DE4022741A1 - Mehrschichtige polyurethanfolien und ihre verwendung zur herstellung von deckschichten - Google Patents
Mehrschichtige polyurethanfolien und ihre verwendung zur herstellung von deckschichtenInfo
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Description
Erfindungsgegenstand sind mehrschichtige, vorzugsweise zweischichtige
Polyurethanfolien, die aus mindestens zwei Schichten aus thermoplastischem
Polyurethan bestehen, das eine unterschiedliche Shore-Härte besitzt.
Folien aus thermoplastischen Kunststoffen, wie z. B. thermoplastischen
Polyurethanen, im folgenden auch abgekürzt TPU genannt, sind bekannt.
Derartige Kunststoffe können z. B. mit IR-Strahlen erwärmt und mit Hilfe
eines geeigneten Formwerkzeuges in eine bestimmte Form gebracht werden.
Als Deckschichten oder sogenannte Formhäute für Armaturentafeln von Auto
mobilen haben sich Folien aus Weich-PVC oder Mischungen aus Weich-PVC und
ABS als sehr geeignet erwiesen. Da Folien aus diesen Materialien sehr
günstige mechanische Eigenschaftswerte besitzen, haben auch Verfahren zu
ihrer Verformung, d. h. zur Herstellung von Formhäuten, einen hohen tech
nischen Standard erreicht.
Weich-PVC oder Weich-PVC enthaltende Materialien zeigen jedoch auch Nach
teile. Nachteilig ist beispielsweise das Ausschwitzen des Weichmachers
oder anderer leicht flüchtiger Bestandteile und ihr Niederschlagen in
Kraftfahrzeugen vorwiegend an Front- und Heckscheiben, der sogenannte
Foggingeffekt. Schwierigkeiten bereitet auch die Entsorgung dieser chlor
haltigen Kunststoffe.
Bekannt ist ferner die Verwendung von dekorativen Kunststoff-Folien im
Kraftfahrzeug-Innenraum (R. Pfriender, Kunststoffe 76 (1986) 10,
S. 960ff), wobei die Kunststoff-Formteile mit Folien beschichtet oder die
Folien oder Formhäute mit Schaumstoffen, vorzugsweise Polyurethan (PU)-
Schaumstoff, hinterschäumt werden.
Nachteilig an Formkörpern aus mit PU-Schaumstoffen hinterschäumten PVC-
Folien ist die gegenseitige negative Beeinflussung der PVC-Folie und
PU-Hinterschäumung. So diffundieren Bestandteile, wie z. B. Katalysatoren,
Stabilisatoren u. a. aus dem PU-Schaumstoff in die Dekorfolie und umgekehrt
erfolgt eine Weichmachermigration von der PVC-Folie in den PU-Schaumstoff.
Durch diese Migrationsprozesse werden die Formkörper, z. B. durch Schwin
dungen oder Versprödungen, mechanisch geschädigt und verändern durch Ver
färbung und Fleckenbildung ihr Aussehen (Kunststofftechnik, VDI-Verlag
GmbH, Düsseldorf,1 1987, "Kunststoffe als Problemlöser im Automobilbau",
Seiten 141ff).
Die Herstellung von PU-Folien durch Gießen aus flüssigen PU-Formulierungen
oder durch Extrusion von TPU ist ebenfalls bekannt und wird z. B. beschrie
ben im Kunststoff-Handbuch "Polyurethane", Band 7, 2. Auflage, Seite 469
(herausgegeben von Dr. G. Oertel; Carl Hanser Verlag, München, Wien,
1983).
TPU können durch geeignete Wahl der Aufbaukomponenten, insbesondere der
organischen Diisocyanate, Polyhydroxylverbindungen und Kettenverlänge
rungsmittel, und ihren Einsatzmengen in einem weiten Steifigkeitsbereich
hergestellt werden. Da die Produkte sehr gute mechanische Eigenschaften,
insbesondere eine hohe Elastizität besitzen und auch bei Dauerbeanspru
chung eine nur geringe Verschleißneigung zeigen, konnte erwogen werden,
TPU als Ersatz für PVC oder PVC haltige Materialien in Betracht zu ziehen.
Zur Herstellung von großflächigen Deckschichten für Armaturenbrett- oder
Türseitenverkleidungen, Kniepolster, Säulen, Konsolen u. a. im Automobilbau
wird heute fast ausschließlich das Vakuumtiefziehverfahren angewendet.
Geeignete Folien, vorzugsweise PVC- oder ABS/PVC-Folien, werden durch
IR-Strahler auf 170 bis 180°C vorgeheizt und in vollautomatisch arbeiten
den Anlagen oder bei schwierigen Konturen bzw. geringen Stückzahlen von
Hand über Epoxidharz- oder Aluminiumwerkzeuge vakuumverformt. Nach kurzer
Kühlzeit wird die geformte Deckschicht oder Formhaut vom Werkzeug getrennt
und für den Zeitpunkt der Ausschäumung bereitgehalten.
Wesentlich für diese Art der Verformung unter Erwärmung ist eine ausrei
chend hohe Temperatur, um genügend kristalline Anteile des Folienmaterials
aufzuschmelzen. Die Verformung muß im thermoplastischen Zustand ablaufen,
da andernfalls Spannungen in das Material eingebracht werden. Der Verfor
mungsbereich wird nach höheren Temperaturen begrenzt durch die mechanische
Festigkeit des Folienmaterials, wobei die Folie auch noch im erwärmten
Zustand handbar sein muß. Dies führt zu einem für die Verformung der ein
zelnen Folienmaterialien spezifischen Temperaturbereich, der zur Gewährung
einer hohen Verarbeitungssicherheit möglich breit sein sollte.
Diese Anforderungen werden von ABS-PVC-Folien erfüllt. Im Gegensatz hierzu
können Folien aus TPU mit gleicher Shore-Härte wie ABS-Folien nur inner
halb eines sehr engen Temperaturbereichs verformt werden, so daß ein tech
nisches Verfahren zum Thermoformen von TPU-Folien bislang nicht realisiert
wurde.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, TPU-Folien nach
einem kostengünstigen Verfahren herzustellen, die mit PU-Schaumstoff-
Systemen problemlos hinterschäumt werden können, ohne daß eine sich nach
teilig auswirkende Wechselwirkung zwischen Deckfolie oder Formhaut und
PU-Schaumstoff eintritt. Die TPU-Folie sollte über einen relativ breiten
Temperaturbereich thermisch verformbar sein, so daß eine hohe Verarbei
tungssicherheit gewährleistet wird. Die erhaltenen Formkörper sollten
temperaturbeständig sein und zweckmäßigerweise auch eine hohe Lichtbestän
digkeit aufweisen.
Diese Aufgabe konnte überraschenderweise mit einer mehrschichtigen TPU-
Folie gelöst werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine mehrschichtige, vorzugsweise zwei
schichtige Polyurethanfolie, die dadurch gekennzeichnet ist, daß minde
stens zwei Schichten des Verbunds aus thermoplastischen Polyurethanen mit
einer unterschiedlichen Shore-Härte bestehen.
Während TPU-Folien, die aus einem TPU mit einer shore-A-Härte von 85 bis
90 bestehen lediglich in einem für technische Anlagen zu engen Temperatur
bereich von 170 bis 175°C durch Thermoformen verarbeitet werden können,
zeichnen sich die erfindungsgemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien, die
aus mindestens zwei unterschiedlichen TPU hergestellt werden, durch eine
größere Verarbeitungssicherheit aus, da diese innerhalb eines Temperatur
bereichs von ungefähr 160 bis 190°C thermisch verformbar sind. Durch eine
geeignete Auswahl der TPU kann ferner die Steifigkeit der erfindungsge
mäßen TPU-Folie in vorteilhafter, einfacher Weise den Verwendungserforder
nissen angepaßt werden.
Die erfindungsgemäßen mehrschichtigen TPU-Folien, die üblicherweise aus 2
bis 4 Schichten, vorzugsweise 2 bis 3 Schichten und insbesondere 2 Schich
ten aufgebaut sind, besitzen vorteilhafterweise mindestens eine Schicht
der Folie aus einem TPU mit einer Shore-A-Härte von 60 bis 98, vorzugs
weise von 80 bis 95 und mindestens eine Schicht der Folie aus einem TPU
mit einer Shore-D-Härte von 50 bis 74, vorzugsweise von 54 bis 64. Bei
spielsweise bestehen bei einer dreischichtigen Folie die beiden Deck
schichten zweckmäßigerweise aus einem weicheren TPU und die Mittelschicht
aus einem härteren TPU und bei den insbesondere bevorzugten zweischichti
gen TPU-Folien die Ober- oder Dekorschicht aus einem weicheren TPU mit
einer Shore-A-Härte von 60 bis 98 und die Unterschicht aus einem härteren
TPU mit einer Shore-D-Härte von 50 bis 74.
Bei den erfindungsgemäßen mehrschichtigen, vorzugsweise zweischichtigen
Polyurethanfolien hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn min
destens eine Schicht der Folie aus einem TPU auf Polyether-polyolbasis und
mindestens eine Schicht der Folie aus einem TPU auf Polyester-polyolbasis
bestehen. Bei zweischichtigen Polyurethanfolien haben sich in der Technik
besonders solche bewährt und finden daher vorzugsweise Verwendung, bei
denen die Ober- oder Dekorschicht aus einem TPU auf Polyether-polyolbasis
mit einer Shore-A-Härte von 60 bis 98 und die Unterschicht aus einem TPU
auf Polyester-polyolbasis mit einer Shore-D-Härte von 50 bis 74 bestehen.
Die zur Herstellung der mehrschichtigen TPU-Folie geeigneten TPU unter
schiedlicher Härte werden vorzugsweise hergestellt durch Umsetzung von
- a) organischen Polyisocyanaten, vorzugsweise aromatischen Diisocyanaten und insbesondere 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat, mit
- b) im wesentlichen linearen Polyhydroxylverbindungen, beispielsweise Polyether-polyolen mit einem Molekulargewicht von 600 bis 4800, vor zugsweise hydroxylgruppenhaltigem Polytetrahydrofuran mit einem Mole kulargewicht von 800 bis 3200 oder Polyester-polyolen mit einem Mole kulargewicht von 600 bis 4000, vorzugsweise Polyalkylenglykol-poly adipaten mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylenrest und Molekulargewichten von 800 bis 3000, und
- c) Kettenverlängerungsmitteln, vorzugsweise Alkandiolen und/oder Di
alkylenglykolen mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylenrest oder 4 bis
12 C-Atomen im Dialkylenrest, insbesondere 1.4-Butandiol
in Gegenwart von - d) Katalysatoren und gegebenenfalls
- e) Hilfsmitteln und/oder
- f) Zusatzstoffen
bei erhöhten Temperaturen.
Zu den vorgenannten, bevorzugt verwendeten und anderen geeigneten Aufbau
komponenten (a) bis (d) und gegebenenfalls (e) und/oder (f) ist folgendes
auszuführen:
- a) als organische Diisocyanate (a) kommen beispielsweise aliphatische, cycloaliphatische und vorzugsweise aromatische Diisocyanate in Be tracht. Im einzelnen seien beispielhaft genannt: aliphatische Diiso cyanate, wie Hexamethylen-diisocyanat-1,6, 2-Methyl-pentamethylen-di isocyanat-1,5, 2-Ethyl-butylen-diisocyanat-1,4 oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten aliphatischen Diisocyanate, cycloalipha tische Diisocyanate, wie Isophoron-diisocyanat, 1,4-Cyclohexan-diiso cyanat, 1-Methyl-2,4- und -2,6-cyclohexan-diisocyanat sowie die ent sprechenden Isomerengemische 4 4′- 2 4′- und 2,2′-Dicyclohexyl methan-diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische und vor zugsweise aromatische Diisocyanate, wie 2,4-Toluylen-diisocyanat, Gemische aus 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′- Diphenylmethan-diisocyanat, Gemische aus 2,4′- und 4,4′-Diphenyl methan-diisocyanat, urethanmodifizierte flüssige 4,4′- und/oder 2,4′- Diphenylmethan-diisocyanate, 4,4′-Diisocyanato-diphenylethan-1,2, Ge mische aus 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diisocyanato-diphenylethan-1,2, vor teilhafterweise solche mit einem 4,4′-Diisocyanato-diphenylethan 1,2-Gehalt von mindestens 95 Gew.% und 1,5-Naphthylen-diisocyanat. Vorzugsweise verwendet werden Diphenylmethan-diisocyanat-Isomeren gemische mit einem 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanatgehalt von größer als 96 Gew.% und insbesondere im wesentlichen reines 4,4′-Diphenyl methan-diisocyanat.
- b) Als höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen (b) mit Molekulargewich
ten von 600 bis 4800 eignen sich vorzugsweise Polyether-polyole und
insbesondere Polyester-polyole. In Betracht kommen jedoch auch andere
hydroxylgruppenhaltige Polymere mit Ether- oder Estergruppen als
Brückenglieder, beispielsweise Polyacetale, wie Polyoxymethylene und
vor allem wasserunlösliche Formale, z. B. Polybutandiolformal und Poly
hexandiolformal, und Polycarbonate, insbesondere solche aus Diphenyl
carbonat und Hexandiol-1,6, hergestellt durch Umesterung. Die Poly
hydroxylverbindungen müssen zumindest überwiegend linear, d. h. im
Sinne der Isocyanatreaktion difunktionell aufgebaut sein. Die genann
ten Polyhydroxylverbindungen können als Einzelkomponenten oder in Form
von Mischungen zur Anwendung kommen.
Geeignete Polyether-polyole können nach bekannten Verfahren, bei spielsweise durch anionische Polymerisation mit Alkalihydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid oder Alkalialkoholaten, wie Natrium- oder Kaliummethylat, Natrium- oder Kaliumethylat oder Kaliumisopropylat als Katalysatoren und unter Zusatz mindestens eines Startermoleküls das 2 bis 3, vorzugsweise 2 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, oder durch kationische Polymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimonpenta chlorid, Borfluorid-Etherat u. a. oder Bleicherde als Katalysatoren aus einem oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest hergestellt werden.
Geeignete Alkylenoxide sind bevorzugt beispielsweise Tetrahydrofuran, 1,3-Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid und insbesondere bevorzugt Ethylenoxid und 1,2-Propylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden. Als Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht: Wasser, organische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure und/oder Glutarsäure, Alkanolamine, wie z. B. Ethanolamin, N-Alkylalkanolamine, N-Alkyl dialkanolamine, wie z. B. N-Methyl- und N-Ethyl-diethanolamin und vorzugsweise zweiwertige, gegebenenfalls Etherbrücken gebunden enthaltende Alkohole, wie z. B. Ethandiol, Propandiol-1,2 und -1,3, Butandiol-1,4, Diethylenglykol, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, Dipropylenglykol, 2-Methylpentandiol-1,5 und 2-Ethyl-butandiol-1,4. Die Startermoleküle können einzeln oder als Gemische eingesetzt werden.
Vorzugsweise verwendet werden Polyether-polyole aus 1,2-Propylenoxid und Ethylenoxid, in denen mehr als 50%, vorzugsweise 60 bis 80% der OH-Gruppen primäre Hydroxylgruppen sind und bei denen zumindest ein Teil des Ethylenoxids als endständiger Block angeordnet ist. Derartige Polyether-polyole können erhalten werden, indem man z. B. an das Startermolekül zunächst das 1,2-Propylenoxid und daran anschließend das Ethylenoxid polymerisiert oder zunächst das gesamte 1,2-Propylen oxid im Gemisch mit einem Teil des Ethylenoxids copolymerisiert und den Rest des Ethylenoxids anschließend anpolymerisiert oder schritt weise zunächst einen Teil des Ethylenoxids, dann das gesamte 1,2- Propylenoxid und dann den Rest des Ethylenoxids an das Startermolekül anpolymerisiert.
Insbesondere geeignet sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen Poly merisationsprodukte des Tetrahydrofurans.
Die im wesentlichen linearen Polyether-polyole besitzen Molekularge wichte von 600 bis 4800, vorzugsweise 800 bis 4000 und insbesondere 800 bis 3200. Sie können sowohl einzeln als auch in Form von Mischun gen untereinander zur Anwendung kommen. Die hydroxylgruppenhaltigen Polytetrahydrofurane weisen zweckmäßigerweise Molekulargewichte von 800 bis 3200, insbesondere von 800 bis 2400 auf.
Geeignete Polyester-polyole können beispielsweise aus Dicarbonsäuren mit 2 bis 12, vorzugsweise 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen beispielsweise in Betracht: aliphatische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Glutar säure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure und Sebacinsäure und aro matische Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure, Isophthalsäure und Tereph thalsäure. Die Dicarbonsäuren können einzeln oder als Gemische, z. B. in Form einer Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuremischung, verwendet werden. Zur Herstellung der Polyester-polyole kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein, anstelle der Dicarbonsäuren die entsprechenden Dicarbonsäurederivate, wie Dicarbonsäuremono- und/oder -diester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest, Dicarbonsäureanhydride oder Dicarbonsäurechloride zu verwenden. Beispiele für mehrwertige Alkohole sind Glykole mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexan diol-1,6, Decandiol-1,10, 2,2-Dimethylpropandiol-1,3, Propandiol-1,3 und Dipropylenglykol. Je nach den gewünschten Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole allein oder gegebenenfalls in Mischungen unter einander verwendet werden.
Geeignet sind ferner Ester der Kohlensäure mit den genannten Diolen, insbesondere solchen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6, Kondensationsprodukte von ω-Hydroxycarbon säuren, beispielsweise ω-Hydroxycapronsäure und vorzugsweise Polymeri sationsprodukte von Lactonen, beispielsweise gegebenenfalls substitu ierten ω-Caprolactonen.
Als Polyester-polyole vorzugsweise verwendet werden Polyalkylenglykol polyadipate mit 2 bis 6 C-Atomen im Alkylenrest, wie Ethandiol-poly adipate, 1,4-Butandiol-polyadipate, Ethandiol-1,4-butandiol-poly adipate, 1,6-Hexandiol-neopentylglykol-polyadipate, 1,6-Hexandiol-1,4 butandiol-polyadipate und Polycaprolactone.
Die Polyesterole besitzen Molekulargewichte von 600 bis 4000, vorzugs weise von 800 bis 3000. - c) Als Kettenverlängerungsmittel (c), zweckmäßigerweise mit Molekular
gewichten von 60 bis 400, vorzugsweise 60 bis 300, kommen vorzugsweise
Alkandiole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen und insbesondere mit 2, 4 oder 6 Kohlenstoffatomen
und/oder Dialkylenglykole mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethandiol, Hexandiol-1,6, Di
ethylenglykol, Dipropylenglykol und insbesondere Butandiol-1,4 in
Betracht. Geeignet sind jedoch auch Diester der Terephthalsäure mit
Glykolen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Terephthalsäure-bis
ethylenglykol oder -butandiol-1,4 und Hydroxyalkylenether des Hydro
chinons, wie z. B. 1,4-Di-(β-hydroxyethyl)-hydrochinon.
Zur Einstellung von Härte und Schmelzindex können die Aufbaukomponen ten in relativ breiten molaren Verhältnissen variiert werden, wobei die Härte und der Schmelzviskosität mit zunehmendem Gehalt an Ketten verlängerungsmittel (c) ansteigt, während der Schmelzindex abnimmt.
Zur Herstellung der weicheren TPU, z. B. mit einer Härte Shore A von 98 und kleiner, werden die im wesentlichen difunktionellen Polyhydroxyl verbindungen (b) und Alkandiole und/oder Dialkylenglykole (c) vorteil hafterweise in Molverhältnissen von 1 : 1 bis 1 : 5, vorzugsweise von 1 : 1,5 bis 1 : 4,5 verwendet, während zur Herstellung der härteren TPU, z. B. mit einer Härte Shore D von 50 und größer, die Molverhältnisse von (b) : (c) im Bereich von 1 : 5,5 bis 1 : 15, vorzugsweise 1 : 6 bis 1 : 12 liegen. - d) Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere die Reaktion zwischen den NCO-Gruppen der Diisocyanate (a) und den Hydroxylgruppen der Aufbau komponenten (b) und (c) beschleunigen, sind die nach dem Stand der Technik bekannten und üblichen tertiären Amine, wie z. B. Triethylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N,N -Dimethyl-piperazin, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titansäureester, Eisenverbindungen, Zinnver bindungen, z. B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähnliche. Die Katalysatoren werden üblicher weise in Mengen von 0,001 bis 0,1 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen der Mischung aus Polyhydroxylverbindungen (b) und Alkandiolen und/oder Dialkylenglykolen (c) eingesetzt.
Neben Katalysatoren können den Aufbaukomponenten auch Hilfsmittel (e)
und/oder Zusatzstoffe (f) einverleibt werden. Genannt seien beispielsweise
Flammschutzmittel, Keimbildungsmittel, Inhibitoren, Stabilisatoren gegen
Hydrolyse, Licht, Hitze oder Verfärbung, Gleitmittel, Farbstoffe und
Pigmente.
Sofern derartige Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe Anwendung finden, be
trägt ihr Anteil, bezogen auf das Gesamtgewicht der TPU im allgemeinen bis
zu 20 Gew.%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.% und insbesondere 0,01 bis
5 Gew.%.
Im einzelnen seien beispielhaft genannt: Flammschutzmittel, wie z. B. Mel
amin, Polyhalogendiphenyl, Polyhalogendiphenylether, Polyhalogenphthal
säure und ihre Derivate, Polyhalogenoligo- und -Polycarbonate, wobei die
entsprechenden Bromverbindungen besonders wirksam sind. Als Flammschutz
mittel eignen sich auch Phosphorverbindungen, wie elementarer Phosphor
oder organische Phosphorverbindungen. Außerdem enthalten die Flammschutz
mittel in der Regel zusätzlich einen Synergisten, z. B. Antimontrioxid.
Als Keimbildungsmittel können z. B. Talkum, Calciumfluorid, Natriumphenyl
phosphinat, Aluminiumoxid und feinteiliges Polytetrafluorethylen in Mengen
bis zu 5 Gew.%, bezogen auf das TPU-Gewicht eingesetzt werden.
Geeignete Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den TPU
zugesetzt werden können, sind beispielsweise sterisch gehinderte Phenole,
Hydrochinone, sowie substituierte Verbindungen dieser Gruppen und
Mischungen davon, die vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.%,
bezogen auf das Gewicht des TPU, verwendet werden.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte Resorcine,
Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone sowie sterisch gehinderte
Amine, die im allgemeinen in Mengen bis zu 2,0 Gew.%, bezogen auf das
Gewicht des TPU, eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel ebenfalls in Mengen bis zu
1 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des TPU zugesetzt werden, sind Stearin
säuren, Stearylalkohol, Stearinsäureester und -amide sowie die Fettsäure
ester des Pentaerythrits.
Ferner können organische Farbstoffe, wie Nigrosin, Pigmente, z. B. Titandi
oxid, Cadmiumsulfid, Cadmiumsulfidselenid, Phthalocyanine, Ultramarinblau
oder Ruß zugesetzt werden.
Sofern zu den anderen verwendbaren Hilfsmitteln oder Zusatzstoffen keine
näheren Angaben gemacht wurden, können diese der Fachliteratur, beispiels
weise der Monographie von J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Polymers",
Band XVI, Polyurethane, Teil 1 und 2 (Verlag Interscience Publishers 1962
bzw. 1964), dem Kunststoff-Handbuch, Band 7, Polyurethane 1. und 2. Auf
lage (Carl Hanser Verlag, 1966 bzw. 1983) oder der DE-OS 29 01 774
entnommen werden.
Die Hilfsmittel (e) und/oder Zusatzstoffe (f) können hierzu beispielsweise
in die Aufbaukomponenten oder in die Reaktionsmischung zur Herstellung der
TPU eingebracht werden. Nach den bevorzugt angewandten Verfahren werden
die Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe jedoch mit den TPU gemischt und
anschließend verschmolzen oder insbesondere direkt der Schmelze aus TPU
einverleibt.
Zur Herstellung der TPU werden die Aufbaukomponenten (a), (b) und (c) in
Gegenwart von Katalysatoren (d) und gegebenenfalls Hilfsmitteln (e) und/
oder Zusatzstoffen (f) üblicherweise in solchen Mengen zur Reaktion
gebracht, daß das Äquivalenzverhältnis von NCO-Gruppen der Diisocyanate
zur Summe der Hydroxylgruppen der Komponenten (b) und (c) 0,85 bis 1,20 : 1,
vorzugsweise 0,95 bis 1,05 : 1 und insbesondere 1,00 bis 1,025 : 1 beträgt.
Verwendbare weiche TPU, z. B. mit einer Shore Härte A von 98 und kleiner,
enthalten üblicherweise 10 bis 60 Gew.%, vorzugsweise 15 bis 40 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, Urethangruppen gebunden und weisen einen
Schmelzindex bei 190°C von 0,1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 80 auf. Die TPU
können hergestellt werden nach dem Extruder- oder vorzugsweise Bandverfah
ren durch batchweises oder kontinuierliches Mischen der Aufbaukomponen
ten (a) bis (d) sowie gegebenenfalls (e) und/oder (f), Ausreagierenlassen
der Reaktionsmischung im Extruder oder auf einem Trägerband bei Temperatu
ren von 60 bis 250°C, vorzugsweise 70 bis 150°C und anschließendes Granu
lieren der erhaltenen TPU. Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein das er
haltene TPU vor der Weiterverarbeitung zu den erfindungsgemäßen TPU-Mehr
schichtenfolien bei 80 bis 120°C, vorzugsweise 100 bis 110°C über einen
Zeitraum von 1 bis 24 Stunden zu tempern.
Verwendbare harte TPU, z. B. mit einer Shore Härte D von 50 und größer,
enthalten üblicherweise 45 bis 75 Gew.%, vorzugsweise 50 bis 75 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, Urethangruppen gebunden. Diese TPU, die
ebenfalls nach dem Extruder- oder Bandverfahren erhalten werden können,
werden insbesondere nach dem Bandverfahren hergestellt. Hierzu werden die
Aufbaukomponenten (a) bis (d) und gegebenenfalls (e) und/oder (f) bei
Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Aufbaukomponenten (a) bis (c)
mit Hilfe eines Mischkopfes kontinuierlich gemischt. Die Reaktionsmischung
wird auf einen Träger, vorzugsweise ein Förderband z. B. aus Metall, aufge
bracht und mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 20 m/Minute, vorzugsweise
von 4 bis 10 m/Minute durch eine temperierte Zone von 1 bis 20 m, vorzugs
weise von 3 bis 10 m Länge geführt. Die Reaktionstemperatur in der tempe
rierten Zone beträgt 60 bis 200°C, vorzugsweise 100 bis 180°C. In Abhän
gigkeit vom Diisocyanatanteil in der Reaktionsmischung wird die Reaktion
durch Kühlen oder Heizen so gesteuert, daß mindestens 90%, vorzugsweise
mindestens 98% der Isocyanatgruppen der Diisocyanate umgesetzt werden und
die Reaktionsmischung bei der gewählten Reaktionstemperatur erstarrt. Auf
grund der freien Isocyanatgruppen im erstarrten Reaktionsprodukt, die
bezogen auf das Gesamtgewicht, im Bereich von 0,05 bis 1 Gew.%, vorzugs
weise von 0,1 bis 0,5 Gew.% liegen, werden harte TPU mit einer sehr
niedrigen Schmelzviskosität bzw. einem hohen Schmelzindex erhalten.
Zu Herstellung der erfindungsgemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien
finden vorzugsweise ausschließlich TPU mit einer unterschiedlichen Shore-
Härte Verwendung. Vorteilhaft an derartigen Folien ist beispielsweise, daß
sie sich sehr gut zum Recycling eignen und beim Zusammenschmelzen kälte
schlagzähe, gut fließfähige thermoplastische Polyurethan-Elastomerzu
sammensetzungen ergeben. Gegebenenfalls kann es jedoch auch zweckmäßig
sein, durch den Zusatz von anderen thermoplastischen Kunststoffen die
mechanischen Eigenschaften, vorzugsweise die steifigkeit, der erfindungs
gemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien gezielt zu modifizieren und auf
diese Weise einem speziellen Verwendungszweck anzupassen. Als thermopla
stische Kunststoffe zur Bildung derartiger thermoplastischer Polyurethan
formmassen kommen beispielsweise in Betracht: Acrylnitril-Butadien-styrol-
Copolymere, Styrol-Acrylnitril-Copolymere, Acrylatkautschuk modifizierte
Styrolcopolymere, Polyester, z. B. Polyterephthalate, Polycarbonate, Poly
amide oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Thermoplasten.
Thermoplastische Polyurethanformmassen der genannten Art enthalten, bezo
gen auf das Gesamtgewicht, mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise 60 bis
95 Gew.-% mindestens eines TPU und bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis
40 Gew.-% mindestens eines Thermoplasten, vorzugsweise mindestens eines
der vorgenannten Thermoplasten.
Die erfindungsgemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien können nach be
kannten Verfahren, wie z. B. durch Laminieren, Streichen, Extrusionsbe
schichten u. a. hergestellt werden. Besonders bewährt haben sich die Be
schichtungs- und insbesondere Coextrusionsverfahren, die daher vorzugs
weise Anwendung finden und z. B. beschrieben werden für die Verarbeitung
von ABS-, SAN-, ASA-Polymerisaten, schlagzähem und kristallklarem
Polystyrol und Polyolefinen in "Kunststoffe" 66 (1976), Seiten 71ff und 68
(1978), Seiten 742ff. Die Coextrusion der TPU wird zweckmäßigerweise bei
einer Temperatur von 190 bis 240°C, vorzugsweise von 200 bis 220°C durch
geführt. Die Herstellung der mehrschichtigen Polyurethanfolien bedarf vor
zugsweise keiner Mitverwendung von Haftvermittlern oder Klebstoffen zur
Verbindung der einzelnen TPU-Schichten.
Die erfindungsgemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien besitzen üblicher
weise eine Gesamtdicke von 0,2 bis 2,5 mm, vorzugsweise von 0,6 bis
2,0 mm, wobei die Dicke der einzelnen Schichten 0,1 bis 2,4 mm, vorzugs
weise 0,2 bis 1,8 mm beträgt.
Die Polyurethanfolien können bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr
160 bis 190°C, vorzugsweise von 170 bis 185°C thermisch verformt werden.
Die Verformung wird vorteilhafterweise mit Hilfe eines Tiefziehformwerk
zeugs durchgeführt. Hierzu wird die Polyurethanfolie zum Aufschmelzen der
kristallinen Anteile in einer genügenden Anzahl erhitzt und unter vermin
dertem Druck auf die Werkzeugkontur gesaugt. Nach einer kurzen Abkühlzeit
kann die verformte Polyurethanfolie vom Tiefziehformwerkzeug abgetrennt
und direkt oder nach einer Zwischenlagerung weiterverarbeitet, z. B. mit
schaumfähigen Polyurethane bildenden Reaktionsmischungen hinterschäumt,
werden.
Die erfindungsgemäßen mehrschichtigen Polyurethanfolien finden beispiels
weise Verwendung in Verkehrsmitteln, wie z. B. Flugzeugen, Schiffen und
vorzugsweise Kraftfahrzeugen zum Innenauskleiden der Fahrgastzellen, zum
Beschichten von Armaturentafeln, Ablagen und anderen Formkörpern. Die
Produkte eignen sich ferner zur Herstellung von Deckschichten bzw.
Formhäuten durch thermische Verformung.
Aus einem TPU mit einer Shore-D-Härte von 54, hergestellt durch Umsetzung
von einem Mol eines Poly-(butandiol-1,4-adipats) mit einem Molekularge
wicht von 2000, 5.1 Molen 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat und 4.1 Molen
Butandiol-1.4, wurde bei 208°C mit Hilfe eines Einwellenextruders durch
eine Breitschlitzdüse eine Flachfolie mit einer Dicke von 0,8 mm extru
diert, die nach dem Abkühlen auf eine Rolle gewickelt wurde.
Diese Folie wurde anschließend beschichtet mit einer TPU-Folie mit einer
Schichtdicke von 0,2 mm, die hergestellt wurde bei 201°C mittels eines
Einwellenextruders mit Breitschlitzdüse aus einem TPU mit einer Shore-A-
Härte von 80, erhalten durch Umsetzung von 1 Mol Polyoxytetramethylen
glykol mit einem Molekulargewicht von 1000, 3.8 Molen 4,4′-Diphenylmethan
diisocyanat und 2.8 Molen Butandiol-1.4.
Die zweischichtige TPU-Folie durchlief direkt nach der Beschichtung einen
sogenannten Walzenstuhl zur Einstellung einer äußerst engen Dickentoleranz
und gleichzeitiger Dekorprägung in die Oberschicht.
Die zweischichtige TPU-Folie konnte auf üblichen technischen Vorrichtungen
zu sogenannten Formhäuten verformt werden. Hierzu wurde die flach aus
gelegte TPU-Folie durch IR-Strahler auf eine Temperatur von 171 bis 182°C,
gemessen an der Folienoberfläche, erwärmt, wobei durch eine entsprechende
Anordnung der IR-Strahler die Stellen stärkerer Verformung auf die höheren
Temperaturen erhitzt wurden.
Die zweischichtige Polyurethanfolie konnte problemlos zu einer Formhaut
für Armaturentafeln verformt und anschließend mit einer schaumfähigen
Polyurethane bildende Reaktionsmischung hinterschäumt werden. An dem
gebildeten Formkörper konnten nach einem Wärmetest bei 120°C keine
Schrumpferscheinungen festgestellt werden.
In einem Mehrkanalwerkzeug, bestehend aus zwei Extrudern und zwei Breit
schlitzdüsen analog den Angaben in "Kunststoffe 66", (1976), Seite 71,
Bild 1, wurde eine zweischichtige Folie hergestellt mit einer Gesamtdicke
von 1,4 mm, deren Oberschicht eine Dicke von 0,3 mm aufwies und bestand
aus einer Formmasse, die ihrerseits bestand, bezogen auf das Gesamtge
wicht, aus
80 Gew.-% TPU mit einer Shore-A-Härte von 80, erhalten durch Umsetzung von
einem Mol Polyoxytetramethylenglykol mit einem Molekulargewicht von 1000,
3.2 Molen 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat und 2.1 Molen Butandiol-1.4,
und
20 Gew.-% eines im Gewichtsverhältnis 30 : 70 mit Acrylatkautschuk modifi
zierten Styrol-Acrylnitrilcopolymeren.
Die Unterschicht hatte eine Dicke von 1,1 mm und bestand aus einem TPU mit
einer Shore-D-Härte von 54, das hergestellt wurde durch Umsetzung von
einem Mol eines Poly-(ethylenglykol-butandiol-1,4-adipats) mit einem
Molekulargewicht von 2000, 5.2 Molen 4,4′-Diphenylmethan-diisocyanat und
4.2 Molen Butandiol-1,4.
Die hergestellte zweischichtige Polyurethanfolie wurde in einem
Temperaturbereich von 170 bis 185°C zu einer Formhaut verformt, die nach
einem Wärmetest bei 120°C keinerlei Schrumpferscheinungen zeigte.
Claims (10)
1. Mehrschichtige Polyurethanfolie, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens zwei Schichten des Verbunds aus thermoplastischen Polyurethanen
mit einer unterschiedlichen Shore-Härte bestehen.
2. Mehrschichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine Schicht der Folie aus einem thermoplastischen
Polyurethan mit einer Shore-A-Härte von 60 bis 98 und mindestens eine
Schicht der Folie aus einem thermoplastischen Polyurethan mit einer
Shore-D-Härte von 50 bis 74 bestehen.
3. Zweischichtige Polyurethanfolie, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei
Schichten des Verbunds aus thermoplastischen Polyurethanen mit einer
unterschiedlichen Shore-Härte bestehen.
4. Zweischichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß eine Schicht der Folie aus einem thermoplastischen Poly
urethan mit einer Shore-A-Härte von 60 bis 98 und die zweite Schicht
der Folie aus einem thermoplastischen Polyurethan mit einer Shore-D-
Härte von 50 bis 74 bestehen.
5. Mehrschichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine Schicht der Folie aus einem thermo
plastischen Polyurethan auf Polyether-polyolbasis und mindestens eine
Schicht der Folie aus einem thermoplastischen Polyurethan auf Poly
ester-polyolbasis bestehen.
6. Zweischichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Ober- oder Dekorschicht aus einem thermoplastischen Poly
urethan auf Polyether-polyolbasis mit einer Shore-A-Härte von 60 bis
98 und die Unterschicht aus einem thermoplastischen Polyurethan auf
Polyester-polyolbasis mit einer Shore-D-Härte von 50 bis 74 bestehen.
7. Mehrschichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der Folie 0,2 bis 2,5 mm beträgt und die
einzelnen Schichten eine Dicke von 0,1 bis 2,4 mm aufweisen.
8. Mehrschichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstelle der Polyurethane thermoplastische Form
massen Verwendung finden, die enthalten, bezogen auf das Gesamtge
wicht,
mindestens 50 Gew.-% eines thermoplastischen Polyurethans und
bis zu 50 Gew.-% eines thermoplastischen Kunststoffs aus der Gruppe
der Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren, Styrol-Acrylnitril-
Copolymeren, Acrylatkautschuk modifizierten Styrolcopolymeren,
Polyester, Polycarbonate, Polyamide oder Mischungen aus mindestens
zwei der genannten Thermoplasten.
9. Mehrschichtige Polyurethanfolie nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie hergestellt werden mittels Coextrusionsver
fahren.
10. Verwendung der mehrschichtigen Polyurethanfolien nach Anspruch 1 oder
3 zur Herstellung von Deckschichten durch thermische Verformung.
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