DE4037958A1 - Flexibler kraft- und/oder bewegungsuebertragungsmechanismus - Google Patents
Flexibler kraft- und/oder bewegungsuebertragungsmechanismusInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16C—SHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
- F16C1/00—Flexible shafts; Mechanical means for transmitting movement in a flexible sheathing
- F16C1/26—Construction of guiding-sheathings or guiding-tubes
- F16C1/267—Details of the inner surface of the sheathing or tube, e.g. coatings
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- F16C2208/00—Plastics; Synthetic resins, e.g. rubbers
- F16C2208/20—Thermoplastic resins
- F16C2208/30—Fluoropolymers
- F16C2208/32—Polytetrafluorethylene [PTFE]
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F16C33/00—Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
- F16C33/02—Parts of sliding-contact bearings
- F16C33/04—Brasses; Bushes; Linings
- F16C33/20—Sliding surface consisting mainly of plastics
- F16C33/203—Multilayer structures, e.g. sleeves comprising a plastic lining
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Description
Die Erfindung betrifft einen flexiblen Kraft- und/oder
Bewegungsübertragungsmechanismus, insbesondere Bowdenzüge und
biegsame Wellen, bestehend aus einem flexiblen Spiralschlauch,
einem koaxial darin gleitend geführten Kabel und einer zwischen
Spiralrohr und Kabel angeordneten Gleitschicht aus Polymerkunst
stoffen.
Nach dem Stand der Technik werden derartige Mechanismen,
nachfolgend mit dem Sammelbegriff kurz "Bowdenzug" genannt, durch
Einziehen eines schlauchförmigen Liners in den Spiralschlauch oder
Ummanteln des aus Draht, Seil oder Litze bestehenden Kabels mit
einem Polymerschlauch hergestellt. Dem Liner fällt dabei die
Aufgabe zu, eine möglichst verlustarme Kraftübertragung durch eine
reibungsarme Relativbewegung zwischen Kabel und Schlauch zu
ermöglichen. Gegenüber starren Schaltgestängen lassen sich solche
Bowdenzüge platzsparend, weil gebogen, verlegen, sind wartungsfrei,
geräuscharm und arbeiten mit hohem Wirkungsgrad bei relativ
geringem Eigengewicht. Beispiele solcher Bowdenzüge mit einem
flexiblen Kabel, einem koaxialen Kunststoffliner und um diesen
koaxialen Spiralführungsschlauch zeigen beispielhaft die
US-PS 43 62 069 und die US-PS 28 21 092, die DE-U 69 33 113 und
DE-U 19 13 909.
Insbesondere seit der Entwicklung der sogenannten "push-pull cable"
sind die Anforderungen bezüglich der zu übertragenden Kräfte, der
geforderten Lastspielzahlen und, z. B. bei der Verlegung im
Motorraum von Kraftfahrzeugen, auch hinsichtlich der Temperaturen
beständig gestiegen. Allgemein gilt die Forderung nach möglichst
hohem Wirkungsgrad, geringem Spiel beim Wechsel der Last-Kraft-
Richtung und Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse. Die heute
üblichen Bowdenzüge mit lose eingezogenen schlauchförmigen Linern
weisen erhebliche Nachteile hinsichtlich Verschleißfestigkeit,
Druckfestigkeit und der Einhaltung enger Fertigungstoleranzen auf.
Auch wird relativ häufig ein Zurückschrumpfen des Polymerschlauches
in den spiralisierten Metallschlauch beobachtet, was zum völligen
Versagen des Bowdenzugs führt.
Schläuche aus Fluorpolymeren und deren Compounds werden
üblicherweise durch Extrusion und, im Falle von
Polytetrafluoräthylen (PTFE) durch Pastenextrusion hergestellt.
Verfahrensbedingt ergeben sich hierbei erhebliche Einschränkungen
hinsichtlich der Auswahl der Fluorpolymertypen, der Füllstoffe nach
Art, Menge und Partikelgeometrie, der realisierbaren maximalen
Wandstärke der Schläuche, der Isotropie der Werkstoffeigenschaften,
der Fertigungstoleranzen und - im Falle von PTFE - der
Fertigungslängen.
Für die Gesamtkonstruktion bedeutet das Einziehen des
schlauchförmigen Liners einen zusätzlichen, lohnintensiven
Arbeitsgang. Zusätzliche Verschleißbeanspruchung am
Außendurchmesser der Liner; bedingt durch den ständigen Wechsel der
Lastrichtung und Vibration, führt häufig zum vorzeitigen Versagen
der Bowdenzüge im praktischen Einsatz.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß ein
Spiralschlauch aus einem Verbundwerkstoff eingesetzt wird, der aus
einem Trägermaterial, vorzugsweise Metall, und einer darauf
gebrachten Polymerfolie, in einer Dicke von 0,015 bis 1,5 mm,
vorzugsweise 0,10 bis 0,5 mm, als Gleitschicht besteht. Die Folie
wird direkt oder mit Hilfe geeigneter Zwischenschichten,
vorzugsweise schmelzbaren Fluorkunststoffen, fest mit dem
Trägermaterial verbunden. Der temperatur- und beanspruchungszeit
abhängigen Minderung der mechanischen Eigenschaften von
Polymerwerkstoffen kann bevorzugt durch Einbringung von Füll- und
Verstärkungsstoffen in die Polymermatrix begegnet werden.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Laminatwerkstoffes für den
Spiralschlauch eines Bowdenzugs ermöglicht im Vergleich zu den
durch Extrusion hergestellten schlauchförmigen Linern einen
wesentlich erweiterten Einsatz von Füllstoffen nach Art, Menge und
Partikelgeometrie, die Einbringung von verstärkenden
Zwischenschichten und den Einsatz von Trägerwerkstoffen, welche
nach Material, Geometrie und Oberflächenstruktur dem jeweiligen
Anwendungsfall angepaßt werden können.
Geeignete Trägerwerkstoffe sind insbesondere Stahl, namentlich
Edelstahl, Bundmetalle, mechanisch und thermisch hochfeste Polymere
in Form von perforierten und/oder oberflächenstrukturierten Blechen
Bändern, Profilen, Streckmetalle, Geflechte, durch Flammspritzen
oder Aufsintern von metallischen oder keramischen Schichten
oberflächenbehandelte Ausführungen zu vorgenannten Halbzeugen.
Als Materialien für die Polymerfolie kommen insbesondere
Fluorkunststoffe, bevorzugt PTFE, Polyfluorcarbon etc. in Betracht.
Füllstoffe in der Polymerfolie sind insbesondere Grafit, Kohle,
Molybdänsulfid, Metall, Glas, Metalloxide, z. B. mikronisiertes
Aluminiumoxid oder Siliziumcarbid, hochtemperatur beständige,
thermoplastische und/oder vernetzbare Polymere etc. in Form von
Pulvern und/oder Kurzfasern, Plättchen, Voll- oder Hohlkugeln,
Vliesen etc.
Geeignete Verstärkungsstoffe zwischen Träger und Polymerfolie sind
Gewebe aus Metall, Glas, CF (Kohlefaser),
hochtemperaturbeständigen Polymerfasern, z. B. Kevlar, verstreckte
PTFE-Filamente etc.
Die Verbesserung der Gebrauchseigenschaften des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffs ergibt sich aus der Möglichkeit für den Einsatz
von
- - PTFE-Suspensionspolymerisaten, die höhere Druckfestigkeit, bessere Abriebbeständigkeit und geringere Kaltflußneigung als bei den für die Pastenextrusion verfahrensbedingten PTFE-Emulsionspolymerisaten bewirken;
- - relativ hohem Füllstoffanteil ausgewählter Füllstoffe, die zu höherer Druckfestigkeit, geringerer Deformation unter Last, hoher Zeitstandfestigkeit, geringerem Verschleiß und engen Fertigungstoleranzen führen;
- - relativ dünnen Folien zum Aufbau der Gleitschichten, was geringe Kaltflußneigung, hohe Druckfestigkeit, enge Fertigungstoleranzen bedeutet;
- - Laminaten mit einer festen Verbindung zwischen Trägermaterial und Gleitschicht, wodurch kein zusätzlicher Verschleiß am Außendurch messer wie bei lose eingelegten Linern, kein Zurückschrumpfen der Gleitschicht entsteht und enge Fertigungstoleranzen für die Wandstärke des Laminates und den Innendurchmesser des spiralisierten Innenschlauches eingehalten werden sowie hohe Druckfestigkeit bei Reduzierung der Kaltflußneigung von PTFE erreichbar sind;
- - Verstärkungsstoffen, wie Geweben, Streckmetall, in der Plymermatrix für höhere Druckfestigkeit, weniger Verschleiß und geringere Kaltflußneigung;
- - Trägermaterialien mit z. B. durch Sandstrahlen, Ätzen, Drücken, Durchstoßen, Perforieren, Platieren, Flammspritzen, Aufsintern metallischer und/oder keramischer Schichten erzeugten strukturierten Oberflächen mit höherer Druckfestigkeit, geringerer Kaltflußneigung und höherer Abriebfestigkeit.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäß aufgebauter Bowdenzug
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau des Laminates zur Herstellung des
Spiralschlauchs aus zwei Schichten,
Fig. 2 das fertige Laminat,
Fig. 3 einen Querschnitt des Bowdenzugs.
Auf der Oberfläche des streifenförmigen Trägermaterials 1 wird die
Polymerfolie 2, gegebenenfalls mittels einer Zwischenschicht 2′
(gestrichelt angedeutet), zur festen Haftung gebracht, wobei ein
Gewebe oder eine sonstige Einlage unterstützend sein kann. Aus dem
beschichteten Streifen 1, 2 wird der Spiralschlauch 3 gewickelt, in
dem das flexible Kabel 4 (Draht, Seil oder Litze) koaxial geführt
ist.
Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen die Erfindung:
Zur Herstellung eines Spiralschlauchs für einen Bowdenzug wird ein
Laminat, bestehend aus einem 0,5 mm starken Edelstahlblech mit
durch Ätzen strukturierter Oberfläche als Trägermaterial und einer
Gleitschicht, bestehend aus einer 0,15 mm dicken Folie aus PTFE
Emulsionspolymerisat mit 25 Gew.% eines aromatischen Polyesters
als Füllstoff, verwendet. Die Folie wird mittels eines dünnen
Filmes aus Perfluoralkoxy (PFA) als Zwischenschicht mit dem
Trägermaterial unter Druck und Temperatur verbunden. Das Laminat
wird in 2,75 mm breite Streifen geschnitten und daraus in bekannter
Weise der Spiralschlauch des Bowdenzuges mit einem Innendurchmesser
von 3,3 mm geformt.
Die Prüfung des komplettierten Seilzuges erfolgt auf einem
Prüfstand unter folgenden Bedingungen:
Temperaturprogramm: | |
-40°C bis +150°C | |
Belastung: | 120 bis 800 N |
Betätigungsweg: | ±50 mm |
Lastspielfrequenz: | 1 Hz |
Geforderte Lastspielzahl: | 1 000 000 |
Der Versuch wird nach 3 Mio. Lastwechseln mit folgendem Ergebnis
abgebrochen:
Wirkungsgrad: | |
91,2% über den gesamten Weg | |
Hub-Druckspielweg: | 0,82 mm in Zug- und Druckrichtung |
Heute übliche Spezifikationen für derartige Bauteile sind damit
deutlich übertroffen.
Ein Spiralschlauch eines Bowdenzuges nach Beispiel 1 wird gefertigt
aus einem galvanisch verzinkten und gelbchromatierten Stahlblech
von 0,5 mm Dicke als Trägermaterial und einer 0,48 mm Gleitschicht,
bestehend aus einem 0,4 mm dicken Zinnbronzegewebe, in einem
PTFE-Compound aus 70% PTFE, 25% Kohlepulver und 5% Grafit.
Die Verbindung der Folie mit dem Trägerwerkstoff erfolgt unter
Druck und Temperatur mittels eines 30 µm dicken Filmes aus
Äthylen-Tetrafluoräthylen-Copolymerisates (ETFE) als
Zwischenschicht. Die Herstellung des push-pull cables erfolgt wie
in Beispiel 1. Die Prüfbedingungen aus Beispiel 1 werden wie folgt
abgewandelt:
Temperaturen: | |
-40°C bis +200°C | |
Belastung; | 120 bis 1000 N |
Betätigungsweg: | ±30 mm |
Lastspielfrequenz: | 2 Hz |
Geforderte Lastspielzahl: | 1 000 000 |
Der Versuch wird nach 4.5 Mio. Lastwechseln beendet.
Versuchsergebnisse:
Wirkungsgrad: | |
nach 1 Mio. Lastwechseln=93,6% | |
nach 4,5 Mio. Lastwechseln=89,8% | |
Hub-Druckspielweg: | nach 1 Mio. Lastwechseln=0,57 mm |
nach 4,5 Mio. Lastwechseln=1,75 mm |
Damit sind auch nach 4,5 Mio. Lastwechseln die Bedingungen heutiger
Spezifikationen voll erfüllt.
Eine in Laboratorien für den Antrieb z. B. von Rührwerken übliche
"biegsame Welle" besteht aus einem Spiralschlauch aus 0,75 mm
Stahlblech, welches durch Flammspritzen mit einer porösen
Zinnbronzeschicht versehen ist, mit äußerer Armierung aus
Stahldrahtgeflechtlagen und einer abschließenden Ummantelung aus
einem Elastomeren. Darauf wurde als Gleitschicht eine 0,12 mm dicke
Folie aus PTFE-Suspensionspolymerisat mit einem Kohlefaseranteil
von 15 Gew.-% wie in Beispiel 1 laminiert. Nach 750 Betriebsstunden
bei 1400 bis 3000 Umdrehungen pro min. beträgt der Wirkungsgrad
93,8%. Nennenswerte Verschleißerscheinungen wurden nicht
beobachtet.
Claims (5)
1. Bowdenzug, bestehend aus einem Spiralschlauch, einem darin
koaxial geführten Kabel und einer zwischen beiden Teilen
angeordneten Gleitschicht aus Polymerkunststoff,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spiral
schlauch (3) aus einem Trägermaterial (1) mit einem festhaftenden
Überzug aus Polymerfolie (2) als Gleitschicht besteht.
2. Bowdenzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymer
folie aus PTFE besteht.
3. Bowdenzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haftung der
Polymerfolie (2) auf dem Trägermaterial (1) durch eine Zwischen
schicht (2′) verbessert ist.
4. Bowdenzug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material für
die Zwischenschicht Perfluoralkoxy ist.
5. Bowdenzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polymer
folie (2) mit Verstärkungseinlagen in Form von Fasern, Pulver,
Gewirke, Gewebe oder Vlies versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4037958A DE4037958A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Flexibler kraft- und/oder bewegungsuebertragungsmechanismus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4037958A DE4037958A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Flexibler kraft- und/oder bewegungsuebertragungsmechanismus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4037958A1 true DE4037958A1 (de) | 1992-06-04 |
Family
ID=6419140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4037958A Withdrawn DE4037958A1 (de) | 1990-11-29 | 1990-11-29 | Flexibler kraft- und/oder bewegungsuebertragungsmechanismus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4037958A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29605891U1 (de) * | 1996-03-29 | 1996-06-20 | Heuser, Holger, 41469 Neuss | Führungsschlauch |
US9427625B2 (en) | 2014-07-18 | 2016-08-30 | Amer Sports Canada Inc. | Airbag rescue system and triggering device therefor |
-
1990
- 1990-11-29 DE DE4037958A patent/DE4037958A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29605891U1 (de) * | 1996-03-29 | 1996-06-20 | Heuser, Holger, 41469 Neuss | Führungsschlauch |
US9427625B2 (en) | 2014-07-18 | 2016-08-30 | Amer Sports Canada Inc. | Airbag rescue system and triggering device therefor |
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Legal Events
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