DE4013037A1 - Verfahren zur mobilen verkehrsueberwachung und messfahrzeug zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur mobilen verkehrsueberwachung und messfahrzeug zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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- G01S13/00—Systems using the reflection or reradiation of radio waves, e.g. radar systems; Analogous systems using reflection or reradiation of waves whose nature or wavelength is irrelevant or unspecified
- G01S13/88—Radar or analogous systems specially adapted for specific applications
- G01S13/91—Radar or analogous systems specially adapted for specific applications for traffic control
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein zur
Durchführung des Verfahrens geeignetes Meßfahrzeug.
Es sind seit langer Zeit Radargeräte zur
Verkehrsüberwachung im Einsatz, die, fest installiert
oder vorübergehend am Straßenrand aufgestellt, dazu
dienen, die Geschwindigkeiten der am Verkehr
teilnehmenden Fahrzeuge zu messen, um Überschreitungen
zulässiger Höchstgeschwindigkeiten festzustellen.
Es ist auch bereits bekannt, solche Radargeräte bewegt
einzusetzen. Hierbei werden von einem mit bekannter
Geschwindigkeit fahrenden Meßfahrzeug aus die
Relativgeschwindigkeiten der in Gegenrichtung fahrenden
Verkehrsteilnehmer gemessen. Die
Absolutgeschwindigkeiten werden aus den
Relativgeschwindigkeiten durch Subtraktion der bekannten
Geschwindigkeit des Meßfahrzeuges ermittelt.
Bei dem bekannten Verfahren wird nur die
Ralativgeschwindigkeit gemessen. Die Entfernung des zu
überwachenden Fahrzeuges vom Meßfahrzeug wird nicht
erfaßt. Dies bringt Nachteile hinsichtlich der
Fehlersicherheit der Geschwindigkeitsmessung mit sich,
da Signale, die durch Reflexion an weiter entfernten
Zielen, z. B. dem zu überwachenden Fahrzeug nachfolgenden
Fahrzeugen entstehen, nicht sicher ausgeschieden werden
können. Außerdem ist die zur Verfügung stehende Meßzeit
bei Messung im Gegenverkehr, insbesondere bei hohen
Geschwindigkeiten, sehr kurz, was eine exakte Messung
erschwert. Eine Messung des Abstandes zwischen
aufeinanderfolgenden Fahrzeugen ist nicht möglich.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das eine
möglichst genaue und fehlerfreie Geschwindigkeitsmessung
von einem bewegten Meßfahrzeug aus und zusätzlich eine
Erfassung der Entfernung der Meßobjekte zum Meßfahrzeug
erlaubt.
Aufgabe der Erfindung ist ferner, ein Meßfahrzeug
anzugeben, mit dem das Verfahren nach der Erfindung
durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1
und 5 gelöst.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
geeignete Dopplerradargeräte sind dabei in anderem
Zusammenhang für sich bekannt. So ist z. B. in der
DE-PS 25 14 868 ein FM-Schwebungs-Rückstrahlortungsgerät
zur gleichzeitigen Entfernungs- und
Geschwindigkeitsmessung beschrieben, das als
Auto-Rückstrahlortungsgerät vor allem zur
Abstands-Warnung im Kraftfahrzeug entwickelt wurde. Ein
gegenüber dem in der DE-PS 25 14 868 beschriebenen Gerät
noch verbessertes Rückstrahlortungsgerät beschreibt die
DE-PS 29 00 825. Ein Einsatz der Geräte zur
Verkehrsüberwachung ist in keiner der beiden Schriften
erwähnt.
Das Verfahren nach der Erfindung hat den Vorteil, daß
die Geschwindigkeit sehr genau und in Relation zur
Entfernung des Meßobjektes gemessen wird, so daß
Reflexionen anderer, unterschiedlich entfernter Objekte
nicht ausgewertet werden. Die Messung in
Rückwärtsrichtung bewirkt, daß die zu messenden
Relativgeschwindigkeiten niedriger als bei einer Messung
im begegnenden Verkehr liegen und somit genauer bestimmt
werden können. Durch die gleichzeitige Erfassung der
Entfernung der Meßobjekte kann z. B. zu dichtes Auffahren
festgestellt und dokumentiert werden.
Ausgestaltungen des Verfahrens nach der Erfindung sind
in den Unteransprüchen 2 bis 4 angegeben.
So kann, gemäß den Unteransprüchen 2 und 3 als
Dopplerradar sowohl ein Dauerstrichradar als auch ein
Puls-Doppler-Radar verwendet werden.
Bei Verwendung eines frequenzmodulierten
Dauerstrichradars entsprechend der oben erwähnten
DE-PS 25 14 868, wie in Anspruch 4 angegeben, ist es
möglich, die Geschwindigkeit eines zu überwachenden
Fahrzeuges redundant, auf zwei verschiedenen Wegen zu
erfassen, was die Sicherheit der Messung gegen Fehler
erhöht.
Die Ansprüche 5 bis 9 betreffen ein Meßfahrzeug zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. Es
unterscheidet sich von Meßfahrzeugen, die für bekannte
Verfahren zur Messung der Relativgeschwindigkeit
eingesetzt werden, vor allem dadurch, daß das
Radargerät, zumindest aber dessen Antenne, so am oder im
Fahrzeug untergebracht ist, daß eine Messung der
Relativgeschwindigkeit in Rückrichtung, also entgegen
der Fahrrichtung möglich ist. Das Radargerät kann z. B.
im Kofferraum eines Meßfahrzeuges oder in einem auf
einen Dachgepäckständer montierten Behälter
untergebracht sein. Wird die Heckpartie des Fahrzeuges
(Kofferraumdeckel, Stoßstange, Kennzeichenschild) oder
der Dachbehälter aus Kunststoff gefertigt, so läßt sich
die Radareinrichtung vollständig getarnt einsetzen, was
die Gefahr von Schreckreaktionen von Lenkern überwachter
Fahrzeuge bei Erkennen der Radareinrichtung ausschließt.
Gemäß Anspruch 6 wird die Antenne des Radargerätes
schwenkbar angeordnet, so daß es möglich wird, auch
Fahrzeuge zu überwachen, die auf einer der Fahrspur des
Meßfahrzeuges benachbarten Fahrspur, etwa auf einer
Überholspur fahren. Wird der Schwenkwinkel erfaßt und
bei der Geschwindigkeitsmessung berücksichtigt, so läßt
sich der durch den Querversatz verursachte Meßfehler
korrigieren.
Anspruch 7 sieht als Radargerät ein frequenzmoduliertes
oder phasencodiertes Dauerstrichradargerät vor. Wird
gemäß Anspruch 8 ein frequenzmoduliertes, entsprechend
den oben genannten Patentschriften DE-PS 25 14 868 oder
DE-PS 29 00 825 ausgebildetes Dauerstrichradargerät
verwendet, so wird es auch möglich, mehrere Fahrzeuge
gleichzeitig zu überwachen.
Anspruch 9, schließlich sieht eine gleichzeitige
optische Überwachung des Verkehrsgeschehens vor.
Anhand einer Figur soll nun ein typischer Einsatzfall
für das Verfahren nach der Erfindung beschrieben werden.
In der Figur ist schematisch eine zweispurige Fahrbahn S
einer Straße dargestellt. Ein Meßfahrzeug M fährt mit
einer Geschwindigkeit VM auf der rechten Fahrspur. Es
besitzt in seinem Heck eingebaut ein frequenzmoduliertes
Dauerstrichradargerät R, wie es z. B. in der
DE-PS 25 14 868 offenbart ist, dessen Antenne in einem
Schwenkbereich SB schwenkbar ist und ein Erfassungsfeld
(rechte Grenze GR, linke Grenze GL) von etwa 15°
Öffnungswinkel besitzt. Der Meßbereich EM des
Radargerätes erstreckt sich von ca. 30 m bis etwa 130 m
Entfernung und ist in Entfernungszonen EZ von etwa 5 m
Tiefe unterteilt.
Das Radargerät mißt unabhängig voneinander die
Geschwindigkeiten V1 und V2 und die Entfernung der auf
der Nachbarspur fahrenden Fahrzeuge F1 und F2. Dabei
erfolgt die Geschwindigkeitsmessung aus der
Dopplerverschiebung der reflektierten Signale, während
die Entfernung aus der Schwebungsfrequenz des
ausgesendeten und des reflektierten frequenzmodulierten
Radarsignals gewonnen wird. Fahrzeuge, die sich in
unterschiedlichen Entfernungszonen aufhalten, können
hinsichtlich ihrer Geschwindigkeiten und Entfernungen
einzeln erfaßt werden.
Zur Korrektur des Geschwindigkeitsmeßwertes wird der
Schwenkwinkel der Antenne erfaßt und einem
Auswerterechner zugeführt. Dieser berücksichtigt den
Schwenkwinkel bei der Berechnung der
Absolutgeschwindigkeit, die sich aus der Summe von
gemessener Relativgeschwindigkeit und Geschwindigkeit
des Meßfahrzeuges ergibt. Die Geschwindigkeit des
Meßfahrzeuges kann über einen geeichten Tachometer oder
einen ABS-Geber genau erfaßt werden.
Das Meßfahrzeug kann zusätzlich mit einer Video-Kamera
ausgerüstet sein, die das Verkehrsgeschehen während der
Messung wiedergibt und auch der Identifizierung der
Kennzeichen und der Lenker der überwachten Fahrzeuge
dient.
Claims (9)
1. Verfahren zur Verkehrsüberwachung, bei dem von einem
sich mit bekannter Geschwindigkeit in bekannter Richtung
fortbewegenden, mit einem Dopplerradar ausgestatteten
Meßfahrzeug (M) aus die Geschwindigkeit von am Verkehr
teilnehmenden Fahrzeugen (F1, F2) gemessen und
aufgezeichnet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zur Geschwindigkeit eines zu überwachenden
Fahrzeugs (F1, F2) gleichzeitig dessen Entfernung zum
Meßfahrzeug (M) gemessen wird, daß das Meßfahrzeug
während dieser Messung vor dem zu überwachenden Fahrzeug
her und in derselben Fahrrichtung wie dieses bewegt wird
und daß das Dopplerradar (R) dabei so eingestellt ist,
daß seine Strahlrichtung der Fahrrichtung des zu
überwachenden Fahrzeuges (F1, F2) entgegengerichtet ist
oder mit dieser Gegenrichtung einen spitzen Winkel
bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dopplerradar zur Geschwindigkeits- und
Entfernungsmessung ein frequenzmoduliertes oder
phasencodiertes Dauerstrichradar verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Geschwindigkeits- und Entfernungsmessung ein
Puls-Doppler-Radar verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit eines zu überwachenden
Fahrzeuges sowohl über eine Auswertung des
Dopplereffektes als auch über eine Auswertung der
zwischen aufeinanderfolgenden Messungen auftretenden
Änderung der Entfernung zum Meßfahrzeug ermittelt wird
und daß eine Prüfung der nach den verschiedenen
Auswertungsarten gewonnenen Ergebnisse durch Vergleich
erfolgt.
5. Meßfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einem Dopplerradargerät (R) zur Messung
der Relativgeschwindigkeiten zu überwachender Fahrzeuge
(F1, F2) zum Meßfahrzeug (M), einer Einrichtung zur
Messung der Eigengeschwindigkeit (VM) und einem
Auswerterechner zur Berechnung der
Absolutgeschwindigkeiten (V1, V2) der zu überwachenden
Fahrzeuge (F1, F2)) aus den gemessenen
Relativgeschwindigkeiten und der Eigengeschwindigkeit
(VM) sowie mit Einrichtungen zur Anzeige und
Dokumentation der Meßergebnisse,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Dopplerradargerät (R) im Heck oder auf dem Dach des
Meßfahrzeuges untergebracht und samt seiner Antenne
durch ein aus elektrisch nichtleitendem Werkstoff
bestehendes Fahrzeugteil oder Fahrzeugzubehörteil
abgedeckt ist und daß die Strahlrichtung der Antenne
entgegen der Fahrrichtung einstellbar ist.
6. Meßfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antenne des Dopplerradargerätes schwenkbar ist,
daß ein Geber vorgesehen ist, der den eingestellten
Schwenkwinkel erfaßt und dem Auswerterechner zur
Berücksichtigung bei der Berechnung der
Absolutgeschwindigkeit zuführt.
7. Meßfahrzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dopplerradargerät (R) ein
frequenzmoduliertes oder phasencodiertes
Dauerstrichradargerät ist, welches in der Lage ist, die
Relativgeschwindigkeiten zu überwachender Fahrzeuge (F1,
F2) gegenüber dem Meßfahrzeug (M) und die Entfernungen
der zu überwachenden Fahrzeuge vom Meßfahrzeug
gleichzeitig zu messen.
8. Meßfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dopplerradargerät (R) ein frequenzmoduliertes
Dauerstrichradargerät vorgesehen ist, dessen
Entfernungsmeßbereich (EM) in mehrere voneinander
getrennte Unterbereiche (EZ) unterteilt ist und das für
in verschiedenen Unterbereichen befindliche, zu
überwachende Fahrzeuge (F1, F2) getrennte
Geschwindigkeits- und Entfernungsmeßwerte liefert.
9. Meßfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufzeichnung des
Verkehrsgeschehens während der Messungen eine
Video-Kamera vorhanden ist und daß eine Einblendung der
Grenzen (GR, GL) des Radar-Erfassungsfeldes und der
Meßdaten in das Video-Bild erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904013037 DE4013037A1 (de) | 1990-04-24 | 1990-04-24 | Verfahren zur mobilen verkehrsueberwachung und messfahrzeug zur durchfuehrung des verfahrens |
CH112991A CH681924A5 (de) | 1990-04-24 | 1991-04-16 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904013037 DE4013037A1 (de) | 1990-04-24 | 1990-04-24 | Verfahren zur mobilen verkehrsueberwachung und messfahrzeug zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4013037A1 true DE4013037A1 (de) | 1991-10-31 |
Family
ID=6404975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904013037 Ceased DE4013037A1 (de) | 1990-04-24 | 1990-04-24 | Verfahren zur mobilen verkehrsueberwachung und messfahrzeug zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH681924A5 (de) |
DE (1) | DE4013037A1 (de) |
Cited By (2)
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-
1990
- 1990-04-24 DE DE19904013037 patent/DE4013037A1/de not_active Ceased
-
1991
- 1991-04-16 CH CH112991A patent/CH681924A5/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH681924A5 (de) | 1993-06-15 |
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