DE4027097A1 - Verfahren und vorrichtung zur reifensitzverbesserung bei einem kraftfahrzeugrad - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur reifensitzverbesserung bei einem kraftfahrzeugradInfo
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- B60C25/14—Apparatus or tools for spreading or locating tyre beads
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Sitzverbesserung eines Luftreifens auf einer Felge eines
Kraftfahrzeugrades nach dem Aufziehen des Reifens auf der
Felge.
Es ist bekannt (z. B. deutsche Offenlegungsschriften 34 42 561
und 38 23 721), durch Verformen des auf die Felge bzw. das
Scheibenrad montierten Luftreifens mit Hilfe von belasteten
Rollen den Reifensitz zu verbessern. Dies erfordert zu
sätzliche relativ aufwendige Einrichtungen, mit denen ein
verbesserter Wulstsitz des Reifens auf den Felgenhörnern
des Scheibenrades erreicht werden soll. Des weiteren ist
eine Beschädigung des Reifens nicht immer auszuschließen.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ohne auf den
Reifen einwirkende Verformungswerkzeuge eine Sitzverbes
serung des Luftreifens auf den Felgenhörnern des Scheiben
rades zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß beim Verfahren nach dem
Gegenstand des Anspruchs 1 und bei der Vorrichtung nach dem
Gegenstand des Anspruchs 8 gelöst.
Bei der Erfindung wird das Kraftfahrzeugrad nach dem Aufzie
hen des Reifens auf die Felgenhörner des Scheibenrades vor
dem Auswuchten auf eine maximal zulässige Umfangsgeschwindig
keit angetrieben und unter Beibehaltung dieser Umfangsge
schwindigkit eine Fliehkraftmessung durchgeführt. Wenn ein
vorgegebener Grenzwert von der gemessenen Fliehkraft erreicht
oder unterschritten wird, wird der Antrieb gestoppt und das
Kraftfahrzeugrad für die Unwuchtmessung vorbereitet.
Bei der Erfindung wird mit der maximalen Umfangsgeschwindig
keit das Kraftfahrzeugrad gedreht. Dabei wirken auf den
montierten Luftreifen Fliehkräfte, durch die eine Wulstsitz
verbesserung bzw. -stabilisierung an den Felgenhörnern er
reicht wird. Durch die gleichzeitige Beobachtung der Flieh
kräfte während ihres Schleuderlaufs bei maximal zulässiger
Umfangsgeschwindigkeit gewinnt man aus der zeitlichen Ande
rung der gemessenen Fliehkräfte eine Aussage über die Stabi
lisierung des Wulstsitzes des Reifens. Überschreitet beim
Erreichen der maximal zulässigen Umfangsgeschwindigkeit die
Fliehkraftänderung einen vorgegebenen Grenzwert nicht, ist
dies ein Anzeichen dafür, daß ein stabiler Reifensitz in den
Felgenhörnern vorhanden ist. Die Drehzahl wird dann wieder
auf Null gebracht. Wird der Grenzwert jedoch überschritten,
wird die maximale Umfangsgeschwindigkeit so lange beibehal
ten, bis der Grenzwert erreicht bzw. unterschritten wird.
Außerdem werden durch die Fliehkräfte auch andere Reifen
partien beansprucht, wodurch Verspannungen im Reifen, welche
bei der Reifenfertigung oder beim Aufziehen auf die Felge
in den Reifen eingebracht werden, beseitigt.
In vorteilhafter Weise können die Fliehkraftmessungen in
zwei Ebenen, insbesondere den Unwuchtausgleichsebenen des
Kraftfahrzeugrades durchgeführt werden. Hieraus lassen
sich auch ein Fliehkraftmoment und eine Fliehkraftresul
tierende, die einer statischen Fliehkraft entspricht,
ermitteln und durch Vergleich mit entsprechenden Grenzwerten
eine Beurteilung des Reifensitzes erreichen. Die Grenzwerte
für die Fliehkräfte in den beiden Ebenen, für die resultie
rende Fliehkraft und für das Fliehkraftmoment können reifen
typisch eingestellt werden.
Der Hochlaufvorgang bis zur maximalen Umfangsgeschwindigkeit
kann mehrmals wiederholt werden, und bei gleichbleibender
maximaler Umfangsgeschwindigkeit kann dann die Fliehkraftmes
sung durchgeführt werden. Ferner ist es von Vorteil, die
Hochlaufbeschleunigung zu variieren. Es wirken dann sich
ständig ändernde Fliehkräfte auf den Reifen ein, die zu einer
rascheren Stabilisierung des Wulstsitzes des Reifens in den
Felgenhörnern führen können.
Der gesamte Vorgang kann auf einer separaten Maschine durch
geführt werden, die im zeitlichen Ablauf nach einer Reifen
aufziehanlage und/oder nach einer Reifenwalkmaschine bzw.
Wulstabdrückmaschine, jedoch vor der Auswuchtmaschine, sich
befindet.
Für den Fall, daß die Fliehkräfte in den beiden Unwuchtaus
gleichsebenen des Kraftfahrzeugrades gemessen werden, kann
die Fliehkraftmessung auch auf einer Auswuchtmaschine er
folgen. Die Unwuchtmessung erfolgt jedoch erst dann, wenn
durch die erfindungsgemäße Fliehkraftmessung und den dabei
durchgeführten Vergleich mit vorgegebenen Grenzwerten sicher
gestellt ist, daß ein stabiler Reifensitz auf der Felge
des Kraftfahrzeugrades gewährleistet ist. Wenn das Kraft
fahrzeugrad nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ausgewuchtet wird, ist gewährleistet, daß es im Be
trieb nicht mehr zu Unwuchten bzw. Unwuchtänderungen kommt,
die von der Drehzahl im Betrieb abhängen.
Anhand der Figur, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
darstellt, wird die Erfindung noch näher erläutert.
Gemäß der Figur wird ein Kraftfahrzeugrad, bestehend aus
Scheibenrad und auf eine Felge 1 des Scheibenrades aufmon
tierten Luftreifen 2 auf eine drehbar gelagerte Spindel in
wie beispielsweise bei Auswuchtmaschinen bekannter Weise
zentriert aufgespannt. Die Spindel wird von einem Motor 3
angetrieben. An die Spindel 4 sind Meßwertaufnehmer 5 und 6,
insbesondere Kraftmeßwandler, angesetzt. Die Ausgangssignale
der Meßwertaufnehmer 5 und 6 werden zwei Meßkanälen 8 und 9
einer Auswerteelektronik 7 zugeleitet. An jeden Meßkanal 8, 9
der Auswerteelektronik 7 kann eine Anzeigeeinrichtung 18 bzw.
19 angeschlossen sein.
Die Ausgänge der beiden Meßkanäle 8 und 9 können über eine
Umschalteinrichtung 17 mit einem Vergleicher 10 verbunden
werden.
Die beiden Ausgänge der Meßkanäle 8 und 9 sind weiterhin an
einen Momentbildner 15 und an eine Summiereinrichtung 16
angeschlossen. In der Figur sind der Momentbildner 15 und
Summierer 16 direkt an die Ausgänge der Meßkanäle 8 und 9
angeschlossen. Es ist jedoch auch möglich, den Anschluß des
Momentbildners 15 und des Summierers 16 über den Umschalter
17 durchzuführen.
Im Momentbildner 15 wird aus den beiden Signalen der in den
Meßkanälen 8 und 9 ermittelten Fliehkräfte ein Fliehkraft
moment gebildet. Im Summierer 16 wird aus diesen beiden
Fliehkraftmessungen eine resultierende Fliehkraft gebildet.
Ein dem Fliehkraftmoment entsprechendes Signal wird vom
Momentbildner 15 als Ausgangssignal dem Vergleicher 10 zu
geleitet. Ferner wird ein der resultierenden Fliehkraft
entsprechendes Ausgangssignal vom Summierer 16 dem Ver
gleicher 10 zugeleitet.
In dem mit dem Vergleicher 10 verbundenen Grenzwertspeicher
11 sind Grenzwerte für Fliehkräfte gespeichert, die mit den
gemessenen Fliehkräften der beiden Meßkanäle 8 und 9 ver
glichen werden. Im Grenzwertspeicher 12 sind Grenzwerte für
die Fliehkraftmomente gespeichert, die mit den Ausgangssig
nalen des Momentbildners 15 im Vergleicher 10 verglichen
werden. Im Grenzwertspeicher 13 sind Grenzwerte für resul
tierende Fliehkräfte (statische Fliehkräfte) gespeichert,
die mit den Ausgangssignalen des Summierers 16 im Vergleicher
10 verglichen werden.
Die Ausgangssignale des Vergleichers, welche sich aus den
beschriebenen Vergleichsvoregängen ergeben, werden einer
Steuerrungseinrichtung 14 zugeführt. Der Vergleicher 10
liefert dann ein Ausgangssignal, wenn der in den Grenzwert
speichern 11, 12 und 13 jeweils gespeicherte Grenzwert mit
den von der Auswerteelektronik 7 gelieferten gemessenen und
gegebenenfalls im Momentbildner 15 und/oder Summierer 16
weiter verarbeiteten Wert übereinstimmt, bzw. dieser Wert
den jeweiligen Grenzwert unterschreitet. Durch das vom Ver
gleicher 10 der Steuerungseinrichtung 14 zugeleitete Signal
wird das Anhalten des Motors 3 veranlaßt.
Während der Durchführung der Fliehkraftmessungen wird vom
Motor 3 oder auch von der angetriebenen Spindel 4 ein
Drehzahl proportionales Signal abgeleitet und den beiden
Meßkanälen 8 und 9 ständig zugeleitet, damit für die
jeweiligen Drehzahlen, insbesondere für die je nach
Reifentype zu wählende maximal zulässige Umfangsgeschwindig
keit die Fliehkraftmessungen durchgeführt werden können. Die
Anzeigeeinrichtungen 18 und 19 dienen zur Sichtbarmachung
der jeweils gemessenen Fliehkräfte in den Meßkanälen 8
und 9.
Der Motor 3, die drehbar gelagerte Spindel 4 sowie die Aus
werteelektronik 7 mit den Meßwertaufnehmern 5 und 6 und den
beiden Meßkanälen 8 und 9 können auch Bestandteil einer her
kömmlichen Unwuchtmeßmaschine sein. An diese herkömmliche
Unwuchtmeßmaschine sind dann an zwei Ausgängen der Auswerte
elektronik 7 zusätzlich die zur Durchführung der Erfindung
erforderlichen Baugruppen angeschlossen. Es handelt sich
hier um den über den Umschalter 17 anschließbaren Verglei
cher, welcher mit den Grenzwertspeichern 11, 12 und 13 ver
bunden ist. Ferner können der Momentbildner und der
Summierer 16 zwischen die Ausgänge der Auswerteelektronik 7
und den Vergleicher 10 eingeschaltet sein. Außerdem handelt
es sich hier um die Steuerungseinrichtung 14, welche in Ab
hängigkeit vom Ausgangssignal des Vergleichers 10 den
Motor 3 abschaltet.
Claims (11)
1. Verfahren zur Sitzverbesserung eines Luftreifens auf
einer Felge eines Kraftfahrzeugrades nach dem Aufziehen des
Reifens auf der Felge, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraft
fahrzeugrad vor dem Auswuchten auf eine maximal zulässige
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben wird und unter Beibehal
tung dieser Umfangsgeschwindigkeit eine Fliehkraftmessung
durchgeführt wird und daß dann, wenn ein vorgegebener Grenz
wert von der gemessenen Fliehkraft erreicht oder unterschrit
ten wird, der Antrieb gestoppt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fliehkräfte in zwei Ebenen des Kraftfahrzeugrades ge
messen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochlauf bis zur maximal zulässigen Umfangsgeschwin
digkeit mehrmals wiederholt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hochlaufbeschleunigung variiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus den in beiden Ebenen gemessenen Flieh
kräften ein Fliehkraftmoment bestimmt wird und mit einem
Fliehkraftmomentgrenzwert als Kriterium für das Abschalten
des Antriebs verglichen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Grenzwert für eine Resultierende aus
den in den beiden Ebenen gemessenen Fliehkräften als Kri
terium für das Abschalten des Antriebs verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fliehkraftmessungen für die beiden
Unwuchtausgleichsebenen des Kraftfahrzeugrades durchge
führt werden.
8. Vorrichtung zur Sitzverbesserung eines Luftreifens einer
Felge eines Kraftfahrzeugrades
gekennzeichnet durch
- - eine von einem Motor (3) antreibbare drehbar gelagerte Spindel (4), auf die das Kraftfahrzeugrad (1, 2) zentriert festspannbar ist,
- - eine Fliehkraftmeßeinrichtung (5-9) mit an die Spindel (5) angesetzten Meßwertaufnehmern (5, 6),
- - einen an die Fliehkraftmeßeinrichtung (5-9) angeschlossenen Vergleicher (10), an welchen ferner eine Speichereinrich tung (11, 12, 13) für Fliehkraftgrenzwerte angeschlossen ist, und
- - eine mit dem Motor (3) verbundene Steuerungseinrichtung (14), welche an den Ausgang des Vergleichers (10) ange schlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fliehkraftmeßeinrichtung (5-9) zwei Meßkanäle (8, 9)
für die Fliehkraftmessung in zwei Ebenen des Kraftfahrzeug
rades (1, 2) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Ausgänge der beiden Meßkanäle (8, 9) ein mit der
Eingangsseite des Vergleichers (10) verbundene Fliehkraft
momentbildner (15) angeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgänge der beiden Meßkanäle (8, 9) an einen mit der
Eingangsseite des Vergleichers (10) verbundenen Summierer
(16) zur Bildung einer resultierenden Fliehkraft angeschlos
sen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4027097A DE4027097A1 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren und vorrichtung zur reifensitzverbesserung bei einem kraftfahrzeugrad |
US07/727,403 US5239867A (en) | 1990-08-28 | 1991-07-09 | Method and apparatus for improving the fit of a pneumatic tire on a motor vehicle wheel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4027097A DE4027097A1 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren und vorrichtung zur reifensitzverbesserung bei einem kraftfahrzeugrad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4027097A1 true DE4027097A1 (de) | 1992-03-05 |
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ID=6413026
Family Applications (1)
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DE4027097A Withdrawn DE4027097A1 (de) | 1990-08-28 | 1990-08-28 | Verfahren und vorrichtung zur reifensitzverbesserung bei einem kraftfahrzeugrad |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US5239867A (de) |
DE (1) | DE4027097A1 (de) |
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Also Published As
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