DE4035631A1 - Fuelldraht fuer die behandlung von gusseisenschmelzen - Google Patents
Fuelldraht fuer die behandlung von gusseisenschmelzenInfo
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- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fülldraht zur Behandlung von
Gußeisenschmelzen, bestehend aus einem Mantel aus
Eisenwerkstoff, vorzugsweise Stahl, und einer Füllung aus
feinkörniger sogenannter Magnesium-Vorlegierung für die
Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit bzw.
Vermikulargraphit.
Bekanntlich werden Gußeisenschmelzen mit Rein-Magnesium bzw.
Magnesium-Vorlegierung behandelt, um eine kugelförmige bzw.
vermikulare Ausbildung des Graphits in der Gußeisenmatrix zu
erreichen und dadurch die mechanisch-technologischen
Eigenschaften der daraus gegossenen Werkstücke in
vorteilhafter Weise zu beeinflussen.
Um ein Aufschwimmen und Verdampfen des in die
Gußeisenschmelze einzubringenden Rein-Magnesiums bzw. der
Magnesium-Vorlegierung zu vermeiden, sind in der Fachwelt
eine Reihe von Verfahren, wie Trigger-, Tauch-, Konverter-,
Sandwich-, Flotret-, Tundish-Cover- und Übergießverfahren,
bekannt. Bekannt ist auch, die Behandlung von
Gußeisenschmelzen mittels einen Durchmesser von 5 bis 13 mm
aufweisenden Fülldrähten durchzuführen, die beispielsweise
aus einem Stahlmantel mit einer Füllung aus pulverförmigem
Rein-Magnesium oder Magnesium-Vorlegierung mit
Ferrosilizium, Kalzium, Magnesium, Silizium, Seltene Erden
bestehen und mittels einer Vorschubeinrichtung in die
Gußeisenschmelze mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 m/min
eingeführt werden (GB-A-20 69 898). Zusätzlich können die
pulverförmigen Magnesium-Vorlegierungen noch metallurgisch
wirkende Additive, wie Silico-Mischmetall, Graphit oder
dergleichen, sowie reaktionshemmende Komponenten, wie Eisen,
Graphit, Perlit und/oder Kalziumkarbid, enthalten. Bekannt
sind auch Fülldrähte, die mit einer pulverförmigen
Kalzium-Silizium-Magnesium-Legierung der Zusammensetzung 15
bis 30 Gew.-% Kalzium, 40 bis 55 Gew.-% Silizium und 5 bis
32 Gew.-% Magnesium gefüllt sind, die im Vergleich zu mit
Rein-Magnesium gefüllten Fülldrähten eine reduzierte
Reaktion in der Eisenschmelze zeigen.
Ziel der Behandlung von Gußeisenschmelzen mit derartig
ausgebildeten Fülldrähten ist immer, in die Gußeisenschmelze
einige Hundertstel Prozent Magnesium einzubringen, um eine
kugelförmige bzw. vermikulare Ausbildung des Graphits in der
Gußeisenschmelze zu bewirken. Die Verwendung von mit
Rein-Magnesium bzw. Magnesium-Vorlegierung gefüllten
Fülldrähten führt beim Eintauchen in die Gußeisenschmelze in
aller Regel zur heftigen Reaktion des Magnesiums bedingt
durch den hohen Dampfdruck des Magnesiums bei Temperaturen
von <1400°C. Darüber hinaus führt die Anwesenheit von
reaktionshemmenden Zusatzstoffen in der Pulvermischung der
Magnesium-Vorlegierung zur Bildung von unerwünschten
Reaktionsschlacken. Die mit
Kalzium-Silizium-Magnesium-Legierung gefüllten Fülldrähte
reagieren zwar schwächer mit der Gußeisenschmelze, sie
führen aber ebenso wie alle anderen mit
Magnesium-Vorlegierung bzw. Rein-Magnesium gefüllten
Fülldrähte zu einem relativ niedrigen Magnesium-Ausbringen
von maximal 40%.
Versuche, das Magnesium-Ausbringen durch eine Veränderung
der Wanddicke des Fülldrahts oder durch Erhöhung der
Einführgeschwindigkeit des Fülldrahts in die
Gußeisenschmelze zu steigern, bringen keine Verbesserung des
Magnesium-Ausbringens in der Gußeisenmatrix.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Fülldraht bereitzustellen, der eine deutliche Erhöhung des
Magnesium-Ausbringens in der Gußeisenschmelze ermöglicht und
langsam mit der Gußeisenschmelze ohne
Reaktionsschlackenbildung reagiert.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Fülldraht, der
mit einer Magnesium-Vorlegierung der Zusammensetzung 8 bis
15 Gew.-% Magnesium, 42 bis 48 Gew.-% Silizium, Rest Eisen
mit der Maßgabe gefüllt ist, daß der Magnesiumgehalt bezogen
auf das Gesamtgewicht des Fülldrahts wenigstens 5 Gew.-%
beträgt, damit die der Gußeisenschmelze zugeführte
Fülldrahtmenge bezogen auf die Behandlungseinheit in einer
Größenordnung von 0,5 bis 1 Gew.-% liegt.
Feinkörnige Eisen-Silizium-Magnesium-Vorlegierungen des
vorgenannten Typs sind an sich für die Behandlung von
Gußeisenschmelzen bekannt, finden jedoch überwiegend
Anwendung nur beim Arbeiten nach dem Übergießverfahren, bei
dem die Vorlegierung im Gießpfannenboden in einer Tasche
untergebracht und mit einem Abdeckmittel belegt wird, um das
unerwünschte Aufwirbeln der Vorlegierung durch den in die
Gießpfanne eintretenden Gießstrahl zu verhindern und den
Reaktionsbeginn mit der Gußeisenschmelze hinauszuzögern. Die
Magnesiumausbeute bei diesem Verfahren liegt in der in der
Praxis üblichen niedrigen Größenordnung. Der Reaktionsbeginn
wird durch das Abdeckmittel zwar hinausgezögert, die
Reaktion selbst erfolgt jedoch vergleichsweise heftig.
Die erfindungsgemäß verwendete Magnesium-Vorlegierung kann
noch 0,2 bis 3,5 Gew.-% Kalzium, 0,1 bis 1,5 Gew.-%
Aluminium und bis zu 3 Gew.-% Seltene Erden einzeln oder zu
mehreren enthalten, die als metallurgische Additive wirken.
Eine vorzugsweise Zusammensetzung der Füllung des Fülldrahts
besteht aus einer magnesiumhaltigen Vorlegierung, die 10 bis
12 Gew.-% Magnesium, 43 bis 46 Gew.-% Silizium, 1 bis
2 Gew.-% Seltene Erden, Rest Eisen enthält.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Tabelle näher und
beispielhaft erläutert, wobei die mit dem erfindungsgemäß
ausgebildeten, mit der Vorlegierung des Typs FeSi44Mg11
gefüllten Fülldraht erzielten Ergebnisse mit den mit
herkömmlichen Fülldrähten erzielten Ergebnissen
vergleichsweise einander gegenübergestellt sind.
Es zeigt sich, daß mit dem erfindungsgemäß aufgebauten
Fülldraht mehr als eine Verdreifachung des
Magnesium-Ausbringens erzielt wird, was sich günstig auf die
mechanisch-technologischen Eigenschaften der hergestellten
Gußstücke auswirkt. Da die magnesiumhaltige Vorlegierung
frei von reaktionshemmenden Komponenten bleiben kann,
entstehen zwangsläufig keine Reaktionsschlacken. Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, da8 die Dicke des
Mantels des Fülldrahts von 0,4 mm auf 0,25 mm gesenkt werden
kann, wodurch entweder ein kleinerer Durchmesser des
Fülldrahts erzielt oder eine größere Menge magnesiumhaltiger
Vorlegierung pro Längeneinheit im Fülldraht untergebracht
werden kann. Darüber hinaus führt das relativ große
Magnesium-Ausbringen zu einer deutlich kleineren Menge an
Magnesiumoxidrauch, der problemlos ohne großen technischen
Aufwand abgesaugt werden kann.
Claims (3)
1. Fülldraht zur Behandlung von Gußeisenschmelzen, bestehend
aus einem Mantel aus Eisenwerkstoff, vorzugsweise Stahl,
und einer Füllung aus feinkörniger sogenannter
Magnesium-Vorlegierung für die Herstellung von Gußeisen
mit Kugelgraphit bzw. Vermikulargraphit, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorlegierung aus 8 bis 15 Gew.-%
Magnesium, 42 bis 48 Gew.-% Silizium, Rest Eisen mit der
Maßgabe besteht, daß der Magnesiumgehalt bezogen auf das
Gesamtgewicht des Fülldrahts wenigstens 5% beträgt.
2. Fülldraht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da8
die Vorlegierung eines oder mehrere der Elemente 0,2 bis
3,5 Gew.-% Kalzium, 0,1 bis 1,5 Gew.-% Aluminium und bis
zu 3 Gew.-% Seltene Erden enthält.
3. Fülldraht nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorlegierung aus 10 bis 12 Gew.-%
Magnesium, 43 bis 46 Gew.-% Silizium, 1 bis 2 Gew.-%
Seltene Erden, Rest Eisen besteht.
Priority Applications (2)
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EP91118071A EP0484743A1 (de) | 1990-11-09 | 1991-10-23 | Fülldraht für die Behandlung von Gusseisenschmelzen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904035631 DE4035631A1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Fuelldraht fuer die behandlung von gusseisenschmelzen |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=6417930
Family Applications (1)
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DE19904035631 Withdrawn DE4035631A1 (de) | 1990-11-09 | 1990-11-09 | Fuelldraht fuer die behandlung von gusseisenschmelzen |
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Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0484743A1 (de) |
DE (1) | DE4035631A1 (de) |
Cited By (2)
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DE19908034A1 (de) * | 1999-02-24 | 2000-09-07 | Howaldtswerke Deutsche Werft | Fülldraht zum Schweißen und Schweißverfahren |
RU2491354C2 (ru) * | 2011-07-29 | 2013-08-27 | Закрытое акционерное общество "ФЕРРОСПЛАВ" | Порошковая проволока для внепечной обработки железоуглеродистого расплава (варианты) |
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-
1990
- 1990-11-09 DE DE19904035631 patent/DE4035631A1/de not_active Withdrawn
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1991
- 1991-10-23 EP EP91118071A patent/EP0484743A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0484743A1 (de) | 1992-05-13 |
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Legal Events
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