DE4031780A1 - System zum uebertragen von zusatz-bildinformationen in einem fernsehsignal - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Übertragen von Zusatz-Bildinformationen in Zeilen von vertikalen Aus­ tastlücken eines üblichen Fernsehsignals.

Es ist bekannt, in Leerzeilen von vertikalen Austastlücken eines "normalen" Fernsehsignals (z. B. nach dem PAL-System) Zusatzinformationen zu übertragen, die dann empfängerseitig mit speziellen Dekodern wieder aus dem ankommenden Signal gewonnen und als Fernsehbild dargestellt werden. Ein bekann­ tes System dieser Art ist das sog. Videotext- oder Teletext- System. Hierbei wird aber das jeweilige Bild, eine sog. Videotext-Tafel oder -Seite, als ein digitaler Datenstrom erzeugt und übertragen, wodurch einerseits zwar in der Regel für ein Bild bzw. eine Tafel nur etwa zwei Zeilen zur Über­ tragung benötigt werden. Andererseits ist hierbei aller­ dings nachteilig, daß die Bilder aufgrund einer "groben" Digitalisierung nur eine schlechte Bildauflösung besitzen, so daß ausschließlich aus rechteckigen Feldern zusammenge­ setzte Grafikdarstellungen übertragen werden können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Übertra­ gungssystem zu schaffen, mit dem auch "echte", analoge Bilder (Video-Standbilder) mit hoher Bildauflösung als Zu­ satzinformation zusammen mit einem "normalen" Fernsehsignal übertragen werden können.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß senderseitig als Zusatz-Bildinformation mindestens ein analoges Bild als aus einer Vielzahl von Bildzeilen bestehendes Videobild- Datensignal erzeugt wird, daß dieses Datensignal in einer Segmentiereinrichtung in einzelne, jeweils aus einer Teil­ menge der Bildzeilen bestehende Segmente aufgeteilt wird, daß jedes Segment in einer separaten Austastlücke unterge­ bracht und übertragen wird, und daß empfängerseitig die ein­ zelnen Segmente in einer Syntheseeinrichtung wieder zu dem mit einem Fernseh-Wiedergabegerät darstellbaren Videobild- Datensignal zusammengesetzt werden.

Durch die Erfindung ist es somit möglich, ein "echtes" Video-Standbild mit hoher Auflösung zu übertragen, indem das Bild in Segmente aufgeteilt, diese Segmente nacheinander übertragen und dann wieder zusammengesetzt werden. Dabei nimmt natürlich die Bildübertragung und der empfängerseitige Bildaufbau eine gewisse Zeit in Anspruch, die abhängig von der Auflösung, d. h. der Zeilenzahl des zu übertragenden Bil­ des sowie von der Zeilenzahl der Bildsegmente, d. h. von der Zahl der benutzten Zeilen jeder Austastlücke ist. Allerdings liegt die Zeit für die Bildübertragung und den Bildaufbau jedenfalls in einer vertretbar geringen Größenordnung; hier­ zu im folgenden einige beispielhafte Berechnungen.

Üblicherweise besteht ein Fernsehsignal (PAL-System) aus 25 Bildern pro Sekunde, die ihrerseits aus jeweils zwei Halb­ bildern bestehen. Jeweils zwischen zwei Halbbildern ist eine Austastlücke angeordnet, so daß pro Sekunde 50 Austast­ lücken auftreten. Jede Austastlücke besitzt mindestens 15 für Zusatzinformationen verwendbare Zeilen (Leerzeilen). Würden für das erfindungsgemäße System alle diese 15 Zeilen benutzt, so würden für die Übertragung eines Bildes mit einer Auflösung von 300 Zeilen lediglich 20 Austastlücken benötigt, so daß die Übertragung und der empfängerseitige Bildaufbau nur 0,4 Sekunden dauern würden. Aber selbst wenn nur fünf Zeilen jeder Austastlücke verwendet werden, so dauert der Bildaufbau durch Verwendung von 60 Austastlücken dennoch nur 1,2 Sekunden.

Hierdurch ist es erfindungsgemäß ebenfalls möglich, mehrere "echte" Bilder nacheinander zu übertragen, die dann empfän­ gerseitig wahlweise wiedergegeben (angewählt) werden können.

Das erfindungsgemäße System ist für alle Zwecke einsetzbar, bei denen es auf die naturgetreue Wiedergabe von Bildern ankommt, wie beispielsweise für Werbung oder Personen-Fahn­ dung.

Eine weitere, bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Systems besteht in der Übermittlung von Informationen zu Straßenverkehrssituationen (Staumeldungen). Denn bisher werden derartige Meldungen ausschließlich im Rundfunk über­ tragen, jedoch in der Regel nur ein- bis zweimal stündlich, so daß in den Zwischenzeiten keinerlei Informationen über Stauungen und dergleichen Störungen zur Verfügung stehen. Zudem werden die Meldungen erfahrungsgemäß auch oft über­ hört. Der Verkehrsteilnehmer hat folglich meist keine Ent­ scheidungsgrundlage für seine Streckenplanung, so daß die Fahrt sehr oft doch in einem Stau endet, obwohl dies bei rechtzeitiger Information hätte vermieden werden können. Hier schafft das erfindungsgemäße System Abhilfe, indem jederzeit Informationen abrufbar sind. Es können ständig entsprechende Bilder, wie z. B. Straßenkarten mit eingetrage­ nen, aktuellen Verkehrsstörungen, übertragen werden, und zwar regional und/oder überregional. Der Verkehrsteilnehmer kann dann über ein spezielles Empfangs- oder Dekodergerät das jeweilige, ihn betreffende Bild auswählen und verfügt so praktisch jederzeit über die ihn interessierenden Infor­ mationen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der folgenden Beschreibung enthalten.

Anhand der Zeichnung soll im folgenden die Erfindung bei­ spielhaft näher erläutert werden.

Die einzige Zeichnungsfigur zeigt ein schematisches Block­ schaltbild der "Hardware" eines erfindungsgemäßen Systems.

Auf einer Senderseite A ist zwischen eine ein Fernsehsignal (Fernsehprogramm) erzeugende Einrichtung einer "Fernsehan­ stalt" und einen Sender 4 eine erfindungsgemäße Segmentier­ einrichtung 6 geschaltet, deren Komponenten mit einer Strichpunktlinie eingerahmt sind. Auf einer Empfängerseite B ist eine erfindungsgemäße Syntheseeinrichtung 8 zwischen einen Empfänger 10 (Tuner) und ein Fernsehgerät 12 (Monitor) geschaltet. Auch die Bauteile der Syntheseeinrichtung 8 sind mit einer Strichpunktlinie eingerahmt dargestellt. Vor­ zugsweise sind der Sender 4 mit einer Sendeantenne 14 und der Empfänger 10 mit einer Empfangsantenne 16 verbunden, und die Übertragung der Signale erfolgt drahtlos über elektro­ magnetische Wellen 18. Die Erfindung ist jedoch auch in Verbindung mit einer Drahtübertragung möglich.

Die senderseitige Segmentiereinrichtung 6 besitzt einen steuerbaren Zwischenspeicher 20 für mindestens ein aus einer Vielzahl von Bildzeilen bestehendes Videobild-Datensignal sowie mindestens eine mit dem Zwischenspeicher 20 verbunde­ ne, das jeweilige Datensignal erzeugende Bildquelle 22. Als Bildquelle(n) 22 können eine Fernsehkamera, ein Bildspeicher, ein Bildgenerator und/oder dergleichen verwendet werden. Der Zwischenspeicher 20 besitzt eine Vielzahl von Speicherplät­ zen, in die jeweils eine Teilmenge der Bildzeilen des Daten­ signals abgespeichert wird, wodurch erfindungsgemäß das Videobild-Datensignal in Segmente aufgeteilt, d. h. "segmen­ tiert" wird. Jedem dieser Segmente werden in einem mit dem Zwischenspeicher verbundenen Steuerdaten-Kodierer 24 Steuer­ daten (Adressen) zugeordnet. Die so gekennzeichneten Seg­ mente werden in jeweils eine vertikale Austastlücke des von der Einrichtung 2 erzeugten Fernsehsignals eingeordnet und mit diesem zu der Empfängerseite B gesendet. Der Zwischen­ speicher 20 und der Steuerdaten-Kodierer 24 werden von einer Steuereinrichtung 26 gesteuert, die ihrerseits vorzugsweise mit einer Eingabeeinheit 28 verbunden ist, mit der Befehls­ daten, wie beispielsweise zur Auswahl eines bestimmten, zu übertragenden Bildes, zur Einstellung der Segmentanzahl bzw. der Zeilenzahl pro Segment oder dergleichen, eingegeben wer­ den können.

Die empfängerseitige Syntheseeinrichtung 8 besitzt einen Synthesespeicher 30, der im wesentlichen dem senderseitigen Zwischenspeicher 20 entspricht, d. h. auch der Synthesespei­ cher 30 weist für jedes Bild-Segment eine der Segmentanzahl entsprechende Anzahl von Speicherplätzen auf, die in Abhän­ gigkeit von den mit einem Steuerdaten-Dekodierer 32 ermit­ telte Steuerdaten sowie über eine Steuereinrichtung 34 an­ gesteuert mit den entsprechenden Segmenten "aufgefüllt" wer­ den, wodurch erfindungsgemäß wieder das gesamte Bild-Daten­ signal "synthetisiert" wird. Eine mit der Steuereinrichtung 34 verbundene Eingabeeinheit 36 dient zur Eingabe von Befehlsdaten beispielsweise zur Auswahl des jeweils über den Monitor 12 darzustellenden Bildes. Erfindungsgemäß ist es darüber hinaus ebenfalls möglich, über die Eingabeeinheit 36 auch das übliche Fernsehprogramm zur Wiedergabe auszuwählen.

Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Systems dürfte durch die bisherigen Erläuterungen wohl unmittelbar klar geworden sein, so daß sich hierzu weitere Ausführungen erübrigen dürften.

Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebe­ ne Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Realisierungen.

Claims (12)

1. System zum Übertragen von Zusatz-Bildinformationen in Zeilen von vertikalen Austastlücken eines üblichen Fernsehsignals, dadurch gekennzeichnet,
daß senderseitig als Zusatz-Bildinformation mindestens ein analoges Bild als aus einer Vielzahl von Bildzeilen bestehendes Videobild-Datensignal erzeugt wird,
daß dieses Datensignal in einer Segmentiereinrichtung (6) in einzelne, jeweils aus einer Teilmenge der Bild­ zeilen bestehende Segmente aufgeteilt wird,
daß jedes Segment in einer separaten Austastlücke un­ tergebracht und übertragen wird, und daß empfängersei­ tig die einzelnen Segmente in einer Syntheseeinrichtung (8) wieder zu dem mit einem Fernseh-Wiedergabegerät (12) darstellbaren Videobild-Datensignal zusammenge­ setzt werden.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentiereinrichtung (6) einen steuerbaren Zwischen­ speicher (20) für das Datensignal aufweist, aus dem heraus die einzelnen Segmente sukzessive nacheinander in den zeitlich voneinander beabstandeten Austastlücken untergebracht werden.

3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Syntheseeinrichtung (8) einen steuerbaren Synthesen­ speicher (30) aufweist, in dem die empfängerseitig zeitlich nacheinander ankommenden Segmente sukzessive gespeichert und so zu dem gesamten Bild-Datensignal zusammengesetzt werden.

4. System nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der senderseitige Zwischenspeicher (20) und der empfänger­ seitige Synthesespeicher (30) jeweils zumindest eine der Anzahl der Segmente entsprechende Zahl von Spei­ cherplätzen aufweisen.

5. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Segmenten unterschiedliche Steuerdaten zugeordnet werden, anhand derer das Zusammensetzen zu dem Bild- Datensignal gesteuert wird.

6. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentiereinrichtung (6) einen Steuerdaten-Kodierer (24) sowie die Syntheseeinrichtung (8) einen Steuer­ daten-Dekodierer (32) aufweisen.

7. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentiereinrichtung (6) eine den Zwischenspeicher (20) sowie den Kodierer (24) insbesondere in Abhängig­ keit von über eine Eingabeeinheit (28) eingegebenen Befehlsdaten ansteuernde Steuereinrichtung (26) auf­ weist.

8. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Syntheseeinrichtung (8) eine den Synthesespeicher (30) in Abhängigkeit von den mit dem Dekodierer (32) ermit­ telten Steuerdaten sowie insbesondere in Abhängigkeit von über eine Eingabeeinheit (36) eingegebenen Befehls­ daten ansteuernde Steuereinrichtung (34) aufweist.

9. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentiereinrichtung (6) mindestens eine mit dem Zwi­ schenspeicher (20) verbundene, das Datensignal erzeu­ gende, als Fernsehkamera, Bildspeicher, Bildgenerator oder dergleichen ausgebildete Bildquelle (22) aufweist.

10. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentiereinrichtung (6) zwischen eine das übliche Fernsehsignal erzeugende Einrichtung (2) und einen insbesondere mit einer Sendeantenne (14) verbundenen Sender (4) geschaltet ist.

11. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Syntheseeinrichtung (8) zwischen einen insbesondere mit einer Empfangsantenne (16) verbundenen Empfänger (10) und ein Fernsehgerät (12) geschaltet ist.

12. System nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß empfängerseitig wahlweise eines der Videobild-Daten­ signale oder das übliche Fernsehsignal zur Wiedergabe auswählbar ist.