DE4029998C2 - Vorrichtung für landwirtschaftliche Nutztiere, insbesondere für Rinder - Google Patents
Vorrichtung für landwirtschaftliche Nutztiere, insbesondere für RinderInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für
landwirtschaftliche Nutztiere, insbesondere für Rinder, bestehend
aus mindestens zwei hintereinander angeordneten Einzelbe
handlungsständen.
Bei der Haltung landwirtschaftlich genutzter Rinder in grö
ßeren Herden unter Laufstall- oder Weidebedingungen sind für
Betreuungs- und Behandlungsmaßnahmen sowohl tierplatzunab
hängige als auch schnelle, sichere und tiergerechte Fixie
rungsmöglichkeiten erforderlich. Effektivere Produktions
methoden stellen gleichzeitig höhere Anforderungen an die
Tierpflege, an die Rationalität diagnostischer Methoden und
an die Tierbehandlung.
Bisher sind verschiedene Typen von Zwangs-, Behandlungs- und
Operationsständen bzw. -vorrichtungen bekannt geworden, die
mit den verschiedensten Techniken eine mehr oder weniger
gute und gefahrlose Einzeltierfixierung ermöglichen. Zumeist
ist zum Betreiben dieser Einrichtungen ein zeitaufwendiges
Führen oder Eintreiben der Tiere notwendig, so daß diese
Einrichtungen beispielsweise für herdendiagnostische
Maßnahmen, Bestandsimpfungen oder Klauenpflege nur bedingt
geeignet sind.
Konstruktive Verbesserungen dieser Einrichtungen richteten
sich bisher vorwiegend auf Selbstfang- und Kopf-Hals-Fixie
rungseinrichtungen. Diese zum Teil mit erheblichem tech
nischem Aufwand durchgeführten Verbesserungen führten leider
gleichzeitig zu Arbeitsbehinderungen und zu einer Erhöhung
der Unfallgefahren.
Um den für größere Nutztierherden erheblichen Arbeitszeitauf
wand für die Tierbehandlung zu senken, hat man bereits be
kannte Schnellbehandlungsstände mit Einzelbehandlungsstän
den kombiniert, wobei die Stände jedoch miteinander durch
separate, fest angeordnete Tierleiteinrichtungen verbunden
sind.
Um einen guten Zugang zum Rumpf der Tiere zu erreichen,
wurden für die seitlichen Begrenzungen der Stände meist nur
wenige Holme vorgesehen, was zu erheblichen Erschwernissen
beim Eintreiben ängstlicher oder bereits mehrfach eingetrie
bener Tiere führte. Nachteilig war ferner, daß ein starres
Grundgerüst von Behandlungsständen sich in seinen konstruk
tiven Maßen nach den größten Tieren richten mußte, mit der
Folge, daß kleineren Tieren zu viel Bewegungsfreiheit zuge
standen werden mußte. Schnellbehandlungsstände sind bisher
neben ihrer fehlenden Flexibilität und unzureichenden Tier
anpassung nicht für die Klauenuntersuchung und -pflege ge
eignet. Bekannte Behandlungs- und Klauenpflegestände er
reichen zwar eine gute Tieranpassung, werden jedoch bei wie
derholtem Eintreiben von einem Teil der Tiere wiedererkannt
und durch Ausweichversuche gemieden, was einen weiteren
großen Nachteil der bekannten Vorrichtungen darstellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine an
passungsfähige Vorrichtung für landwirtschaftliche Nutz
tiere, insbesondere für Rinder zu schaffen, bei der minde
stens zwei Einzelbehandlungsstände hintereinander und/oder
nebeneinander so angeordnet sind, daß für lose gehaltene
Rinderherden verschiedener Altersgruppen und Körpermaße
unter verschiedenen baulichen Voraussetzungen eine bedarfs
gerechte Tierfixierung möglich ist, wobei die Tierfixierung
bei geringstem Arbeitsaufwand eine hohe Sicherheit bieten
soll, um die Unfallgefahr für Mensch und Tier so gering wie
möglich zu halten. Gleichzeitig soll die Vorrichtung so ge
staltet sein, daß sie einen zügigen Tierein- und -austrieb
sowie einen leichten und gefahrlosen Zugang zu allen Seiten
der Stände gestattet. Weiterhin sollen die Stände und die
Zugänge zu den Ständen so konstruiert sein, daß die Tiere
diese ohne Scheu und Hemmungen passieren.
Gelöst wird diese Aufgabe da
durch, daß die Einzelbehandlungsstände der
Vorrichtung Vorder- und Hintertore aufweisen, mit denen
die Vorrichtung wahlweise je nach Stellung der Vorder- und
Hintertore in Einzelbehandlungsstände oder in einen durch
gehenden Tiertreibegang umgewandelt werden kann, so daß die
Vorder- und Hintertore entweder zur Einzeltierfixierung oder
als Tierleiteinrichtungen dienen.
Die auf diese Art gebildeten Einzelbehand
lungsstände, die aus zwei Seitengattern, Vordertor und Hin
tertor bestehen, sind vorzugsweise so gestaltet, daß das
rechte Seitengatter als Seitentor ausgebildet ist und so
wohl das Seitentor als auch das Hintertor nicht nur nach
außen sondern auch nach innen schwenk- und arretierbar ist.
Die am Vordertor angebrachte Kopf-Hals-Fixierungseinrichtung
besteht vorzugsweise aus einer am Vordertor angebrachten
Halsschiene und einem an der linken vorderen Ecksäule ange
ordneten Nackenbügel.
Die Einzelbehandlungsstände sind im An
schluß an einen Tiertreibegang oder an einem Wartebereich so
hintereinander und/oder nebeneinander angeordnet, daß sie
für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt werden können.
Die Vielseitigkeit der Nutzung wird
dadurch möglich, daß die Vordertore und Hintertore der
Einzelbehandlungsstände sowohl als Tierleiteinrichtungen
zwischen ihnen, als auch zur Einzeltierfixierung dienen.
Die tierindividuelle Anpassung zur Einzeltierfixierung
erfolgt durch Verstellbarkeit des Seiten- und Hintertores.
Die Anzahl der beschriebenen Einzelbehand
lungsstände, die Zuordnung untereinander sowie die Kombi
nation mit zusätzlichen Tierleiteinrichtungen und bekannten
Klauenbehandlungsständen oder Operationseinrichtungen ist
beliebig variierbar.
Die Einrichtung ist sowohl für den statio
nären als auch für den mobilen Betrieb geeignet. Für den
stationären Betrieb ist eine sinnvolle Gesamtkonzeption hin
sichtlich Umfang, Form, Einordnung im Betrieb bzw. der Zu
ordnung weiterer Elemente (Operations- bzw. Klauenbehand
lungsstände, Tierwaage, Wartebereich, Tiertreibegänge, auch
Triftwege genannt) anzustreben. Aus betriebswirtschaftlichen
Gründen oder bei Weidebetrieb kann die mobile Variante vor
teilhaft sein. Sie kann den jeweiligen Bedürfnissen hin
sichtlich Umfang, Form und Ausrüstung angepaßt werden. Der
Umfang der Vorrichtung richtet sich sowohl
bei stationären als auch bei mobilen Vorrichtungen nach der
zu betreuenden Herdengröße und der Auslastbarkeit der Vor
richtung. Bei der Form, d. h. der Anordnung der Einzelbehand
lungsstände in Reihen-, Fischgräten-, Parallel-, U-, Y-,
oder Kreisform), sind solche Faktoren wie Platzangebot,
betriebliche Einordnung, vorwiegende Nutzungsrichtung bzw.
betriebliche Forderungen zu berücksichtigen. Die kon
struktiven Grundmaße werden der durchschnittlichen bzw.
maximalen Tiergröße angepaßt.
Die Kombination der dargestellten Einzelbehandlungsstände
ist in einfacher Reihe mit mindestens 2 Ständen in ortsan
paßter Form, jedoch auch mit 2 beiderseits zugeordneten
Arbeitsgängen funktionstüchtig.
Die Hauptvorteile der Vorrichtung liegen
insbesondere darin, daß die Einzelbehandlungsstände so ein
ander zugeordnet sind, daß sie in geöffnetem Zustand einen
Tiertreibegang bzw. einen Triftweg ergeben, und zwar derart,
wie ihn die Tiere in Laufstallhaltung gewohnt sind. Die
integrierten Einzelbehandlungsstände sind in ihrer Zweckbestimmung
für die Tiere wenig erkennbar, wodurch auch bei
wiederholter Begehung kaum ein Ausweichverhalten bei den
Tieren zu beobachten ist. Bei Kontakt zum Vordertier und
seitlichem Körperkontakt mit den Tierleiteinrichtungen
laufen die Tiere ruhig und sicher, so daß der Tierein- und
-austrieb relativ komplikationslos und zügig durchgeführt
werden kann. Da nur das unbedingt notwendige Maß an
Zwangsmaßnahmen angewendet wird, werden die Tiere nicht
länger oder stärker als notwendig beansprucht. Die
Vorrichtung ist technisch als Baukastensystem
ausgelegt, wodurch seine Flexibilität hinsichtlich Umfang
und Form gewährleistet ist. Die konstruktiven Lösungen er
möglichen sowohl eine Größenverstellung zur Grobanpassung an
die Tiergröße, als auch die tierindividuelle Anpassung. Die
Vorrichtung ist ebenfalls für die tech
nische Serienfertigung geeignet.
Die Vorrichtung verbindet die Vorteile von
bewährten Rinderbehandlungsständen mit den Vorzügen von
Schnellbehandlungssystemen. Gesonderte Klauenpflege- oder
Operationsstände sind nur Einzeltierbehandlungen vorbehal
ten. Die Größe und Einordnung des Gesamtsystems zur Tier
fixierung hängt von den betrieblichen Erfordernissen und
Möglichkeiten ab. Wie bereits erwähnt, wird die Senkung des
Zeitaufwandes vor allem durch den zügigen Tierein- und -aus
trieb, durch den minimalen Fixierungsaufwand und den Vorteil
der Reihenbehandlung erreicht. Die Umwandelbarkeit der Ein
zelbehandlungsstände in eine als Tiertreibegang umfunktio
nierbare Vorrichtung läßt diese für die Tiere nicht als
gesonderte Behandlungseinrichtungen erkennen. Die Gestaltung
der gesamten Vorrichtung ermöglicht ein konzentriertes,
störungsarmes, tiergerechtes und sicheres Arbeiten.
Die Vorrichtung wird weiterhin anhand der Fig. 1 bis 4 erläu
tert.
Fig. 1 zeigt in Draufsicht die
Anordnung.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht einen geschlossenen
Einzelbehandlungsstand.
Fig. 3 zeigt die Vorderansicht eines geschlossenen
Einzelbehandlungsstandes.
Fig. 4 zeigt eine rechte Seitenansicht eines hinten
und vorne geöffneten Einzelbehandlungsstandes.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den beispiels
weise durch Zäune und das Tiereintriebtor 17 abge
grenzten Wartebereich 18 für die Rinder. Aus die
sem Wartebereich 18 gelangen die Tiere durch das
Tiereintriebtor 17 entlang des durch zusätzliche
Tierleiteinrichtungen 18 abgegrenzten Tiertreibe
ganges 19 in die Einzelbehandlungsstände 1.
Die Einzelbehandlungsstände 1 bestehen aus 4 Eck
säulen 2, 3, 4, 5, die im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel linksseitig (in Treibrichtung gese
hen) durch festmontierte Seitenholme 6 begrenzt
und an den übrigen drei Seiten durch Tore 7, 8 bzw.
durch ein Seitentor 9 verschlossen werden. Das
Vordertor 7 ist an der rechten vorderen Ecksäule 2
angeschlagen und enthält eine Kopf-Hals-Fixierungs
einrichtung.
Das an der linken hinteren Ecksäule 4 angeschlage
ne Hintertor 8 kann sowohl in der rechten hinteren
Säule 5 durch einen Schnellverschluß arretiert,
jedoch zur besseren Anpassung an die individuelle
Rumpflänge auch durch eine Verstellarretierung in
der entsprechenden Stellung gehalten werden. Das
Seitentor 9 ist an der rechten hinteren Ecksäule 5
angeschlagen und ist an der rechten vorderen Eck
säule 3 arretiert. Die Verstellbarkeit dieses Sei
tentores 9 zur besseren Tieranpassung und Erleich
terung der Kopffixierung ist ebenfalls durch eine
Verstellarretierung nach innen möglich. Bei Kom
plikationen ist durch Öffnung des Seitentores 9
vom Arbeitsgang 20 aus ein guter Zugang zum Tier
möglich, und es entsteht ausreichend Bewegungs
freiheit. Durch Öffnung der Vorder- und Hinter
tore 7, 8 sowie Arretierung derselben in den je
weils gegenüberliegenden Ecksäule 2, 5 ergibt sich
durch die geöffneten hintereinanderliegenden Be
handlungsstände 1 ein geschlossener Treibe- oder
Behandlungsgang. Durch Ergänzung mit weiteren zu
sätzlichen Tierleiteinrichtungen 19, und einem
bekannten Einzelbehandlungsstand 21 ist die er
findungsgemäße Vorrichtung als kombiniertes, beson
ders für Milchkühe geeignetes Fixationssystem
komplettiert.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht einen Einzel
behandlungsstand, der durch die Seitenholme 6, das
Seitentor 9, das Hintertor 8 und das Vordertor 7
abgegrenzt ist. Die Seitenholme 6 verbinden
die Ecksäulen 2 und 4. An der Ecksäule 2 ist der
Nackenbügel 14 dreh- und arretierbar angeordnet.
Das Vordertor 7 ist an der Ecksäule 3 angeschla
gen und mittels eines nicht dargestellten Schnapp
verschlusses an der Ecksäule 2 arretierbar. Das
Hintertor 8 ist an der Ecksäule 4 angeschlagen und
an der Ecksäule 5 arretierbar, wobei das Hintertor
nach innen je nach Rumpflänge des Tieres geöff
net und mittels einer nicht dargestellten Arre
tiereinrichtung festgestellt werden kann. Ent
sprechendes gilt für das an der Ecksäule 5 ange
schlagene Seitentor 9. Die Säulen 2, 5 und 3, 4
sind zwecks Halterung über die Kreuzstreben 22
miteinander verbunden.
Fig. 3 zeigt eine Frontansicht auf die Vorderseite des
geschlossenen Einzelbehandlungsstandes 1. Das
Vordertor 7 ist an der Ecksäule 3 angeschlagen und
mittels des Schnappverschlusses 10 an der Ecksäu
le 2 arretiert. Die Ecksäulen 2 und 3 sind zusätz
lich über den Halterungsstreben 22′ miteinander
verbunden. Am Vordertor 7 ist die Halsschiene 11
drehbar angeordnet, die, sobald das Tier den
Kopf durch den Zwischenraum zwischen Halsschiene
und Ecksäule 2 gesteckt hat, in senkrechter Stel
lung mittels des an dem Arretierungsträger 12 an
gebrachten Verschlusses 13 und einem unteren am
Vordertor 7 befindlichen Anschlagrohr 23 arre
tiert wird. Zusätzlich kann der Kopf des Tieres
durch den Nackenbügel 14, der dreh- und arretier
bar an der Ecksäule 2 mittels der Drehmanschette
15 angeordnet ist, seitlich abgelenkt und gut
fixiert werden. Halsschiene 11 und Nackenbügel
14 stellen zusammen die Kopf-Hals-Fixierungs
einrichtung dar, die sich nach erfolgter Behandlung
leicht wieder öffnen lassen.
Fig. 4 zeigt in Seitenansicht einen geöffneten Einzelbe
handlungsstand 1.
Das an der Ecksäule 4 angeschlagene Hintertor 8
ist an der Ecksäule 2 und das an der Ecksäule 2
angeschlagene Vordertor 7 an der Ecksäule 5 arre
tiert. Ansonsten stehen die Bezugszeichen für die
gleichen Teile wie in den Fig. 1 bis 3.
Die folgenden beiden Beispiele zeigen, wie die
Vorrichtung eingesetzt werden kann.
Für den Tiereintrieb sind alle Vorder- und Hintertore 7, 8
in geöffneter Stellung bis auf das Vordertor 7 des ersten
Einzelbehandlungsstandes 1. Die Kopf-Hals-Fixierungseinrich
tungen 11, 14 sind geöffnet.
Es werden so viele Tiere durch den geöffneten Tiereinlaß
in den Gang getrieben, wie Einzelbehandlungsstände vorhan
den bzw. benutzt werden sollen. Ist das erste Tier in den
ersten Stand eingetreten, wird das Hintertor und das Vorder
tor des nächsten Standes geschlossen, usw. Beim Betreten des
Einzelbehandlungsstandes muß das Tier seinen Kopf durch die
dafür vorgesehene Öffnung für die Kopf-Hals-Fixierung
stecken. Dabei muß es soweit vortreten, bis die Selbst
fangvorrichtung ausgelöst wird, um ein Zurücktreten
des Tieres zu verhindern. Anschließend können je nach Bedarf
weitere Fixationselemente eingesetzt werden. Das Wesen
dieser Fixationsvariante liegt darin,daß die Einzeltier
fixierung durch verstellbare Fixationselemente den tier
individuellen Gegebenheiten und dem Ziel der Fixierung
angepaßt wird. Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit wird
durch Schließen des Hintertores 8 sowie der Verstellung des
Hintertores 8 und des Seitentores 9 erreicht. Für die
Kopf-Hals-Fixierung wird zusätzlich der Nackenbügel 14
eingesetzt, der sowohl in vertikaler als auch in horizon
taler Richtung schwenk- und arretierbar ist.
Die Fixierung der Beine wird einzeln am stehenden Tier vor
genommen und geschieht mittels einer zusätzlichen Beinhebe
vorrichtung. Dabei fixieren sich die Beine beim Hochziehen
in den dafür vorgesehenen Fixationsausschnitt des Standes.
Es ist eine gute Zugänglichkeit zu den wichtigsten Körper
regionen (Kopf-Hals-Bereich, Rumpf, Euter, After, Füße)
möglich sowie eine ausreichende Fixierung und Sicherheit
für die wichtigsten serienmäßigen Eingriffe am Einzeltier
gegeben.
Zum Tieraustrieb und bei Komplikationen ist eine schnelle
und unkomplizierte Defixierung möglich.
Für den Tierauslaß ist die Defixierung in umgekehrter Rei
henfolge bis zur Öffnung der Hintertore 8 und abschlie
ßend der Vordertore 7 notwendig. Der Austrieb erfolgt dann
durch den so gebildeten Tiertreibegang. Es ist jedoch auch
ein seitlicher Einzeltierauslaß möglich.
Die Vorder- und Hintertore 7, 8 der Einzelbehandlungs
stände 1 befinden sich in geöffneter Stellung. Lediglich
das vorderste Vordertor 7 am Anfang des Ganges ist ge
schlossen. Es werden so viele Tiere nacheinander durch den
Einlaß getrieben, bis der Fixationsgang mit Tieren aufge
füllt ist. Durch Verschluß des Einlaßtores befindet sich der
Gang in Arbeitsstellung.
Das Wesen dieser Fixationsvariante ist darin zu sehen, daß
durch die entsprechend der Tiergröße eingestellten Innen
maße des Tiertreibeganges ein Vorbeidrängen oder Verkeilen
der Tiere nicht möglich ist. Das Vor- und Zurücklaufen der
Tiere wird bei einem zwischenraumlos aufgefüllten Gang ver
mieden. Es wird eine gute Zugänglichkeit zu den oberen und
seitlichen Rumpfbereichen sowie zum Halsansatz erreicht.
Der Zugang zum Euter ist bedingt möglich. Der Vorteil dieser
Variante besteht in der zeitsparenden Teilfixation, was für
viele Arten der Herdendiagnostik und -behandlung zweckdien
lich ist.
Der Austrieb der Tiere erfolgt durch die jeweils geöffneten
Vordertore 7.
Claims (3)
1. Vorrichtung für landwirtschaftliche Nutztiere, insbeson
dere für Rinder, bestehend aus mindestens zwei hinter
einander angeordneten Einzelbehandlungsständen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einzelbehandlungsstände der
Vorrichtung Vorder- und Hintertore (7, 8) aufweisen, mit
denen die Vorrichtung wahlweise je nach Stellung der
Vorder- und Hintertore (7, 8) in Einzelbehandlungsstän
de (1) oder in einen durchgehenden Tiertreibegang
umgewandelt werden kann, so daß die Vorder- und
Hintertore (7, 8) entweder zur Einzeltierfixierung oder
als Tierleiteinrichtung dienen.
2. Einzelbehandlungsstand nach Anspruch 1, bestehend aus
Seitengattern, Vordertor und Hintertor, dadurch gekenn
zeichnet, daß das rechte Seitengatter als Seitentor (9)
ausgebildet ist und sowohl das Seitentor (9) als auch
das Hintertor (8) nach innen und nach außen schwenk- und
arretierbar angeordnet ist.
3. Einzelbehandlungsstand nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Vordertor (7) eine Halsschiene (11) und
an der linken vorderen Ecksäule (3) ein Nackenbügel (14)
angeordnet ist, die zusammen die Kopf-Hals-Fixierungs
einrichtung darstellen.
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