DE4011577A1 - Verfahren und vorrichtung zur spektralanalyse - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur spektralanalyseInfo
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
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- G01R23/165—Spectrum analysis; Fourier analysis using filters
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Description
Es ist bekannt, ein Eingangssignal in eine vorgege
bene Anzahl von Frequenzgruppen zu zerlegen (E. Zwicker,
Psychoakustik. Berlin; Heidelberg; New York: Springer
1982), wobei die Zerlegung beispielsweise in Anleh
lehnung an die Barkskala in 26 Frequenzgruppen er
folgen kann.
Es ist auch bekannt, bei der Tranformationscodierung
von Audiosignalen (Psychoakustik) oder für die Be
rechnung psychoakustischer Parameter (Lautheit,
Schärfe, Rauhigkeit, Klanghaftigkeit, . . .) eine Auf
teilung des Fourierspektrums in die psychoakustisch
relevanten Frequenzgruppen vorzunehmen (D. Krahe,
Grundlagen eines Verfahrens zur Datenreduktion bei
qualitativ hochwertigen Audiosignalen auf Basis einer
adaptiven Transformationscodierung unter Berücksich
tigung psychoakustischer Phänomene. Dissertation,
Universität - GH - Duisburg, 1988). Die Verwendung
der sogenannten FFT (Fast-Fourier-Transformation)
bedingt allerdings, daß in die unteren Gruppen nur
wenige Spektralwerte fallen und die oberen Gruppen
zu dicht besetzt sind. Die spektrale Auflösung bei
tiefen Frequenzen ist in der Regel zu gering, so daß
sich durch den verschmierenden Einfluß des Analyse
fensters nur eine schlechte Schätzung des Spektrums
ergibt.
Das bedeutet, daß der Transformationsgewinn in den
unteren Gruppen nur gering ist bzw. die psychoakusti
schen Parameter nicht genau genug bestimmt werden
können. Zwar könnte ein längeres Analysefenster hier
Abhilfe schaffen, hätte aber den Nachteil, daß zeit
liche Änderungen des Spektrums schlechter analysiert
werden könnten.
Transformationscodierungsverfahren nutzen zur Daten
reduktion verschiedene Verdeckungseffekte aus (Simul
tanverdeckung, Nach- und Vorverdeckung). Simultan
und Nachverdeckungseffekte können bei den gebräuch
lichen Analysefenstern (ca. 23 ms) voll genutzt werden.
Die Vorverdeckung ist jedoch nur ca. 2-3 ms vor dem
plötzlichen Einsetzen eines Signals wirksam. Um dieser
Situation gerecht zu werden, muß das Zeitsignal einer
Vor- und Nachverarbeitung unterzogen werden (T. Vaupel,
"Ein Kompander zur Unterdrückung von hörbaren Störun
gen bei dynamischen Signalpassagen für ein Transforma
tionscodierungsverfahren für qualitativ hochwertige
Audiosignale (MSC)," In: ITG Fachbericht 106: Hörrund
funk, S. 209-215, 1988). Ein typisches Beispiel ist
hier ein Anschlag mit wesentlichen hochfrequenten Kom
ponenten. Das hier vorgestellte Verfahren kann die
höherfrequenten Bänder mit einem angepaßten Analyse
fenster von 2-3 ms und gleichzeitig die tieffrequen
ten Bereiche mit einer genügend genauen Frequenzauflö
sung analysieren.
Schließlich ist ein Verfahren zur Berechnung der
Klanghaftigkeit bekannt (W. Aures, Berechnungsver
fahren für den Wohlklang beliebiger Schallsignale,
Ein Beitrag zur gehörbezogenen Schallanalyse. Disser
tation, TU München, 1984), welches zur spektralen
Analyse eine Aufteilung des Audiospektralbereichs in
zwei Teilbänder vornimmt (0-4.02 kHz, fA = 10.24 kHz
und 4.02-15.36 kHz, fA = 30.72 kHz). Es wurden für
die Teilbandsignale Analysefenster von 100 ms und
33.33 ms verwendet. Daraus ergibt sich für das erste
Band eine spektrale Auflösung von 10 Hz. Im zweiten
Band besitzen die spektralen Stützwerte einen Abstand
von 30 Hz. Der Grund für diese Vorgehensweise bestand
nicht in der Forderung nach einer hohen Zeit- und
Frequenzauflösung, sondern es sollte die Abarbeitung
im Rechner beschleunigt werden. Es konnten anstatt
einer FFT mit 4096 Abtastwerten (10 Hz Auflösung im
Bereich 0-15.36 kHz) zwei FFTs mit je 1024 Werten
angewendet werden.
Das menschliche Gehör besitzt die Fähigkeit, gleich
zeitig schnell veränderliche Zeitstrukturen und ge
ringe Frequenzunterschiede wahrnehmen zu können. Da
her kann eine Analyse, die ausschließlich im Zeit
oder ausschließlich im Frequenzbereich durchgeführt
wird, keine brauchbaren Resultate ergeben. Nur für
periodische Signale reicht eine Betrachtung im Frequenz
bereich aus. Die Anwendung der Kurzzeitspektralanalyse
führt dagegen zu einer Beschreibung des Signals in bei
den Dimensionen. Hierzu wird das Signal in gewichtete
Blöcke der Länge T unterteilt und diese werden dann
mit der diskreten Fouriertransformation in den Spektral
bereich transformiert. Diese Technik wird häufig in
der Spektralanalyse oder bei der Codierung von Audio
signalen angewendet. Die dadurch bedingte äquidistante
Frequenzauflösung (Δf T = 1) berücksichtigt nicht das
Auflösungsvermögen des menschlichen Gehörs. Das hier darge
stellte Verfahren beruht auf einer Zerlegung der Audio
signale in Teilbandsignale, die dann mit unterschied
lich langen Analysefenstern verarbeitet werden. Für die
Teilbandsignale gilt weiter die Gesetzmäßigkeit Δf T = 1.
Die kombinierte Darstellung aller Teilspektren zu einem
Spektrogramm ergibt aber Δfmin Tmin«1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Spektralanalyse zu schaffen, welches das Zeit-
und Frequenzauflösungsvermögen des menschlichen Gehörs
berücksichtigt, also eine gehörrichtige Spektralanalyse
ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 und
hat den Vorteil, daß sich aus der Kombination einer ge
hörbezogenen Filterbank mit FFT-Analysatoren, die mit
unterschiedlich langen Analysefenstern arbeiten, eine
Spektraldarstellung mit einer quasi-logarithmischen
Frequenz- und einer hohen Zeitauflösung ergibt.
Vorteilhaft ist ferner, daß durch die Verwendung von
bestimmten Filterstrukturen für die Audiosignalcodie
rung die Gesamtdatenrate durch die Abtastratenreduzie
rung nicht erhöht wird und die Möglichkeit einer exak
ten oder annähernden Rekonstruktion des Eingangssig
nals gegeben ist. Ein gegebenenfalls durch die Abtast
ratenreduzierung entstehendes Aliasing in den ein
zelnen Zweigen durch eine geeignete Filterdimensio
nierung im rekonstruierten Signal beseitigt werden
kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Zerlegung eines Eingangssignals in Teilband
signale;
Fig. 2 schematisiert die variable Anlaysefensterlänge;
Fig. 3 eine Zwei-Band-Filter-Struktur zur sukzessiven
Aufteilung der Bandbreite;
Fig. 4 eine Oktavfilterstruktur zur vereinfachten Zu
sammenfassung von Teilbandsignalen mit gleichen
Bandbreiten;
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für eine Spektralanalyse mit
einer vereinfachten Filteranordnung;
Fig. 6 zeigt die Ergebnisse einer gehörrichtigen Spek
tralanalyse, im oberen Teil als dreidimensionale
Struktur, während die
Fig. 7 eine Ausschnittvergrößerung darstellt;
demgegenüber zeigen die
Fig. 8 und 9
Spektrogramme mit T = Tmin bzw. T = Tmax, aufge
nommen mit herkömmlichen Verfahren, aus denen
erkennbar wird, daß man entweder nur eine hohe
Zeit- oder eine hohe Frequenzauflösung erzielen
kann.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
eine gehörrichtige Spektralanalyse dadurch durchzu
führen, daß bei Anordnung einer vorgegebenen Anzahl
von Filtern entsprechender Güte die Länge der Ana
lysefenster entsprechend der erforderlichen Frequenz
auflösung für jedes Teilbandsignal angepaßt und die
einzelnen Signale mittels FFT transformiert werden,
wobei die Frequenzauflösung innerhalb eines Bandes
konstant ist.
Fig. 1 zeigt die Zerlegung des Eingangssignals mittels
einer Filterbank (Analyse) mit einer vorgegebenen An
zahl, vorzugsweise mit 26 Filtern entsprechender Güte
und einem entsprechend hohen Aufwand zur Realisierung.
Der Filterbank sind die einzelnen Anordnungen zur Durch
führung der schnellen Frequenztransformation (MFT) nach
geschaltet.
Die Fig. 2 zeigt deutlich die unterschiedliche Analyse
fensterlänge im Bereich der Filterbank, wobei durch die
Filteranordnung das Übersprechen zwischen den Bandpaß
kanälen reduziert wird.
Durch die in Fig. 3 dargestellte Filterbank wird das
Spektrum des Eingangssignals in 26 Teilbänder aufge
teilt, deren Bandbreiten im Bereich von 93.75 Hz bis
6 kHz liegen und an die Frequenzgruppenbreiten des
menschlichen Gehörs angepaßt sind. Die Filterbank ist
in einer Baumstruktur realisiert, in der sukzessive
eine Aufteilung der Bandbreite mittels Zwei-Band-Fil
tern erfolgt.
Diese Filterstrukturen werden für eine Audiosignalco
dierung verwendet, da durch die Abtastratenreduzie
rung die Gesamtdatenrate nicht erhöht wird und außer
dem die Möglichkeit einer exakten oder annähernden
Rekonstruktion des Einangssignals besteht. Das durch
die Abtastratenreduzierung entstehende Aliasing in den
einzelnen Zweigen wird durch eine geeignete Filter
dimensionierung im rekonstruierten Signal beseitigt.
Bei den Teilbandcodierungsverfahren ist es erforder
lich, das Zeitsignal in die einzelnen Teilbandsignale
zu zerlegen. Für ein Transformationscodierungsverfah
ren, welches auf dem dargestellten Algorithmus basiert,
ist es auch vereinfachend möglich, die Teilbandsignale
mit gleichen Bandbreiten zusammenzufassen. Man erhält
dann eine Oktavfilterstruktur, wie in Fig. 4 gezeigt.
Diese Anordnung eignet sich auch für die Spektralana
lyse mit einer quasi-logarithmischen Frequenz- und der
entsprechenden Zeitauflösung. Dabei ist die Verwendung
rekonstruierender Filter nicht notwendig. FIR-Filter
mit der Stoßantwort
w: Fensterfunktion (z. B.
Haning-Fenster)
können als TP-Filter eingesetzt werden.
können als TP-Filter eingesetzt werden.
Der Realisationsaufwand für solche Filter ist gering,
da h₀ gerade ist und h₀ (2m)=0 für m≠0 gilt. Das
entsprechende HP-Filter kann einfach zu H₁ (z)=1-H₀ (z)
angenommen werden, mit
Diese Filterung beschränkt sich auf eine Subtraktion des
TP-Signals vom Originalsignal.
Auf die Abtastratenreduzierung könnte ebenfalls ver
zichtet werden, um das Aliasing zu vermeiden. Der Auf
wand für die Berechnung der zur Transformation not
wendigen FFT′s würde aber stark erhöht.
Ein für die Analyse geeignetes Konzept besteht in
einer Kombination aus einer Kaskade von Oktavfiltern
mit nachgeschalteter Abtastratenreduzierung. Es wird
keine Aufteilung des Eingangssignals in TP- und HP-
Signale vorgenommen.
Zunächst wird das Originalsignal blockweise mit der
minimalen Analysefensterlänge einer FFT unterzogen.
Diese Spektren werden für Frequenzen fc , c1,
ausgewertet, wobei fA die Abtastrate ist und c die
Frequenz kennzeichnet, unterhalb der die Übertragungs
funktion des nachgeschalteten Tiefpasses annähernd
konstant ist. In der ersten Filterstufe werden die
Bandbreite und die Abtastrate halbiert. Das gefilterte
Signal wird wieder mit einer FFT der gleichen Länge
blockweise verarbeitet. Die Analysefensterlänge wird
also verdoppelt und damit auch die Frequenzauflösung.
Es werden die Spektren im Bereich
ausgewählt. Diese Strategie wird bis zur letzten Fil
terstufe fortgeführt.
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für eine maximale Analyse
fensterlänge von 171 ms bei der Abtastrate fA = 48 kHz
und eine Kaskade mit 6 Filtern.
Untersucht man ein synthetisches Signal, bestehend aus
der Summe von einem niederfrequenten AM-Signal, einer
Sinusschwingung un einem zeitvarianten FM-Signal mit
einer Anordnung nach Fig. 5, ergeben sich die Spektral
daten entsprechend den Fig. 6 und 7, wobei zum Ver
gleich hierzu die Fig. 8 und 9 konventionelle Spektro
gramme zeigen, aus denen deutlich wird, daß man mit
herkömmlichen Verfahren entweder nur eine hohe Zeit-
oder eine hohe Frequenzauflösung erzielen kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Spektralanalyse unter Verwendung einer
Filterbank, der das Eingangssignal zugeführt ist
und die dieses in eine vorgegebene Anzahl von Fre
quenzgruppen zerlegt und die einzelnen Ausgangs
signale mittels schneller Fourier-Transformation
(FFT) transformiert, dadurch gekennzeichnet, daß
zur gehörrichtigen Spektralanalyse die Länge der
Analysenfenster entsprechend der erforderlichen
Frequenzauflösung für jedes Teilbandsignal ange
paßt wird derart, daß sich eine Spektraldarstellung mit
einer quasi-logarithmischen Frequenz- und einer
hohen Zeitauflösung ergibt.
2. Vorrichtung zur gehörrichtigen Spektralanalyse
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine gehörbezogene
Filterbank mit nachgeschalteten FFT-Analysatoren
vorgesehen ist, die mit unterschiedlich langen Ana
lysenfenstern arbeiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904011577 DE4011577A1 (de) | 1990-04-11 | 1990-04-11 | Verfahren und vorrichtung zur spektralanalyse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4011577A1 true DE4011577A1 (de) | 1991-10-17 |
Family
ID=6404140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19904011577 Withdrawn DE4011577A1 (de) | 1990-04-11 | 1990-04-11 | Verfahren und vorrichtung zur spektralanalyse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4011577A1 (de) |
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-
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- 1990-04-11 DE DE19904011577 patent/DE4011577A1/de not_active Withdrawn
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