DE4025808A1 - Verfahren zur ueberwachung von reaktoren zur partialoxidation - Google Patents
Verfahren zur ueberwachung von reaktoren zur partialoxidationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Reakto
ren zur Partialoxidation von Brennstoffen in Form einer Flammen
reaktion. Das Verfahren ist insbesondere bestimmt für die Über
wachung von Reaktoren zur Erzeugung eines CO- und H2-haltigen
Gases durch Partialoxidation von staubförmigen Brennstoffen mit
technischem Sauerstoff bei erhöhtem Druck.
In der Gaserzeugungstechnik ist die Partialoxidation von
Kohlenwasserstoffen oder staubförmigen festen Brennstoffen mit
technischem Sauerstoff eingeführt. Bei Verfahren dieser Art wird
der Brennstoff in Form einer Flammenreaktion zu einem H2- und CO-
reichem Gas umgesetzt, das als Synthesegas, Reduktionsgas oder
Brenngas Verwendung findet. Häufig wird die Partialoxidation
unter hohem Druck ausgeführt. Für die Steuerung und die Gewähr
leistung der technischen Sicherheit solcher Anlagen ist die Über
wachung der sich im Reaktionsraum ausbildenden Flamme notwendig.
Es ist bekannt, diese Überwachung auf optischem Wege vorzunehmen.
Dazu sind von der Flamme ausgehende optische Signale in der Form
elektromagnetischer Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichtes
und in den angrenzenden Bereichen des Spektrums durch die den
Reaktionsraum begrenzende Wand hindurchzuführen und mittels opto
elektronischer Wandler in elektrische Signale umzuwandeln, die
für die Überwachung und Steuerung des Prozesses genutzt werden.
DD-WP 2 19 059 beschreibt ein Periskop für die Übertragung der
optischen Signale aus einem unter Druck stehenden Reaktionsraum.
Bei diesem Periskop, das durch die Wand des Reaktors geführt und
mit dieser druckdicht verbunden ist, wird das von der Flamme aus
gehende optische Signal mit Hilfe eines Linsensystems durch ein
druckfestes Fenster hindurch auf einen Sensor geworfen, der in
Verbindung einer geeigneten elektronischen Schaltungsanordnung
ein entsprechendes elektrisches Signal abgibt. Als Beispiel für
eine solche Verfahrensweis und die zugehörige Schaltungsanord
nung kann DD-WP 2 28 032 herangezogen werden.
Wie DD-WP 2 53 073 oder auch DD-WP 2 19 059 zeigen, ist es möglich,
für die Übertragung des optischen Signals der Flamme nach außen
anstelle eines Linsensystems ein Lichtleitkabel zu verwenden. Es
ist weiter bekannt, das Periskop oder eine andere geeignete opti
sche Anordnung zur Übertragung der optischen Flammensignale in
einem der Zuführung von gasförmigen Medien in den Reaktionsraum
dienenden Kanal anzuordnen, nach DD-WP 2 41 457 beispielsweise in
dem zentralen Brenngaskanal eines zur Inbetriebnahme, gegebenen
falls auch zur Aufrechterhaltung einer ständigen Pilotflamme im
Reaktionsraum dienenden Pilotbrenners.
Mit den bekannten Lösungen gelingt es, im Normalbetrieb einer
solchen Anlage ein für die Existenz der Flamme im Reaktionsraum
charakteristisches, einer automatischen Steuerungseinrichtung
aufschaltbares Signal zu erzeugen, dessen Ausfall oder dessen ab
weichen aus einem vorgegebenen für die Existenz der Flamme typi
schen Bereich zur Notabschaltung führt.
Mit DD-WP C10J/30 60 744 wird ein Verfahren zur Inbetriebnahme
von Anlagen zur Partialoxidation insbesondere von Kohlenstaub be
schrieben. Nach dieser Schrift wird der kalte Reaktor zunächst
mit einem Inertgas gespült. Mittels eines Pilotbrenners wird ein
gasförmiger Hilfsbrennstoff und technischer Sauerstoff in unter
stöchiometrischen Verhältnis von Sauerstoff zu Gas zugeführt und
gezündet. Gas- und Sauerstoffzufluß werden in etwa gleichbleiben
den Verhältnis erhöht und der Reaktionsraum aufgeheizt. Gleich
zeitig wird der im Reaktionsraum herrschende Druck angehoben.
Ist der vorgegebene Druck erreicht, wird der Zufluß von Kohlenstaub
freigegeben und die Sauerstoffmenge entsprechend der Kohlenstaub
zufuhr erhöht. Dabei entzündet sich die Staubflamme an der Flamme
des Pilotbrenners. Nach stabiler Zündung des Kohlenstabes werden
durch weitere Anhebung von Kohlenstaub- und Sauerstoffstrom die
gewünschten Betriebsbedingungen eingestellt und die Hilfsgaszufuhr
zum Pilotbrenner auf einen Minimalwert reduziert. Allen durchlau
fenen Betriebsphasen gemeinsam ist die Existenz einer Flamme im
Reaktionsraum, doch sind die Strahlungseigenschaften der Flamme
und die Geometrie in den einzelnen Phasen extrem unterschiedlich.
Hinzu kommt, daß an dem besonders kritischen Punkt der Zuschal
tung von Kohlenstaub die in dem Reaktionsraum eintretende Staub
wolke zunächst den Reaktionsraum "verdunkelt" also die Strahlung
der Hilfsgasflamme teilweise absorbiert, bevor volle Durchzün
dung erreicht und die reguläre Staubflamme ausgebildet ist.
Der Zwang, aus sicherheitstechnischen Gründen die Existenz einer
Flamme in jeden der möglichen Betriebsphasen sicher zu
indizieren, führte bisher zum Einsatz mehrerer, jeweils für eine
bestimmte Betriebsphase geeignete Flammenüberwachungseinrich
tung unterschiedlicher Wirkungsweise und unterschiedlicher geo
metrischer Anordnung. Das ist mit hohem Aufwand verbunden. Insbe
sondere in Übergangsphasen ist auch die Fehlerwahrscheinlichkeit
bei der Erkennung der Flamme relativ hoch, wobei auftretende Feh
ler jeweils zur Notabschaltung durch die Sicherheitsautomatik,
also zu Produktionsaufällen führen.
Im Interesse einer optimalen Betriebsführung sind über die Indi
zierung der Existenz einer Flamme im Reaktionsraum hinaus auch
quantitative Aussagen zum Betriebszustand erforderlich. Die Tem
peraturbedingungen, der Druck, die Gasatmosphäre und die Anwesen
heit von schmelzflüssigen Schlackepartikeln im heißen Rohgas ver
hindern die Installation von Sonden und Thermoelementen unmittel
bar im Reaktionsraum. Beispielsweise sind Aussagen zur Gasanalyse
und zum Umsatzgrad erst aus Gasproben gewinnbar, die nach Abküh
lung des Rohgases weit unter die Erstarrungstemperatur der
Schlacke entnommen werden. Damit sind erhebliche Totzeiten
verbunden. Eine indirekte Messung des herrschenden Betriebszu
standes ist, wie DD-WP 1 45 024 zeigt, durch Messung der Wärmeauf
nahme der den Reaktionsraum umhüllenden wassergekühlten Rohrwand
möglich, aber ebenfalls mit relativ langen Totzeiten.
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Überwachung von
Reaktoren zur Partialoxidation, welches in allen auftretenden
Betriebsphasen wirksam ist, ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit und
- in Verbindung mit einem automatischen Sicherheitssystem - an
technischer Sicherheit ermöglicht und den jeweils im Reaktionsraum
herrschenden Zustand erfaßt, um damit ein Signal für die Einstel
lung der optimalen Betriebsbedingungen zu gewinnen. Das Verfahren
soll insbesondere für die Überwachung von Reaktoren zur Partial
oxidation von staubförmigen Brennstoffen unter hohem Druck geeig
net sein. Über die bloße Indizierung einer Flamme im Reaktions
raum hinaus besteht im Interesse einer optimalen Betriebsführung
die Forderung, die einzelnen Betriebsphasen voneinander zu un
terscheiden und den momentanen Betriebszustand im Reaktionsraum
verzögerungsarm auch quantitativ zu charakterisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Überwachungsver
fahren für Reaktoren zur Partialoxidation von staubförmigen Brenn
stoffen zu schaffen, das von der Erfassung und Auswertung der von
den Flammen im Reaktionsraum ausgehenden elektromagnetischen
Strahlung ausgeht, wobei die aus dem Reaktionsraum emittierte
Strahlung mittels einer im Zuführungsstrom eines gasförmigen Me
diums angeordneten optischen Übertragungseinrichtung erfaßt wird.
Die Erfindung ist bestimmt für Reaktoren, in dessen Reaktions
raum zusätzlich durch Zuführung eines gasförmigen Hilfsbrenn
stoffes und eines gasförmigen sauerstoffhaltigen Mediums eine
Pilotflamme erzeugt wird. Das Verfahren soll insbesondere die
Existenz einer Flamme im Reaktionsraum überwachen, unterschied
liche Betriebsphasen erkennen, die momentan herrschenden Reak
tionsbedingungen erfassen und über ein Prozeßführungs- und Sicher
heitssystem erforderliche Steueroperationen auslösen.
Erfindungsgemäß wird zur Lösung der gestellten Aufgabe ein aus
dem Reaktionsraum emittiertes Primärsignal über die genannte op
tische Übertragungseinrichtung gewonnen, in mindestens zwei Teil
signale gleichen Informationsgehaltes aufgeteilt, aus jedem der
Teilsignale mittels an sich bekannter Filter- und Sensorkombina
tionen definierte, für die einzelnen Teilsignale unterschiedliche
Wellenlängeninterevalle herausgeschnitten und in korrespondierende
elektrische Signale umgewandelt und diese elektrischen Signale
als Eingangsgrößen für ein Prozeßführungs- und Sicherheitssystem
verwendet.
In der Regel wird das Primärsignal in Form elektromagnetischer
Strahlung des Wellenlängenbereiches zwischen 200 und 2100 nm ge
wonnen, also in einem Bereich, der ultraviolette Strahlung,
sichtbares Licht und den Infrarotbereich erfaßt.
Vorzugsweise ist die optische Übertragungseinrichtung zur Gewin
nung des Primärsignales im Zuführungsstrom des gasförmigen Hilfs
brennstoffes angeordnet. Die Gewinnung des Primärsignales kann
jedoch auch im Zuführungsstrom für das gasförmige, sauerstoffhal
tige Medium zur Erzeugung der Pilotflamme, im Zuführungsstrom für
das sauerstoffhaltige Oxidationsmittel der Hauptreaktoren oder
in einem Zuführungsstrom für ein inertes Spülgas erfolgen.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn aus einem
ersten der gewonnenen Teilsignale ein Wellenlängenband innerhalb
des Wellenlängenbereiches zwischen 650 und 750 nm in ein korres
pondierendes erstes elektrisches Signal und ein Wellenlängenband
im Bereich von 610 bis 630 nm eines zweiten Teilsignals in ein
damit korrespondierenden zweites elektrisches Signal umgewandelt
werden.
Es wurde nämlich gefunden, daß unabhängig von Betriebsparametern
wie Leistung der Verhältnis von Sauerstoff zu Brennstoff, die
Strahlungsintensität, bezogen auf gleiche Wellenlängenbandbrei
te, im Wellenlängenbereich von 650 bis 750 nm immer größer ist
als im Wellenlängenbereich 610 bis 630 nm, solange ausschließ
lich eine Gasflamme im Reaktionsraum steht.
Wird nun die Zufuhr von staubförmigen Brennstoff aufgenommen, so
erhöht sich schlagartig die Strahlungsintensität im Wellenlängen
bereich zwischen 610 und 630 nm um ein Mehrfaches und übertrifft
die Strahlungsintensität im Wellenlängenbereich 650 bis 750 nm.
Von diesem Effekt ausgehend, wird erfindungsgemäß die Intensität
der Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 650 und 750 nm,
ausgedrückt durch die Intensität des genannten ersten elektri
schen Signals, mit der Strahlungsintensität im Wellenlängenbe
reich von 610 bis 630 nm, ausgedrückt durch die Intensität des
zweiten elektrischen Signals verglichen. Dominiert das zweite
elektrische Signal, so wird die Existenz einer Staubflamme im
Reaktionsraum indiziert, unabhängig davon, ob zusätzlich eine
Gas-Pilotflamme brennt oder nicht.
Es ist vorteilhaft, den Vergleich zwischen der Intensität des
ersten und des zweiten elektrischen Signals durch Bildung des
Verhältnisses von zweiten zu ersten elektrischen Signal zu führen
und dieses Verhältnis einem vorgegebenen Festwert, in der Regel
dem Wert 1, gegenüberzustellen. Die Überschreitung dieses Fest
wertes indiziert die Existenz der Staubflamme.
Es entspricht natürlich auch der Erfindung, wenn der Vergleich
durch Nutzung anderer mathematischer Beziehungen wie Differenz
bildung, Bildung des Kehrwertes des obengenannten Verhältnisses
oder Bildung der Differenz der Logarithmen herbeigeführt wird.
Es ist bemerkenswert, daß das für die Bildung des zweiten elek
trischen Signals herausgeschnittene Wellenlängenband eine Spek
trallinie des Calciums enthält, während im Wellenlängenbereich
für das erste elektrische Signal unter den Bedingungen der Par
tialoxidation das kontinuierliche Spektrum eines schwarzen Strah
lers emittiert wird. Die Zufuhr von Kohlenstaub in die Flamme
führt zur Anregung der in den aschebildenden Mineralien des Kohl
enstaubes enthaltenen Ca-Atome und damit zur hohen Strahlungsin
tensität auf der Wellenlänge der Ca-Linie. Dagegen verändert sich
im kontinuierlichen Teil des Spektrums die Strahlungsintensität
vergleichsweise wenig, wobei diese Änderungen mit der bei Zufuhr
des Kohlenstaubes veränderten Temperatur der Flamme korrespondie
ren.
Man hätte erwarten können, daß die Indizierung einer Staubflamme
auch bei Heranziehung anderer, für Aschemineralien charakteri
stischer Spektrallinien zur Bildung des zweiten elektrischen
Signals möglich ist. Überraschend wurde aber gefunden, daß nur
das obengenannteWellenlängenbereich von etwa 610 bis 630 nm mit
der Ca-Linie eine eindeutige Aussage liefert. Geht man beispiels
weise von der Na-Linie im gelben Bereich des Spektrums aus, so
kommt eine starke Emission schon bei einer reinen Gasflamme durch
Anregung der in der feuerfesten Auskleidung der Wand des Reak
tionsraumes enthaltenen Na-Atome zustande, während die Emission
auf der Ca-Linie die Anwesenheit von Ca-haltigen Mineralien di
rekt in der Flamme fordert.
Die Erfindung bietet in einer bevorzugten Ausführungsform zusätz
lich die Möglichkeit, ein Signal für die optimale Einstellung der
Betriebsbedingungen für die Partialoxidation, insbesondere für
die Korrektur des Verhältnisses von staubförmigem Hauptbrennstoff
zu sauerstoffhaltigem Oxidationsmittel (in der Regel technischer
Sauerstoff) zu gewinnen. Dazu wird ein drittes Teilsignal in ei
nem Wellenlängenbereich der Strahlung von etwa 900 bis 1050 nm in
ein korrespondierendes drittes elektrisches Signal umgewandelt,
das laufend mit für den angestrebten Betriebszustand der Anlage
charakteristischen unteren und oberen Grenzwerten verglichen
wird. Jede Überschreitung des oberen Grenzwertes, also jeder über
das gegebene Maß hinausgehender Intensitätsanstieg des aus dem
Reaktionsraum im genannten Wellenlängenbereich emittierten Strah
lungsanteils, ist ein Zeichen für einen gestörten, zumindest ver
änderten Betriebszustand im Reaktor. Durch Erhöhung des Verhält
nisses von staubförmigem bzw. flüssigem Brennstoff zu
Oxidationsmittel kann diese Störung kompensiert werden. Umgekehrt
ist jede durch Unterschreitung des unteren Grenzwertes angezeigte
Störung des Betriebszustandes durch eine Reduzierung des
genannten Mengenverhältnisses von Brennstoff zu Oxidationsmittel
zu kompensieren. Ursache einer Überschreitung des oberen Grenz
wertes kann beispielsweise eine sonst unbemerkte Senkung des
Brennstoffheizwertes sein, Ursache einer Unterschreitung des
unteren Grenzwertes beispielsweise eine Erhöhung des Brennstoff
heizwertes (durch verringerten Wasser- oder Aschegehalt) oder
eine unbeabsichtigte Erhöhung eines in den Reaktor strömenden
Spüldampfstromes.
Es wurde überraschend gefunden, daß die obengenannten Aussagen
nur durch die Erfassung der Strahlung im genau dem angegebenen
Spektralbereich von 900 bis 1050 nm gewonnen werden können.
Strahlungsintensitätsmessungen in anderen Spektralbereichen lie
fern keine eindeutige Aussage zum Betriebszustand. Es entspricht
daher der Erfindung, wenn durch Verwendung des gewonnenen dritten
elektrischen Signals als Eingangsgröße des Prozeßführungssystems
eine Überschreitung des durch den unteren und oberen Grenzwert
gesetzten Soll-Bereiches für das genannte dritte elektrische
Signal automatisch die Korrektur der dem Reaktor zugeführten Be
triebsmedienströme, vorzugsweise des Verhältnisses des staubför
migen oder flüssigen Brennstoffes zu dem sauerstoffhaltigen Oxi
dationsmittel, auslöst.
Für die technische Sicherheit der Anlage, insbesondere zur Vermei
dung eines gefährlichen Durchbruches von sauerstoffhaltigen Oxi
dationsmitteln in nachgeschaltete, gasführende Teile der Par
tialoxidationsanlage bei Verlöschen der Flamme im Reaktionsraum,
ist es notwendig, die Existenz einer Flamme unabhängig von der
jeweiligen Betriebsphase sicher zu indidzieren.
Nach der Erfindung wird deshalb in der Regel ein weiteres Wellen
längenband eines Teilsignals mittels einer geeigneten Kombination
von optischem Filter und optoelektronischem Sensor in ein korres
pondierendes elektrisches Signal umgewandelt, welches nach wei
terer, an sich bekannter Umformung unter Bildung einer Differen
tialfunktion des zeitlichen Verlaufs der Intensität der Strahlung
mit Grenzwerten verglichen wird, die als Kriterium für die
Existenz einer Flamme innerhalb des Reaktionsraumes gesetzt sind.
Der Reaktor wird über das Prozeßführungs- und Sicherheitssystem
abgeschaltet und in einen sicheren Zustand überführt, sobald der
durch die genannten Grenzwerte gegebene Bereich überschritten
wird.
Es hat sich gezeigt, daß für diese Flammenüberwachung das bereits
genannte erste elektrische Signal, das mit der Emission in einem
Wellenlängenband innerhalb des Wellenlängenbereiches zwischen 650
und 750 nm korrespondiert, herangezogen werden kann, was zur Ver
einfachung des Verfahrens und der zu dessen Durchführung notwen
digen Vorrichtung führt. Es wurde überraschend gefunden, daß ge
rade in dem genannten Wellenlängenband eine Intensitätsschwankung
("Flackern") sowohl der von der Pilotflamme als auch der Haupt
flamme emittierten Strahlung mit einem charakteristischen
Frequenzgang auftritt, der unabhängig von dem Druck im Reaktions
raum und unabhängig von den übrigen, im Reaktionsraum herrschen
den Zustandsgrößen und ablaufenden Vorgängen ist.
Auf diese Weise kann also die Flammenüberwachung über einen sehr
breiten Bereich von Betriebszuständen, insbesondere während des
Aufheiz- und Inbetriebnahmevorganges gewährleistet werden.
Es entspricht auch der Erfindung, wenn mit Rücksicht auf die hohe
sicherheitstechnische Bedeutung die beschriebene Indizierung der
Existenz einer Flamme gedoppelt wird. Dabei kann bei den beiden,
für diesen Zweck herangezogenen Teilsignalen vom gleichen Wellen
längenband ausgegangen werden. Es ist jedoch auch möglich, für
die Dopplung der Flammenüberwachung von unterschiedlichen Wellen
längenbändern der Flammenstrahlung auszugehen.
Die Erfindung sei nachstehend durch ein Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Die Figur zeigt die schematische Darstellung des Reak
tionsraumes und des zugehörigen Brenners eines Reaktors zur Er
zeugung von CO- und H2-reichem Gas durch Partialoxidation von
Kohlenstaub mit den zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens notwendigen Einrichtungen.
Der Reaktor 1 mit dem Reaktionsraum 2 ist mit einem Brenner 3 zur
Zuführung von Kohlenstaub und technischem Sauerstoff als Oxida
tionsmittel bestückt. Der Brenner 3 ist als sogenannter Kombina
tionsbrenner ausgebildet, der in seiner Achse einen Pilotbrenner
4 in Form eines zylindrischen Einsatzes aufweist. Der Pilotbren
ner 4 besteht aus einem rohrförmigen Kanal 5 zur Zuführung eines
gasförmigen Hilfsbrennstoffes, hier Erdgas, der von einem ring
förmigen Kanal 6 zur Zuführung von technischem Sauerstoff sowie
von einem weiteren Kanal 7 mit ringförmiger Mündung zur Zuführung
von Kohlenstaub umgeben ist. In der Achse des rohrförmigen Kanals
5 ist eine optische Übertragungseinrichtung 8 für die aus dem
Reaktionsraum 2 emittierte elektromagnetische Strahlung im Wel
lenlängenbereich zwischen 200 und 2100 nm angeordnet. Die aus
Lichtleitfasern aufgebaute optische Übertragungseinrichtung ist
so beschaffen, daß das von seiner Stirnfläche 9 aufgenommene und
aus dem Reaktionsraum 2 emittierte optische Primärsignal in vier
optische Teilsignale gleichen Informationsgehaltes und gleicher
Intensität aufgeteilt und jeweils einer für das betreffende Teil
signal spezifischen Kombination von optischem Filter 10 und
Sensor 11 zur Umwandlung in korrespondierende elektrische Signale
zugeführt wird.
Für den Betrieb des Reaktors werden zunächst über den rohrförmi
gen Kanal 5 Erdgas und über den Kanal 6 technischer Sauerstoff in
den Reaktionsraum 2 eingeleitet und mit einer geeigneten, in der
Figur nicht dargestellten Zündvorrichtung entzündet. Sauerstoff
und Erdgas stehen dabei in einem solchen Verhältnis, daß ein O2-
freies, CO- und H2-haltiges Partialoxidationsgas entsteht. Durch
die Erdgas-Pilotflamme wird der Reaktionsraum 2 aufgeheizt und
- wie nachfolgende Teile der Anlage auch - mit dem Partialoxidations
gas gespült und unter Druck gesetzt.
Nach Erreichung eines vorgegebenen Druckes im Reaktionsraum wird
die Kohlenstaubzufuhr über den Kanal 7 freigegeben und gleich
zeitig die Zufuhr von technischem Sauerstoff über Kanal 6 ent
sprechend erhöht. Durch die bestehende Pilotflamme wird das Koh
lenstaub-Sauerstoff-Gemisch gezündet und es bildet sich eine Koh
lenstaubflamme im Reaktionsraum 2 aus. Nach Ausbildung der stabi
len Staubflamme, der Einstellung der Mengenströme von Kohlenstaub
und technischem Sauerstoff und des Druckes auf die für den
Partialoxidationsprozeß vorgegebenen Werte kann die Erdgaszufuhr
kleinerer Leistung im Dauerbetrieb aufrechterhalten werden. Die
Erdgaszufuhr kann jedoch in dieser Phase auch auf Null zurückge
fahren und im Kanal 5 durch ein inertes Spülgas ersetzt werden.
Aus den einzelnen Teilsignalen gleichen Informationsgehaltes wird
durch die jeweilige Kombination von Filter 10 und Sensor 11 je
weils die Strahlung in einem bestimmten Wellenlängenband heraus
geschnitten und in ein korrespondierendes elektrisches Signal
12.1 bis 12.4 umgewandelt. Herangezogen werden die Wellenlängen
bänder 690 bis 710 nm für die Erzeugung des elektrischen Signals
12.1, 610 bis 630 nm für das Signal 12.2, 900 bis 1050 nm für das
Signal 12.3 und 800 bis 2000 nm für das elektrische Signal 12.4.
Die elektrischen Signale 12.1 und 12.4 werden je einer Flammen
überwachungsschaltung 13.1 und 13.4 zugeleitet. Diese Schaltung
erfaßt durch Bildung einer Differentialfunktion des zeitlichen
Verlaufes der Intensität den Wechselanteil des betreffenden elek
trischen Signals und vergleicht diesen mit Grenzwerten, deren
Überschreitung sicher die Existenz einer Flamme innerhalb des
Reaktionsraumes 2 indiziert. Dabei ist die Flammenüberwachungs
schaltung 13.4, die mit dem Wellenlängenband von 800-2000 nm im
infraroten Bereich der Strahlung arbeitet, vor allem während des
Zündvorgangs und während der ersten Minuten des Betriebs der Pi
lotflamme bedeutsam, während alle übrigen Betriebszustände durch
die Flammenüberwachungsschaltung 13.1 erfaßt werden. Die Arbeits
bereiche beider Schaltungen überlappen sich. Zu einem festgeleg
ten Zeitpunkt nach Zündung der Pilotflamme kann die Flammenüber
wachungsschaltung 13.4 abgeschaltet werden.
Die Flammenüberwachungsschaltungen 13.1 und 13.4 sind mit dem
Prozeßführungs- und Sicherheitssystem 16 verbunden, das mit Hilfe
eines Schnellschlußventiles 17 in der Sauerstoffzuleitung 18 zum
Brenner 3 die Sauerstoffzufuhr völlig sperrt, wenn weder von der
Schaltung 13.4 noch von der Schaltung 13.1 die Existenz einer
Flamme indiziert wird.
Die elektrischen Signale 12.1 und 12.2 werden weiter einer Schal
tungsanordnung 14 zur Erkennung unterschiedlicher Betriebsphasen
aufgegeben. Diese Schaltungsanordnung bildet das Verhältnis der
Intensität der Signale 12.1 und 12.2 und vergleicht dieses Ver
hältnis mit einem vorgegebenen Festwert von 1,0. In Verbindung mit
dem Ergebnis der Flammenüberwachungsschaltungen 13.1 und 13.4
wird die ausschließliche Existenz einer Gasflamme, nämlich der
mit Erdgas betriebenen Pilotflamme indiziert, wenn das Verhältnis
kleiner ist, als der vorgegebene Festwert. Sobald dem Brenner 3
Kohlenstaub zugeführt wird und die Zündung des Kohlenstaubes an
der Pilotflamme erfolgt ist, schlägt das genannte Verhältnis
spontan auf Werte oberhalb des vorgegebenen Festwertes um und es
wird die Existenz einer Staubflamme indiziert. Mit der
Indizierung wird der erfolgreiche Start des Kohlenstaubbetriebes
erkannt. Das wiederum ist die Voraussetzung für den weiteren
planmäßigen Ablauf des über das Prozeßführungs- und Sicherheits
system 16 automatisch gesteuerten Inbetriebnahmeprogramms für die
Anlage.
Schließlich wird das elektrische Signal 12.3 dem Schaltungsbau
stein 15 zugeführt, der einen Vergleich der Intensität des Sig
nals mit für den angestrebten Betriebszustand charakteristischen
Grenzwerten vornimmt. Eine Überschreitung des oberen Grenzwertes
indiziert eine zu "heiße" Betriebsweise des Reaktors. Über das
Prozeßführungs- und Sicherheitssystem wird in diesem Falle über
das Sauerstoff-Regelventil 19 in der Sauerstoffzuleitung 18 und
die - hier als Ventil dargestellte - Kohlenstaubregelung 20 in
der Kohlenstaubzuleitung 21 das Verhältnis von Sauerstoff zu
Kohlenstaub reduziert. Wird dagegen der untere Grenzwert unter
schritten, wird das Kohlenstaub-Sauerstoff-Verhältnis erhöht.
Mit der dargestellten Überwachung des Reaktors mit optoelektroni
schen Mitteln wurde eine sehr betriebssichere und einfache
Prozeßsteuerung erreicht, wobei die praktisch trägheitslos
eingehenden optischen Signale kurze Anfahrzeiten, Einstellung op
timaler Betriebsbedingungen und äußerst kurzfristige Überführung
des Reaktors in einen sicheren Zustand bei Störungsfällen ge
währleisten.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Reaktor
2 Reaktionsraum
3 Brenner
4 Pilotbrenner
5 rohrförmiger Kanal
6 ringförmiger Kanal
7 Kanal zur Zuführung von Kohlenstaub
8 optische Übertragungseinrichtung
9 Stirnfläche der Übertragungseinrichtung
10 optisches Filter
11 Sensor
12.1 bis 12.4 elektrisches Signal
13.1; 13.4 Flammenüberwachungsschaltung
14 Schaltungsanordnung
15 Schaltunsbaustein
16 Prozeßführungs- und Sicherheitssystem
17 Schnellschlußventil
18 Sauerstoffzuleitung
19 Sauerstoff-Regelventil
20 Kohlenstaub-Regelung
21 Kohlenstaubzuleitung
2 Reaktionsraum
3 Brenner
4 Pilotbrenner
5 rohrförmiger Kanal
6 ringförmiger Kanal
7 Kanal zur Zuführung von Kohlenstaub
8 optische Übertragungseinrichtung
9 Stirnfläche der Übertragungseinrichtung
10 optisches Filter
11 Sensor
12.1 bis 12.4 elektrisches Signal
13.1; 13.4 Flammenüberwachungsschaltung
14 Schaltungsanordnung
15 Schaltunsbaustein
16 Prozeßführungs- und Sicherheitssystem
17 Schnellschlußventil
18 Sauerstoffzuleitung
19 Sauerstoff-Regelventil
20 Kohlenstaub-Regelung
21 Kohlenstaubzuleitung
Claims (8)
1. Verfahren zur Überwachung von Reaktoren zur Partialoxidation
von staubförmigen Brennstoffen mit einem sauerstoffhaltigen
Oxidationsmittel in Form einer Flammenreaktion, die in einem
Reaktionsraum abläuft, in welchem zusätzlich durch gesonderte
Zuführung von vergleichsweise geringen Strömen eines
gasförmigen Hilfsbrennstoffen und eines gasförmigen sauerstoff
haltigen Mediums eine Pilotflamme erzeugt wird, wobei durch
einen der Zuführungsströme für ein gasförmiges Medium hindurch
mittels einer in dem genannten Zuführungsstrom angeordneten
optischen Übertragungseinrichtung ein von der im Reaktionsraum
herrschenden Strahlung ausgehendes Primärsignal gewonnen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Primärsignal in min
destens zwei Teilsignale gleichen Informationsgehaltes aufge
teilt wird, aus jedem der Teilsignale, mittels an sich bekann
ter Filter- und Sensorkombinationen definierte, für die einzel
nen Teilsignale unterschiedliche Wellenlängenbänder herausge
schnitten und in korrespondierende elektrische Signale umge
wandelt und diese elektrischen Signale als Eingangsgrößen für
ein Prozeßführungs- und Sicherheitssystem verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Primärsignal in Form elektromagnetischer Strahlung des Wellen
längenbereiches zwischen 200 und 2100 nm gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Wellenlängenband innerhalb des Wellenlängenbereiches zwi
schen 650 und 750 nm eines ersten der genannten Teilsignale in
ein korrespondierendes erstes elektrisches Signal und ein
Wellenlängenband zwischen 610 und 630 nm eines zweiten Teil
signales in ein korrespondierendes zweites elektrisches Signal
umgewandelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Intensitäten des ersten elektrischen Signals und des zwei
ten elektrischen Signals verglichen werden, wobei eine Domi
nanz des genannten zweiten elektrischen Signals die Existenz
einer Staubflamme im Reaktionsraum indiziert.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Verhältnis der Intensität des zweiten elektrischen Signals
zur Intensität des ersten elektrischen Signals gebildet und
mit einem Festwert verglichen wird, wobei die Überschreitung
dieses Festwertes die Existenz einer Staubflamme im Reaktions
raum indiziert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Wellenlängenband innerhalb eines Wellenlän
genbereiches zwischen 900 und 1050 nm eines dritten Teilsigna
les in ein korrespondierendes drittes elektrisches Signal um
gewandelt und dessen Intensität als Eingangsgröße für das
Prozeßführungssystem zur Einstellung bzw. Korrektur der dem
Reaktor zugeführten Betriebsmedienströme herangezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Wellenlängenband eines Teilsignals laufend
in ein korrespondierendes elektrisches Signal umgewandelt
wird, welches nach weiterer, an sich bekannter Umformung unter
Bildung einer Differentialfunktion des zeitlichen Verlaufes
der Intensität mit Grenzwerten verglichen wird, die als Kri
terium für die Existenz einer Flamme innerhalb des Reaktions
raumes gesetzt sind, und der Reaktor über das Prozeßführungs-
und Sicherheitssystem abgeschaltet wird, sobald der durch die
genannten Grenzwerte gegebene Bereich überschritten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste elektrische Signal nach weiterer, an sich
bekannter Umformung mit Grenzwerten verglichen wird, die als
Kriterium für die Existenz einer Flamme innerhalb des
Reaktionsraumes gesetzt wird.
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