DE4019098A1 - Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung eines werkstueckes aus sintermetall fuer eine schweissnahtverbindung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung eines werkstueckes aus sintermetall fuer eine schweissnahtverbindungInfo
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- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K33/00—Specially-profiled edge portions of workpieces for making soldering or welding connections; Filling the seams formed thereby
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21H—MAKING PARTICULAR METAL OBJECTS BY ROLLING, e.g. SCREWS, WHEELS, RINGS, BARRELS, BALLS
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- B21H7/18—Making articles not provided for in the preceding groups, e.g. agricultural tools, dinner forks, knives, spoons grooved pins; Rolling grooves, e.g. oil grooves, in articles
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Vorbereitung eines Werkstückes aus
Sintermetall für eine Schweißnahtverbindung. Über das
Schweißen von Sinterstählen und verschiedene
Schweißverfahren wird berichtet in dem Aufsatz von Jörg
Niessen, "Schweißen von Sinterstählen", Maschinenmarkt 48
(1970), Seiten 1 bis 4. Daraus ist gemäß Seite 2, Absatz 2,
bekannt, daß das Verbindungsschweißen von Sintermetall zu
Sintermetall und von Sintermetall zu Massivmetall umso
schwieriger ist, je höher die Restporosität des
gesinterten Werkstoffes liegt. Normalerweise können Werte
bis zu 50 Prozent Porosität auftreten. In einem der
bekannten Verfahren hat man die hochporösen
Sinterwerkstoffe mit viel Zusatzwerkstoff bzw. besonders
großen Nahtbreiten für Stirnflach- oder Bördelnähte
verschweißt. Für niedrig beanspruchte Verbindungen hat man
Punkt- oder Rollennahtschweißungen in Betracht gezogen.
Selbst bei geschmiedeten Sinterwerkstücken ergaben sich
auf diese Weise noch keine befriedigenden Schweißbarkeiten,
obwohl dabei die Restporositäten bis unter 25 Prozent
reduziert wurden.
Die Schmiedung ganzer Sinterteile ist für sehr viele
praktische Anwendungsfälle von Sinterwerkstoffen
ungeeignet. Sie steht insbesondere dem Bemühen entgegen,
auf wirtschaftliche Weise statisch und dynamisch hoch
beanspruchbare verschweißte Sinterwerkstoffe einsetzen zu
können und dabei dennoch außerhalb der Schweißzonen die
typischen Eigenschaften von Sintermetall beizubehalten.
Durch weitgehend zusatzwerkstofffreie Schweißungen bei
schmalen Nahtbreiten könnte eine größere Zahl von neuen
Anwendungsarten für Sinterwerkstoffe erschlossen werden,
welche bisher hierfür nicht in Betracht kamen. Dadurch
würden viele vorteilhafte Eigenschaften der
Sinterwerkstoffteile einer breiteren Nutzung zugeführt:
gute Reibungswerte, Selbst- und Notschmierung, Präzision
zu geringen Kosten usw.
Die Aufgabe der Erfindung wird hiervon ausgehend
darin gesehen, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Vorbereitung eines Werkstückes aus Sintermetall für eine
Schweißnahtverbindung zu schaffen, mit denen
Sinterwerkstoffe und übliche Schweißstähle oder zwei
Sinterteile miteinander normal verschweißbar gemacht
werden können, ohne daß dabei die Eigenschaften der
Sinterwerkstoffe auch außerhalb der Schweißbereiche
verloren gehen.
Die Lösung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruches 1 insofern erreicht als das Werkstück aus
Sintermetall im Bereich der vorgesehenen Fügung einer
nichtspanenden, mechanischen Vorbehandlung zum Zwecke
einer Verminderung der Restporosität im Schweißbereich
unterzogen werden. Diese Vorbehandlung besteht aus einem
verdichtenden Walz- oder Preßvorgang, der im
Wirkungsbereich der Schweißverbindung eine deutlich
geringere Restporosität erbringt.
Das Verdichten des Sinterwerkstoffes soll hier nicht
primär zur Leistungssteigerung bei dynamischen
Beanspruchungen, sondern vorrangig zur Verbesserung der
Schweißbarkeit führen, ergibt dann allerdings als
sekundären, erwünschten Effekt auch noch eine verbesserte
Schweißnahtqualität für höhere statische und dynamische
Festigkeit sowie vorteilhaftere Verwendbarkeit der mit
anderen Werkstoffen zusammengeschweißten Sinterbauteile.
Es war zwar seit beinahe 60 Jahren bekannt, zum Zwecke der
Oberflächenglättung und zur Schwingfestigkeitssteigerung
Festwalzung bzw. -pressung anzuwenden, zur
Schweißnahtvorbereitung von Sinterwerkstoffen wurden
solche Maßnahmen jedoch nie eingesetzt. Damit wird nunmehr
eine Verwendung von Sinterbauteilen für solche Bereiche
möglich, wo deren Einsatz wegen fehlender bzw. wegen nicht
ausreichend fester Fügetechnik bisher ausgeschlossen oder
zu kostspielig war. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die an sich seit langem bekannte Tatsache benutzt,
daß durch Walzen bzw. Pressen erhebliche, in relativ große
Werkstofftiefen reichende Materialverdichtungen möglich
sind. Da andererseits qualitativ hochwertige
Schweißverbindungen mit üblichen Schweißgeräten
(Laserstrahl, Elektronenstrahl etc.) nur mit geringer
Porosität in der Schweißzone möglich sind, lassen sich
die bekannten Schwierigkeiten des Schweißens von
Sintermetallen untereinander oder mit üblichen
schweißbaren Werkstoffen zusammen durch solche auf den
Schweißnahtbereich beschränkten Materialverdichtungen
beheben. Die in erster Linie auf unerwünschte Reaktionen
des in den Sinterporen eingeschlossenen Gases mit der
Schweißwärmequelle (Oxidation, Mikroexplosionen) sowie auf
die Folgen des durch das Aufschmelzen porösen Materials
auftretenden Volumendefizits zurückzuführende
Schweißprobleme werden nun vermieden. Das beim Schweißen
von erfindungsgemäß im Schweißnahtbereich gewalztem bzw.
gepreßtem Sinterwerkstoff verbleibende Volumendefizit ist
vernachlässigbar klein und Gasreste kaum noch
eingeschlossen, so daß die Schweißqualität nachhaltig
verbessert wird.
Weitere Vorteile werden mit den in den Unteransprüchen
angegebenen besonderen Ausgestaltungsmerkmalen erreicht:
- - Die bei der Materialverdichtung im Schweißnahtbereich erzielten Maßänderungen können vorteilhaft zur exakten Positionierung der zu verbindenden Teile zusätzlich nutzbar gemacht werden.
- - Eine Porositätsminderung auf wenigstens ca. 5 Prozent im Schweißnahtbereich stellt oft schon eine ausreichende Schweißnahtqualität sicher.
- - Wird der erfindungsgemäßen Vorbehandlung des Sinterwerkstoffes eine lokale Erwärmung mittels einer mobilen Wärmequelle vorgeordnet, kann die plastische Verformung des Fügebereiches durch die Walzparameter sowohl bezüglich der Werkstofftiefe als auch der Fügebereichsgeometrie in weiteren Grenzen bei geringerem Kraftaufwand variiert werden.
- - Soweit die Form der Werkstücke dies zuläßt, ist die Verdichtung des Fügebereiches mit zwei einander entgegenwirkenden Werkzeugen (z. B. Ober- und Unterrolle), besonders hinsichtlich der Behandlungszeiten, günstig.
- - Sofern, z. B. bedingt durch die Gestalt des Werkstückes bzw. die Lage des Fügebereiches oder auch durch bestimmte Formgebungen und Anordnungen der Walz- bzw. Preßwerkzeuge, in den Randzonen der verdichteten Oberfläche Wülste aufgeworfen werden, ist es günstig, diese so in der Nähe der Stoßfuge anzuordnen, daß hier Material beim Schmelzen während des Schweißvorganges in die Stoßfuge hineingelangen kann und dort die Verbindung der beiden Werkstücke verbessert wird.
- - Insbesondere bei Rotationsteilen können solche Wülste auch die Zentrierung, z. B. bei Radialnahtschweißungen, und deren miteinander zu verbindenden Teile erleichtern oder bei Axialverbindungen dazu beitragen, daß der zum Erschmelzen des Fügebereiches in der Tiefe notwendige Minimalabstand ohne besondere Vorrichtungen exakt eingehalten werden kann.
- - Für längere Schweißnähte bzw. großflächigere Schweißverbindungen ist es vorteilhaft, ein maschinell geführtes Walz- oder Preßwerkzeug zu verwenden, bei dem der Anpreßdruck kontrolliert und der Wirkungsbereich exakt steuerbar ist.
- - Durch besondere Gestaltung und Dimensionierung der Werkzeuge in Relation zur erforderlichen Arbeitsbreite ist es möglich, die Wülste vorrangig an diejenigen Stellen des Werkstückes zu schieben, wo sie beispielsweise als Distanzelemente eine schweißgünstige Zuordnung der Schweißteile sicherstellen. So kann mit einem Werkzeug, das eine um die Breite der angestrebten Wülste geringere Arbeitsbreite als der Schweißstoß aufweist, der Wulst gerade in jenem Bereich unmittelbar neben dem Werkzeug hervorgerufen werden, wo er zur Verwendung als Distanzmittel am besten geeignet ist.
- - Eine besonders schnelle und wirkungsvolle Arbeitsweise wird erreicht, wenn das Walz- bzw. Preßwerkzeug an einem Vorschubsystem bewegt wird, welches gleichzeitig eine mobile Wärmequelle unmittelbar vor dem Werkzeug entlangführt. Es entsteht dann keine nennenswerte Abkühlung zwischen der Erwärmung und der Verformung, für die der Kraftbedarf verringert sein kann. Je nach Art, Größe und Stückzahl der Werkstücke kann es sich auch lohnen, das gleiche Vorschubsystem auch zur Bewegung des Schweißgerätes einzusetzen und damit Pressen bzw. Walzen und Schweißen zeitlich und örtlich zusammenzulegen.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombinationen
der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich
weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen
und einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Die Erfindung ist anhand der nachstehenden schematischen
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 stellt eine Sintermetallronde dar, deren
Außenkante mittels eines Walzvorganges in
einem Schweißnahtbereich durch
Materialverdichtung schweißbar gemacht wird.
Fig. 2A verdeutlicht eine Schweißnahtvorbereitung
auf einem ebenen Sintermetallwerkstück.
Fig. 2B zeigt einen Detailschnitt durch die fertige
Schweißnaht.
Fig. 3A zeigt ein Sintermetallwerkstück, bei dem
eine hervorstehende Kante durch ein
Rollwerkzeug verdichtet wird.
Fig. 3B zeigt sinngemäß die gleiche Situation,
jedoch mit um eine vertikale Achse
drehendem Werkzeug.
Fig. 4A zeigt ein Walzwerkzeug, das nur mit einem
Teil seiner Breite auf eine zu schweißende
Kante preßt, um einen Wulst zu erzeugen.
Fig. 4B zeigt den gleichzeitigen Einsatz zweier
einander entgegenwirkender Preßwerkzeuge,
z. B. für X-Nähte.
Fig. 4c bis 4E zeigen weitere Rollenformen mit
entsprechenden
Materialverdichtungsbereichen.
Fig. 5 verdeutlicht den Einsatz von
Verdichtungswülsten zur Distanz- bzw.
Zentrierungserleichterung anhand je einer
Axialnaht- und einer Radialnaht-Schweißfuge
mit Wulst als Distanz- bzw.
Zentrierungshilfe.
In Fig. 1 ist das Werkstück aus Sintermetall 1 eine
Ringscheibe, an deren Außenkanten der Schweißnahtbereich 2
mit Hilfe eines an der Außenkante der Scheibe
entlanggeführten walzenförmigen Preßwerkzeuges 3
verdichtet wird. Das Werkzeug 3 befindet sich dabei an
einer nicht gezeigten Vorschubeinrichtung, welche
vorzugsweise auch benutzt wird, um ein Vorwärmgerät 4
(z. B. Laser) in gleicher Geschwindigkeit vor dem
Werkzeug 3 entlangzuführen. In Sonderfällen ist auch die
unmittelbar nachfolgende Schweißung mit gleicher
Vorschubeinrichtung möglich. Mit Hilfe des
Vorwärmgerätes 4 kann unmittelbar vor dem Walz- bzw.
Preßwerkzeug 3 eine lokale Vorwärmzone 5 erzeugt werden,
die den Materialverdichtungsvorgang begünstigt und seine
Begrenzung auf den Schweißnahtbereich erleichtert. Das
Werkstück aus Sintermetall 1 ist während dieser
Schweißnahtvorbereitung auf einer vorzugsweise drehbaren
Aufspannplatte 6 gehaltert. Selbstverständlich kann auch
das Werkzeug oder das Werkstück während der Behandlung
feststehend angeordnet sein.
In Fig. 2A ist der Schweißnahtbereich in der Fläche
und geradlinig vorgesehen. Er wurde zur
Schweißvorbereitung durch partielles Verdichten der
Oberfläche des Sintermetallteiles 1 durch das hier nicht
gezeigte Walz- bzw. Preßwerkzeug unter linearer
Weiterführung erzeugt.
In Fig. 2B ist als Schnitt durch Fig. 2A der
Schweißnahtbereich 2 nach einer Schweißung mit einem
weiteren Werkstück 7, z. B. aus Walzstahl, unter Verwendung
von Zusatzschweißwerkstoff 8 vergrößert dargestellt. Die
Niveauabsenkung 9 der Oberfläche des Werkstückes aus
Sintermetall 1 hat hier wegen der randfernen Lage des
Schweißnahtbereiches 2 zu einer Materialverdichtung 10
unterhalb des Weges des Walz- bzw. Preßwerkzeuges 3
geführt. Dabei sind wegen der randfernen Lage des
Schweißnahtbereiches 2 beiderseits desselben Wülste 11
aufgeworfen worden. Diese können mit relativ geringem
Aufwand an Zusatzschweißwerkstoff 8 nach der Erschmelzung
verlaufen und die Trennfuge zwischen dem Werkstück aus
Sintermetall 1 und dem Walzstahl-Werkstück 7 bei geringer
Schweißnahtbreite mit hoher Festigkeit ausfüllen, ohne
über den Schweißzonenbereich hinaus die Eigenschaften des
Sinterteiles 1 dabei zu ändern.
In Fig. 3A hat das Sintermetallteil 1 im
Schweißnahtbereich 2 ein Ausgangsniveau 12 besessen und
wurde durch das Walz- bzw. Preßwerkzeug 3 auf ein
erheblich niedrigeres Endniveau zusammengedrückt.
Unterhalb desselben befindet sich danach der
Materialverdichtungsbereich 10, in welchem die
Schweißbarkeit des Sintermetallteiles 1 problemlos
geworden ist. Im Beispiel ist das Werkzeug mit
Außenrändern 14 versehen, um eine saubere Randbegrenzung
des Schweißnahtbereiches 2 zu erreichen. Die Außenräder 14
des Werkzeuges können auch entfallen, wenn auf scharfe
Kanten am Werkstück 1 kein besonderer Wert gelegt wird.
In Fig. 3B ist sinngemäß die gleiche
Schweißnahtvorbereitungsmethode, jedoch mit einem liegend
rotierenden Walz- bzw. Preßwerkzeug 3 dargestellt. In
jedem Falle wird das Werkzeug 3 durch eine Anpreßkraft F
während des gesamten Walzvorganges so lange und so
gesteuert eingesetzt, bis zumindest dort eine Verdichtung
des Sinterwerkstoffes auf mindestens 5 Prozent erreicht
wurde, wo die Schweißung das Material zum Erschmelzen
bringen soll.
In Fig. 4A ist das Walz- bzw. Preßwerkzeug 3 bewußt
nur teilweise auf die Kante des Werkstückes aus
Sintermetall 1 gerichtet, um neben der Materialverdichtung
einen in diesem Beispiel zur Mitte der Achse 15
vorstehenden Wulst 11 zu erzeugen und in die gewünschte
Form zu bringen.
In Fig. 4B ist eine gleiche Anordnung des Walz- bzw.
Preßwerkzeuges 3 mit einander entgegenwirkenden Werkzeugen,
Zustellkräften F und entgegengerichteten Drehzahlen n
vorgesehen. Damit wird der Vorbehandlungsarbeitsablauf
beschleunigt, und es kann auf eine stützende
Aufspannplatte 6 weitgehend verzichtet werden. Derartige
Tandem-Anordnungen von Walz- bzw. Preßwerkzeugen 3 sind
selbstverständlich auch bei anderen Werkzeugformen bzw.
-anordnungen im entsprechenden Sinne anwendbar.
Fig. 4C zeigt ein Walz- und Preßwerkzeug 3 mit
Stufenprofil, bei dem sowohl ein Wulst 11 als auch eine in
beiden Stufen entstehende Materialverdichtungszone 10
erzielt wird.
In Fig. 4D ist das Walz- und Preßwerkzeug 3 ballig
und erzeugt eine Materialverdichtungszone 10 mit
ausgerundeter Rillenform unter weitgehender Vermeidung
eines Wulstes.
In Fig. 4E ist das Walz- und Preßwerkzeug 3 zur
Außenkante des Werkstückes aus Sintermetall 1 hin
scharfkantig und zur Innenseite hin ballig abgerundet
gestaltet. Damit wird bei guter Materialverdichtung 10
auch im inneren Bereich ein besonders ausgeprägter
Wulst 11 erzeugt.
In Fig. 5 ist eine axiale und eine radiale
Schweißverbindung eines Werkstückes aus Sintermetall 1
und eines Walzstahl-Werkstückes 7 mit Distanz- bzw.
Zentriernutzung von Wülsten 11 im Schweißnahtbereich 2,
die durch die Materialverdichtung erzeugt wurden, als
Prinzipdarstellung gezeigt. Auf welcher Seite die
Wülste 11 während des Schweißens zu liegen kommen, ist
jeweils von der Werkstückform und der Zugängigkeit sowie
von der Art der Schweißtechnik abhängig. Auch die Breite
der Schweißfuge, welche vorgesehen wird, hängt von der
Materialdicke, der gewünschten Festigkeit der Schweißnaht
und dem Schweißverfahren ab. Wesentlich ist, daß die
Materialverdichtungszone 10 mit dem Schweißnahtbereich 2
weitestgehend zusammenfällt. Der durch die
Materialverdichtung gewonnene Wulst kann zur Zentrierung
von anliegenden Teilen genutzt werden und erspart damit
Haltevorrichtungen.
Gemäß der Erfindung wird hier durch Walzen bzw.
Pressen von Werkstücken aus Sintermetall deren
Schweißbarkeit unter individueller Festigkeitssteigerung,
insbesondere gegen dynamische Beanspruchung an kritischen
Stellen, durch lokale Veränderung ihres Gefüges in
Richtung minimaler Restporosität begünstigt. Die
verbesserte Schweißnahtqualität liefert auch eine
Festigkeitssteigerung in statischer und dynamischer
Hinsicht, die für Verbindungen mit geschweißten
Sinterbauteilen bisher unerreichbar schien. Dabei ist
die Materialverdichtung nicht auf Glättung oder
Schwingfestigkeitserhöhung der gesamten
druckeigenspannungsbehafteten Oberfläche gerichtet,
sondern nur auf einen begrenzten Schweißnahtbereich, so
daß das Sinterteil, außer dort selbst, seine
ursprünglichen Eigenschaften voll beibehalten kann.
Die plastische Verformung des eigentlichen Fügebereiches
als Schweißnahtvorbereitung kann sowohl bezüglich der
Werkstofftiefe als auch der Fügebereichsgeometrie durch
Anpassung der Werkzeuge und der Walzparameter in weiten
Grenzen variiert werden. Zur Reduzierung der Walzkräfte
und Erhöhung der Walztiefenwirkung kann je nach Gestalt
der Sintermetallwerkstücke, deren Vorwärmung vor dem
Walzen der Schweißnahtzone entweder in einem Ofen oder
durch lokale Erhitzung lediglich im Schweißbereich (z. B.
durch Laserstrahl), günstig sein. Der eigentliche
Schweißprozeß hat immer zeitlich nach dem Walz- bzw.
Preßvorgang zu erfolgen, entweder separat oder auch in
einer gemeinsamen Fertigungseinrichtung direkt
aufeinanderfolgend. Das Walzen bzw. Pressen im
Schweißnahtbereich kann einfach oder mehrfach erfolgen, je
nach vorhandenen Werkstoffarten und Schweißnahtbelastungen.
Unter einer Schweißverbindung im Sinne der
vorliegenden Erfindung ist jede Verbindung zu verstehen,
die unter Anwendung der bekannten thermischen
Verbindungstechniken erzeugt wird. Zu diesen thermischen
Verbindungstechniken zählen unter anderem
Elektronenstrahlschweißen (Laserstrahlschweißen),
Widerstandsschweißen sowie Weich- und Hartlöten.
Bezugszeichen
1 Werkstück aus Sintermetall
2 Schweißnahtbereich
3 Walz- bzw. Preßwerkzeug
4 Vorwärmgerät
5 Vorwärmzone
6 Aufspannplatte
7 Normalstahlwerkstück
8 Zusatzschweißwerkstoff
9 Niveauabsenkung durch Walzung
10 Materialverdichtungsbereich
11 Wulst neben 2
12 Ausgangsniveau
13 Endniveau
14 Außenränder von 3
15 Drehachse von 1
16 Schweißfuge
F Preßkraft
n Drehzahl
2 Schweißnahtbereich
3 Walz- bzw. Preßwerkzeug
4 Vorwärmgerät
5 Vorwärmzone
6 Aufspannplatte
7 Normalstahlwerkstück
8 Zusatzschweißwerkstoff
9 Niveauabsenkung durch Walzung
10 Materialverdichtungsbereich
11 Wulst neben 2
12 Ausgangsniveau
13 Endniveau
14 Außenränder von 3
15 Drehachse von 1
16 Schweißfuge
F Preßkraft
n Drehzahl
Claims (9)
1. Verfahren zur Vorbereitung eines Werkstückes aus
Sintermetall (1) für eine Schweißnahtverbindung, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß das Werkstück aus Sintermetall (1) ausschließlich im Fügebereich auf eine niedrige Restporosität verdichtet wird und
- - der Materialverdichtungsbereich (10) zur Positionierung der zu verschweißenden Werkstücke (1, 7) dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Porosität auf
mindestens 5 Prozent reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück vor der
Verdichtung lokal erwärmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdichtung mit
mindestens zwei einander entgegenwirkenden Werkzeugen (3)
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß bei der Verdichtung Wülste (11) aus dem Materialverdichtungsbereich (10) entlang der Werkstückstoßfuge aufgeworfen werden,
- - so daß diese Wülste (11) beim Schweißen in die Stoßfuge hinein verlaufen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wülste (11) als
Zentrier- bzw. Distanzhilfen angeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein maschinell geführtes Walz- bzw. Preßwerkzeug (3) über
dem gesinterten Werkstück (1) angebracht und sein
Anpreßdruck regelbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsbreite des
Werkzeuges (3) um etwa die Breite der vorgesehenen
Wülste (11) geringer ist als die Schweißfugentiefe.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkzeug (3) und ein mobiles Vorwärmgerät (4) an einem
gemeinsamen Vorschubsystem angebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904019098 DE4019098A1 (de) | 1989-06-20 | 1990-06-15 | Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung eines werkstueckes aus sintermetall fuer eine schweissnahtverbindung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3920033 | 1989-06-20 | ||
DE19904019098 DE4019098A1 (de) | 1989-06-20 | 1990-06-15 | Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung eines werkstueckes aus sintermetall fuer eine schweissnahtverbindung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4019098A1 true DE4019098A1 (de) | 1991-01-03 |
Family
ID=25882111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904019098 Withdrawn DE4019098A1 (de) | 1989-06-20 | 1990-06-15 | Verfahren und vorrichtung zur vorbereitung eines werkstueckes aus sintermetall fuer eine schweissnahtverbindung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4019098A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10037132A1 (de) * | 2000-07-31 | 2002-02-14 | Volkswagen Ag | Tellerventil und Verfahren zum Herstellen eines Tellerventils |
DE10301033A1 (de) * | 2003-01-13 | 2004-07-22 | Hjs Fahrzeugtechnik Gmbh & Co. | Verfahren zum Fügen von porösen Metallteilen |
DE102007008653A1 (de) * | 2007-02-20 | 2008-08-21 | Deutsche Mechatronics Gmbh | Umformverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Umformverfahrens |
-
1990
- 1990-06-15 DE DE19904019098 patent/DE4019098A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10037132A1 (de) * | 2000-07-31 | 2002-02-14 | Volkswagen Ag | Tellerventil und Verfahren zum Herstellen eines Tellerventils |
DE10301033A1 (de) * | 2003-01-13 | 2004-07-22 | Hjs Fahrzeugtechnik Gmbh & Co. | Verfahren zum Fügen von porösen Metallteilen |
DE102007008653A1 (de) * | 2007-02-20 | 2008-08-21 | Deutsche Mechatronics Gmbh | Umformverfahren und Vorrichtung zur Durchführung eines Umformverfahrens |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF FRIEDRICHSHAFEN AG, 7990 FRIEDRICHSHAFEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |