 886
(ZSM-5), US-A-37 09 979 (ZSM-11), US-A-40 61 724 (Silicalite®) beschrie
ben. Auch gehören hierzu die isotaktischen Pentasil-Zeolithe nach
EP-A-34 727.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Pentasil-Zeolithe können unterschiedliche
chemische Zusammensetzung aufweisen, geeignet sind z. B. Alumino-, Boro
oder Galliumsilikatzeolithe bei denen die dreiwertigen Ionen dieser
Elemente Tetraederplätze im Kristallgitter besetzen. Geeignet sind auch
Zeolithe, die gleichzeitig mindestens zwei der genannten drei Elemente auf
Tetraederplätzen aufweisen, beispielsweise also Ga-Al-Pentasil, B-Al-
Pentasil oder B-Ga-Al-Pentasil.
Der Aluminosilikatzeolith wird z. B. aus einer Aluminiumverbindung, vor
zugsweise Al(OH)3 oder Al2(S04)3 und einer Siliciumkomponente, wie hoch
dispersem Siliciumdioxid in wäßriger Aminlösung, insbesondere in Poly
aminen wie 1,6-Diaminohexan oder 1,3-Diaminopropan oder Triethylen
tetramin-Lösung mit oder insbesondere ohne Alkali- oder Erdalkalizusatz
bei 100 bis 220°C unter autogenem Druck hergestellt. Auch gehören hierzu
die isotaktischen Zeolithe nach EP-A-34 727. Die erhaltenen Aluminosili
katzeolithe enthalten je nach Wahl der Einsatzstoffmengen ein SiO2/Al2O3-
Verhältnis von 15 bis 700.
Der Borosilikatzeolith wird z. B. bei 90 bis 200°C unter autogenem Druck
synthetisiert, indem man eine Borverbindung, z. B. H3BO3, mit einer
Siliciumverbindung, vorzugsweise hochdispersem Siliciumdioxid in wäßriger
Aminlösung, insbesondere in 1,6-Diaminohexan oder 1,3-Diaminopropan oder
Triethylentetramin-Lösung mit und insbesondere ohne Alkali- oder Erd
alkalizusatz zur Reaktion bringt. Auch isotaktische Borosilikatzeolithe,
hergestellt nach EP-A-34 727 kann man vorteilhaft verwenden. Man kann auch
Borosilikatzeolithe verwenden, die statt aus wäßriger Aminlösung aus einer
etherischen Lösung, z. B. Diethylenglykoldimethylether oder aus
alkoholischer Lösung, z. B. 1,6-Hexandiol auskristallisiert werden. Die
Herstellung von Borzeolith wird z. B. in EP-A-7 081 beschrieben. Die
Herstellung der Gallosilikatzeolithe erfolgt entsprechend dem Alumino- und
Borosilikatzeolithen.
Die so hergestellten Zeolithe können nach ihrer Isolierung, Trocknung bei
100 bis 160°C und Calcinierung bei 400 bis 550°C, mit einem Bindemittel im
Massenverhältnis Zeolith zu Bindemittel 90 : 10 bis 40 : 60 Gew.-% zu Strängen
oder Tabletten verformt werden. Als Bindemittel eignen sich diverse Alumi
niumoxide, bevorzugt Boehmit, amorphe Aluminosilikate mit einem SiO2/
Al2O3-Verhältnis von 25 : 75 bis 95 : 5, SiO2, TiO2, Gemische aus hoch
dispersem SiO2 und hochdispersem Al2O3 sowie Ton. Nach der Verformung
werden die Extrudate oder Preßlinge bei 110°C/16 h getrocknet und bei
500°C/6 h calciniert.
Man erhält auch gut geeignete Katalysatoren, wenn der isolierte Alumino-,
Gallo- oder Borosilikatzeolith direkt nach der Trocknung verformt wird und
erst nach der Verformung einer Calcinierung unterworfen wird. Die
Alumino-, Gallo- und Borosilikatzeolithe können in reiner Form, ohne
Binder, als Stränge oder Tabletten eingesetzt werden, wobei als Ver
strangungs- oder Peptisierungsmittel z. B. Ethylcellulose, Stearinsäure,
Kartoffelstärke, Ameisensäure, Oxalsäure, Essigsäure, Salpetersäure,
Ammoniak, Amine und Graphit oder deren Gemische verwendet werden können.
Liegt der Zeolith aufgrund der Art seiner Herstellung nicht in der kata
lytisch aktiven, aciden H-Form vor, sondern z. B. in der Na-Form, dann kann
diese durch Ionenaustausch, z. B. mit Ammoniumionen, und anschließende Cal
cinierung oder durch Behandlung mit Säuren vollkommen oder partiell in die
gewünschte H-Form überführt werden.
Wenn bei der erfindungsgemäßen Verwendung der zeolithischen Katalysatoren
eine durch Koksabscheidung bedingte Desaktivierung eintritt, empfiehlt es
sich, die Zeolithe durch Abbrennen der Koksablagerung mit Luft oder mit
einem Luft/N2-Gemisch bei 400 bis 550°C zu regenerieren. Die Zeolithe
erhalten dadurch in der Regel ihre Anfangsaktivität zurück.
Eine Möglichkeit der Modifizierung der Zeolithe besteht darin, daß man das
zeolithische Material - verformt oder unverformt - einer Behandlung mit
Säuren wie Salzsäure, Flußsäure und Phosphorsäure und/oder Wasserdampf
unterwirft. Dabei geht man vorteilhaft z. B. so vor, daß man Zeolithe in
Pulverform mit wäßrigen Lösungen der Säuren 1 h bei 80°C behandelt. Nach
der Behandlung wird mit Wasser gewaschen, bei 110°C/16 h getrocknet und
bei 500°C/20 h calciniert.
Die den Zeolithen strukturverwandten Aluminiumphosphatkatalysatoren werden
für das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere unter hydrothermalen
Bedingungen synthetisiert. Es sind Siliciumaluminophosphate (Acronym SAPO)
oder Aluminophosphate (Acronym AlPO4). Diese kristallinen Festkörper
weisen definierte Hohlraum- und Porenstrukturen auf und sind mit den
Zeolithen strukturverwandt.
Die Herstellung, Eigenschaften und die Klassifizierung dieser Festkörper
auf der Basis von Struktur und chemischer Zusammensetzung werden aus
führlich von R. M. Barrer, Pure and Appl. Chem., Vol. 58, No. 10,
pp. 1317-22 (1986); von E.M. Flanigen et al, Pure and Appl. Chem.,
Vol. 58 No. 10 pp. 1351-58 (l986) oder von N. B. Milestone et al, Stud.
Surf. Sci. Catal. (1988), 36 (Methane Convers.), pp. 553-62 beschrieben.
Aus den derzeit bekannten Kristallstrukturen und den zahlreichen Element
modifizierungen sind inzwischen gut 700 verschiedene Kombinationen mög
lich. Die Bezeichnung der Aluminophosphate erfolgt durch folgende Acronyme
AlPO4 SAPO MeAPO, MeAPSO, ElAPO oder ElAPSO. Dabei bedeuten A oder Al
Aluminium, S Silicium, P steht für Phosphor und O für Sauerstoff. Unter Me
sind Metallkationen von Fe, Mg, Mn, Co und Zn und unter El Kationen von
Be, Ga, Ge, Ti, As, B oder Li zu verstehen. Eine mit Bindestrich angefügte
Zahl dient der Kennzeichnung der Kristallstruktur der betreffenden Phase.
Für das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt sind insbesondere die Sili
cium-haltigen Aluminophosphate (SAPO, MeAPSO oder ElAPSO) wie SAPO-11,
SAPO-5, SAPO-20, SAPO-34, SAPO-41 oder SAPO-46. Synthesen der Alumino
phosphate sind u. a. beschrieben für AlPO4 in US-A-43 10 440, für SAPO in
US-A-44 40 871, für MeAPO in US-A-45 44 143, EP-A-1 32 708 und
US-A-45 67 029, für MeAPSO in EP-A-1 58 348, EP-A-1 58 975 und EP-A-1 61 491,
für ElAPO in US-A-45 00 651 und EP-A-1 58 976 und für ElAPSO in
EP-A-1 59 624.
Die Reaktionen in der Gasphase wurden unter isothermen Bedingungen in
einem Rohrreaktor (Wendel, 0,6 cm Innendurchmesser, 90 cm Länge) an einem
Katalysatorfestbett durchgeführt. Dabei wurde die Katalysatormenge
zwischen 1 und 20 g, entsprechend einer Belastung WHSV zwischen von 0,1
und 10/h variiert. Die Reaktionsprodukte wurden durch übliche Methoden
abgetrennt und durch GC/MS charakterisiert. Die quantitative Bestimmung
der Reaktionsprodukte und der Ausgangsprodukte erfolgte gaschromato
graphisch oder durch Auswiegen der durch Destillation oder Extraktion
erhaltenen Fraktionen.
Die verwendeten Katalysatoren können wahlweise als 2- bis 4-mm-Stränge
oder als Tabletten mit 3 bis 5 mm Durchmesser oder als Splitt mit Teil
chengrößen von 0,1 bis 0,5 mm oder als Wirbelgut eingesetzt werden.
Ein Aluminosilikatzeolith vom Pentasil-Typ wird unter hydrothermalen
Bedingungen bei autogenem Druck und 150°C aus 650 g hochdispersem SiO2,
203 g Al2(SO4) 3 × 18 H2O in 11,3 kg einer wäßrigen 1,6-Diaminohexan-Lösung
(42 Gew.-% Amin) in einem Rührautoklaven hergestellt. Nach Abfiltrieren
und Auswaschen wird das kristalline Reaktionsprodukt bei 110°C/24 h
getrocknet und bei 500°C/24 h calciniert. Dieser Aluminosilikatzeolith
enthält 92,6 Gew.-% SiO2 und 4,6 Gew.-% Al2O3.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit einem Verformungshilfs
mittel 2-mm-Stränge hergestellt, die bei 110°C 16 h getrocknet und bei
500°C 16 h calciniert werden.
Ein Aluminosilikatzeolith vom Pentasil-Typ wird unter hydrothermalen
Bedingungen bei autogenem Druck und 150°C über 85 h und anschließend 160°C
über 85 h aus 650 g hochdispersem SiO2, 203 g Al2(SO4)3 × 18 H2O in einer
Mischung aus 1,7 kg Wasser und 9,6 kg einer wäßrigen 1,6-Diaminohexan-
Lösung (50 Gew.-% Amin) in einem Rührautoklaven hergestellt. Nach Abfil
trieren und Auswaschen wird das kristalline Reaktionsprodukt bei 110°C/24 h
getrocknet und bei 500°C/24 h calciniert. Dieser Aluminosilikatzeolith
enthält 81,4 Gew.-% SiO2 und 3,0 Gew.-% Al2O3.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit einem Verformungshilfs
mittel 2-mm-Stränge hergestellt, die bei 110°C 16 h getrocknet und bei
500°C 16 h calciniert werden.
Der Borosilikatzeolith des Pentasil-Typs wird in einer hydrothermalen
Synthese aus 650 g hochdispersem SiO2, 373 g H3BO3, 8000 g einer wäßrigen
1,6-Diaminohexan-Lösung (50 Gew.-% Amin) bei 165°C unter autogenem Druck
in einem Rührautoklaven hergestellt. Nach Abfiltrieren und Auswaschen wird
das kristalline Reaktionsprodukt bei 100°C/24 h getrocknet und bei
500°C/24 h calciniert. Dieser Borosilikatzeolith setzt sich zusammen aus
95,4 Gew.-% SiO2 und 3,31 Gew.-% B2O3.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit einem Verformungshilfs
mittel 2-mm-Stränge hergestellt, die bei 110°C/16 h getrocknet und bei
500°C 16 h calciniert werden.
Es wurden handelsübliche ZSM-5 Katalysatoren in der H-Form mit folgenden
Eigenschaften eingesetzt:
Ein Galliumsilikatzeolith des Pentasil-Typs wird in einer hydrothermalen
Synthese aus 1730 g hochdispersem SiO2, 469 g Natriumgallat-Lösung
(12,7 Gew.-% Ga2O3, 12,2 Gew.-% Na), 6000 g wäßriger 1,6-Diaminohexan-
Lösung (50 Gew.-% Amin) und 21 000 g Wasser bei 150°C unter autogenem Druck
in einem Rührautoklaven hergestellt. Nach Abfiltrieren und Auswaschen wird
das kristalline Reaktionsprodukt bei 100°C 24 h getrocknet und bei 500°C
24 h calciniert. Dieser Galliumsilikatzeolith setzt sich zusammen aus
91,9 Gew.-% SiO2 und 3,06 Gew.-% Ga2O3.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit pyrogener Kieselsäure
(8 Gewichtsteile: 2 Gewichtsteile) und einem Verformungshilfsmittel 2-mm-
Stränge hergestellt, die bei 110°C 16 h getrocknet und bei 500°C 16 h
calciniert werden. Die Stränge werden viermal mit 20 gew.-%iger NH4Cl-
Lösung (15 ml Lösung/g Formkörper) bei 80°C in einem Steigrohr ausge
tauscht. Anschließend wird chloridfrei gewaschen. Die Stränge werden bei
110°C 10 h getrocknet und anschließend bei 500°C 5 h calciniert. Der
Na-Gehalt beträgt nun 0,0045 Gew.-%.
Ein Aluminosilikatzeolith vom ZSM-11-Typ wird unter hydrothermalen Be
dingungen bei autogenem Druck und 160°C aus 10,9 kg Wasser, 6,3 kg
Natrium-Wasserglas (8,0 Gew.-% Na2O, 26,5 Gew.-% SiO2), 180 g Aluminium
sulfat-18-hydrat, 600 g Schwefelsäure konz. und 600 g 1,8-Diaminooctan in
einem Rührautoklaven hergestellt. Nach Abfiltrieren und Auswaschen wird
das kristalline Reaktionsprodukt bei 110°C 24 h getrocknet und bei 500°C
24 h calciniert. Dieser Zeolith ist durch folgende Zusammensetzung
charakterisiert: 81,8 Gew.-% SiO2, 1,82 Gew.-% Al2O3.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit Pseudoboehmit (6 Gewichts
teile: 4 Gewichtsteile) 2-mm-Stränge hergestellt, die bei 110°C 16 h ge
trocknet und bei 500°C 16 h calciniert werden. Die Stränge werden viermal
mit 20 Ma-%-iger NH4Cl-Lösung (15 ml Lösung/g Formkörper) bei 80°C in
einem Steigrohr ausgetauscht. Anschließend wird chloridfrei gewaschen. Die
Stränge werden bei 110°C 10 h getrocknet und anschließend bei 500°C 5 h
calciniert. Der Na-Gehalt beträgt nun 0,0026 Ma-%.
Es wurden handelsübliche ZSM-5 Katalysatoren in der H-Form mit folgenden
Eigenschaften eingesetzt:
Ein SAPO-11 wird synthetisiert, indem man 200 g Orthophosphorsäure
(98 Gew.-%) mit 417 g Aluminiumtriisopropylat und 60 g Kieselsol
(30 Gew.-% SiO2) in 927 g Wasser homogen mischt; zu dieser Mischung werden
91,5 g Di-n-propylamin hinzugefügt. Danach wird bei 200°C 96 h unter
autogenem Druck in einem Rühr-Autoklaven umgesetzt. Das abfiltrierte und
gewaschene Siliciumaluminiumphosphat wird getrocknet bei 110°C und cal
ciniert bei 500°C. Die Zusammensetzung des SAPO-11 ist 40,4 Gew.-% Al2O3,
49,5 Gew.-% P2O5 und 1,87 Gew.-% SiO2.
Mit diesem Material werden durch Verformen mit einem Verformungshilfs
mittel 2-mm-Stränge hergestellt, die bei 110°C/16 h getrocknet und bei
500°C/16 h calciniert werden.
Wendelreaktor gefüllt mit 15 g Katalysator. Single pass mit 8 g Emulsion/h
bestehend aus MPA:Wasser im Molverhältnis 1 : 1.
Trägergas 10 Nl/h Stickstoff;
Analyse mittels Gaschromatographie nach 2 und/oder 4 Stunden
Reaktionsdauer.
Wendelreaktor gefüllt mit 15 g Katalysator. Single pass mit 8 g Emulsion/h
bestehend aus MPA:Wasser im Molverhältnis 1 : 1.
Trägergas 10 Nl/h Stickstoff;
Analyse mittels Gaschromatographie. Nach jeweils 23 Stunden wurde der Katalysator im Luftstrom bei 500°C regeneriert und erneut zur Umsetzung verwendet.
Analyse mittels Gaschromatographie. Nach jeweils 23 Stunden wurde der Katalysator im Luftstrom bei 500°C regeneriert und erneut zur Umsetzung verwendet.
Als Nebenprodukte werden Phenol, Kresole, Dimethylphenol und Methyl-4-
Hydroxyphenylacetonitril beobachtet.
Die im Beispiel 14 erhaltenen Produktausträge wurden zu einer Sammelcharge
von 704 g vereint und im Vakuum rektifiziert. Die Fraktionen 6, 7 und 8,
die zwischen 69 und 85% aus 4-HPA neben Methyl-4-Hydroxyphenylacetonitril
bestanden, wurden zu einer Probe S von 105 g vereint. Die Probe S wurde in
konzentrierter, wäßriger NH4OH-Lösung gelöst und mit Cyclohexan ausge
schüttelt. Die wäßrige Phase S2 wurden im Vakuum im Rotationsverdampfer
einrotiert. Es wurden gelbliche Kristalle mit einem Gehalt von 90% 4-HPA
erhalten, die erneut mit NH4OH aufgenommen (wäßrige Phase 3), mit Cyclo
hexan ausgeschüttelt und einrotiert wurden. Aus S3 fiel 4-HPA bereits mit
einer Reinheit von 95,3% an. Nach Umkristallisation aus Toluol lag die
Reinheit bei größer als 97% (Probe S4).
In einem 300 ml Autoklaven wurden 25 g 4-Hydroxyphenylacetonitril (aus
Beispiel 15) in 100 ml Tetrahydrofuran gelöst und in Gegenwart von 6 g
Raney-Nickel und 5 ml Ammoniak bei 90°C und 250 bar Wasserstoffdruck in
ca. 3 Stunden hydriert. Nach dem Abkühlen und Entspannen des Autoklaven
wird der Inhalt filtriert, mit Aktivkohle versetzt, nochmals filtriert und
eingeengt. Man erhält 21 g an 2-(4-Hydroxyphenyl)-ethylamin mit
Fp. 160-161°C.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 4-Hydroxyphenylacetonitril aus 4-Meth
oxyphenylacetonitril, dadurch gekennzeichnet, daß man 4-Methoxyphenyl
acetonitril in der Gasphase bei Temperaturen von 280 bis 500°C und
Drücken von 0,01 bis 50 bar an Zeolithen oder strukturverwandten
aluminiumhaltigen Phosphaten in Gegenwart von Wasserdampf umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zeolithe
des Pentasil-Typs verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Aluminosilikatzeolithe verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Galliumsilikatzeolithe verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Borosilikatzeolithe verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zeolithe
vom Pentasiltyp verwendet, die gleichzeitig mindestens zwei der in den
Ansprüchen 3 bis 5 genannten Elemente als Tetreaderkationen im
Pentasil-Gitter enthalten.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Zeolithe
vom Faujasit-Typ oder Mordenit-Typ verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
hydrothermal hergestellte, kristalline aluminiumhaltige Phosphate mit
Molekularsiebstruktur verwendet.
9. Verwendung von 4-Hydroxyphenylacetonitrils zur Herstellung von 2-(4-
Hydroxyphenyl)-ethylamin, 4-Hydroxyphenylessigsäure oder 4-Hydroxy
phenylessigsäureamid.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19914103251 DE4103251A1 (de) | 1990-02-13 | 1991-02-04 | Verfahren zur herstellung von 4-hydroxyphenylacetonitril |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4004318 | 1990-02-13 | ||
DE19914103251 DE4103251A1 (de) | 1990-02-13 | 1991-02-04 | Verfahren zur herstellung von 4-hydroxyphenylacetonitril |
Publications (1)
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---|---|
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ID=25890037
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19914103251 Withdrawn DE4103251A1 (de) | 1990-02-13 | 1991-02-04 | Verfahren zur herstellung von 4-hydroxyphenylacetonitril |
Country Status (1)
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-
1991
- 1991-02-04 DE DE19914103251 patent/DE4103251A1/de not_active Withdrawn
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