DE4025522A1 - Verfahren und vorrichtung zur erkennung von bearbeitungsfehlern, insbesondere von schleifmaschinen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur erkennung von bearbeitungsfehlern, insbesondere von schleifmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Erkennung von Bearbeitungsfehlern mechanisch
Oberflächen abtragender Werkzeugmaschinen, insbesondere
von Schleifmaschinen.
Es gibt eine Reihe mechanischer Bearbeitungsvorgänge, bei
denen an den Oberflächen von Werkstücken Fehler auftreten
können, die nicht oder nur sehr aufwendig erkennbar sind,
die aber gleichwohl bei längerem Gebrauch der fehlerhaften
Werkstücke zu deren endgültiger Zerstörung führen. Typi
sche Beispiele sind beispielsweise Schleifbrand und
Schleifrisse von mit der Schleifmaschine endbearbeiteten
Werkstücken, wie Wellen, Zahnräder od. dgl. Die auftreten
den Fehler können ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Sie können von Werkstücktoleranzen herrühren, von Positio
nierungsfehlern, von unterschiedlicher Werkstückhärte und
selbstverständlich vom Zustand des Werkzeuges, beispiels
weise vom Zustand der Schleifscheibe.
Gerade in der Serienfertigung werden derartige Arbeitsvor
gänge automatisiert, was zur Folge hat, daß im Prinzip je
des bearbeitete Werkstück nachkontrolliert werden muß, um
später Zerstörungen durch diese Bearbeitungsfehler bei den
Werkstücken zu vermeiden bzw. von vornherein für ein Aus
sortieren fehlerhafter Werkstücke zu sorgen. Eine derarti
ge Überprüfung ist naturgemäß sehr aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Lö
sung, mit der das Auftreten derartiger Bearbeitungsfehler
unmittelbar während der Bearbeitung des Werkstückes selbst
erkannt werden kann, derart, daß entweder das Werkstück
als fehlerhaft identifiziert wird oder aber Gegenmaßnahmen
möglich gemacht werden.
Mit einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird die
se Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß beim Be
arbeitungsvorgang die vom Werkzeug auf das Werkstück ausge
übte Kraft als "Ist"-Wert gemessen, dieser Wert einer elek
tronischen Datenverarbeitungseinrichtung zugeführt und mit
einem dort gespeicherten "Soll"-Wert verglichen wird und
die gewonnenen Werte dokumentiert werden.
Es hat sich gezeigt, daß die weiter oben angegebenen Feh
lerquellen unmittelbar zu einer erhöht ausgeübten Kraft
vom Werkzeug auf das Werkstück führen. Ist beispielsweise
aufgrund der Werkstücktoleranzen das Werkstück im Bearbei
tungsbereich zu stark ausgefallen, muß ein größerer Betrag
abgeschliffen werden, was bei automatisch vorfahrender
Schleifscheibe sofort zu einer höheren Schleifkraft führt.
Ist das Werkstück falsch in der Werkstückaufnahme positio
niert, kann ein ähnlicher Fehler hervorgerufen werden. Ist
eine falsche Werkstückhärte im Bearbeitungsbereich vorhan
den, führt dies bei automatisiertem Vorschub der Schleif
scheibe wiederum zur erhöhten Kraft. Setzt sich beispiels
weise auch die Schleifscheibe zu, muß zur Abtragung eines
vorbestimmten Maßes an Oberflächenmaterial ggf. die Kraft
auf das Werkstück erhöht werden. Das Erfassen aller dieser
möglichen Fehlerquellen und damit das Ansteigen der vom
Werkzeug auf das Werkstück ausgeübten Kraft kann problem
los mittels der Erfindung erfolgen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Schleifkraft direkt an der Werkzeugspindel oder indirekt
über die Verformung der Werkzeugaufnahme gemessen wird, wo
bei insbesondere vorgesehen sein kann, daß die Schleif
kraft berührungslos über hochauflösende, induktive Wegauf
nehmer an der Werkzeugaufnahme gemessen wird.
Eine einfache erfindungsgemäße Vorgehensweise besteht dar
in, zunächst gemäß Bearbeitungsprogramm ein Werkstück zu
bearbeiten und während der Gesamtzeit alle Ist-Werte zu er
fassen und zu speichern. Ist das Werkstück nach erfolgter
individueller, sehr ausführlicher Überprüfung fehlerfrei,
werden die so ermittelten Ist-Werte im Rechner als Soll-
Werte abgespeichert und bei nachfolgender Bearbeitung glei
cher Werkstücke elektronisch verarbeitet.
Bei Formschleifmaschinen ist es bekannt, gleichzeitig bei
spielsweise zwei Zahnflanken zu schleifen. Um hier nicht
einen einseitigen Fehler überproportional zu erfassen und
zu verwerten, sieht die Erfindung vor, daß wenigstens zwei
im Winkel zueinander stehende induktive Wegaufnehmer zur
Schleifkraftmessung eingesetzt werden, wobei die Meßsigna
le zweikanalig digitalisiert, gespeichert und gefiltert
werden. Damit ist es möglich, im Datenerfassungszyklus Feh
ler zu vermeiden. Wird z. B. durch einen Werkstückverzug
nur eine Zahnflanke extrem stark bearbeitet, könnte dies
bei einer eindimensionalen Messung nicht erkannt werden.
Hier ist es zweckmäßig, die Einzel- und Gesamtmeßwerte mit
ihren jeweiligen Grenzwerten "zweidimensional" zu verglei
chen.
An dieser Stelle sei bemerkt, daß die gleiche Art der Mes
sung selbstverständlich erfindungsgemäß auch dreidimensio
nal durchgeführt werden kann. Es sind dann entsprechend
drei Meßwertaufnehmer vorgesehen.
Die Erfindung sieht auch vor, daß über die Meßwerterfas
sung zentral die Schleifvorgänge, insbesondere Vorschub
und Antriebsgeschwindigkeit, des Werkzeuges gesteuert wer
den, wobei in weiterer Ausgestaltung vorgesehen sein kann,
daß alle Meßsignale in Form von Kurven oder Meßwertkolon
nen über einen Drucker ausgedruckt werden.
Zur Lösung der weiter oben angegebenen Aufgabe sieht die
Erfindung auch eine Vorrichtung vor, die sich durch wenig
stens einen die Kraft zwischen Werkzeug und Werkstück auf
nehmenden Meßwertaufnehmer auszeichnet mit einer zugeordne
ten elektronischen Datenverarbeitungsanlage. Die Ausgestal
tung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß beispielsweise
Schleifbrand bei einer zu großen Schleifkraft auftritt, wo
bei dann eine elastische Verformung z. B. der Werkstückauf
nahme oder der Werkzeugspindel bezogen auf das Maschinen
grundbett auftritt. Nach der Erfindung können schleifkraft
abhängige Formen im Bereich von 5 bis 15 µm in einem Meß
achsenbereich ermittelt werden.
Die Erfindung sieht aber auch zwei berührungslose Meßwert
aufnehmer an der Werkstückaufnahme und/oder an der Werk
zeugantriebsspindel vor, deren wirksame Meßachsen im Win
kel zueinander stehen, wobei insbesondere vorgesehen sein
kann, daß als Meßwertaufnehmer berührungslos hochauflösen
de induktive Wegaufnehmer vorgesehen sind.
Vorteilhaft ist es, wenn zur Übertragung der Meßwerte auf
eine zentrale Prozessoreinheit jedem Wegaufnehmer ein elek
tronischer Verstärker, ein Filter und ein A/D-Wandler zuge
ordnet ist, wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht. Die
Vorrichtung zeichnet sich schließlich noch dadurch aus,
daß sie wenigstens ein Speichermittel zur Abspeicherung ei
nes Soll-Wertes, einer vorbestimmten Normalschleifkurve
und eines Ist-Wertes ausgerüstet ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung bei
spielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Schleifmaschine
mit den erfindungsgemäßen Einrichtungen sowie in
Fig. 2 ein vereinfachtes elektronisches Schaltbild der Da
tenübertragung.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung weist im darge
stellten Beispiel an einem gemeinsamen Maschinenbett 2 ei
ne Werkstückaufnahme 3 und einen Drehantrieb 4 auf, zwi
schen deren Spitzen das Werkstück 5, beispielsweise ein Ge
triebezahnrad, eingespannt ist. Zur Bearbeitung ist eine
andeutungsweise wiedergegebene Schleifscheibe 6 mit An
trieb 7 in Fig. 1 angedeutet.
Zwischen Maschinenbett 2 und Werkstückaufnahme 3 sind zwei
mit ihren Achsen senkrecht stehende Meßwertaufnehmer 8a
und 8b als berührungslose Wegeaufnehmer vorgesehen.
In Fig. 2 ist der Datenfluß der von den Wegaufnehmern 8a
und 8b ermittelten Daten zur zentralen Prozessoreinheit 9
dargestellt. Dabei ist jedem Meßwertaufnehmer 8a und 8b
ein Verstärker 10a bzw. 10b, ein Filter 11a bzw. 11b und
ein A/D-Wandler 12a bzw. 12b zugeordnet. Die CPU, d. h. die
zentrale Prozessoreinheit 9, kann darüber hinaus beispiels
weise mit einem Drucker 13 und/oder einer Anzeigeeinheit,
beispielsweise einem Display 14, ausgerüstet sind.
Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Er
findung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den
Grundgedanken zu verlassen. So kann beispielsweise die CPU
direkt auf den Vortrieb sowohl des Drehantriebes einer
seits als auch der Schleifscheibe andererseits geschaltet
sein, wie weiter oben bereits erwähnt, können mehr als
zwei Meßwertaufnehmer vorgesehen sein u. dgl. mehr.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erkennung von Bearbeitungsfehlern mechanisch
Oberflächen abtragender Werkzeugmaschinen, insbesondere
von Schleifmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Bearbeitungsvorgang die vom Werkzeug auf das Werk
stück ausgeübte Kraft als "Ist" -Wert gemessen, dieser Wert
einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung zuge
führt und mit einem dort gespeicherten "Soll"-Wert vergli
chen wird und die gewonnenen Werte dokumentiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Überwachung von Schleifvor
gängen, insbesondere bei Formschleifmaschinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifkraft direkt an der Werkzeugspindel oder in
direkt über die Verformung der Werkzeugaufnahme gemessen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifkraft berührungslos über hoch auflösende,
induktive Wegaufnehmer an der Werkzeugaufnahme gemessen
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens zwei im Winkel zueinander stehende indukti
ve Wegaufnehmer zur Schleifkraftmessung eingesetzt werden,
wobei die Meßsignale zweikanalig digitalisiert, gespei
chert und gefiltert werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Meßwerterfassung zentral die Schleifvorgänge,
insbesondere Vorschub- und Antriebsgeschwindigkeit, des
Werkzeuges gesteuert werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Meßsignale in Form von Kurven oder Meßwertkolon
nen über einen Drucker ausgedruckt werden.
7. Vorrichtung zur Überwachung der Bearbeitung an mechanisch
Oberflächen abtragenden Werkzeugmaschinen, insbesondere an
Schleifmaschinen, insbesondere zur Durchführung des Verfah
rens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen die Kraft zwischen Werkzeug (6) und Werk
stück (5) aufnehmenden Meßwertaufnehmer (8) mit einer zuge
ordneten elektronischen Datenverarbeitungsanlage (9).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
zwei berührungslose Meßwertaufnehmer (8a, 8b) an der Werk
stückaufnahme (3) und/oder an der Werkzeugantriebsspindel
(7), deren wirksame Meßachsen im Winkel zueinander stehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Meßwertaufnehmer berührungslos hochauflösende in
duktive Wegaufnehmer (8) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der folgenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Wegaufnehmer (8) ein elektronischer Verstärker
(10), ein Filter (11) und ein A/D-Wandler (12) zugeordnet
ist zur Übertragung der Meßwerte auf eine zentrale Prozes
soreinheit (CPU) (9).
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