DE4032910A1 - Verfahren zur herstellung von alkylsulfatpasten mit verbesserten fliesseigenschaften - Google Patents
Verfahren zur herstellung von alkylsulfatpasten mit verbesserten fliesseigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkyl
sulfatpasten mit verbesserten Fließeigenschaften durch Zusatz von
Sulfierprodukten ungesättigter Fettsäureglyceridester als Visko
sitätsminderer.
Anionische Tenside vom Typ der Alkylsulfate, insbesondere solche,
die Alkylreste mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen enthalten, zeigen
ausgezeichnete Detergenseigenschaften und finden insbesondere in
pulverförmigen Waschmitteln Verwendung.
Zur Herstellung derartiger Pulverwaschmittel geht man von wäßrigen
Alkylsulfatpasten aus. Um einen überflüssigen Massentransport bei
der Sprühtrocknung zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn die
wäßrigen Tensidpasten einen möglichst hohen Feststoffgehalt auf
weisen. Alkylsulfatpasten können jedoch nur bis zu einem bestimm
ten Feststoffgehalt aufkonzentriert werden. Oberhalb dieser Grenze
erreicht die Viskosität in der Regel so hohe Werte, daß die Pump
barkeit der Tensidlösungen selbst bei erhöhten Temperaturen nicht
mehr gewährleistet ist.
Es hat in der Vergangenheit nicht an Versuchen gemangelt, das
Problem der hohen Viskosität von Aniontensidpasten zu lösen. Aus
den deutschen Patentanmeldungen DE-A-34 47 859 und DE-A-22 51 405
sind beispielsweise die Verwendung von sekundären Alkansulfonaten
und Hydroxycarbonsäuresalzen als Viskositätsminderer für Anion
tensid-Konzentrate bekannt. Zur Erniedrigung der Viskosität von
Alkylbenzolsulfonat-Pasten eignen sich alkoxylierte Alkohole
(DE-A-37 18 896) oder aliphatische Kohlenwasserstoffe (DD-A-2 40 025).
Andere bekannte Viskositätsminderer sind sulfonierte aroma
tische Verbindungen (DE-A-23 05 554), Cumolsulfonat oder saure
Phosphorsäureester (DE-8-16 17 160), mehrwertige Alkohole, Car
bonsäuren oder Ester derselben (EP-A-00 08 060) oder Mono- und/oder
Disulfate von Polyalkylenglycolethern (EP-B-00 24 711).
Die genannten Viskositätsminderer versagen jedoch, wenn es darum
geht, die Viskosität wäßriger Alkylsulfatpasten herabzusetzen.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren zur
Herstellung von Alkylsulfatpasten mit verbesserten Fließeigen
schaften bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Alkylsulfatpasten mit verbesserten Fließeigenschaften, welches
sich dadurch auszeichnet, daß man Alkylsulfat-Pasten mit Fest
stoffgehalten von 30 bis 80 Gew.-% Sulfierprodukte ungesättigter
Fettsäureglyceridester in Mengen von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf
den Feststoffgehalt der Pasten, zusetzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß schon bei Raumtemperatur
der Zusatz geringer Mengen von Sulfierprodukten ungesättigter
Fettsäureglyceride zu Alkylsulfat-Pasten ausreicht, um die Visko
sität und die Fließgrenze deutlich herabzusetzen. Die Erfindung
schließt die Erkenntnis ein, daß sich die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Alkylsulfat-Pasten bei
der Sprühtrocknung durch eine verbesserte Förderbarkeit und einen
niedrigeren Energiebedarf auszeichnen.
Alkylsulfate stellen bekannte anionische Tenside dar, die nach den
üblichen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten
werden können. In der Regel werden sie durch die Umsetzung von
aliphatischen primären Alkoholen mit Schwefeltrioxid hergestellt.
Alkylsulfate, auf die sich das erfindungsgemäße Verfahren er
streckt, leiten sich von Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoff
atomen ab. Typische Beispiele hierfür sind Laurylalkohol, Myri
stylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol oder Behenylalkohol.
Eine besonders drastische Erniedrigung der Pastenviskosität wird
bei Alkylsulfaten beobachtet, die sich von Fettalkoholen mit 12
bis 18, insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen ableiten.
Die Alkylsulfate können sich ferner auch von technischen Alkohol
schnitten ableiten, wie sie z. B. bei der Hydrierung von techni
schen Fettsäuremethylestergemischen natürlicher Herkunft oder von
Aldehyden aus der Roelen′schen Oxosynthese anfallen. Bevorzugt
sind hierbei Alkylsulfate auf der Basis von technischen Kokos-
oder Talgalkoholschnitten. Hierunter sind solche primären Fettal
kohole zu verstehen, die im Durchschnitt die folgende C-Ketten
verteilung aufweisen:
Die im Sinne der Erfindung den Alkylsulfat-Pasten zuzusetzenden
Sulfierprodukte von ungesättigten Fettsäureglyceridestern stellen
Verbindungen dar, die man durch Umsetzung von ungesättigte Mono-,
Di- und/oder Triglyceriden mit Sulfiermitteln, insbesondere gas
förmigem Schwefeltrioxid sowie nachfolgender Neutralisation und
Hydrolyse der entstandenen Reaktionsprodukte erhält. Ein Verfahren
zur Herstellung derartiger Verbindungen ist beispielsweise in der
deutschen Patentschrift DE-A-12 46 717 beschrieben. Die Glyceride
können dabei natürlicher oder synthetischer Herkunft sein und
Iodzahlen von 60 bis 210, vorzugsweise 100 bis 130 aufweisen. Die
Fettsäurekomponente der Glyceride kann darüber hinaus 16 bis 22
Kohlenstoffatome und 1, 2 oder 3 Doppelbindungen enthalten. Als
Beispiele sind die Sulfierprodukte der Glyceride der Palmitoleyl
säure, Ölsäure, Elaidylsäure, Petroselinsäure, Ricinolsäure, Li
nolsäure, Linolensäure oder Erucasäure zu nennen.
Die Sulfierprodukte können sich auch von technischen Glyceridge
mischen ableiten, wie beispielsweise Rüböl, Sonnenblumenöl, Oli
venöl, Erdnußöl, Korianderöl, Baumwollsaatöl, Ricinusöl oder
Fischöl. In dieser Form kann die Fettsäurekomponente der sulfier
ten Fettsäureglyceridester auch Anteile gesättigter Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten. Einen besonders deutlichen
viskositätsmindernden Einfluß üben Sulfierprodukte von ungesät
tigten Fettsäureglyceridestern aus, die man durch Umsetzung von
ölsäurereichem Rüböl neuer Züchtung mit 1,0 bis 1,3 Mol Schwefel
trioxid pro Mol Glycerid bei Temperaturen von 50 bis 90°C sowie
nachfolgender Neutralisation und Hydrolyse mit wäßriger Natrium
hydroxidlösung erhält.
Die Sulfierprodukte ungesättigter Fettsäureglyceridester stellen
komplexe Gemische dar, da die Glyceride mit dem Sulfieragens in
vielfältiger Weise abreagieren können. So entstehen beispielsweise
Additionsprodukte des SO₃ an die olefinische Doppelbindung sowie
diverse Glyceridsulfate. Ferner sind auch Anteile an Seifen und
sulfierten Seifen enthalten.
Um die Viskosität und die Fließgrenze der Alkylsulfat-Pasten zu
vermindern, können die Sulfierprodukte der ungesättigten Fettsäu
reglyceridester dem Alkylsulfat entweder während oder nach der
Neutralisation zugesetzt werden. Es ist ferner möglich, den sauren
Schwefelsäurehalbester mit einem sauren Sulfierprodukt eines un
gesättigten Fettsäureglycerids zu vermischen und beide Stoffe ge
meinsam zu neutralisieren. Die Sulfierprodukte werden den Alkyl
sulfat-Pasten in Mengen von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den
Feststoffgehalt der Paste, zugesetzt. Im Hinblick auf das verbes
serte Fließverhalten einerseits und die anwendungstechnischen
Eigenschaften der resultierenden Misch-Produkte andererseits, hat
es sich als optimal erwiesen, den Alkylsulfat-Pasten 5 bis 30,
vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt der
Paste, der Sulfierprodukte zuzusetzen. Das Vermischen der Alkyl
sulfat-Pasten mit den Sulfierprodukten erfolgt auf mechanischem
Wege, beispielsweise durch Verrühren oder Umpumpen, bei
gegebenenfalls erhöhter Temperatur von 40 bis 70°C; eine chemische
Reaktion zwischen den Komponenten findet nicht statt.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher
erläutern ohne ihn darauf einzuschränken.
In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Mantelkühlung und Gaseinleitungs
rohr wurden 600 g (2,3 mol) C16/18-Talgalkohol (Hydrenol® DD,
Hydroxylzahl 215, Fa.Henkel) vorgelegt und bei T = 80°C mit 240 g
(3 mol) Schwefeltrioxid umgesetzt. Das Schwefeltrioxid wurde durch
Erhitzen aus einer entsprechenden Menge 65gew.-%igen Oleums aus
getrieben, mit Stickstoff auf eine Konzentration von 5 Vol.-%
verdünnt und innerhalb von 60 min in das Ausgangsprodukt einge
leitet. Das rohe Sulfatierungsprodukt wurde im Anschluß mit wäß
riger 25gew.-%iger Natronlauge neutralisiert und mit 1 Gew.-%,
bezogen auf den Feststoffgehalt, Citronensäure gepuffert.
Kenndaten des Produktes | |
Aniontensidgehalt: | |
49,8 Gew.-% | |
Unsulfierte Anteile: | 4,0 Gew.-% |
Natriumsulfat: | 1,4 Gew.-% |
Wasser: | 44,8 Gew.-% |
In einem 1-l-Sulfierreaktor mit Mantelkühlung und Gaseinleitungs
rohr wurden 600 g (0,4 mol) ölsäurereiches Rüböl (Ölsäureanteil <
80 Gew.-%) vorgelegt und bei T = 80°C mit 62 g (0,78 mol) Schwe
feltrioxid umgesetzt. Das Schwefeltrioxid wurde durch Erhitzen aus
einer entsprechenden Menge 65gew.-%igen Oleums ausgetrieben, mit
Stickstoff auf eine Konzentration von 5 Vol.-% verdünnt und in
nerhalb von 30 min in das Ausgangsprodukt eingeleitet. Das rohe
Sulfierprodukt wurde im Anschluß mit wäßriger 25gew.-%iger Na
tronlauge neutralisiert und über einen Zeitraum von t = 2 h bei
einer Temperatur T = 80°C und einem pH-Wert von 8 hydrolysiert.
Anschließend wurde das Produkt mit Salzsäure auf einen pH-Wert von
6,8 eingestellt und mit 1 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt,
Citronensäure gepuffert.
Kenndaten des Produktes | |
Aniontensidgehalt: | |
20,0 Gew.-% | |
Unsulfierte Anteile: | 58,1 Gew.-% |
Natriumsulfat: | 2,1 Gew.-% |
Wasser: | 19,8 Gew.-% |
Der Aniontensidgehalt (WAS) und die Unsulfierten Anteile (US)
wurden nach den DGF-Einheitsmethoden, Stuttgart, 1950-1984,
H-III-10 bzw. G-II-6b ermittelt. Der Sulfatgehalt wurde als Natri
umsulfat berechnet, die Bestimmung des Wassergehaltes erfolgte
nach der Fischer-Methode.
Die Bestimmung der Viskositäten und der Fließgrenzen erfolgte nach
DIN 53 018 T1,2 in einem schubspannungskontrollierten Rotations
rheometer CS 100 mit einem Platte-Platte-Meßsystem der Firma
Carri-Med. Die Ergebnisse sind in den Tab. 1 u. 2 zusammengefaßt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Alkylsulfat-Pasten mit verbes
serten Fließeigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß man
Alkylsulfat-Pasten mit Feststoffgehalten von 30 bis 80 Gew.-%
Sulfierprodukte ungesättigter Fettsäureglyceridesters in Men
gen von 1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt der
Pasten, zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Sulfierprodukte in Mengen von 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den
Feststoffgehalt der Paste, zusetzt.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man Alkylsulfate einsetzt, die sich von
Fettalkoholen mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen ableiten.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man Sulfierprodukte einsetzt, die sich von
ungesättigten Fettsäureglyceridestern mit einer Iodzahl von 60
bis 210 ableiten.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man Sulfierprodukte einsetzt, die sich von
ungesättigten Fettsäureglyceridestern mit 16 bis 22 Kohlen
stoffatomen und 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen in der Fett
säurekomponente ableiten.
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1990
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- 1991-10-08 JP JP3515951A patent/JPH06501726A/ja active Pending
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---|---|
EP0553147A1 (de) | 1993-08-04 |
JPH06501726A (ja) | 1994-02-24 |
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