DE4012983A1 - Axialer dehnungsausgleicher mit warnanzeige bei medienaustritt fuer rohrleitungen - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Der axiale Dehnungsausgleicher mit Warnanzeige bei Medienaustritt findet vorzugsweise Anwendung bei Rohrleitungen, die eine große Dehnbewegung durch Temperaturänderungen des Mediums in den Grenzen zwischen -200°C bis +260°C erfahren, deren Einsatz einen nur geringen Platzbedarf zuläßt und deren Funktionstüchtigkeit außerhalb des Standortes überwacht werden kann.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Aus dem Rohrleitungsbau sind eine Vielzahl von technischen Lösungen bekannt, die den Dehnungsausgleich von Rohrleitungen wirkungsvoll gestatten. Nachteilig wirkt sich bei nichtaxialen Dehnungsausgleichern, wie Gelenk­ kompensatoren, der erhöhte Platzbedarf aus.

Bei Wellrohrkompensatoren wirkt nachteilig, daß sich insbesondere Verunreini­ gungen aus dem Medium oder der Rohrleitung zwischen den Wellen absetzen. Es sind ferner Dehnungsausgleicher mit Dichtungsringen mit Lippendichtungen bekannt, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Nachteilig wirkt bei diesen Konstruktionen, daß ein Medienaustritt bei Defekten des Dichtungsringes nicht außerhalb des Standortes des Komparators lokalisert angezeigt wird.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, einen wartungsfreien Dehnungsausgleicher, insbe­ sondere für Rohrleitungen mit heißen oder kalten Medien, wie beispielsweise Fernwärmeleitungen, zu entwickeln, der sich durch geringe Abmaße auszeichnet und große Dehnbewegungen aufnimmt. Die Erfindung hat weiterhin zum Ziel, den Aufwand für die Herstellung von Kompensatoren im Vorfertigungsprozeß zu senken und eine Konstruktion zu schaffen, die auch gegen aggressive Medien, wie beispielsweise Säuren und Laugen, beständig ist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Dehnungsausgleicher mit einer Warn­ anzeige bei Medienaustritt für Rohrleitungen mit Innendruck und heißen oder kalten Medien zu schaffen, der sich mit einer hohen Druck- und Temperatur­ belastbarkeit sowie Chemikalienbeständigkeit auszeichnet und welcher in der Konstruktion so beschaffen ist, daß der Dehnungsausgleicher gleichzeitig für die Entwässerung, Schlammentleerung oder Entlüftung der Rohrleitungen einge­ setzt werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Dichtungsringe, be­ stehend aus Dichtungslippen, Verspannabschnitt und Lagerteil mit umlaufenden Labyrinthen zwischen Medienrohr und einem im Durchmesser größeren Führungs­ rohr angeordnet werden, wobei eine umlaufende Mediensammelnut mit Medienab­ laufkanal angeordnet wird, welche mit einer Medienwarnanzeige gekoppelt ist. Als Material für die Dichtringe werden vorzugsweise Flourkarbone, zum Bei­ spiel Polytetraflouräthylen (PTFE) verwendet. Durch Anordnung von Führungs­ flanschen an den Medienrohren wird im unteren Bereich des Dehnungsausgleichers zusammen mit einem im Durchmesser gegenüber dem Medienrohr größeren Führungs­ rohr ein Schlammfang gebildet. Bei Ausdehnung der Medienrohre werden die Be­ standteile aus dem Medium oder der Rohrleitung durch die Führungsflansche in einem unten angeordneten Schlammsammelbehälter geschoben und dort gesammtelt.

Im Havariefall, wie Defekte des Dichtungsringes, wird das Medium in einer nicht unter Druck stehenden umlaufenden Mediensammelnut gesammelt und über einen Medienablaufkanal zu einem Signalsystem, zum Beispiel Indikator, welcher über Kabel mit einer Überwachungsstation verbunden ist, geführt. Dadurch ist eine Überwachung des Dehnungsausgleichers ohne direkte Inaugenscheinnahme ge­ währleistet.

Ausführungsbeispiel

Der axiale Dehnungsausgleicher mit Warnanzeige bei Medienaustritt für hochbeanspruchte Rohrleitungen wird durch ein Ausführungsbeispiel näher beschrieben und in den Fig. 1 bis 4 dargestellt.

Fig. 1 Dehnungsausgleicher in der Gesamtdarstellung,

Fig. 2 Dichtring mit Verspannabschnitt als Flansch,

Fig. 3 Anordnung des Dichtringes und der Medienwarnanzeige,

Fig. 4 Anordnung des Dichtringes mit konischem Verspannabschnitt und Doppellippe.

Wie in der Fig. 1 dargestellt, setzt sich der Dehnungsausgleicher zu­ sammen aus einem oder zwei Medienrohrabschnitten 15, einem Führungsrohr 17, zwischen denen ein oder mehrere Dichtungsringe 1 aus Lippe 2, Verspannab­ schnitt 3, Lagerteil 4 so angeordnet sind, daß die Lippe 2 mit ihrem konischem Abschnitt 2′ dem Medienrohr 15 mit Korrosionsschutzschicht bzw. Gleitschicht 16 druckbeaufschlagt anliegt. Der Dichtungsring 1 ist medienrohrseitig untergliedert durch ein oder mehrere umlaufende Labyrinthe 5 und eine umlaufende Medien­ sammelnut 8. Im Havariefall wird das Medium in der Mediensammelnut 8 gesammelt und über einen Medienablaufkanal 6, Entleerungsöffnung 21, durch den Los­ flansch 18 und Tropfnase 21′ auf ein Medienwarnsystem, zum Beispiel Indika­ tor 22 geführt, der über Kabel 23 mit einer Überwachungsstation verbunden ist. Der Dichtungsring 1 liegt mit seiner Lippe 2 dem Medienrohr 15 dicht und druckbeaufschlagt an. Der Innendurchmesser des Dichtungsringes 1 wird kleiner hergestellt als der Außendurchmesser des Medienrohres 15. Der konische Abschnitt der Lippe 2′ liegt dadurch besonders straff dem Medien­ rohr 15 auf. Das kann durch einen Spannring 9 in einer Nut 7 noch verstärkt werden (Fig. 2 und 3).

Zur Sicherung der Dichtigkeit trotz geringer Bewegungen des Medienrohres 15 quer zur Rohrachse sind in der Lippe 2 eine oder mehrere Gelenknuten 7′ an­ geordnet. Der dichte Anschluß des Dichtungringes 1 an das Führungsrohr 17 erfolgt mittels eines Flanschteiles 3′′ zwischen Festflansch 19, zum bei­ spiel Vorschweißflansch 19′ und Losflansch 18 oder gemäß Fig. 4 mittels des konischen Teiles 3′ des Verspannabschnittes 3 des Dichtungsringes 1 durch die Verschraubung 24. Durch die Führungsflansche 10 wird das Füh­ rungsrohr 17 arretiert und unten aufgeteilt in einen Schlammfang 11 und einen oder zwei schlammfreie Ringräume 12. Zur Entleerung der abgesetzten Bestandteile ist im unteren Bereich ein Schlammsammelbehälter 13 mit ver­ schließbarer Öffnung 14 angeordnet. Entsprechend dem Wirkprinzip bewegen sich bei Ausdehnung der Medienrohre 15 die Führungsflansche 10 mit Öff­ nungen 10′ in Richtung Schlammsammelbehälter 13 und können die abge­ setzten Bestandteile dort hineinschieben.

Bei Anordnung des Dehnungsausgleichers in Hochpunkten dient das Führungs­ rohr 17 der Entlüftung. Ähnlich dem Schlammsammelbehälter 13 ist oben ein Entlüftungsdom mit verschließbarer Öffnung angeordnet. Das Bewegungsmaß der Medienrohre 15 kann in eine oder beide Richtungen durch Begrenzungs­ schrauben 25, 26 begrenzt werden, um die Bewegung zu koordinieren und eine Beschädigung des Dichtungsringes 1 auszuschließen. Entsprechend der Fig. 1 wird der Dehnungsausgleicher als komplette Einheit gefertigt und über Montageflansche 20, zum Beispiel angeschweißte Vorschweißflansche 19′, im Leitungsnetz eigebaut.

Die Ausführung des Dehnungsausgleichers kann auch so erfolgen, daß das Medienrohr 15 einseitig mit dem Führungsrohr 17 kraftschlüssig und dicht verbunden wird.

Verzeichnis der Bezugszeichen

 1 Dichtungsring
 2 Lippe
 2′ konischer Abschnitt der Lippe
 3 Verspannabschnitt
 3′ konischer Teil
 3′′ Flanschteil
 4 Lagerteil
 5 umlaufende Labyrinthe
 6 Medienablaufkanal
 7 Nut für Spannring
 7′ Gelenknut
 8 Mediensammelnut
 9 Spannring
10 Führungsflansch
10′ Öffnungen
11 Schlammfang
12 schlammfreier Ringraum
13 Schlammsammelbehälter
14 verschließbare Öffnung
15 Medienrohr
16 Korrosionsschutzschicht, Gleitschicht
17 Führungsrohr
18 Losflansch
19 Festflansch
19′ Vorschweißflansch
20 Montageflansch
21 Entleerungsöffnung
21′ Tropfnase
22 Indikator
23 Kabel der Medienwarnanzeige
24 Verschraubung
25 Begrenzungsschraube
26 Begrenzungsschraube

Claims (3)

1. Axialer Dehnungsausgleicher mit Warnanzeige bei Medienaustritt für Rohrleitungen, bestehend aus Medienrohr, Führungsrohr, Dichtungs­ ringen aus Polytetraflouräthylen (PTFE) oder Teflon und Führungs­ flanschen, dadurch gekennzeichnet, daß Dichtungsringe (1), bestehend aus Dichtungslippen (2), Verspannabschnitt (3) und Lagerteil (4) mit umlaufenden Labyrinthen (5) zwischen Medienrohr (15) und einem im Durchmesser größeren Führungsrohr (17) angeordnet werden, wobei eine umlaufende Mediensammelnut (8) mit Medienablaufkanal (6) angeordnet wird, welche mit einer Medienwarnanzeige gekoppelt ist.

2. Axialer Dehnungsausgleicher nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Führungsrohr (17) mit der Begrenzung der Lagerflansche einen Schlammfang (11) bildet und unten ein Schlammsammelbehälter (13) an­ geordnet ist.

3. Axialer Dehnungsausgleicher nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß bei Anordnung des Dehnungsausgleichers in Hochpunkten am Führungs­ rohr (17) ein Entlüftungsdom mit verschließbarer Öffnung (14) ange­ ordnet ist.