DE4019869A1 - Verfahren und vorrichtung zum messen der viskositaet von harzen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen der viskositaet von harzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der Visko
sität von Harzen in Aushärtungsprozessen von Harz enthaltenden oder aus
Harz bestehenden Produkten.
Weil das Reaktionsverhalten von solchen Harzen bekannt ist, erlauben
mehr oder weniger ausgereifte praktische Modelle eine Vorhersage der
Entwicklung der Viskosität unter Berücksichtigung der Zeit und der
Temperatur. Beim Stand der Technik ist man daher bisher so vorgegangen,
daß man den Ablauf von derartigen Härteprozessen in Abhängigkeit von
derartigen praktischen Modellen gesteuert hat. Mit anderen Worten, der
Druck und die Temperatur in einem Autoklaven, in dem derartige Härte
prozesse stattfinden, wurden nach Sollwerten gesteuert, und zwar ohne
Berücksichtigung der tatsächlich im Autoklaven vorhandenen Bedingungen.
Diese Bedingungen können jedoch durchaus von den den Sollwerten zu
grundeliegenden Idealbedingungen abweichen, beispielsweise können
unvorhersehbare Faktoren, wie Alterung des Harzes, Wasserhaltigkeit,
oftmals die Idealbedingungen eines Härteprozesses beeinflussen. Die
Orientierung der Härteprozesse im Autoklaven an den von den Harzher
stellern empfohlenen Temperaturprofilen wird daher den tatsächlich
auftretenden Bedingungen nicht mehr gerecht.
Bei den Verfahren des Standes der Technik sind daher die Erzeugung eines
Unterdrucks am Produkt, der Druck im Autoklaven, der zeitliche Ablauf
und das Ende des Härtevorganges immer mehr oder weniger empirisch er
mittelte Werte. Um dabei aufgrund von abweichenden Bedingungen korri
gierend in den Härteprozeß eingreifen zu können, muß eine Vielzahl von
Kontrolltests durchgeführt werden, die das fertige Produkt zudem in
keiner Weise beschädigen dürfen. Mithin kommt eine sehr vorsichtige,
langsame und kostspielige Verfahrensweise zur Anwendung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen
Art zu schaffen, mit dem sich mit einem besonders geringen Aufwand die
Viskosität der Harze besonders genau ermitteln läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kenn
zeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren wendet sich von dem bekannten Verfahren,
das auf empirisch ermittelten Werten basiert, ab. Stattdessen wird so
vorgegangen, daß die IST-Viskosität des im jeweiligen Produkt befind
lichen Harzes auf dem Wege der Mikro-Dielektrometrie gemessen wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können laufend aktuelle Viskosi
tätswerte des Harzes ermittelt werden, so daß sich hiernach beispiels
weise die entsprechenden Temperatur- und Druckbedingungen im Autoklaven
einstellen lassen, um den Härtungsprozeß zu optimieren.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Viskositätsentwick
lung des Harzes direkt verfolgen. Hierauf aufbauend kann nunmehr ein
Autoklav basierend auf der Viskositätsentwicklung und nicht mehr aus
schließlich der Temperatur betrieben werden. Dies führt zu einem be
trächtlichen Fortschritt bei der Verarbeitung von Harz enthaltenden oder
aus Harz bestehenden Produkten, beispielsweise Faserverbundstoffen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mindestens eine Ausgangselek
trode in das zu messende Produkt eingearbeitet. Wenn das Produkt von
Hause aus keine elektrisch leitenden Komponenten besitzt, wird ferner
mindestens eine Eingangselektrode eingearbeitet. Sind elektrisch leiten
de Komponenten vorhanden, so können diese die Funktion der Eingangs
elektrode übernehmen; es kann jedoch auch zusätzlich hierzu mindestens
eine Eingangselektrode eingearbeitet werden.
An die Eingangselektrode bzw. die elektrisch leitenden Komponenten (bei
spielsweise Karbonfasern) wird eine Eingangsspannung gelegt. Der von der
Eingangselektrode zur Ausgangselektrode durch das Harzmaterial (Dielek
trikum) fließende Strom erfährt dabei eine Phasenverschiebung und Ampli
tudendämpfung, die gemessen werden. Aus der gemessenen Phasenverschie
bung und Amplitudendämpfung der Ausgangsspannung werden die dielektri
schen Größen (E′, E′′) errechnet (auf der Basis von gespeicherten
Kalkulationswerten). Hieraus wird die Viskosität nach den entsprechenden
physikalischen Gesetzen berechnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Steuerung des Betriebes von
Autoklaven eingesetzt werden, in denen solche Härtungsprozesse durchge
führt werden. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei die
Viskositätsänderung des im Produkt befindlichen Harzes im Härtungspro
zeß laufend überwacht, und in Abhängigkeit von den erhaltenen Visko
sitätswerten wird die Temperatur und ggf. der Druck des Autoklaven über
einen entsprechenden zeitlichen Ablauf gesteuert. Bei einer speziellen
Ausführungsform bildet daher das erfindungsgemäße Verfahren Teil eines
Steuer- bzw. Regelverfahrens zum Betreiben eines Autoklaven.
Die in das jeweils auszuhärtende Produkt eingearbeiteten Elektroden ver
bleiben im Produkt. Wie nachfolgend noch im einzelnen beschrieben wird,
sind diese Elektroden so ausgebildet, daß sie die Homogenität des
Produktes möglichst wenig beeinflussen, so daß hierdurch die Eigen
schaften des Produktes nicht wesentlich verändert werden, insbesondere
eine Delaminierung des Produktes vermieden wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Produkten eingesetzt werden, die
ausschließlich aus Harz bestehen, oder bei entsprechenden Verbundwerk
stoffen, die entsprechende Trägerschichten besitzen. Im letztgenannten
Fall werden die Elektroden zwischen den vorimprägnierten Trägerschichten
der Verbundstoffrohlinge (prepregs) angeordnet.
Wenn das entsprechende Produkt elektrisch leitende Komponenten besitzt,
beispielsweise Trägerschichten, wie Karbonfasern, kann auf die Anord
nung einer Eingangselektrode verzichtet werden. Hierbei können die
Trägerschichten selbst als Eingangselektrode dienen, d. h. die für das
Meßverfahren erforderliche elektrische Spannung kann direkt an die
elektrisch leitenden Komponenten des Produktes angelegt werden. Bei
dieser Verfahrensvariante wird dann der von den elektrisch leitenden
Komponenten durch das Harz zur Ausgangselektrode fließende elektrische
Strom gemessen.
Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, bei derartigen Produkten
mindestens eine zusätzliche Eingangselektrode einzuarbeiten. Diese Ein
gangselektrode kann identisch ausgebildet sein wie die Ausgangselektro
de.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, daß die Ausgangs
und/oder Eingangselektrode durch mindestens eine Lage aus einem porösen
Material gegenüber jeglichem direkten Kontakt mit den elektrisch leiten
den Komponenten des Produktes oder der anderen Elektrode isoliert wird.
Hierfür können beispielsweise geeignete poröse Gewebe eingesetzt werden.
Werden zwei Elektroden vorgesehen, wird eine Lage aus porösen Material
zwischen den Eleketroden angeordnet. Wird eine einzige Elektrode einge
arbeitet, wird diese von einer Lage aus porösen Material umgeben. Das
poröse Material stellt sicher, daß das Harz in direkten Kontakt mit der
entsprechenden Elektrode treten kann.
Die Elektroden selbst werden als kleine plattenförmige Körper ausgebil
det, die beispielsweise eine Oberfläche in der Größenordnung von 0,5 cm
besitzen. Sie sind vorzugsweise durchlässig ausgebildet, so daß sie vom
umgebenden Harz durchdrungen werden können. Hierdurch wird einerseits
ein guter Kontakt zwischen Elektrode und Harz hergestellt und anderer
seits erreicht, daß die Struktur des Produktes durch die eingebaute
Elektrode nicht beeinträchtigt wird, d. h. durch die Elektrode keine
wesentliche Inhomogenität verursacht wird. Vorzugsweise werden Gitter
elektroden oder Kammelektroden als Elektroden eingesetzt.
Die Verbindung zwischen der Elektrode und der Meßschaltung wird durch
in das Produkt eingearbeitete elektrische Leiter hergestellt, beispiels
weise Metallfäden, die von einer Isolation umgeben sind. Um auch hierbei
keine wesentlichen Inhomogenitäten im Produkt zu verursachen, sind die
Isolationen perforiert, so daß sie ebenfalls vom umgebenden Harz durch
drungen werden können.
Um besonders genaue Meßergebnisse zu erzielen, sieht eine weitere Alter
native der Erfindung vor, daß die Produkte für die Messung zur Abschir
mung in Metallbehältnisse oder metallisierte Behältnisse eingebracht
werden. Hierdurch wird eine Abschirmung gegen Störströme erreicht.
Um die entsprechenden Produkte gleichmäßig überwachen zu können, ist es
von Vorteil , eine Vielzahl von Elektroden in das Produkt einzuarbeiten,
die eine flächenmäßige Überwachung desselben garantieren. Die entspre
chenden Elektroden können dabei an einen Multiplexer angeschlossen sein,
der beispielsweise aus mehreren Relais besteht, die zyklisch abgefragt
werden. Der Multiplexer kann an einen Rechner angeschlossen sein.
Es versteht sich, daß die Gesamtheit der erzielten Resultate in ent
sprechender Weise angezeigt und weiterverarbeitet werden kann. So kann
eine Kontrolle und eine Korrektur des Härtezyklus aufgrund der simul
tanen Meßwerte von Temperatur und Viskosität automatisch programmiert
werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durch
führung des vorstehend beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung um
faßt mindestens eine in das zu messende Produkt einzubauende Ausgangs
elektrode, ggf. mindestens eine in das zu messende Produkt einzubauende
Eingangselektrode und eine an die Elektroden sowie eine Stromquelle an
geschlossene Meßschaltung mit einer Phasenverschiebungs- und Amplituden
dämpfungsmeßeinrichtung. Die Meßschaltung, an die wahlweise eine An
zeigeeinrichtung, ein Rechner o. dgl. angeschlossen ist und die vorzugs
weise einen Multiplexer aufweist, ist in einer Meßanordnung bzw. einem
Meßgerät zusammengefaßt. Die entsprechenden Elektroden befinden sich in
den jeweiligen Produkten und sind über geeignete elektrische Leiter, die
zum Teil in die Produkte integriert sind und zum Teil entsprechende
freie Anschlußleitungen bilden, über lösbare Verbinder an die Meßschal
tung angeschlossen. Die Meßanordnung kann somit für eine Vielzahl von zu
messenden Produkten eingesetzt werden.
Da die Elektroden und die in die Produkte integrierten Leiterabschnitte
in den Produkten verbleiben und somit verlorene Bauteile darstellen,
handelt es sich hierbei um billige Massenartikel. Darüber hinaus sind
diese Teile entsprechend miniaturisiert, um die mechanische Festigkeit
der Produkte nicht nachteilig zu beeinflussen. Vorzugsweise sind dabei
sowohl die Elektroden als auch die zugehörigen Leiterabschnitte gegen
über dem umgebenden Harz durchlässig ausgebildet, wobei die Elektroden
zweckmäßigerweise Gitter- oder Kammelektroden sind, während die Leiter
vorzugsweise durch Metallstreifen gebildet sind, die durch eine perfo
rierte Kunststofflage isoliert sind.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Elektrode (der Sensor) aus einem Gitter von Kohlefasern, das von
einer dünnen Schicht Silberlack zusammengehalten ist. Diese Gitter
elektrode ist über einen durch eine Lage Kapton isolierten Silber
streifen an die Meßschaltung angeschlossen. Durch den Kaptonstreifen
kann ebenfalls ein Thermoelement geführt werden.
Um einen direkten Kontakt der Elektrode mit den leitenden Komponenten
des jeweiligen Produktes oder der anderen Elektrode zu verhindern, ist
diese insbesondere auf beiden Seiten mit einem porösen Material, insbe
sondere Gewebe (Glas, Teflon, Kapton), versehen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch ein mit einer Ausgangs
elektrode versehenes Faserverbundprodukt;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Messen
der Viskosität von Harzen mit mehreren in ein Faserverbund
produkt eingebauten Ausgangselektroden;
Fig. 3 eine schematische vergrößerte Darstellung einer Ausgangs
elektrode;
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Faserverbundprodukt, das elektrisch
nicht leitende Fasern aufweist und in das eine Ausgangs
elektrode und eine Eingangselektrode eingebaut sind;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Meßanordnung für ein
nur aus Harz bestehendes Produkt; und
Fig. 6 eine Darstellung einer Eingangs- und Ausgangselektrode, die
als Kammelektroden ausgebildet sind.
Bei dem in Fig. 1 schematisch gezeigten Produkt 1 handelt es sich um
ein Faserverbundprodukt, das aus einzelnen Karbonfaserlagen 2 und
Harzlagen 3 besteht. Im Rohzustand des Produktes, d. h. im sogenannten
prepreg-Zustand, wird zwischen zwei Karbonfaserlagen eine Ausgangselek
trode 4 mit entsprechendem Anschlußleiter eingebracht. Bei dieser
Elektrode 4 (Sensor) handelt es sich um ein kleines Gitter (Oberflächen
dimension ca. 0,5 cm2) aus Kohlefasern, die von einer dünnen Schicht
Silberlack zusammengehalten werden. Das Kohlefasergitter ist von einem
porösen elektrisch nicht leitenden Glasgewebe ummantelt.
Der Anschlußleiter (nicht dargestellt) der Elektrode, der als Metall
faden ausgebildet ist, befindet sich in einer Kunststofflage 5 (Kapton).
Diese Lage ist perforiert, so daß sie vom Harz durchdrungen werden kann.
Das Harz dringt ferner durch die einzelnen Hohlräume der Gitterelektrode
4.
Der Aufbau der Gesamtvorrichtung zum Messen der Viskosität des im
Produkt 1 befindlichen Harzes ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Da
bei dem vorliegenden Faserverbundprodukt 1 die Karbonfasern elektrisch
leitend sind, können diese als Eingangselektrode verwendet werden. Wie
Fig. 2 zeigt, wird ein von einer geeigneten Stromquelle herrrührender
Eingangsstrom IIN (Wechselstrom, Impulsstrom) über eine elektrische
Leitung 12 an eine Karbonfaserschicht des Produktes 1 gelegt. Von dieser
Schicht fließt der Strom durch die benachbarte Harzschicht 3 und wird
von der zugehörigen Ausgangselektrode 4 aufgenommen. Wie Fig. 2 zeigt,
sind mehrere Ausgangselektroden 4 in das Produkt 1 eingearbeitet. Der
von der Ausgangselektrode 4 aufgenommene Strom wird über den in das
Bauteil integrierten Metallfaden 5 und einen zugehörigen Anschlußleiter
6 als IOUT einem Multiplexer 7 zugeführt. Der Multiplexer, dem die ver
schiedenen Ausgangssignale IOUT zugeführt werden, besteht aus Relais,
die zyklisch abgefragt werden. Der Multiplexer 7 bildet einen Teil
einer Meßschaltung, die desweiteren eine Phasenverschiebungs- und Am
plitudendämpfungsmeßeinrichtung 9 umfaßt. Diese beiden Größen bilden
die Grundlage für die Berechnung der dielektrischen Größen E′, E′′ des
Harzes. Aus diesen dielektrischen Größen wird die Viskosität nach den
entsprechenden pysikalischen Gesetzen berechnet, was mit Hilfe eines
angeschlossenen Rechners 10 durchgeführt werden kann. Desweiteren ist
der Einrichtung 9 eine entsprechende Anzeigeeinrichtung 11 zugeordnet.
Bevor dieses System erstmalig benutzt wird, muß eine Eichung der Kon
duktivität (Viskosität) im Zusammenhang mit der Temperatur und der
Entwicklung der Reaktion durchgeführt werden.
Fig. 2 zeigt ferner Abschirmleitungen 8.
Der schematische Aufbau der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Aus
gangselektrode (Sensor) 4 ist in Fig. 3 gezeigt. Man erkennt, daß die
Gitterelektrode über einen Metallstreifen 6, der in einen Anschluß
leiter übergeht, an die Meßschaltung angeschlossen ist. Den Metall
streifen 6 umgibt ein Isolationsband 5, in das ferner ein Abschirm
leiter 8 eingelassen ist. Das Isolationsband 5 ist perforiert, wie bei
14 gezeigt, um ein Hindurchdringen des umgebenden Harzes zu ermöglichen.
Das Isolationsband sowie die Gitterelektrode 4 sind oben und unten mit
einer Lage 13 aus porösem, elektrisch nicht leitendem Material versehen.
Fig. 4 zeigt die Meßanordnung bei einem Faserverbundprodukt 16, bei dem
die Faserschichten 18 elektrisch nicht leitend sind, beispielsweise aus
Glasfasern bestehen. In die zwischen den Faserschichten 16 befindlichen
Harzschichten 17 sind eine Eingangselektrode 15 und Ausgangselektrode 4
eingearbeitet, und zwar derart, daß eine nicht leitende Faserschicht
zwischen beiden Elektroden liegt. Die Elektroden besitzen die gleiche
Ausführungsform wie in den Fig. 1-3 gezeigt. Bei dieser Ausfüh
rungsform der Vorrichtung wird somit die Meßspannung über eine besondere
Eingangselektrode angelegt.
Fig. 5 zeigt einen Anwendungsfall, bei dem das Produkt ausschließlich
aus Harz besteht. Hierbei sind eine Ausgangselektrode 20 und eine Ein
gangselektrode 21, die beide als Gitterelektrode ausgebildet sind,
übereinander in der Harzmasse angeordnet. Zwischen beiden Elektroden
befindet sich eine Schicht 25 aus porösem Material, durch die das Harz
dringen kann. Entsprechende Metallfäden 23, 24, die in Isolations
streifen 22 eingebettet sind, führen zur Meßschaltung.
Eine Alternative zu der vorstehenden Ausführungsform ist in Fig. 6
gezeigt. Hierbei sind die Eingangselektrode 31 und die Ausgangselektrode
32 als Kammelektroden ausgebildet, die sich entsprechend verzahnen. Die
Eingangs- und Ausgangsleiter 30, 33 sind wiederum in einen Kunststoff
streifen 34 eingebettet, der mit Perforationen 35 versehen ist, durch
die die umgebende Harzmasse dringen kann.
Claims (17)
1. Verfahren zum Messen der Viskosität von Harzen in Aushärtungspro
zessen von Harz enthaltenen oder aus Harz bestehenden Produkten, gekenn
zeichnet durch die folgenden Schritte:
- a) Einarbeiten von mindestens einer Ausgangselektrode in das Produkt derart, daß diese mit dem Harz und nicht mit elektrisch leitenden Komponenten des Produktes in Kontakt steht, wobei die Ausgangselektro de nach dem Aushärten im Produkt verbleibt;
- b) Verwenden der elektrisch leitenden Komponenten des Produktes als Ein gangselektrode oder Einarbeiten von mindestens einer Eingangselektrode in das Produkt derart, daß Eingangs- und Ausgangselektrode im Abstand voneinander angeordnet sind und über das Harz miteinander in Kontakt stehen, wobei ebenfalls die Eingangselektrode im Produkt verbleibt,
- c) Anlegen einer elektrischen Spannung an die Eingangselektrode oder die elektrisch leitenden Komponenten des Bauteils;
- d) Messen der Phasenverschiebung und der Amplitudendämpfung der Ausgangs spannung;
- e) Berechnen der dielektrischen Größen des Harzes aus der gemessenen Phasenverschiebung und Amplitudendämpfung; und
- f) Berechnen der Viskosität des Harzes aus den errechneten dielektrischen Größen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs
und/oder Eingangselektrode durch mindestens eine Lage aus einem porösen
Material gegenüber jeglichem direkten Kontakt mit den elektrisch leiten
den Komponenten des Produktes oder der anderen Elektrode isoliert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Elektroden Gitterelektroden verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Elektroden Kammelektroden verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektroden zwischen den vorimprägnierten Träger
schichten von Verbundstoffrohlingen (prepregs) angeordnet werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Produkte für die Messung zur Abschirmung in Metall
behältnisse oder metallisierte Behältnisse eingebracht werden.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektroden über in das Produkt integrierte und eine
Isolation aufweisende elektrische Leiter an eine äußere Meßschaltung
angeschlossen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß elektrische
Leiter mit einer perforierten Isolation verwendet werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine in
das zu messende Produkt (1, 16) einzubauende Ausgangselektrode (4, 20,
32), ggf. mindestens eine in das zu messende Produkt (1, 18) einzu
bauende Eingangselektrode (15, 21, 31) und eine an die Elektroden sowie
eine Stromquelle angeschlossene Meßschaltung mit einer Phasenver
schiebungs- und Amplitudendämpfungsmeßeinrichtung (9) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden (4, 20, 32; 15, 21, 31) als flache kleine Plättchen ausge
bildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden (4, 20, 32; 15, 21, 31) für das umgebende Harz durchlässig
ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet,
daß Eingangs- und/oder Ausgangselektrode (4, 20, 15, 21) als Gitter
elektrode ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet,
daß Eingangs- und/oder Ausgangselektrode (31, 32) als Kammelektrode aus
gebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden durch mindestens eine Lage (13, 25) aus porösem
Material gegeneinander oder gegenüber den elektrisch leitenden Kompo
nenten des Produktes isoliert sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden über in das Produkt integrierte elektrische Leiter
(6, 23, 24, 30, 33) an die Meßschaltung angeschlossen sind, deren
Isolation (5, 22, 34) perforiert ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-15, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Vielzahl von Ausgangselektroden (4, 20, 32) aufweist, die
an einen Multiplexer (7) angeschlossen sind.
17. Elektrode zur Verwendung in der Vorrichtung nach einem der Ansprüche
9-16.
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DE19904019869 DE4019869A1 (de) | 1990-06-22 | 1990-06-22 | Verfahren und vorrichtung zum messen der viskositaet von harzen |
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DE (1) | DE4019869A1 (de) |
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