DE4029897A1 - Pyrimidinester und fluessigkristallines medium - Google Patents
Pyrimidinester und fluessigkristallines mediumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Pyrimidinester der Formel I,
worin
R¹ einen Alkyl-, Perfluoralkyl- oder Alkenyl-Rest mit bis zu 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂- bzw. CF₂-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,
Q A² oder A²-A³,
R² H oder einen unsubstituierten oder einen ein- oder mehrfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch
R¹ einen Alkyl-, Perfluoralkyl- oder Alkenyl-Rest mit bis zu 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂- bzw. CF₂-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,
Q A² oder A²-A³,
R² H oder einen unsubstituierten oder einen ein- oder mehrfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch
so ersetzt sein
können, daß O-Atome nicht direkt miteinander
verknüpft sind,
A¹, A² und A³ jeweils unabhängig voneinander einen
A¹, A² und A³ jeweils unabhängig voneinander einen
- (a) trans-1,4-Cyclohexylenrest, worin auch eine oder zwei nicht benachbarte CH₂- Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können,
- (b) 1,4-Phenylenrest, worin auch eine oder zwei CH-Gruppen durch N ersetzt sein können,
- (c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexylen, 1,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Piperidin- 1,4-diyl, Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin- 2,6-diyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin- 2,6-diyl,
wobei die Reste (a) und (b) mit CN oder Fluor
substituiert sein können, und
r und s jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
r und s jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieser
Verbindungen als Komponenten flüssigkristalliner Medien
sowie Flüssigkristall- und elektrooptische Anzeige, die
die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Medien enthalten.
Die Verbindungen der Formel I können als Komponenten
flüssigkristalliner Medien verwendet werden, insbesondere
für Displays, die auf dem Prinzip der verdrillten Zelle,
dem Guest-Host-Effekt, dem Effekt der Deformation aufgerichteter
Phasen oder dem Effekt der dynamischen
Streuung beruhen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, neue stabile
flüssigkristalline oder mesogene Verbindungen aufzufinden,
die als Komponenten flüssigkristalliner Medien
geeignet sind und insbesondere gleichzeitig eine vergleichsweise
geringe Viskosität besitzen sowie eine
relativ hohe dielektrische Anisotropie.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der Formel I als
Komponenten flüssigkristalliner Medien vorzüglich geeignet
sind. Insbesondere verfügen sie über vergleichsweise
niedere Viskositäten. Mit ihrer Hilfe lassen sich flüssigkristalline
Medien mit breitem nematischen Mesophasenbereich
und vorteilhaften Werten für die optische und
dielektrische Anisotropie erhalten.
Flüssigkristalle der Formel
sind bereits aus WO 86/07 085 bekannt und zeichnen sich
durch eine hohe Doppelbrechung und relativ hohe Viskosität
aus.
Im Hinblick auf die verschiedensten Einsatzbereiche
derartiger Verbindungen mit positivem Δε war es wünschenswert,
weitere Verbindungen zur Verfügung zu haben, die
auf die jeweiligen Anwendungen genau maßgeschneiderte
Eigenschaften aufweisen.
Mit der Bereitstellung von Verbindungen der Formel I wird
außerdem ganz allgemein die Palette der flüssigkristallinen
Substanzen, die sich unter verschiedenen anwendungstechnischen
Gesichtspunkten zur Herstellung flüssigkristalliner
Gemische eignen, erheblich verbreitert.
Die Verbindungen der Formel I besitzen einen breiten
Anwendungsbereich. In Abhängigkeit von der Auswahl der
Substituenten können diese Verbindungen als Basismaterialien
dienen, aus denen flüssigkristalline Medien zum
überwiegenden Teil zusammengesetzt sind; es können aber
auch Verbindungen der Formel I flüssigkristallinen Basismaterialien
aus anderen Verbindungsklassen zugesetzt
werden, um beispielsweise die dielektrische und/oder
optische Anisotropie eines solchen Dielektrikums zu
beeinflussen und/oder um dessen Schwellenspannung und/
oder dessen Viskosität zu optimieren.
Die Verbindungen der Formel I sind in reinem Zustand
farblos und bilden nematische Mesophasen in einem für
die elektrooptische Verwendung günstig gelegenen
Temperaturbereich. Chemisch, thermisch und gegen Licht
sind sie stabil.
Gegenstand der Erfindung sind somit die Verbindungen der
Formel I sowie die Verwendung dieser Verbindungen als
Komponenten flüssigkristalliner Medien. Gegenstand der Erfindung
sind ferner flüssigkristalline Medien mit einem
Gehalt an mindestens einer Verbindung der Formel I sowie
Flüssigkristallanzeigeelemente, insbesondere elektrooptische
Anzeigeelemente, die derartige Medien enthalten.
Der Einfachheit halber bedeuten im folgenden Che einen
1,4-Cyclohexenylenrest, Dio einen 1,3-Dioxan-2,5-diylrest,
Dit einen 1,3-Dithian-2,5-diylrest, Phe einen
1,4-Phenylenrest, Pyd einen Pyridin-2,5-diylrest, Pyr
einen Pyrimidin-2,5-diylrest und Bi einen Bicyclo-
(2,2,2)-octylenrest.
Einige besonders bevorzugte, kleinere Gruppen von Verbindungen
sind im folgenden angegeben:
In den Verbindungen der vor- und nachstehenden Formeln
bedeutet R¹ und R² vorzugsweise Alkyl oder Alkoxy.
Ferner bevorzugt sind Verbindungen mit R¹ = Perfluoralkyl
und insbesondere mit R¹=CF₃ · A¹ bedeutet
bevorzugt trans-1,4-Cyclohexylen.
Bevorzugt sind auch Verbindungen der Formel I sowie aller
Teilformeln, in denen A² und/oder A³ unsubstituiertes
ein- oder zweifach durch F oder einfach durch CN substituiertes
1,4-Phenylen bedeutet. Insbesondere sind
dies 1,4-Phenylen, 2-Fluor-1,4-phenylen, 3-Fluor-1,4-
phenylen und 2,3-Difluor-1,4-phenylen sowie 2-Cyan-
1,4-phenylen und 3-Cyan-1,4-phenylen.
Falls R¹ bzw. R² einen Alkylrest und/oder einen Alkoxyrest
bedeutet, so kann dieser geradkettig oder verzweigt
sein. Vorzugsweise ist er geradkettig, hat 2, 3, 4, 5, 6
oder 7 C-Atome und bedeutet demnach bevorzugt Ethyl,
Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Ethoxy, Propoxy,
Butoxy, Pentoxy, Hexoxy oder Heptoxy, ferner Methyl,
Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl,
Pentadecyl, Methoxy, Octoxy, Nonoxy, Decoxy,
Undecoxy, Dodecoxy, Tridecoxy oder Tetradecoxy.
Oxaalkyl bedeutet vorzugsweise geradkettiges 2-Oxapropyl
(= Methoxymethyl), 2- (= Ethoxymethyl) oder 3-Oxabutyl
(= 2-Methoxyethyl), 2-, 3- oder 4-Oxapentyl, 2-, 3-, 4-
oder 5-Oxahexyl, 2-, 3-, 4-, 5- oder 6-Oxaheptyl, 2-, 3-,
4-, 5-, 6- oder 7-Oxaoctyl, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder
8-Oxanonyl, 2-,3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder 9-Oxadecyl.
Falls R¹ bzw. R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH₂-Gruppe durch -CH=CH- ersetzt ist, so kann dieser
geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er
geradkettig und hat 2 bis 10 C-Atome. Er bedeutet
demnach besonders Vinyl, Prop-1-, oder Prop-2-enyl,
But-1-, 2- oder But-3-enyl, Pent-1-, 2-, 3- oder Pent-
4-enyl, Hex-1-, 2-, 3-, 4- oder Hex-5-enyl, Hept-1-, 2-,
3-, 4-, 5- oder Hept-6-enyl, Oct-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-
oder Oct-7-enyl, Non-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7- oder
Non-8-enyl, Dec-1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- oder
Dec-9-enyl.
Falls R¹ bzw. R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH₂-Gruppe durch -O- und eine durch -CO- ersetzt ist, so
sind diese bevorzugt benachbart. Somit beinhalten diese
eine Acyloxygruppe -CO-O- oder eine Oxycarbonylgruppe
-O-CO-. Vorzugsweise sind diese geradkettig und haben 2
bis 6 C-Atome.
Sie bedeuten demnach besonders Acetyloxy, Propionyloxy,
Butyryloxy, Pentanoyloxy, Hexanoyloxy, Acetyloxymethyl,
Propionyloxymethyl, Butyryloxymethyl, Pentanoyloxymethyl,
2-Acetyloxyethyl, 2-Propionyloxyethyl, 2-Butyryloxyethyl,
3-Acetyloxypropyl, 3-Propionyloxypropyl, 4-Acetyloxybutyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl, Butoxycarbonyl,
Pentoxycarbonyl, Methoxycarbonylmethyl, Ethoxycarbonylmethyl,
Propoxycarbonylmethyl, Butoxycarbonylmethyl,
2-(Methoxycarbonyl)ethyl, 2-(Ethoxycarbonyl)ethyl,
2-(Propoxycarbonyl)ethyl, 3-(Methoxycarbonyl)propyl,
3-(Ethoxycarbonyl)propyl, 4-(Methoxycarbonyl)-butyl.
Falls R¹ bzw. R² einen Alkylrest bedeutet, in dem eine
CH₂-Gruppe durch unsubstituiertes oder substituiertes
-CH=CH- und eine benachbarte CH₂-Gruppe durch CO oder
CO-O oder O-CO- ersetzt ist, so kann dieser geradkettig
oder verzweigt sein. Vorzugsweise ist er geradkettig und
hat 4 bis 13 C-Atome. Er bedeutet demnach besonders
Acryloyloxymethyl, 2-Acryloyloxyethyl, 3-Acryloyloxypropyl,
4-Acryloyloxybutyl, 5-Acryloyloxypentyl, 6-Acryloyloxyhexyl,
7-Acryloyloxyheptyl, 8-Acryloyloxyoctyl,
9-Acryloyloxynonyl, 10-Acryloyloxydecyl, Methacryloyloxymethyl,
2-Methacryloyloxyethyl, 3-Methacryloyloxypropyl,
4-Methacryloyloxybutyl, 5-Methacryloyloxypentyl,
6-Methacryloyloxyhexyl, 7-Methacryloyloxyheptyl, 8-Methacryloyloxyoctyl,
9-Methacryloyloxynonyl.
Verbindungen der Formel I, die über für Polymerisationsreaktionen
geeignete Flügelgruppen R verfügen, eignen
sich zur Darstellung flüssigkristalliner Polymerer.
Verbindungen der Formeln I mit verzweigten Flügelgruppen
R¹ bzw. R² können gelegentlich wegen einer besseren
Löslichkeit in den üblichen flüssigkristallinen Basismaterialien
von Bedeutung sein, insbesondere aber als
chirale Dotierstoffe, wenn sie optisch aktiv sind.
Smektische Verbindungen dieser Art eignen sich als
Komponenten für ferroelektrische Materialien.
Verbindungen der Formel I mit SA-Phasen eignen sich beispielsweise
für thermisch adressierte Displays.
Verzweigte Gruppen dieser Art enthalten in der Regel
nicht mehr als eine Kettenverzweigung. Bevorzugte verzweigte
Reste R sind Isopropyl, 2-Butyl (= 1-Methylpropyl),
Isobutyl (= 2-Methylpropyl), 2-Methylbutyl, Isopentyl
(= 3-Methylbutyl), 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl,
2-Ethylhexyl, 2-Propylpentyl, Isopropoxy, 2-Methylpropoxy,
2-Methylbutoxy, 3-Methylbutoxy, 2-Methylpentoxy,
3-Methylpentoxy, 2-Ethylhexoxy, 1-Methylhexoxy, 1-Methylheptoxy.
Formel I umfaßt sowohl die Racemate dieser Verbindungen
als auch die optischen Antipoden sowie deren Gemische.
Unter diesen Verbindungen der Formel I sowie den Unterformeln
sind diejenigen bevorzugt, in denen mindestens
einer der darin enthaltenen Reste eine der angegebenen
bevorzugten Bedeutungen hat.
In den Verbindungen der Formel I sind diejenigen Stereoisomeren
bevorzugt, in denen die Ringe Cyc und Piperidin
trans-1,4-disubstituiert sind. Diejenigen der vorstehend
genannten Formeln, die eine oder mehrere Gruppen Pyd, Pyr
und/oder Dio enthalten, umschließen jeweils die beiden
2,5-Stellungsisomeren.
Die 1,4-Cyclohexenylen-Gruppe hat vorzugsweise folgende
Strukturen:
Die Verbindungen der Formel I werden nach an sich bekannten
Methoden dargestellt, wie sie in der Literatur (z. B.
in den Standardwerken wie Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, Bd. IX,
S. 867 ff.) beschrieben sind, und zwar unter Reaktionsbedingungen,
die für die genannten Umsetzungen bekannt und
geeignet sind. Dabei kann man auch von an sich bekannten,
hier nicht näher erwähnten Varianten Gebrauch machen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können z. B. hergestellt
werden, indem man eine Verbindung der Formel II,
worin R¹, A¹, r und s die angegebene Bedeutung haben,
mit einer entsprechenden Carbonsäure nach Standardmethoden
verestert.
Die benötigten 5-Hydroxypyrimidine gewinnt man aus den
entsprechenden Benzylethern durch Hydrogenolyse an einem
Pd-Katalysator. Die Benzylether sind zugänglich durch
Kondensation der nach Pinner aus dem Iminoethern hergestellten
Amidinen mit dem Vilsmeyer- bzw. Arnold-
Produkten aus 2-Benzyloxyacetaldeyddiethylacetal und
den Addukten aus DMF und Phosgen, Thionylchlorid bzw.
bevorzugt Phosphoroxychlorid:
Die Ausgangsmaterialien sind entweder bekannt oder können
in Analogie zu bekannten Verbindungen hergestellt werden.
Die entsprechenden Carbonsäuren sind bekannt oder können
in Analogie zu bekannten Verfahren oder auch durch Umsetzung
von metallierten Vorstufen mit geeigneten
Elektrophilen (B(OH)₃/H₂O₂ bzw. CO₂) hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Medien enthalten
vorzugsweise neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen
Verbindungen als weitere Bestandteile 2 bis 40, insbesondere
4 bis 30 Komponenten. Ganz besonders bevorzugt enthalten
diese Medien neben einer oder mehreren erfindungsgemäßen
Verbindungen 7 bis 25 Komponenten. Diese weiteren
Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus nematischen
oder nematogenen (monotropen oder isotropen) Substanzen,
insbesondere Substanzen aus den Klassen der
Azoxybenzole, Benzylidenaniline, Biphenyle, Terphenyle,
Phenyl- oder Cyclohexylbenzoate, Cyclohexan-carbonsäure-
phenyl- oder cyclohexyl-ester, Phenyl- oder Cyclohexylester
der Cyclohexylbenzoesäure, Phenyl- oder Cyclohexylester
der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Cyclohexylphenylester
der Benzoesäure, der Cyclohexancarbonsäure,
bzw. der Cyclohexylcyclohexancarbonsäure, Phenylcyclohexane,
Cyclohexylbiphenyle, Phenylcyclohexylcyclohexane,
Cyclohexylcyclohexane, Cyclohexylcyclohexene, Cyclohexylcyclohexylcyclohexene,
1,4-Bis-cyclohexylbenzole, 4,4′-
Bis-cyclohexylbiphenyle, Phenyl- oder Cyclohexylpyrimidine,
Phenyl- oder Cyclohexylpyridine, Phenyl- oder Cyclohexyldioxane,
Phenyl- oder Cyclohexyl-1,3-dithiane, 1,2-Diphenylethane,
1,2-Dicyclohexylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylethane,
1-Cyclohexyl-2-(4-phenyl-cyclohexyl)-ethane,
1-Cyclohexyl-2-biphenylylethane, 1-Phenyl-2-cyclohexylphenylethane,
gegebenenfalls halogenierten Stilbene,
Benzylphenylether, Tolane und substituierten Zimtsäuren.
Die 1,4-Phenylengruppen in diesen Verbindungen können
auch fluoriert sein.
Die wichtigsten als weitere Bestandteile erfindungsgemäßer
Medien in Frage kommenden Verbindungen lassen sich
durch die Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 charakterisieren:
R′-L-E-R′′ (1)
R′-L-COO-E-R′′ (2)
R′-L-OOC-E-R′′ (3)
R′-L-CH₂CH₂-E-R′′ (4)
R′-L-C≡C-E-R′′ (5)
In den Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 bedeuten L und E, die
gleich oder verschieden sein können, jeweils unabhängig
voneinander einen bivalenten Rest aus der aus -Phe-,
-Cyc-, -Phe-Phe-, -Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -Pyr-, -Dio-,
-G-Phe- und -G-Cyc- sowie deren Spiegelbilder gebildeten
Gruppe, wobei Phe unsubstituiertes oder durch
Fluor substituiertes 1,4-Phenylen, Cyc trans-1,4-Cyclohexylen
oder 1,4-Cyclohexenylen, Pyr Pyrimidin-2,5-diyl
oder Pyridin-2,5-diyl, Dio 1,3-Dioxan-2,5-diyl und G
2-(trans-1,4-Cyclohexyl)-ethyl, Pyrimidin-2,5-diyl,
Pyridin-2,5-diyl oder 1,3-Dioxan-2,5-diyl bedeuten.
Vorzugsweise ist einer der Reste L und E Cyc, Phe oder
Pyr. E ist vorzugsweise Cyc, Phe oder Phe-Cyc. Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Medien eine oder
mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen der
Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin L und E ausgewählt sind
aus der Gruppe Cyc, Phe und Pyr und gleichzeitig eine
oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den Verbindungen
der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin einer der Reste L
und E ausgewählt ist aus der Gruppe Cyc, Phe und Pyr und
der andere Rest ausgewählt ist aus der Gruppe -Phe-Phe-,
-Phe-Cyc-, -Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-, und gegebenenfalls
eine oder mehrere Komponenten ausgewählt aus den
Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5, worin die
Reste L und E ausgewählt sind aus der Gruppe -Phe-Cyc-,
-Cyc-Cyc-, -G-Phe- und -G-Cyc-.
R′ und R′′ bedeuten in den Verbindungen der Teilformeln
1a, 2a, 3a, 4a und 5a jeweils unabhängig voneinander
Alkyl, Alkenyl Alkoxy, Alkenyloxy oder Alkanoyloxy mit
bis zu 8 Kohlenstoffatomen. Bei den meisten dieser Verbindungen
sind R′ und R′′ voneinander verschieden, wobei
einer dieser Reste meist Alkyl oder Alkenyl ist. In den
Verbindungen der Teilformeln 1b, 2b, 3b, 4b und 5b bedeutet
R′′ -CN, -CF₃, F, Cl oder -NCS; R hat dabei die bei
den Verbindungen der Teilformeln 1a bis 5a angegebene
Bedeutung und ist vorzugsweise Alkyl oder Alkenyl. Aber
auch andere Varianten der vorgesehenen Substituenten in
den Verbindungen der Formeln 1, 2, 3, 4 und 5 sind gebräuchlich.
Viele solcher Substanzen oder auch Gemische
davon sind im Handel erhältlich. Alle diese Substanzen
sind nach literaturbekannten Methoden oder in Analogie
dazu erhältlich.
Die erfindungsgemäßen Medien enthalten vorzugsweise neben
Komponenten aus der Gruppe der Verbindungen 1a, 2a, 3a,
4a und 5a (Gruppe 1) auch Komponenten aus der Gruppe der
Verbindungen 1b, 2b, 3b, 4b und 5b (Gruppe 2), deren Anteile
vorzugsweise wie folgt sind:
Gruppe 1: 20 bis 90%, insbesondere 30 bis 90%,
Gruppe 2: 10 bis 80%, insbesondere 10 bis 50%,
Gruppe 2: 10 bis 80%, insbesondere 10 bis 50%,
wobei die Summe der Anteile der erfindungsgemäßen Verbindungen
und der Verbindungen aus den Gruppen 1 und 2 bis
zu 100% ergeben.
Die erfindungsgemäßen Medien enthalten vorzugsweise
1 bis 40%, insbesondere vorzugsweise 5 bis 30% an erfindungsgemäßen
Verbindungen. Weiterhin bevorzugt sind
Medien, enthaltend mehr als 40%, insbesondere 45 bis
90% an erfindungsgemäßen Verbindungen. Die Medien enthalten
vorzugsweise drei, vier oder fünf erfindungsgemäße
Verbindungen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Medien erfolgt in
an sich üblicher Weise. In der Regel werden die Komponenten
ineinander gelöst, zweckmäßig bei erhöhter Temperatur.
Durch geeignete Zusätze können die flüssigkristallinen
Phasen nach der Erfindung so modifiziert werden,
daß sie in allen bisher bekannt gewordenen Arten von
Flüssigkristallanzeigeelementen verwendet werden können.
Derartige Zusätze sind dem Fachmann bekannt und in der
Literatur ausführlich beschrieben (H. Kelker/R. Hatz,
Handbook of Liquid Crystals, Verlag Chemie, Weinheim,
1980). Beispielsweise können pleochroitische Farbstoffe
zur Herstellung farbiger Guest-Host-Systeme oder Substanzen
zur Veränderung der dielektrischen Anisotropie,
der Viskosität und/oder der Orientierung der nematischen
Phasen zugesetzt werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern,
ohne sie zu begrenzen. Vor- und nachstehend bedeuten
Potenzangaben Gewichtsprozent. Alle Temperaturen sind in
Grad Celsius angegeben. Fp. bedeutet Schmelzpunkt Kp=Klärpunkt.
Ferner bedeuten K=kristalliner Zustand, N=nematische
Phase, S=smektische Phase und I=isotrope
Phase. Die Angaben zwischen diesen Symbolen stellen die
Übergangstemperaturen dar. Δn bedeutet optische Anisotropie
(589 nm, 20°C) und die Viskosität (mm²/sec) wurde bei
20°C bestimmt.
"Übliche Aufarbeitung" bedeutet: man gibt gegebenenfalls
Wasser hinzu, extrahiert mit Methylenchlorid, Diethylether
oder Toluol, trennt ab, trocknet die organische Phase,
dampft ein und reinigt das Produkt durch Destillation
unter reduziertem Druck oder Kristallisation und/oder
Chromatographie. Folgende Abkürzungen werden verwendet:
DAST | |
Diethylaminoschwefeltrifluorid | |
DCC | Dicyclohexylcarbodiimid |
DDQ | Dichlordicyanobenzochinon |
DIBALH | Diisobutylaluminiumhydrid |
KOT | Kalium-tertiär-butanolat |
THF | Tetrahydrofuran |
pTSOH | p-Toluolsulfonsäure |
TMEDA | Tetramethylethylendiamin |
0,1 mol 2-(trans-4-Pentylcyclohexyl)-5-hydroxypyrimidin,
0,1 mol p-Propylbenzoesäurechlorid und 0,11 mol Pyridin
werden unter Ausschluß von Feuchtigkeit in Toluol unter
DC-Kontrolle am Rückfluß erhitzt. Nach der Umsetzung
wird wie üblich aufgearbeitet.
Man erhält p-Propylbenzoesäure-2-(trans-4-pentylcyclohexyl)-
pyrimidin-2-yl-ester, K 64 N 166.5 I, Δε=+7.4,
η₂₀=25 mPa · s.
Analog werden hergestellt:
Claims (6)
1. Pyrimidinester der Formel I,
worin
R¹ einen Alkyl-, Perfluoralkyl- oder Alkenyl-Rest mit bis zu 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂- bzw. CF₂-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,
Q A² oder A²-A³,
R² H oder einen unsubstituierten oder einen ein- oder mehrfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
A¹, A² und A³ jeweils unabhängig voneinander einen
R¹ einen Alkyl-, Perfluoralkyl- oder Alkenyl-Rest mit bis zu 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere nicht benachbarte CH₂- bzw. CF₂-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,
Q A² oder A²-A³,
R² H oder einen unsubstituierten oder einen ein- oder mehrfach durch Halogen substituierten Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesem Rest auch eine oder mehrere CH₂-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch so ersetzt sein können, daß O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind,
A¹, A² und A³ jeweils unabhängig voneinander einen
- (a) trans-1,4-Cyclohexylenrest, worin auch eine oder zwei nicht benachbarte CH₂- Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können,
- (b) 1,4-Phenylenrest, worin auch eine oder zwei CH-Gruppen durch N ersetzt sein können,
- (c) Rest aus der Gruppe 1,4-Cyclohexenylen, 1,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Piperidin- 1,4-diyl, Naphthalin-2,6-diyl, Decahydronaphthalin- 2,6-diyl und 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin- 2,6-diyl,
wobei die Reste (a) und (b) mit CN oder Fluor
substituiert sein können, und
r und s jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
r und s jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten.
2. Verwendung von Verbindungen der Formel I als Komponenten
flüssigkristalliner Medien.
3. Flüssigkristallines Medium mit mindestens zwei flüssigkristallinen
Komponenten, dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens eine Verbindung der Formel I
enthält.
4. Flüssigkristall-Anzeige, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein flüssigkristallines Medium nach
Anspruch 3 enthält.
5. Elektrooptische Anzeige, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Dielektrikum ein flüssigkristallines
Medium nach Anspruch 3 enthält.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029897 DE4029897A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Pyrimidinester und fluessigkristallines medium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029897 DE4029897A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Pyrimidinester und fluessigkristallines medium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4029897A1 true DE4029897A1 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=6414673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904029897 Ceased DE4029897A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Pyrimidinester und fluessigkristallines medium |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4029897A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP3511686B2 (ja) | 1994-09-12 | 2004-03-29 | 住友化学工業株式会社 | 光学活性なエステル誘導体およびその製造法 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2042533A (en) * | 1979-02-05 | 1980-09-24 | Hoffmann La Roche | Cyclohexylpyrimidines useful in liquid crystalline mixtures and display devices |
JPS6078972A (ja) * | 1983-10-07 | 1985-05-04 | Chisso Corp | エステル化合物 |
WO1986007085A2 (en) * | 1985-05-24 | 1986-12-04 | Merck Patent Gmbh | Smectic liquid crystalline phases |
-
1990
- 1990-09-21 DE DE19904029897 patent/DE4029897A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO1986007085A2 (en) * | 1985-05-24 | 1986-12-04 | Merck Patent Gmbh | Smectic liquid crystalline phases |
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JP3511686B2 (ja) | 1994-09-12 | 2004-03-29 | 住友化学工業株式会社 | 光学活性なエステル誘導体およびその製造法 |
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