DE4101521A1 - Verfahren zur wellenlaengenselektion bei einfrequenz-mikrokristall-lasern - Google Patents
Verfahren zur wellenlaengenselektion bei einfrequenz-mikrokristall-lasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wellenlängenselektion
bei monomodigen auf mehreren Frequenzen emittierenden Mikrokristall-
Festkörperlasern gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Solche Mikrokristall-Laser zählen in verschiedenen Ausführungsformen be
reits zum Stand der Technik, wie beispielsweise aus der Druckschrift
"Optic Letters", Vol. 14 No. 1, 1989 durch den Artikel von Zayhowski and
Mooradian oder aus der US-PS 45 78 793 von Kane u. a. bekanntgeworden
ist. Alle diese Ausführungsformen nach dem Stand der Technik sind da
durch gekennzeichnet, daß ein aktives Medium wie z. B. Neodym : YAG, Nd : GGG
o. a. als Kristall sehr geringer Dicke - typischerweise < 1 mm - monoli
thisch derart bedampft sind, daß die beiden Kristallendflächen als La
serresonator-Spiegel wirken. Aufgrund der ausgesprochen geringen Resona
torlänge ist der Abstand für verschiedene axiale Moden soweit gespreizt,
daß die sogenannten höheren Moden nicht mehr innerhalb des Laserverstär
kungsprofils zur Laseremission beitragen können.
Ein solcher Laser arbeitet daher naturgemäß auf einer axialen Mode. Al
lerdings hat es sich in der Praxis gezeigt, daß aufgrund der geringen
Resonatorverluste mehrere Laserübergänge des aktiven Mediums stattfinden
bzw. stattfinden können. Die Fig. 1a der Zeichnung veranschaulicht in
einem Diagramm ein typisches Beispiel eines Emissionsspektrums von einem
Nd : YAG-Kristall und die Fig. 1b ein solches von einem Nd : GGG-Kristall.
Da der Modenabstand für unterschiedliche axiale Moden aufgrund der Reso
natorlänge von < 1 mm etwa 0.4 nm beträgt, lassen sich die drei unter
schiedlichen Peaks als drei separate Laserübergänge identifizieren.
Diese bekannten Mikrokristall-Laser arbeiten somit im Einmoden-, aber
Mehrfrequenzbetrieb. Bei interferometrischen Messungen ist jedoch unbe
dingt erforderlich, daß der Laser nicht nur im Einmodenbetrieb sondern
auch im Eigenfrequenzbetrieb arbeitet. Dies erfordert die Ausfilterung
der unerwünschten Übergänge. Diese Ausfilterung zeigt sich jedoch als
fast nicht durchführbar, denn es ist sehr schwer, hocheffiziente Band
paßfilter mit einer Flankensteilheit zu erzeugen, welche nur einen die
ser vorgenannten Übergänge transmittieren läßt und die anderen ausfil
tert. Ist es nach großer Ausschußerzeugung gelungen so einen Filter zu
erhalten, zeigt es sich, daß die Laserleistung der ausgefilterten Über
gänge fast völlig verloren gegangen ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
aufzuzeigen, das es ermöglicht, in relativ einfacher Weise einen Mikro
kristall-Laser der eingangs genannten Art sowohl im Einmoden ls auch im
Eigenfrequenzbetrieb zu betreiben und eine statische und auch eine dyna
mische Auswahl des Laserübergangs gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispie
le erläutert, wobei diese Erläuterungen durch die Figuren der Zeichnung
ergänzt werden. Es zeigen:
Fig. 1a ein Diagramm eines Emissionsspektrums von einem Nd : YAG-Kristall-
Laser nach dem Stand der Technik,
Fig. 1b ein Diagramm eines Emissionsspektrums von einem Nd : GGG-Kristall-Laser
nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine Schemaskizze eines Ausführungsbeispiels eines Mikrokristall-
Laseraufbaus zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens in
schematischer Darstellung,
Fig. 3a ein Diagramm des Emissionsspektrums eines Nd : YAG-Mikrokristall-
Lasers, bei welchem nach dem vorgeschlagenen Verfahren zwei
Übergänge selektiert worden sind,
Fig. 3b ein Diagramm des Emissionsspektrums eine Nd : GGG-Mikrokristall-
Lasers, bei welchem nach dem vorgeschlagenen Verfahren zwei
Übergänge selektiert worden sind,
Fig. 4a ein Diagramm des Emissionsspektrums eines Nd : YAG-Mikrokristall-
Lasers, bei welchem nach dem vorgeschlagenen Verfahren ein Über
gang selektiert wurde,
Fig. 4b ein Diagramm des Emissionsspektrums eines Nd : GGG-Mikrokristall-
Lasers, bei welchem nach dem vorgeschlagenen Verfahren ein Über
gang selektriert wurde.
Mikrokristall-Festkörperlaser stellen als komplementäres Element zu ei
nem intelligenten Sensor ein überaus wichtiges Bauteil für äußerst kom
pakte Regelsysteme dar, welche neben einem Sensorsystem auch über ein
intelligentes Sendesystem verfügen müssen. Bisher weitgehend unbekannt
sind die gerade für interferometrische Regelzwecke ungewollten Eigen
schaften solcher Mikrokristall-Laser, die darauf beruhen, daß solche
Festkörperlaser auf mehreren Laserübergängen simultan emittieren. Das
Auftreten mehrerer Laserlinien stört jedoch nahezu in allen Fällen der
kohärenten Meßtechnik, wie beispielsweise Heterodynmessungen, Interfero
metrie, Doppler-Verschiebungsmessungen usw. Eine Trennung dieser Laser
linien durch Absorptionsfilter ist - wie bereits ausgeführt - nahezu un
möglich und selbst dielektrische Filter sind mit derart hoher Flanken
steilheit nicht herzustellen.
Nun ist es der Anmelderin gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, nach
welchem die Laseremissionslinien selektiert werden können, denn es hat
sich gezeigt, daß beim optischen Pumpen solcher Mikrokristall-Festkör
perlaser mit Halbleiter-Laserdioden die relative Orientierung der Pump
strahlungs-Polarisationseinrichtung zur Achse der inhomogenen räumlichen
Pumpstrahlung eine wesentliche Rolle spielt. Solche Halbleiter-Laserdio
den, wie sie in herkömmlicher Weise bei nahezu allen Mikrokristall-Fest
körperlaser Verwendung finden, emittieren in einem räumlich sehr inhomo
genen Abstrahlwinkel. Die Divergenz senkrecht zum p-n-Übergang des Halb
leiters beträgt typischerweise 30° bis 40°, senkrecht hierzu jedoch nur
typischerweise 10° bis 15°. Die Laserdioden-Ausgangsstrahlung solcher
Pumpdioden ist typischerweise in einem Verhältnis von 100 : 1 polari
siert.
Pumpt man nun einen solchen in Fig. 2 skizzierten Mikrokristall-Laser
mit einer solchen Laserdiode 10 über eine Pumpoptik 11, so verformt sich
der durch die Pumpstrahlung erhitzte Laserkristall 12 derart, daß eine
konvexe Wölbung des Mikrokristalls zur Formung eines stabilen Resonators
führt. Diese Verformung ist typischerweise inhomogen, da das Pumplicht
ebenfalls inhomogen ist und dementsprechend inhomogen auf den Mikrokri
stall 12 trifft. Ein solcher inhomogen gepumpter Mikrokristall emittiert
typischerweise auf mehreren Laserübergängen.
Insbesonders spielt hier die Orientierung der Pumplichtpolarisation re
lativ zur inhomogenen räumlichen Abstrahlung der Laserdiode eine ent
scheidende Rolle. Das hier vorgeschlagene Verfahren beruht nun darauf,
daß ein λ/2-Plättchen 13 zwischen Laserdiode 10 und dem Mikrokristall-
Laser 12 angeordnet wird, welches es ermöglicht, die Pumplicht-Polarisa
tionseinrichtung unabhängig vom Pumplichtstrahlungsprofil einzustellen.
Es ist somit ermöglicht worden, kristallfeld-aufgesplittete Stark-Ni
veaus gezielt zu selektieren. Dies führt zu einer ersten Selektion der
möglichen Laseremissions-Wellenlängen, eine letzte Selektion erfolgt
durch ein hinter dem Festkörperlaser befindlichen Polarisationsanalysa
tor 14. Durch geeignete Positionierung von Polarisation der Pumplicht
strahlung, also Drehung des λ/2-Plättchens 13, und des Polarisations
analysators 14 kann so eine Laserwellenlänge selektiert werden.
Die Fig. 3a und 3b zeigen - wie bereits ausgeführt - ein Emissionsspek
trum eines Nd : YAG bzw. Nd : GGG-Mikrokristall-Festkörperlasers, bei dem
das obere Laserniveau mit Hilfe eines zwischen Pumplichtdiode 10 und Mi
krokristall 12 eingebrachten λ/2-Plättchens 13 selektiert wird.
Die Fig. 4a und 4b zeigen ein Emissionsspektrum eines Nd : YAG- bzw.
Nd : GGG-Mikrokristall-Festkörperlasers unter zusätzlicher Einfügung eines
Polarisationsanalysators hinter dem Festkörperlaser.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ermöglicht es also nicht nur auf
relativ einfache Weise einen oder mehrere Übergänge zu unterdrücken,
sondern führt zu dem aus der Laserphysik bekannten Phänomen, daß ein La
serübergang auf Kosten der anderen Laserübergänge mit höherer Intensität
emittiert. Somit wird ein Großteil der unterdrückten Emissionsintensität
in zusätzliche Intensität der gewünschten Ausgangslinie transformiert.
Weiterhin ermöglicht das vorbeschriebene Verfahren eine statische Aus
wahl des Laserübergangs, beispielsweise durch entsprechende Justage und
zum anderen ist auch eine dynamische Auswahl gegeben durch aktive Posi
tionierung des Auswahlelements.
In bestimmten Ausführungsformen des Verfahrens kann das aktive Laserma
terial aus einem Tm-, Ho- oder TM : Ho-dotiertem Festkörperkristall gebil
det werden oder auch aus ein Er-dotierter Kristall sein. Das aktive La
sermaterial läßt sich aber auch mit laseraktiven Ionen der chemischen
Gruppe der seltenen Erden dotieren oder stöchiometrisch bilden. Wie aus
den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, ist die Dicke des Festkörper
kristalls 12 so gewählt, daß nur eine einzige Resonatormode anschwingt,
wobei die Kristall-Endflächen monolithisch bedampft sind.
Claims (8)
1. Verfahren zur Wellenlängenselektion bei monomodigen, auf mehreren
Frequenzen emittierenden, Mikrokristall-Lasern, deren aktives Medium ein
Festkörper-Mikrokristall geringer Dicke ist, dessen Kristallendflächen
als Laserresonatorspiegel wirken und die Pumplichtstrahlung durch Halb
leiter-Laserdioden abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
eines zwischen der Halbleiter-Laserdiode (10) und dem Mikrokristallkör
per (12) angeordneten λ/2-Plättchens (13) eine erste Selektion der
möglichen Laseremissions-Wellenlängen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
einen hinter dem Mikrokristallkörper (12) angeordneten
Polarisationsanalysator (14) eine letzte Selektion erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das aktive Lasermaterial aus einem Nd-dotierten Festkörperkristall (12)
wie GGG, YAG, LNP o. ä. gebildet wird und der Festkörperlaser auf einer
einzelnen oder mehreren Laserwellenlängen des aktiven Festkörpermate
rials Laserstrahlung emittiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das aktive Lasermaterial aus einem Tm-, Ho- oder Tm:Ho-dotiertem Fest
körperkristall gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das aktive Lasermaterial aus einem Er-dotierten Festkörperkristall ge
bildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das aktive Lasermaterial mit laseraktiven Ionen der chemischen Gruppe
der seltenen Erden dotiert oder stöchiometrisch gebildet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Dicke des Festkörperkristalls (12) so ge
wählt wird, daß nur eine einzige Resonatormode anschwingt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Kristall-Endflächen monolithisch bedampft
werden.
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- 1991-01-19 DE DE19914101521 patent/DE4101521C2/de not_active Expired - Fee Related
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