DE4016995A1 - Lactamschmelzen mit erhoehter viskositaet und ihre verwendung - Google Patents

Lactamschmelzen mit erhoehter viskositaet und ihre verwendung

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description

Die Erfindung betrifft Lactam-Mischungen, ergebend Lactamschmelzen mit erhöhter Viskosität, ihre Herstel­ lung sowie ihre Verwendung, bevorzugt im Bereich der aktivierten anionischen Lactampolymerisation (Gußpoly­ amid). Den Lactamschmelzen werden erfindungsgemäß bestimmte ungesättigte Vinylaromat-Dien-Blockcopolymere, die sich in der Lactamschmelze lösen, in Mengen von 1 bis 15 Gew.-%, zugesetzt. Die eingesetzten Blockcopoly­ meren enthalten 10 bis 85 Gew.-% Vinylaromat-Einheiten und 15 bis 90 Gew.-% Dien-Einheiten. Die Blockcopoly­ meren können auch teilweise hydriert oder gepfropft sein.
Weiterhin werden auch die Verwendung derartig ver­ dickter, insbesondere füllstoff/verstärkungsstoffhaltige Lactamschmelzen in einem Verfahren zur Herstellung von Polyamiden, sowie entsprechende Polyamidformkörper, besonders nach dem anionisch aktivierten Gießverfahren, beansprucht.
Gußpolyamidteile, z. B. aus Caprolactam hergestellt, weisen bekanntlich ein hohes Niveau der mechanischen Eigenschaften auf; aufgrund ihrer gegenüber Standard­ spritzgußteilen erhöhten Kristallinität sowie der wesentlich höheren Molekulargewichte sind fast alle mechanischen Eigenschaftswerte gegenüber durch Poly­ kondensation hergestellten Polyamiden verbessert. Aus diesem Grund ist Gußpolyamid ein attraktiver Werkstoff.
Ein Nachteil gegenüber den durch Polykondensation herge­ stellten Polyamiden liegt aber darin, daß das Gußpoly­ amid sich im allgemeinen nicht thermoplastisch verarbei­ ten läßt. Alle Zusatzstoffe, die im Formteil anwesend sein sollen, müssen daher im allgemeinen in die Lactam­ schmelze vor der Polymerisation eingebracht werden.
Die Herstellung von Gußpolyamidteilen, ausgehend von niedrigviskosen Lactamschmelzen und Katalysatoren sowie Aktivatoren (aktivierte anionische Polymerisation) ist bekannt (z. B. Vieweg, Müller; Kunststoff-Handbuch Bd. VI., Carl Hanser Verlag, München 1966). Gegenüber Polyurethan-RIM-Systemen ist die Verfahrenstechnik ein­ facher, da z. B. aufgrund der sehr niedrigviskosen Lactamschmelzen drucklos und unter Einsatz einfacher Pumpen oder auch nach der Reaktionsspritztechnik (unter Druck) gefördert werden kann.
Für viele Einsatzgebiete wäre es nun wünschenswert, die guten mechanischen Eigenschaften von Gußpolyamidteilen weiter zu steigern, z. B. Härte, Steifigkeit und Festig­ keit, vor allem auch den Kriechmodul, indem Verstär­ kungs- bzw. Füllstoffe zugesetzt werden, wie es von Spritzgußmaterialien her bekannt ist. Genau hier wirkt sich aber die geringe Viskosität der Lactamschmelzen sehr nachteilhaft aus, da aufgrund des Dichteunter­ schiedes z. B. Glasfasern sehr schnell sedimentieren. Dies macht die Herstellung eines glasfaserverstärkten Gußpolyamids auf konventionellem Wege sehr schwierig. Es wäre daher wünschenswert, die Viskosität von Lactam­ schmelzen auf einfache Weise deutlich erhöhen zu können.
Problematisch ist hier allerdings, daß die aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen ein chemisch sehr empfindliches System darstellt, das durch die aller­ meisten Zusatzstoffe gestört wird. Übliche Verdickungs­ mittel wie Polyacrylamid stören im allgemeinen entweder die Polymerisation oder sind in den Lactamschmelzen zu wenig löslich. Polystyrol ist zwar löslich und bewirkt in größeren Mengen auch eine gewisse Andickung, stört dann jedoch die Polymerisation. Polyamid 6 und 66 sind hingegen von viel zu geringer Löslichkeit in Lactam­ schmelzen.
Überraschend wurde nun gefunden, daß die Viskosität von Lactamschmelzen durch Zusatz spezieller ungesättigter Vinylaromat-Dien-Blockcopolymerer deutlich erhöht werden kann und daß durch diese Maßnahme die aktivierte anionische Polymerisation im allgemeinen nicht oder in nur unbedeutendem Maße gestört wird. Weiterhin wurde gefunden, daß diese Lactam-Mischungen in Form derar­ tiger verdickter Lactamschmelzen sich sehr gut zur Herstellung verstärkter und gefüllter Gußpolyamidteile eignen, da die Füllstoffe/Verstärkungsstoffe entweder gar nicht oder nur so langsam sedimentieren, daß eine gute homogene Verteilung in den Formkörpern resultiert.
Gegenstand der Erfindung sind daher Lactam-Mischungen, ergebend Lactamschmelzen mit erhöhter Viskosität, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 12 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% an Vinylaromat-Dien-Blockcopolymeren, enthaltend 10 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 75 Gew.-% und besonders bevorzugt 20 bis 55 Gew.-% Vinylaromat- Einheiten und 15 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 25 bis 85 Gew.-% und besonders bevorzugt 45 bis 80 Gew.-% Dieneinheiten, wobei die Blockcopolymeren auch durch teilweise Hydrierung der Weichsegmente bis zu einem Hydrierungsgrad von 60% und/oder Pfropfung mit reaktiven Monomeren und/oder anderen Modifizierung­ smitteln, modifiziert sein können, gelöst enthalten. Diese verdickten Lactamschmelzen enthalten bevorzugt Füll- und/oder Verstärkungsstoffe in üblichen Mengen, vorzugsweise bis 40 Gew.-%.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der er­ findungsgemäßen, verdickte Lactamschmelzen ergebenden Lactam-Mischungen zur Herstellung von Polyamiden, insbe­ sondere über das Verfahren der aktivierten anionischen Polymerisation, insbesondere zur Herstellung verstärkter und/oder gefüllter Gußpolyamidteile. Gegenstand der Er­ findung sind auch ein Verfahren zur Herstellung dieser Polyamide sowie die durch Verwendung der erfindungsge­ maßen Lactamschmelzen hergestellten Polyamide bzw. Poly­ amidteile.
Geeignete Vinylaromat-Dien-Blockcopolymere umfassen im Rahmen der Erfindung sowohl solche mit unmodifizierten Blöcken wie auch solche mit nachträglich modifizierten Blöcken, z. B. solche, in denen die Dien-Blöcke teilweise (maximal zu 60%, vorzugsweise zu <50%) hydriert oder durch Pfropfung modifiziert sind.
Bevorzugte Monomere für die Vinylaromat-Blöcke sind Styrol, α-Methylstyrol, m- bzw. p-Methylstyrol (bzw. ihr Gemisch, "Vinyltoluol") sowie 2- und 4-Vinylpyridin. Bevorzugte Monomere zum Aufbau der Dien-Blöcke sind Butadien, Isopren und 2,3-Dimethylbutadien. Besonders bevorzugt sind Styrol, α-Methylstyrol, m- bzw. p-Methyl­ styrol, Butadien und Isopren. Ganz besonders bevorzugt sind Styrol und Butadien.
Die Vinylaromat- bzw. Dienblöcke (bzw. z. B. teil­ hydrierten Dienblöcke) können nun in verschiedener Weise zu Blockcopolymeren zusammengesetzt sein; erfindungs­ gemäß geeignet sind beispielsweise AB-Diblock-copoly­ mere, ABA- bzw. BAB-Triblockcopolymere, (AB)n-Multi­ blockcopolymere und andere mehr. Die erfindungsgemäß einsetzbaren Blockcopolymeren können auch einen stern­ förmigen Aufbau haben, z. B. durch Kopplung mit SiCl4 nach anionischer Polymerisation. Die Blockcopolymeren können auch zwischen den einzelnen Vinylaromat- bzw. Dien-Blöcken Mischblöcke ("tapered" oder "overlap­ structures") aufweisen. Die einzelnen Blöcke können auch verzweigt sein. Die Dienblöcke können auch nachträglich chemisch modifiziert sein, z. B. durch partielle (bis 60%) Hydrierung und/oder durch Pfropfung mit reaktiven Monomeren, z. B. mit ungesättigten Carbon­ säuren, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäurehalbestern oder auch durch Epoxidierung, wie dies im Stand der Technik bekannt ist.
Geeignete Blockcopolymere sind beispielsweise Styrol- Butadien-Diblockcopolymere, Styrol-Isopren-Diblock­ copolymere, Styrol-Butadien-Styrol-Triblockcopolymere, Styrol-Isopren-Styrol-Triblockcopolymere, Styrol-Buta­ dien-Multiblockcopolymere, Styrol-Isopren-Multiblock­ copolymere, Maleinsäureanhydrid gepfropfte (bzw. car­ boxylierte), teilhydrierte oder nicht hydrierte Styrol- Butadien-Styrol-Triblockcopolymere, epoxidierte Styrol- Butadien-Styrol-Triblockcopolymere, Styrol-Ethylen/Pro­ pylen-Diblockcopolymere (enthalten hydrierte Isopren- Blöcke) bzw. Triblockcopolymere, Styrol-Ethylen/Buty­ len-Diblockcopolymere, und andere mehr. Die genannten Blockcopolymere gehören zu den bevorzugt im Rahmen der Entwicklung einzusetzenden Blockcopolymeren. Insbeson­ dere bevorzugt sind Diblock-Copolymere wie Styrol- Butadiendiblockcopolymere und solche Triblockcopoly­ meren, die den Vinylaromatenblock innen und die Dienblöcke außen enthalten.
Geeignete Blockcopolymere sind beispielsweise unter den Namen Solprene®, Kraton®D bzw. G, Cariflex®, Tufprene®, Europren®, Buna BL®, Elacar® und Stereon® kommerziell erhältlich.
Die Blockcopolymeren sollen 10 bis 85 Gew.-% an Vinyl­ aromat- bzw. 90 bis 15 Gew.-% an Dieneinheiten, bevor­ zugt 20 bis 75 Gew.-% bzw. 80 bis 25 Gew.-% und beson­ ders bevorzugt 25 bis 55 Gew.-% bzw. 75 bis 45 Gew.-%, enthalten. Die Blockcopolymeren können auch übliche Additive, z. B. Stabilisatoren enthalten.
Die Blockcopolymere sollen zu 1 bis 15, bevorzugt 3 bis 12 und besonders bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% zur Herstel­ lung der erfindungsgemäßen Lactamschmelzen eingesetzt werden.
Als Lactame zur Herstellung des Guß-PA sind Lactame mit mindestens 4 C-Atomen im Ring geeignet. Bevorzugte Lac­ tame sind Caprolactam und Laurinlactam. Besonders bevor­ zugt wird Caprolactam verwendet. Die Lactame können auch in einem beliebigen Gemisch eingesetzt werden.
Es können prinzipiell alle bekannten Katalysatoren ein­ gesetzt werden, wobei beispielhaft genannt werden: die Natriumsalze des Caprolactams und des Pyrrolidons, Natriumhydrid, Natriummethanolat, Caprolactammagnesium­ bromid und -iodid.
Es können prinzipiell alle bekannten Aktivatoren einge­ setzt werden, z. B. Isocyanate, Säurechloride, Säure­ anhydride, Carbodiimide, Umsetzungsprodukte aus diesen Verbindungen mit Lactamen und andere, wie sie aus dem Stand der Technik generell bekannt sind.
Bevorzugte Katalysatoren sind die Natriumsalze des Caprolactams und des Pyrrolidons sowie Caprolactam­ magnesiumbromid und -iodid.
Bevorzugte Aktivatoren sind Isocyanate und Säurechloride bzw. die jeweiligen Umsetzungsprodukte mit Lactamen.
Es können neben den erfindungsgemäß einzusetzenden Blockcopolymeren (und den bevorzugt anwesenden Füll- bzw. Verstärkungsstoffen) weiterhin auch (gegebenenfalls funktionalisierte) Kautschuke bzw. Weichsegmente in der Schmelze enthalten sein, z. B. Polyether, Polydiene u. a., wie sie im Stand der Technik beschrieben sind. Dabei sind funktionalisierte Weichsegmente bevorzugt, die chemisch als Blöcke in das PA eingebaut werden können oder über Haftgruppen, z. B. (Carboxylgruppen oder An­ hydridgruppen) mit dem Polyamid verbunden werden können.
Entsprechende Weichsegmente sowie Verfahren, sie in das PA einzubauen, z. B. über Kopplung an den Aktivator, sind in großer Zahl bekannt.
Beispielsweise können aminierte Weichsegmente, z. B. Polyether, mit Polyisocyanaten zu Isocyanat-terminierten Weichsegmenten umgesetzt werden, welche dann einen poly­ meren Aktivator darstellen, oder es können OH-termi­ nierte Polyether mit Dicarbonsäuredichloriden, z. B. Terephthalsäuredichlorid, zu Säurechlorid-terminierten Polyethern und anschließend mit einem Lactam zu einem polymeren Aktivator umgesetzt werden.
Je nach Art des Elastomersegments bzw. der Endgruppen bzw. der Art der Verknüpfung mit dem Aktivator kann die Wahl des Katalysators eingeschränkt sein, z. B. dann, wenn der Katalysator das Elastomersegment abbaut. Ent­ sprechende optimale Kombinationen sind bevorzugt erfin­ dungsgemäß einzusetzen.
Prinzipiell sind als Verdicker für Lactamschmelzen alle, in dem jeweiligen Lactam bei ca. 140°C gut löslichen Polymere denkbar; die Wahl wird jedoch drastisch einge­ schränkt, da die aktivierte anionische Polymerisation ein chemisch sehr empfindliches System darstellt, welches mit einer Vielzahl von Strukturen, insbesondere H-aciden Verbindungen, reagieren kann, was sich dann durch Polymerisationsstörungen bemerkbar macht. Die überraschende Erkenntnis war, daß die erfindungsgemäß einzusetzenden Blockcopolymeren im allgemeinen, wenn überhaupt, nur relativ geringe Polymerisationsstörungen bewirken (das Ausmaß von Polymerisationsstörungen kann von dem jeweils verwendeten Katalysator/Aktivator ab­ hängen) und eine gute Viskositätsergiebigkeit und Lös­ lichkeit zeigen. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Blockcopolymere stellen also ein besonders geeignetes Verdickersystem dar.
Als Füll- bzw. Verstärkungsstoffe (bis 60, bevorzugt 5 bis 40%) sind prinzipiell die üblicherweise einge­ setzten geeignet, wobei, je nach Zusammensetzung der Schlichte, nicht alle gleich gut geeignet sein können. Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Füll-/Ver­ stärkungsstoffe zur Herstellung der verstärkten/ge­ füllten Gußpolyamidteile sind Glasfasern, Glaskugeln, mineralische Füllstoffe, Kohlenstoffasern und andere mehr, wie sie in vielfacher Weise im Stand der Technik bekannt sind; vielfach tragen sie bestimmte Schlichten oder sind entsprechend vorbehandelt, z. B. silanisiert.
Es können weiterhin alle üblichen Additive wie z.B. Entformungsmittel, UV-Stabilisatoren, Antioxidantien, Schmiermittel wie z. B. MoS2 und andere (gegebenenfalls chemisch angekoppelte) Legierungspartner und andere mehr anwesend sein, wie sie im Stand der Technik beschrieben sind.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen verstärkten und/oder gefüllten Gußpolyamidteile erfolgt prinzipiell nach den üblichen Verfahren.
Die erfindungsgemäßen Lactamschmelzen finden ihre Ver­ wendung vorzugsweise zur Herstellung von Gußpolyamid- Teilen (Fertigteile, Halbzeuge und andere mehr), wobei sie für verstärkte bzw. gefüllte Typen besonders ge­ eignet sind. Es können drucklose oder Druckverfahren (z. B. Reaktionsspritztechnik) eingesetzt werden, offene oder geschlossene Form verwendet werden und übliche, bekannte Formtemperaturen, Heizdauer, Gießzeiten, Ent­ formungs-/Fließ-/Entschäumer-Substanzen mitverwendet werden. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lactamschmelzen liegt darin, daß suspendierte Füll- oder Verstärkungsstoffe eine erheblich bessere Suspensions­ stabilität zeigen.
Die erfindungsgemäßen Lactamschmelzen können auch zur Herstellung von Polyamiden durch hydrolytische Polymeri­ sation genutzt werden, doch liegt der besondere Effekt bei der aktivierten anionischen Polymerisation.
Die erfindungsgemäßen Lactamschmelzen weisen, wenn sie zur Herstellung von Gußpolyamid verwendet werden, bevor­ zugt Viskositäten von mindestens 20 mPa · s, besonders bevorzugt mindestens 50 mPa · s und ganz besonders bevor­ zugt mindestens 100 mPa · s und insbesondere mindestens 150 mPa · s (gemessen mit einem Rotationsviskosimeter), bei 135°C auf. Die erfindungsgemäßen Lactamschmelzen können Viskositäts-Temperatur-Anomalien zeigen; dies ist ein besonders wertvoller Aspekt der Erfindung, da bei der Herstellung von Gußpolyamid beispielsweise die Polymerisationstemperatur i. a. höher liegt als die Temperatur der Lactamschmelzen in den Vorratsbehältern. Deshalb können die Schmelzen gut gefördert werden, während bei der höheren Temperatur im Verlauf der Polymerisation die dann erhöhte Viskosität noch effektiver eine Segregation der Verstärkungsstoffe verhindert.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne sie darauf einzuschränken.
Beispiele Beispiele 1-4
ε-Caprolactam wurde mit verschiedenen Mengen eines Styrol-Butadien-Diblockcopolymeren (40 Gew.-% Styrol, davon 32% im Block, 60 Gew.-% Butadien; M = .......) vermischt unter N2 auf 140-150°C erhitzt und bis zum Lösen des Blockcopolymeren gerührt. Anschließend wurden mit einem Brookfield-Viskosimeter die Viskositätswerte bei verschiedenen Temperaturen gemessen. Lösezeiten und Viskositätswerte sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
Beispiel 5
7 g des in den Beispielen 1-4 benutzten Blockcopolymeren wurden unter Rühren innerhalb von 30 min bei 140-150°C in 90,2 g Caprolactam gelöst. Anschließend wurde die hochviskose Lösung auf 180°C aufgeheizt und 2 g Natrium­ caprolactamat-Lösung (20%ig in Caprolactam) sowie 0,8 g einer aliphatischen Polyisocyanat-Lösung (KU 2-8107, ein Produkt der Bayer AG) zugegeben. Die Polymerisation setzte nach der üblichen Zeit, wie sie sich auch ohne Zusatz des Blockcopolymeren ergibt, nämlich nach ca. 30 Sekunden ein. Das Gußpolyamid ist vernetzt, der Extraktgehalt (H2O, 24 h) beträgt 3,5%.
Beispiele 6-9
Caprolactam, das in den vorherigen Beispielen benutzte Blockcopolymere und Glasfasern (15 Gew.-%) wurden unter N2 aufgeheizt und unter Rühren innerhalb von 30 min bei 140-150°C zu einer viskosen, Glasfasern enthaltenden Lac­ tamschmelze homogenisiert. Die Viskositätswerte sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle 2
Beispiel 10
Die Lactammischung nach Beispiel 8 wurde nach Abschluß der Viskositätsmessung bei 110°C aufgeheizt und die Viskosität beim Abkühlen erneut gemessen. Die Lactam- Schmelze zeigte eine ausgeprägte Viskositäts/Temperatur- Anomalie.
Beispiele 11-14
Es wurden zwei Caprolactam-Lösungen A und B herge­ stellt.
A: 13 g desselben Blockcopolymeren wurden bei 150°C in 183,8 g Caprolactam gelöst, auf 130°C abgekühlt und 3,2 g Aktivatorlösung nach Beispiel 5 zuge­ setzt.
B: 13 g Blockcopolymer wurden in 179,0 g Caprolactam bei 150°C gelöst, auf 130°C abgekühlt und 8 g Kata­ lysatorlösung nach Beispiel 5 zugesetzt.
Anschließend wurden zu verschiedenen Zeiten während der Lagerung von A bzw. B bei 130°C je 50 g Proben von A und B entnommen und dann nach Vermischen bei 180°C in üb­ licher Weise polymerisiert. Die Temperzeiten, Polymeri­ sationszeiten, Extraktgehalte und Viskositäten sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3
Beispiele 15 und 16
Es wurden zwei Schmelzen, jeweils ohne beziehungsweise mit 15 Gew.-% Kurzglasfasern, hergestellt.
A: 24,5 g desselben Blockcopolymeren wurden bei 150°C unter Rühren in 311,5 g Caprolactam gelöst (30 min), die Lösung auf 125°C abgekühlt und 14 g desselben Katalysators sowie in einem Fall noch zu­ sätzlich 62 g Glasfasern zugegeben.
B: In derselben Weise wurden Lösungen von 24,5 g Blockcopolymer in 319,9 g Caprolactam, 5,6 g Akti­ vatorlösung sowie in dem einen Fall zusätzlich noch 62 g Kurzglasfasern hergestellt.
Die Lösungen wurden jeweils in einem 2-l-Becherglas ver­ mischt und bei 180°C polymerisiert.
Es resultierten homogene, glänzende Blöcke, wobei die glasfaserhaltigen Ansätze eine gute, gleichmäßige Dis­ pergierung der Glasfasern ergaben.
Beispiele 17-19
15 g eines Styrol-Butadien-Styrol-Dreiblock-copolymeren (Cariflex®, TR 1184; ein Produkt der Deutsche Shell Chemie, wurde innerhalb von 9 Stunden bei 150°C in 135 g Caprolactam gelöst, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Viskositätswerte betrugen: 30 mPa · s bei 135°C, <30-60 mPa · s bei 120°C und 60 mPa · s bei 110°C.

Claims (10)

1. Mischungen auf Basis von Lactamen zur Herstellung von Lactamschmelzen mit erhöhter Viskosität, da­ durch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 15 Gew.-%, be­ vorzugt 3 bis 12 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% an Vinylaromat-Dien-Blockcopolymeren, enthaltend 10 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 75 Gew.-% und besonders bevorzugt 20 bis 55 Gew.-% Vinylaromat-Einheiten und 15 bis 90 Gew.-%, bevor­ zugt 25 bis 85 Gew.-% und besonders bevorzugt 45 bis 80 Gew.-% Dieneinheiten, wobei die Blockcopoly­ meren auch nachträglich, vorzugsweise durch teil­ weise Hydrierung der Weichsegmente bis zu einem Hy­ drierungsgrad von 60% und/oder Pfropfung mit reak­ tiven Monomeren und/oder anderen Modifizierungs­ mitteln, modifiziert sein können, gelöst enthal­ ten.
2. Mischungen für Lactamschmelzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bevorzugte Monomere für die Vinylaromat-Blöcke Styrol, α-Methylstyrol, m- bzw. p-Methylstyrol (bzw. ihr Gemisch, "Vinyl­ toluol") sowie 2- und 4-Vinylpyridin und bevorzugte Monomere zum Aufbau der Dien-Blöcke Butadien, Iso­ pren und 2,3-Dimethylbutadien sind, wobei Styrol, α-Methylstyrol, m- bzw. p-Methylstyrol, Butadien und Isopren besonders bevorzugt und Styrol sowie Butadien ganz besonders bevorzugt sind.
3. Mischungen für Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Blockco­ polymere AB-Diblock-Copolymere, ABA- bzw. BAB- Triblockcopolymere, (AB)n-Multiblockcopolymere und andere mehr, gegebenenfalls sternförmig oder auch verzweigt in den Blöcken, gegebenenfalls Misch­ blöcke ("tapered" oder "overlap-structures") enthaltend, gegebenenfalls chemisch nachträglich modifiziert (bis max. 60% hydriert und/oder epoxidiert und/oder mit reaktiven Monomeren, beispielsweise Maleinsäureanhydrid, gepfropft), eingesetzt werden.
4. Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bevorzugt Styrol-Butadien-Di­ blockcopolymere, Styrol-Isopren-Diblockcopolymere, Butadien-Styrol-Butadien-Triblockcopolymere, Iso­ pren-Styrol-Isopren-Triblockcopolymere, "carboxy­ lierte" bzw. Maleinsäureanhydrid gepropfte, vor­ zugsweise Styrol-Butadien(-Styrol-Tri)block-co­ polymere, epoxidierte Styrol-Butadien-Styrol-Tri­ blockcopolymere, als Blockcopolymere eingesetzt werden.
5. Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Lactam bevorzugt Capro­ lactam, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Lactamen (bevorzugt Laurinlactam), eingesetzt wird.
6. Lactamschmelzen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß (gegebenenfalls einbaubare) Weichseg­ mente bzw. Elastomere anwesend sind.
7. Lactamschmelzen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie Füll- und/oder Verstärkungsstoffe in einer Menge von bis zu 60, bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, enthalten und daß als Füll- bzw. Ver­ stärkungsstoffe die bekannten Füllstoffe/Verstär­ kungsstoffe wie z. B. mineralische Füllstoffe, Glas­ kugeln, Glasfasern, Kohlenstoffasern und andere mehr eingesetzt werden.
8. Verwendung der Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 bis 7 zur Herstellung von Polyamiden, insbesondere durch aktivierte anionische Polymerisation (Guß­ polyamid) oder auch durch hydrolytische Polymeri­ sation, unter Verwendung üblicher Katalysatoren und Aktivatoren sowie gegebenenfalls unter Zusatz üb­ licher Zusatzstoffe.
9. Polyamid-Artikel, insbesondere Gußpolyamidartikel, hergestellt aus Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 bis 7 unter Verwendung üblicher Katalysatoren und Aktivatoren sowie gegebenenfalls weiterer üblicher Zusatzstoffe.
10. Verfahren nach zur Herstellung der Polyamid(-Artikel) nach Anspruch 9 unter Verwendung der Lactamschmelzen nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lactamschmelzen bei Anwesenheit üblicher Katalysatoren und Aktivatoren entweder unterhalb des Schmelzpunktes des jeweils entstehenden Polyamids nach dem Verfahren der anionisch aktivierten Polymerisation (Gußpolyamid) oder auch oberhalb des Schmelzpunktes durch hydrolytische Polymerisation polymerisiert werden.
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