DE4030538A1 - Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer walze - Google Patents
Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer walzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzenaggregat mit
beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer Walze, bei
der ein Walzenmantel durch radial verlagerbare hydrosta
tische Lagerelemente auf einem ihn durchsetzenden, dreh
fest gehaltenen Träger abgestützt ist und jedes Lagerele
ment eine Lagerfläche mit mindestens einer Lagertasche
und eine einer Druckkammer zugewandte Druckfläche auf
weist, wobei die Lagertaschen mit einer Pumpe zur Zufuhr
von unter Druck stehender Heizflüssigkeit und die Druck
kammern mit einer Pumpe zur Zufuhr von Druckflüssigkeit
verbunden sind.
Bei einem bekannten Walzenaggregat dieser Art (DE-OS
39 09 556) sind Lagerfläche und Druckfläche kreisförmig,
wobei die Druckfläche wesentlich kleiner als die Hälfte
der Lagerfläche ist. Die Lagerelemente haben großen
axialen Abstand voneinander. Eine Pumpe fördert Heiz
flüssigkeit über eine Heizvorrichtung mit konstantem
Volumenstrom in einen Eingangsraum des Lagerelements
und von dort über Drosselkanäle in die Lagertaschen.
Die gleiche oder eine andere Pumpe fördert Druckflüssig
keit über einen Druckregler in die Druckkammer, wobei
Pumpe und Druckregler durch eine Bypassleitung überbrückt
sind.
Bei diesem Walzenaggregat sind der Temperatur der beheiz
baren Walze und der Streckenlast, also den spezifischen
Kräften pro Längeneinheit der Walze, verhältnismäßig
niedrige Grenzen gesetzt. Im Hinblick auf die Pumpen
konstruktion ist nämlich der zulässige Druck der Heiz
flüssigkeit, in der Regel ein Thermalöl, begrenzt, im
bekannten Fall auf etwa 40 bar. Bei höheren Drücken
arbeitet die Pumpe nicht mehr einwandfrei. Infolge der
hohen Temperatur ist die Heizflüssigkeit sehr dünnflüssig
und verliert ihre Schmierwirkung. Das bereitet Dichtungs
probleme; die Pumpe verschleißt rasch und hat einen
hohen Leistungsbedarf. Der begrenzte Druck hat zur Folge,
daß die Streckenlast ebenfalls begrenzt ist. Umgekehrt
ist der Druck in der Druckkammer mehr als doppelt so
groß wie der Druck der Heizflüssigkeit. Die zugehörige
Pumpe arbeitet daher mit hohem Druck und geringem Durch
satz, was ebenfalls mit einem starken Verschleiß und
hoher Leistungsaufnahme verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Walzen
aggregat der eingangs beschriebenen Art anzugeben, bei
dem die mit der Förderung der Heizflüssigkeit und der
Druckflüssigkeit verbundenen Probleme besser beherrschbar
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die druckwirksamen Teile der Lagerflächen in Umfangsrich
tung des Walzenmantels so groß bemessen und in Achsrich
tung so dicht benachbart sind, daß sich trotz des durch
den Betrieb der Heizflüssigkeitspumpe begrenzten Drucks
eine Streckenlast von mindestens 250 daN/cm, vorzugsweise
mindestens 450 daN/cm, erzielen läßt, und daß die Größe
der Druckflächen mindestens die Hälfte der zugehörigen
druckwirksamen Teile beträgt.
Als druckwirksamer Teil der Lagerfläche wird diejenige
Fläche bezeichnet, die durch Multiplikation mit dem
Lagertaschendruck die vom Lagerelement tatsächlich aus
geübte Kraft ergibt. Sie ist größer als die Taschenfläche
und umfaßt die gesamte Fläche der zwischen den Taschen
angeordneten Stege und etwa die halbe Fläche der Rand
stege.
Erfindungsgemäß werden die Lagerflächen und damit auch
ihre druckwirksamen Teile ganz erheblich vergrößert.
Dies geschieht dadurch, daß die Gesamt-Lagerfläche sowohl
in Achsrichtung als auch in Umfangsrichtung ausgedehnt
wird. Es ergibt sich daher eine große spezifische Fläche
(Fläche pro Längeneinheit der Walze) für die Drucküber
tragung. Daher kann trotz des begrenzten Drucks der
Heizflüssigkeit auch eine höhere Streckenlast, wie sie
für viele Anwendungszwecke, beispielsweise in der Papier
industrie, notwendig ist, erzielt werden. In vielen
Fällen kann die gewünschte Streckenlast sogar mit einem
unterhalb des Grenzdrucks von beispielsweise 40 bar
liegenden Druck der Heizflüssigkeit aufgebracht werden,
was dann zu einem geringeren Verschleiß der zugehörigen
Pumpe und zu einer geringeren Leistungsaufnahme führt.
Gleichzeitig wird auch die Druckfläche der Druckkammer
in Umfangsrichtung des Walzenmantels vergrößert und
zwar derart, daß auch das Verhältnis von Druckfläche
zur Lagerfläche größer wird und daher mit einem geringe
ren Druckkammerdruck gearbeitet werden kann. Dies führt
dazu, daß die Druckflüssigkeitspumpe weniger stark be
lastet wird und verschleißt. Des weiteren ergibt sich
eine großflächige Abstützung der Lagerfläche.
Sehr günstig ist es, daß die Größe der Druckfläche 75%
bis 125% der Größe des druckwirksamen Teils der Lager
fläche beträgt. Bei dieser Bemessung liegen die Drücke
in den Lagertaschen und in der Druckkammer in der glei
chen Größenordnung. Insbesondere läßt es sich erreichen,
daß die Druckfläche etwa genauso groß wie der druckwirk
same Teil der Lagerfläche ist.
Besonders empfehlenswert ist es, daß die Lagerflächen
im wesentlichen rechteckig ausgebildet und mit ihren
Parallelseiten direkt nebeneinander angeordnet sind.
Auf diese Weise läßt sich die größtmögliche Lagerfläche
erzielen.
Bevorzugt ist es, daß zumindest ein Lagerelement vor
handen ist, bei dem sowohl die Lagerfläche als auch
die Druckfläche in Axialrichtung des Walzenmantels we
sentlich größer ist als in Umfangsrichtung. Durch die
große Erstreckung der Lagerfläche in Achsrichtung wird
der zur Verfügung stehende Platz besonders gut ausge
nutzt. Zwar wird hierdurch die Zahl der einzeln an
steuerbaren Lagerelemente verringert. Dies ist aber
bei beheizbaren Walzen häufig zulässig, beispielsweise
wenn sie als Walze in einem Kompaktkalander angeordnet
sind, dessen Gegenwalze ebenfalls durchbiegungssteuerbar
ist, aber nicht mit Heizflüssigkeit versorgt wird.
Bei der alternativen Ausführungsform ist dafür gesorgt,
daß mehrere benachbarte Lagerelemente vorhanden sind,
bei denen sowohl die Lagerfläche als auch die Druckfläche
der Lagerelemente in Umfangsrichtung des Walzenmantels
wesentlich größer sind als in Axialrichtung. Dies erlaubt
eine sehr feinfühlige Steuerung der Durchbiegung.
Konstruktiv empfiehlt es sich, daß die Druckkammer zwei
in Umfangsrichtung benachbarte Kolben-Zylinder-Räume
aufweist. Diese Zweifach-Abstützung ergibt eine sehr
stabile Lage.
Insbesondere können die Kolben-Zylinder-Räume kreisrunden
Querschnitt haben und ihre Projektionen in Umfangsrich
tung über die Lagerfläche hinausragen. Hierdurch erreicht
man die annähernde Gleichheit von Lagerfläche und Druck
fläche. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen
sich in Umfangsrichtung erstreckenden Langkolben zu
verwenden.
Von besonderem Vorteil ist es, daß die Heizflüssigkeits
pumpe praktisch drosselfrei mit den Lagertaschen ver
bunden ist. Weil die bisher als notwendig angesehenen
Drosseln fehlen, kann der Pumpendruck praktisch in voller
Höhe in den Lagertaschen wirken. Dies ergibt nochmals
eine Steigerung der erzielbaren Streckenlast und/oder
eine Einsparung an Pumpenleistung.
Günstig ist es ferner, daß die Heizflüssigkeitspumpe
eine volumetrische Pumpe ist, die den Lagertaschen einen
konstanten Volumenstrom zuführt. Der Volumenstrom er
zwingt eine bestimmte Spaltweite zwischen Lagerfläche
und Innenfläche des Walzenmantels, so daß sich der er
forderliche Lagertaschendruck automatisch einstellt.
Man kann daher für die Heizflüssigkeit eine vergleichs
weise billige volumetrische Pumpe verwenden.
In weiterer Ausgestaltung ist dafür gesorgt, daß eine
für Druckflüssigkeit und Heizflüssigkeit gemeinsame
volumetrische Pumpe vorgesehen ist, deren Druckseite
mit den Lagertaschen und über mindestens einen Druck
regler mit der Druckkammer oder einer Gruppe von Druck
kammern verbunden ist, und daß die Druckfläche mindestens
so groß ist wie der druckwirksame Teil der Lagerfläche.
Durch das gewählte Flächenverhältnis ist sichergestellt,
daß der Druckkammerdruck gleich dem Lagertaschendruck
oder etwas geringer ist. Daher kann man eine gemeinsame
volumetrische Pumpe verwenden, deren voller Druck für
die Lagertaschen zur Verfügung steht.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Druckkammer mit
einer einen Drosselwiderstand aufweisenden Rückflußlei
tung versehen ist. Hierdurch wird eine Stagnation der
Druckflüssigkeit in der Druckkammer verhindert. Die
Druckflüssigkeit kann sich daher nicht unkontrolliert
unter dem Einfluß der Heizflüssigkeit aufheizen und
gegebenenfalls zersetzen. Auch können sich keine Ablage
rungen in den Druckkammern festsetzen und beispielsweise
durch Beschädigung der Dichtungen den Betrieb stören.
Man kann daher ein temperaturbeständiges Thermalöl mit
verhältnismäßig hoher Temperatur verwenden, während
für die Druckflüssigkeit ein normales Hydrauliköl benutzt
wird. Trotzdem braucht man nicht zu befürchten, daß
die Druckflüssigkeit eine zu hohe Temperatur annimmt
und zersetzt wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilquerschnitt durch das erfindungsgemäße
Walzenaggregat mit Schaltbild für die Zufuhr
der Druckflüssigkeit und der Heizflüssigkeit,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Lagerelement der Fig. 1,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform in der Darstellung
der Fig. 1,
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Line A-A in Fig.
5 durch eine andere Ausführungsform und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Träger und die Lager
elemente der unteren Walze in Fig. 4.
Das Walzenaggregat 1 in Fig. 1 weist eine beheizbare
und durchbiegungssteuerbare Walze 2 auf, die mit einer
Gegenwalze 3 unter Bildung eines Walzenspalts 4 zusammen
wirken kann. Die Walze 2 besitzt einen drehbaren Walzen
mantel 5, der von einem drehfest gehaltenen Träger 6
durchsetzt wird. Auf diesem Träger 6 ist der Walzenmantel
5 durch eine sich axial erstreckende Reihe von dicht
nebeneinander angeordneten hydrostatischen Lagerelementen
7 abgestützt. Statt einer solchen Reihe können auch
zwei oder mehr Reihen vorgesehen sein.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besitzt das Lagerlement 7
eine Lagerfläche 8, in welcher zwei Lagertaschen 9 und
10 ausgebildet sind, die über einen Kanal 11 miteinander
in Verbindung stehen. An der Unterseite des Lagerelements
7 befinden sich zwei Zylinder 12 und 13, die zusammen
mit einem trägerfesten zylindrischen Kolben 14 bzw.
15 zwei Kolben-Zylinder-Räume 16 und 17, welche unter
einander über einen Kanal 18a verbunden sind, bilden.
Die Zylinderräume 16 und 17 stellen eine Druckkammer
18 dar, bei der die den Kolben 14 und 15 gegenüberliegen
den Flächen eine wirksame Druckfläche 19 bilden. Der
durch die strichpunktierte Linie in Fig. 2 umschlossene
druckwirksame Teil F der Lagerfläche 8, der die Lager
taschen 9 und 10, die dazwischen liegende Trennwand
und etwa den halben Außenrand umfaßt, und die Druckfläche
19 sind annähernd gleich groß. Sie haben in Umfangsrich
tung eine erheblich größere Erstreckung als in Axialrich
tung. Die Projektion der Zylinder 12 und 13 auf die
Lagerfläche 8 ragt in Umfangsrichtung über die Lager
fläche hinaus (Fig. 2). Der Kolben 14 ist mit Hilfe
einer Schraube, die in eine Gewindebohrung 21 des Trägers
6 eingreift, am Träger befestigt. Der Kolben 15 ist
mit Hilfe einer Schraube 22, die in eine Gewindebohrung
23 des Trägers 6 eingreift, ebenfalls mit dem Träger
verbunden.
Eine Zufuhrleitung 24 für Heizflüssigkeit, die jeweils
für ein Lagerelement oder eine Gruppe von Lagerelementen
vorgesehen sein kann, führt über einen Axialkanal 25
im Träger 6, die Gewindebohrung 23 und einen Rohrstutzen
26, der in eine Axialbohrung 27 der Schraube 22 einge
setzt ist, zu den Lagertaschen 9 und 10. Die Zufuhr
erfolgt daher ohne Zwischenschaltung einer Drossel.
Eine Zuleitung 28 für Druckmittel, die ebenfalls für
jedes Lagerelement oder für Gruppen von Lagerelementen
vorgesehen sein kann, führt über eine Axialbohrung 29
im Träger 6, die Gewindebohrung 21 und eine Axialbohrung
30 in der Schraube 20 zur Druckkammer 18.
Im trägerfesten Kolben 15 ist eine Rückflußleitung 31
vorgesehen, die vom Kolben-Zylinder-Raum 17 ausgeht
und an der freien Seitenwand 32 des Kolbens 15 in den
Innenraum 33 des Walzenmantels mündet. Die Rückflußlei
tung 31 ist durch Bohrungen mit begrenztem Querschnitt
gebildet, so daß diese Bohrungen eine feste Drosselstelle
darstellen. Statt dessen kann eine Bohrung üblichen
Querschnitts auch mit einem Einsatz, der eine feste
Drossel bildet, versehen werden. Da die Druckflüssigkeit
durch die Axialbohrung 30 in den Kolben-Zylinder-Raum
16 eintritt und aus dem Kolben-Zylinder-Raum 17 über
die Rückflußleitung 31 austritt, ergibt sich in der
Druckkammer 18 eine Druckflüssigkeitsströmung, die im
wesentlichen alle Bereiche erfaßt, so daß sich keine
toten Ecken mit stagnierender Druckflüssigkeit ergeben.
Bei der Betriebsweise nach Fig. 1 ist eine gemeinsame
volumetrische Pumpe 34 vorgesehen. Sie fördert die Flüs
sigkeit über einen ersten Zweig mit einer Heizvorrichtung
38 zur Zufuhrleitung 24 für die Heizflüssigkeit. Ein
Abzweig führt über ein Druckregelventil 40 zur Zufuhr
leitung 28 für die Druckflüssigkeit. Durch Einstellung
des Druckreglers 40 wird in der Druckkammer 18 ein ge
wünschter Druck aufrechterhalten, der unter Berücksichti
gung der Druckfläche 19 maßgebend für die Streckenlast
im Spalt 4 ist. Die Pumpe 34 wird so betrieben, daß
trotz der Abzweigung eines Teils der Flüssigkeit in
den Kreislauf mit der Druckkammer 18 ein ausreichender
konstanter Volumenstrom zu den Lagertaschen 9, 10 geför
dert wird. Daher stellt sich in den Lagertaschen 9,
10 automatisch ein Druck ein, der zur Übertragung der
auf die Druckfläche wirkenden Kraft erforderlich ist.
Die Pumpe 34 kann auch in Abhängigkeit vom Volumenstrom
im ersten Zweig geregelt werden. Eine solche Volumen
stromregelung erübrigt sich in vielen Fällen, weil der
zur Druckkammer abzuzweigende Strom im Vergleich zum
Hauptstrom gering ist.
Heizflüssigkeit und Druckflüssigkeit vermischen sich
im Innenraum 33 und werden gemeinsam über den Rückfluß
pfad 41 in den Behälter 35 zurückgeführt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 werden für gleiche
Teile dieselben und für entsprechende Teile um 100 erhöh
te Bezugszeichen verwendet.
In die Axialbohrung 30 der Schraube 20 ist ein stirn
seitig verschlossener Rohrstutzen 42 gesteckt, der ra
diale Öffnungen 43 aufweist. Durch diese wird die über
die Zufuhrleitung 128 zugeführte Druckflüssigkeit mit
radialer Ausrichtung in den Kolben-Zylinder-Raum 16
eingeleitet. Dieser Rohrstutzen 42 bildet demnach Ein
bauten zur Lenkung der Druckflüssigkeitsströmung.
Die Rückflußleitung 131 besteht aus Bohrungen 44 im
Kolben 15, einem Rohr 45, das sich an die Austrittsstelle
der Bohrungen 44 anschließt, und einem außerhalb der
Walze 2 angeordneten Leitungsabschnitt 46, der zu einem
Behälter 47 führt. In die Rückflußleitung ist eine vor
zugsweise einstellbare Drossel 48 eingebaut. Eine von
der Pumpe 134 für die Heizflüssigkeit getrennte Pumpe
39 versorgt den über die Druckkammer 18 führenden Kreis
lauf. Sie ist über einen Druckregler 40 und eine Kühl
vorrichtung 49 mit der Zufuhrleitung 128 für die Druck
flüssigkeit verbunden. Die volumetrische Pumpe 134 be
sitzt einen Regler 37, der in Abhängigkeit von einer
Volumenstrommeßvorrichtung 36 arbeitet.
Bei dieser Konstruktion kann als Heizflüssigkeit ein
Thermalöl und als Druckflüssigkeit ein Hydrauliköl ver
wendet werden. Auch wenn die Heizflüssigkeit durch die
Heizvorrichtung 38 stark erhitzt wird, ist der Einfluß
dieser Temperatur auf die Druckflüssigkeit in der Druck
kammer 18 vernachlässigbar. Dies gilt auch, wenn die
Druckfläche 19 kleiner ist als der druckwirksame Teil
der Lagerfläche 8 und daher die Druckflüssigkeit unter
einem höheren Druck steht als die Heizflüssigkeit.
Bei der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 werden für
gleiche Teile dieselben und für entsprechende Teile
um 200 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Die beheizbare und steuerbare Walze 201 besitzt lediglich
drei Lagerelemente 207, 207a und 207b, die alle eine
große Breite in Umfangsrichtung aufweisen. Das mittlere
Lagerelement 207 besitzt überdies eine große Erstreckung
in Axialrichtung. Daher ergeben sich auch entsprechend
große Lagerflächen 208 und entsprechend große druckwirk
same Flächen. Die Druckräume 218 stimmen in Form und
Größe mit den Lagertaschen 218 überein. Mit einem solchen
Aufbau kann der unteren Walze 201 eine vorgegebene Form,
insbesondere mit horizontalem Walzenspalt, gegeben wer
den. Die Gegenwalze 203, die ebenfalls als durchbiegungs
steuerbare Walze, nicht aber als beheizbare Walze ausge
bildet ist, arbeitet mit kleineren Lagerelementen und
daher mit höheren Drücken. Dies ist jedoch wegen der
fehlenden Beheizung zulässig.
Die in Umfangs- und Achsrichtung vergrößerte Lagerfläche
8 erlaubt es, die Walze trotz des begrenzten Drucks
der Heizflüssigkeit mit hohen Streckenlasten zu betreiben
oder geringere Streckenlasten mit einem verminderten
Betriebsdruck der Heizflüssigkeit zu erzielen, was zu
einer Erhöhung der Lebensdauer und einer Senkung der
Betriebskosten der zugehörigen Pumpen führt. Die große
Druckfläche 19 erlaubt es, auch die Druckflüssigkeit
mit einem vergleichsweisen geringen Druck zuzuführen,
was für die Wirtschaftlichkeit der zugehörigen Pumpe
eine Rolle spielt. Insbesondere kann man den Druck für
Druckflüssigkeit und Heizungsflüssigkeit gemeinsam auf nied
rigem und annähernd gleichem Niveau erzeugen. Wegen
des relativ geringen Druckniveaus ist es möglich, die
Heizflüssigkeit auf z. B. 300°C aufzuheizen, ohne daß
betriebliche Störungen auftreten.
Besonders gute Erfahrungen zeigten sich mit Lagerele
menten, die eine Länge in Umfangsrichtung des Walzen
mantels von mindestens 10 cm, vorzugsweise mehr als
15 cm, besitzen und bei denen der Abstand zwischen den
parallelen Seiten benachbarter Lagerelemente nicht mehr
als 5 mm beträgt.
In Fig. 3 ist eine volumetrische Pumpe mit Regelfunk
tion veranschaulicht. Gemäß Fig. 1 kommt man in einfa
chen Fällen jedoch auch mit einer ein konstantes Volumen
fördernden volumetrischen Pumpe aus. Eine andere Möglich
keit besteht in einer volumetrischen Pumpanordnung,
die eine sehr einfache Steuermöglichkeit für den Volumen
strom hat, beispielsweise das Umschalten auf nur zwei
verschiedene Werte. Letzteres läßt sich mit einer dreh
zahlumschaltbaren Pumpe oder mit einer zwei Parallelpum
pen aufweisenden Pumpenanordnung erzielen.
Claims (11)
1. Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungs
steuerbarer Walze, bei der ein Walzenmantel durch
radial verlagerbare hydrostatische Lagerelemente
auf einem ihn durchsetzenden, drehfest gehaltenen
Träger abgestützt ist und jedes Lagerelement eine
Lagerfläche mit mindestens einer Lagertasche und
eine einer Druckkammer zugewandte Druckfläche auf
weist, wobei die Lagertaschen mit einer Pumpe zur
Zufuhr von unter Druck stehender Heizflüssigkeit
und die Druckkammern mit einer Pumpe zur Zufuhr von
Druckflüssigkeit verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß die druckwirksamen Teile (F) der Lager
flächen (8) in Umfangsrichtung des Walzenmantels
(5) so groß bemessen und in Achsrichtung so dicht
benachbart sind, daß sich trotz des durch den Betrieb
der Heizflüssigkeitspumpe (34; 134) begrenzten Drucks
eine Streckenlast von mindestens 250 daN/cm, vorzugs
weise mindestens 450 daN/cm erzielen läßt, und daß
die Größe der Druckflächen (19) mindestens die Hälfte
der zugehörigen druckwirksamen Teile (F) der Lager
flächen (8) beträgt.
2. Walzenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Größe der Druckfläche (19) 75% bis 125%
der Größe des druckwirksamen Teils (F) der Lagerfläche
(8) beträgt.
3. Walzenaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lagerflächen (8; 208) im wesent
lichen rechteckig ausgebildet und mit ihren Parallel
seiten direkt nebeneinander angeordnet sind.
4. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Lagerelement
(207) vorhanden ist, bei dem sowohl die Lagerfläche
(208) als auch die Druckfläche (219) in Axialrichtung
des Walzenmantels (205) wesentlich größer ist als
in Umfangsrichtung.
5. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere benachbarte Lager
elemente (7) vorhanden sind, bei denen sowohl die
Lagerfläche (8) als auch die Druckfläche (19) der
Lagerelemente (7) in Umfangsrichtung des Walzenmantels
(2) wesentlich größer sind als in Axialrichtung.
6. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (18)
zwei in Umfangsrichtung benachbarte Kolben-Zylinder-
Räume (16, 17) aufweist.
7. Walzenaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Kolben-Zylinder-Räume (16, 17) kreis
runden Querschnitt haben und ihre Projektionen in
Umfangsrichtung über die Lagerfläche (8) hinausragen.
8. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizflüssigkeitspumpe
(34; 134) praktisch drosselfrei mit den Lagertaschen
(9, 10) verbunden ist.
9. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizflüssigkeitspumpe
eine volumetrische Pumpe (34; 134) ist, die den
Lagertaschen (9, 10) einen konstanten Volumenstrom
zuführt.
10. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine für Druckflüssigkeit
und Heizflüssigkeit gemeinsame volumetrische Pumpe
(34) vorgesehen ist, deren Druckseite mit den Lager
taschen (9, 10) und über mindestens einen Druckregler
(40) mit der Druckkammer (18) oder einer Gruppe
von Druckkammern verbunden ist, und daß die Druck
fläche (19) mindestens so groß ist wie der druckwirk
same Teil (F) der Lagerfläche (8).
11. Walzenaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (18)
mit einer einen Drosselwiderstand aufweisenden Rück
flußleitung (31; 131) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904030538 DE4030538A1 (de) | 1990-09-27 | 1990-09-27 | Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer walze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904030538 DE4030538A1 (de) | 1990-09-27 | 1990-09-27 | Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer walze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4030538A1 true DE4030538A1 (de) | 1992-04-09 |
Family
ID=6415070
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904030538 Withdrawn DE4030538A1 (de) | 1990-09-27 | 1990-09-27 | Walzenaggregat mit beheizbarer und durchbiegungssteuerbarer walze |
Country Status (1)
Country | Link |
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