DE4032152A1 - Dehnungsstreifen-sensor fuer volumenmessungen an menschlichen extremitaeten - Google Patents
Dehnungsstreifen-sensor fuer volumenmessungen an menschlichen extremitaetenInfo
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- DE4032152A1 DE4032152A1 DE19904032152 DE4032152A DE4032152A1 DE 4032152 A1 DE4032152 A1 DE 4032152A1 DE 19904032152 DE19904032152 DE 19904032152 DE 4032152 A DE4032152 A DE 4032152A DE 4032152 A1 DE4032152 A1 DE 4032152A1
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
nichtinvasiven Erfassung des aktuellen Blutvolumens in
menschlichen Extremitäten, mit einem Dehnungssensor,
der die menschliche Extremität umschlingt und dessen
Widerstand sich in Abhängigkeit von dem Umfang der
Extremität ändert, und einer Steuer- und Auswerte
einheit zur Messung des Widerstandes des Dehnungs
sensors.
Diese Art von Sensoren werden vor allem bei der Quanti
fizierung des venösen Rückstromes aus den Extremitäten
im Rahmen der Thrombosediagnostik angewandt. Dabei wird
der klassische Venenverschluß-Test wie folgt durchge
führt:
Bei ruhendem Patienten wird die (aufgrund der Häufig keit der Venenleiden, meist untere) Extremität etwas erhöht und weich gelagert. Am Oberschenkel wird eine Staumanschette zur Hemmung des Blutabstromes während einer definierten Okklusionsphase angelegt. In der Okklusionsphase ist dadurch der venöse Abfluß des Blu tes unterbunden, der arterielle Einstrom jedoch nicht behindert. Dies führt zunächst zu einer Volumenzunahme bzw. Umfangszunahme im Meßareal distal der Manschette. Die Umfangsänderung wird mit dem Dehnungsstreifen- Sensor als Änderung des elektrischen Widerstandes re gistriert. Wird nach Ende der Stauphase der Druck in der Manschette abgelassen, so kann im Normalfall wegen der großen hydraulischen Leitfähigkeit des physiologi schen Venensystems das gestaute Blut in wenigen Sekun den abfließen. Bei einer Abstrombehinderung (z. B. durch einen hämodynamisch wirksamen Thrombus) ist diese Ent leerung wesentlich verlangsamt.
Bei ruhendem Patienten wird die (aufgrund der Häufig keit der Venenleiden, meist untere) Extremität etwas erhöht und weich gelagert. Am Oberschenkel wird eine Staumanschette zur Hemmung des Blutabstromes während einer definierten Okklusionsphase angelegt. In der Okklusionsphase ist dadurch der venöse Abfluß des Blu tes unterbunden, der arterielle Einstrom jedoch nicht behindert. Dies führt zunächst zu einer Volumenzunahme bzw. Umfangszunahme im Meßareal distal der Manschette. Die Umfangsänderung wird mit dem Dehnungsstreifen- Sensor als Änderung des elektrischen Widerstandes re gistriert. Wird nach Ende der Stauphase der Druck in der Manschette abgelassen, so kann im Normalfall wegen der großen hydraulischen Leitfähigkeit des physiologi schen Venensystems das gestaute Blut in wenigen Sekun den abfließen. Bei einer Abstrombehinderung (z. B. durch einen hämodynamisch wirksamen Thrombus) ist diese Ent leerung wesentlich verlangsamt.
Die Anwendung der Dehnungsmeßstreifen-Sensoren zur
Volumenmessung in der Medizin geht zurück auf GLASER.
1939 beschrieb er eine Vorrichtung mit Quecksilber
gefülltem Gummischlauch zur Messung der atembedingten
Umfangsänderung des Brustkorbs. 1949 führte dann WHIT-
NEY den Quecksilberschlauch in die Gefäßmeßtechnik ein
und ist somit der Gründer der Strain-Gauge-Plethysmo
graphie (im weiteren kurz SGP genannt). Die Strain-Gauge-
Plethysmographie mit Dehnungsmeßstreifen-Sensoren (DMS)
bedient sich folgender biophysikalischer Zusammenhänge:
Wenn eine Extremität an der Meßstelle die Querschnitts fläche A und den Umfang U hat, so läßt sich der Zusam menhang mit
Wenn eine Extremität an der Meßstelle die Querschnitts fläche A und den Umfang U hat, so läßt sich der Zusam menhang mit
beschreiben. Dabei ist g ein "Geometrie-Faktor" der nur
von der Form der Querschnittsfläche abhängt, der aber
unabhängig von der Größe der Fläche ist (z. B. Kreis:
g = 2 * √, Quadrat: g=4). Hat das Extremitätensegment
die Länge L, so gilt:
V = A * L = L * U²/g²
Die in der Strain-Gauge-Plethysmographie üblichen Deh
nungssensoren bestehen heute aus sehr dünnen Silikon
schläuchen, die mit Quecksilber oder mit einem anderen
Fluid (z. B. einer Gallium/Indium-Legierung) gefüllt
sind. An den Enden der Schläuche befinden sich Elektro
den, die den Schlauch abschließen. Hat die Füllung die
Leitfähigkeit σ, die Länge l, die Querschnittsfläche a
und damit das Volumen v = a * l, so berechnet sich der
Widerstand zwischen den Elektroden zu
R = l/(a * σ) = l²/(σ * v)
Entspricht die dehnbare Länge l des Dehnungsmeßstrei
fen-Sensor dem Umfang U, so gilt:
l² = U² = g² * V/L
und
R = (g²/L) * (1/σ * v) * V
Ändert sich das Volumen des Extremitätensegmentes durch
Änderung der Blutfüllung, so kann man davon ausgehen,
daß die Länge L der Extremität konstant bleibt. Die
Volumenänderung äußert sich dann nur in einer Quer
schnittsflächen- und Umfangsänderung. Bleibt dabei die
Form der Querschnittsfläche erhalten, so gilt:
L/g² = const
Wenn die Temperatur der Füllung innerhalb der Meßzeit
konstant bleibt, gilt zusätzlich:
σ * v = const
Damit ist der Widerstand R proportional zum Volumen.
Relative Widerstandsänderungen entsprechen dann direkt
den relativen Volumenänderungen des umschlossenen
Extremitätensegmentes.
δR = (R-R₀)/R = δV = (V-V₀)/V
Wird der Dehnungssensor doppelt um das Extremitätenseg
ment gelegt und hat der Schlauch des Dehnungssensors den
gleichen Querschnitt a, dann gilt der Zusammenhang:
l² = 4 * U² = 4 * (g²/L) * V
v = 2 * l * a
R = 2 * (g²/L) * (1/σ * v) * V
Wie im einfach umschlungenen Fall entsprechen bei glei
chen Voraussetzungen bezüglich L, G, σ und v auch hier
relative Widerstandsänderungen des Dehnungssensors den
relativen Volumenänderungen.
Alle bisher bekannten Dehnungsmeßstreifen-Sensor für die
Strain-Gauge-Plethysmographie besitzen jedoch den Nach
teil, daß die Befestigungsqualität an den zu messenden
Extremitäten erhebliche Mängel aufweist. Aus der deut
schen Offenlegungsschrift 30 04 471 ist beispielsweise
ein Sensor bekannt, der eine Manschette zur Befestigung
vorsieht. Da jedoch die Manschette aus meßtechnischen
Gründen nicht stramm die Extremität umschlingen darf,
verursachen Bewegungen der Manschette bzw. Bewegungen
der elektrischen Leitungen zwischen Dehnungsmeßstrei
fen-Sensor und Meßsystem oft erhebliche Störungen des
Signals. Reproduzierbare Messungen sind somit nur äu
ßerst unzureichend durchführbar. Darüberhinaus schlie
ßen die konstruktiven Merkmale des Sensors nach der DE-
OS 30 04 471 mögliche Applikationsfehler nicht aus, zu
denen vor allem die fehlerhafte Umfangserfassung zu
zählen ist:
Bei der theoretischen Herleitung wurde nämlich gefor dert, daß der Umfang der Extremität U der einfachen oder doppelten Länge l des Dehnungsmeßstreifen-Sensor entspricht. Dies ist aber mit den Sensoren nach dem Stand der Technik in der Praxis selten der Fall. Ge wöhnlich überstreicht der dehnbare Anteil des Dehnungs meßstreifen-Sensor nur einen Teil des Beinumfanges. Ist z. B. der Umfang zu Anfang der Messung 30 cm und das nichtumschlungene Beinteil 2,5 cm lang, so würde bei einer Volumenänderung von 5% eine Widerstandsänderung von 5,46% gemessen werden. Das entspricht einem rela tiven Fehler von 9,2%!
Bei der theoretischen Herleitung wurde nämlich gefor dert, daß der Umfang der Extremität U der einfachen oder doppelten Länge l des Dehnungsmeßstreifen-Sensor entspricht. Dies ist aber mit den Sensoren nach dem Stand der Technik in der Praxis selten der Fall. Ge wöhnlich überstreicht der dehnbare Anteil des Dehnungs meßstreifen-Sensor nur einen Teil des Beinumfanges. Ist z. B. der Umfang zu Anfang der Messung 30 cm und das nichtumschlungene Beinteil 2,5 cm lang, so würde bei einer Volumenänderung von 5% eine Widerstandsänderung von 5,46% gemessen werden. Das entspricht einem rela tiven Fehler von 9,2%!
Eine weitere, oft verbreitete, Fehlerquelle liegt im
Vorhandensein von Widerstandsanteilen im Sensorssystem,
die nicht von der Längenausdehnung des Sensorstreifens
herrühren. Der gesamte Sensorwiderstand setzt sich u. a.
aus einem längenabhängigen und aus einem konstanten
Teil (z. B. Widerstand der Leitungen zwischen Sensor und
Meßgerät) zusammen. Ein konstanter Widerstandsanteil
führt zu einer Unterschätzung der wahren Volumenände
rung der Extremität.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung mit einem Dehnungssensor für Volumenmessun
gen an menschlichen Extremitäten anzugeben, die eine
reproduzierbare Befestigung des Dehnungssensor-Gehäuses
an der zu untersuchenden Extremität zur Minimierung der
Bewegungsartefakte ermöglicht. Zusätzlich soll bei der
Messung praktisch die gesamte Umschlingung des Beines
gewährleistet sein. Darüberhinaus ist erfindungsgemäß
darauf zu achten, daß keine Widerstandsbeiträge, die
nicht von der Umfangsänderung der zu messenden Extremi
tät herrühren, die Messung verfälschen.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgaben ist im
Anspruch 1 angegeben.
Erfindungsgemäß sind die beiden Enden des Sensors nach
dem Anlegen an die Extremität mit einem Gehäuse verb
indbar, das reproduzierbar an der zu untersuchenden
Extremität anbringbar ist und das ein Anschlußkabel
aufnimmt. Hierdurch ist ein reproduzierbares Anbringen
des Sensors an der Extremität gewährleistet. Bevorzugt
ist der Dehnungssensor für Volumenmessungen an mensch
lichen Extremitäten derart ausgebildet, daß der Deh
nungssensor einen elastischen Schlauch aufweist, der
mit einem elektrisch leitenden Fluid gefüllt ist, des
sen Widerstand gemessen wird (Anspruch 2). Zur exakten
Bestimmung der Widerstandsänderung, die sich durch die
reine Nettolängen-Änderung des Sensorschlauches ergibt,
werden durch das Vierpol-Meßverfahren, weswegen das
Anschlußkabel, das das Gehäuse mit der Steuer- und
Auswerteeinheit verbindet, als vierpolige elektrische
Leitung ausgebildet ist, jegliche Konstantbeiträge von
Leitungswiderständen eliminiert (Anspruch 3).
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exempla
risch beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der
Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten er
findungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen
wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen Dehnungssensor,
Fig. 2 schematisch die Patientenlagerung bei einem
Venenverschlußtest,
Fig. 3 schematisch die Sensorbefestigung,
Fig. 4a und 4b einen Sensor-Zusatzteil zur Verkürzung des
Dehnungsmeßstreifens und zur Verbesserung
der Fixierung,
Fig. 5 eine geteilte Ausführung des Sensor-Gehäuses,
Fig. 6 ein Blockschaltbild einer möglichen Alternative
des an dem DMS angeschlossenen Steuerungs-
und Auswertesystems,
Fig. 7 ein Blockschaltbild einer weiteren Alternative
des Steuerungs- und Auswertesystems,
Fig. 8 die Nomenklatur und Bewertungsparameter der SGP-
Kurve.
Fig. 1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des
Sensorgehäuses 1 in runder Form. Die Befestigung an der
Haut findet vorzugsweise mit einem beiderseits kleben
den Folienring 9 im Bereich der Kontaktfläche 2 statt.
Über eine hochwertige zweipolige Stecker-(5)/Buch
se(4)-Verbindung wird der Dehnungsmeßstreifen 6 (ein
mit einem leitfähigen Fluid gefüllter, dünner, elasti
scher Schlauch) mechanisch mit dem Gehäuse 1 bzw. elek
trisch mit dem vierpoligen Verbindungskabel 7 artefakt
frei verbunden. Der Dehnungsmeßstreifen wird um die
Meßextremität geschlungen. Eine Steuer- und Auswerte
einheit MS regelt automatisch den Sendestrom durch den
Dehnungsmeßstreifen 6 bzw. die am Dehnungsmeßstreifen
abfallende Spannung und kalibriert somit automatisch
das Meßsignal des Sensors. Die Befestigung des Sensor
gehäuses 1 unterbindet wirksam die Übertragung der
Störungseinflüsse durch z. B. Bewegung oder Ziehung am
elektrischen Kabel 7 an den Dehnungsmeßstreifen 6.
Das Sensorgehäuse 6 wird beim liegenden Patienten (Fig. 2)
vorzugsweise an der Vorderseite des Unterschenkels
(über den Tibia-Knochen), etwa in Höhe des größten
Wadenumfangs befestigt (Fig. 3). Dadurch werden die
methodischen Fehler minimiert, die verursacht werden
können einerseits durch den nichtdehnbaren Knochenflä
chenanteil zu der gesamten als dehnbar angenommenen
Fläche der erfaßten "Beinscheibe" und andererseits
durch die Beeinträchtigung der Hautausdehnung im Areal
unter dem befestigten Sensorgehäuse.
Die Länge des Dehnungsmeßstreifens 6 kann je nach dem
Umfang des Beines gewählt werden, was aber bedeutet,
daß der Anwender über mehrere Dehnungsmeßstreifen für
alle möglichen Extremitätenformen verfügen muß. Ein
anderer Lösungsweg besteht darin, daß nur ein langer
Dehnungsmeßstreifen, ausreichend für den größten Extre
mitätenumfang, verwendet wird. Eine eventuelle notwen
dige Verkürzung der Länge des Meßstreifens 6 bei dünne
ren Extremitäten kann durchgeführt werden mit Hilfe von
einem oder mehreren Befestigungsknöpfen nach Fig. 4.
Der Befestigungsknopf 1a wird im Bedarfsfall an der
Haut befestigt, vorzugsweise ebenfalls mit einem dop
pelt klebendem Folienring 9.
Der Dehnungsmeßstreifen 6 kann um den Hals 8 des Kopfes
1a geführt werden. Dies bewirkt neben der notwendigen
Verkürzung auch eine bessere Fixierung des Meßstreifens
an der Extremität. Die Verwendung des Befestigungs
knopfes ist deshalb zu empfehlen bei Meßprogrammen, bei
denen der Patient mit der zu untersuchenden Extremität
üben muß.
Fig. 5 zeigt schließlich eine geteilte Form des Sensor
gehäuses. Die zwei Gehäuseteile 1b sorgen neben einer
verbesserten Haftung auch dafür, daß der Dehnungs
meßstreifen 6 sich überlappt, was vorteilhaft für die
Meßgenauigkeit ist.
Fig. 6 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbei
spiels der Steuer- und Auswerteeinheit für den erfin
dungsgemäßen Sensor. Eine aktive Regelschleife 10 für
den durch den Dehnungsmeßstreifen 6 fließenden Strom
wird gebildet durch eine zentrale Mikroprozessoreinheit
(CPU), einen Digital/Analog-Wandler (D/A) als Treiber
stufe zur Stromeinstellung, dem vierpoligen Verbin
dungskabel 7, den Dehnungsmeßstreifen 6 und dem Ana
log/Digital-Wandler (D/A) zur Digitalisierung und Dem
odulation des Meßsignals. Die Treiberstufe versorgt in
an sich bekannter Weise (siehe z. B. DE 36 09 075) den
Dehnungsmeßstreifen mit einem gepulsten Strom, dessen
Mittelwert durch die aktive Regelschleife 10 derart
gesteuert wird, daß der Signal/Rausch-Abstand am Ein
gang der CPU einen vorgeschriebenen Wert erreicht.
Damit wird eine automatische Kallibrierung des Sensor
signals erreicht, unabhängig z. B. vom Ruhewiderstand
des Dehnungsmeßstreifens. Ferner sind als Bedienungs
tasten die Programmtaste P, die Funktionstaste T sowie
die Ein/Aus-Taste, vorgesehen. Zur Datenausgabe dient
eine LCD-Anzeige, ein Lautsprecher sowie ein analoger
und/oder digitaler Signalausgang.
Für den Bedienkomfort und der gesicherten Durchführung
einer korrkten Messung werden die einzelnen Phasen des
automatischen Meßablaufes durch voneinander unter
scheidbaren akustischen und/oder optischen Signalen
signalisiert.
Fig. 7 zeigt eine andere bevorzugte Ausführung der
Steuer- und Auswerteeinheit. Da der Widerstand des
Dehnungsmeßstreifens sehr gering ist (ca. 0,5 Ohm)
ergibt sich bei einem Meßstrom von 2 mA ein Spannung
sabfall von 1 mV über dem Dehnungsmeßstreifen-Sensor.
Einer Volumenänderung von 0,1% entspricht in diesem
Beispiel einer Spannungsänderung von 1 µV. Damit eine
sichere Verstärkung dieser kleinen Signale möglich ist,
wurde ein Trägerfrequenz-Meßprinzip gewählt. Der Chop
per-Takt (C-Takt in Fig. 7) wird von einem Timer im
Mikrocontroller erzeugt und mit einem Analogschalter
realisiert. Über den gleichen Analogschalter wird bei
einer Kallibrierung der Meßstau um den Faktor
(R1 + R2)/R1 erhöht. So kann die Steilheit des Meß
verstärkers automatisch berechnet werden. Damit ist in
der gesamten Auswerteelektronik kein manueller Abgleich
notwendig. Auch Probleme durch Langzeitdrift der Ver
stärkungsstufe mit digital einstellbarer Verstärkung
werden so kompensiert.
Mit bekannten Geräten war die Auswertung eines Venen
verschlußtestes recht aufwendig, da der Untersucher in
der Regel die Kurvenparameter mit "Bleistift und Line
al" aus dem Schreiberprotokoll ermitteln mußte. Durch
den Einsatz eines Mikroprozessors in den Steuerungs
und Auswertesystemen nach Fig. 6 oder 7 wird auch diese
Aufgabe automatisiert. Neben der Arbeitserleichterung
und Zeitersparnis besteht ein zusätzlicher Vorteil in
der Standardisierung der Auswertung. Alle anfallenden
Diagnoseparameter werden hierzu von der Steuer- und
Auswerteeinheit erzeugt und abgespeichert. Desweiteren
ist es möglich alle anfallenden Diagnoseparameter auf
eine, an der Steuer- und Auswerteeinheit angeschlossene
Ausgabeeinheit auszugeben.
Für den Benutzer dieser Meßvorrichtung ist darüberhin
aus eine übersichtliche und gut gegliederte Darstellung
aller Bedien- und Auswertefunktionen von großem Vor
teil. Aus diesem Grunde sind gezielte Lernprogramme in
der Steuer- und Auswerteeinheit abgespeichert, die ein
schnelles Vertrautmachen mit der Vorrichtung ermögli
chen.
In Fig. 8 ist eine typische Strain-Gauge-Plethysmogra
phie-Kurve mit zugehörigen, nach dem derzeitigen Kennt
nisstand programmierten Bewertungsparametern, angege
ben. Einer beispielsweise 120 sec dauernden Stauphase
schließt sich eine 30 sec lange Entleerungsphase an.
Wie bereits aufgeführt, kann im Normalfall das gestaute
Blut in wenigen Sekunden nach Stauende aus der Extremi
tät abfließen, so daß der Parameter "venöser Abstrom
VO" als Gradient der Signaländerung relativ hohe Werte
erreicht. Beim gestörten Abstrom (z. B. durch eine hämo
dynamisch wirksame Thrombose oder Abstromhindernisse
anderer Genese) ist die Abstromkinetik wesentlich ver
langsamt (Parameter VO, 03, 05 und OC) und auch die
Einstromkinetik mit den Parametern AF und VC verändert.
Eine simultane Erfassung dieser Meßdaten an unter
schiedlichen Extremitäten ermöglicht zusätzliche Diag
noseaussagen bezüglich des zeitlichen Zusammenwirkens
physiologischer Prozesse im Körper. So können an einer
Steuer- und Auswerteeinheit mehrere Dehnungsmeßstrei
fen-Sensoren parallel angeschlossen werden, um zeitlich
korrelierte Meßsiganle auszuwerten.
Damit schafft die Erfindung ein nichtinvasives, zeit-
und kostensparendes Screening-Meßsystem, das diagnos
tisch relevante Verschlüsse der großen Venen ausschlie
ßen oder belegen kann und aufwendig invasive Untersu
chungsmethoden einsparen hilft.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur nichtinvasiven Erfassung des aktuel
len Blutvolumens in menschlichen Extremitäten, mit
einem Dehnungssensor (6), der die menschliche Extremi
tät umschlingt und dessen Widerstand sich in Abhängig
keit von dem Umfang der Extremität ändert, und einer
Steuer- und Auswerteeinheit (MS) zur Messung des Wider
stands des Dehnungssensors,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des Sen
sors nach dem Anlegen an die Extremität mit einem Ge
häuse (1) verbindbar sind, das reproduzierbar an der zu
untersuchenden Extremität anbringbar und das ein An
schlußkabel aufnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungssensor einen
elastischen Schlauch aufweist, der mit einem elektrisch
leitenden Fluid gefüllt ist, dessen Widerstand gemessen
wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Widerstandmessung nach
dem Vierpol-Verfahren das Anschlußkabel (7) eine vier
polige elektrische Leitung (7) ist, die das Gehäuse (1)
mit der Steuer- und Auswerteeinheit (MS) verbindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung des Ge
häuses (1) auf der Haut mit einem beiderseits klebenden
Folienring (9) erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Dehnungs
meßstreifens (6) mittels Befestigungsknöpfen (1a)
einstellbar ist, die von dem Dehnungssensor umschlungen
werden und die ebenfalls mit einem beiderseits kleben
den Folienring (9) an der Haut anbringbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorgehäuse (1b)
teilbar ist, so daß eine gegenseitige Überlappung des
Dehnungsmeßstreifens möglich ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerte
einheit (MS) den elektrischen Arbeitspunkt des Deh
nungssensors (6) rechnergesteuert einstellt und die
Kalibrierung des Meßsignals automatisch durchführt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerte
einheit (MS) den Start einer Messung erst im hämodyna
mischen Ruhestand in der Extremität auslöst.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsignale im On-Line-
Betrieb über eine LCD-Anzeige optisch dargestellbar
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsignale über einen
elektroakustischen Wandler in Form von hörbaren Tönen
oder Tonfolgen umgewandelt werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Phasen des
automatischen Meßablaufes durch voneinander unter
scheidbaren akustischen und/oder optischen Signalen
signalisierbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerte
einheit (MS) Auswerteparameter erzeugt und abspeichert.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Diagnoseparameter auf
eine, an der (MS)-Einheit angeschlossene Ausgabeeinheit
(z. B. Drucker) ausgegeben werden kann.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerteinheit
(MS) mehrere Dehnungsmeßstreifen-Sensoren parallel steuert
und zeitlich korrelierte Meßsignale bewertet.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerte
einheit (MS) gespeicherte Lernprogramme aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904032152 DE4032152A1 (de) | 1990-10-10 | 1990-10-10 | Dehnungsstreifen-sensor fuer volumenmessungen an menschlichen extremitaeten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904032152 DE4032152A1 (de) | 1990-10-10 | 1990-10-10 | Dehnungsstreifen-sensor fuer volumenmessungen an menschlichen extremitaeten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4032152A1 true DE4032152A1 (de) | 1992-04-16 |
Family
ID=6416016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904032152 Ceased DE4032152A1 (de) | 1990-10-10 | 1990-10-10 | Dehnungsstreifen-sensor fuer volumenmessungen an menschlichen extremitaeten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4032152A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP3913347A1 (de) | 2020-05-20 | 2021-11-24 | ContiTech Techno-Chemie GmbH | Messvorrichtung zur erfassung der dehnung eines elastomeren schlauches |
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- 1990-10-10 DE DE19904032152 patent/DE4032152A1/de not_active Ceased
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