DE4019573A1 - Verfahren zur erkennung von verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmaessiger einspritzung bei brennkraftmaschinen mit innerer verbrennung - Google Patents
Verfahren zur erkennung von verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmaessiger einspritzung bei brennkraftmaschinen mit innerer verbrennungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erkennung von
Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger Einspritzung bei
Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung, insbesondere zur Er
kennung der Gefährdung oder Schädigung von Katalysatoren oder ka
talytischen Beschichtungen.
Verfahren zur Erkennung von sauerstoffhaltigen oxidationsfähigen
Gemischen sind von besonderer Bedeutung bei Brennkraftmaschinen
mit innerer Verbrennung, deren Abgase durch Katalysatoren behan
delt werden, da Motorzyklen, bei denen brennbares Gemisch nicht
gezündet wurde, also Verbrennungsaussetzer ("Misfiring"), vermie
den werden müssen, weil diese eine Schädigung des Katalysators
durch Überhitzung bewirken können.
Als "Verbrennungsaussetzer" bezeichnete Störungen des Betriebes
von Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung haben im wesent
lichen zwei Erscheinungsformen:
Wenn Kraftstoff-Luftgemisch nicht gezündet wurde, befinden sich eine große Menge unverbrannter Kohlenwasserstoffe sowie freier Sauerstoff im Abgasstrom, die im Katalysator unter Freisetzung von Energie reagiert. Hierdurch kann es schon nach wenigen Motor zyklen zur Überhitzung und somit zur Zerstörung des Katalysators kommen.
Wenn Kraftstoff-Luftgemisch nicht gezündet wurde, befinden sich eine große Menge unverbrannter Kohlenwasserstoffe sowie freier Sauerstoff im Abgasstrom, die im Katalysator unter Freisetzung von Energie reagiert. Hierdurch kann es schon nach wenigen Motor zyklen zur Überhitzung und somit zur Zerstörung des Katalysators kommen.
Wenn andererseits bei Einspritzbrennkraftmaschinen, beispiels
weise bei einem der Zylinder, keine Einspritzung erfolgt, so
kommt es im Abgas zu einem Sauerstoffüberschuß. Durch die Lamb
daregelung bewirkt dieser Sauerstoffüberschuß eine vermehrte
Kraftstoffeinspritzung in den anderen Zylindern. Die Sauerstoff
masse desjenigen Zylinders, in dem keine Einspritzung erfolgte,
reagiert dann mit der vermehrten Kraftstoffmenge aus den übrigen
Zylindern, und auch dieser Vorgang kann zu einer Überhitzung und
somit zur Zerstörung des Katalysators führen.
In der Literatur sind verschiedene Verfahren beschrieben, die aus
der Auswertung des Signals einer Lambda-Sonde oder aus einer Un
gleichförmigkeit der Drehbewegung des Motors Rückschlüsse auf
Verbrennungsaussetzer eines Zylinders zulassen. Diese Verfahren
haben jedoch den Nachteil, daß sie nicht alle Zyklen mit Verbren
nungsaussetzern sicher erkennen können, insbesondere bei kleinen
Lasten oder größeren Zylinderzahlen.
Ein weiteres Problem stellt eine ungleiche Verteilung der Kraft
stoffzufuhr dar, die beispielsweise bedingt sein kann durch die
Alterung von Einspritzdüsen. Eine solche Ungleichverteilung kann
bewirken, daß unerwünscht fette Gemische auftreten, was zu unnö
tig hohen Schadstoffemissionen führt. Bei stark ungleichmäßig
einspritzenden Düsen kann je nach Art der Lambda-Detektion sogar
eine Überhitzung des Katalysators auftreten, weil unverbrannte
Kohlenwasserstoffe aus Zylindern, die mit zu fettem Gemisch ge
speist werden, mit überschüssigem Sauerstoff aus zu mager ge
speisten Zylindern reagieren.
Gemeinsames Kennzeichen von Ungleichverteilung und Verbrennungs
aussetzern ist das Vorhandensein einer erhöhten Menge reaktions
fähigen Gemisches im Abgas.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein sicheres Verfahren
zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger
Einspritzung bei Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung zu
schaffen, insbesondere zur Erkennung der Gefährdung oder Schädi
gung von Katalysatoren oder katalytischen Beschichtungen, um sau
erstoffhaltige oxidationsfähige Gemische und/oder Alterung
und/oder Vergiftungserscheinungen von Katalysatoren oder kataly
tischen Beschichtungen festzustellen. Dabei soll auch erreicht
werden, daß alle oder jedenfalls fast alle Verbrennungsaussetzer
mit Sicherheit erkannt werden, und zwar auch bei kleinen Lasten
oder größeren Zylinderzahlen.
Gemäß der Erfindung ist bei einem Verfahren zur Erkennung von
Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger Einspritzung bei
Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung vorgesehen, daß
freier Sauerstoff im Abgas der Brennkraftmaschine detektiert wird
und der Anteil oder Partialdruck des Sauerstoffs im Abgas zur
Feststellung von Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger
Einspritzung ausgewertet wird.
Vorzugsweise wird dabei eine Sauerstoffsonde im Abgasstrom
angeordnet und der Bereich des Nulldurchgangs ihrer Ausgangsspan
nung zur Feststellung von Verbrennungsaussetzern und/oder un
gleichmäßiger Einspritzung ausgewertet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird dabei eine
Sauerstoffsonde im Abgasstrom angeordnet und auf ihrer Referenz
seite der Sauerstoffpartialdruck so eingestellt, daß das Vorzei
chen der Ausgangsspannung für ordnungsgemäßen Betrieb der Brenn
kraftmaschine sich von dem Vorzeichen der Ausgangsspannung bei
Auftreten von Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger
Einspritzung unterscheidet.
Zur Detektierung des freien Sauerstoffs im Abgas kann in vorteil
hafter Weise eine Sauerstoffsonde im Abgasstrom angeordnet und
ihre Referenz während des Betriebes der Brennkraftmaschine einge
stellt werden.
Auch kann es vorteilhaft sein, daß der als Referenz verwendete
Sauerstoffpartialdruck durch eine Mischung von sauerstoffarmem
und sauerstoffreichem Gas gebildet wird, oder daß der als Refe
renz verwendete Sauerstoffpartialdruck durch eine Mischung von
Abgas und Umgebungsluft gebildet wird. Eine weitere vorteilhafte
Möglichkeit ist, daß der als Referenz verwendete Sauerstoffparti
aldruck mit Hilfe einer Sauerstoffpumpvorrichtung eingestellt
wird.
Im Normalfall liegt der Sauerstoffpartialdruck bei Brennkraftma
schinen mit innerer Verbrennung im Abgas bei Werten in der Größen
ordnung von 1 mbar. Bei nicht erfolgter Verbrennung oder falsch
eingestellter Einspritzmenge aufgrund ungleichmäßiger Einspritz
mengenverteilung liegt der Sauerstoffpartialdruck im Abgas wesent
lich höher (z. B. höher als 10 mbar bei Verbrennungsaussetzern).
Detektiert man nun den Sauerstoffpartialdruck, so läßt sich
daraus auf einen fehlerhaften Betrieb rückschließen.
Besondere Vorteile sind erreichbar, wenn nur das Überschreiten
einer bestimmten Schwelle des 02-Partialdruckes detektiert wird.
Wird beispielsweise als Referenz-02-Partialdruck ein Wert ein
gestellt, der bei normalem Betrieb gerade sicher nicht erreicht
wird, so kann man den Vorzeichenwechsel der Ausgangsspannung des
Sensors als Kriterium für eine Fehlfunktion des Motores verwen
den.
Dieser Effekt ist weitgehend unabhängig von Material-, Tempera
tur- und Alterungseffekten. Da die Ausgangsspannung U des Sensors
U = K * T * log(02′/02′′)
ist, so ergibt sich bei Gleichheit der Partialdrücke 02′ und 02′′
gerade der Nulldurchgang. Für die Lage des Nulldurchganges spielt
die Abhängigkeit von der Temperatur T und der vom Material abhän
gigen Konstanten K keine Rolle.
Der Referenzpartialdruck kann besonders vorteilhaft durch eine
Mischung von Abgas und Umgebungsluft gewonnen werden. Diese
Mischung kann wahlweise durch Strömungsmischung (Turbulenzen)
oder durch Diffusion oder durch eine Kombination von beidem er
zielt werden.
Bei einer entsprechend gewählten geringen Strömungs- oder Diffu
sionsgeschwindigkeit dieser Referenzgase kann eine automatische
Einstellung des Referenzpartialdruckes erfolgen. Bei entsprechen
der Wahl von Durchströmquerschnitten oder semipermeablen Membra
nen kann ein Referenzpartialdruck eingestellt werden, der etwas
oberhalb des normalen Sauerstoffpartialdruckes des Abgases liegt.
Erfolgt dann bei einem Zyklus keine Verbrennung, liegt an der
Meßseite ein deutlich höherer Sauerstoffpartialdruck an als auf
der Referenzseite. Hierdurch erfolgt ein Vorzeichenwechsel im
Ausgangssignal, und dies ist ein sicheres Zeichen für einen Sau
erstoffüberschuß im Abgas und somit für einen Verbrennungsausset
zer.
Bei entsprechender Wahl des sich einstellenden Referenzpartial
druckes kann auch auf ungleichmäßige Einspritzung geschlossen
werden, da sich hierbei bedingt durch eine vorhandene Lambdare
gelung ein größerer Anteil an freiem Sauerstoff im Abgas befin
det.
Die Zeichnung zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer Meß
einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Eine Sauerstoffsonde 1 (ohne katalytische Beschichtung) wird von
einer Seite 2 mit reinem Abgas entsprechend Pfeil 3 beaufschlagt.
Auf der anderen Seite 4 wird ein Gemisch aus Abgas und Umgebungs
luft eingestellt. Dies wird bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel erreicht durch Verbindungen über teildurchlässige
Bereiche 5 und 6, wobei Bereich 5 sich auf der Seite des Abgases
befindet und Bereich 6 eine Verbindung durch eine Trennwand 7
zur Außenluft 8 herstellt.
Über das Verhalten der teildurchlässigen Bereiche 5 und 6 kann
sowohl der gewünschte Referenz-Sauerstoffpartialdruck als auch
die Einstellgeschwindigkeit dieses Partialdruckes beeinflußt wer
den. Um die Einstellgeschwindigkeit zu erhöhen, kann an eine Öff
nung 9 eine Unterdruckquelle angelegt werden. Im Normalfall wird
diese Öffnung aber verschlossen bleiben.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt. So kann beispielsweise die Sauer
stoffkonzentration der Referenzzelle über eine Sauerstoffpump
vorrichtung eingestellt werden, wie sie im wesentlichen aus
DE 37 14 543.6 bekannt ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Erkennung von Verbrennungsaussetzern und/oder
ungleichmäßiger Einspritzung bei Brennkraftmaschinen mit innerer
Verbrennung, dadurch gekennzeichnet, daß freier Sauerstoff im Ab
gas der Brennkraftmaschine detektiert wird und der Anteil oder
Partialdruck des Sauerstoffs im Abgas zur Feststellung von Ver
brennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger Einspritzung ausge
wertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Sauerstoffsonde im Abgasstrom angeordnet und der Bereich des
Nulldurchgangs ihrer Ausgangsspannung zur Feststellung von Ver
brennungsaussetzern und/oder ungleichmäßiger Einspritzung ausge
wertet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Sauerstoffsonde im Abgasstrom angeordnet und auf ihrer Referenz
seite der Sauerstoffpartialdruck so eingestellt wird, daß das
Vorzeichen der Ausgangsspannung für ordnungsgemäßen Betrieb der
Brennkraftmaschine sich von dem Vorzeichen der Ausgangsspannung
bei Auftreten von Verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmäßi
ger Einspritzung unterscheidet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur De
tektierung des freien Sauerstoffs im Abgas eine Sauerstoffsonde
im Abgasstrom angeordnet und ihre Referenz während des Betriebes
der Brennkraftmaschine eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Detektierung des freien Sauerstoffs im Abgas eine Sauerstoffson
de im Abgasstrom angeordnet wird und der als Referenz verwendete
Sauerstoffpartialdruck durch eine Mischung von sauerstoffarmem
und sauerstoffreichem Gas gebildet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur De
tektierung des freien Sauerstoffs im Abgas eine Sauerstoffsonde
im Abgasstrom angeordnet wird und der als Referenz verwendete
Sauerstoffpartialdruck durch eine Mischung von Abgas und Umge
bungsluft gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Detektierung des freien Sauerstoffs im Abgas eine Sauerstoffson
de im Abgasstrom angeordnet wird und der als Referenz verwendete
Sauerstoffpartialdruck mit Hilfe einer Sauerstoffpumpvorrichtung
eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904019573 DE4019573A1 (de) | 1990-06-20 | 1990-06-20 | Verfahren zur erkennung von verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmaessiger einspritzung bei brennkraftmaschinen mit innerer verbrennung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904019573 DE4019573A1 (de) | 1990-06-20 | 1990-06-20 | Verfahren zur erkennung von verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmaessiger einspritzung bei brennkraftmaschinen mit innerer verbrennung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4019573A1 true DE4019573A1 (de) | 1992-01-02 |
Family
ID=6408688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904019573 Withdrawn DE4019573A1 (de) | 1990-06-20 | 1990-06-20 | Verfahren zur erkennung von verbrennungsaussetzern und/oder ungleichmaessiger einspritzung bei brennkraftmaschinen mit innerer verbrennung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4019573A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN113366294A (zh) * | 2019-02-08 | 2021-09-07 | 纬湃科技有限责任公司 | 用于识别和辨别内燃发动机的至少一次失火的原因的方法和装置 |
-
1990
- 1990-06-20 DE DE19904019573 patent/DE4019573A1/de not_active Withdrawn
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DE102008031696B4 (de) | 2008-07-04 | 2019-07-11 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Vorrichtung zur Erkennung eines Verbrennungsaussetzers einer Brennkraftmaschine |
CN113366294A (zh) * | 2019-02-08 | 2021-09-07 | 纬湃科技有限责任公司 | 用于识别和辨别内燃发动机的至少一次失火的原因的方法和装置 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |