DE4009286C2 - Anordnung zum Messen der Torsion eines stabförmigen Hohlkörpers - Google Patents
Anordnung zum Messen der Torsion eines stabförmigen HohlkörpersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Messen der
Torsion eines stabförmigen Hohlkörpers gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
Eine solche Anordnung ist bekannt (EP 159 825 A2). Bei dieser
bekannten Anordnung weist das Meßelement einen scheibenförmigen
Elementkörper auf, der an seinem Rand in der Ausnehmung des
Wandabschnitts des Hohlkörpers befestigt ist. Das Meßelement
trägt auf seiner vom Inneren des Hohlkörpers abgewandten Seite
eine DMS-Anordnung. Bei der bekannten Anordnung kann das Meßsi
gnal dadurch verstärkt werden, daß der Wandabschnitt auf einen
schmalen, in Längsrichtung des Hohlkörpers verlaufenden Strei
fen reduziert wird. Dies setzt allerdings voraus, daß der Hohl
körper als zusätzliches Teil vorgesehen ist, das speziell der
Übertragung der Torsion zum Meßelement dient, ansonsten aber
keine Drehmoment- oder Torsionsübertragungsfunktion hat.
Durch die Veröffentlichung US 4 116 075 ist ein Meßelement be
kannt, das zum Umwandeln einer durch eine zu messende Torsion
verursachten Auslenkung einer Membran in ein elektrisches Sig
nal dient. Dabei besteht der Elementkörper des Meßelements aus
einer flachen Membran und einem mit der Membran einstückigen
und entlang dem Rand der Membran verlaufenden, verdickten
Flansch, der nur auf einer Seite der Membran ausgebildet ist,
so daß der Elementkörper im Querschnitt ein flaches U-Profil
hat und auf der anderen Seite eine ebene Grundfläche aufweist.
Eine DMS-Anordnung ist auf der ebenen Grundfläche befestigt und
vorzugsweise als Dünnfilm-DMS-Anordnung ausgebildet.
Durch die Veröffentlichung EP 344 496 A2 ist es an sich be
kannt, den Elementkörper eines Dehnungsgebers mit einem für den
Dehnungsgeber bestimmten Halter zu verschweißen.
Ein wesentlicher Anwendungsfall der durch die gattungsbildende
Veröffentlichung bekannten Anordnung und der erfindungsgemäßen
Anordnung besteht darin, die Torsion eines stabförmigen Hohl
körpers, bspw. eine Hohlwelle, zu messen, um das Drehmoment be
stimmen zu können, das die Torsion verursacht und direkt pro
portional zur Torsion ist. Solche Drehmomentmessungen erfolgen
zu Untersuchungs- und Prüfzwecken im Rahmen der Werkstoff-,
Werkstück- und Funktionsprüfung von Maschinen und Maschinentei
len, aber auch im Rahmen von Steuerungs- und Regelungsaufgaben.
Beispielsweise die Steuerung eines selbsttätig schaltenden
Kraftfahrzeuggetriebes kann in Abhängigkeit von Drehzahl und
Drehmoment der Eingangs- und Ausgangswelle des Getriebes erfol
gen. Als Eingangsgröße für die Steuerung wird dann das Drehmo
ment auf einer der beiden genannten Wellen benötigt. Eine
Drehmomentmessung kann auch dazu benutzt werden, die Eingangs
größe für eine Lenkkraftverstärkung einer Kraftfahrzeuglenkung
zu liefern, wozu das manuell auf die Lenkwelle aufgebrachte
Drehmoment gemessen wird. Vorstehend ist auf das bevorzugte An
wendungsgebiet der Erfindung, nämlich die Drehmomentmessung an
Wellen, Bezug genommen. Es sei jedoch klargestellt, daß die Er
findung nicht auf dieses Anwendungsgebiet beschränkt ist und
sich beispielsweise auch für die Torsionsmessung statisch auf
Drehung belasteter Hohlkörper eignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Anordnung dahingehend weiterzubilden, daß sie - bei gegebener
Torsion - ein verhältnismäßig starkes Meßsignal liefert. Dabei
soll die zu schaffende Anordnung vergleichsweise einfach her
stellbar sein und im Betrieb hohe Zuverlässigkeit gewährlei
sten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Anordnung gemäß
Patentanspruch 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird die Verformung des
verformbaren Wandabschnitts zunächst mechanisch über den fest
mit dem Wandabschnitt verbundenen, verdickten Flansch der Mem
bran übertragen und dadurch eine Verformung der Membran hervor
gerufen. Es ist gefunden worden, daß es aufgrund der erfin
dungsgemäßen Weiterbildung der Anordnung dabei nicht nur zur
Verformungen in der Ebene der unbelasteten Membran kommt, son
dern daß die Membran zusätzlich zonenweise auch senkrecht zur
Membranebene verformt wird, wobei dieser eine Welligkeit aufge
prägt wird. Aufgrund dieser zonenweisen Aufwölbung der Membran
ist deren entlang der gewölbten Membranfläche gemessenen Länge
nänderung größer als die zugrundeliegende Dehnung des verform
baren Wandabschnitts, so daß die an der Membran befestigte
Dünnfilm-DMS-Anordnung stärkeren Verformungen ausgesetzt ist,
als wenn sie unmittelbar in Kontakt mit dem verformbaren
Wandabschnitt stünde. Auf diese Weise hat die Membran eine me
chanische Verstärkungsfunktion, die zu einem entsprechend ver
größerten Meßsignal führt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer
Hohlwelle zur Erläuterung des Prinzips der Erfin
dung;
Fig. 2 eine Ansicht von zwei Mantellinien der Hohlwelle
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine kreisförmige
Membran im unverformten und verformten Zustand;
Fig. 4 einen Schnitt nach A-A in Fig. 3;
Fig. 5 einen Schnitt nach B-B in Fig. 3;
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Ausführungsform
eines Meßelementes im montierten Zustand;
Fig. 7 eine ausschnittsweise Darstellung des Schicht
aufbaus einer Dünnfilm-DMS-Anordnung;
Fig. 8 eine Draufsicht auf eine Brückenschaltung des
Meßelementes;
Fig. 9 das Schaltungsschema der Brückenschaltung gemäß
Fig. 8;
Fig. 10 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf eine
Anordnung zum Messen der Torsion einer Hohlwelle; und
Fig. 11 eine Ansicht, teilweise im Schnitt, der Welle
gemäß Fig. 10.
Im folgenden wird zunächst das Prinzip der Erfindung anhand
der schematischen Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Hohlwelle
2, die ein Beispiel für einen stabförmigen, zur Übertragung
eines Drehmoments M geeigneten und bestimmten Hohlkörper dar
stellt. Die zylindrische Hohlwelle 2 hat ein kreisring
förmiges Profil. Wenn sie durch das Drehmoment M belastet
ist, wird die Hohlwelle 2 verdreht, und zwar um die mit
ihrer geometrischen Achse zusammenfallende Torsionsachse
T. Diese Verformung der Hohlwelle 2 in Form einer Verdrehung
bzw. Torsion ist eine elastische Verformung innerhalb
des durch den Werkstoff der Hohlwelle vorgegebenen
Hookeschen Bereichs und somit proportional zum Drehmoment
M.
Fig. 1 zeigt zwei zueinander parallele Mantellinien 4
und 6, die für den unbelasteten Zustand der Hohlwelle
2 ausgezogen dargestellt sind. Durch die Torsion der Hohl
welle 2 aufgrund des Drehmoments M werden diese Mantellinien
schraubenlinienförmig, wie dies gestrichelt in Fig. 1
gezeigt ist. Fig. 2 zeigt in einer Abwicklung schematisch
die Mantellinien 4 und 6 der unbelasteten Hohlwelle sowie
die sich aus den Mantellinien 4 und 6 durch die Verformung
ergebenden Mantellinien 4' und 6'. Wie Fig. 2 erkennen
läßt, verringert sich der Abstand zwischen den Mantellinien
4 und 6 aufgrund der Torsion von einem Wert a auf einen
Wert a'. Zugleich verlängern sich die Mantellinien von
einem Wert b auf einen Wert b'. Dies bedeutet mit anderen
Worten, daß in der Mantelfläche der Hohlwelle 2 durch
die Torsion eine Dehnung in Axialrichtung und eine Stauchung
in Umfangsrichtung erfolgt.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine
kreisförmige flache Membran 8, von der angenommen wird,
daß ihre Membranebene im wesentlichen in der Mantelfläche
der Hohlwelle 2 liegt und daß ihr Rand fest verbunden
ist mit dem umgebenden Abschnitt der Hohlwelle 2, so daß
die Membran 8 an der vorstehend beschriebenen, torsions
bedingten Verformung teilnimmt. Abgesehen von ihrem einge
spannten Rand kann sich die flache Membran 8 frei auslenken.
Aufgrund der anhand der Fig. 1 und 2 erläuterten Verformung
wird die Membran 8 im wesentlichen in Axialrichtung der
Hohlwelle 2, die in Fig. 3 durch einen Doppelpfeil X ange
deutet ist, gedehnt und im wesentlichen in Umfangsrichtung,
die in Fig. 3 durch einen Doppelpfeil U angedeutet ist,
gestaucht, so daß sie eine im wesentlichen elliptische
Form annimmt. Im verformten Zustand ist die Membran durch
das Bezugszeichen 8' bezeichnet. Klargestellt sei, daß die
kreisförmige Membran 8 nicht geometrisch genau zu einer
Ellipse verformt wird und daß auch die Hauptachsen der
Verformung nicht genau mit der Axialrichtung X und der
Umfangsrichtung U zusammenfallen, denn die Torsion der Welle
hat nicht nur die anhand von Fig. 2 erläuterten Längenände
rungen, sondern auch Winkeländerungen zur Folge. Ferner wird
bei der Torsion auch der Rand der Membran senkrecht zur
Ebene der unverformten Membran verformt, was nicht darge
stellt ist. Für die vorliegende Erläuterung reicht es jedoch
aus, lediglich eine Dehnung der Membran in Richtung einer
Achse (Axialrichtung X) und eine Stauchung der Membran in
Richtung einer dazu im wesentlichen senkrechten Achse
(Umfangsrichtung U) zu berücksichtigen.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch die Membran gemäß A-A in
Fig. 3, wobei der Umriß des Querschnits der nicht verformten
Membran mit ausgezogenen Linien dargestellt ist und der
Schnitt durch die neutrale Ebene der verformten Membran
gestrichelt durch eine Kurve 10 dargestellt ist. Das
Stauchen der Membran in Umfangsrichtung U hat zur Folge, daß
die Membran senkrecht zu ihrer Membranebene auszuweichen
versucht, so daß die Membran 8 eine gewisse Welligkeit
ausbildet, wie dies durch die Kurve 10 schematisch gezeigt
ist. Die Wellenkämme und Wellentäler verlaufen dabei im
wesentlichen in Axialrichtung X. Dies heißt mit anderen
Worten, daß die verformte Membran zonenweise zur einen
und/oder anderen Seite aufgewölbt ist, wie dies schematisch
Fig. 5 zeigt. In Fig. 5 ist wiederum der Umriß des
Querschnitts der nicht verformten Membran 8 mit ausgezogenen
Linien dargestellt, während der Schnitt durch die neutrale
Ebene der verformten Membran durch eine gestrichelte Kurve
12 dargestellt ist. Durch die torsionsbedingte Dehnung
wandert ein Randpunkt D der Membran zum Punkt D', während
zugleich ein Randpunkt C der Membran zum Punkt C' wandert.
Der Abstand c zwischen den Punkten C und D wird dabei auf
den Abstand c' zwischen den Punkten C' und D' vergrößert.
Wegen der festen Verbindung des Randes der Membran 8 mit dem
umgebenden, verformten Abschnitt der Hohlwelle 2 ist die
Differenz Δ1 = c' - c gleich der torsionsbedingten Längenän
derung des verformten Abschnitts der Hohlwelle in der
betrachteten Schnittebene. Wie Fig. 5 erkennen läßt, ist
jedoch wegen der Krümmung der Kurve 12 die entlang dieser
Kurve gemessene Länge c" des Kurvenstücks zwischen den
Punkten C' und D' größer als der Abstand c'. Entlang der
Membranoberfläche erfolgt aufgrund der Verformung in der
Schnittebene von Fig. 5 eine Längenänderung von c zu c",
wobei diese Längenänderung Δ2 = c" - c wegen c" < c' größer
ist als die Längenänderung Δ1.
Durch die Übertragung der Längenänderung Δ1 auf die
Membran 8 erfolgt somit eine mechanische Verstärkung im
Verhältnis Δ2/Δ1. Dies wird bei der Erfindung ausge
nutzt, daß eine DMS-Anordnung an der Membran befestigt ist
und die DMS-Anordnung, somit der größeren Längenänderung Δ2 ausgesetzt ist
als der in der Hohlwelle 2 bewirkten Längenänderung Δ1.
Klargestellt sei, daß die Kurve 10 die Aufwölbung schema
tisch zeigt und insbesondere nicht in jedem Fall zwei linke
(in Fig. 4) Wellenkämme und ein Wellental auftreten. Ferner
sind der betrachteten Verformung der Membran 8 aufgrund von
Dehnung und Stauchung weitere, nicht dargestellte und nicht
erläuterte, Verformungen überlagert. Der Verstärkungseffekt
ist jedoch schon in vorstehender Weise erläuterbar.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines montierten
Meßelementes 16. Dieses umfaßt eine flache, ebene, kreis
förmige Membran aus einem metallischen Werkstoff, beispiels
weise einem austhenitischen Stahl. Einstückig mit der
Membran 8 ist ein verdickter Flansch 18 ausgebildet, der
beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Form eines
geschlossenen Ringflansches hat. Dieser Ringflansch befindet
sich nur auf einer Seite der Membran 8, so daß die Einheit
aus der Membran 8 und dem Flansch 18 im Querschnitt ein
flaches U-Profil hat und auf der anderen Seite der Membran 8
eine ebene Grundfläche 20 aufweist. Verdickt ist der Flansch
18 in Dickenrichtung der Membran 8, so daß er in dieser
Richtung beispielsweise eine Abmessung hat, die gleich dem
Siebenfachen der Dicke d der Membran 8 ist. Radial innen und
außen ist der Flansch 18 begrenzt durch kreiszylindrische
Mantelflächen, deren Mantellinien parallel zueinander ver
laufend senkrecht zur Membranebene stehen.
Das Meßelement 16 ist eingesetzt in einen verformbaren Wand
abschnitt 14 des Körpers, dessen Torsion gemessen werden
soll, also beispielsweise in die Wand der Hohlwelle 2. In
diesem Abschnitt 14 ist eine Ausnehmung 22 in Form einer
Bohrung ausgebildet, in die das Meßelement 16 mit seinem
Flansch 18 eingepaßt ist. In der Fuge zwischen der Innenwand
der Ausnehmung 22 und der Außenwand des Flansches 18 sind
der Abschnitt 14 und das Meßelement 16 miteinander ver
schweißt, wie dies durch die Schweißnaht 24 gezeigt ist, die
beispielsweise durch Laserschweißen erzeugt worden sein
kann.
Bevorzugte Abmessungen des vorstehend beschriebenen Meßele
mentes sind eine Dicke d von 0,21 mm, ein Innendurchmesser
des Flansches 18 von 4,0 mm, eine radiale Dicke e des
Flansches 18 von 1,5 mm und eine axiale Höhe h von 1,5 mm.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Ausbildung ist die
Membran 8 an ihrem Rand mit dem verformbaren Abschnitt 14
verbunden, so daß sie an dessen Verformung teilnimmt und
dabei ihrerseits in der vorstehend anhand der Fig. 1 bis 5
erläuterten Weise verformt wird. Der verdickte Flansch 18
stellt ein Element mit verhältnismäßig großer Querschnitts
fläche und verhältnismäßig großem Volumen dar, so daß er
einerseits relativ steif ist und andererseits eine wesent
lich größere Wärmekapazität als die Membran 8 hat. Dies
führt dazu, daß die beim Verschweißen des Meßelementes 16
mit dem verformbaren Abschnitt 14 auftretenden Wärmebela
stungen und temperaturbedingten mechanischen Spannungen
weitgehend vom Flansch 18 absorbiert werden, so daß die
Membran 8 und insbesondere die von ihr getragene, noch zu
erläuternde DMS-Anordnung 26 sowie deren Lötstellen 28 vor
zu hoher Wärmebelastung während des Verbindens des Meßele
mentes 16 mit dem verformbaren Abschnitt 14 geschützt sind und
außerdem temperaturbedingte mechanische Spannungen von der
Membran 8 ferngehalten sind. Eine Folge der verhältnismäßig
großen Steifigkeit des Flansches 18 besteht darin, daß
dieser auch dann in gewünschter Weise an der Verformung des
Abschnitts 14 teilnimmt und dessen Verformung zur Membran 8
überträgt, wenn der Flansch 18 nicht über seinen gesamten
Umfang gleichmäßig fest mit dem Abschnitt 14 verbunden ist,
d. h. wenn die Schweißnaht 24 möglicherweise Fehlstellen hat.
Beispielsweise selbst dann, wenn der Flansch 18 nur am
rechten und linken Scheitelpunkt des elliptischen Umrisses
der Membran 8' gemäß Fig. 3 mit dem Abschnitt 14 verbunden
wäre, würde bei einer Verformung des Abschnitts 14 der
verdickte Flansch 18 und somit die von ihm gehaltene Membran
8 im wesentlichen in die elliptische Form gebracht werden.
Dies heißt mit anderen Worten, daß die mittels des
beschriebenen Meßelementes 16 durchgeführte Messung der
Torsion eines Körpers verhältnismäßig unempfindlich ist
gegen Fehler, die beim Verbinden des Meßelementes mit dem
verformbaren Abschnitt 14 des Körpers auftreten könnten.
Auf der ebenen Grundfläche 20 ist die DMS-Anordnung 26 fest
angebracht. Diese ist in Dünnfilmtechnik hergestellt. Ihr
Schichtaufbau ist schematisch in Fig. 7 gezeigt. An der
Grundfläche 20 haftet eine isolierende SiO2-Schicht 30. An
dieser haftet eine Widerstandsschicht 32, in der die
Widerstände der DMS-Anordnung ausgebildet sind. Diese
elektrischen Widerstände bestehen beispielsweise aus NiCr.
An der Widerstandsschicht 32 haftet eine Leiterschicht 34,
in der die elektrischen Leiter und Kontaktflächen ausgebil
det sind und die beispielsweise aus Ni besteht. An der
Leiterschicht 34 haftet eine Schutzschicht 36, die wiederum
beispielsweise aus SiO2 besteht. Die Herstellung einer
derartigen Dünnfilm-DMS-Anordnung ist an sich bekannt und
wird daher hier nicht näher erläutert. Da diese Dünnfilm-
DMS-Anordnung an der Einheit aus der Membran 8 und dem
Flansch 18 angebracht wird, bevor das Meßelement 16 mit dem
verformbaren Abschnitt 14 verbunden wird, stößt die Durchfüh
rung der bei der Herstellung der DMS-Anordnung in Dünnfilm
technik erforderlichen Schritte auf keine besonderen Schwie
rigkeiten und sind all diejenigen Schwierigkeiten vermieden,
die auftreten würden, wenn versucht würde, eine Dünnfilm-
DMS-Anordnung an dem auf Torsion beanspruchten Körper,
beispielsweise der Hohlwelle 2, anzubringen, der wesentlich
größer als die Einheit aus der Membran 8 und dem Flansch 18
sowie komplizierter geformt ist.
Wie Fig. 6 erkennen läßt, ist das Meßelement 16 am bzw. im
verformbaren Abschnitt derart angeordnet, daß die DMS-Anord
nung 26 des Meßelementes dem Inneren des Körpers, beispiels
weise dem Inneren der Hohlwelle 2 gewandt ist, so daß die
DMS-Anordnung 26 vor Beschädigungen von außen geschützt ist.
Fig. 8 zeigt in Draufsicht die in der Widerstandsschicht 32
ausgebildeten elektrischen Widerstände sowie die in der
Leiterschicht 34 ausgebildeten Leiter und Kontaktflächen.
Das zugeordnete Schaltungsschema ist in Fig. 9 gezeigt. Die
Anordnung der Widerstände auf der Membran 8 ist außer in
Fig. 8 auch schematisch in Fig. 3 gezeigt.
Die DMS-Anordnung 26 umfaßt vier jeweils einen Dehnungsmeß
streifen bildende Widerstände R1, R2, R3 und R4. Diese sind
in der in Fig. 9 erkennbaren Weise zu einer Wheatstoneschen
Vollbrücke geschaltet, der über zwei Kontaktflächen 40 und
44 die Speisespannung UB zugeführt wird, während über zwei
Kontaktflächen 38 und 42 die Signalspannung US abgenommen
wird. Wenn die Widerstände in der in Fig. 3 gezeigten Weise
auf der Membran 8 angeordnet sind, führt eine Verformung der
Membran 8 zu einer Erhöhung des elektrischen Widerstandes
der Widerstände R2 und R4, wie dies in Fig. 9 durch Pfeile
neben diesen Widerständen angedeutet ist, und zu einer
Verringerung des elektrischen Widerstandes der Widerstände
R1 und R3, wie dies ebenfalls durch Pfeile in Fig. 9
angedeutet ist. Demzufolge addieren sich die Signale der
vier Dehnungsmeßstreifen bzw. Widerstände zur Signalspannung
US. Diese ist wegen der anhand der Fig. 1 bis 5 erläuterten
mechanischen Verstärkungswirkung der Membran größer, als
wenn die gleiche DMS-Anordnung unmittelbar auf der Ober
fläche des verformten Abschnitts 14 angebracht wäre.
Die Fig. 10 und 11 zeigen eine Anordnung zum Messen
der Torsion eines stabför
migen Hohlkörpers, der als hohle
Welle 46 ausgebildet ist. An ihren beiden axialen Enden ist die
Welle 46 mit Kupplungsflanschen 48 versehen. Die zylindri
sche Wand 50 der Welle 46 zwischen den Flanschen 48 bildet
den bei Torsionsbeanspruchung verformten Wandabschnitt 14 der
Welle. An diesem Abschnitt 14 ist eine Abflachung 52
ausgebildet, in der wiederum die Ausnehmung 22 als Bohrung
ausgebildet ist. In der Ausnehmung 22 ist das bereits anhand
der Fig. 6 bis 8 erläuterte Meßelement 16 befestigt, wobei
dessen Membranebene im wesentlichen parallel zur Torsions
achse T der Wette 46 derart verläuft, daß die auf der Mitte
der Membran 8 errichtete Normale N die Torsionsachse T
schneidet. Durch diese Anordnung des Meßelementes 16 in der
Wand 50 der Welle 46 ist sichergestellt, daß die Membran 8
im wesentlichen in einer zylindrischen Mantelfläche der
Welle 46 liegt und die zweiachsige Verformung, bestehend aus
Stauchung und Dehnung, erfährt, wie sie anhand der Fig. 1
bis 5 erläutert worden ist.
An die Kontaktflächen 38, 40, 42 und 44 sind elektrische
Leitungen angeschlossen, von denen in Fig. 10 lediglich zwei
Leitungen 54 und 56 gezeigt sind, wobei der Anschluß
beispielsweise über die Lötstellen 28 (siehe Fig. 6)
erfolgt. Diese Leitungen führen beispielsweise zu einem
(nicht gezeigten) Steckeranschluß, wenn die Welle 46
stationär ist oder lediglich in einem begrenzten Winkel
bereich gedreht wird, oder zu (nicht dargestellten) Schleif
ringen auf der Welle 46, wenn diese im Betrieb umläuft.
Wie die Fig. 10 und 11 erkennen lassen, ist die DMS-Anord
nung 26 geschützt im Inneren der Welle 46 angeordnet.
Ermöglicht ist dies dadurch, daß zunächst die DMS-Anordnung
26 an der Membran 8 des Meßelementes 16 angebracht worden
ist, bevor das Meßelement 16 mit der Welle 46 fest verbunden
worden ist. Die Fig. 10 und 11 lassen ohne weiteres
erkennen, daß an gleicher Stelle, nämlich auf der Innenseite
der Wand 50, eine Dünnschicht-DMS-Anordnung unmittelbar
nicht hätte ausgebildet werden können.
Claims (7)
1. Anordnung zum Messen der Torsion eines stabförmigen Hohl
körpers (46) um dessen Torsionsachse, wobei die Anordnung einen
aufgrund und während der Torsion verformbaren Wandabschnitt
(14) des Hohlkörpers und ein Meßelement (16) aufweist, wobei in
dem Wandabschnitt eine Ausnehmung (22) in Form einer Bohrung
zur Aufnahme des Meßelementes ausgebildet ist, wobei das Meße
lement einen scheibenförmigen Elementkörper (8, 18) aufweist,
der an seinem Rand in der Ausnehmung befestigt ist, und wobei
das Meßelement auf einer seiner Seiten eine am Elementkörper
befestigte DMS-Anordnung (26) aus zumindest einem metallischen
Dehnungsmeßstreifen (R1, R2, R3, R4) und zugehörigen metalli
schen Kontaktflächen (38, 40, 42, 44) trägt, so daß der Elemen
tenkörper die Verformung vom verformbaren Wandabschnitt zu dem
Dehnungsmeßstreifen überträgt und dessen dadurch verursachte
elektrische Widerstandsänderung als Maß für die Torsion dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elementenkörper (8, 18) aus einer flachen Membran (8)
und einem mit der Membran einstückigen und entlang dem Rand der
Membran verlaufenden, verdickten Flansch (18) besteht, der nur
auf einer Seite der Membran ausgebildet ist, so daß der Ele
mentkörper im Querschnitt ein flaches U-Profil hat und auf der
anderen Seite eine ebene Grundfläche (20) aufweist, daß die
DMS-Anordnung (26) als Dünnfilm-DMS-Anordnung auf der ebenen
Grundfläche (20) ausgebildet ist, daß die ebene Grundfläche
(20) mit der Dünnfilm-DMS-Anordnung dem Inneren des Hohlkörpers
(46) zugewandt ist und von der Innenseite des Wandabschnitts
(14) des Hohlkörpers (46) nach innen vorsteht und daß das Meße
lement (16) in der Ausnehmung (22) mittels einer Schweißnaht
(24) befestigt ist, die in der Fuge zwischen der äußeren Man
telfläche des Flansches (18) und der Innenwand der Ausnehmung
(22) auf der von der ebenen Grundfläche (20) abgewandten Seite
des Meßelementes (16) verläuft.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ebene der flachen Membran (8) im wesentlichen parallel zur Tor
sionsachse verläuft.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittennormale der flachen Membran die Torsionsachse schneidet.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die äußere Mantelfläche des Flansches (18)
durch zueinander parallele Mantellinien gebildet ist, die senk
recht zur Ebene der flachen Membran (8) verlaufen.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die flache Membran (8) kreisförmig ist und
daß der Flansch (18) ein geschlossener Ringflansch ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke (d) der flachen Membran (8) 0,16 bis 0,26 mm, vorzugswei
se 0,21 mm, beträgt, daß der Innendurchmesser des Flansches
(18) 3 bis 6 mm beträgt, daß die radiale Dicke (e) des Flan
sches 1,0 bis 2,5 mm beträgt und daß die axiale Höhe (h) des
Flansches 1,0 bis 4 mm beträgt.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dünnfilm-DMS-Anordnung (26) vier Deh
nungsmeßstreifen (R1, R2, R3, R4) aufweist, die elektrisch lei
tend zu einer Wheatstoneschen Vollbrücke verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4009286A DE4009286C2 (de) | 1990-03-22 | 1990-03-22 | Anordnung zum Messen der Torsion eines stabförmigen Hohlkörpers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4009286A DE4009286C2 (de) | 1990-03-22 | 1990-03-22 | Anordnung zum Messen der Torsion eines stabförmigen Hohlkörpers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4009286A1 DE4009286A1 (de) | 1991-09-26 |
DE4009286C2 true DE4009286C2 (de) | 2000-11-23 |
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